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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Samstag, 29. Juni 2013

Samstags-Update

Die einzige namhafte Änderung im deutschen Kinostartplan der kommenden zwei Monate ist eine ausgesprochen kurzfristige: Bereits am kommenden Donnerstag wird der Mystery-Thriller "The Factory" starten, in dem John Cusack als Detective einen Serienmörder jagt:


Box Office-News:
In den USA brummt das Kinogeschäft weiterhin, wovon allerdings nur einer der beiden großen Neustarts profitieren kann. Die vergleichsweise günstig ($43 Mio.) produzierte Buddy-Comedy "Taffe Mädels" mit Sandra Bullock und Melissa McCarthy, die in Deutschland am kommenden Donnerstag startet, dürfte am ersten Wochenende knappe $40 Mio. einspielen und liegt damit minimal über den Erwartungen. Roland Emmerichs "White House Down" scheint sich dagegen mit knapp $30 Mio. begnügen zu müssen und würde damit hinter dem thematisch ähnlichen "Olympus Has Fallen" zurückbleiben, der im März mit $30,4 begann. Zwar wurde versucht, in der Werbekampagne für "White House Down" die Unterschiede zu Antoine Fuquas Actionfilm hervorzuheben – ein hoher Humoranteil, zugkräftigere Stars, spektakulärere Actionsequenzen –, aber so richtig scheint das noch nicht funktioniert haben. Auch könnte die ganze Reihe von unerwartet erfolgreichen Actionfilmen der letzten Wochen zu einer leichten Genreermüdung geführt haben. Da die Zuschauerreaktionen jedoch positiv sind, könnte "White House Down" den leicht schwächelnden Start langfristig mit etwas Glück noch ausgleichen und zumindest die $100 Mio.-Marke überschreiten (die "Olympus Has Fallen" hauchdünn verfehlt hat). Die Spitzenposition der US-Charts wird aber höchstwahrscheinlich der letztwöchige Sieger "Die Monster Uni" verteidigen, "World War Z" und "Man of Steel" ziehen ebenfalls weiterhin viele Zuschauer an. Der Deutschlandstart von Emmerichs "White House Down" ist übrigens für den 5. September angesetzt.
In Deutschland erobert Marc Forsters "World War Z" sicherlich auch dank Hauptdarsteller Brad Pitt problemlos die Chartspitze und wird bis Sonntag mehr als eine halbe Million Zuschauer in die Lichtspielhäuser gelockt haben. Die letztwöchigen Starts "Man of Steel" und "Die Monster Uni" halten sich aber gut, letzterer könnte sich sogar ein wenig steigern.

Quellen:

Freitag, 28. Juni 2013

WORLD WAR Z (3D, 2013)

Regie: Marc Forster, Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Drew Goddard, Damon Lindelof, Musik: Marco Beltrami und Muse
Darsteller: Brad Pitt, Mireille Enos, Daniella Kertesz, Fana Mokoena, James Badge Dale, David Morse, David Andrews, Ludi Boeken, Moritz Bleibtreu, Pierfrancesco Favino, Peter Capaldi, Ruth Negga, Matthew Fox, Elyes Gabel, Abigail Hargrove, Sterling Jerins, Fabrizio Zacharee Guidoas, Ernesto Cantu
World War Z
(2013) on IMDb Rotten Tomatoes: 67% (6,3); weltweites Einspielergebnis: $540,5 Mio.
FSK: 16, Dauer: 116 Minuten.

Gerry Lane (Brad Pitt, "Moneyball") ist ein früherer UNO-Experte für brisante Situationen, hat sich inzwischen jedoch zurückgezogen und ist hauptberuflicher Ehemann und Vater. Zumindest solange, bis sein Wohnort Philadelphia von Zombies überrannt wird. Thierry (Fana Mokoena, "Hotel Ruanda"), der mit Gerry befreundete stellvertrende Generalsekretär der UNO, läßt die Familie Lane am nächsten Morgen in letzter Sekunde mit einem Helikopter abholen und auf einen Flugzeugträger in Sicherheit bringen, der als neue Basis der Vereinten Nationen dient. Thierrys Rettungsaktion geschah jedoch nicht aus reiner Gutherzigkeit, vielmehr benötigt er dringend Gerrys Dienste. Denn in der Zwischenzeit wurde die halbe Welt von der mysteriösen Zombie-Epidemie (die anfangs für einen ordinären Tollwut-Ausbruch gehalten wurde) entvölkert. Gerry soll deshalb nun eine Eingreiftruppe anführen, die dem in Asien vermuteten Ursprung des Schlamassels auf den Grund gehen soll – in der verzweifelten Hoffnung, auf diese Weise doch noch ein Heilmittel zu finden ...

Donnerstag, 27. Juni 2013

DAS PHANTOM DER OPER (2004)

Originaltitel: The Phantom of the Opera
Regie: Joel Schumacher, Drehbuch: Andrew Lloyd Webber, Joel Schumacher, Musik: Andrew Lloyd Webber
Darsteller: Gerard Butler, Emmy Rossum, Patrick Wilson, Minnie Driver, Miranda Richardson, Ciarán Hinds, Kevin McNally, Simon Callow, Jennifer Ellison, Victor McGuire, Murray Melvin
 The Phantom of the Opera
(2004) on IMDb Rotten Tomatoes: 33% (5,0); weltweites Einspielergebnis: $154,6 Mio.
FSK: 6, Dauer: 142 Minuten.

Im Jahr 1870 erhält das Pariser Opernhaus eine neue Leitung. Da die Star-Sopranistin Carlotta (Minnie Driver, "Barney's Version") mit ihrem divenhaften Verhalten Schwierigkeiten macht, rückt die junge Sängerin Christine (Emmy Rossum, "Poseidon") stärker in den Vordergrund; letztlich erhält aber doch Carlotta die Hauptrolle in der nächsten großen Bühnenaufführung. Diese Entscheidung zeitigt unerwartet heftige Konsequenzen, da "Das Phantom" (Gerard Butler, "Olympus Has Fallen"), ein traumatisierter und aufgrund einer Entstellung maskierter Mann, der es sich seit Jahren heimlich unterhalb des Operngebäudes eingerichtet hat, im Lauf der Zeit eine Obsession für die schöne Christine entwickelt hat. Als diese ihre Hauptrolle an Carlotta verliert, schreibt das Phantom mehrere Drohbriefe an die Operndirektoren, die aber ignoriert werden. Durch das Eingreifen des Phantoms verliert Carlotta kurz vor der Premiere ihre Stimme – Christine ersetzt sie und die Vorstellung wird ein Triumph. Doch Christine verliebt sich in ihren Freund aus Kindertagen Raoul (Patrick Wilson, "Little Children"), einen reichen Adligen, der nun als Gönner des Opernhauses auftritt. Das Phantom reagiert wenig begeistert und so entwickelt sich ein erbitterter Kampf um Christines Herz ...

Mittwoch, 26. Juni 2013

MR. & MRS. SMITH (2005)

Regie: Doug Liman, Drehbuch: Simon Kinberg, Musik: John Powell
Darsteller: Brad Pitt, Angelina Jolie, Adam Brody, Vince Vaughn, Michelle Monaghan, Kerry Washington, Keith David, Chris Weitz, Rachael Huntley, Jennifer Morrison, Stephanie March, Megan Gallagher, Mark Ivanir
Mr. & Mrs. Smith
(2005) on IMDb Rotten Tomatoes: 60% (6,1); weltweites Einspielergebnis: $487,3 Mio.
FSK: 12 (Director's Cut: FSK 16), Dauer: 120 Minuten.

John (Brad Pitt, "World War Z") und Jane Smith (Angelina Jolie, "Wanted") sind ein glückliches Ehepaar, das in seinem eigenen Haus in einer typischen amerikanischen Vorortsiedlung wohnt. Kleines Problem: Beide besitzen eine geheime Zweitidentität als Auftragsmörder im Auftrag zweier unterschiedlicher Geheimorganisationen. Und diese Zweitidentität ist so geheim, daß weder John noch Jane ahnen, daß ihr Ehepartner der gleichen wahren Profession nachgeht. Zumindest solange, bis sie bei einem Auftrag – der Ermordung eines Häftlings namens Benjamin (Adam Brody, "Scream 4") während eines Gefangenentransports – aufeinandertreffen. Als Gegner. Fortan entwickelt sich das bis dahin so harmonische Eheleben von John und Jane reichlich explosiv ...

