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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Samstag, 31. Mai 2014

Samstags-Update (22/2014)

Zwei Animationsfilme sind im deutsche Kinostartplan bis Ende August neu hinzugekommen: Hayao Miyazakis OSCAR-nominiertes Meisterwerk "Wie der Wind sich hebt" (Mitte Juli) und der dänische Kinderfilm "Otto ist ein Nashhorn" (Ende Juni). Ansonsten tat sich in dieser Woche nichts:


Box Office-News:
Erneut gibt es deutliche Parallelen an den deutschen und den amerikanischen Kinos, denn die klare neue Nummer 1 ist jeweils Disneys etwas andere Dornröschen-Variante "Maleficent – Die dunkle Fee", auf den Plätzen dürften Vorwochen-Champion "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" und der zweite Neustart "A Million Ways to Die in the West" folgen. In beiden Ländern ist schwer vorauszusagen, wie gut genau Disneys teures Spezialeffekt-Spektakel mit Angelina Jolie starten wird, da bei eher kindgerechten Filmen der Sonntag der wichtigste Tag ist, aber selbst im ungünstigsten Fall sollte "Maleficent" in den USA auf mindestens $60 Mio. kommen, was ein gutes Ergebnis wäre. Es könnten aber auch sehr gute $75 Mio. werden, und das ist deutlich wahrscheinlicher. Bei "X-Men: Zukunft ist die Vergangenheit" unterscheiden sich die Berechnungen der Experten ebenfalls noch recht erheblich, das finale Wochenend-Ergebnis soll $30-40 Mio. betragen, was der erwartet starke Rückgang nach einem hervorragenden Start wäre. Wobei $40 Mio. absolut in Ordnung wären, $30 Mio. dagegen enttäuschend. Apropos enttäuschend: Das ist auf jeden Fall das richtige Wort, um das Abschneiden von Seth MacFarlanes derber Westernkomödie "A Million Ways to Die in the West" zu beschreiben. Mit vermutlich nur rund $20 Mio. werden selbst die bereits verhaltenen Prognosen noch einmal unterboten. Zum Vergleich: Sein letzter Film "Ted" eröffnete mit $54,4 Mio. und kam schließlich auf über $200 Mio., was vermutlich mehr als drei Mal so viel sein wird wie bei "A Million Ways to Die in the West" ...
In Deutschland dürfte "Maleficent" bis Sonntag auf bis zu 400.000 Zuschauer kommen und könnte somit den viertbesten Start des Jahres erreichen. Dank für das Kino günstigeren Wetters halten sich die bereits länger laufenden Filme fast ausnahmslos sehr gut, so zielt "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" (ebenso wie der zweite Neustart "A Million Ways to Die in the West") auf eine Viertelmillion Besucher ab, was nur leicht unter dem Startergebnis läge. Der etwas überraschend sehr positiv rezensierte, in den USA erst kommende Woche startende SF-Actionthriller "Edge of Tomorrow" mit Tom Cruise und Emily Blunt streitet sich mit der Komödie "Bad Neighbors" und jeweils rund 150.000 Zuschauern um Platz 4. Und im Arthouse-Bereich legt die elegante Patricia Highsmith-Adaption "Die zwei Gesichter des Januars" mit Viggo Mortensen, Oscar Isaac und Kirsten Dunst mit etwa 40.000 Zuschauern einen guten Start hin.

Quellen:

Freitag, 30. Mai 2014

DER VORLESER (2008)

Originaltitel: The Reader
Regie: Stephen Daldry, Drehbuch: Sir David Hare, Musik: Nico Muhly
Darsteller: Kate Winslet, Ralph Fiennes, David Kross, Bruno Ganz, Lena Olin, Alexandra Maria Lara, Hannah Herzsprung, Burghart Klaußner, Jeanette Hain, Volker Bruch, Susanne Lothar, Matthias Habich, Karoline Herfurth, Florian Bartholomäi, Vijessna Ferkic, Linda Bassett, Jürgen Tarrach, Sylvester Groth
 The Reader
(2008) on IMDb Rotten Tomatoes: 63% (6,4); weltweites Einspielergebnis: $108,9 Mio.
FSK: 12, Dauer: 124 Minuten.

In einer deutschen Kleinstadt lernt der 15-jährige Schüler Michael Berg (David Kross, "Krabat") im Jahr 1958 zufällig die etwa 20 Jahre ältere Straßenbahn-Schaffnerin Hanna Schmitz (Kate Winslet, "Little Children") kennen – schnell ergibt sich daraus eine Affäre für einen Sommer, dann verschwindet Hanna ganz plötzlich aus der Stadt. Erst viele Jahre später sieht Michael, mittlerweile Jura-Student unter Professor Rohl (Bruno Ganz, "Der Himmel über Berlin"), sie wieder: als Angeklagte bei einem Prozeß gegen ehemalige KZ-Aufseherinnen! Als er sie auf der Anklagebank erkennt, ist Michael entsetzt, den Verlauf der Verhandlung verfolgt er in einem Chaos der widerstreitenden Gefühle …

Mittwoch, 28. Mai 2014

X-MEN: ZUKUNFT IST VERGANGENHEIT (3D, 2014)

Originaltitel: X-Men: Days of Future Past
Regie: Bryan Singer, Drehbuch: Simon Kinberg, Musik: John Ottman
Darsteller: Hugh Jackman, Michael Fassbender, James McAvoy, Sir Ian McKellen, Sir Patrick Stewart, Jennifer Lawrence, Nicholas Hoult, Peter Dinklage, Halle Berry, Omar Sy, Shawn Ashmore, Ellen Page, Daniel Cudmore, Fan Bingbing, Adan Canto, Booboo Stewart, Lucas Till, Evan Peters, Josh Helman, Evan Jonigkeit, Mark Camacho, Mike Dopud, Anna Paquin, Kelsey Grammer, Famke Janssen, James Marsden
 X-Men: Days of Future Past
(2014) on IMDb Rotten Tomatoes: 90% (7,5); weltweites Einspielergebnis: $747,9 Mio.
FSK: 12, Dauer: 132 Minuten.

In den 1970er Jahren arbeitet der Wissenschaftler Dr. Bolivar Trask (Peter Dinklage aus der TV-Hitserie "Game of Thrones") an "Sentinels" genannten Maschinenwesen, die die von ihm gefürchtete Ausrottung der Menschheit durch Mutanten verhindern sollen. Raven alias Mystique (Jennifer Lawrence, "Silver Linings") will Dr. Trask stoppen (und einige von dessen Männern getötete Mutanten rächen), indem sie ihn vor aller Augen erschießt – dummerweise erreicht sie damit das Gegenteil, denn für die Politiker und Militärs, die Dr. Trasks düsteren Vorhersagen bis dahin nur sehr bedingt Glauben schenkten, sind die Mutanten nun tatsächlich eine große Gefahr. Das Sentinel-Programm wird fortgesetzt, führt aber letztlich dazu, daß bis zum Jahr 2023 Mutanten und Menschen (von denen schließlich die meisten das theoretische Potential späterer Mutationen in sich tragen) zum größten Teil von den Sentinels ausgerottet wurden. Gemeinsam mit den letzten überlebenden Mutanten hecken Professor X (Sir Patrick Stewart, "Fletchers Visionen") und Magneto (Sir Ian McKellen, "Der Hobbit") einen wahnwitzigen Plan aus: Kitty Pryde (Ellen Page, "To Rome with Love") schickt Logans (Hugh Jackman, "Scoop") Bewußtsein zurück in seinen Körper des Jahres 1973, wo er unter Mithilfe der jungen Charles (James McAvoy, "Abbitte") und Erik (Michael Fassbender, "Shame") Mystique stoppen soll, bevor diese Dr. Trask töten kann …

Dienstag, 27. Mai 2014

MICHAEL CLAYTON (2007)

Regie und Drehbuch: Tony Gilroy, Musik: James Newton Howard
Darsteller: George Clooney, Tilda Swinton, Tom Wilkinson, Sydney Pollack, Michael O'Keefe, Denis O'Hare, Ken Howard, Sean Cullen, David Zayas, Merritt Wever, Maggie Siff
Michael Clayton
(2007) on IMDb Rotten Tomatoes: 90% (7,6); weltweites Einspielergebnis: $93,0 Mio.
FSK: 12, Dauer: 120 Minuten.

Michael Clayton (George Clooney, "The American") ist ein "Ausputzer". Sein Job ist es, die mächtigen (also stinkreichen) Klienten der großen New Yorker Anwaltsfirma, für die er arbeitet, aus selbstverschuldeten Schwierigkeiten herauszuhauen. Und das natürlich möglichst, bevor Polizei oder gar Presse Wind davon bekommen. Doch diesmal bekommt Clayton einen ganz besonders heiklen Auftrag: Der für die Kanzlei in einem langjährigen Multi-Milliarden-Dollar-Megaprozeß als Verteidiger des großen Pharma-Konzerns U-North  tätige und mit Clayton gut befreundete Staranwalt Arthur Edens (Tom Wilkinson, "Duplicity") droht mitten im Prozeß die Seiten zu wechseln und den Klägern ein hochbrisantes Memo zugänglich zu machen, das die Schuld des von ihm vertretenen Konzerns ziemlich eindeutig belegen würde. Michael Clayton soll den nervlich stark angeschlagenen Edens also um jeden Preis wieder zur Vernunft bringen, doch der stellt sich reichlich bockig an ...

