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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Mittwoch, 31. Oktober 2012

TRICK 'R TREAT (2007)

Regie und Drehbuch: Michael Dougherty, Musik: Douglas Pipes
Darsteller: Anna Paquin, Dylan Baker, Brian Cox, Tahmoh Penikett, Rochelle Aytes, Quinn Lord, Lauren Lee Smith, Leslie Bibb, Jean-Luc Bilodeau, Brett Kelly, Patrick Gilmore, Isabelle Deluce, Britt McKillip
Trick 'r Treat
(2007) on IMDb Rotten Tomatoes: 83% (7,4); FSK: 18, Dauer: 82 Minuten.
An einem Halloweenabend vergiftet ein Schuldirektor (Dylan Baker, "Spider-Man 2", "Zeiten des Aufruhrs") einen seiner Schüler, nachdem er diesen beim Versuch, Süßigkeiten zu klauen, erwischt hat. Parallel dazu hört sein Nachbar, der bekennende Halloween-Hasser Mr. Kreeg (Brian Cox, "Match Point"), in seinem Haus seltsame Geräusche und entdeckt schließlich eine erschreckende Ursache dafür. Derweil besuchen fünf Teenager auf der Suche nach einem geeigneten Grusel-Kick einen alten, aufgegebenen Steinbruch, der einer urbanen Legende zufolge vor mehreren Jahrzehnten Schauplatz eines "Halloween Schulbus-Massakers" war. Und andernorts freuen sich die hübsche Laurie (Anna Paquin, "25 Stunden", TV-Serie "True Blood"), ihre Schwester und zwei Freundinnen auf eine wilde Halloween-Party, für die sie extra in die Stadt gekommen sind. Laurie hofft, dort endlich ihr "erstes Mal" zu erleben ...

Neues aus Hollywood Spezial (Neue "Star Wars"-Filme!)

Es klingt nach einem vorgezogenen Halloween-Scherz, ist aber tatsächlich wahr: Gestern gab George Lucas bekannt, daß er seine Firma Lucasfilm für satte $4,05 Mrd. an die Disney Studios verkauft hat. Kathleen Kennedy, bisher gemeinsam mit Lucas Chefin, wird neue Präsidentin von Lucasfilm, George Lucas selbst wird der Firma in beratender Tätigkeit verbunden bleiben.

Als ob diese geschäftliche Transaktion noch nicht spektakulär genug wäre, wurde auch gleich der nächste Paukenschlag verkündet: Es wird neue "Star Wars"-Filme geben! Der weltweite Kinostart des ersten ist für 2015 geplant, anschließend soll es alle zwei bis drei Jahre neue Teile geben. Inhaltliche Details (Fortsetzung der Originaltrilogie? Ein Spin-Off mit einigen bekannten Figuren? Oder eine komplett neue Geschichte?) gibt es leider noch keine, aber in den kommenden Monaten und Jahren wird es dazu mit Sicherheit noch viele, viele Meldungen geben ...

Update vom 1. November 2012: In einem Interview mit "Entertainment Weekly" erzählt Luke Skywalker-Darsteller Mark Hamill, daß George Lucas ihm und Carrie Fisher (Prinzessin Leia) bereits vor ein paar Monaten von seinen Plänen für die Episoden VII bis IX erzählt habe, bei denen er aber nicht Regie führen werde. Sollte sich daran inzwischen nichts geändert haben, würde also eine Fortsetzung der Originaltrilogie bevorstehen. Allerdings weiß Hamill nach eigener Aussage nicht, ob er oder andere der damaligen Darsteller wieder mit von der Partie wären; schließlich könnte eine solche Fortsetzung auch deutlich später spielen ...

Quellen:

Dienstag, 30. Oktober 2012

DIE VERMESSUNG DER WELT (3D, 2012)

Regie: Detlev Buck, Drehbuch: Daniel Kehlmann, Daniel Nocke und Detlev Buck, Musik: Enis Rotthoff
Darsteller: Albrecht Abraham Schuch, Florian David Fitz, Jérémy Kapone, Vicky Krieps, Michael Maertens, Katharina Thalbach, Sunnyi Melles, David Kross, Karl Markovics, Michael Schenk, Max Giermann, Aaron Denkel, Mercedes Jadea Diaz, Peter Matić, Sven Regener, Detlev Buck, Leander Haußmann, Daniel Kehlmann
 Die Vermessung der Welt
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: -; weltweites Einspielergebnis: $7,9 Mio.
FSK: 12, Dauer: 123 Minuten.

Im ausgehenden 18. Jahrhundert begegnen sich der forsche adlige Offizierssohn Alexander von Humboldt und der aus armen Verhältnissen stammende Carl Friedrich Gauß als Minderjährige beim Herzog von Braunschweig (Michael Maertens), der dem begabten Gauß ein Stipendium gewährt und auch den einige Jahre älteren Humboldt in seinen wissenschaftlichen Ambitionen unterstützt. Als Erwachsener entwickelt sich Gauß (Florian David Fitz, "Vincent will Meer") zu einem brillanten Mathematiker, während Humboldt (Newcomer Albrecht Abraham Schuch) ab der Jahrhundertwende ferne Länder vor allem in Südamerika bereist und erforscht und sich zu einem in der Heimat gefeierten Universalgelehrten entwickelt. Obwohl die beiden Männer ihrem Wissensdrang in gänzlich unterschiedlicher Art und Weise folgen und auch sonst wenige Gemeinsamkeiten haben, sind sie sich im Kern ihren Wesens doch erstaunlich ähnlich – was sich auch darin manifestiert, daß sie ihrer Arbeit alles unterordnen, selbst Familie, Freunde und Geliebte ...

Montag, 29. Oktober 2012

Neues aus Hollywood (43/2012)

Diese Woche gibt es einiges zu berichten:

- Dan Fogelman hat sich als Drehbuch-Autor von Filmen wie "Crazy, Stupid, Love.", Pixars "Cars" oder Disneys "Rapunzel" einen Namen gemacht, nun wagt er sich an sein Regiedebüt, erwartungsgemäß mit einem eigenen Skript. Und für "Imagine" konnte er sich bereits eine illustre Besetzung sichern: Al Pacino ("Der Pate", "Der Duft der Frauen") wird die Hauptrolle eines alternden Rockstars spielen, der an seinem 64. Geburtstag einen 45 Jahre alten, nie geöffneten Brief seines Idols John Lennon findet und sich als Folge der darin enthaltenen inspirierenden Botschaft entschließt, aus dem alten Trott auszubrechen und sein Leben zu ändern. Dabei findet er u.a. heraus, daß er einen erwachsenen Sohn hat und freundet sich mit einer Hotelmanagerin an. Die Rolle des 40-jährigen Sohnes wird Jeremy Renner ("Das Bourne Vermächtnis", "The Avengers") übernehmen, die der Hotelmanagerin die vierfache OSCAR-Nominee Julianne Moore ("The Hours", "The Big Lebowski"). Der Drehstart ist für April oder Mai 2013 angesetzt, womit ein Kinostart im Jahr 2014 sicher sein sollte.

- Hugh Grant, ab November mit "Cloud Atlas" in den deutschen Kinos vertreten, hat bereits drei romantische Komödien mit dem US-amerikanischen Regisseur und Drehbuch-Autor Marc Lawrence gedreht: "Ein Chef zum Verlieben", "Mitten ins Herz" und zuletzt "Haben Sie das von den Morgans gehört?". Obwohl letzterer künstlerisch wie kommerziell ein ziemlicher Flop war, werden sie sich 2013 erneut zusammentun. In der noch unbetitelten Komödie wird Grant einen Drehbuch-Autor spielen, der Ende der 1990er Jahre auf dem Höhepunkt seiner Karriere war, als er sogar einen OSCAR gewann. 15 Jahre später ist er beruflich und privat ziemlich am Ende, weshalb er sich gezwungen sieht, ein Jobangebot als Dozent an einem kleinen College anzunehmen. Dort – wie sollte es auch anders sein? – verliebt er sich in eine alleinerziehende Mutter, die seinen Autorenkurs besucht. Die Dreharbeiten in New York sollen im April 2013 beginnen, womit auch hier von einem Kinostart irgendwann (ich tippe auf Frühjahr) 2014 auszugehen ist.