Dienstag, 25. Juni 2013

X-MEN: ERSTE ENTSCHEIDUNG (2011)

Originaltitel: X-Men: First Class
Regie: Matthew Vaughn, Drehbuch: Ashley Edward Miller, Zack Stentz, Jane Goldman und Matthew Vaughn, Musik: Henry Jackman
Darsteller: James McAvoy, Michael Fassbender, Kevin Bacon, Rose Byrne, Jennifer Lawrence, January Jones, Oliver Platt, Nicholas Hoult, Jason Flemyng, Ray Wise, Zoë Kravitz, Edi Gathegi, Lucas Till, Caleb Landry Jones, Álex González, Rade Serbedzija, James Remar, Michael Ironside, Glenn Morshower, Matt Craven, Brendan Fehr, Don Creech, James Faulkner, Laurence Belcher, Bill Milner, Olek Krupa, Tony Curran, Wilfried Hochholdinger, Ludger Pistor
 X-Men: First Class
(2011) on IMDb Rotten Tomatoes: 86% (7,4); weltweites Einspielergebnis: $352,6 Mio.
FSK: 12; Dauer: 131 Minuten.

Anfang der 1960er Jahre will der Bösewicht Dr. Sebastian Shaw (Kevin Bacon, "Super"), ein klassischer größenwahnsinniger Wissenschaftler, die Welt der Menschen zerstören und treibt dafür USA und Sowjetunion in die Kubakrise, die bekanntlich um ein Haar den Dritten Weltkrieg ausgelöst hätte. Aufhalten wollen ihn zwei Mutanten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten: Erik Lehnsherr alias Magneto (Michael Fassbender, "Shame") und der frisch habilitierte Professor und Telepath Charles X. Xavier (James McAvoy, "Abbitte"). Mehr oder weniger im Auftrag einer mißtrauischen CIA sammeln sie eine Gruppe junger Mutanten und bilden diese aus, um gegen Shaw und seine Mutanten-Helfer zu bestehen und eine globale Katastrophe zu verhindern ...

Montag, 24. Juni 2013

Neues aus Hollywood (25/2013)

Diese Ausgabe meiner wöchentlichen Nachrichtenübersicht aus der Welt des Films wird eher kurz ausfallen, da es in den letzten sieben Tagen kaum Entwicklungen zu vermelden gab, die mir erwähnenswert scheinen. Am ehesten noch folgende:

- OSCAR-Gewinnerin Anne Hathaway ("Les Misérables") wird bei "The Lifeboat", der Adaption eines historischen Romans von Charlotte Rogan, produzieren und die Hauptrolle der Grace Winter übernehmen. Grace und ihr Ehemann wollen im Sommer 2014 und damit kurz vor Ausbruch der Ersten Weltkrieges die lange Überfahrt in die USA wagen, um sich in New York ein neues Leben aufzubauen. Doch das Schiff sinkt infolge einer Explosion, und Grace wird von einem Crewmitglied kurzerhand in ein Rettungsboot geworfen. Das ist allerdings hoffnungslos überfüllt und da die Rettung auf sich warten läßt, entbrennt schon bald ein Machtkampf unter den Schiffbrüchigen, bei dem die Moral als erstes über Bord geht. Da sich das Projekt noch ganz zu Beginn seiner Entwicklung befindet, steht noch nicht einmal ein Regisseur fest, das Drehbuch soll William Broyles Jr. schreiben, der als Autor von "Cast Away – Verschollen", "Apollo 13" und "Flags of our Fathers" schon reichlich Erfahrung mit verschiedensten Formen von Überlebenskämpfen gesammelt hat.

- Arnold Schwarzenegger ist seit seinem Comeback als Schauspieler mit "The Expendables 2" und "The Last Stand" weiterhin ausgesprochen fleißig und hat nun in einer Hauptrolle des Horrorfilms "Maggie" angeheuert, den er ebenfalls co-produzieren wird. Das 2011 auf der "Black List" der besten noch nicht verfilmten Drehbücher geführte Skript von Newcomer John Scott 3 erzählt die Geschichte des titelgebenden Mädchens im Teenageralter, das im amerikanischen Mittleren Westen von einem Zombie infiziert wird und mithilfe der Familie versucht, mit der langsamen Verwandlung in eine Untote mit Appetit auf Menschenfleisch klarzukommen. Ursprünglich sollte Chloë Grace Moretz ("Dark Shadows") Maggie verkörpern, sie mußte jedoch wegen Terminüberschneidungen absagen. Ein Ersatz wurde noch nicht verpflichtet, aber Schwarzenegger wird Maggies Vater spielen. Henry Hobson, der aus der Werbebranche stammt und in den vergangenen Jahren die Vorspänne zahlreicher Filme wie "Robin Hood", "Bad Teacher" oder "Snow White and the Huntsman" gestaltet hat, wird sein Regiedebüt geben. Ein Termin für den Beginn der Dreharbeiten wurde noch nicht verlautbart; da es sich um keine Großproduktion handelt, sollte "Maggie" jedoch im Normalfall im Laufe des Jahres 2014 in die Kinos kommen.

- Bereits seit vielen Jahren halten sich Andeutungen, Spekulationen und Gerüchte um eine Fortsetzung des 1996er-Blockbusters "Independence Day", nicht zuletzt immer wieder befeuert vom schwäbischen Regisseur Roland Emmerich. Nun scheint es jedoch ernst zu werden, denn überraschend hat 20th Century Fox vergangene Woche sogar schon einen US-Kinostarttermin festgesetzt, nämlich – wie beim Vorgänger passend zum amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4.7. – den 3. Juli 2015. Geplant sind allerdings sogar zwei neue Filme innerhalb kurzer Zeit, Arbeitstitel ist "ID Forever, Part I & II". Emmerich wird natürlich wieder die Regie übernehmen und hat bereits verkündet, daß Will Smith die Rolle des Kampfflugzeug-Piloten Captain Steve Hiller, die ihn damals zum Weltstar machte, nicht wieder spielen werde. Erstens sei Smith zu teuer und zweitens inzwischen einfach zu populär für einen (Ensemble-)Film dieser Art. Nach Emmerichs Aussagen soll etwa die Hälfte der "ID Forever"-Akteure aus dem Vorgänger übernommen werden, die andere Hälfte aus neuen Figuren bestehen. Bill Pullman hat bereits vor einiger Zeit erklärt, daß er wahrscheinlich wieder als (damaliger) US-Präsident Whitmore mit dabei sein werde, offiziell ist aber noch nichts verlautbart worden. Ich persönlich hoffe ja vor allem auf die Rückkehr von Jeff Goldblum. Wie beim ersten Film haben Emmerich und sein langjähriger Arbeitspartner Dean Devlin das Drehbuch geschrieben, das James Vanderbilt ("The Amazing Spider-Man") derzeit überarbeitet.

Quellen:
Hollywood Reporter ("The Lifeboat") 
Variety ("Maggie") 
NYDailyNews ("ID Forever") 

Media Monday #104


Und auch diese Woche gibt es wieder den Media Monday. Wie üblich gilt: Die Textbausteine von Wulf vom Medienjournal sind normal geschrieben, meine Antworten fett:

1. Von allen Bond-Darstellern war ich sehr angetan. Ich weiß nicht einmal, ob ich überhaupt einen persönlichen Favoriten nennen könnte, ich mag tatsächlich alle sechs. Connerys kernigen Macho ebenso wie Moores sprücheklopfendes Schlitzohr, Lazenbys romantischen Helden, Daltons grimmigen Krieger, Brosnans lässigen Womanizer und Craigs traumatisierten Einzelgänger. Mir gefällt die Abwechslung einfach ...
2. Es nervt mich ja ein wenig, dass Schauspieler wie Jason Statham, Dwayne Johnson oder Vin Diesel auf anspruchslose Krawall-Rollen abonniert zu sein scheinen, denn in ihren ganz seltenen Ausflügen in ernstere Filmgefilde haben alle schon bewiesen, daß sie deutlich mehr drauf haben. Als Beweis sollen "Bank Job" (Statham), "Be Cool", "Snitch" (Johnson) und "Find Me Guilty" (Diesel) dienen.
3. Statt der althergebrachten Schauplätze wäre es toll, wenn mal ein Horrorfilm in der Antike spielen würde, denn wäre nicht eine Art "Alien" meets "Gladiator" oder "Poltergeist" meets "Alexander" eine  grandiose Idee? Ich wäre jedenfalls am Starttag im Kino ...
4. Fiktive Produktmarken in Filmen finde ich okay, ich habe aber auch kein Problem mit "echter" Schleichwerbung, solange sie nicht gar zu aggressiv eingesetzt wird.
5. Ganz besonders freue ich mich, dass der Seriendarsteller George Clooney den Sprung auf die große Leinwand geschafft hat, weil der Clooney-Schorsch seine vielfältigen Talente (auch abseits der Schauspielerei) im Kinobereich noch besser umsetzen kann.
6. Das Buch "Der Waffenhändler" von Hugh "Dr. House" Laurie sollte jeder mal gelesen haben, denn es ist das witzigste Buch, das ich je gelesen habe.
7. Meine zuletzt gesehene Serienstaffel war die 1. Staffel von "Real Humans" bei arte und die war insgesamt überzeugend, weil die schwedische Serie ein interessantes Thema recht vielschichtig behandelt. Ein paar Längen gab es zwar und einige Figuren wirken eher klischeehaft, aber unterm Strich ist die Serie allemal sehenswert. Zumal man SF-Stoffe in Serienform außerhalb der englischsprachigen Welt nicht so oft präsentiert bekommt.