Montag, 26. Mai 2014

Neues aus Hollywood (21/2014)

In medias res:

  • In den meisten Teilen der Welt werden nur wenige Menschen das amerikanische 20.000 Einwohner-Städtchen Selma in Alabama kennen, in den USA hingegen lernt jedes Kind in der Schule von dessen großer Bedeutung für die Gleichberechtigung im Staat. Denn Selma war im Jahr 1965 Ausgangspunkt dreier in die Geschichte eingegangener Märsche für die Gleichberechtigung der Schwarzen, an denen unter anderem Martin Luther King Jr. teilnahm. Warum Selma? Weil dort aufgrund der diskriminierenden Gesetzeslage von rund 15.000 erwachsenen Schwarzen nur eine niedrige dreistellige Zahl wählen durfte. Drei Märsche waren es übrigens deshalb, weil erst der dritte ohne größere Störungen sein Ziel erreichte, das 86 km entfernt gelegene Montgomery, in dem sich 1955 Rosa Parks schlagzeilenträchtig geweigert hatte, in einem Bus ihren Platz für einen Weißen freizumachen – woraufhin sie festgenommen wurde. Diese für die amerikanische Gesellschaft so umwälzenden Ereignisse wurden natürlich schon in zahlreichen Kinofilmen und TV-Produktionen thematisiert, doch einen richtigen Klassiker über die Märsche von Selma nach Montgomery gibt es noch nicht. Die afroamerikanische Regisseurin Ava DuVernay ("Middle of Nowhere") möchte das mit "Selma" ändern, zu dem sie gemeinsam mit Paul Webb auch das Drehbuch geschrieben hat. Brad Pitt ist wie bei "12 Years a Slave" mit seiner eigenen Produktionsfirma Plan B an dem Projekt beteiligt, auch TV-Legende Oprah Winfrey ("Der Butler") zählt zu den Geldgebern. Der zuletzt stark aufstrebende David Oyelowo ("Planet der Affen: Prevolution", "Jack Reacher") wird als King Jr. zu sehen sein, Tom Wilkinson ("Michael Clayton") übernimmt die Rolle des US-Präsidenten Lyndon B. Johnson. Die Dreharbeiten in Georgia und an den historischen Schauplätzen laufen bereits, womit "Selma" schon im ersten Halbjahr 2015 in die Kinos kommen könnte.

  • Steven Spielberg. Joel und Ethan Coen. Tom Hanks. Schon für sich genommen alles zutiefst respektierte Superstars. Wie grandios müßte das werden, wenn sie sich für einen Film zusammentun? Nun, das werden wir (wenn alles gut geht) in den nächsten Jahren erfahren, denn gemeinsam wollen sie einen im Kalten Krieg spielenden Thriller realisieren. Die Coens ("No Country for Old Men", "Inside Llewyn Davis") sollen auf Grundlage eines Entwurfs von Newcomer Matt Charman (dessen "Suite française"-Skript derzeit mit Michelle Williams, Kristin Scott Thomas, Sam Riley und Alexandra Maria Lara verfilmt wird) das Drehbuch verfassen, Spielberg ("Gefährten", "Tim & Struppi") will die Regie übernehmen und Tom Hanks ("Captain Phillips") ist für die Hauptrolle des James Donovan vorgesehen. Dieser war ein amerikanischer Anwalt, der 1962 für die CIA mit den Russen über die Freilassung eines zwei Jahre zuvor über der Sowjetunion abgeschossenen und inhaftierten Piloten eines Spionageflugzeugs verhandelte. Das klingt nach einem spannenden Stoff, der für die Beteiligten wie maßgeschneidert ist. Allerdings soll auch nicht verschwiegen werden, daß die Internet Movie Database weit über ein Dutzend zukünftige Projekte auflistet, an denen Spielberg auf die eine oder andere Weise beteiligt ist. Ob und, falls ja, wann Spielberg diesen noch unbetitelten Thriller drehen wird, läßt sich schwer vorhersagen, zumal er zuletzt bei einigen Filmen wie dem SF-Thriller "Robopocalypse" oder dem dann von Clint Eastwood übernommenen Scharfschützen-Projekt "American Sniper" relativ kurz vor dem geplanten Drehstart wieder ausstieg (wobei bei ersterem immer noch die Möglichkeit bestehen soll, daß er nach einer grundlegenden Überarbeitung des Drehbuchs zurückkehrt). Es bleibt zu hoffen, daß er diesen Cold War-Thriller tatsächlich durchzieht.

  • Kaum hat der junge Regisseur Gareth Edwards mit seinem "Godzilla"-Reboot den ersten kommerziellen Hit seiner Karriere gelandet, ist er auch schon zu einem der gefragtesten Männer der Branche avanciert. Sein Terminplan dürfte für die nächsten Jahre allerdings bereits gut ausgefüllt sein, denn vergangene Woche wurde nicht nur bekannt, daß er zwei "Godzilla"-Fortsetzungen inszenieren soll, für die allerdings noch kein genauer Zeitplan existiert; nein, er erhielt auch noch den Auftrag, vorher das erste "Star Wars"-Spin-Off zu drehen, das zwischen Episode VII und Episode VIII voraussichtlich Ende 2016 in die Kinos kommen wird. Für das Drehbuch wurde außerdem Gary Whitta ("The Book of Eli", Co-Autor der gefeierten "The Walking Dead"-Computerspiele von Telltale Games) angeheuert, über die Handlung oder auch nur die Hauptperson des Films (Yoda? Ein junger Han Solo? Boba Fett?) weiß man aber noch nichts.

Quellen:

Samstag, 24. Mai 2014

Samstags-Update (21/2014)

Einige Veränderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende August habe ich dieses Mal zu vermelden: Luc Bessons etwas anderer Superhelden-Film "Lucy" mit Scarlett Johansson hat einen Starttermin Mitte August erhalten, der futuristische Independent-Thriller "The Signal" bereits im Juli und die französische "Angélique"-Neuverfilmung steht sogar schon Mitte Juni ins Haus. Zudem gibt es ein paar Verschiebungen, von denen die des politischen Dokumentarfilms "The Unknown Known" von OSCAR-Gewinner Errol Morris um einen knappen Monat auf Anfang Juli die bedeutendste ist:


Box Office-News:
Wie in der vergangenen Woche ("Godzilla") gibt es wiederum sowohl in den USA als auch in Deutschland die gleiche deutliche neue Nummer 1. Erneut allerdings sorgt die in Amiland für viel mehr Euphorie als bei uns. Hierzulande übernimmt "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" zwar problemlos die Führung, das nach den Freitagszahlen zu erwartende Wochenendergbnis von rund 300.000 Zuschauern ist allerdings (zumal ob der sehr guten Kritiken) doch ziemlich ernüchternd. Zwar deutlich höher als beim direkten Vorgänger "X-Men: Erste Entscheidung" (gut 200.000), aber (wohl auch wetterbedingt) meilenweit unter den Startzahlen der ersten drei X-Men-Filme (zwischen 680.000 und 905.000), deren Besetzung im neuesten Teil ein gefeiertes Comeback gibt. Damit ist es fraglich, ob am Ende überhaupt die Millionen-Marke wird geknackt werden können. Selbiges gilt für den letztwöchigen Champion "Godzilla", der ziemlich einbricht und mit gut 150.000 Besuchern sogar noch hinter die langlebige Komödie "Bad Neighbors" zurückzufallen droht. Von den übrigen Neustarts sieht es für den Animations-Kinderfilm "Das magische Haus", der um eine sechsstellige Zuschauerzahl kämpft, ganz gut aus, wohingegen Adam Sandler mit seiner neuesten Komödie "Urlaubsreif" an dieser Hürde wahrscheinlich scheitern wird und damit einen veritablen Flop hinlegt.
In den USA sieht es für "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" weitaus besser aus, am langen "Memorial Day"-Wochenende könnte es sogar zum besten Start des Jahres reichen, denn das normale Wochenendergebnis über drei Tage sollte sich im Bereich von "Captain America 2", "The Amazing Spider-Man 2" und "Godzilla" (alle zwischen $90 Mio. bis $95 Mio.) einpendeln. In vier Tagen sieht es nach knapp $120 Mio. aus. Adam Sandler muß auch in seiner Heimat einen schmerzlichen Rückschlag einstecken, denn "Urlaubsreif" dürfte nicht einmal über die vier Tage gerechnet die $20 Mio.-Marke knacken, die für ihn normalerweise nicht das geringste Problem darstellt. Dazwischen reiht sich "Godzilla" ein, der auch in den USA einen starken Rückgang zur Vorwoche verzeichnen muß, angesichts des sehr starken Starts aber mit rund $40 Mio. am 4 Tage-Wochenende immer noch ordentlich dasteht.