- Erfolgsregisseur James Cameron hat sich die Rechte an einem Roman von Taylor Stevens namens "The Informationist" gesichert, den er verfilmen will, nachdem er mit seinen beiden "Avatar"-Fortsetzungen fertig ist. In dem Roman geht es um die "Informationsspezialistin" Vanessa Munroe, die man für viel, viel Geld anheuern kann, um selbst die am schwersten zu beschaffenden Informationen aufzuspüren. Als sie den Auftrag eines texanischen Öl-Milliardärs annimmt, dessen in Afrika verschollene Tochter aufzuspüren, muß sie sich jedoch den Geistern ihrer bewegten Vergangenheit stellen.
Angesichts der Akribie Camerons, die zu einem ziemlich langsamen Veröffentlichungstempo seiner Spielfilme führt (zwischen "Titanic" und "Avatar" lagen immerhin 12 Jahre, während derer er lediglich mehrere Dokumentarfilme in die Kinos brachte), steht in den Sternen, wann "The Informationist" tatsächlich gedreht werden wird – und ob wirklich Cameron (der auch noch einige andere Projekte wie die SF-Manga-Adaption "Battle Angel Alita" in der Hinterhand hat) die Inszenierung übernehmen wird. Aber wenn der Regisseur der beiden mit Abstand erfolgreichsten Filme aller Zeiten (nicht inflationsbereinigt) ein neues Vorhaben verkündet, ist das auf jeden Fall berichtenswert ...

- Eine Meldung, mit der ich wirklich nicht mehr gerechnet hatte, machte am Donnerstag schnell die Runde: Arnold Schwarzenegger will noch einmal in seine Breakthrough-Rolle als "Conan der Barbar" schlüpfen! Gerade nach dem mißglückten Reboot der Kultfigur von Autor Robert E. Howard im Jahr 2011 (mit dem Hawaiianer Jason Momoa in der Titelrolle) kommt das doch ziemlich überraschend. Details zu "The Legend of Conan" gibt es bislang wenige, sie klingen aber durchaus vielversprechend: Die Handlung soll direkt an die Schlußeinstellung von "Conan der Barbar" (in der man einen gealterten Conan auf einem Thron sitzen sieht) anknüpfen und sowohl die mittelmäßige Fortsetzung "Conan der Zerstörer" als auch das Reboot ignorieren. Das Storygerüst hat Chris Morgan bereits entwickelt, der bisher vor allem Drehbücher für Actionfilme wie "Final Call", "Wanted" und die "Fast & Furious"-Filme ab dem dritten Teil mit dem Untertitel "Tokyo Drift" verfaßt hat. Morgan wird bei "The Legend of Conan" gemeinsam mit dem Schweden Fredrik Malmberg ("Let Me In") als Produzent fungieren und möglicherweise auch das Skript verantworten. Da er derzeit mit dem Drehbuch zum sechsten "Fast & Furious"-Film beschäftigt ist, kann es aber ebenso sein, daß ein anderer Autor auf seinen Ideen aufbauen soll. Nähere Einzelheiten dürfte es in den nächsten Monaten geben, schließlich ist der Kinostart bereits für Sommer 2014 geplant. Schade nur, daß der griechischstämmige Komponist Basil Poledouris 2006 im Alter von nur 61 Jahren verstarb, ohne dessen grandiosen, an Carl Orffs "Carmina Burana" erinnernden Soundtrack (meiner bescheidenen Meinung nach der vielleicht beste Film-Soundtrack überhaupt) "Conan der Barbar" nur halb so gut wäre. Für ihn einen geeigneten Ersatz zu finden, wird eine alles andere als leichte Aufgabe werden.

- Abschließend noch zwei erstaunliche Box Office-Meldungen: Das in Deutschland an diesem Donnerstag anlaufende neue Bond-Abenteuer "Skyfall" hat in Großbritannien das zweitbeste Startwochenende aller Zeiten (nach "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2") hingelegt und auch in anderen Ländern die Ergebnisse seiner Vorgänger weit übertroffen. Mal sehen, wie er bei uns ankommen wird.
Und in Spanien hat Juan Antonio Bayonas Tsunami-Drama "The Impossible" (Deutschlandstart: 31. Januar 2013) mit Naomi Watts und Ewan McGregor bereits nach dem dritten Wochenende als erster Film seit "Avatar" mehr als vier Millionen Zuschauer erreicht. Beide Filme sind übrigens durchaus chancenreiche Außenseiter im OSCAR-Rennen und deshalb in meiner unten verlinkten und laufend aktualisierten Awards Season-Übersicht enthalten.

Quellen:
Deadline Hollywood ("Imagine") 
ComingSoon.net (Hugh Grant-Komödie) 
ComingSoon.net ("The Informationist") 
Deadline Hollywood ("The Legend of Conan")
InsideKino (Box Office)

Weiterführende Links:
Awards Season 2012/2013 - Der Stand der Dinge (Teil 1)
Awards Season 2012/2013 - Der Stand der Dinge (Teil 2)

Sonntag, 28. Oktober 2012

OSCAR-News (28.10., "Skyfall", "Der Geschmack von Rost und Knochen", Gotham Awards)

Die vergangene Woche hat zwei neue OSCAR-Kandidaten ins Licht der Öffentlichkeit gebracht:

- Man kann nicht unbedingt behaupten, daß der OSCAR und James Bond allerbeste Freunde wären. Mit 22 Filmen in 50 Jahren brachte es die populäre 007-Reihe auf nur zwei Siege bei neun Nominierungen. Und mit einer einzigen Ausnahme (Richard Kiel wurde ausgerechnet für den wohl schwächsten Bond-Film "Moonraker" für seine ikonische Rolle als "Beißer" als Bester Nebendarsteller nominiert) handelte es sich ausschließlich um für die Berichterstattung in den Medien eher zweitrangige Kategorien wie Spezialeffekte, Ton oder Filmsong. Der letzte Sieg stammt aus dem Jahr 1966 ("Thunderball"), die letzte Nominierung datiert von 1982 ("In tödlicher Mission"). Selbst das von der Kritik gefeierte Reboot "Casino Royale" mit dem neuen Bond Daniel Craig wurde von der Academy komplett ignoriert. Deshalb hatte ich den in Deutschland bereits diesen Donnerstag startenden 23. Bond-Film "Skyfall" bisher auch nicht wirklich auf der Rechnung meiner OSCAR-Favoriten, obwohl vieles dafür sprach, daß er ein außergewöhnlicher Beitrag zur Reihe werden könnte – schon wegen des hochkarätigen Regisseurs Sam Mendes ("American Beauty", "Road to Perdition", "Zeiten des Aufruhrs"). Doch nachdem letzte Woche standesgemäß in London die Weltpremiere stattfand und geradezu hymnische Reaktionen von Publikum und professionellen Kritikern nach sich zog (beim Rezensionsaggregator Rotten Tomatoes werden aktuell 59 positive und nur 4 negative Kritiken bei einer Durchschnittsbewertung von 8,3 von möglichen 10 Punkten angegeben), kann es nun wohl nur heißen: Willkommen im OSCAR-Rennen, Mr. Bond!
Zwar bleibe ich vorsichtig, ob sich die Academy wirklich ebenfalls so sehr für "Skyfall" wird begeistern können, daß es sogar für eine erstmalige "Best Picture"-Nominierung in der langen Bond-Geschichte reichen wird – weshalb ich den Film in meiner "Stand der Dinge"-Übersicht vorerst "nur" im oberen Bereich der "chancenreichen Außenseiter" einordnen werde. Aber daß es diesmal etliche Nominierungen geben wird, scheint sich kaum vermeiden zu lassen. Die besten Aussichten für eine Berücksichtigung auch außerhalb der technischen Kategorien sehe ich für das Drehbuch von Neal Purvis, Robert Wade und John Logan sowie für die Darsteller. Dame Judi Dench ("My Week with Marilyn", "Jane Eyre"), deren Rolle als Geheimdienstchefin "M" diesmal größer als sonst ausgefallen ist, halte ich für aussichtsreich (allerdings macht sie sich selbst mit "Best Exotic Marigold Hotel" Konkurrenz). Aber auch Ralph Fiennes ("Zorn der Titanen", "Harry Potter"-Reihe) und vor allem Javier Bardem ("No Country for Old Men") als Bösewicht könnten es schaffen.

