Regie: Wes Craven, Drehbuch: Kevin Williamson, Musik: Marco
Beltrami
Darsteller: Neve Campbell, Courteney Cox, David Arquette,
Emma Roberts, Hayden Panettiere, Adam Brody, Anthony Anderson, Mary McDonnell,
Rory Culkin, Alison Brie, Marley Shelton, Erik Knudsen, Aimee Teegarden, Nico
Tortorella, Marielle Jaffe, Britt Robertson, Anna Paquin, Kristen Bell, Wes Craven
Zehn Jahre nach ihrem letzten gewaltsamen Zusammenstoß mit den "Ghostface"-Killern
kehrt die ewige Überlebende Sidney Prescott (Neve Campbell, "Wild
Things") in ihren Heimatort Woodsboro zurück, um ihr erstes Buch
vorzustellen – in dem sie beschreibt, wie sie mit den damaligen traumatischen Ereignissen
abschließen und ein neues Leben beginnen konnte. Doch wie sollte es anders
kommen: Zur Begrüßung Sidneys in der alten Heimat bringt ein neuer
Ghostface-Killer prompt zwei Teenies aus Woodsboro um, beides Schulkameradinnen
von Sidneys Cousine Jill (Emma Roberts, "Valentinstag"). Somit geht
der Horror für Sidney, Sheriff Dewey (David Arquette, "Arac Attack")
und seine Frau Gail (Courteney Cox, TV-Serien "Friends" und
"Cougar Town") von Neuem los, denn der Killer denkt gar nicht daran,
es dieses Mal bei zwei Opfern zu belassen ...
Kritik:
Satte elf Jahre nach dem Abschluß der "Scream"-Trilogie, mit der das
Horrorgenre durch die Einbeziehung einer Metaebene – in der sich die handelnden
Figuren der Genreklischees bewußt sind und versuchen, sich entsprechend zu
verhalten – ein Stück weit revolutioniert wurde, folgte 2011 mit "Scream
4" diese maue Fortsetzung. Mit Regisseur Wes Craven, Drehbuch-Autor Kevin
Williamson und den drei Hauptdarstellern Neve Campbell, David Arquette und
Courteney Cox sind alle Schlüsselfiguren der kultigen Trilogie aus den 1990er
Jahren wieder mit an Bord, ideale Voraussetzungen also für einen würdigen Nachfolger. Sollte man meinen. In der Praxis ist "Scream 4" leider zu einem ziemlich
phantasielosen, bestenfalls mittelmäßigen Aufguß des ersten "Scream"
geworden, der bei den Kritikern und an den Kinokassen nur mäßig abschnitt
und damit wahrscheinlich das unwürdige Ende der Reihe bedeutet (zumindest bis
zum wohl unvermeidlichen Reboot-Versuch irgendwann innerhalb der nächsten zehn
Jahre ...).
Dabei fängt es eigentlich gar nicht so schlecht an. Die erste Filmhälfte weiß mit vielen selbstironischen Horrorfilmzitaten und -anspielungen (darunter gleich eine ganze Reihe auf Hitchcock-Filme), Gastauftritten sowie einigen nett gestalteten Morden durchaus zu unterhalten – allerdings fällt bereits zu diesem frühen Zeitpunkt negativ auf, daß die meisten der neuen potentiellen Opfer-Teenies erschreckend unsympathisch rüberkommen und es die Handlung deutlich an Originalität vermissen läßt. Die Film-im-Film-Spielereien ebenso wie das für die "Scream"-Reihe essentielle Spiel mit den Regeln und Klischees des Horrorgenres sorgen zwar für den ein oder anderen Lacher, wirken insgesamt aber doch arg bemüht. Die spielerische Leichtigkeit vor allem der ersten beiden Teile ist den Machern über die Jahre offenbar abhanden kommen.
Dennoch, bis zum dritten Akt ist "Scream 4" zwar überwiegend einfallslose, aber doch noch vollkommen akzeptable Horror/Comedy-Unterhaltung. Das Finale hingegen ist dummerweise komplett mißraten. Beginnend mit der selten dämlichen Enthüllung der Identität des neuen Ghostface-Killers und seiner Motivation über den ebenso unnötig wie unerträglich in die Länge gezogenen Showdown bis hin zur Holzhammer-Medienkritik gelingt es dem von mir sonst vor allem für seine spritzigen Dialoge sehr geschätzten Autor Williamson (der auch die populären TV-Serien "Dawson's Creek" und "Vampire Diaries" geschaffen hat), mir den kompletten Film ziemlich kaputtzumachen. "American Pie – Das Klassentreffen" zeigte ein Jahr später, daß es sehr wohl funktionieren kann, eine einst erfolgreiche Reihe noch einmal mit einer nostalgischen Handlung zurück auf die große Leinwand zu bringen – "Scream 4" ist im Gegensatz dazu der Beweis dafür, daß man es manchmal einfach bleiben lassen sollte.
Fazit: "Scream 4" ist ein mauer Horrorfilm mit satirischem Einschlag, dem es höchstens ansatzweise gelingt,
den Witz und die Originalität seiner Vorgänger wiederzubeleben – eine Zeitlang
geht das auf einigermaßen ordentlichem Niveau gut, in der letzten halben Stunde
bricht das dünne Drehbuch-Konstrukt aber komplett unter seiner langweiligen
Vorhersehbarkeit zusammen.
Wertung: 4 Punkte.
Wertung: 4 Punkte.
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