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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 31. Oktober 2019

KINOVORSCHAU HERBST 2019 (Teil 2)

Letztes Update vom 23. November: Die für den 5. Dezember vorgesehene Rennfahrer-Doku "Schumacher" wurde aus dem Startplan gestrichen und soll erst irgendwann im Herbst 2020 in die Kinos kommen.

In der (Vor-)Weihnachtszeit können sich Kinofans wie immer auf eine ausgewogene Mischung aus spektakulären Blockbustern und inhaltlich anspruchsvollen OSCAR-Kandidaten freuen. Die wichtigsten und erfolgversprechendsten Kinostarts in Deutschland bis Jahresende:

7. November:
Ganze zehn Jahre nach dem Horrorkomödien-Überraschungserfolg "Zombieland" schlagen sich Tallahassee (Woody Harrelson, "Three Billboards ..."), Wichita (Emma Stone, "The Favourite"), Columbus (Jesse Eisenberg) und Little Rock (Abigail Breslin) noch immer erfolgreich durch die Zombieapokalypse; die eingeschworene Zweckfamilie trifft aber auf einige weitere Überlebende – das sorgt für Probleme, als Little Rock mit dem charmanten Kiffer Berkeley (Avan Jogia, "Shaft") abhaut. Interessant ist neben der Frage, ob nach einer Dekade immer noch genügend Fans von "Zombieland" auf eine Fortsetzung warten (für die USA kann sie bereits mit "Ja" beantwortet werden), die Entwicklung der Darsteller: Während die damals relative Newcomerin Stone inzwischen zum OSCAR-prämierten Star avancierte und der bereits allseits respektierte Charakterdarsteller Harrelson eher noch beliebter wurde, verliefen die Karrieren der damaligen Shooting Stars Eisenberg und Breslin doch ein wenig holpriger. Zwar sind beide weiterhin gut im Geschäft, doch ihre frühen Supererfolge mit jeweiliger OSCAR-Nominierung (für "The Social Network" respektive "Little Miss Sunshine") konnten sie bislang nicht wirklich bestätigen. Mal sehen, wie es in weiteren zehn Jahren bei einem möglichen "Zombieland 3" aussieht …

Eigentlich scheint die beste Zeit des schwäbischen Hollywood-Regisseurs Roland Emmerich vorbei zu sein: Seinen letzten echten Erfolg feierte er vor zehn Jahren mit dem Katastrophenfilm "2012", danach floppten sowohl die ambitionierten Independent-Produktionen "Anonymus" und "Stonewall" als auch die teuren Actionfilme "White House Down" und "Independence Day 2" bei Kritikern und Publikum. Da nach dem enttäuschenden Ergebnis von "Independence Day 2" (der aber unter dem Strich zumindest in die schwarzen Zahlen gekommen sein dürfte) dessen eingeplante direkte Fortsetzung gestrichen wurde, war sogar fraglich, ob überhaupt noch einmal ein großes Hollywood-Studio dem immerhin auch schon 63-jährigen Emmerich genügend Geld für eine aufwendige Großproduktion überlassen würde. Doch Lionsgate konnte er tatsächlich noch ca. $100 Mio. für den Kriegsfilm "Midway" aus den Rippen leiern, der eine entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkrieges im Pazifik mutmaßlich episch nacherzählt – und nicht zum ersten Mal übrigens, denn es gab bereits 1976 mit Jack Smights "Schlacht um Midway" eine mit Stars wie Charlton Heston, Henry Fonda, Glenn Ford, James Coburn, Toshirô Mifune, Hal Holbrook und Robert Mitchum gespickte Verfilmung der Geschehnisse. Mit dieser Besetzung kann Emmerichs "Midway" zwar nicht mithalten, hat aber mit Woody Harrelson, Dennis Quaid, Patrick Wilson, Aaron Eckhart, "This Is Us"-Star Mandy Moore, Luke Evans und Tadanobu Asano durchaus ebenfalls einige namhafte Darsteller aufzubieten. Da Lionsgate nicht zu den großen Studios gezählt wird, ist "Midway" übrigens streng genommen sogar eine Independent-Produktion und damit einer der teuersten Indie-Filme aller Zeiten!

In seinem hochgelobten Independent-Drama schildert Regisseur und Drehbuch-Autor Scott Z. Burns (Autor der Soderbergh-Filme "Der Informant!", "Side Effects" und "Contagion"), wie der Auslandsgeheimdienst CIA nach den Terroranschlägen von 9/11 mit Genehmigung der Bush-Regierung zu Verhörmethoden wie Waterboarding griff, die vom damaligen Vizepräsidenten und Strippenzieher Dick Cheney als "verschärfte Verhöre" verharmlost wurden, aber per definitionem Folter entsprechen. Die demokratische Senatorin Dianne Feinstein (Annette Bening, "Captain Marvel") – von 2009 bis 2015 Leiterin des entsprechenden Kongreßausschusses – und in erster Linie ihr Mitarbeiter Daniel Jones (Adam Driver, "BlacKkKlansman") wollen das nach Abschluß einer jahrelangen Untersuchung an die Öffentlichkeit bringen, stoßen dabei allerdings auf viele Widerstände aus Politik (inklusive der Obama-Regierung) und Geheimdiensten.