Quellen:

Freitag, 23. Mai 2014

RICKY BOBBY – KÖNIG DER RENNFAHRER (2006)

Originaltitel: Talladega Nights – The Ballad of Ricky Bobby
Regie: Adam McKay, Drehbuch: Will Ferrell und Adam McKay, Musik: Alex Wurman
Darsteller: Will Ferrell, John C. Reilly, Sacha Baron Cohen, Leslie Bibb, Gary Cole, Michael Clarke Duncan, Jane Lynch, Amy Adams, Molly Shannon, Greg Germann, Andy Richter, David Koechner, Ian Roberts, Jack McBrayer, Pat Hingle, Rob Riggle, Dale Earnhardt Jr., Jamie McMurray, Elvis Costello, Mos Def, Adam McKay
Talladega Nights: The Ballad of Ricky Bobby
(2006) on IMDb Rotten Tomatoes: 71% (6,5); weltweites Einspielergebnis: $163,4 Mio.
FSK: 12, Dauer: 108 Minuten.

Der Rennfahrer Ricky Bobby (Will Ferrell) dominiert die amerikanische NASCAR-Serie und hat alles, wovon er träumt: Eine attraktive Ehefrau namens Carley (Leslie Bibb, "Midnight Meat Train"), zwei Kinder und seinen besten Freund Cal (John C. Reilly, "Gangs of New York"), der ebenfalls Rennfahrer ist und ihm auf der Strecke potentielle Gegner selbstlos vom Leib hält. Und vor allem hat er: haufenweise Geld! Aber dann taucht der homosexuelle französische Formel 1-Fahrer Jean Girard (Sacha Baron Cohen, "Borat", "Hugo Cabret") in der Rennserie auf und besiegt Ricky prompt. Von da an geht es für diesen sportlich und privat rapide bergab, doch Ricky kämpft unter Mithilfe seines Vaters (Gary Cole, "One Hour Photo") und seiner liebreizenden Assistentin Susan (Amy Adams, "American Hustle") zäh darum, zurück an die Spitze zu kommen …

Donnerstag, 22. Mai 2014

DER STILLE AMERIKANER (2002)

Originaltitel: The Quiet American
Regie: Philip Noyce, Drehbuch: Christopher Hampton und Robert Schenkkan, Musik: Craig Armstrong
Darsteller: Sir Michael Caine, Brendan Fraser, Do Thi Hai Yen, Rade Šerbedžija, Tzi Ma, Holmes Osborne, Robert Stanton, Quang Hai, Mathias Mlekuz
 The Quiet American
(2002) on IMDb Rotten Tomatoes: 87% (7,7); weltweites Einspielergebnis: $27,7 Mio.
FSK: 12, Dauer: 101 Minuten.

Vietnam, 1952: Die Franzosen, Kolonialmacht in Vietnam, bekämpfen die Nordvietnamesen und drohen zu verlieren. Das Leben in der Hauptstadt Saigon ist noch relativ sorglos, doch das soll sich schon bald ändern. Der britische Auslandskorrespondent Thomas Fowler (Sir Michael Caine, "Harry Brown") ist ein gewiefter alter Hase und ein echter Zyniker. Sein Motto: Immer streng neutral bleiben, nur keine Einmischung, ja nicht einmal eine eigene Meinung zu den Geschehnissen entwickeln, über die man berichtet! Mit dieser pragmatischen Einstellung lebt Fowler in Saigon vor sich hin, alle paar Monate einmal schickt er einen Artikel nach England, ansonsten vergnügt er sich mit seiner jungen vietnamesischen Geliebten Phuong (Do Thi Hai Yen). Doch das alles ändert sich dramatisch, als Fowler auf den jungen, stillen Amerikaner Alden Pyle (Brendan Fraser, "Die Mumie") trifft, der für eine ärztliche Hilfsorganisation arbeitet. Fowler freundet sich mit Pyle an, obwohl er durchaus bemerkt, daß dieser sich in Phuong zu verlieben beginnt. Das führt zwar zu Spannungen zwischen ihnen, ändert aber nichts daran, daß sie sich grundsätzlich gut verstehen. Zumindest so lange, bis Fowler erkennt, daß Pyle keineswegs nur als harmloser und hilfsbereiter Mediziner in Vietnam ist ...

Mittwoch, 21. Mai 2014

BROTHERS GRIMM (2005)

Regie: Terry Gilliam, Drehbuch: Ehren Kruger, Musik: Dario Marianelli
Darsteller: Heath Ledger, Matt Damon, Lena Headey, Jonathan Pryce, Monica Bellucci, Peter Stormare, Roger Ashton-Griffiths, Julian Bleach, Tomás Hanák, Richard Ridings, Mackenzie Crook, Laura Greenwood
 The Brothers Grimm
(2005) on IMDb Rotten Tomatoes: 38% (5,2); weltweites Einspielergebnis: $105,3 Mio.
FSK: 12, Dauer: 119 Minuten.

Das von den Franzosen besetzte Deutschland zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Die beiden Brüder Jake (Heath Ledger, "The Dark Knight") und Will Grimm (Matt Damon, "Der Informant!") verdingen sich als eine Art Geisterjäger – allerdings vertreiben sie nur solche Gespenster, Hexen und sonstige Ungeheuer, deren Vorhandensein sie auf Grundlage örtlicher Legenden selbst vortäuschen. Damit fahren sie recht gut, Probleme ergeben sich erst, als die beiden vom französischen General Delatombe (Jonathan Pryce, "Fluch der Karibik", "In guten Händen") aufgegriffen werden. Dieser hat ihre Masche durchschaut und zwingt die Gebrüder Grimm, eine ähnliche Geschichte über einen verwunschenen Wald, eine böse Hexe (Monica Bellucci, "Wie sehr liebst Du mich?") und zahlreiche verschwundene Kinder in einem kleinen Dorf aufzuklären. Unglücklicherweise müssen Jake und Will schnell feststellen, daß es sich dieses eine Mal nicht um bloßen Aberglauben handelt, sondern tatsächlich um wahre Magie. Mit ihren üblichen Jahrmarktstricks kommen sie da nicht sonderlich weit ...

Dienstag, 20. Mai 2014

Neues aus Hollywood (20/2014)

In der vergangenen Woche gab es vor allem dank des Filmmarkts im Umfeld des Festivals in Cannes eine ganze Reihe interessanter Neuigkeiten aus der Welt des Films, sodaß ich tatsächlich einmal die Qual der Wahl hatte, welche ich in dieser Rubrik vorstellen möchte. Entschieden habe ich mich für folgende:

  • Kurz vor seinem Tod 1947 veröffentlichte der deutsche Schriftsteller Hans Fallada seinen Roman "Jeder stirbt für sich allein", in dem er inspiriert von tatsächlichen Geschehnissen die Geschichte eines gutbürgerlichen Berliner Ehepaars erzählt, das nach dem Tod des einzigen Sohnes an der Front Postkarten mit Aufrufen zum Widerstand gegen Hitler auslegt und damit ins Visier der Gestapo gerät. Es gibt bereits einige Verfilmungen aus Deutschland – darunter eine mit Hildegard Knef in der weiblichen Hauptrolle – und der Tschechischen Republik, doch nun ist erstmals eine englischsprachige Version in Vorbereitung, allerdings mit starker deutscher Beteiligung. Zu den Produzenten zählt nämlich die Firma X Filme ("Lola rennt", "Cloud Atlas"), das Drehbuch stammt von Achim von Borries ("Was nützt die Liebe in Gedanken", "Good bye, Lenin!") und Vincent Pérez. Der Franko-Schweizer, eigentlich vorrangig als Schauspieler in Filmen wie "Die Bartholomäusnacht", "Duell der Degen" oder "Fanfan, der Husar" bekannt, hat vor sieben Jahren die Filmrechte des Romans erworben und wird auch die Regie übernehmen. Als Darsteller sind bislang Emma Thompson ("Saving Mr. Banks") und Bühnenstar Mark Rylance ("Die Schwester der Königin", "Anonymus") bestätigt, die das Ehepaar Quangel spielen werden, sowie Daniel Brühl ("Rush"). Dessen Rolle ist noch nicht bekannt, es dürfte sich aber um den Haupt-Antagonisten handeln, den Gestapo-Inspektor Escherich. Die Dreharbeiten in Deutschland sollen im Winter beginnen, entsprechend dürfte "Alone in Berlin" (so der englische Titel) nicht vor Herbst 2015 in die weltweiten Kinos kommen.