- Ein Film, den etliche Experten bereits seit seiner Premiere im Mai bei den Filmfestspielen in Cannes auf der Rechnung haben, ist das französische Drama "Der Geschmack von Rost und Knochen" von Jacques Audiard ("Ein Prophet"). Ich habe mich bislang geweigert, ihn in meine Liste der OSCAR-Kandidaten aufzunehmen, weil ich schlicht und ergreifend sicher war und eigentlich immer noch bin, daß er keine Chance auf eine Nominierung als Bester Film hat. Aber da Hauptdarstellerin Marion Cotillard ("The Dark Knight Rises", "Midnight in Paris") für ihre Rolle einer Tiertrainerin, die nach einem schweren Unfall an den Rollstuhl gefesselt ist, als sichere Kandidatin für eine Nominierung als Beste Hauptdarstellerin gilt, sollte ich den Film zumindest einmal erwähnen. Und da er letzte Woche auch noch beim (allerdings nicht zur A-Liga zählenden) London Film Festival als Bester Film ausgezeichnet wurde, nehme ich ihn vorsichtshalber in meiner Kandidatenliste im unteren Drittel der "Wildcards" auf.

- Die ersten Preisverleihungen bzw. Nominierungen, die den Weg für die Awards Season weisen, gibt es erst Anfang Dezember (NBR Awards, New Yorker Filmkritiker). Als Fingerzeig, der im Idealfall kleinere Filme in die richtige Spur bringen kann, lassen sich jedoch bereits die Gotham Independent Film Awards werten. Deren Aussagekraft ist schon durch die strengen Auswahlkriterien begrenzt, denn wählbar sind lediglich US-amerikanische Filme, die nicht von einem der großen Studios produziert wurden. Womit die meisten OSCAR-Favoriten aus dem Rennen sind. Dennoch schafften es in den vergangenen Jahren Filme wie "Sideways", "The Hurt Locker" oder "Winter's Bone", durch Siege bei den Gotham Awards auf sich aufmerksam zu machen, was schließlich zu mehreren OSCAR-Nominierungen und bei "The Hurt Locker" sogar zum Sieg in der Königsdisziplin "Bester Film" (immerhin gegen James Camerons "Avatar") führte.
Als "Bester Film" des Jahres 2012 wurden in der vergangenen Woche nominiert:
- "Bernie" von Richard Linklater
- "The Loneliest Planet" von Julia Loktev
- "The Master" von Paul Thomas Anderson
- "Middle of Nowhere" von Ava DuVernay
- "Moonrise Kingdom" von Wes Anderson
(die übrigen Kategorien kann man auf der Homepage der Gotham Awards nachlesenGotham Independent Film Awards)
 
Von den diesjährigen Nominierten dürften allerdings nur wenige OSCAR-Format besitzen. Die besten Aussichten hat natürlich "The Master", dazu kommen Benh Zeitlins "Beasts of the Southern Wild" (der aber überraschend "nur" für Regie und Hauptdarstellerin nominiert wurde) und "Moonrise Kingdom" (Film und Ensemble). Beim übrigen Feld wäre eine größere Ausbeute als möglicherweise die ein oder andere Nominierung in einer Nebenkategorie eine große Überraschung.
Wie üblich habe ich die beschriebenen Entwicklungen in meine OSCAR-Kandidatenübersicht eingepflegt:

Freitag, 26. Oktober 2012

Klassiker-Rezension: DIE UNBESTECHLICHEN (1976)

Originaltitel: All the President's Men
Regie: Alan J. Pakula, Drehbuch: William Goldman, Musik: David Shire
Darsteller: Robert Redford, Dustin Hoffman, Jack Warden, Hal Holbrook, Martin Balsam, Jane Alexander, Jason Robards, Lindsay Crouse, Ned Beatty, F. Murray Abraham, Meredith Baxter, Stephen Collins, Penny Fuller, Dominic Chianese, David Arkin
All the President's Men
(1976) on IMDb Rotten Tomatoes: 94% (9,1); US-Einspielergebnis: $70,6 Mio.
FSK: 12, Dauer: 138 Minuten.

USA, 1972: Wenige Monate vor den Präsidentschaftswahlen beobachtet ein Wachmann (Frank Wills als er selbst) einen mysteriösen Einbruch im Washingtoner Watergate-Gebäudekomplex, in dem sich auch die Wahlkampfzentrale der Demokratischen Partei befindet. Fünf Männer werden festgenommen und vor Gericht gebracht. Bob Woodward (Robert Redford, "Der Clou", "Jenseits von Afrika"), ein junger Reporter der angesehenen Tageszeitung "Washington Post", berichtet routinemäßig aus dem Gericht und wird neugierig, als einer der Angeklagten sich selbst als ehemaligen CIA-Agenten bezeichnet. Erste Recherchen ergeben Indizien für eine richtig große Story und so wird Woodward gemeinsam mit seinem Kollegen Carl Bernstein (Dustin Hoffman, "Barney's Version") von dem Chefredakteur Ben Bradlee (OSCAR für Jason Robards) beauftragt, die Geschichte genauer unter die Lupe zu nehmen. Nach und nach setzen Woodward und Bernstein die Puzzleteile zusammen und mithilfe einer anonymen Quelle (Hal Holbrook, "Lincoln") kommen sie trotz Morddrohungen gegen ihre Person einer Verschwörung auf die Spur, in die selbst der republikanische US-Präsident Richard Nixon verstrickt zu sein scheint ...

Donnerstag, 25. Oktober 2012

SAVAGES (2012)

Regie: Oliver Stone, Drehbuch: Don Winslow, Shane Salerno und Oliver Stone, Musik: Adam Peters
Darsteller: Taylor Kitsch, Aaron Johnson, Blake Lively, Salma Hayek, Benicio del Toro, John Travolta, Demián Bichir, Emile Hirsch, Diego Cataño, Sandra Echeverría, Joaquín Cosio, Shea Whigham, Leonard Roberts, Joel David Moore, Mía Maestro
Savages
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 50% (5,8); weltweites Einspielergebnis: $83,0 Mio.
FSK: 16, Dauer: 131 Minuten.

Ben (Aaron Johnson, "Kick-Ass", "Anna Karenina") ist ein BWL- und Botanik-Absolvent und erklärter Weltverbesserer. Chon (Taylor Kitsch) ist ein hartgesottener Ex-Soldat. Ophelia (Blake Lively, "The Town", TV-Serie "Gossip Girl"), schlicht "O" genannt, ist eine vernachlässigte Tochter aus wohlhabendem Hause, die bereits seit dem Besuch der 8. Klasse drogensüchtig ist. Gemeinsam unterhalten diese so unterschiedlich erscheinenden jungen Menschen eine erstaunlich harmonische Dreierbeziehung und lassen es sich von den Erlösen ihres florierenden Drogengeschäfts gutgehen. Bis das mexikanische Baja-Kartell um Elena Sanchez (Salma Hayek, "Desperado", "Frida") und ihre beiden Handlanger Lado (Benicio del Toro) und Alex (Demián Bichir) einen Anteil am Geschäft einfordert und zur Untermauerung seiner Ansprüche O entführt. Doch Chon und Ben nehmen diesen Affront keineswegs einfach so hin, sondern hecken unter (nicht ganz freiwilliger) Mithilfe des korrupten Drogenbeamten Dennis (John Travolta, "Pulp Fiction", "Hairspray") einen Plan aus, um O unversehrt zurückzubekommen ...