Dienstag, 29. Oktober 2019

TERMINATOR: DARK FATE (2019)

Regie: Tim Miller, Drehbuch: David S. Goyer, Justin Rhodes, Billy Ray, Musik: Tom Holkenborg
Darsteller: Natalia Reyes, Linda Hamilton, Mackenzie Davis, Arnold Schwarzenegger, Gabriel Luna, Diego Boneta, Enrique Arce, Tom Hopper, Fraser James, Edward Furlong
 Terminator: Dark Fate (2019) on IMDb Rotten Tomatoes: 70% (6,2); weltweites Einspielergebnis: $261,1 Mio. 
FSK: 16, Dauer: 129 Minuten.

Daniella "Dani" Ramos (Natalia Reyes, "Birds of Passage") ist eine ganz normale junge Frau, die mit ihrem jüngeren Bruder Miguel (Diego Boneta, "Rock of Ages") in einer mexikanischen Fabrik arbeitet. Doch ihr gewöhnliches Leben ist mit einem Schlag vorbei, als eines Tages ein Terminator aus der Zukunft namens Rev-9 (Gabriel Luna) in der Fabrik auftaucht, der nur ein Ziel hat: Dani zu eliminieren! In letzter Sekunde wird er von einer kampfstarken Frau vorübergehend aufgehalten, die Dani überzeugt, mit ihr zu flüchten. Grace (Mackenzie Davis, "Blade Runner 2049") ist wie Rev-9 aus der Zukunft geschickt worden, jedoch ist sie keine Maschine, sondern ein "modifizierter Mensch". Grace soll Dani um jeden Preis beschützen, denn ihr Überleben ist entscheidend für eine Zukunft, in der die Künstliche Intelligenz "Legion" die Macht übernommen und die Menschheit verheerend attackiert hat. Dummerweise scheint Rev-9 unaufhaltbar zu sein, weshalb die Chancen für Dani und Grace schlecht stehen – bis sie unerwartet Hilfe von einer schwer bewaffneten Sarah Connor (Linda Hamilton, "Dante's Peak") erhalten, die vor über 20 Jahren zwar Skynet aufhalten konnte, aber von einem anonymen Hinweisgeber immer noch regelmäßig über die Ankunft von Terminatoren informiert wird, die sie daraufhin ausschaltet …

Montag, 28. Oktober 2019

TV-Tips für die Woche 44/2019

Montag, 28. Oktober:
Arte, 21.50 Uhr: "Der Richter und der Mörder" (1976)
Philippe Noiret spielt in Bertrand Taverniers auf einer wahren Geschichte beruhendem Mix aus Krimi und schwarzhumoriger Gesellschaftsstudie den Richter Rousseau, der sich Ende des 19. Jahrhunderts fest vorgenommen hat, einen bereits seit zwei Jahren durch Frankreich ziehenden Serienmörder zu stellen. Rosseau verfolgt dessen Taten akribisch und weiß deshalb ziemlich genau, wann er seinen Gerichtsbezirk erreichen wird. So läßt er alle Landstreicher festnehmen, jedoch ohne Ergebnis. Dann wird ein anderer Landstreicher namens Bouvier (Michel Galabru) - ein ehemaliger Offizier, der vor Beginn der Mordserie in einer Irrenanstalt einsaß, aber als nicht behandelbar entlassen wurde ... - bei einem vermeintlichen Mordversuch festgenommen. Doch Bouvier besteht auf seiner Unschuld und ihm die Mordserie sowie seine Zurechnungsfähigkeit nachzuweisen, ist alles andere als einfach.

Arte, 23.55 Uhr: "La Roue (1)" (1923)
Free-TV-Premiere des viereinhalbstündigen, hier zweigeteilten französischen Stummfilm-Epos von Abel Gance ("Ich klage an", "Austerlitz") - den zweiten Teil zeigt Arte in einer Woche auf dem gleichen Sendeplatz. Es geht in dem filmtechnisch experimentellen, teils wegweisenden Drama um den verwitweten Lokführer Sisif, der das kleine Waisenmädchen Norma bei sich aufnimmt - als sie erwachsen ist, verliebt er sich zu seinem eigenen Erschrecken in sie, hält das allerdings vor ihr geheim (zumal sie nicht weiß, daß sie nicht seine leibliche Tochter ist). Dennoch haben seine Gefühle ernste Konsequenzen für alle Beteiligten ...

Außerdem:
Atomic Blonde (Free-TV-Premiere des rasanten, in Berlin spielenden Actionthrillers, der seine ziemlich lahme Story mit einer begeisternden Actionheldin Charlize Theron mehr als aufwiegt; 22.15 Uhr im ZDF)

Dienstag, 29. Oktober:
Kabel Eins, 20.15 Uhr: "Crocodile Dundee - Ein Krokodil zum Küssen" (1986)
In dem australischen Komödienklassiker verkörpert Paul Hogan den kernigen Mick "Crocodile" Dundee, der nach einem erfolgreich bestrittenen Kampf mit bloßen Händen gegen ein Krokodil internationale Bekanntheit erlangt. US-Journalistin Sue (Linda Kozlowski) fliegt nach Australien, um Mick kennenzulernen - nach anfänglichen Irritationen harmonieren sie gut und Sue lädt Mick im Gegenzug nach New York ein, wo er sich allerdings überhaupt nicht zurechtfindet ... Die 1988 veröffentlichte erste von zwei Fortsetzungen zeigt Kabel Eins am morgigen Mittwoch um 20.15 Uhr.