Samstag, 22. Juni 2013

Samstags-Update

Die einzige Veränderung im deutschen Kinostartplan bis Ende August war diese Woche die Verschiebung der 3D-Actionkomödie "R.I.P.D." vom "R.E.D."-Regisseur Robert Schwentke um einen knappen Monat. Außerdem wurden einige der potentiellen Sommer-Blockbuster 2014 terminiert, darunter Seth "Ted" MacFarlanes Westernkomödie "A Million Ways to Die in the West" (29. Mai) und "Fast & Furious 7" (10. Juli). Alle bekannten Daten bis 2017 (!) gibt es wie immer bei InsideKino.


Box Office-News:
In den US-Kinos steppt dieses Wochenede der Bär, denn die beiden sehr unterschiedlichen Neustarts "Die Monster Uni" und "World War Z" starten beide sehr stark. Pixars spätes "Die Monster AG"-Prequel steuert am ersten Wochenende auf ein in etwa erwartetes Ergebnis von rund $80 Mio. zu (zum Vergleich: der letztjährige Pixar-Sommerfilm "Merida" kam auf $66,3 Mio., ein Jahr zuvor erzielte "Cars 2" $66,1 Mio.), während Marc Forsters eigentlich seit Monaten von schlechter Presse begleiteter, nun aber doch mit erstaunlich positiven Kritiken bedachter 3D-Zombiefilm "World War Z" mit Brad Pitt mit voraussichtlich gut $60 Mio. sogar etwas über den Prognosen der Branchenexperten liegen dürfte.
In Deutschland startet "World War Z" am kommenden Donnerstag, "Die Monster Uni" balgt sich bereits an diesem Wochenende mit Zack Snyders "Man of Steel" um die Spitzenposition. Beide sollten von Donnerstag bis Sonntag gut 300.000 Zuschauer einsammeln, was für den Superman-Film angesichts der traditionellen Zurückhaltung der Deutschen gegenüber vielen Superheldenfilmen ("Superman Returns" kam insgesamt auf nicht einmal eine halbe Million Kinobesucher) erfreulicher ist als für "Die Monster Uni" ("Die Monster AG" startete etwa doppelt so stark).

Quellen:
InsideKino: News
Deadline Hollywood

Freitag, 21. Juni 2013

MAN OF STEEL (3D, 2013)

Regie: Zack Snyder, Drehbuch: David S. Goyer, Musik: Hans Zimmer
Darsteller: Henry Cavill, Amy Adams, Russell Crowe, Michael Shannon, Kevin Costner, Diane Lane, Christopher Meloni, Antje Traue, Richard Schiff, Laurence Fishburne, Ayelet Zurer, Harry Lennix, Michael Kelly, Rebecca Buller, Julian Richings, Tahmoh Penikett, David Paetkau, Mike Dopud, Alessandro Juliani
Man of Steel
(2013) on IMDb Rotten Tomatoes: 56% (6,2); weltweites Einspielergebnis: $670,1 Mio.
FSK: 12, Dauer: 143 Minuten.

Der bei einer Farmersfamilie in Kansas aufgewachsene Clark Kent (Henry Cavill, "Krieg der Götter") stößt in einem in Kanada im Eis gefundenen Raumschiff auf ein Hologramm seines außerirdischen Vaters Jor-El (Russell Crowe, "Les Misérables"), in dem dessen Bewußtsein gespeichert ist. So erfährt Clark, daß er in Wirklichkeit Kal-El heißt und von dem Planeten Krypton stammt, der komplett zerstört wurde, kurz nachdem seine Eltern Kal-El in einer Rettungskapsel Richtung Erde geschickt hatten. Im Vergleich zu den Menschen hat Clark alias Kal-El Superkräfte und ist scheinbar unverwundbar, was ihn stets zu einem Außenseiter gemacht hat. Sein Ziehvater (Kevin Costner, "Open Range") überzeugte Clark, seine Kräfte zu verheimlichen, da er Angst vor der Reaktion der Menschen hatte. Jor-El dagegen ermutigt seinen Sohn, seine Fähigkeiten für das Gute einzusetzen. Kurzfristig hat Clark auch kaum eine andere Wahl, denn durch sein Betreten des Raumschiffs wurde von diesem ein automatisches Funksignal aktiviert, das den früheren Militärchef von Krypton General Zod (Michael Shannon, "Premium Rush") – der mit einigen Anhängern nach einem mißglückten Putschversuch in die "Phantomzone" verbannt wurde und so die Zerstörung seines Heimatplaneten überleben konnte – zur Erde führt. Zod verlangt die Herausgabe Kal-Els, dem sein Vater wertvolles Wissen mitgegeben hat, mit dem eine neue kryptonische Zivilisation auf der Erde aufgebaut werden könnte. Allerdings nur zum Preis der Vernichtung der gesamten Menschheit ...

Donnerstag, 20. Juni 2013

SUPERMAN RETURNS (2006)

Regie: Bryan Singer, Drehbuch: Michael Dougherty und Dan Harris, Musik: John Ottman
Darsteller: Brandon Routh, Kevin Spacey, Kate Bosworth, Frank Langella, James Marsden, Eva Marie Saint, Parker Posey, Sam Huntington, Kal Penn, Tristan Lake Leabu, Peta Wilson, Sir Richard Branson, Jack Larson, Noel Neill, Marlon Brando
Superman Returns
(2006) on IMDb Rotten Tomatoes: 74% (7,0); weltweites Einspielergebnis: $391,1 Mio.
FSK: 12, Dauer: 154 Minuten.

Nach seinem Sieg über Lex Luthor in Richard Lesters "Superman II" (1980) ist der kryptonische Superheld (Brandon Routh, "Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt", übernimmt die Rolle von Christopher Reeve) für fünf Jahre komplett von der Bildfläche verschwunden, um im Weltall nach Überresten seines zerstörten Heimatplaneten zu forschen. Ohne Erfolg. Bei seiner Rückkehr – und damit auch der seines tollpatschigen Alter Egos Clark Kent – hat sich einiges geändert: Sein Herzblatt, die Reporterin Lois Lane (Kate Bosworth, "The Warrior's Way"), hat Kind und Verlobten (James Marsden, "Hairspray"), seine Nemesis Lex Luthor (Kevin Spacey, "Margin Call") ist aus dem Gefängnis freigekommen, da Superman dummerweise seine Zeugenaussage bei der Berufungsverhandlung verpaßt hat! Und ein Blick in den Fernseher offenbart ihm, daß die Menschen sich immer noch am liebsten gegenseitig umbringen. Keine Frage, es ist (noch immer) genau die richtige Zeit für einen Superhelden. Zumal der umtriebige Lex Luthor wieder einmal die Vernichtung der Welt plant – nunja, streng genommen dieses Mal "nur" die Vernichtung Nordamerikas, aber das reicht ja schon ...

Kurz-Nachruf: James Gandolfini (1961-2013)

James Gandolfini war ein leidenschaftlicher, ausdrucksstarker, einfach ein toller Schauspieler mit einer unheimlichen Leinwandpräsenz. Doch in die Film- und TV-Geschichte wird er mit einer einzigen Rolle eingehen: der des Mafiabosses Tony Soprano in der erst Anfang Juni 2013 von der amerikanischen Drehbuchautoren-Gilde WGA zur am besten geschriebenen Serie aller Zeiten gekürten HBO-Serie "Die Sopranos". Dies erst recht, da er gestern im Alter von nur 51 Jahren völlig unerwartet im Urlaub in Rom einem Herzinfarkt erlag.