Mittwoch, 24. Oktober 2012

PREMIUM RUSH (2012)

Regie: David Koepp, Drehbuch: John Kamps und David Koepp, Musik: David Sardy
Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Michael Shannon, Dania Ramirez, Jamie Chung, Wolé Parks, Aasif Mandvi, Christopher Place, Anthony Chisholm, Henry O, Aaron Tveit, Boyce Wong, Brian Koppelman
Premium Rush
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 75% (6,3); weltweites Einspielergebnis: $31,1 Mio.
FSK: 12, Dauer: 91 Minuten.

Wilee (Joseph Gordon-Levitt, "Looper", "The Dark Knight Rises") ist ein hochintelligenter junger Mann, der längst als Anwalt arbeiten könnte, sein Jura-Studium jedoch abgebrochen hat, da ihm vor der Vorstellung graut, jeden Tag im Anzug ins Büro zu gehen. Stattdessen arbeitet er nun als Fahrradkurier in New York und ist für seinen todessehnsüchtig erscheinenden Fahrstil berühmt-berüchtigt. Deshalb wird ausdrücklich er von seiner früheren Kommilitonin Nima (Jamie Chung, "Sucker Punch") angefordert, um einen für sie ungeheuer wichtigen Umschlag nach Chinatown zu bringen. Doch auch ein korrupter Cop (Michael Shannon, "Man of Steel") hat es auf das wertvolle Objekt abgesehen und zeigt wenig Skrupel bei seinen Versuchen, es Wilee abzujagen ...

Dienstag, 23. Oktober 2012

MISSION: IMPOSSIBLE III (2006)

Regie: J.J. Abrams, Drehbuch: Alex Kurtzman, Roberto Orci und J.J. Abrams, Musik: Michael Giacchino
Darsteller: Tom Cruise, Philip Seymour Hoffman, Ving Rhames, Michelle Monaghan, Jonathan Rhys Meyers, Billy Crudup, Keri Russell, Laurence Fishburne, Simon Pegg, Maggie Q, Eddie Marsan, Bahar Soomekh, Carla Gallo, Greg Grunberg, Sasha Alexander, Aaron Paul, Timothy Omundson, José Zúñiga, Jeff Chase, Erin Cahill, Paolo Bonacelli
Mission: Impossible III
(2006) on IMDb Rotten Tomatoes: 71% (6,6); weltweites Einspielergebnis: $398,5 Mio.
FSK: 12, Dauer: 126 Minuten.

IMF-Agent Ethan Hunt (Tom Cruise, "Rock of Ages") ist eigentlich aus dem operativen Dienst ausgeschieden und arbeitet nun als Ausbilder. Außerdem steht er kurz vor der Hochzeit mit der Ärztin Julia (Michelle Monaghan, "Gone Baby Gone"). Doch als die von ihm ausgebildete junge Agentin Lindsey Ferris (Keri Russell, "Jennas Kuchen", TV-Serie "Felicity") von dem sinistren Waffenhändler Owen Davian (OSCAR-Gewinner Philip Seymour Hoffman, "Glaubensfrage") entführt wird, übernimmt er die Leitung der Befreiungsaktion – und wird so zum ganz persönlichen Feind Davians, der ihn fortan bis aufs Blut reizt. Mit einem Team aus alten und neuen Bekannten macht sich Hunt daran, Davian ein für allemal das Handwerk zu legen ...

Montag, 22. Oktober 2012

Neues aus Hollywood (42/2012)

In medias res:

- Nachdem der britische Drehbuch-Autor und Regisseur Paul Haggis für sein (allerdings nicht unumstrittenes) Episodendrama "L.A. Crash" im Jahr 2005 mit OSCARs für den Besten Film und für das Beste Drehbuch ausgezeichnet wurde, versucht er sich nun erneut an einem Werk mit episodischer Struktur. Während bei "L.A. Crash" jedoch Rassismus und Vorurteile im Mittelpunkt standen, soll sich "The Third Person" mit Beziehungen in ihren verschiedenen Entwicklungsphasen befassen. Es gibt drei Erzählstränge, die in Paris, New York und Rom spielen und in klassischer Episodenfilmmanier auf subtile Art und Weise miteinander verbunden sind. Die illustre Besetzungsliste umfaßt die OSCAR-Gewinner Adrien Brody ("Der Pianist", "Midnight in Paris") und Kim Basinger ("L.A. Confidential") sowie Liam Neeson ("The Grey – Unter Wölfen", "Zorn der Titanen"), Mila Kunis ("Black Swan", "Ted"), James Franco ("127 Hours", "Date Night"), Maria Bello ("A History of Violence", "The Cooler"), Casey Affleck ("Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford", "Gone Baby Gone") und Olivia Wilde ("TRON: Legacy", TV-Serie "Dr. House"). Außerdem sind die israelische Darstellerin Moran Atias aus der TV-Serienadaption von "L.A. Crash" und der Italiener Riccardo Scamarcio ("To Rome with Love") mit von der Partie. Die Dreharbeiten für "The Third Person" begannen letzten Mittwoch in Rom, was einen US-Kinostart Ende 2013 und damit passend zum OSCAR-Rennen 2014 vermuten läßt.

- Diane Kruger (ehemals Diane Heidkrüger) ist bereits seit einigen Jahren die international erfolgreichste deutsche Schauspielerin und konnte in Blockbustern wie Wolfgang Petersens "Troja", Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" oder Jon Turteltaubs "Das Vermächtnis der Tempelritter" Hauptrollenerfahrung sammeln. Nachdem sie dieses Jahr gute Kritiken für ihre Darstellung der Marie Antoinette in dem französischen Historienfilm "Leb wohl, meine Königin!" erhielt, wird sie 2013 für die romantische Komödie "5 to 7" vor der Kamera stehen. In dem Film von Victor Levin, der vor allem als Produzent und Autor der Erfolgsserie "Mad Men" bekannt ist und hier ebenfalls das Drehbuch verantwortet, geht es um einen jungen Schriftsteller (Anton Yelchin, "Star Trek", "Terminator: Die Erlösung"), der eines beachtlichen Altersunterschiedes zum Trotz eine Affäre mit der von Kruger verkörperten Ehefrau eines französischen Diplomaten beginnt. Start der Dreharbeiten zu "5 to 7" in New York soll im Februar 2013 sein, ein konkreter Kino-Starttermin ist noch nicht absehbar.

- Vor einigen Wochen berichtete ich bereits über den Polit-Thriller "Reykjavik", in dem Michael Douglas den US-Präsidenten Ronald Reagan spielen sollte ("Neues aus Hollywood (35/2012)"). Zwischenzeitlich ist seine Mitwirkung perfekt und auch der damals wie Douglas noch in Verhandlungen stehende britische Regisseur Mike Newell hat seinen Vertrag unterschrieben. Neu hinzugekommen ist nun OSCAR-Gewinner Christoph Waltz ("Inglourious Basterds", "Die drei Musketiere"), der die zweite Hauptrolle des russischen Präsidenten Michail Gorbatschow übernimmt, der 1986 in der isländischen Hauptstadt unerwartete Friedensverhandlungen mit der US-Delegation um Reagan führte. Als Termin für den Drehstart in Island und den Babelsberger Filmstudios wird weiterhin März 2013 avisiert, womit es für einen Kinostart Ende des gleichen Jahres und damit rechtzeitig zur Awards Season 2013/2014 eng werden könnte.