  • Auch die zweite Neuigkeit hat nicht wirklich direkt mit Hollywood zu tun, denn bei dem Thriller "Eye in the Sky" handelt es sich um eine britische Produktion. Der südafrikanische Regisseur Gavin Hood ("Tsotsi", "Ender's Game") nimmt sich auf Grundlage eines Drehbuchs von Guy Hibbert (Autor des Nordirland-Dramas "Five Minutes of Heaven" von Oliver Hirschbiegel) des Themas der Kriegsführung mittels unbemannter, ferngesteuerter Drohnen an. OSCAR-Gewinnerin Helen Mirren ("Die Queen") wird darin eine hochrangige Offizierin des britischen Militärgeheimdienstes spielen, der die Verantwortung über eine Drohnenoperation übertragen wird, die in Kenia eine Gruppe von Terroristen aufspüren soll. Als sich herausstellt, daß diese eine großangelegte Selbstmord-Mission planen, sollen sie kurzerhand durch die Drohne getötet werden. Das Problem ist bloß, daß sich ein kleines Mädchen in direkter Nähe zum Terroristen-Unterschlupf aufhält ... Aaron Paul ("Need for Speed", TV-Serie "Breaking Bad") wurde für die Rolle des Drohnen-Piloten verpflichtet, "A Single Man"-Star Colin Firth (der den Film co-produziert) verkörpert einen Politiker, der maßgeblich an der Entscheidung über die finale Durchführung der Mission beteiligt ist. Der Drehstart in Südafrika ist für Mitte September anvisiert, womit auch "Eye in the Sky" irgendwann 2015 in die Lichtspielhäuser kommen sollte.

Montag, 19. Mai 2014

Media Monday #151


1. Was ist euer liebster Urlaubsfilm (und ich meine damit Filme, die Urlaube wie auch immer thematisieren oder an Urlaubsorten spielen oder oder oder)? Ehrlich gesagt wollte mir auf Anhieb gar kein Urlaubsfilm einfallen. Nach Recherche bei der IMDB fällt meine Wahl klar auf Hitchcocks "Der Mann, der zu viel wußte"; wobei dessen Protagonist sich zwar auf Urlaubsreise befindet, als er in das Abenteuer seines Lebens hineingezogen wird, aber als echter "Urlaubsfilm" qualifiziert er sich kaum. François Ozons "Swimming Pool" schon eher. Oder Komödien wie "Forgetting Sarah Marshall" oder "Eurotrip" (der mich seinerzeit sehr positiv überrascht hat).
2. Welche Art von Buch ist euch für den Strand die liebste? Ich war leider schon ewig nicht mehr am Strand, aber wenn, dann lese ich dort normalerweise kaum, sondern genieße einfach das Meer und die ganze Natur drumherum (weit fernab überfüllter Badestrände, wohlgemerkt).
3. Von welcher Stadt würdet ihr euch wünschen, dass sie einmal Handlungsort eines Films (oder einer Serie, eines Romans) wäre und warum? Ich schätze, jede Stadt, die sich als Schauplatz eines Films, einer Serie oder eines Romans eignet, war das auch bereits. Zumindest fällt mir keine ein, die in dieser Hinsicht noch jungfräulich wäre ...
4. Ähnliches Szenario wie Frage 3: Welche Stadt würdet ihr im Rahmen eines Katastrophenfilms liebend gerne zerstört werden sehen und warum? "Diese Frage wurde gesponsert von Roland Emmerich." Ähem. Leider fällt mir auch hierzu nichts Interessantes ein. Ich bin wohl einfach zu friedfertig und wünsche deshalb keiner Stadt bewußt ein solches Kino-Schicksal ...
5. Es gilt spontan zu verreisen und ihr wisst nicht, was und ob man vor Ort unternehmen kann. Was – in punkto medialer Erzeugnisse jeder Art – muss folglich auf jeden Fall mit, um möglicher Langeweile entgegenzuwirken? Genügend Bücher, um notfalls die komplette Reisezeit damit ausfüllen zu können. Auswahl habe ich reichlich, wie mir der stetig wachsende Stapel ungelesener Bücher auf dem Schreibtisch sagt. Andere mediale Erzeugnisse brauche ich auf Reisen nicht (wobei ein Fernseher vor Ort schon nett wäre).
6. Niederländische Filme kenne ich eigentlich nur von Paul Verhoeven. Und der blutige Mittelalterfilm "Flesh + Blood" mit Rutger Hauer und Jennifer Jason Leigh ist davon mein Favorit. Zu belgischen Filmen könnte ich etwas mehr schreiben (beispielsweise zeigt heute Abend das ZDF zufällig den tollen Thriller "Tödliche Affären"), aber was will man machen?
7. Mein zuletzt gesehener Film war "Godzilla" und der war insgesamt sehr unterhaltsam, weil die "Monster-Passagen" absolut grandios geworden sind. Über die mediokren "Menschen-Passagen" muß man sich halt irgendwie hinwegretten ...

Die Links zu den Antworten der übrigen Teilnehmer gibt es wie immer beim Medienjournal.

Samstag, 17. Mai 2014

Samstags-Update (20/2014)

Im deutschen Kinostartplan bis Ende August gibt es in dieser Woche außer ein paar kleineren Verschiebungen ("Can a Song Save Your Life?", "Cuban Fury") eigentlich nur zu vermelden, daß Ken Loachs derzeit beim Festival in Cannes vorgestelltes historisches Drama "Jimmy's Hall" einen Startplatz Mitte August erhalten hat:


Box Office-News:
Wie es nicht anders zu erwarten war, werden die Lichtspielhäuser sowohl in den USA als auch in Deutschland vom neuen "Godzilla"-Abenteuer dominiert. Allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. In Deutschland sieht es nach Berechnungen von InsideKino nämlich "nur" nach gut 400.000 Zuschauern am ersten Wochenende aus, womit der Blockbuster schwächer starten würde als letzte Woche die Komödie "Bad Neighbors", die sich gut hält und mit etwa 100.000 Zuschauern weniger als "Godzilla" klar auf Platz 2 liegt. Bronze geht ebenso unangefochten an "Die Schadenfreundinnen" mit geschätzt 150.000 Zuschauern. Der deutsche Thriller-Neustart "Stereo" mit Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu kommt mit ca. 50.000 Besuchern ordentlich aus den Startlöchern, für den Cannes-Eröffnungsfilm "Grace of Monaco" mit Nicole Kidman sieht es mit etwa der Hälfte deutlich schlechter aus. Für Arthouse-Filme sind negative Kritiken (wie es sie nach der Premiere in Cannes gab) halt besonders schädlich ...
In den USA übertrifft "Godzilla" hingegen alle Erwartungen und könnte mit rund $90 Mio. einen wahren Monsterstart (sorry für das Wortspiel) im Bereich von "Captain America 2" und "The Amazing Spider-Man 2" hinlegen (und damit fast doppelt so hoch wie in der Vorwoche "Bad Neighbors"). Auf den Plätzen landen mit großem Respektsabstand "Bad Neighbors" (gut $25 Mio. am Wochenende), "The Amazing Spider-Man 2" (gut $15 Mio.) und der enttäuschende zweite Neustart "Million Dollar Arm", ein Baseballfilm mit "Mad Men"-Star Jon Hamm, der mit der $10 Mio.-Marke kämpft.

Quellen:

Freitag, 16. Mai 2014

GODZILLA (3D, 2014)

Regie: Gareth Edwards, Drehbuch: Max Borenstein, Musik: Alexandre Desplat
Darsteller: Aaron Taylor-Johnson, Bryan Cranston, Elizabeth Olsen, Ken Watanabe, Juliette Binoche, David Strathairn, Sally Hawkins, Richard T. Jones, Carson Bolde, Al Sapienza, Victor Rasuk, Ty Olsson
Godzilla
(2014) on IMDb Rotten Tomatoes: 76% (6,7); weltweites Einspielergebnis: $529,1 Mio.
FSK: 12, Dauer: 123 Minuten.

Philippinen, 1999: Bei Bergbauarbeiten wird versehentlich eine riesige prähistorische Kreatur geweckt, die von den Wissenschaftlern Muto genannt wird und sich von Radioaktivität "ernährt". Folgerichtig macht sich das nach seinem sehr langen Tiefschlaf hungrige Geschöpf direkt zur nächsten angemessenen Radioaktivitäts-Quelle auf: ein Atomkraftwerk in Japan, in dem Dr. Joe Brody (Bryan Cranston, "Contagion", TV-Serie "Breaking Bad") und seine Frau Sandra (Juliette Binoche, "Der englische Patient") arbeiten. Während ihr kleiner Sohn Ford von der Schule aus zusieht, wird das Atomkraftwerk vollständig zerstört, was viele Tote in der Anlage zur Folge hat. 15 Jahre später ist der inzwischen erwachsene Ford (Aaron Taylor-Johnson, "Kick-Ass") ein mit Krankenschwester Elle (Elizabeth Olsen, "Kill Your Darlings") glücklich verheirateter Experte für Bombenentschärfungen bei der US Navy, während sein Vater Joe, der das damalige Unglück überlebt hat, immer noch in Japan lebt und versucht, seine Theorie zu beweisen, daß es kein Erdbeben war, das seine frühere Arbeitsstätte zerstört hat. Keiner will ihm Glauben schenken – bis der Muto wieder erwacht, sich durch den Pazifik Richtung USA aufmacht und außerdem scheinbar weitere Kreaturen zu sich ruft, darunter ein gigantisches Echsenwesen …

Donnerstag, 15. Mai 2014

ATTACK THE BLOCK (2011)

Regie und Drehbuch: Joe Cornish, Musik: Steven Price
Darsteller: John Boyega, Jodie Whittaker, Alex Esmail, Nick Frost, Luke Treadaway, Franz Drameh, Leeon Jones, Simon Howard, Jumayn Hunter
Attack the Block
(2011) on IMDb Rotten Tomatoes: 91% (7,6); weltweites Einspielergebnis: $6,2 Mio.
FSK: 16, Dauer: 87 Minuten.