Außerdem:
Zwei im falschen Film (Free-TV-Premiere der einfallsreichen und sehr charmanten deutschen (Anti-)RomCom mit Laura Tonke und Marc Hosemann; 23.40 Uhr im WDR)
Halloween - Die Nacht des Grauens (John Carpenters Slasher-Klassiker, der Jamie Lee Curtis zur ultimativen "Scream Queen" machte und den maskierten Killer Michael Myers zu einer Ikone des Horrorgenres; 0.40 Uhr bei Tele 5)

Mittwoch, 30. Oktober:
Arte, 20.15 Uhr: "Loving Vincent" (2017)
Free-TV-Premiere des OSCAR-nominierten polnisch-britischen Animationsfilms, der in der Art eines Krimis zeigt, wie der Postmeister-Sohn Armand den angeblichen Selbstmord von Vincent van Gogh aufklären will, den er für einen möglichen Mord hält. Um der Sache auf den Grund zu gehen, interviewt er einige der Modelle für van Goghs bekannteste Portraitgemälde. Der Clou an der Sache: "Loving Vincent" wurde als Realfilm gedreht (mit bekannten Darstellern wie Saoirse Ronan, Aidan Turner, Chris O'Dowd und Jerome Flynn), anschließend jedoch zu animierten Ölgemälden in van Goghs Stil "übermalt", womit einige seiner größten Kunstwerke zum Leben erwachen! Dafür gab es von den Kritikern jede Menge Lob, wenn auch die Story selbst eher zweckmäßig ist und hinter der beeindruckenden Visualisierung zurückstehen muß.

Außerdem:
Train to Busan (wenig origineller, aber gut gemachter südkoreanischer Blockbuster über einen Vater, der mit seinem Sohn in einem Zug vor einer Zombieepidemie flüchtet; 22.45 Uhr bei Arte)
Nocturnal Animals (Free-TV-Premiere des OSCAR-nominierten, kunstvoll verschachtelten Mix aus Charakterdrama und Thriller mit Amy Adams und Jake Gyllenhaal; 23.15 Uhr bei ZDF Neo)

Donnerstag, 31. Oktober:
Servus TV, 22.15 Uhr (wohl gekürzt, ungeschnittene Nachtwiederholung um 3.10 Uhr): "The Chaser" (2008)
Der südkoreanische Blockbuster (über 5 Millionen Zuschauer in den heimischen Kinos) ist ein adrenalingetriebener, kompromißloser Actionthriller, in dem ein Ex-Polizist und jetziger Zuhälter sich auf die Jagd nach einem Serienmörder macht, der zwei seiner Schützlinge umgebracht hat und eine dritte in seiner Gewalt hat. Die Handlung ist zwar phasenweise ziemlich konstruiert, Genrefans werden aber trotzdem gut unterhalten.

Freitag, 1. November:
BR, 23.05 Uhr: "Wie klaut man eine Million?" (1966)
William Wylers Krimikomödien-Verwirrspiel erzählt von Nicole (Audrey Hepburn), der Tochter des renommierten französischen Kunstsammler Charles Bonnet, der aber in Wirklichkeit ein brillanter Fälscher aus reichem Hause ist. Als eines Abends der mißtrauische Detektiv Simon (Peter O'Toole) bei den Bonnets einbricht, um ein Gemälde heimlich auf seine Echtheit hin zu überprüfen, wird er von Nicole überrascht - die ihn logischerweise für einen Einbrecher hält. Aus dieser Begegnung entwickelt sich ein amüsantes berufliches wie auch romantisches Katz-und-Maus-Spiel ...

Außerdem:
Muppets Most Wanted (in ihrem bislang letzten Kinoabenteuer unternehmen die Muppets einen phasenweise zum Schreien komischen, mit Star-Cameos gespickten Roadtrip durch Europa; 21.50 Uhr bei Super RTL)
Selma (David Oyelowo glänzt in dem OSCAR-prämierten 1960er Jahre-Bürgerrechtsdrama als Dr. Martin Luther King Jr.; 0.45 Uhr im HR)
Sin City 2 (deutlich schwächere, aber immer noch sehenswerte Fortsetzung des Kultfilms von Robert Rodriguez und Frank Miller, die als hochkarätige Neuzugänge Eva Green, Josh Brolin und Joseph Gordon-Levitt vorweisen kann; 2.25 Uhr bei RTL II)

Samstag, 26. Oktober 2019

Samstags-Update (43/2019) (aktualisiert)

Keine Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Oktober:


Box Office-News:
Auch am dritten Wochenende bleibt "Joker" in den deutschen Charts problemlos in Führung, ca. 450.000 Zuschauer bedeuten erneut einen bemerkenswert geringen Rückgang im Vergleich zur Vorwoche - außerdem ist "Joker" nun bereits der vierterfolgreichste DC-Film in Deutschland überhaupt, wahrscheinlich wird er auch noch "The Dark Knight" (2,8 Mio.) und "The Dark Knight Rises" (3,25 Mio.) überholen; nur die Spitzenposition von "Superman" (4,15 Mio.) wird kaum zu erreichen sein. Auf Platz 2 bleibt wahrscheinlich "Maleficent 2" mit erheblich über 150.000 Besuchern, während sich der ziemlich freundlich besprochene und bereits eine Woche vor den USA startende "Terminator: Dark Fate" mit enttäuschenden 100.000 bis 150.000 Zuschauern und Rang 3 begnügen muß. Das bedeutet das klar schwächste Startergebnis der Reihe, selbst "Terminator: Genisys" kam noch auf über 220.000 - da hat "Dark Fate" offensichtlich selbst die Rückkehr von Linda Hamilton und (als Produzent) James Cameron nicht geholfen. Vermutlich nur zu Platz 5 mit etwa 100.000 Kinogängern reicht es für das erste animierte Kinoabenteuer von "Die Addams Family"; die beiden Realfilme aus den 1990er Jahren kamen zum Auftakt noch auf 250.000 respektive gut 160.000. Man könnte fast den Eindruck bekommen, daß das Publikum die ganzen Fortsetzungen und Reboots langsam leid wird - aber "Joker" ist streng genommen natürlich auch ein Spin-Off ... Und daß Originalstoffe kein Allheilmittel sind, zeigt diese Woche der Kinder-Animationsfilm "Bayala", der mit 30.000 bis 40.000 Besuchern knapp die Top 10 entern könnte.
In den USA sieht es danach aus, daß "Joker" - dort inzwischen übrigens der inflationsbereinigt erfolgreichste Film mit einer "R"-Altersfreigabe (vor "Deadpool") - die Führung in den Charts mit $17-18 Mio. zurückerobern wird. Theoretisch könnte auch "Maleficent 2" die Spitze verteidigen, Platz 2 mit etwa $16 Mio. ist nach den frühen Freitagszahlen aber realistischer. Der Rückgang um gut 55% entspricht weitgehend den Genrestandards. Das gilt auch für "Zombieland 2", der sich mit $12 Mio. den dritten Rang vor "Die Addams Family" ($10 Mio.) sichern sollte. Als bester Neustart kommt der afroamerikanisch geprägte Polizei-Thriller "Black and Blue" mit gut $8 Mio. auf Platz 5, gefolgt von dem Horrorfilm "Countdown" mit $6 Mio. zum Start. Der kräftig überarbeitete (und in der Tat deutlich besser besprochene) "Director's Cut" des vor zwei Jahren (!) nach schwacher Rezeption bei diversen Filmfestivals verschobenen Historienfilms "Edison - Ein Leben voller Licht" mit Benedict Cumberbatch landet mit $3 Mio. vermutlich auf Platz 8. In Deutschland kommt "Black and Blue" am 14. November in die Kinos, während "Countdown" und "Edison" noch keine Starttermine haben.

Quellen:
Deadline Hollywood

Update vom Sonntag: In den USA hat es doch noch einige Verschiebungen gegeben. So läuft es für "Maleficent 2" besser als erwartet, weshalb es nun nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit "Joker" um die Spitzenposition aussieht, beide zielen auf etwa $18 Mio. ab. Etwas schlechter sieht es dagegen für "Zombieland 2" aus, der sich mit ca. $11 Mio. mit "Die Addams Family" um Bronze balgen sollte. Auch um den besten Neustart gibt es nun einen Zweikampf, denn "Countdown" ist wie "Black and Blue" auf $8 Mio.-Kurs. Und schließlich sollte noch erwähnt werden, daß der OSCAR-Kandidat "The Lighthouse" mit Robert Pattinson und Willem Dafoe am zweiten Wochenende im limitierten Einsatz bereits die Top 10 entert und sich mit $3-4 Mio. vor "Edison" auf Platz 8 einsortieren dürfte.

Donnerstag, 24. Oktober 2019

PENGUIN HIGHWAY (2018)

Regie: Hiroyasu Ishida, Drehbuch: Makoto Ueda, Musik: Umitarô Abe
Sprecher der Originalfassung: Kana Kita, Yū Aoi, Megumi Han, Rie Kugimiya, Miki Fukui, Hidetoshi Nishijima, Naoto Takenaka
 Penguin Highway (2018) on IMDb Rotten Tomatoes: 100% (7,7); weltweites Einspielergebnis: $4,0 Mio.
FSK: 6, Dauer: 117 Minuten.
Der aufgeweckte Neuntklässler Aoyama zählt buchstäblich die Tage, bis er erwachsen ist, er eifert seinem Wissenschaftler-Vater gemeinsam mit seinem besten Freund Uchida mit eigenen, bemerkenswert methodisch verfolgten Forschungsprojekten nach – ach, und seit Neuestem ist er besessen von Brüsten. Hauptverantwortlich dafür dürfte (neben der einsetzenden Pubertät) die hübsche, vollbusige Zahnarzthelferin sein, die gelegentlich auf Aoyama aufpaßt und ihn im Schachspiel trainiert. Als eines Tages aus heiterem Himmel Pinguine im Ort auftauchen und für Verwirrung sorgen, weil sie ebenso plötzlich wieder verschwinden, merkt Aoyama jedoch, daß es an "Onee-san" (bedeutet ungefähr "große Schwester") noch wesentlich Interessanteres gibt als ihre Oberweite – denn eines Tages beobachtet er, wie sie einen der Pinguine scheinbar aus dem Nichts erschafft! Da sie sich das selbst nicht erklären kann, will Aoyama der Sache auf den Grund gehen. Das ist allerdings nicht das einzige zu lösende Mysterium, denn Aoyamas ähnlich wißbegierige Mitschülerin Hamamoto (deren Vater ebenfalls Forscher ist) führt ihn und Uchida zu einer großen, schwebenden Wasserkugel, auf die sie jenseits des nahen Waldes gestoßen ist. Es stellt sich heraus, daß es eine Verbindung zwischen diesem merkwürdigen Gebilde und Onee-sans Pinguinen zu geben scheint …

Dienstag, 22. Oktober 2019

AD ASTRA – ZU DEN STERNEN (2019)

Regie: James Gray, Drehbuch: James Gray und Ethan Gross, Musik: Max Richter, Lorne Balfe
Darsteller: Brad Pitt, Tommy Lee Jones, Liv Tyler, Donald Sutherland, Ruth Negga, John Finn, Donnie Keshawarz, Sean Blakemore, Bobby Nish, LisaGay Hamilton, John Ortiz, Ravi Kapoor, Freda Foh Shen, Kimberly Elise, Greg Bryk, Natasha Lyonne
Ad Astra: Zu den Sternen (2019) on IMDb Rotten Tomatoes: 83% (7,5); weltweites Einspielergebnis: $127,5 Mio.
FSK: 12, Dauer: 123 Minuten.