Freitag, 19. Oktober 2012

OSCAR-News (19.10., "Flight", "The Impossible", "Not Fade Away")

Einige gesammelte "kleinere" Neuigkeiten zu OSCAR-Kandidaten:

- In dieser Woche ist mit Robert Zemeckis' "Flight" ein weiterer potentieller OSCAR-Favorit der Öffentlichkeit vorgestellt worden und wußte zu überzeugen. Die Rezensionen etablierter Kritiker von "Hollywood Reporter", "TIME Magazine", "Variety" und anderen sind fast ausnahmslos positiv ausgefallen. Noch besser kam jedoch Hauptdarsteller Denzel Washington weg, der in seiner Rolle als Pilot, der nach einer schwierigen Notlandung zunächst als Held gefeiert wird, ehe sich herausstellt, daß er während des Fluges unter Alkoholeinfluß stand, Kritiker und Publikum begeisterte. Damit sieht es ganz danach aus, daß eine OSCAR-Nominierung für Washington als Bester Hauptdarsteller als gesichert gelten kann, während es für eine Nominierung als "Bester Film" ebenfalls gut aussieht. Für einen Status als Topfavorit reicht es aber vorerst nicht, womit das OSCAR-Rennen weiterhin erfreulich spannend bleibt.

- Juan Antonio Bayonas Tsunami-Drama "The Impossible" mit Ewan McGregor und Naomi Watts hat in Spanien mit sensationellen 1,4 Mio. Zuschauern in den ersten vier Tagen einen atemberaubenden, nie erwarteten Kinostart hingelegt, der – sollte er sich in anderen Ländern auch nur ansatzweise wiederholen – seine OSCAR-Chancen leicht verbessern dürfte. Die Kritiken nach der Uraufführung in Toronto fielen zwar "nur" gemischt, wenn auch überwiegend positiv aus, große Teile des Publikums zeigten sich aber sehr bewegt. Es wäre ja nicht das erste Mal, daß bei den OSCARs ein Film mit guten Kritiken und berührender Geschichte über einen anspruchsvolleren Konkurrenten mit überragenden Rezensionen triumphiert (jüngstes Beispiel: "The King's Speech" gegen "The Social Network"). Natürlich liegt der Megaerfolg in Spanien auch daran, daß "The Impossible" eine spanische Produktion von einem spanischen Regisseur ist; aber das alleine kann keinesfalls als Erklärung ausreichen. Offensichtlich trifft der Film bei seinen Zuschauern einen Nerv und sollte sich das in weiteren Ländern, vor allem logischerweise in den USA, wo er erst im Dezember starten wird, bestätigen, könnte "The Impossible" sich vom chancenreichen Außenseiter zu einer Kraft entwickeln, mit der man in der Awards Season rechnen muß.

- Einen neuen OSCAR-Kandidaten gibt es auch, denn "Not Fade Away", das Kinoregiedebüt des "Die Sopranos"-Schöpfers David Chase, erhielt nach seiner Premiere beim New York Film Festival ebenfalls viele positive Reaktionen. Der Film über jugendliche Rock ´n´ Roll-Musiker in den 1960er Jahren dürfte angesichts der Thematik und der zwar guten, aber nicht überragenden Kritiken keine großen Chancen auf eine "Best Picture"-Nominierung haben, völlig aussichtslos ist er aber auch nicht.

- Der wichtigste Wegweiser für die OSCAR-Verleihung sind traditionell die Golden Globes, die im Januar verliehen werden. Nachdem in den letzten beiden Jahren der britische Comedian Ricky Gervais sehr launig moderierte, setzen die Veranstalter dieses Mal auf ein bewährtes Komikerinnen-Duo: Tina Fey ("Date Night", TV-Serie "30 Rock") und ihre langjährige "Saturday Night Live"-Kollegin Amy Poehler (Comedy-Serie "Parks and Recreation") werden am 13. Januar hoffentlich mit spitzer Zunge durch den Abend führen.

Ich habe meine zweiteilige Übersicht über den Stand der Dinge in der Awards Season entsprechend der jüngsten Entwicklungen angepaßt – "Flight" wechselt somit von den chancenreichen Außenseitern zu den Mitfavoriten, "The Impossible" steigt von den Wildcards zu den chancenreichen Außenseitern auf und "Not Fade Away" ist neu bei den Wildcards, aus denen ich "Back in the Game" und "Hyde Park am Hudson" mangels Erfolgschancen gestrichen habe:

Donnerstag, 18. Oktober 2012

DAS BOURNE VERMÄCHTNIS (2012)

Originaltitel: The Bourne Legacy
Regie: Tony Gilroy, Drehbuch: Dan und Tony Gilroy, Musik: James Newton Howard
Darsteller: Jeremy Renner, Rachel Weisz, Edward Norton, Oscar Isaac, David Strathairn, Scott Glenn, Albert Finney, Stacy Keach, Joan Allen, Željko Ivanek, Donna Murphy, Louis Ozawa Changchien, Michael Chernus, Corey Stoll, Dennis Boutsikaris, Michael Papajohn, Elizabeth Marvel
 The Bourne Legacy
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 56% (5,9); weltweites Einspielergebnis: $276,1 Mio.
FSK: 12, Dauer: 135 Minuten.

Die hartnäckige Weigerung des abtrünnigen CIA-Agenten Jason Bourne, sich einfach töten zu lassen, zeitigt nicht nur auf Personen, die in persönlichem Kontakt zu ihm stehen, drastische Auswirkungen. Als Konsequenz aus Bournes Taten befiehlt der für die CIA-Geheimprojekte zuständige Eric Byer (Edward Norton, "Moonrise Kingdom"), alle Hinweise auf die "Operation Outcome" auszulöschen, die eine Art Schwesterprogramm der "Operation Treadstone" ist, der Bourne angehörte. Im Klartext heißt das, daß alle, die damit zu tun haben, getötet werden sollen. Aaron Cross (Jeremy Renner, "The Avengers") kann als einziger "Outcome"-Teilnehmer fliehen. Gemeinsam mit der am Projekt beteiligten Wissenschaftlerin Dr. Marta Shearing (Rachel Weisz, "Agora"), die er im letzten Moment vor einem inszenierten "Selbstmord" rettet, versucht er, sich seinen Häschern zu entziehen. Gleichzeitig muß er einen Weg finden, seine Abhängigkeit von Medikamenten, mit denen die Fähigkeiten der "Outcome"-Teilnehmer stark verbessert wurden und die er nun natürlich nicht mehr erhält, zu überwinden ...

Mittwoch, 17. Oktober 2012

SUCKER PUNCH (2011)

Regie: Zack Snyder, Drehbuch: Steve Shibuya und Zack Snyder, Musik: Tyler Bates und Marius De Vries
Darsteller: Emily Browning, Abbie Cornish, Vanessa Hudgens, Jamie Chung, Jena Malone, Carla Gugino, Oscar Isaac, Jon Hamm, Scott Glenn, Gerard Plunkett, Richard Cetrone, Malcolm Scott, AC Peterson
 Sucker Punch
(2011) on IMDb Rotten Tomatoes: 22% (4,1); weltweites Einspielergebnis: $89,8 Mio.
FSK: 16, Dauer: 110 Minuten.

USA, 1960er Jahre: Nach dem Tod ihrer Mutter und ihrer Schwester wird ein junges Mädchen (Emily Browning, "Lemony Snicket") von ihrem bösartigen Stiefvater in eine psychiatrische Anstalt gebracht. Dort besticht der Stiefvater einen schmierigen Pfleger (Oscar Isaac, "Drive", "Robin Hood"), der dafür sorgen soll, daß sie innerhalb weniger Tagen lobotomisiert wird und somit niemandem von seinen schändlichen Verbrechen erzählen kann. In ihrer Verzweiflung flüchtet sich das Mädchen in eine Phantasiewelt, in der die Anstalt ein Bordell ist, sie auf den Namen "Babydoll" hört und mit vier weiteren Mädchen – der besonnenen Sweet Pea (Abbie Cornish, "Ohne Limit"), deren jüngerer Schwester Rocket (Jena Malone, "Stolz und Vorurteil"), Blondie (Vanessa Hudgens, "Spring Breakers") und Amber (Jamie Chung, "Premium Rush") – einen Fluchtplan schmiedet ...