Ein Londoner Vorort, eine ziemlich finstere Ecke, in der Drogendealer und Jugendgangs mehr zu sagen haben als die Polizei: Moses (John Boyega, "Star Wars Episode VII") und seine Kumpel sind soeben dabei, die hübsche Krankenschwester Sam (Jodie Whittaker, "Venus") auszurauben, als eine "Feuerkugel" vom Himmel fällt und in der Nähe in einem Park einschlägt. Da es sich zufällig um die "Guy Fawkes Night" handelt, in der wie an Silvester viele Feuerwerke stattfinden, fällt das jedoch kaum jemandem auf. Moses und seine Jungs eilen zum Ort des Einschlags – und finden eine kleine, schleimige, offensichtlich außerirdische Kreatur vor. Die sie kurzerhand töten. Ungünstigerweise schlagen in den nächsten Minuten zahlreiche weitere Objekte in der Gegend auf, die ebenfalls außerirdische "Passagiere" auf die Erde bringen – allerdings erheblich größere und tödlichere. So bleibt Moses und seiner Gang nichts anderes übrig, als sich in ihren Häuserblock zurückzuziehen, hartnäckig verfolgt von den Aliens, die es offenbar gezielt auf sie abgesehen haben …

Mittwoch, 14. Mai 2014

HOTEL RUANDA (2004)

Originaltitel: Hotel Rwanda
Regie: Terry George, Drehbuch: Keir Pearson und Terry George, Musik: Andrea Guerra, Rupert Gregson-Williams und Afro Celt Sound System
Darsteller: Don Cheadle, Sophie Okonedo, Nick Nolte, Joaquin Phoenix, Fana Mokoena, Cara Seymour, Desmond Dube, Hakeem Kae-Kazim, Antonio Lyons, Tony Kgoroge, David O'Hara, Jean Reno
 Hotel Rwanda
(2004) on IMDb Rotten Tomatoes: 91% (8,0); weltweites Einspielergebnis: $33,9 Mio.
FSK: 12, Dauer: 122 Minuten.

Ruanda, Frühjahr 1994: Paul Rusesabagina (Don Cheadle, "Iron Man 3") ist der Manager eines Hotels unter belgischer Führung in der Hauptstadt Kigali. Eigentlich läuft alles ganz gut für ihn und seine Familie; zwar hetzt die Volksgruppe der Hutu gegen ihre früheren Unterdrücker, die Tutsi, aber die UNO hat soeben erfolgreich einen Friedensvertrag zwischen den beiden Parteien vermittelt. Dann wird ein Flugzeug mit dem ruandischen Staatspräsidenten Habyarimana an Bord abgeschossen, angeblich von Tutsi-Rebellen. Das nutzen die Hutu – in Form der von ihnen kontrollierten regulären Armee, vor allem aber mittels völlig unberechenbarer Milizen – zu einer groß angelegten ethnischen Säuberung. Durch seine guten Kontakte unter anderem zum Kommandeur der ruandischen Armee und zum Befehlshaber der UN-Friedenstruppen, Colonel Oliver (Nick Nolte, "Parker"), und mit Hilfe von Bestechungen gelingt es Paul – der selbst Hutu ist, unmittelbar also eigentlich nicht so viel zu befürchten hätte –, Hunderte von Flüchtlingen, ob Hutu oder Tutsi, in dem Hotel zu beherbergen und sie vor Übergriffen durch die Hutu-Milizen zu beschützen. Doch dann versagt die Weltpolitik und zieht die Blauhelm-Truppen aus Ruanda ab. Paul, seine Frau Tatiana (Sophie Okonedo, "Die Bienenhüterin"), eine Tutsi, und die Flüchtlinge sind von heute auf morgen auf sich allein gestellt ...

Dienstag, 13. Mai 2014

Mini-Nachruf: H.R. Giger (1940-2014)

Der Schweizer Künstler H.R. Giger, OSCAR-gekrönter Schöpfer des legendären Kino-Alien, ist im Alter von 74 Jahren an den Folgen eines schweren Sturzes gestorben. Im Filmbereich war der Surrealist mit den von ihm kreierten düsteren, lovecraft'schen Welten und Kreaturen v.a. für die "Alien"-Reihe tätig, zuletzt holte ihn Sir Ridley Scott für sein Prequel "Prometheus" zurück in sein Team. Auch für "Poltergeist II" und "Species" setzte er seine Phantasie gewinnbringend ein, aber erinnern wird man sich an ihn als Filmfan für immer speziell wegen dieser grausamen Schönheit (für mich bis heute die beeindruckendste, faszinierendste Kino-Kreatur überhaupt):


R.I.P.

Neues aus Hollywood (19/2014)

Diesmal wird's etwas länger, deshalb gleich zum Wesentlichen:

  • 1995 starb die berühmte amerikanische Krimi-Autorin Patricia Highsmith, doch ihr literarisches Vermächtnis inspiriert noch immer regelmäßig Filmemacher. Begonnen hat alles bereits 1951, als kein Geringerer als Sir Alfred Hitchcock Highsmiths ersten Roman "Der Fremde im Zug" verfilmte und zu einem wahren Meisterwerk des Spannungskinos machte. Später faszinierte vor allem die wandlungsfähige Figur des Hochstaplers Tom Ripley das Publikum, der in "Nur die Sonne war Zeuge" (1960) von Alain Delon, in Wim Wenders' "Der amerikanische Freund" (1977) von Dennis Hopper, in "Der talentierte Mr. Ripley" (1999) von Matt Damon, in "Ripley's Game" (2002) von John Malkovich und in "Ripley Under Ground" (2005) von Barry Pepper verkörpert wurde. Bereits in gut zwei Wochen (am 29. Mai) startet zudem "Die zwei Gesichter des Januars" mit Viggo Mortensen, Oscar Isaac und Kirsten Dunst in den deutschen Kinos, bereits abgedreht ist auch das romantische Drama "Carol" mit Cate Blanchett und Rooney Mara als lesbischen Liebenden in den 1950er Jahren. Damit aber noch nicht genug: Als nächstes Highsmith-Projekt steht "The Blunderer" (deutscher Buchtitel: "Der Stümper") bereits in den Produktions-Startlöchern. In ihrem dritten Roman (nach den bereits erwähnten "Der Fremde im Zug" und "Carol") geht es um einen Buchhändler, der seine Gattin ermordet hat, aufgrund eines starken Alibis aber zunächst nicht ernsthaft ins Visier der Polizei gerät. Ein Anwalt liest von dem Fall in der Zeitung, kommt der Wahrheit auf die Spur und fühlt sich seltsam inspiriert durch die Tat. In dieser Filmversion (der französische "Die rote Herberge"-Regisseur Claude Autant-Lara nahm sich des Buches bereits 1963 unter dem Titel "Der Mörder" an, mit Gert "Goldfinger" Fröbe in der Hauptrolle) des Psycho-Thrillers mit gesellschaftssatirischen Elementen wird aus dem Anwalt allerdings ein Architekt, den Patrick Wilson ("Little Children", "Conjuring") spielen wird. Als seine Ehefrau agiert Jessica Biel ("The Illusionist"), als mörderischer Buchhändler wird Toby Jones ("Captain America") zu sehen sein, außerdem ist auch noch Imogen Poots ("28 Weeks Later") mit von der Partie. Hinter der Kamera hat der britische TV-Regisseur Andy Goddard ("Downton Abbey", "Torchwood") die Leitung inne, die Adaption der Romanvorlage in ein Drehbuch hat Newcomerin Susan Boyd übernommen. Wann genau die Dreharbeiten beginnen sollen, ist noch nicht bekannt, es sollte aber in den nächsten Monaten so weit sein. Ein Kinostart ist damit für die zweite Jahreshälfte 2015 vorstellbar.

