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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Samstag, 29. September 2018

Samstags-Update (39/2018)

Keine nennenswerten Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Oktober:


Box Office-News:
Pixars "Die Unglaublichen 2" übernimmt selbstverständlich mit großem Abstand die Spitze in den deutschen Charts, erreicht mit bis zu 600.000 Zuschauern jedoch nicht das Startergebnis des Vorgängers (750.000). Für eine Goldene Leinwand für drei Millionen Besucher (Teil 1 kam auf 3,5 Millionen) könnte der Start aber durchaus reichen. Platz 2 holt sich etwas überraschend Til Schweigers "Klassentreffen 1.0", denn die Komödie bleibt trotz mieser Kritiken und eines verhaltenen Starts auf Vorwochenniveau - und damit ziemlich weit vor Michael "Bully" Herbigs DDR-Fluchtthriller "Ballon", der sich mit wohl etwas mehr als 100.000 Kinogängern Bronze holt und nun auf positive Mundpropaganda und eine lange Laufzeit hoffen muß.
In den USA dominieren zwei Neustarts mit ordentlichen Ergebnissen: Die Führung sollte mit gut $25 Mio. die Komödie "Night School" mit Kevin Hart und Tiffany Haddish übernehmen, doch der Animationsfilm "Smallfoot" liegt nach den frühen Freitagszahlen nur etwa $2 Mio. zurück und könnte "Night School" noch gefährlich werden. Der Vorwochenspitzenreiter "Das Haus der geheimnisvollen Uhren" verliert etwa die Hälfte und fällt mit ca. $12 Mio. auf den dritten Rang zurück. Ebenfalls im Rahmen der Erwartungen eröffnet die Horrorkomödie "Hell Fest", die mit ungefähr $5 Mio. zwischen Platz 5 und 7 landen sollte. In Deutschland läuft "Smallfoot" am 11. Oktober an, "Night School" folgt am 15. November; "Hell Fest" ist noch ohne Starttermin (und könnte auch ein direkter Heimkino-Release werden).

Quellen:

Donnerstag, 27. September 2018

ELIZABETH HARVEST (2018)

Regie und Drehbuch: Sebastian Gutierrez, Musik: Rachel Zeffira
Darsteller: Abbey Lee, Ciarán Hinds, Carla Gugino, Matthew Beard, Dylan Baker
Elizabeth Harvest (2018) on IMDb Rotten Tomatoes: 52% (5,9); weltweites Einspielergebnis: $0,005 Mio.
FSK: 16, Dauer: 109 Minuten.
Die junge und schöne Elizabeth (Abbey Lee, "Der dunkle Turm") hat gerade erst den deutlich älteren Henry (Ciáran Hinds, "Die Frau in Schwarz") – genialer, mit dem Nobelpreis geehrter Wissenschaftler – geheiratet und kommt nun mit ihm in seinem abgelegenen, hochmodernen Anwesen in den Bergen an. Empfangen werden die Frischvermählten von zwei Bediensteten, der Haushälterin Claire (Carla Gugino, "Sin City") und dem jungen Oliver (Matthew Beard, "The Imitation Game"), der sich als blind herausstellt. Elizabeth ist ein wenig eingeschüchtert von dem großen Haus, dessen Türen per Fingerabdruck-Scan geöffnet werden, außerdem fragt sie sich insgeheim, was ein brillanter Mann wie Henry eigentlich mit einer so einfachen Person wie ihr anfangen will. Als Henry ihr bei seiner Führung durchs Haus einschärft, einen bestimmten Raum keinesfalls zu öffnen, weckt das wenig überraschend ihre Neugier. Und weil Henry am folgenden Tag beruflich unterwegs ist, kann sie der Versuchung nicht widerstehen …

Dienstag, 25. September 2018

CINDERELLA THE CAT (2017)