Dienstag, 16. Oktober 2012

Klassiker-Rezension: EIN MANN WIE SPRENGSTOFF (1949)

Originaltitel: The Fountainhead
Regie: King Vidor, Drehbuch: Ayn Rand, Musik: Max Steiner
Darsteller: Gary Cooper, Patricia Neal, Raymond Massey, Robert Douglas, Kent Smith, Henry Hull, Ray Collins, Moroni Olsen
The Fountainhead
(1949) on IMDb Rotten Tomatoes: 83% (7,0); FSK: nicht geprüft, Dauer: 114 Minuten.
Der junge New Yorker Architekt Howard Roark (Gary Cooper, "Zwölf Uhr mittags", "Mr. Deeds geht in die Stadt") wird des Colleges verwiesen, weil er sich standhaft weigert, die historischen Archtitekturstile zu lernen. Roark weigert sich sogar generell, in seiner Arbeit den Blick in die Vergangenheit zu richten und das zu tun, was seine Lehrmeister oder die Gesellschaft von ihm erwarten. Roark ist ein Visionär, der nicht in Vergangenem schwelgen, sondern gänzlich Neues erschaffen will. In den wertkonservativen USA der 1930er Jahre ist das eine alles andere als willkommene Einstellung. Trotzdem schlägt er sich mehr schlecht als recht durch, bis er durch einen großen Auftrag des unangepaßten Milliardärs Roger Enright (Ray Collins), der ihm volle Handlungsfreiheit gewährt, auf einen Schlag zur Berühmtheit wird. Dies jedoch nicht unbedingt im positiven Sinne, denn unter der Leitung des boshaften Chefarchitekturkritikers Ellsworth M. Toohey (Robert Douglas) zerreißen sämtliche Publikationen des zynischen Zeitungsverlegers Gail Wynand (Raymond Massey) das fertiggestellte Gebäude in der Luft und bezeichnen es als Schande für die gesamte Stadt. Roark übersteht auch diesen Vorläufer eines Shitstorms, doch als er eines Tages seinem mäßig talentierten Studienfreund Peter Keating (Kent Smith) aus der Patsche helfen will und heimlich für ihn die Planung einer Sozialbausiedlung übernimmt, endet es für ihn mit einem Gerichtsverfahren: Da seine Pläne entgegen allen Zusicherungen verändert wurden, hat er die fast fertiggestellten Gebäude kurzerhand in die Luft gesprengt ...

Montag, 15. Oktober 2012

Neues aus Hollywood (41/2012)

Auch in der vergangenen Woche gab es einige berichtenswerte Informationen über kommende Filmprojekte:

- Im Jahr 1983 veröffentlichte der US-Autor Mark Helprin seinen poetischen, mit fantastischen Elementen angereicherten Roman "Winter's Tale" (erschien in Deutschland unter dem Titel "Wintermärchen"). Die komplexe, in New York spielende Handlung umfaßt mehr als 100 Jahre, vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Jahrtausendwende, und erzählt die Geschichte des irischen Kleinkriminellen Peter Lake. Bei einem Einbruch trifft dieser auf die junge, aber todkranke Beverley Penn und verliebt sich in sie. Akiva Goldsman, OSCAR-Gewinner für sein Drehbuch zu Ron Howards "A Beautiful Mind", feiert mit der Adaption von "Winter's Tale" sein Spielfilmdebüt als Regisseur (im Fernsehen inszenierte er bereits einige TV-Episoden, vor allem bei der Serie "Fringe") und steuert erwartungsgemäß auch das Skript bei. Colin Farrell ("Total Recall", "Brügge sehen … und sterben?") wird die Hauptrolle des Peter Lake übernehmen, Newcomerin Jessica Brown Findlay (TV-Serie "Downton Abbey") wird als Beverley Penn zu sehen sein. Als deren Vater wurde William Hurt ("A History of Violence", "Robin Hood") verplichtet, für die Rolle ihrer Mutter befindet sich Jennifer Connelly in Verhandlungen, die auch dank Goldsmans Drehbuch für ihre darstellerische Leistung in "A Beautiful Mind" einen OSCAR gewinnen konnte. In einer Nebenrolle als Peters Erzfeind Pearly Soames wird mit Russell Crowe ein weiterer "Robin Hood"-Darsteller mitwirken, für zusätzliche Parts wurden Will Smith (der mit Goldsman bereits bei "I Am Legend" zusammenarbeitete), Matt Bomer ("Magic Mike", TV-Serie "White Collar"), Lucy Griffiths (Marian in der britischen TV-Serie "Robin Hood" – entdecken wir da irgendein Muster?) und die 88-jährige Hollywood-Legende Eva Marie Saint ("Der unsichtbare Dritte", OSCAR für "Die Faust im Nacken") verpflichtet. Die Dreharbeiten sollen diese Woche in New York beginnen, als Starttermin in den USA dürfte angesichts der Thematik der Spätherbst oder Winter 2013 wahrscheinlich sein.

- Der spanische Regisseur Jaume Collet-Serra arbeitet nach seinem recht erfolgreichen Berlin-Thriller "Unknown Identity" erneut mit Liam Neeson zusammen. Der nun schon seit einigen Jahren auf der Erfolgswelle schwimmende "The Grey"- und "Zorn der Titanen"-Star übernimmt in dem Action-Thriller "Non-Stop" die Hauptrolle eines bewaffneten Flugsicherheitsbegleiters (vulgo "air marshal"), der während eines Fluges Textnachrichten von einer angeblich ebenfalls an Bord des Flugzeugs befindlichen Person erhält, die droht, alle Passagiere zu töten. Das Drehbuch stammt von dem ziemlich ungewöhnlichen Duo John W. Richardson (bisher bei etlichen TV-Shows für den Schnitt zuständig) und Christopher Roach (arbeitete als Autor für die Wrestlingorganisation WWE). Die weibliche Hauptrolle hat sich vergangene Woche Julianne Moore ("Crazy, Stupid, Love.", "The Big Lebowski") gesichert, zudem sind u.a. Michelle Dockery ("Anna Karenina", TV-Serie "Downton Abbey") und Scoot McNairy ("Argo") mit von der Partie. Starttermin für die Dreharbeiten in New York ist der 1. November, in die US-Kinos könnte "Non-Stop" im Spätsommer oder Herbst 2013 kommen.

- Nachdem Chris Hemsworth dank "The Avengers", "Snow White and the Huntsman" und "The Cabin in the Woods" ein höchst erfolgreiches Jahr 2012 absolviert hat (wenngleich mit dem mehrmals verschobenen 1980er Jahre-Remake "Red Dawn" noch ein vorprogrammierter Flop ansteht), hat er für 2013 ebenfalls zwei vielversprechende Projekte in der Hinterhand. Zum einen natürlich "Thor 2" (dessen Dreharbeiten bereits laufen) und nun wahrscheinlich (noch sind die Verhandlungen nicht abgeschlossen) auch noch "American Assassin" von Regisseur Jeffrey Nachmanoff ("Traitor"). Das Drehbuch des auf einer Romanreihe von Vince Flynn basierenden Action-Thrillers wurde von Edward Zwick (Autor und Regisseur von Filmen wie "Last Samurai" oder "Blood Diamond") und seinem langjährigen Co-Autor Marshall Herskovitz geschrieben und anschließend von Michael Finch ("Predators") überarbeitet. Die Story handelt von den Anfängen des Top-CIA-Agenten und Antiterrorspezialisten Mitch Rapp (Hemsworth), dessen spätere Erlebnisse Buchautor Flynn in zahlreichen Bänden erzählt hat, ehe er das Prequel schuf, das die Vorlage für "American Assassin" bildet. Ebenfalls in Verhandlungen mit dem Studio befindet sich Bruce Willis ("Looper", "Moonrise Kingdom"), der Rapps Mentor verkörpern würde. Die Dreharbeiten werden wohl Anfang 2013 beginnen, womit auch dieser Film noch Ende des gleichen Jahres in den nordamerikanischen Kinos anlaufen könnte.