Seine Karriere als Schauspieler startete James Gandolfini verhältnismäßig spät, zunächst als Theaterdarsteller, der 1992 sein Broadway-Debüt in Tennessee Williams' Klassiker "Endstation Sehnsucht" gab. Bereits ein Jahr später machte er auch Hollywood durch seine prägnante Nebenrolle als Virgil in Tony Scotts Thriller "True Romance" auf sich aufmerksam und war anschließend gut beschäftigt als Nebendarsteller in Filmen wie "Schnappt Shorty", "Crimson Tide" oder dem gelungenen TV-Remake von "Die 12 Geschworenen". Doch die Rolle seines Lebens trat er 1999 im Pay-TV an.

HBO, zu der Zeit zwar bereits bekannt als Heimat origineller und gut gemachter Serien wie "Oz", "Geschichten aus der Gruft" oder "Die Larry Sanders Show", aber noch deutlich entfernt vom späteren Status als Inbegriff der TV-Qualität (mit "Game of Thrones", "Boardwalk Empire", "The Wire", "Rom", "In Treatment" oder "Deadwood"), besetzte den italienischstämmigen Gandolfini in der Hauptrolle seiner neuen Mafia-Serie "Die Sopranos". Und diese von David Chase erschaffene Serie wurde innerhalb kürzester Zeit Kult: Die Mischung aus traditioneller Mafiastory mit vielen Anspielungen auf Filmklassiker wie "Der Pate" oder "Good Fellas" mit der Geschichte einer dysfunktionalen Familie, deren Oberhaupt Tony Soprano oft mehr mit seiner resoluten Ehefrau, seinen störrischen Kindern oder seiner Psychiaterin zu kämpfen hatte als mit anderen Gangstern oder dem FBI, begeisterte Kritiker und Publikum über sechs Staffeln hinweg. Die denkwürdigen, hervorragend ausgearbeiteten Figuren, die oft brillanten Dialoge und die einfallsreichen Storylines bescherten der Serie unter anderem 21 Emmys und fünf Golden Globes, und James Gandolfini als unumstrittenes Zentrum der Handlung wurde zurecht zum Star. Nach dem vieldiskutierten Finale der "Sopranos" im Jahr 2007 widmete Gandolfini sich verstärkt dem Kino, wo er zwar wieder meist Nebenrollen spielen mußte, aber dennoch an einigen bemerkenswerten Filmen wie Kathryn Bigelows "Zero Dark Thirty", Andrew Dominiks "Killing Them Softly" oder auch dem kleinen Independentfilm "Violet & Daisy" mitwirkte. Zuletzt arbeitete er für HBO an der TV-Serie "Criminal Justice", in der er die Hauptrolle eines Anwalts spielen sollte.

Mit James Gandolfini verliert die Filmwelt viel zu früh einen sympathischen, bodenständigen und hochtalentierten Schauspieler. R.I.P.

Mittwoch, 19. Juni 2013

OPEN RANGE – WEITES LAND (2003)

Regie: Kevin Costner, Drehbuch: Craig Storper, Musik: Michael Kamen
Darsteller: Kevin Costner, Annette Bening, Robert Duvall, Sir Michael Gambon, Diego Luna, Abraham Benrubi, Michael Jeter, James Russo, Kim Coates, Dean McDermott, Peter MacNeill, Julian Richings, Alex Zahara
Open Range
(2003) on IMDb Rotten Tomatoes: 79% (6,8); weltweites Einspielergebnis: $68,3 Mio.
FSK: 12, Dauer: 139 Minuten.

Der Wilde Westen, Ende des 19. Jahrhunderts: Eine kleine Gruppe Cowboys ohne eigenen Landbesitz zieht mit ihrer Rinderherde umher und landet schließlich in der Nähe der kleinen Ortschaft Harmonville, wo es saftige Weidegründe gibt. Der örtliche Rinderbaron Baxter (Sir Michael Gambon, "Die Tiefseetaucher") und der von diesem gekauften Sheriff Poole (James Russo, "Django Unchained") wollen die Cowboys schnellstmöglich wieder vertreiben, obwohl deren Handeln im Einklang mit dem Gesetz steht. Zu der kleinen Gruppe zählen der erfahrene Anführer Boss Spearman (Robert Duvall, "Jack Reacher"), der gutaussehende frühere Soldat Charley Waite (Kevin Costner, "Man of Steel"), der gutmütige Hüne Mose (Abraham Benrubi, "The Man Who Wasn't There") und der junge Mexikaner Button (Diego Luna, "Terminal"). Der skrupellose Baxter und seine Männer greifen zu immer rabiateren Mitteln, um die ungebetenen Gäste zu vertreiben, damit entzweien sie allerdings auch die Dorfgemeinschaft. Der Arzt Barlow (Dean McDermott, "Die Promoterin") beispielsweise hilft gemeinsam mit seiner resoluten, unverheirateten Schwester Sue (Annette Bening, "Ruby Sparks") trotz der Repressalien durch Baxter und den Sheriff den Cowboys, die sich nicht so einfach vertreiben lassen wollen ...

Dienstag, 18. Juni 2013

TRISTAN & ISOLDE (2006)

Regie: Kevin Reynolds, Drehbuch: Dean Georgaris, Musik: Anne Dudley
Darsteller: James Franco, Sophia Myles, Rufus Sewell, Mark Strong, Henry Cavill, Bronagh Gallagher, David O'Hara, Graham Mullins, Thomas Sangster, Richard Dillane, Winter Ave Zoli, Hans Martin Stier
Tristan + Isolde
(2006) on IMDb Rotten Tomatoes: 32% (4,9); weltweites Einspielergebnis: $28,0 Mio.
FSK: 12, Dauer: 126 Minuten.

Die britischen Inseln irgendwann im frühen Mittelalter: Die Römer haben sich aus dem heutigen Großbritannien zurückgezogen und ein Machtvakuum unter den vielen Stämmen hinterlassen. Die benachbarten Iren wollen das ausnutzen, um die Macht an sich zu reißen. Bei einer Schlacht wird der junge Tristan (James Franco aus, "Die fantastische Welt von Oz"), Ziehsohn von Lord Marke (Rufus Sewell, "The Tourist"), von einer vergifteten Waffe getroffen und für tot gehalten. Er wird in einem Boot auf dem Meer ausgesetzt und landet an der irischen Küste, wo ihn die schöne Königstochter Isolde (Sophia Myles, "Outlander") findet und gesundpflegt. Es entwickelt sich eine ebenso heimliche wie verbotene Liebe zwischen ihnen, doch schließlich müssen sie sich trennen und Tristan kehrt zurück in seine Heimat. Als kurze Zeit später Isolde ausgerechnet Tristans Ziehvater heiraten muß, nehmen die Ereignisse ihren unausweichlichen Lauf ...

Montag, 17. Juni 2013

Neues aus Hollywood (24/2013)

Auch in der Woche, in der Zack Snyders neuer Superman-Film "Man of Steel" in den USA den Juni-Startrekord gebrochen hat, wurden fleißig neue interessante Filmprojekte auf den Weg gebracht:

- Ich bin zwar nicht unbedingt ein riesengroßer Fan des französischen Ex-Kameramannes und jetzigen Regisseurs Pierre Morel, aber auch wenn seine Actionfilme "District B13", "96 Hours – Taken" und "From Paris with Love" allesamt ihre Schwächen haben – unterhaltsam sind sie allemal. Sollte sein nächster Film "The Gunman" das halten, was die bisherige Besetzung verspricht, dürfte sich das kaum ändern, denn Morel scheint sich eine exklusive Kollektion wahrer Badass-Darsteller zusammenzusuchen: Sean Penn ("Mystic River") wird in Pete Travis' ("Dredd") Drehbuch-Adaption von Jean-Patrick Manchettes Roman "The Prone Gunman" (auf deutsch veröffentlicht unter dem Titel "Die Position des schlafenden Killers") aus dem Jahr 1981 die Titelrolle des Auftragskillers Martin Terrier spielen, der seinen gefährlichen Beruf an den Nagel hängen will, um mit seiner Jugendliebe eine Familie zu gründen. Doch die finstere Organisation, für die er viele tödliche Aufträge erfüllt hat, findet Terriers Ausstiegspläne nicht so toll. Gut, das klingt erstmal nach einer Story, die man in diversen Variationen schon in vielen Filmen gesehen hat (spontan fallen mir Michael Winners "Scorpio, der Killer" mit Burt Lancaster und Alain Delon, John Woos "The Killer" mit Chow Yun-Fat und Anton Corbijns "The American" mit George Clooney ein), doch da das mit Noir-Elementen angereicherte Buch seinerzeit sehr gelobt wurde, muß wohl etwas dran sein. In weiteren Rollen sind jedenfalls Javier Bardem ("Skyfall"), Idris Elba ("Prometheus", TV-Reihe "Luther") und Ray Winstone ("The Departed") zu sehen. Winstone wird Terriers Mentor verkörpern, während Bardem und Elba als dessen Gegenspieler fungieren. Die weibliche Hauptrolle ergatterte die Italienerin Jasmine Trinca ("Das Zimmer meines Sohnes"). Wann die Dreharbeiten beginnen sollen, wurde noch nicht bekanntgegeben; da sich der Casting-Prozeß aber offensichtlich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, sollte es nicht mehr lange dauern, entsprechend ist ein Kinostart irgendwann 2014 zu erwarten.