In der nicht allzu fernen Zukunft hat die Menschheit ihr Weltraumprogramm ausgeweitet, den Mond besiedelt und sogar eine große unterirdische Station auf dem Mars mit einer Besatzung von 1200 Menschen aufgebaut. Pionier des neuen Aufbruchs der Menschheit ins All war Clifford McBride (Tommy Lee Jones, "No Country for Old Men"), welcher eine Mission zur Entdeckung außerirdischen Lebens angeführt hat. Allerdings verschwand sein Raumschiff "Lima Project" vor 29 Jahren in der Nähe des Neptun, seitdem ward nichts mehr von ihm und seinen Mitstreitern gehört, aber er ging als Held in die Menschheitsgeschichte ein. Cliffords Sohn Roy (Brad Pitt, "Allied") trat in seine Fußstapfen und ist für die US-Weltraumbehörde SpaceCom tätig, wo er vor allem für seine Fähigkeit bekannt ist, selbst in den dramatischsten Situationen kühlen Kopf zu bewahren. Das ist allerdings nicht der Grund dafür, daß er nach einem knapp überstandenen schweren Unfall auf der International Space Antenna zum Rapport berufen wird. Stattdessen erfährt er auf diesem Treffen, daß die elektromagnetische Wellen, die den Unfall verursacht und auch auf der Erde für große Verwüstung mit Zehntausenden Toten gesorgt haben, aus Richtung Neptun kommen – und irgendwie mit dem vermißten Clifford McBride und der "Lima Project" in Verbindung zu stehen scheinen. Nun soll Roy zum Mars reisen und versuchen, Kontakt mit dem totgeglaubten Vater aufzunehmen, denn wenn die elektromagnetischen Wellen nicht bald aufhören, könnte die ganze Menschheit bedroht sein …

Montag, 21. Oktober 2019

TV-Tips für die Woche 43/2019

Heute nur bis Freitag, da ich die neue Ausgabe meiner TV-Zeitschrift noch nicht habe:

Montag, 21. Oktober:
Arte, 20.15 Uhr: "Der Mann aus Laramie" (1955)
In dem ordentlichen, sich inhaltlich positiv von der Cowboys-vs.-Indianer-Fließbandware jener Zeit abhebenden Western von Anthony Mann glänzt James Stewart als ehemaliger Offizier, der die Verantwortlichen für den Tod seines Bruders zur Strecke bringen will. Direkt im Anschluß (21.55 Uhr) zeigt Arte mit "Draußen wartet der Tod" (1955) einen weiteren Western von Anthony Mann, der aber nur einen mittelmäßigen Ruf hat.

MDR, 0.00 Uhr: "Der Mann, der Stolz, die Rache" (1967)
Gut besetzter, in Spanien spielender Italowestern von Luigi Bazzoni, in welchem Franco Nero ("Django") als mexikanischer Offizier durch die Liebe zur Zigeunerin Carmen (Tina Aumont) in Schwierigkeiten gerät und letztlich zum Deserteur wird. Die Probleme werden nicht weniger, als sich Django der Bande des skrupellosen Garcia (Klaus Kinski) anschließt ... Der Film ist von "Carmen" inspiriert, für die westdeutsche Kinoauswertung wurde aber eine für die Zeit typische Italowestern-Synchronisation von Rainer Brandt erstellt, in der José tatsächlich Django heißt (der westdeutsche Kinotitel lautete "Mit Django kam der Tod"). Beim MDR kommt jedoch die überwiegend vorlagengetreue DEFA-Fassung zum Einsatz.

Außerdem:
Superman Returns (Brandon Rouths solider, aber zu wenig erfolgreicher einziger Kinoauftritt als Comic-Superheld unter der Regie von Bryan Singer und mit Kevin Spacey als Bösewicht Lex Luthor; 22.30 Uhr bei Kabel Eins)
Carol (Todd Haynes' elegante, sechsfach OSCAR-nominierte Patricia Highsmith-Adaption über die scheinbar unmögliche Liebe zwischen zwei Frauen verschiedener Schichten in den 1950er Jahren, wunderbar verkörpert von Cate Blanchett und Rooney Mara; 0.00 Uhr im HR)

Samstag, 19. Oktober 2019

Samstags-Update (42/2019)

Keine Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Oktober:


Box Office-News:
Nach dem Superstart in der letzten Woche (der zweitbeste DC-Start aller Zeiten in Deutschland hinter "The Dark Knight Rises") hält sich "Joker" auch am zweiten Wochenende exzellent und behält mit einem sehr sanften Rückgang auf etwa 700.000 Zuschauer mit großem Abstand die Führung in den Charts. Der zweite Platz geht an das Fantasy-Märchen-Sequel "Maleficent 2" mit Angelina Jolie und Michelle Pfeiffer, das trotz erneut nur mittelmäßiger Kritiken auf ungefähr 300.000 Besucher zum Start kommt und damit nicht weit hinter den 360.000 des Vorgängers aus dem Jahr 2014 zurückbleibt. Eher etwas enttäuschend eröffnet die hochkarätig besetzte deutsche Udo Jürgens-Musicalverfilmung "Ich war noch niemals in New York", die mit Mühe auf sechsstellige Zahlen kommen und damit Platz 3 belegen dürfte. Am unteren Rand der Top 10 taucht der von Kritikern und Publikum gefeierte südkoreanische OSCAR-Mitfavorit "Parasite" auf, der mit über 50.000 überwiegend Arthouse-Besuchern einen sehr starken Start schafft und ein langes Leinwandleben vor sich haben dürfte.
In den USA sieht es an der Spitze dieses Wochenende erheblich enger aus, aber am Ende sollte sich "Maleficent 2" mit $35 Mio. durchsetzen - was allerdings ein Ergebnis relativ deutlich unterhalb der Erwartungen (mindestens $40 Mio.) wäre und nur ziemlich genau die Hälfte der $68 Mio., mit denen "Maleficent" eröffnete. Platz 2 geht voraussichtlich an Vorwochensieger "Joker", der sich mit $30 Mio. weiterhin gut hält und den zweiten hochkarätigen Neustart der Woche auf Distanz halten sollte: Die solide besprochene Horrorkomödie "Zombieland 2" mit Emma Stone und Woody Harrelson startet zehn Jahre nach dem populären ersten Teil mit gut $25 Mio., übertrifft damit die Erwartungen leicht und dürfte sogar das (nicht inflationsbereinigte) Startergebnis von Teil 1 schlagen, das bei $24,7 Mio. lag. In Deutschland kommt "Zombieland 2" am 7. November in die Kinos.

Quellen:

Donnerstag, 17. Oktober 2019

BUFFALO BOYS (2018)

Regie: Mike Wiluan, Drehbuch: Raymond Lee und Mike Wiluan, Musik: Yudhi Arfani und Zeke Khaseli
Darsteller: Yoshi Sudarso, Ario Bayu, Tio Pakusadewo, Reinout Bussemaker, Pevita Pearce, Mikha Tambayong, Daniel Adnan, Zack Lee, Mike Muliadro, El Manik, Hannah Al Rashid, Alex Abbad, Sunny Pang, Happy Salma, Donny Alamsyah, Mike Lucock, Mark Stevens, Conan Stevens, Mike Wiluan
Buffalo Boys (2018) on IMDb Rotten Tomatoes: 79% (6,5); FSK: 18, Dauer: 103 Minuten.
Nachdem sie jahrzehntelang in Amerika beim Bau der Eisenbahn geholfen haben, kehren die beiden kampferprobten Brüder Jamar (Ario Bayu, "Java Heat") und Suwo (Yoshi Sudarso) mit ihrem Onkel Arana (Tio Pakusadewo, "The Raid 2") Mitte des 19. Jahrhunderts in ihre Heimat auf der indonesischen Insel Java zurück. Von dort war Arana mit den Brüdern – damals noch Babys – vor dem brutalen niederländischen Gouverneur Van Trach (Reinout Bussemaker, TV-Film "Verliebt in Amsterdam") geflohen, nachdem dieser die einflußreichen Eltern von Jamar und Suwo ermordet hatte. Nun soll das Duo endlich seine Heimat kennenlernen, doch vor Ort gibt es eine böse Überraschung: Van Trach ist nach längerer Abwesenheit inzwischen zurück und hat sogleich wieder eine Schreckensherrschaft errichtet, indem er die lokalen Bauern mit skrupellosen Methoden dazu zwingt, statt Nahrung kostbares Opium anzubauen. Arana, Jamar und Suwo sehen ihre Chance zur Rache, doch Van Trach wird von einem Trupp schillernder Gestalten begleitet, welche ihre Grausamkeit an jedem, der auch nur ansatzweise Widerstand wagt, ausleben. Nachdem sie die schöne Sri (Mikha Tambayong, "13: The Haunted") und ihren Großvater vor vermeintlichen Straßenräubern gerettet haben, finden Arana, Jamar und Suwo in deren Dorf Unterschlupf und können sich einen Überblick über die Situation verschaffen – doch schon bald stehen Van Trachs Männer vor der Tür …

Samstag, 12. Oktober 2019

Krankheitspause

Krankheitsbedingt wird es heute (und möglicherweise in den nächsten Tagen) keine Updates von mir geben.

InsideKino: News
Deadline Hollywood

Mittwoch, 9. Oktober 2019

THE GANGSTER, THE COP, THE DEVIL (2019)