Quellen:

Sonntag, 14. Oktober 2012

OSCAR-News (14.10.2012, "Lincoln", Bester fremdsprachiger Film)

Mit Steven Spielbergs "Lincoln" hat in dieser Woche ein weiterer OSCAR-Favorit zeigen müssen, ob die Vorschußlorbeeren gerechtfertigt waren oder nicht. Das Ergebnis der Premiere einer allerdings noch nicht endgültig finalisierten Fassung beim New Yorker Filmfest ist nicht ganz eindeutig. Im Großen und Ganzen wurde das rund zweieinhalbstündige Epos positiv aufgenommen, für übermäßige Begeisterung beim Publikum sorgte es jedoch nicht. Das muß nicht unbedingt ein schlechtes Omen sein, denn 2011 erging es Martin Scorseses "Hugo Cabret" an gleicher Stelle sehr ähnlich und am Ende reichte es doch für fünf OSCAR-Trophäen (wenn auch nicht für die für den Besten Film). Da "Lincoln" sehr dialoglastig geworden ist, kann es zudem kaum überraschen, daß ein Teil der Zuschauer ihn als eher langatmig empfunden hat – eine vor allem durch Dialoge vorangetriebene Handlung ist bekanntlich nicht jedermanns Fall, die Academy dürfte damit aber keine Probleme haben. Es läßt sich jedenfalls feststellen, daß "Lincoln" seine Rolle als einer von mehreren Topfavoriten bestätigen konnte, ohne sich von den Konkurrenten absetzen zu können. Eine Nominierung als Bester Film darf als gesichert gelten, ebenso eine für Titeldarsteller Daniel Day-Lewis, der vor Joaquin Phoenix ("The Master") nun wie erwartet der absolute Topfavorit ist. Dazu werden wie eigentlich immer bei Spielberg zahlreiche Nominierungen in den Nebenkategorien kommen (bei Drehbuch und Regie bestehen natürlich ebenfalls beste Chancen).

Zwei "offizielle" OSCAR-Neuigkeiten gibt es auch zu bieten, davon dürfte die von der Academy veröffentlichte Liste der 71 Kandidaten für den Fremdsprachen-OSCAR für die meisten Filmfans die deutlich interessantere sein.

Freitag, 12. Oktober 2012

VIOLET & DAISY (2011)

Regie und Drehbuch: Geoffrey Fletcher
Darsteller: Alexis Bledel, Saoirse Ronan, James Gandolfini, Danny Trejo, John Ventimiglia, Marianne Jean-Baptiste, Tatiana Maslany, Cody Horn
 Violet & Daisy
(2011) on IMDb Rotten Tomatoes: 22% (4,8); weltweites Einspielergebnis: $0,1 Mio.
FSK: 16, Dauer: 88 Minuten.
Die soeben volljährig gewordene Daisy (Saoirse Ronan, "Abbitte") und ihre ein paar Jahre ältere Freundin Violet (Alexis Bledel, "Sin City", TV-Serie "Gilmore Girls") verdienen ihre Brötchen als Auftragsmörderinnen. Obwohl sie sich eine schulmädchenhafte Unschuld bewahrt zu haben scheinen und für ihr großes Idol, die Popsängerin Barbie Sunday (Cody Horn, "Magic Mike"), schwärmen, geht vor allem Violet hochgradig professionell vor. Normalerweise. Denn als das Killer-Duo vom schmierigen Gangsterboß Russ (Danny Trejo, "Machete") den vermeintlich kinderleichten Auftrag erhält, Michael (James Gandolfini, "Killing Them Softly") aus dem Weg zu räumen, der nicht die geringsten Anstalten macht, sich zu wehren oder zu verstecken, begehen die jungen Frauen einen folgenreichen Fehler: Sie kommen mit ihrem potentiellen Opfer ins Gespräch anstatt es unverzüglich ins Jenseits zu befördern ... 

Donnerstag, 11. Oktober 2012

PRINCE OF PERSIA – DER SAND DER ZEIT (2010)

Originaltitel: Prince of Persia: The Sands of Time
Regie: Mike Newell, Drehbuch: Boaz Yakin, Doug Miro, Carlo Bernard, Musik: Harry Gregson-Williams
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Gemma Arterton, Sir Ben Kingsley, Alfred Molina, Richard Coyle, Toby Kebbell, Steve Toussaint, Ronald Pickup, Gíslo Örn Gardarsson, Reece Ritchie
Prince of Persia: The Sands of Time
(2010) on IMDb Rotten Tomatoes: 36% (5,1); weltweites Einspielergebnis: $336,4 Mio.
FSK: 12, Dauer: 116 Minuten.

Der junge Dastan (Jake Gyllenhaal, "Brokeback Mountain") ist als Waisenkind aufgewachsen, wurde dann aber vom weisen persischen König Sharaman (der britische TV-Veteran Ronald Pickup) adoptiert, den er bei einem zufälligen Aufeinandertreffen in den Straßen beeindruckte. Gemeinsam mit Tus (Richard Coyle, "Grabbers") und Garsiv (Toby Kebbell, "Zorn der Titanen"), den beiden leiblichen Söhnen Sharamans, wächst Dastan zu einem hitzköpfigen, aber sehr gewandten und kampfstarken Krieger auf. Doch als der König ermordet wird, fällt der Verdacht auf Dastan und in der Folge wird er von seinen Stiefbrüdern und dem Bruder des Königs (Sir Ben Kingsley, "Hugo Cabret") unerbittlich verfolgt, um ihn für sein vermeintliches Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen. Doch wie er von der ebenso schönen wie rabiaten Prinzessin Tamina von Alamut (Gemma Arterton, "Song for Marion") erfährt, die ihm bei der Flucht (mehr oder weniger) hilft, geht es bei dieser Verschwörung um weit mehr als "nur" um sein Leben. Mithilfe eines magischen Dolches, der den "Sand der Zeit" enthält, dessen Freisetzung die Zeit um einige Augenblicke zurückdreht, müssen Dastan und Tamina ihrer beider Königreiche retten ...

Mittwoch, 10. Oktober 2012

PARIS-MANHATTAN (2012)

Regie und Drehbuch: Sophie Lellouche, Musik: Jean-Michel Bernard
Darsteller: Alice Taglioni, Patrick Bruel, Marine Delterme, Michel Aumont, Marie-Christine Adam, Louis-Do de Lencquesaing, Yannick Soulier, Margaux Châtelier, Paul-Edouard Gondard, Arséne Mosca, Gladys Cohen, Woody Allen
 Paris-Manhattan
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 43% (5,3); weltweites Einspielergebnis: $3,0 Mio.
FSK: 0, Dauer: 78 Minuten.