- Obwohl viele Kinofilme, die (meist sowieso nur lose) auf TV-Serien basieren, künstlerisch und kommerziell floppen, scheinen die großen Studios nicht von diesem wenig einfallsreichen Konzept abweichen zu wollen – immer in der Hoffnung, daß genau ihr Projekt zu den wenigen erfolgreichen ("Mission: Impossible", "21 Jump Street") zählen wird. Den neuesten Versuch startet Sony mit "The Equalizer", einer Krimiserie zwischen Spionage- und Privatdetektiv-Thematik, die von 1985 bis 1989 im US-Fernsehen lief. Regie bei der Kinoadaption nach einem Drehbuch von Richard Wenk ("The Expendables 2") wird Antoine Fuqua führen, der aktuell mit "Olympus Has Fallen" in den deutschen Kinos vertreten ist. Die Hauptrolle des ehemaligen Geheimagenten und jetzigen Privatdetektivs Robert McCall wechselt kurzerhand die Hautfarbe und geht an OSCAR-Gewinner Denzel Washington ("Flight"). Jungstar Chloë Grace Moretz ("Dark Shadows") spielt eine jugendliche Prostituierte, der McCall hilft, wodurch er aber mit der Russenmafia aneinandergerät. In weiteren Rollen werden Melissa Leo ("The Fighter") als McCalls frühere Chefin, Marton Csokas (Celeborn in "Der Herr der Ringe") als McCalls großer Gegenspieler, David Meunier (TV-Serie "Justified") als brutaler russischer Zuhälter sowie Hayley Bennett ("Mitten ins Herz") zu sehen sein. Die Dreharbeiten sollen noch diesen Monat in Boston beginnen, als Starttermin in den Lichtspielhäusern wurde für die USA bereits der 11. April 2014 festgesetzt, für Deutschland der 5. Juni 2014.

- Deutlich weniger actionreich als in "The Gunman" und "The Equalizer" dürfte es in dem während des Zweiten Weltkrieges spielenden Drama "Suite française" zugehen, das von "Die Herzogin"-Regisseur Saul Dibb inszeniert werden wird. Gemeinsam mit Matt Charman hat Dibb auch das auf einem Roman von Iréne Nèmirowsky basierende Drehbuch verfaßt. Nèmirowsky war eine in Kiew gebürtige Tochter eines jüdischen Bankiers, die mit ihrer Familie die Nazi-Besetzung Frankreichs erlebte und trotz der großen Gefahr unter zwei Pseudonymen weiter Bücher veröffentlichte. "Suite française", in dem sie in fiktiver Form ihre Zeit unter der Nazi-Schreckensherrschaft verarbeitet, ist ihr letzter Roman, der unvollendet bleiben mußte, da sie 1942 in das KZ Auschwitz deportiert wurde und dort starb. Michelle Williams ("My Week with Marilyn") hat bereits vor einiger Zeit die Hauptrolle der jungen Lucille angenommen, die sich zum Unwillen ihrer Schwiegermutter (Kristin Scott Thomas, "Der englische Patient") ausgerechnet in einen deutschen Offizier (Matthias Schoenaerts, "Der Geschmack von Rost und Knochen") verliebt. Sam Riley ("Control") wird zudem einen jungen französischen Soldaten namens Benoit spielen. Die britisch-französisch-kanadische Co-Produktion soll 15 Millionen Euro kosten im Laufe des Sommers in Belgien und Frankreich gedreht werden. In den europäischen Kinos wird "Suite française" ab Frühjahr 2014 zu sehen sein.

- Tom Hanks hat die Arbeit mit seinem deutschen Regisseur Tom Tykwer an "Cloud Atlas" offenbar Spaß gemacht, denn nun hat er für die Hauptrolle in Tykwers nächstem Film zugesagt. Auch bei "A Hologram for the King" handelt es sich um eine Romanverfilmung, die hochgelobte und sehr erfolgreiche Vorlage stammt von Dave Eggers und wurde auch in Deutschland veröffentlicht (unter dem naheliegenden Titel "Ein Hologramm für den König"). Hanks wird einen strauchelnden amerikanischen Geschäftsmann verkörpern, der versucht, in Saudi-Arabien und damit fern der heimischen Wirtschaftskrise wieder auf die Beine zu kommen, seine Familie zusammenzuhalten und auch beruflich Großes zu erreichen. Wie bei "Cloud Atlas" wird die deutsche Produktionsfirma X Filme maßgeblich an der Finanzierung beteiligt sein, Hanks wird sich als Co-Produzent ebenfalls beteiligen. Ansonsten ist noch nichts Konkretes zu diesem Projekt bekannt, entsprechend dürfte kaum mit einem Kinostart vor 2015 zu rechnen sein.
Quellen:

Media Monday #103


Auch diese Woche nehme ich am fröhlichen Lückentext-Füllen namens Media Monday teil. Erneut gilt: Die von Wulf vom Medienjournal ersonnenen Textbausteine sind normal geschrieben, meine Antworten fett:

1. Es ist schade, dass man von Schauspielerin Q'orianka Kilcher schon länger nichts mehr gehört hat, denn insbesondere den Film "The New World" mit ihr fand ich beeindruckend, auch wenn das wie immer bei Werken von Terrence Malick nicht jeder nachvollziehen kann. Kilcher galt damals für ihre Rolle der Pocahontas sogar als OSCAR-Anwärterin, und das meiner Meinung nach völlig zurecht, doch seitdem hat sie bis auf ein paar Seriengastauftritte (von denen ich nur die leider äußerst unspektakulären in "Sons of Anarchy" gesehen habe) nichts wirklich Nennenswertes mehr gedreht. Unverständlich, daß jemand mit ihrem Talent keine besseren und größeren Rollen bekommt ...
2. SchauspielerInnen, die sich nebenbei noch humanitären Aufgaben widmen, finde ich sehr lobenswert (sofern sie es nicht zu auffällig als eigene PR ausschlachten).
3. Wenn in einer Serie Ray Wise in einer seiner vielen Gastrollen auftritt, freue ich mich immer sehr, weil einfach kaum jemand so wunderbare Bösewichte bzw. Fieslinge spielt wie er.
4. "Take This Waltz" habe ich zwar im Kino verpasst, möchte ich mir aber baldmöglichst noch ansehen, weil ich ein großer Fan von Regisseurin Sarah Polley bin. Und für die schlichte Tatsache, daß sie sich von einem Song ihres von mir ebenfalls verehrten Landsmannes Leonard Cohen zu einem Film inspirieren ließ, bewundere ich sie noch mehr als ohnehin schon.
5. Von den Serien der letzten vier bis fünf Jahre ärgert es mich am meisten, dass "Pushing Daisies" abgesetzt worden ist, denn diese wunderbare, märchenhafte Serie im Tim Burton-Stil war das Originellste, was das Fernsehen seit langem zu bieten hatte. Nur leider absolut nicht massentauglich.
6. Bücher ohne Bilder schrecken mich ja schon grundsätzlich ab. Sorry, kleiner Scherz. Also nochmal: Bücher, die schlecht lektoriert wurden, schrecken mich ja schon grundsätzlich ab. Wobei man das im Normalfall natürlich erst herausfindet, wenn man sie bereits gekauft hat ...
7. Mein zuletzt gesehener Film war Florian Henckel von Donnersmarcks "The Tourist" und der war immer noch so durchschnittlich wie beim Kinobesuch, aber trotzdem noch ganz angenehm ansehbar, weil die elegante Inszenierung und die schönen Venedig-Aufnahmen über viele Schwächen hinwegtrösten.