Originaltitel: Aginjeon
Regie und Drehbuch: Lee Won-tae, Musik: Jungmin Lee
Darsteller: Ma Dong-seok, Kim Mu-Yeol, Kim Sung-kyu, Yu Seung-mok, Choi Min-cheol, Kim Yun-Seong, Yu Jae-myeong, Kim Gyu-ri, Heo Dong-won, Kim Seung-hyeon, Moon Dong-hyeok
The Gangster, the Cop, the Devil (2019) on IMDb Rotten Tomatoes: 97% (6,9); weltweites Einspielergebnis: $25,8 Mio.
FSK: 16, Dauer: 110 Minuten.
Der in Cheonan stationierte südkoreanische Kommissar Jung Tae-seok (Kim Mu-Yeol, "War of the Arrows") ist unzufrieden. Sein korrupter Chef hält ihn davon ab, effektiv gegen Gangsterboß Jang Dong-su (Ma Dong-seok, "Train to Busan") vorzugehen, und als er dann auch noch einem möglichen Serienkiller auf die Spur kommt, darf er nicht in dem Fall ermitteln, weil die Beweise für einen einzigen Mörder bei den verschiedenen Fällen zu dünn seien. Jung liegt allerdings goldrichtig, denn es treibt tatsächlich ein Serienkiller (Kim Sung-kyu, Netflix-Serie "Kingdom") sein Unwesen, der seine zufällig ausgewählten Opfer brutal ermordet, nachdem er mitten in der Nacht an abgelegenen Orten einen Blechschaden an ihrem jeweiligen Auto verursacht. Eines Nachts ist sein Ziel aber ausgerechnet der ausgesprochen muskulöse und kampfsporterfahrene Gangsterboß Jang, der den Überfall verletzt überlebt und seinen Angreifer selbst verwunden kann. Als Kommissar Jung davon erfährt, sucht er Jang im Krankenhaus auf und "überredet" ihn zu einer ungewöhnlichen vorübergehenden Allianz: Sie vereinen ihre Kräfte, um den Killer zu suchen – und wer ihn zuerst findet, darf über sein Schicksal entscheiden …

Montag, 7. Oktober 2019

TV-Tips für die Woche 41/2019

Montag, 7. Oktober:
Arte, 21.45 Uhr: "Lebensgier" (1954) 
Ich persönlich halte die lose Adaption des Romans "Die Bestie im Menschen" von Émile Zola für eine der schwächsten Arbeiten von Fritz Lang (zumal es mit Jean Renoirs "Bestie Mensch" von 1938 eine deutlich bessere Verfilmung der Geschichte gibt), aber generell hat das Film noir-Drama einen recht guten Ruf: Glenn Ford spielt den Koreakrieg-Veteranen Jeff, der jetzt als Eisenbahnarbeiter tätig ist und sich in Vicki (Gloria Grahame), die schöne, aber manipulative junge Frau eines Kollegen, verliebt. Vicki weiß Jeffs Gefühle für sich auszunutzen und bittet ihn schließlich sogar, ihren Mann zu ermorden.

ZDF, 22.15 Uhr: "Mord auf höchster Ebene" (2016)
Free-TV-Premiere des belgischen Actionthrillers mit B-Movie-Flair von Erik van Looy ("Mörder ohne Erinnerung", "Loft"), in dem der belgische Premierminister (van Looys regelmäßiger Star Koen de Bouw) die kurz darauf zum Staatsbesuch kommende US-Präsidentin (Saskia Reeves, "Verräter wie wir") töten soll, um seine von Terroristen entführte Familie zu retten ...

Außerdem:
Aliens vs. Predator 2 (diese Beleidigung des "Alien"- wie auch des "Predator"-Franchises ist höchstens hartgesottenen Trashfans zu empfehlen; 22.55 Uhr um eine knappe Minute gekürzt bei Kabel Eins, ungeschnittene Nachtwiederholung um 2.50 Uhr)

Dienstag, 8. Oktober:
Disney Channel, 20.15 Uhr: "Fremde Wesen" (1997)
In diesem auf einer wahren Geschichte basierenden und mehrfach ausgezeichneten britischen Kinderfilm geht es um zwei Mädchen, denen es zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermeintlich gelingt, Feen zu photographieren. Als das bekannt wird, kommen sogar Berühmtheiten wie der Magier Harry Houdini (Harvey Keitel) und der Schriftsteller Arthur Conan Doyle (Peter O'Toole) in das Dorf, um sich das Ganze und die beiden Mädchen näher anzuschauen ...

Servus TV, 22.00 Uhr: "Man nannte ihn Hombre" (1967)
In dem Spätwestern von Martin Ritt ("Der Spion, der aus der Kälte kam") spielt Paul Newman John Russell, der von den Apachen großgezogen wurde und deshalb von den meisten anderen Weißen verachtet wird. Doch als die Postkutsche, mit der John reist, von Banditen überfallen wird, kann nur John die Reisenden zurück in die Sicherheit führen ... Da dieser Film schon seit vielen Jahren nicht mehr im deutschsprachigen Free-TV lief, ist schwer vorherzusagen, ob die um etwa sieben Minuten gekürzte deutsche Kinofassung gezeigt wird oder die mittlerweile auf DVD veröffentlichte ungeschnittene Version. Meinen Erfahrungen mit Servus TV nach befürchte ich allerdings die Kinofassung.

Außerdem:
Inglourious Basterds (Quentin Tarantinos fulminantes Zweiter Weltkriegs-Racheepos mit Brad Pitt und Christoph Waltz; 22.00 Uhr bei Nitro)

Samstag, 5. Oktober 2019

Samstags-Update (40/2019)

Erneut keine nennenswerten Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Oktober:


Box Office-News:
Dank der Kombination aus Feiertag am Donnerstag, Schulferien in knapp dem halben Land und regnerischem Wetter sind die Kinos an diesem Wochenende mal wieder ziemlich voll, wobei sich die Besucher nicht auf einen großen Hit konzentrieren, sondern auf viele Filme verteilen. Auf diese Weise können sich fast alle im Vergleich zur Vorwoche (speziell bei auf ein junges Publikum abzielenden Filmen sogar deutlich) steigern. Die Führung in den Charts übernimmt aber vermutlich ein Neustart, denn Ang Lees Actionthriller "Gemini Man" mit dem doppelten Will Smith kommt trotz eher mäßiger Kritiken auf über 200.000 Zuschauer - im Vergleich zu Smiths Glanzzeiten natürlich kaum erwähnenswert, für sich genommen aber nicht so schlecht. Sollte "Gemini Man" besonders frontlastig sein, könnte jedoch auch der Animationsfilm "Shaun das Schaf 2" die Spitzenposition verteidigen, der sich auf etwa 200.000 Kinogänger steigert und damit den verhaltenen Start in der Vorwoche ein Stück weit vergessen macht. Auf den Plätzen 3 bis 4 sollten sich mit etwas mehr bzw. etwas weniger als 150.000 Zuschauern mit "Angry Birds 2" und "Everest" zwei weitere Animationsfilme einfinden. Voraussichtlich auf dem achten Rang eröffnet die bayerische Komödie "Eine ganz heiße Nummer 2.0", die allerdings um etwa 50.000 Besucher hinter dem Start des Vorgängers (122.500) aus dem Jahr 2011 zurückbleibt. Trotz eines ordentlichen Auftakts mit etwa 50.000 Zuschauern wird die hochkarätig besetzte deutsche Literaturverfilmung "Deutschstunde" die Top 10 ebenso verpassen wie der angesichts der geballten Animationsfilm-Konkurrenz komplett untergehende "UglyDolls" (25.000). Dagegen steigert sich der deutsche OSCAR-Kandidat "Systemsprenger" auch in der dritten Woche und könnte mit gut 50.000 Kinogängern in die Top 10 zurückkehren.
In den USA sind alle Augen auf den ebenso heiß erwarteten wie kontrovers diskutierten "Joker" gerichtet - welcher die Erwartungen der Experten zum Auftakt sogar noch übertrifft und bei den Zuschauern auch besser anzukommen scheint als bei den in ihrem Urteil doch gespaltenen Kritikern. Mit mindestens $90 Mio. ($100 Mio. sind nicht ausgeschlossen) schafft Todd Phillips' ungewöhnlicher DC-Superschurken-Film mit dem OSCAR-Kandidat Joaquin Phoenix einen der besten US-Starts aller Zeiten für einen nicht jugendfreien Film und übernimmt mit Abstand die Spitze der Charts. Platz 2 geht an "Everest" mit einem erfreulich niedrigen Rückgang um gut 40% auf etwa $12 Mio. (eine gute Nachricht für Dreamworks Animation nach einem angesichts der Produktionskosten ziemlich schwachen Start), während sich "Downton Abbey" mit $8 Mio. Rang 3 sichern sollte. Landesweite Neustarts gibt es neben "Joker" nicht, aber die OSCAR-Hoffnung "Judy" mit Renée Zellweger steigert die Verbreitung um 1000 auf nun 1500 Kinos und landet mit ca. $4 Mio. irgendwo zwischen Platz 5 und 8. Außerdem könnten mit "War" und "Sye Raa Narasimha Reddy" gleich zwei indische Produktionen - die jeweils nur in 300-400 Kinos laufen - die letzten beiden Positionen in den Top 10 einnehmen, wofür aber je $1-2 Mio. reichen. In Deutschland läuft "Joker" am kommenden Donnerstag in den Kinos an.

Quellen:

Mittwoch, 2. Oktober 2019

READY OR NOT - AUF DIE PLÄTZE, FERTIG, TOT (2019)

Regie: Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett, Drehbuch: Guy Busick und R. Christopher Murphy, Musik: Brian Tyler
Darsteller: Samara Weaving, Mark O'Brien, Adam Brody, Henry Czerny, Andie MacDowell, Nicky Guadagni, John Ralston, Melanie Scrofano, Kristian Bruun, Elyse Levesque, Nat Faxon (Stimme)
Ready or Not - Auf die Plätze, fertig, tot (2019) on IMDb Rotten Tomatoes: 89% (7,2); weltweites Einspielergebnis: $57,6 Mio.
FSK: 16, Dauer: 96 Minuten.

Als Grace (Samara Weaving, "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri") und Alex (Mark O'Brien, "Arrival") auf dem noblen Familienanwesen von Alex' stinkreichen Eltern Tony (Henry Czerny,"Fido") und Becky Le Domas (Andie MacDowell, "Vier Hochzeiten und ein Todesfall") heiraten, soll das der schönste Tag ihres Lebens werden. Und obwohl Alex seine Braut vor seiner Familie – mit der er in den letzten Jahren bewußt wenig Kontakt hatte – gewarnt hat und einige Mitglieder wie die finster dreinblickende Tante Helene (Nicky Guadagni, "Silent Hill") in der Tat recht merkwürdig wirken, läuft die Hochzeit harmonisch ab. Von der Hochzeitsnacht kann man das nicht behaupten, denn als Grace sich mit Alex in ihr Zimmer zurückziehen will, enthüllt dieser ihr, daß sie sich zuerst einer alten Tradition der durch Brettspiele zu Vermögen gekommenen Familie unterziehen müsse: Um neue Familienmitglieder einzuführen, müssen diese um Punkt Mitternacht eine Karte ziehen und an jenem Spiel teilnehmen, dessen Name dort steht. Klingt harmlos genug; was Alex seiner Braut aber verschweigt: Wenn sie die Karte "Verstecken" zieht, beginnt eine gnadenlose Jagd auf Grace, an deren Ende sie rituell geopfert werden soll. Natürlich zieht Grace genau diese Karte, doch als sie begreift, was geschieht, weigert sie sich, einfach nur ein wehrloses Opfer zu sein …