Originaltitel: La Gatta Cenerentola
Regie: Alessandro Rak, Ivan Cappiello, Marino Guarnieri und Dario Sansone, Drehbuch: Marino Guarnieri, Alessandro Rak, Ivan Cappiello, Dario Sansone, Marianna Garofalo, Corrado Morra, Italo Scialdone, Musik: Antonio Fresa und Luigi Scialdone
Sprecher und (via Motion Capture) Darsteller: Massimiliano Gallo, Maria Pia Calzone, Mariano Rigillo, Alessandro Gassmann, Federica Altamura, Chiara Baffi, Ciro Priello, Renato Carpentieri
 Cinderella the Cat (2017) on IMDb Rotten Tomatoes: 67% (5,5); weltweites Einspielergebnis: $0,4 Mio.
FSK: 12, Dauer: 87 Minuten.
Italien, nahe Zukunft: Vittorio Basile (Mariano Rigillo, "To Rome with Love") ist ein idealistischer und visionärer Wissenschaftler und Unternehmer, der seiner heruntergekommenen Heimatstadt Neapel mit dem Bau eines Wissenschaftszentrums zu neuem Glanz verhelfen möchte. Seine Basis hat Vittorio auf dem fortschrittlichen, mit Hologrammen ausgestatteten Schiff Megarida im Hafen Neapels, wo der 50-Jährige auch die schöne Angelica (Maria Pia Calzone, TV-Serie "Gomorrha") heiraten will. Er ahnt nicht, daß Angelica und ihr Geliebter – sowie sein Freund und Geschäftspartner – Salvatore Lo Giusto (Massimiliano Gallo, "Männer al dente") bereits geplant haben, Vittorio noch am Abend der Hochzeit zu ermorden. So geschieht es auch. 15 Jahre später liegt die Megarida noch immer in Neapel vor Anker, ist inzwischen aber ähnlich ramponiert wie die Stadt selbst. Vittorios Tochter Mia ist nun beinahe volljährig, doch seit dem Tod ihres Vaters sprach sie kein Wort und von ihrer Stiefmutter und deren sechs erwachsenen Kindern wird das Mädchen ständig schikaniert. Doch während der inzwischen zum mächtigen Gangsterboß aufgestiegene Salvatore und Angelica ihre finsteren Pläne verfolgen, gibt es einen Hoffnungsschimmer: Primo Gemito (Alessandro Gassmann, "Transporter 2"), einst Leibwächter des ermordeten Vittorio, arbeitet inzwischen für die Polizei – und sein großes Ziel ist es, Mia zu befreien und die Mörder ihres Vaters zu überführen …

Montag, 24. September 2018

TV-Tips für die Woche 39/2018

Montag, 24. September:
Arte, 20.15 Uhr: "Alexis Sorbas" (1964)
Michael Cacoyannis' mit drei OSCARs geehrte Adaption des gleichnamigen Romans von Nikos Kazantzakis hat das Griechenland-Bild in der Welt vermutlich stärker geprägt als alles andere - vor allem der zur Musik von Mikis Theodorakis Sirtaki tanzende Titeldarsteller Anthony Quinn ist ins kollektive Gedächtnis mindestens einer Generation eingangen (und in die Filmhistorie). Dieser Alexis Sorbas ist einfacher, aber sehr lebensfroher Arbeiter, der sich auf dem ländlichen Kreta mit dem zurückhaltenden britisch-griechischen Schriftsteller Basil (Alan Bates, "Gosford Park") anfreundet.

Arte, 23.55 Uhr: "Der Geiger von Florenz" (1926)
Arte bringt wieder Stoff für Stummfilm-Anhänger mit Paul Czinners Komödie über die fröhliche und selbstbewußte Renée (Elisabeth Bergner, "Katharina die Große"), die auf Drängen ihrer mißliebigen Stiefmutter in ein Internat in der Schweiz muß. Dort bekommt sie aufgrund ihrer rebellischen Ader wiederholt Probleme und bricht schließlich als Junge verkleidet nach Florenz auf, wo sie von einem Maler (Walter Rilla) als Modell entdeckt wird ... Die Stummfilmlegende Conrad Veidt ("Das Cabinet des Dr. Caligari") spielt Renées Vater.