Samstag, 15. Juni 2013

Samstags-Update

Auch in dieser Woche gibt es nur wenige Änderungen im deutschen Kinostartplan der näheren Zukunft (im Herbst etwas mehr, u.a. wurde Woody Allens "Blue Jasmine" auf den 7. November terminiert). Lediglich die Partykomödie "21 & Over" wurde um zwei Wochen verschoben, neu im August angesetzt wurden zudem der Sportfilm "42" mit Harrison Ford als Mentor des ersten schwarzen Baseballstars Jackie Robinson und die Maya-Unterwasserdoku "Verborgene Welten 3D – Die Höhlen der Toten":


Box Office-News:
Der neue Superman-Film "Man of Steel" von Zack Snyder und Produzent Christopher Nolan trotzt in den USA den eher ernüchternden Kritiken und steuert auf ein Rekord-Startwochenende von mindestens $120 Mio. zu (Branchenexperten erwarteten zuletzt "nur" um die $100 Mio.). In etwa im Rahmen der Erwartungen startet dennoch der bereits seit Mittwoch zu sehende zweite Neuzugang "Das ist das Ende" mit Seth Rogen und James Franco, der ein 5-Tage-Ergebnis von mindestens $30 Mio. erreichen sollte (womit die Produktionskosten auch bereits wieder eingespielt wären) und angesichts erstaunlich guter Rezensionen noch einige Zeit in den Kinos verweilen dürfte. In Deutschland droht dagegen ein auch wetterbedingt erneut langweiliges Kinowochenende, an dem voraussichtlich kein einziger der vier breiten Neustarts ("The Purge", "Seelen", "The Place Beyond the Pines", "Olympus Has Fallen") über 100.000 Zuschauer erreichen wird. Am kommenden Donnerstag startet "Man of Steel" dann auch hierzulande, auf "Das ist das Ende" müssen wir leider noch bis zum 8. August warten.

Quellen:

Freitag, 14. Juni 2013

OLYMPUS HAS FALLEN – DIE WELT IN GEFAHR (2013)

Regie: Antoine Fuqua, Drehbuch: Creighton Rothenberger und Katrin Benedikt, Musik: Trevor Morris
Darsteller: Gerard Butler, Aaron Eckhart, Morgan Freeman, Rick Yune, Angela Bassett, Robert Forster, Melissa Leo, Ashley Judd, Dylan McDermott, Radha Mitchell, Cole Hauser, Finley Jacobsen, Phil Austin, Lance Broadway, Freddy Bosche, Sean O'Bryan, Keong Sim, Michael Dudikoff
Olympus Has Fallen
(2013) on IMDb Rotten Tomatoes: 50% (5,4); weltweites Einspielergebnis: $170,3 Mio.
FSK: 16, Dauer: 120 Minuten.

Der erfahrene Secret Service-Agent Mike Banning (Gerard Butler, "300") ist mit dem Schutz des US-Präsidenten Ben Asher (Aaron Eckhart, "The Dark Knight"), seiner Ehefrau Margaret (Ashley Judd, "Doppelmord") und des Sohnes Connor (Finley Jacobsen, "Marley & ich") betraut und erledigt diese Aufgabe höchst gewissenhaft. Doch als es zu einem tragischen Unglücksfall kommt, der Mike zu einer unmöglichen Entscheidung zwingt, wird er vorübergehend zu einem Schreibtischjob verdonnert. So kommt es, daß Mike sich gerade in einem Nebengebäude des Weißen Hauses aufhält, als dieses in einem perfekt koordinierten, mehrstufigen Angriff von koreanischen Terroristen erobert wird. Präsident, Vize-Präsident (Phil Austin, "Seelen") und Verteidigungsministerin (Melissa Leo, "Oblivion") werden von Oberbösewicht Kang (Rick Yune, "James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag") und seinen Soldaten als Geiseln genommen, nur Mike Banning, der sofort zur Verteidigung des Weißen Hauses geeilt ist und als einziger innerhalb des Gebäudes den Koreanern entkommen konnte, kann eine Katastrophe vielleicht noch verhindern. Doch zuerst muß er Connor finden, der sich vor den Eindringlingen verstecken konnte und nun sowohl von Mike als auch von den Terroristen, die ihn als Druckmittel gegen den Präsidenten benötigen, gesucht wird ...

Donnerstag, 13. Juni 2013

Klassiker-Rezension: PHANTOM OF THE PARADISE (1974)

Regie und Drehbuch: Brian De Palma, Musik: Paul Williams
Darsteller: William Finley, Paul Williams, Jessica Harper, Gerrit Graham, George Memmoli, Archie Hahn, Jeffrey Comanor, Peter Elbling
Phantom of the Paradise
(1974) on IMDb Rotten Tomatoes: 82% (7,3); FSK: 16, Dauer: 88 Minuten.

Der junge, gutgläubige Komponist Winslow Leach (William Finley, "Teufelskreis Alpha") macht die Bekanntschaft des legendenumwobenen Musikproduzenten Swan (Paul Williams, "Ein ausgekochtes Schlitzohr") und spielt diesem seine innovative Pop-Kantate "Faust" vor. Swan ist begeistert und nimmt das einzige Exemplar der "Faust"-Notation mit dem Versprechen an sich, es zu veröffentlichen. In den nächsten Wochen meldet sich Swan allerdings nicht mehr bei Winslow und reagiert auch nicht auf dessen Kontaktversuche. Als Winslow schließlich auf der Suche nach Antworten in Swans prunkvolles Anwesen eindringt, stößt er auf die schöne Phoenix (Jessica Harper, "Suspiria"), die gemeinsam mit anderen Frauen zu einem Vorsingen eingeladen wurde – und zwar zu Winslows Pop-Kantate. Der naive Komponist begreift endlich, daß Swan seine Musik gestohlen hat und als seine eigene ausgibt. Als Winslow auf seinem Recht besteht, läßt der ebenso wohlhabende wie einflußreiche Plattenmogul ihn kurzerhand wegen Drogenhandels verhaften und zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe im berüchtigten Sing Sing verurteilen. Als Winslow erfährt, daß Swan eine furchtbar weichgespülte Version seiner Komposition eingespielt hat und diese in Kürze bei der Eröffnung seiner pompösen neuen Konzerthalle namens "Paradise" präsentieren will, gelingt ihm die Flucht. Unverzüglich bricht er in Swans Produktionsstudio ein, wo er von einem Nachtwächter schwer verletzt wird und scheinbar tot in den East River stürzt. Doch kurze Zeit später beginnt es im "Paradise" zu spuken, und eine maskierte Gestalt mit schwarzem Umhang sucht Swan sowie die Sänger (darunter Phoenix) und Musiker heim, die sich auf die große Eröffnungsgala vorbereiten ...

Mittwoch, 12. Juni 2013

REPO! THE GENETIC OPERA (2008)

Regie: Darren Lynn Bousman, Drehbuch und Musik: Darren Smith und Terrance Zdunich
Darsteller: Alexa Vega, Anthony Stewart Head, Paul Sorvino, Sarah Brightman, Paris Hilton, Terrance Zdunich, Bill Mosely, Ogre, Sarah Power, Joan Jett
Repo! The Genetic Opera
(2008) on IMDb Rotten Tomatoes: 37% (4,4); weltweites Einspielergebnis: $0,2 Mio.
FSK: 16, Dauer: 94 Minuten.
In nicht allzu ferner Zukunft gibt es eine revolutionäre Neuerung: Organtransplantationen auf Raten! Auf den ersten Blick sind damit alle glücklich, denn der Unternehmenseigner Rotti Largo (Paul Sorvino, "Good Fellas", "Die Firma") ist dadurch stinkreich geworden, während jede Menge nicht so gut betuchter Menschen ansonsten tödliche schwere Krankheiten oder Unfälle überleben. Doch auf den zweiten Blick ist diese schöne neue Welt bei weitem nicht so heil, denn die Sache hat einen gewaltigen Haken: Wer mit der Ratenzahlung nicht nachkommt, dem wird das entsprechende Organ kurzerhand von einem sogenannten "Repo Man" wieder entfernt. Und zwar nicht unbedingt fachgerecht, dafür jedoch umso blutiger und vor allem: tödlich. Ohne ihr Wissen ist die 17-jährige, an einer schweren Blutkrankheit leidende Shilo (Alexa Vega, "Spy Kids", "Machete Kills") in dieses blutige Geschäft verwickelt, denn es existiert eine ebenso geheime wie unheilvolle Verbindung zwischen ihr selbst, ihrem überfürsorglichen Vater (Anthony Stewart Head alias Mr. Giles aus der Kultserie "Buffy"), ihrer bei Shilos Geburt verstorbenen Mutter und Rotti Largo ...

Dienstag, 11. Juni 2013

THE TOURIST (2010)

Regie: Florian Henckel von Donnersmarck, Drehbuch: Christopher McQuarrie, Julian Fellowes und Florian Henckel von Donnersmarck, Musik: James Newton Howard
Darsteller: Johnny Depp, Angelina Jolie, Paul Bettany, Timothy Dalton, Rufus Sewell, Steven Berkoff, Raoul Bova, Christian De Sica, Alessio Boni, Igor Jijikine, Ralf Moeller
The Tourist
(2010) on IMDb Rotten Tomatoes: 21% (4,4); weltweites Einspielergebnis: $278,8 Mio.
FSK: 12, Dauer: 103 Minuten.