  • "A Walk in the Woods". Klingt nicht wirklich aufregend, oder? Aber angesichts des hochkarätigen Personals, das die Verfilmung der Memoiren des Reiseschriftstellers Bill Bryson angezogen hat, muß wohl etwas daran sein. Laut Wikipedia ist der Amerikaner Bryson in seiner Heimat bekannt für seine humorvollen Reiseberichte aus Australien, Europa und den USA selbst. In dem amüsanten Road Trip "A Walk in the Woods", dessen Drehbuch von OSCAR-Gewinner Michael Arndt ("Little Miss Sunshine", "Toy Story 3", "Die Tribute von Panem – Catching Fire") stammt, steht der gealterte Bryson im Mittelpunkt, der gemeinsam mit einem ihm inzwischen entfremdeten früheren Schulfreund den rund 3500 Kilometer langen Fernwanderweg "Appalachian Trail" im Osten der Vereinigten Staaten durchwandern will. Sein Ziel, nachdem er 20 Jahre lang in Großbritannien lebte, ist es, Amerika für sich "wiederzuentdecken", wobei ihm einige skurrile Erfahrungen und Begegnungen bevorstehen. Bryson wird unter der Regie von Ken Kwapis ("Der Ruf der Wale", "Er steht einfach nicht auf Dich!") von OSCAR-Gewinner Robert Redford ("Captain America 2", "Die Unbestechlichen") verkörpert werden (der sich bereits vor zehn Jahren die Buchrechte sicherte), sein früherer Schulfreund von Nick Nolte ("Hulk", "Parker"). In einer noch nicht näher benannten Rolle wird zudem Emma Thompson ("Saving Mr. Banks") zu sehen sein. Die Dreharbeiten haben bereits begonnen, ein Kinostart ist für Herbst 2015 anvisiert.

Montag, 12. Mai 2014

Media Monday #150

Zur Jubiläums-Ausgabe mache ich mal wieder mit, zumal mir auch tatsächlich etwas zu den Fragen einfällt (ich mag es nicht, einfach nur um des Mitmachens willen mitzumachen ...):

1. Fragt man mich nach meinen drei liebsten SchauspielerInnen, so fallen mir spontan Robert De Niro, Jodie Foster und Kate Winslet ein. Zumindest was die noch aktiven betrifft. Bei den "historischen" Lieblingsschauspielern würde ich Marlon Brando, Bette Davis und Cary Grant nennen.
2. Es gibt Filme, die allein auf die Unterhaltung abzielen und ebenso gibt es Filme, die versuchen, den Zuschauer zum Nachdenken anzuregen oder den Anspruch haben, sich ernsthaft mit einem sozialen oder gesellschaftlichen Thema auseinanderzusetzen. Bevorzugt ihr eine der Gruppen und wenn ja, warum? Grundsätzlich soll mich ein Film schlicht und ergreifend gut unterhalten. Das kann sowohl auf reine "Unterhaltungsfilme" zutreffen als auch auf anspruchsvolle Werke mit "Botschaft". Selbst wirklich schwere Brocken wie Schlesingers "Asphalt-Cowboy" können mich hervorragend unterhalten, wenn sie die entsprechende inszenatorische und darstellerische Qualität haben. Und den nachhaltigeren Eindruck hinterlassen sie dann wahrscheinlich auch, zumal wenn die jeweilige Thematik mich persönlich besonders bewegt (z.B. bei "Hotel Ruanda" oder "Agora" geschehen). Langer Rede kurzer Sinn: Ich schaue mir zwar sicherlich mehr "Unterhaltungsfilme" an als "ernsthafte", habe aber keine grundsätzliche Präferenz.
3. Fernab von sympathischen und/oder attraktiven SchauspielerInnen oder präferierten Genres; habt ihr einen Lieblingsregisseur, der euch ungeachtet der genannten Kriterien in steter Folge ins Kino treibt, wenn sein neuestes Werk anläuft? Da gibt es sogar eine ganze Reihe: Wes und Paul Thomas Anderson, Woody Allen, die Coen-Brüder, die McDonagh-Brüder ("The Guard", "Brügge sehen ... und sterben?", "7 Psychos"), auch mainstreamigere Schwergewichte wie Martin Scorsese, Peter Jackson, Quentin Tarantino oder Steven Spielberg.
4. Es kommt immer wieder vor, dass man ins Kino gelockt und von dem dann folgenden Film grenzenlos enttäuscht wird. Was war euer schlimmster Film, für den ihr auch noch eine Kinokarte gelöst habt? "Das kleine Arschloch". Ja, ich war jung (Teenager) und dumm. Bis heute der einzige Film, bei dem ich vorzeitig das Kino verlassen habe.
5. Den einen sind deutsche Filme verhasst, wieder andere können mit Hollywood-Produktionen nichts anfangen, den nächsten ist Bollywood ein Gräuel. Gibt es (nicht nur länderspezifische) Sparten, denen ihr absolut nichts abgewinnen könnt? Siehe Frage 3: Letztlich geht es mir um die Qualität und weniger um konkrete Themen oder gar die Herkunft eines Films. Wobei ich zugeben muß, daß ich echte Bollywood-Filme noch gar nicht gesehen habe und deshalb nicht beurteilen kann (oder zählt "Makkhi – Die Rache der Fliege"?) ...
6. Wenn ich lese, dass es einen neuen Film mit Jason Statham gibt, dann ist mir eigentlich schon im Vorfeld klar, dass es keine Jane Austen-Verfilmung sein kann.
7. Mein zuletzt gesehener Film war "Muppets Most Wanted" und der war lustig, weil Ricky Gervais und Tina Fey mitspielen. Und natürlich die Muppets. Und vor allem Danny "Machete" Trejo, der sich in diversen Gulag-Musical-Einlagen mit bewundernswertem Enthusiasmus selbst auf die Schippe nimmt (ebenso wie Ray Liotta).

Die Links zu den Antworten der übrigen Teilnehmer gibt es wie immer beim Medienjournal.

Samstag, 10. Mai 2014

Samstags-Update (19/2014)

Im deutschen Kinostartplan bis Ende August gibt es dieses Mal einige Veränderungen zu vermelden: Die deutsche Tragikomödie "Lügen" und die US-Komödie "Denk wie ein Mann 2" beispielsweise wurden auf September respektive Oktober verschoben, andererseits starten "Tammy" mit Melissa McCarthy und Susan Sarandon sowie Jean-Pierre Jeunets "Die Karte meiner Träume" im Juli bereits ein paar Wochen früher als zuletzt vorgesehen:


Box Office-News:
Sowohl in den USA als auch in Deutschland übernimmt die derbe Komödie "Bad Neighbors" mit Seth Rogen und Zac Efron spielerisch die Charts-Spitze. In Deutschland dominiert "Bad Neighbors" mit einem Startergebnis von rund einer halben Million Zuschauern die Konkurrenz, von der lediglich noch der letztwöchige Spitzenreiter "Die Schadenfreundinnen" mit geschätzt 200.000 Zuschauern sechsstellig bleibt. Um Platz 3 rangeln wohl "Rio 2", "The LEGO Movie", "The Amazing Spider-Man 2" und der zweitbeste Neustart "3 Days to Kill" mit Kevin Costner, die alle im Bereich zwischen 50.000 und 75.000 Besuchern landen sollten. Für Costner ist das kein wirklich gutes Ergebnis, aber für die beiden weiteren relativ breiten Neustarts sieht es noch schlechter aus: Weder Jason Reitmans Drama "Labor Day" mit Kate Winslet und Josh Brolin noch der südafrikanische Thriller "Zulu" mit Forest Whitaker und Orlando Bloom werden laut InsideKino die 50.000 Zuschauer-Marke knacken können.
Auch in den USA startet "Bad Neighbors" über den Erwartungen und sorgt mit vermutlich rund $45 Mio. bis Sonntag dafür, daß der von vielen erwartete Zweikampf um Platz 1 mit "The Amazing Spider-Man 2" ausfällt. Spidey muß nämlich stark Federn lassen (was die Vermutung nicht so toller Mundpropaganda bestätigt) und dürfte auf knapp $40 Mio. kommen. Auf Platz 3 wird mit knapp $10 Mio. "Die Schadenfreundinnen" landen. Der angeblich $70 Mio. teure 3D-Animationsfilm "Legends of Oz: Dorothy's Return" beschert dem neuen Verleiher Clarius mit unter $5 Mio. ein schmerzhaft mißglücktes Debüt, während die Muttertags-Programmierung der von den Kritikern verrissenen Komödie "Mom's Night Out" auf ein ähnliches Ergebnis kommen sollte (mit einem starken Zuspruch am Sonntag vielleicht etwas mehr), was angesichts deutlich weniger bespielter Kinos zwar nicht katastrophal, aber auch nicht wirklich super ist ... Einen deutschen Kino-Starttermin für "Legends of Oz" und "Mom's Night Out" gibt es übrigens noch nicht, ich rechne eigentlich bei beiden mit einer direkten Heimkino-Veröffentlichung.

Quellen:

Freitag, 9. Mai 2014

WIE SEHR LIEBST DU MICH? (2005)

Originaltitel: Combien tu m'aimes?
Regie und Drehbuch: Bertrand Blier
Darsteller: Bernard Campan, Monica Bellucci, Gérard Depardieu, Jean-Pierre Darroussin, Sara Forestier, Édouard Baer, Farida Rahouadj, Michel Vuillermoz, Bertrand Blier
 Combien tu m'aimes?
(2005) on IMDb Rotten Tomatoes: 55% (5,2); weltweites Einspielergebnis: $6,8 Mio.
FSK: 12, Dauer: 94 Minuten.