Außerdem:
Abschied in der Nacht / Das alte Gewehr (beklemmendes französisches Kriegs-Rachedrama mit Philippe Noiret und Romy Schneider; 23.05 Uhr im MDR)

Dienstag, 25. September:
Nitro, 20.15 Uhr (um eineinhalb Minuten gekürzt): ""Unbreakable" (2000)
Im Januar 2019 bringt M. Night Shyamalan "Glass" in die Kinos, jenen Film, in dem die Pro- und Antagonisten aus seinem 2016er Hit "Split" auf die aus "Unbreakable" treffen. Dieser etwas andere Superheldenfilm ist bis heute mein liebster Shyamalan-Film (noch vor "Sixth Sense"), was an der ungemein stimmungsvollen Inszenierung ebenso liegt wie an der wendungsreichen, melancholischen Geschichte und der Besetzung mit Bruce Willis als potentiellem Superheld wider Willen und Samuel L. Jackson als seinem undurchschaubaren Mentor.

Außerdem:
Am Sonntag bist du tot (ein bitteres, schwarzhumoriges Irland-Drama mit Brendan Gleeson als todgeweihtem Priester; 22.00 Uhr bei Servus TV)

Samstag, 22. September 2018

Samstags-Update (38/2018)

Keine nennenswerten Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Oktober:


Box Office-News:
Wieder mal erobert Til Schweiger als Regisseur und Hauptdarsteller die Spitze der deutschen Charts, wobei sein "Klassentreffen 1.0" - das Remake eines dänischen Komödienhits, der zwei Fortsetzungen nach sich zog - mit weniger als 200.000 Zuschauern aber bei weitem nicht an Schweigers ganz große Erfolge wie "Keinohrhasen" oder "Honig im Kopf" heranreicht. Für die komfortable Führung reicht das trotzdem, ansonsten wird sehr wahrscheinlich nur noch der Gruselfilm "The Nun" knapp auf ein sechsstelliges Ergebnis kommen. Für Platz 3 reichen bereits etwas mehr als 60.000 Besucher, wobei sich in diesem Bereich ein Sextett tummelt: Die Neustarts "Das Haus der geheimnisvollen Uhren" mit Jack Black und Cate Blanchett und der Thriller "Searching" mit John Cho sowie "Book Club", "Das schönste Mädchen der Welt", "Pettersson & Findus 3" und "Predator - Upgrade".
In den USA gibt es ebenfalls einen neuen Spitzenreiter: Der familienfreundliche Gruselfilm "Das Haus der geheimnisvollen Uhren" legt mit $25 Mio. einen deutlich überzeugenderen Start hin als in Deutschland. Platz 2 geht an die sich stark haltende Thriller-Komödie "Nur ein kleiner Gefallen" mit etwa $10 Mio., knapp dahinter sichert sich "The Nun" den letzten Platz auf dem Treppchen. Die drei teils durchaus hochkarätigen weiteren breiten Neustarts müssen es sich derweil gefallen lassen, als Flops klassifiziert zu werden: Michael Moores "Fahrenheit 11/9" über die Politik in der Trump-Ära enttäuscht trotz guter Kritiken mit nur etwa $3 Mio. zum Start, bleibt damit aber noch vor dem gut besetzten, aber von der Kritik verrissenen Drama"Life Itself" vom "This Is Us"-Schöpfer Dan Fogelman ($2 Mio.) und der wohlwollend besprochenen Indie-Actionkomödie "Assassination Nation" ($1 Mio.). "Fahrenheit 11/9" und "Life Itself" sollten mit ihren Ergebnissen zumindest noch die Top 10 erreichen, "Assassination Nation" verpaßt sie. In Deutschland kommt "Assassination Nation" am 15. November in die Kinos, "Life Itself" am 3. Januar 2019. "Fahrenheit 11/9" hat noch keinen Starttermin.

Quellen:

Donnerstag, 20. September 2018

BLACKkKLANSMAN (2018)

Regie: Spike Lee, Drehbuch: Charlie Wachtel, David Rabinowitz, Kevin Willmott und Spike Lee, Musik: Terence Blanchard
Darsteller: John David Washington, Adam Driver, Jasper Pääkkönen, Ryan Eggold, Ken Garito, Laura Harrier, Michael Joseph Buscemi, Robert John Burke, Topher Grace, Ashlie Atkinson, Paul Walter Hauser, Frederick Weller, Corey Hawkins, Isiah Whitlock Jr., Brian Tarantina, Alec Baldwin, Nicholas Turturro, Harry Belafonte
 BlacKkKlansman (2018) on IMDb Rotten Tomatoes: 96% (8,3); weltweites Einspielergebnis: $93,4 Mio.
FSK: 12, Dauer: 136 Minuten.