Der amerikanische Lehrer Frank Tupelo (Johnny Depp, "Charlie und die Schokoladenfabrik") ist auf dem Weg nach Venedig, wo er seinen Urlaub verbringen will. Da setzt sich im Zug die dunkelhaarige Schönheit Elise (Angelina Jolie, "Wanted") zu Frank und flirtet ungehemmt mit ihm. Frank ist überrascht, aber verständlicherweise keineswegs abgeneigt, und so sagt er auch nicht nein, als die geheimnisvolle Fremde ihn am Ziel ihrer Reise zu sich in ihre luxuriöse Hotel-Suite einlädt. Natürlich hat die Sache einen Haken, wie Frank schon bald herausfinden muß: Elise benutzt ihn, um die Spur mehrerer Häscher (sowohl von Scotland Yard als auch von einem britisch-russischen Gangsterboß) von einem Milliardenbetrüger abzulenken, der zufällig ihr Geliebter ist. Da Elise so vertraulich mit dem armen Frank umgeht, geht ihr Plan auf und der unschuldige Tourist gerät tatsächlich ins Visier von Elises wenig skrupellosen Häschern ...

Montag, 10. Juni 2013

Media Monday #102


Heute probiere ich mal etwas (für mich) Neues aus: Der "Media Monday" ist ein spaßiges Lückentext-Fragespiel über Filme, Serien, Bücher und ähnliches, das jeden Montag von Wulf vom Medienjournal veranstaltet wird. Vielleicht hat der eine oder andere Leser ja Interesse daran und an meinen Antworten ...

Wulfs Textbausteine sind normal geschrieben, meine Ausführungen fett formatiert:

1. Schauspieler Sir Anthony Hopkins überzeugt mich ja sonst meistens, aber seine Rolle in Woody Allens "Ich sehe den Mann Deiner Träume" war wirklich mies, denn als blasse Woody Allen-Kopie sind Hopkins' Talente definitiv verschwendet.
2. Steven Soderberghs "Der Informant!" ist eine typische One-Man-Show, denn Matt Damon spielt den schrulligen und *leicht* größenwahnsinnigen Konzernmanager und FBI-Informanten Mark Whitacre mit einer solchen Inbrunst, daß seine Kollegen und das Publikum nur noch Staunen können.
3. Ich verstehe wirklich nicht, warum Joel und Ethan Coens "No Country for Old Men" in den Himmel gelobt wird, denn für mich als Nichtkenner der literarischen Vorlage bleiben fast alle der in Ansätzen sehr spannenden Figuren (v.a. die von Kelly Macdonald und Woody Harrelson verkörperten) zu oberflächlich und fremd, als daß ich mit ihnen mitzittern könnte. Natürlich gibt es wie immer bei den Coens ein paar großartige Momente, aber insgesamt ist "No Country for Old Men" für mich ein klarer Fall von verschwendetem Erzählpotential.
4. Die überzeugendste/schönste Serien-Romanze hatten Dr. McNamara und Dr. Troy in "Nip/Tuck". Ganz ehrlich, ich habe länger darüber nachgedacht, aber mir will partout keine klassische Liebesbeziehung in einer TV-Serie einfallen, die mich so sehr überzeugt hätte wie die unverbrüchliche "Bromance" zwischen Sean und Christian. Mit viel gutem Willen und einem Augenzwinkern könnte man vielleicht noch Basil und Sybil aus "Fawlty Towers" benennen ...
5. Richard Linklaters "Before"-Reihe lässt tief in die Psyche der Figur blicken. Und das liegt sicher auch daran, daß die beiden Hauptdarsteller Julie Delpy und Ethan Hawke stets an den Drehbüchern beteiligt sind.
6. Eigentlich sehe ich über Logikfehler in Filmen und Serien großzügig hinweg, aber manchmal wird es dermaßen dämlich, daß man wirklich nur mit dem Kopf schütteln kann. Paradebeispiel: Wenn in einer Folge von "C.S.I. Miami" im Prolog ein Mord während einer ca. 30-sekündigen VOLLSTÄNDIGEN Sonnenfinsternis stattfindet. Das war dann auch der Punkt, an dem ich endgültig aus der Serie ausgestiegen bin (viel zu spät, ich weiß ...).
7. Meine zuletzt gelesene Kritik war zu "Before Midnight" auf/in den "Nürnberger Nachrichten" (ist aber auch online bei nordbayern.de zu finden) und die war gelungen, weil sie gut geschrieben ist und der Qualität des besprochenen Films gerecht wird.

Wer will, kann natürlich gerne in den Kommentaren mitmachen ...

Neues aus Hollywood (23/2013)

Dieses Mal gibt es nicht allzu viel Konkretes zu berichten, da die entsprechenden Filme noch einige Zeit von ihrem jeweiligen Drehbeginn entfernt sind. Dafür gehe ich etwas stärker auf die Hintergründe ein:

- Wer sich ein bißchen mit dem asiatischen Kino auskennt, dem sagt der Name Takashi Miike ("Audition", "Ichi the Killer", "13 Assassins") bestimmt etwas. Der 52-jährige Regisseur ist ein wahres Arbeitstier und dreht jährlich mehrere Filme. Darunter leidet manchmal zweifellos die Qualität, doch mit seinem extravaganten, im Zweifelsfall vor keiner Albernheit oder Grausamkeit zurückschreckenden Stil schafft es Miike dennoch, immer wieder nachhaltig zu beeindrucken. Zumal er sich bereits in so ziemlich jedem Genre versucht hat, das man sich nur vorstellen kann (in meiner letztjährigen Rezension zu Miikes Videospielverfilmung "Ace Attorney" habe ich etliche Beispiele für seine thematische Vielfalt aufgeführt). Entsprechend gespannt darf man auf Miikes nun anstehendes englischsprachiges Regiedebüt sein – zwar hat er vor einigen Jahren bereits eine Folge der amerikanischen TV-Anthologie "Masters of Horror" gedreht, bis auf Hauptdarsteller Billy Drago sprachen darin aber alle japanisch. Auch für "The Outsider" wird Miike seine Komfortzone zumindest nicht vollständig verlassen müssen, denn in dem von dem Newcomer Andrew Baldwin geschriebenen Drehbuch, das auf einer Storyidee des "Sons of Anarchy"-Produzenten John Linson aufbaut, geht es um einen ehemaligen US-Soldaten (Tom Hardy, "The Dark Knight Rises"), der kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Karriere bei den Yakuza, der "japanischen Mafia", macht. Die Dreharbeiten in Japan sind erst für Anfang 2014 angesetzt, in die Kinos dürfte der unabhängig produzierte "The Outsider" damit frühestens Ende 2014 kommen.

Samstag, 8. Juni 2013

Samstags-Update

In dieser Woche wurden zwar zahlreiche interessante Filme im deutschen Kinostartplan verankert (z.B. der OSCAR-Kandidat "Inside Llewyn Davis", die Computerspiel-Verfilmungen "Need for Speed" und "Assassin's Creed" sowie die Fortsetzungen "22 Jump Street" und "Insidious Chapter 2"; die genauen Daten kann man bei InsideKino nachlesen), allerdings fast ausschließlich nach dem Zeitraum, den meine Sommervorschau abdeckt (bis Ende August). Das sollte ich wohl als dezenten Hinweis nehmen, daß ich so langsam bereits meine große Herbstvorschau in Angriff nehmen könnte, deren ersten Teil ich voraussichtlich Anfang Juli veröffentlichen werde. Bei den Filmstarts der nächsten drei Monate gibt es jedenfalls nur eine größere Ergänzung, nämlich die Terminierung der futuristischen Liebesgeschichte "Upside Down" mit Jim Sturgess und Kirsten Dunst:


Box Office-News: Während in Deutschland ein eher langweiliges Kino-Wochenende ansteht, an dem "Hangover 3" trotz erwartungsgemäß starker Verluste mit rund 400.000 Zuschauern locker die Spitzenposition der Charts verteidigen wird, während M. Night Shyamalans von den Kritikern u.a. wegen vermeintlicher Scientology-Indoktrinationsversuche verrissener SF-Film "After Earth" mit Will Smith floppt (vermutlich weniger als 200.000 Zuschauer von Donnerstag bis Sonntag), gibt es aus den USA einen Überraschungshit zu vermelden. Der für gerade einmal $3 Mio. produzierte Horrorfilm "The Purge", in dem die US-Regierung in relativ naher Zukunft aufgrund massenhafter Überfüllung der Gefängnisse jedes Jahr in einem 12-Stunden-Zeitraum jegliche Verbrechen duldet, dürfte bereits am Startwochenende mindestens das Zehnfache seines Budgets einspielen. Die von den Kritikern einmütig als dreister zweistündiger Google-Werbefilm abgetane Komödie "Prakti.com" mit dem "Wedding Crashers"-Duo Owen Wilson und Vince Vaughn dürfte auf knapp $20 Mio. kommen und damit zumindest den von etlichen Experten erwarteten Megaflop vermeiden. "The Purge" startet in Deutschland bereits kommenden Donnerstag, "Prakti.com" erst am 19. September.