Ein unauffälliger Mann mittleren Alters (Bernard Campan, "Die Herzen der Männer") betritt am späten Abend eine fast leere Bar. Eine wunderschöne, dunkelhaarige Frau (Monica Bellucci, "Pakt der Wölfe", "Die Passion Christi") setzt sich neben ihn und bietet ihm eines Liebesnacht an. Für 150 Euro. Der Mann erzählt ihr, er habe im Lotto gewonnen und biete ihr 100.000 Euro pro Monat, wenn sie mit ihm lebe. Die Frau zögert zunächst ob dieser unerwarteten Offerte … und akzeptiert. Das Arrangement funktioniert zunächst, doch nach und nach treten ein paar Probleme auf. Beispielsweise ist der Mann, François ist sein Name, herzkrank und darf sich eigentlich nicht aufregen. Da ist es eher ungünstig, wenn er mit der so ziemlich aufregendsten Frau zusammenlebt, die er sich vorstellen kann. Außerdem hat diese Frau, Daniela, auch noch einen Liebhaber namens Charlie (Gerard Depardieu, "Das Schmuckstück"), der gleichzeitig ihr Zuhälter ist und mit dem von Daniela eigenmächtig abgeschlossenen Deal nicht allzu glücklich ist …

Donnerstag, 8. Mai 2014

MUPPETS MOST WANTED (2014)

Regie: James Bobin, Drehbuch: Nicholas Stoller und James Bobin, Musik: Christophe Beck, Songs: Bret McKenzie
Darsteller: Die Muppets, Ricky Gervais, Tina Fey, Ty Burrell, Jemaine Clement, Danny Trejo, Ray Liotta, Dylan "Hornswoggle" Postl, Frank Langella und unzählige Cameos
 Muppets Most Wanted
(2014) on IMDb Rotten Tomatoes: 80% (6,7); weltweites Einspielergebnis: $80,4 Mio.
FSK: 0, Dauer: 108 Minuten.

Nachdem die Muppets am Ende von "Die Muppets" eine triumphale Rückkehr auf die Bühne feierten, mit der sie ihr angestammtes Theater vor dem Verkauf retten konnten, wollen sie das Momentum ausnutzen und – angetrieben von ihrem neuen Manager Dominic Badguy (Ricky Gervais, "Lügen macht erfinderisch") – auf große Europa-Tournee gehen. Badguy hat jedoch (wer hätte das angesichts dieses Namens wohl gedacht?) sinistre Hintergedanken: Er tauscht Kermit heimlich gegen den aus dem sibirischen Gulag entflohenen gefährlichsten Frosch der Welt namens Constantine aus, der bis auf einen Leberfleck im Gesicht haargenau so aussieht wie Kermit. Trotz Constantines unüberhörbarem russischen Akzent geht der Plan auf und so nutzen Badguy und der fiese Frosch die einzelnen Etappen der Muppets-Tour in Berlin, Madrid und Dublin, um ihren eigentlichen Coup vorzubereiten: den Diebstahl der Kronjuwelen aus dem Tower of London! Derweil muß sich Kermit im Gulag mit der Chef-Gefängniswärterin Nadya (Tina Fey, "Date Night") herumärgern, die alle seine Fluchtversuche vereitelt und ihn auch noch dazu verdonnert, mit den übrigen Gefangenen eine Musical-Revue auf die Beine zu stellen …

Mittwoch, 7. Mai 2014

LÜGEN MACHT ERFINDERISCH (2009)

Originaltitel: The Invention of Lying
Regie und Drehbuch: Matthew Robinson und Ricky Gervais, Musik: Tim Atack
Darsteller: Ricky Gervais, Jennifer Garner, Rob Lowe, Jonah Hill, Louis C.K., Tina Fey, Jeffrey Tambor, Christopher Guest, Fionnula Flanagan, Jimmi Simpson, Dreama Walker, Martin Starr, Nate Corddry, Stephanie March, Stephen Merchant, Karl Pilkington, Philip Seymour Hoffman, Jason Bateman, Edward Norton, Sir Michael Caine, Matthew Robinson
 The Invention of Lying
(2009) on IMDb Rotten Tomatoes: 56% (5,9); weltweites Einspielergebnis: $32,4 Mio.
FSK: 6, Dauer: 100 Minuten.

"Lügen macht erfinderisch" spielt in einer Welt, in der die Lüge nicht existiert. Jeder sagt immer die Wahrheit, egal wie unhöflich oder wie negativ für einen selbst sie ist. Zumindest so lange, bis der erfolglose Drehbuchautor Mark Bellison (Ricky Gervais, "Muppets Most Wanted") die Lüge "erfindet", um den Rauswurf aus seiner Wohnung – deren Miete er nicht mehr bezahlen kann – zu verhindern. Da diese Lüge einwandfrei funktioniert, probiert Mark seine "Erfindung" immer weiter aus (u.a. an Verkehrspolizisten und schönen Frauen, auch seine Drehbücher werden plötzlich viel interessanter) und entdeckt dabei schnell, wie mächtig die Lüge in einer Welt voller Wahrheit-Sagender sein kann ...

Dienstag, 6. Mai 2014

KINOVORSCHAU SOMMER 2014 (Teil 2)

Letztes Update vom 23. August: Neu am 28. August ist Dario Argentos "Dracula 3-D".

Nachdem ich im ersten Teil meiner Sommer-Kinovorschau die Filmstarts von Mai und Juni vorgestellt habe, sind nun die nächsten beiden Monate an der Reihe. Dabei ist auch der Juli zunächst noch von der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien geprägt, was dem Kinoprogramm durchaus anzumerken ist. Ab der zweiten Monatshälfte schlägt Hollywood dann aber mit einer Großproduktion nach der anderen zurück:

3. Juli:
"Tammy":
Melissa McCarthy schwimmt seit einigen Jahren auf einer Erfolgswelle: Hauptdarstellerin einer populären TV-Sitcom ("Mike & Molly"), eine OSCAR-Nominierung für ihre markante Nebenrolle im Überraschungshit "Brautalarm", dazu mit "Voll abgezockt" und "Taffe Mädels" zwei weitere Komödien-Erfolge. Mal sehen, ob sich das diesen Sommer fortsetzt, wenn sie in der von ihrem Ehemann Ben Falcone inszenierten und (gemeinsam mit McCarthy) geschriebenen Komödie gemeinsam mit ihrer Alkoholiker-Großmutter (Susan Sarandon, "Robot & Frank") quer durch Amerika fährt, nachdem sie am gleichen Tag ihren Job verloren und ihren fremdgehenden Mann in flagranti erwischt hat. 

"The Unknown Known":
Errol Morris ist einer der bekanntesten Dokumentarfilmer der Gegenwart, der sich bereits vielen brisanten Themen gewidmet hat. Als besonders eindrucksvoll gilt zu Recht der 2004 OSCAR-gekrönte "The Fog of War", in dem im Gespräch mit dem früheren US-Verteidigungsminister Robert S. McNamara eine intensive und hintersinnige Bestandsaufnahme der US-Politik vor allem während der 1960er Jahre (samt Kubakrise und Vietnam-Krieg) präsentiert wurde. Mit "The Unknown Known" wagt sich Morris an ein ähnliches Thema, denn wiederum steht ein umstrittener früherer Verteidigungsminister der USA im Mittelpunkt: Donald Rumsfeld, der speziell nach 9/11 in der Bush-Regierung durch markige Sprüche oft für Aufsehen sorgte, aber die US-Politik bereits zuvor über Jahrzehnte hinweg maßgeblich prägte.

"Jack und das Kuckucksuhrherz" (3D):
Ein französischer Animationsfilm über einen schottischen Jungen namens Jack, der im 19. Jahrhundert mit einem zu Eis gefrorenen Herzen zur Welt kommt. Dennoch lebt Jack, weil seine offenbar ausgesprochen einfallsreiche Hebamme das Eis-Herz durch ein mechanisches Uhrwerk ersetzte. Dieses funktioniert allerdings nur, solange sich Jack an einige buchstäblich überlebenswichtige Regeln hält. Eine davon: Er darf keine starken Gefühle entwickeln und sich deshalb vor allem nicht verlieben. Genau ein Mal darf der geneigte Leser raten, was nun wohl passiert, als der inzwischen junge Erwachsene Jack auf die liebreizende Sängerin Aracia trifft … Mathias Malzieu, Sänger der französischen Gruppe Dionysos, liefert hiermit sein Debüt als Regisseur und Drehbuch-Autor ab und bezeichnet sein Werk selbstbewußt als eine Mischung aus Sergio Leone ("Spiel mir das Lied vom Tod"), Federico Fellini ("La dolce vita") und Georges Melliés (Filmpionier und eine der Hauptfiguren von Scorseses "Hugo Cabret"). Kritiker loben den im Rahmenprogramm der Berlinale gezeigten Film für die wunderschöne Animation und die exzentrischen Figuren, beklagen aber eine allzu simpel gestrickte Handlung.