Als Ron Stallworth (John David Washington, TV-Serie "Ballers") zu Beginn der 1970er Jahre der erste afroamerikanische Polizist in Colorado Springs im Mittleren Westen der USA wird, macht ihm Polizeichef Bridges (Robert John Burke, TV-Serie "Person of Interest") gleich klar, daß das kein einfacher Job für ihn werden wird – denn der Rassismus ist in der Polizei weit verbreitet. Davon läßt sich Ron nicht abhalten und dank seines Ehrgeizes und seines Tatendrangs darf er sich schon bald an Undercover-Missionen beteiligen. Eines Tages entdeckt Ron in der Zeitung eine Annonce der örtlichen Gruppierung des Ku-Klux-Klan; er ruft die dort angegebene Nummer kurzentschlossen an, wo ihm Ortsleiter Walter (Ryan Eggold, TV-Serie "The Blacklist") einen Beitritt zur Organisation schmackhaft machen will. Weil Rons Hautfarbe dem logischerweise entgegensteht, schickt er zu den persönlichen Treffen des Klans seinen jüdischen Kollegen Filip "Flip" Zimmermann (Adam Driver, "Silence"), während er selbst weiterhin die Telefonate führt – und bei denen freundet er sich durch Zufall sogar (vorgeblich) mit dem ein politisches Amt anstrebenden neuen Landesleiter des Klans an, David Duke (Topher Grace, "Interstellar"). Währenddessen muß sich Flip des Mißtrauens von Klanmitglied Felix (Jasper Pääkkönen, TV-Serie "Vikings") erwehren und gleichzeitig vagen Andeutungen über einen geplanten Anschlag in naher Zukunft nachgehen …

Montag, 17. September 2018

TV-Tips für die Woche 38/2018

Abgesehen von etlichen Filmen zu Romy Schneiders 80. Geburtstag eine eher magere Woche:

Montag, 17. September:
Arte, 20.15 Uhr und 22.00 Uhr: "Eine einfache Geschichte" (1978) und "Gruppenbild mit Dame" (1977)
Zum 80. Geburtstag von Romy Schneider zeigt Arte zwei ihrer späteren Filme am Stück: Im OSCAR-nominierten "Eine einfache Geschichte" von Claude Sautet (der den in meinen Augen besten Schneider-Film "Die Dinge des Lebens" inszenierte) verkörpert sie eine Modezeichnerin mittleren Alters namens Marie, die sich dazu entschließt, einen Neuanfang zu wagen, dabei aber zwischen ihrem Ex-Mann (Bruno Cremer) und ihrem Lebensgefährten (Claude Brasseur) steht, für die sie beide viel empfindet. Die Heinrich Böll-Adaption "Gruppenbild mit Dame" mit Brad Dourif ("Einer flog über das Kuckucksnest") als Co-Star gilt dagegen als nicht übermäßig gelungen, brachte Romy Schneider aber immerhin den Deutschen Filmpreis ein.

Dienstag, 18. September:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Unterwegs mit Jacqueline" (2016)
Free-TV-Premiere des französischen Feel-Good-Movies, das auch in deutschen Arthouse-Kinos mit insgesamt über 100.000 Zuschauern relativ erfolgreich lief. Es geht um den algerischen Bauern Fatah, der seit Jahren davon träumt, seine geliebte Kuh Jacqueline auf der Pariser Landwirtschaftsausstellung vorzustellen. Als seine Bewerbung endlich Erfolg hat, leihen ihm die Dorfbewohner das nötige Geld, um nach Frankreich zu kommen. Den letzten Wegabschnitt von Marseille nach Paris legen Fatah und Jacqueline zu Fuß zurück, wobei sie diverse interessante Bekanntschaften machen, so mit dem verarmten Schloßgutbesitzer Philippe (Lambert Wilson, "Matrix 2 + 3") ...