Alice (Alice Taglioni, "Ca$h") ist eine Pariserin um die 30, Single und Apothekerin. Während ihre Versuche, einen passenden Lebenspartner zu finden, zunächst eher glücklos verlaufen (ihr "Traummann" Pierre heiratet lieber ihre Schwester), sind ihre Fähigkeiten als unkonventionelle Apothekerin legendär: Kunden erzählen sich ehrfürchtig, wie sie einst einen Patienten allein mit Lubitsch-Filmen vom Sodbrennen heilte! Als sich schließlich durch die ebenso unerwünschten wie beharrlichen Verkupplungsversuche ihrer Familie doch zwei interessante Möglichkeiten auftun, sitzt sie bald zwischen allen Stühlen. Soll sie Pierres reichen, gutaussehenden und charmanten Jugendfreund Vincent (Yannick Soulier) bevorzugen oder doch den eher rustikalen Alarmanlagenkonstrukteur Victor (Chansonnier Patrick Bruel, "Der Vorname"), mit dem sie sich wunderbare Wortgefechte liefert? Selbst ihr Idol Woody Allen, der von einem Plakat in ihrem Schlafzimmer aus mit ihr spricht, kann ihr da nicht wirklich weiterhelfen ...

Dienstag, 9. Oktober 2012

INVICTUS (2009)

Regie: Clint Eastwood, Drehbuch: Anthony Peckham, Musik: Kyle Eastwood, Michael Stevens
Darsteller: Morgan Freeman, Matt Damon, Julian Lewis Jones, Adjoa Andoh, Matt Stern, Patrick Mofokeng, Marguerite Wheatley, Leleti Khumalo, McNiel Hendriks, Zak Feaunati, Scott Eastwood, Rolf E. Fitschen, Grant L. Roberts, Vaughn Thompson, Graham Lindemann
Invictus
(2009) on IMDb Rotten Tomatoes: 76% (6,6); weltweites Einspielergebnis: $122,4 Mio.
FSK: 6, Dauer: 133 Minuten.

Südafrika kurz nach dem Ende der Apartheid: Nelson Mandela (Morgan Freeman, "The Dark Knight") ist gerade zum Präsidenten gewählt worden. Während ein nicht unbeträchtlicher Teil der jahrzehntelang brutal unterdrückten schwarzen Bevölkerungsmehrheit auf verschiedenste Art und Weise auf Vergeltung aus ist, plädiert Mandela dafür, lieber in die Zukunft zu sehen und diese gemeinsam friedlich zu gestalten. Deshalb wehrt er sich auch gegen Forderungen, die bei den meisten Schwarzen verhassten traditionellen Farben und die Hymne der "Springboks", des von den Weißen im Land heiß und innig geliebten südafrikanischen Rugby-Teams, zu verbieten. Er sieht gerade angesichts der bevorstehenden Weltmeisterschaft im eigenen Land die Chance, durch den Rugbysport den Versöhnungsprozeß im Land voranzubringen und nimmt deshalb den Kapitän der Mannschaft, François Pienaar (Matt Damon, "Der Informant!"), in die Pflicht ...

Montag, 8. Oktober 2012

Neues aus Hollywood (40/2012)

Diesmal habe ich drei interessante Meldungen aus der vergangenen Woche zu bieten:

- US-Regisseur Bennett Miller, der für sein Biopic "Capote" eine OSCAR-Nominierung erhielt und bei der vergangenen OSCAR-Verleihung mit seinem mit insgesamt sechs Nominierungen bedachten Baseballdrama "Moneyball" ebenfalls gut im Rennen war, will als nächstes die wahre Geschichte von Dave Schultz, Olympiasieger und Weltmeister im Freistil-Ringen, verfilmen. Schultz wurde 1996 von dem mit ihm befreundeten John DuPont ermordet, einem an Schizophrenie leidenden Multimillionär, der in den 1990er Jahren auf dem Gelände seiner Foxcatcher Farm ein Trainingszentrum für Ringer aufbaute. Das Drehbuch des "Foxcatcher" betitelten Dramas stammt von "Capote"-Autor Dan Futterman und E. Max Frye (schrieb eine Episode der Miniserie "Band of Brothers"). Mark "Hulk" Ruffalo ("The Avengers") wird Schultz spielen, während Comedian Steve Carell ("Date Night") den schizophrenen Mörder verkörpert. Weiterhin ist Shooting Star Channing Tatum ("21 Jump Street", "Magic Mike") als jüngerer Bruder des Mordopfers mit von der Partie sowie die zuletzt engagierte Sienna Miller ("G.I. Joe", "Der Sternwanderer") als seine Ehefrau Nancy. Die Dreharbeiten sollen noch diesen Monat beginnen, womit ein US-Kinostart 2013 sehr wahrscheinlich ist.

- Der afroamerikanische Schriftsteller und Filmemacher David E. Talbert ("First Sunday") verfilmt als nächstes seinen eigenen Roman "Baggage Claim". In der romantischen Komödie geht es um die Mittdreißigerin Montana, eine Stewardess, die von ihrem Single-Dasein frustriert ist und sich schließlich auf eine Reise quer durch Amerika macht, um vielleicht doch noch einen passenden Partner zu finden. Die attraktive Paula Patton ("Mission: Impossible – Phantom Protokoll", "Déjà Vu") wird die Hauptrolle spielen, für weitere Parts wurden u.a. Djimon Hounsou ("Gladiator", "Blood Diamond"), OSCAR-Gewinnerin Octavia Spencer ("The Help", "Sieben Leben"), Taye Diggs (TV-Serie "Private Practice"), Derek Luke ("Captain America", "Pieces of April") und zuletzt Adam Brody ("Mr. & Mrs. Smith", TV-Serie "O.C., California") verpflichtet. Die Dreharbeiten sollen ebenfalls im Oktober beginnen, entsprechend ist auch hier von einem US-Kinostart irgendwann 2013 auszugehen.

- Es scheint sich zu einem beunruhigenden Trend zu entwickeln, daß Regisseure erfolgreicher Blockbuster freiwillig auf die Leitung der Fortsetzung verzichten, weil ihnen der vom jeweiligen produzierenden Studio gesetzte Zeitrahmen für die Realisitung des Projekts zu kurz erscheint, um beste Qualität liefern zu können. Zuerst stieg aus genau diesem Grund "Die Tribute von Panem"-Regisseur Gary Ross aus der Fortsetzung "Catching Fire" aus – und wurde durch Francis Lawrence ("I Am Legend") ersetzt. Nun wirft bedauerlicherweise auch Rupert Wyatt, dessen "Planet der Affen"-Prequel mit dem Untertitel "Prevolution" alle Erwartungen übertraf, das Handtuch. An seiner Statt wird Matt Reeves ("Cloverfield", "Let Me In") versuchen, mit "Dawn of the Planet of the Apes" (Starttermin: Mai 2014) trotz relativ geringer Vorbereitungszeit die Qualität des Vorgängers annähernd zu halten. Da kann man ihm nur viel Glück wünschen.

Quellen:

Samstag, 6. Oktober 2012

INCEPTION (2010)

Regie und Drehbuch: Christopher Nolan, Musik: Hans Zimmer
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Marion Cotillard, Tom Hardy, Ellen Page, Joseph Gordon-Levitt, Sir Michael Caine, Ken Watanabe, Cillian Murphy, Tom Berenger, Pete Postlethwaite, Dileep Rao, Lukas Haas, Talulah Riley
Inception
(2010) on IMDb Rotten Tomatoes: 87% (8,2); weltweites Einspielergebnis: $839,0 Mio.
FSK: 12, Dauer: 148 Minuten.

Dominick Cobb (Leonardo DiCaprio, "Der große Gatsby") ist ein Dieb. Allerdings nicht irgendein Dieb, sondern ein Traumdieb. Durch ein ursprünglich vom US-Militär entwickeltes und streng verbotenes Verfahren kann er sich in die Träume seiner Zielpersonen einklinken und dort beispielsweise als eine neue Form von Industriespionage Informationen oder Ideen stehlen, für die ein Kunde teures Geld bezahlt. Nachdem ein solcher Diebstahl bei dem japanischen Großindustriellen Saito (Ken Watanabe, "Batman Begins") knapp fehlschlägt, zeigt sich dieser dennoch beeindruckt und engagiert Cobb kurzerhand selbst für einen höchst gefährlichen und schwierigen Auftrag. Cobb stellt ein Team zusammen und macht sich ans Werk ...