"Mindscape":
In dem übernatürlichen Thriller des spanischen Newcomers Jorge Dorado verkörpert der Brite Mark Strong ("Robin Hood") einen Polizisten und Kriminalpsychologen, der Gedanken und auch Erinnerungen der Menschen lesen kann und diese Fähigkeit für seinen Beruf nutzt. Als er jedoch die 16-jährige Mordverdächtige Anna (Taissa Farmiga aus der TV-Serie "American Horror Story") beurteilen soll, gerät er schnell an die Grenzen seiner Möglichkeiten. In weiteren Rollen sind Brian Cox ("Trick 'r Treat"), Indira Varma (TV-Serie "Rom") und Noah Taylor ("Edge of Tomorrow") zu sehen. Die meisten Kritiker loben die Darsteller und auch den Stil des Films, kritisieren aber stark das Drehbuch.

"Große Jungs – Forever Young":
Mehr als eineinhalb Millionen Zuschauer haben sich in Frankreich über die unwahrscheinlichen Abenteuer eines jungen Musikers (Max Boublil) mit seinem in der Midlife-Crisis befindlichen Schwiegervater in spe (Alain Chabat, Julius Cäsar in "Asterix und Obelix: Mission Kleopatra") amüsiert. Vielleicht reicht es ja auch in Deutschland zu einem kleinen Hit, immerhin finden französische Filme hierzulande immer wieder ihr Publikum (manchmal sogar ein sehr großes, siehe "Willkommen bei den Sch'tis" oder "Ziemlich beste Freunde").

"Die Mamba":
In der deutsch-österreichischen Agenten-Komödie von Ali Samadi Ahadi ("Salami Aleikum") muß der unbedarfte Durchschnittsbürger Hossein (Michael Niavarani) feststellen, daß er einem internationalen Auftragsmörder zum Verwechseln ähnlich sieht – was ihm erhebliche Probleme beschert. In Frankreich haben in den letzten Jahren zwei beliebte "OSS 117"-Filme bewiesen, daß der Spionage-Bereich noch immer genug Stoff für Komödien birgt. Mal sehen, ob Deutsche und Österreicher das bestätigen können. In weiteren Rollen sind die Komiker Christoph Maria Herbst ("Stromberg") und Monika Gruber zu sehen.

"Eine ganz ruhige Kugel":
Der dritte französische Filmstart dieser Woche ist eine Sozialkomödie, in der Gérard Depardieu ("Das Schmuckstück") einen Tunichtgut spielt, der seine Leidenschaft für eine Variante des französischen Nationalsports Boule entdeckt. War in Frankreich ein Flop und dürfte hierzulande kaum besser laufen.

10. Juli:
"Die große Versuchung":
Im Jahr 2003 schuf der franko-kanadische Regisseur Jean-François Pouliot mit "Die große Verführung" eine charmante kleine Wohlfühlkomödie über einen Fischerort, der mit allen Mitteln versucht, einen Arzt anzulocken, da nur dann eine neue Fabrik eröffnet werden kann, die viele Arbeitsplätze bringt. Gut zehn Jahre später folgt ein Remake, wiederum in Kanada produziert, diesmal aber mit einem Regisseur aus dem englischsprachigen Teil Kanadas (Don McKellar) und englischsprachigen Darstellern: Taylor Kitsch ("John Carter") spielt den jungen Arzt, der zum Bleiben bewegt werden soll, Brendan Gleeson ("The Guard") den Ortsvorsteher. Die Kritiker zeigten sich nach der Premiere beim Festival in Toronto nicht übermäßig begeistert, beim Publikum kam der Film aber gut an.

"Die Karte meiner Träume" (3D):
Der französische Kinopoet Jean-Pierre Jeunet ("Die fabelhafte Welt der Amélie", "Die Stadt der verlorenen Kinder") präsentiert seine Adaption des Romandebüts von Reif Larsen. Es geht um einen amerikanischen Jungen namens T.S. Spivet, der als Sohn eines Ranchers und einer Wissenschaftlerin eher nach seiner Mutter schlägt und sich eines Tages alleine auf die Reise nach Washington macht, wo er einen Preis für seine wissenschaftlichen Zeichungen erhalten soll (die Juroren wußten nicht, daß er noch ein Kind ist). Die Titelrolle im Eröffnungsfilm des Münchener Filmfests 2014 übernimmt Kyle Catlett aus der TV-Serie "The Following", als Mutter mit von der Partie ist Helena Bonham-Carter ("Sweeney Todd").

"Rico, Oskar und die Tieferschatten":
Die Kritiker zeigen sich ziemlich begeistert von Neele Leana Vollmars ("Maria, ihm schmeckt's nicht!") Kinderbuchverfilmung. In der freunden sich der geistig etwas langsame zehnjährige Rico und der zwei Jahre jüngere, hochbegabte, aber auch etwas merkwürdige Oskar an und nutzen ihre unterschiedlichen Talente, um Verbrecher zur Strecke zu bringen. Die Erwachsenenrollen sind mit Karoline Herfurth ("Fack ju Göhte"), David Kross ("Der Vorleser"), Ronald Zehrfeld ("Wir wollten aufs Meer"), Milan Peschel ("Nicht mein Tag"), Axel Prahl ("Tatort"), Katharina Thalbach ("Die Blechtrommel") und Anke Engelke ("Late Show") sehr prominent besetzt.

"The Signal":
In dem unabhängig produzierten futuristischen Thriller geraten zwei junge Hacker und ihre Freundin in Schwierigkeiten, als sie sich von einem verfeindeten Hacker in die Wüste locken lassen, wo ihnen Unglaubliches widerfährt. Schließlich wachen sie in einem Forschungslabor auf, wo sie von einem Wissenschaftler (Laurence Fishburne, "Predators") begrüßt werden, der ihnen offensichtlich nicht alles sagt, was er über die Vorkommnisse weiß. Beim Sundance Filmfestival kam der Film von William Eubank recht gut an, vor allem der visuelle Stil und die SciFi-Atmosphäre wurden sehr gelobt – gleichzeitig soll allerdings die Story einige vor allem logische Mängel aufweisen.

"Wara No Tate – Die Gejagten":
In seinem neuen Werk widmet sich der japanische Vielfilmer Takashi Miike ("Ace Attorney") wieder einmal dem Action-Genre und erzählt die Geschichte eines alten, reichen Mannes, der nach der Ermordung seiner Enkelin ein hohes Kopfgeld auf den Täter aussetzt. Um sein Leben zu retten, stellt sich dieser der Polizei, die es aber erst einmal schaffen muß, diesen nun meistgehassten und angesichts des Kopfgeldes auch meistgejagten Mann Japans halbwegs unterversehrt ins Polizei-Hauptquartier zu bringen. Die Story klingt sehr nach dem Bruce Willis-Actioner "16 Blocks" (und etlichen weiteren Werken aus verschiedenen Genres), unter Miikes Regie darf man aber sicher mehr erwarten als einen durchschnittlichen Oldschool-Actionfilm. Tatsächlich soll er den Kritiken zufolge viel Wert auf die Figuren und die moralischen Anforderungen an sie legen.

"Fonzy":
Das dürfte rekordverdächtig sein: Gerade einmal drei Jahre ist es her, daß die kanadische Komödie "Starbuck" über einen Mittvierziger, der erfährt, daß aus seinen frühen Samenspenden über 500 Kinder hervorgegangen sind, Publikum und Kritiker verzauberte. Nun kommt bereits das dritte (!) Remake in die Kinos. Das erste war die indische Bollywood-Variante "Vicky Donor", von der außerhalb Asiens kaum jemand etwas mitbekommen haben dürfte. Es folgten die Amerikaner mit "Der Lieferheld" mit Vince Vaughn, nun sind die Franzosen mit "Fonzy" dran. Da die von Regisseurin Isabelle Doval realisierte Version der Geschichte mit Komiker José Garcia ("Die Unfaßbaren") und Audrey Fleurot ("Ziemlich beste Freunde") aber schon in Frankreich nicht über Platz 8 in den Kinocharts hinauskam, dürften die Erfolgsaussichten in Deutschland erst recht sehr begrenzt sein.

17. Juli:
"Transformers 4: Ära des Untergangs" (3D):
Ganz ehrlich: Ein halber "Transformers"-Film hat vollkommen ausgereicht, um mich zum festen Vorsatz kommen zu lassen, mir niemals einen weiteren "Transformers"-Teil unter der Regie von Michael Bay anzutun. Daran wird sich mit "Ära des Untergangs" angesichts der miesen Kritiken nichts ändern; dennoch muß ich zugeben, daß die Trailer für den Neuanfang der Reihe – mit Mark Wahlberg ("Date Night") statt Shia LaBeouf als menschlichem Hauptdarsteller – richtig gut gemacht sind. Zumal es nun offensichtlich auch formschöne Dinobots gibt.