Außerdem:
Terminator: Genisys (leider arg mittelmäßiges Reboot der Reihe, mit Arnold Schwarzenegger und "Game of Thrones"-Star Emilia Clarke in den Hauptrollen; 20.15 Uhr bei Pro7Maxx)
Inglourious Basterds (Quentin Tarantinos fulminantes Zweiter Weltkriegs-Racheepos mit Brad Pitt und Christoph Waltz; 0.20 Uhr im ZDF)

Samstag, 15. September 2018

Samstags-Update (37/2018)

Ein paar kleinere Änderungen gibt es im deutschen Startplan bis Ende Oktober: Die Action-Horrorkomödie "Assassination Nation" wurde um einen Monat auf Mitte November verschoben, neu Ende Oktober ist hingegen der U-Boot-Thriller "Hunter Killer" mit Gerard Butler und Gary Oldman. Außerdem erhielt die US-Komödie "A Happening of Monumental Proportions" einen "deutschen" Titel: "Career Day mit Hindernissen" ...


Box Office-News:
"The Nun" bleibt an der Spitze der deutschen Kinocharts und fällt im Vergleich zum Start mit deutlich über 150.000 Zuschauern gar nicht so weit zurück - ungewöhnlich für einen Horrorfilm, der zudem ziemlich miese Kritiken und mittelprächtige Mundpropaganda hat. Aber scheinbar ist dem Publikum momentan einfach nach Gruseligem (man könnte meinen, dafür würde es reichen, die Nachrichten einzuschalten, aber naja) ... Möglicherweise ist "The Nun" der einzige Film mit sechsstelligen Zuschauerzahlen, aber drei Neuzugänge könnten die Marke knacken: Der unerwartet humorvolle Action-Horrorfilm "Predator - Upgrade", die reife US-Komödie "Book Club" und die Kinderfilm-Fortsetzung "Pettersson & Findus - Findus zieht um". Die "Predator"-Reihe war in Deutschland auf sich gestellt niemals extrem erfolgreich (die beiden "Alien vs. Predator"-Crossovers trotz mieser Qualität schon), am besten startete das Original mit knapp 150.000 Zuschauern - so gesehen ist der Start von Shane Blacks Reboot/Fortsetzung noch im erwarteten Bereich zu verorten. Der Actionfilm "Mile 22" mit Mark Wahlberg enttäuscht mit nur rund 50.000 Zuschauern (vermutlich Platz 6), während die anspruchsvolle deutsche Arthouse-Produktion "Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm" mit gut 30.000 Besuchern ordentlich eröffnet und auf dem zehnten Rang landen sollte.
In den USA wurde von "Predator - Upgrade" durchaus mehr erwartet, doch nach den mäßigen Kritiken muß man sich gut $25 Mio. zufriedengeben. Wenigstens reicht das für die Spitze, denn hier erlebt "The Nun" anders als in Deutschland sehr wohl den genretypischen Absturz um 65% auf knapp unter $20 Mio. am zweiten Wochenende. Angesichts des Monsterstarts in der Vorwoche ist das für die Produzenten aber sehr leicht verschmerzbar. Platz 3 erobert mit über $15 Mio. Paul Feigs sehr positiv besprochene Thriller-Komödie "Nur ein kleiner Gefallen" mit Anna Kendrick und Blake Lively, während sich der Krimi "White Boy Rick" mit Matthew McConaughey wohl auch wegen nur verhalten positiver Kritiken mit knapp $10 Mio. und Rang 4 begnügen muß. "Unbroken: Path to Redemption", das inoffizielle, sich primär an das gläubige christliche Publikum richtende Low Budget-Sequel zu Angelina Jolies Kriegsfilm "Unbroken", floppt mit gut $2 Mio. auf Platz 10. In Deutschland kommt "Nur ein kleiner Gefallen" am 8. November in die Kinos, "White Boy Rick" erst am 14. Februar 2019; "Unbroken 2" dürfte eher ein Direct-to-DVD-Release werden (wenn überhaupt).