Quellen:

Freitag, 7. Juni 2013

BEFORE MIDNIGHT (2013)

Regie: Richard Linklater, Drehbuch: Julie Delpy, Ethan Hawke und Richard Linklater, Musik: Graham Reynolds
Darsteller: Julie Delpy, Ethan Hawke, Walter Lassally, Xenia Kalogeropoulou, Athina Rachel Tsangari, Panos Koronis, Ariane Labed, Yiannis Papadopoulos, Seamus Davey-Fitzpatrick, Jennifer Prior, Charlotte Prior
 Before Midnight
(2013) on IMDb Rotten Tomatoes: 98% (8,7); weltweites Einspielergebnis: $23,3 Mio.
FSK: 6, Dauer: 109 Minuten.

Neun Jahre, nachdem Schriftsteller Jesse (Ethan Hawke) in Paris sein Flugzeug verpaßt hat, sind er und Celine (Julie Delpy) ein Paar und haben Zwillingstöchter. Auf Einladung von Jesses Verleger Patrick (der für "Alexis Sorbas" OSCAR-prämierte Kameramann Walter Lassally in seinem Schauspieldebüt im reifen Alter von 86 Jahren!) haben sie den Sommer gemeinsam mit einigen Freunden Patricks und Jesses 13-jährigem Sohn aus erster Ehe Hank (Seamus Davey-Fitzpatrick, "Moonrise Kingdom") auf einer sonnigen griechischen Insel verbracht. Doch nun ist Hank wieder in die USA geflogen, was Jesse darüber nachsinnen läßt, wieviel von der Kindheit seines Sohnes er verpaßt hat, da er mit seiner neuen Familie in Frankreich lebt und mit Hank fast nur dessen jährliche Sommerferien verbringen kann. Celine, die von ihrer oft fruchtlosen Arbeit für gemeinnützige Institutionen inzwischen sehr desillusioniert ist und ein lukratives Angebot für einen Job im Umfeld der französischen Regierung hat, befürchtet sofort, daß Jesses Überlegungen darauf hinauslaufen werden, daß sie und die Kinder mit ihm in die USA ziehen sollen ...

Donnerstag, 6. Juni 2013

BEFORE SUNSET (2004)

Regie: Richard Linklater, Drehbuch: Julie Delpy, Ethan Hawke und Richard Linklater
Darsteller: Julie Delpy, Ethan Hawke, Vernon Dobtcheff, Albert Delpy
Before Sunset
(2004) on IMDb Rotten Tomatoes: 94% (8,3); weltweites Einspielergebnis: $16,0 Mio.
FSK: 0, Dauer: 80 Minuten.

Der Amerikaner Jesse (Ethan Hawke, "Daybreakers") und die Französin Celine (Julie Delpy, "Ein Tag in Paris") haben sich vor neun Jahren in einem Zug getroffen und gemeinsam eine Nacht in Wien verbracht. In der Zwischenzeit hat Schriftsteller Jesse dieses Erlebnis in einem erfolgreichen Roman verarbeitet und stellt diesen in einer Pariser Buchhandlung vor, als er im Publikum Celine entdeckt – erstmals seit jener einen magischen Nacht in Wien. Jesse muß allerdings zum Flughafen, deshalb bleibt ihm und Celine nur etwa eine Stunde, um sich zu unterhalten und zu überprüfen, ob sich die Anziehungskraft zwischen ihnen in den neun Jahren ohne jeglichen Kontakt gehalten, verändert oder gar verflüchtigt hat ...

Mittwoch, 5. Juni 2013

DAS MÄDCHEN AUS DEM WASSER (2006)

Originaltitel: Lady in the Water
Regie und Drehbuch: M. Night Shyamalan, Musik: James Newton Howard
Darsteller: Paul Giamatti, Bryce Dallas Howard, Bob Balaban, Jeffrey Wright, Cindy Cheung, Freddy Rodríguez, M. Night Shyamalan, Sarita Choudhury, Mary Beth Hurt, Jared Harris, Noah Gray-Cabey, Bill Irwin
 Lady in the Water
(2006) on IMDb Rotten Tomatoes: 25% (4,3); weltweites Einspielergebnis: $72,8 Mio.
FSK: 12, Dauer: 109 Minuten.

In einer Wohnsiedlung findet der melancholische Hausmeister Cleveland Heep (Paul Giamatti, "Barney's Version") eine nackte junge Frau namens Story (zauberhaft: Bryce Dallas Howard, "The Help") im Swimming Pool. Ein seltsames, wolfsähnliches Monster ist hinter ihr her und so hilft Cleveland dem Mädchen, das sich selbst als eine "Narf" bezeichnet. Erstaunt stellt der Hausmeister fest, daß er sich in ihrer Gegenwart irgendwie inspiriert fühlt. Als er eine ebenfalls in dem Wohnkomplex lebende koreanisch-stämmige Studentin (lustig: Cindy Cheung) fragt, ob sie etwas mit dem Begriff "Narf" anfangen könne, erfährt er von deren Mutter eine seltsame Gutenachtgeschichte über Wesen aus dem Meer und ihre monströsen Feinde, die "Scrunts". Es stellt sich heraus, daß jeder Bewohner der Wohnsiedlung genauso im Herzen berührt und inspiriert wird wie Cleveland, wenn er Story begegnet, und so tun sich alle zusammen, um das Mädchen vor dem bösen Scrunt zu retten und zurück in ihre Heimat zu schicken ...

Dienstag, 4. Juni 2013

RED STATE (2011)

Regie und Drehbuch: Kevin Smith
Darsteller: John Goodman, Michael Parks, Melissa Leo, Kyle Gallner, Michael Angarano, Kerry Bishé, Stephen Root, Nicholas Braun, Kevin Pollak, Anna Gunn, Ralph Garman, James Parks, Kevin Alejandro, Marc Blucas, Patrick Fischler, David Marciano, Matt L. Jones, Haley Ramm, Jennifer Schwalbach Smith, Kevin Smith
Red State
(2011) on IMDb Rotten Tomatoes: 61% (6,0); weltweites Einspielergebnis: $1,9 Mio.
FSK: 18, Dauer: 88 Minuten.
Irgendwo in der amerikanischen Provinz: Teenager Jarod (Kyle Gallner, "Beautiful Creatures", "Das Haus der Dämonen") und zwei Freunde fahren erwartungsfroh zu einem übers Internet vereinbarten Sexdate mit einer Unbekannten. Dumm gelaufen: Das Sexdate erweist sich als Falle, die von der Anhängerschaft des lokalen christlich-fundamentalistischen Predigers Abin Cooper (Michael Parks, "Django Unchained", "Death Proof") gestellt wurde, um den Teenagern die höchst unchristliche Wollust gewaltsam und final im abgeriegelten Anwesen der Sekte auszutreiben. Als Pastor Cooper höchstpersönlich einen Polizisten erschießt, der den finsteren Machenschaften seiner Anhänger eher zufällig auf die Spur zu kommen droht, schaltet der örtliche Sheriff (Stephen Root, prägnanter Gastdarsteller in zahllosen TV-Serien wie "Justified" oder "Boardwalk Empire") die Bundesbehörden ein. Da das ATF (Amt für Alkohol, Tabak, Schußwaffen und Sprengstoffe) dem radikalen Prediger schon länger auf der Spur ist, sieht man dort eine passende Gelegenheit gekommen, seiner Sekte schnell ein Ende zu bereiten und schickt eine Spezialeinheit unter Führung des erfahrenen Joseph Keenan (John Goodman, "Flight") zur zu einer Festung umgebauten Farm von Abin Cooper. Als die Bundesagenten sofort unter Beschuß genommen werden, eskaliert die Situation, derweil der entführte Jarod verzweifelt versucht, aus der nun belagerten Farm zu entkommen ...