Quellen:

Donnerstag, 13. September 2018

MOLLY'S GAME – ALLES AUF EINE KARTE (2017)

Regie und Drehbuch: Aaron Sorkin, Musik: Daniel Pemberton
Darsteller: Jessica Chastain, Idris Elba, Kevin Costner, Michael Cera, Chris O'Dowd, Jeremy Strong, Brian d'Arcy James, Bill Camp, Graham Greene, J.C. MacKenzie, Justin Kirk, Angela Gots, Joe Keery, Claire Rankin, Madison McKinley, Stephanie Herfield, Jon Bass, Samantha Isler, Piper Howell, Rachel Skarsten
Molly's Game: Alles auf eine Karte (2017) on IMDb Rotten Tomatoes: 81% (7,1); weltweites Einspielergebnis: $59,3 Mio.
FSK: 12, Dauer: 140 Minuten.

Molly Blooms (Jessica Chastain, "Zero Dark Thirty") Tag beginnt nicht wirklich gut: Das FBI steht mit einer schwerbewaffneten Einsatztruppe vor ihrer Wohnungstür und nimmt sie recht rabiat fest. Der Grund: Molly, einst beinahe eine olympische Skifahrerin, organisierte bis vor zwei Jahren zuerst in Los Angeles, dann in New York höchst erfolgreich illegale Pokerrunden mit sehr hohen Einsätzen. An und für sich halb so schlimm, doch da zu den Spielern nicht nur Hollywood- und Sport-Stars, Hedgefonds-Manager und andere steinreiche Prominente zählten, sondern auch diverse (russische wie auch italienische) Mafiosi, hat das FBI großes Interesse an Mollys Kooperation. Da deren ganzes Vermögen im Zuge ihrer Verhaftung konfisziert wurde und die Behörden starken zeitlichen Druck auf sie ausüben, ist es gar nicht so einfach, eine gute Rechtsvertretung zu finden. Doch dann landet sie bei Charlie Jaffey (Idris Elba, "Pacific Rim"). Der erfahrene Anwalt hat eigentlich wenig Interesse daran, einen Fall zu übernehmen, für den er womöglich niemals bezahlt wird und bei dem er die Klientin im Grunde genommen für schuldig hält – doch die Fürsprache seiner Teenager-Tochter (die Mollys zuvor erschienene Autobiographie gelesen hat) und Mollys ungewöhnlich prinzipientreues Verhalten mitsamt der Weigerung, für eine Strafminderung oder sogar Immunität ihre damaligen Kunden zu verraten, stimmen ihn schließlich um …

Dienstag, 11. September 2018

Klassiker-Rezension: DER TAG, AN DEM DIE ERDE FEUER FING (1961)

Originaltitel: The Day the Earth Caught Fire
Regie: Val Guest, Drehbuch: Wolf Mankowitz und Val Guest, Musik: Stanley Black
Darsteller: Edward Judd, Janet Munro, Leo McKern, Arthur Christianson, Reginald Beckwith, Michael Goodliffe, Austin Trevor, Bernard Braden, Edward Underdown, Robin Hawdon, Renée Asherson, Sir Michael Caine
Der Tag, an dem die Erde Feuer fing (1961) on IMDb Rotten Tomatoes: 86% (7,4); FSK: 6, Dauer: 95 Minuten.
Die Journalisten des Londoner "Daily Express" gehen routiniert ihrer Arbeit nach, auch wenn diverse ungewöhnliche Wetterphänomene für großes Stirnrunzeln sorgen. Tatsächlich kommen der abgebrühte Wissenschaftsredakteur Bill Maguire (Leo McKern, "Das Omen") und sein nach seiner Scheidung besonders zynischer jüngerer Kollege und Freund Peter Stennings (Edward Judd, "Raubzug der Wikinger") durch eine Kombination aus gründlicher Recherche und guten Kontakten wie der Ministersekretärin und Telefonistin Jeannie Craig (Janet Munro, "Dschungel der 1000 Gefahren") den Ursachen des merkwürdigen Wetters auf die Spur: Alles deutet darauf hin, daß zwei von den Amerikanern und den Sowjets an Nord- und Südpol zufällig gleichzeitig durchgeführte Atombombentests die Erde aus ihrem Gleichgewicht gebracht haben! Während die Regierungen das verheimlichen wollen, um keine Panik in der Bevölkerung zu verursachen, veröffentlicht der "Daily Express" seine Erkenntnisse und Schlußfolgerungen. Das gibt natürlich Ärger, schlimmer ist jedoch, daß das Wetter immer extremer wird, die Temperaturen immer weiter steigen und deshalb schon bald die Wasserversorgung gefährdet ist. Ist die Erde noch zu retten?

Montag, 10. September 2018

TV-Tips für die Woche 37/2018

Montag, 10. September:
Arte, 20.15 Uhr: "La dolce vita - Das süße Leben" (1960)
Federico Fellinis Schwarzweiß-Klassiker ist vor allem berühmt für Anita Ekbergs Bad im Trevi-Brunnen, aber ihn darauf zu reduzieren, ist natürlich albern. Fellini portraitiert in "La dolce vita" anhand des Streifzugs des Boulevard-Journalisten Marcello (Marcello Mastroianni) durch das nächtliche Rom meisterhaft und sehr kritisch die italienische Gesellschaft der Nachkriegszeit, wobei die Oberschicht im Mittelpunkt steht.

Kabel Eins, 23.00 Uhr: "Predator" (1987)
Am Donnerstag startet die späte Fortsetzung "Predator - Upgrade" in den deutschen Kinos, vorher kann man bei Kabel Eins noch einmal das Original mit Arnold Schwarzenegger (und "Upgrade"-Regisseur Shane Black in einer Nebenrolle) anschauen. Mehr dazu in meinem TV-Tip vom März.

Arte, 23.00 Uhr: "Musketier mit Hieb und Stich" (1971)
In dem sehr vergnüglichen Mantel-und-Degen-Abenteuer von Jean-Paul Rappeneau ("Der Husar auf dem Dach") spielt Jean-Paul Belmondo den hitzköpfigen Nicolas, der nach Amerika fliehen mußte, nachdem er einen Adligen im Duell getötet hatte, der seiner attraktiven Frau Charlotte (Marlène Jobert, "Der aus dem Regen kam") schöne Augen gemacht hatte. Weil er sich in Amerika neu verliebt hat, kehrt er kurz nach der Französischen Revolution noch einmal in seine Heimat zurück, um sich von Charlotte scheiden zu lassen. Die zu finden, erweist sich aber als keine einfache Aufgabe, denn Nicolas gerät als vermeintlicher Spion schnell in das Fadenkreuz der Revolutionäre und flieht mit der von ihm geretteten Adligen Pauline (Laura Antonelli) in das Land hinein ...

WDR, 23.20 Uhr: "Neruda" (2016)
Free-TV-Premiere der für einen Golden Globe nominierten chilenischen Mischung aus Biopic und Krimi von "Jackie"-Regisseur Pablo Larraín. Es geht um den weltberühmten Dichter und Politiker Pablo Neruda (Luis Gnecco, "Eine fantastische Frau"), der Ende der 1940er Jahre wegen seiner Zugehörigkeit zu den Kommunisten ins Visier der Regierung gerät und verhaftet werden soll. Neruda will ins Ausland fliehen, hat allerdings einen hartnäckigen Polizisten (Gael García Bernal, "Babel") an den Hacken.

Samstag, 8. September 2018

Samstags-Update (36/2018)

Sebastian Schippers tragikomisches Road-Movie "Roads" wurde von Ende Oktober auf Mitte Februar 2019 verschoben, ansonsten gibt es keine nennenswerten Änderungen im deutschen Startplan bis Ende Oktober:


Box Office-News:
Nach mehreren Wochen ohne starke Neustarts bringt nun ein Horrorfilm etwas Schwung in die deutschen Kinocharts: "The Nun", das neue Spin-Off aus James Wans "Conjuring"-Universum, eröffnet mit ungefähr einer Viertelmillion Zuschauern und stellt damit einen Franchise-Rekord auf (bisher: "Conjuring 2" mit knapp 195.000). Die Kritiken sind zwar sehr mäßig ausgefallen, ganz offensichtlich locken aber das spannende Szenario und die stimmungsvollen Trailer viele Interessierte in die Kinos - und daß der letzte erfolgreiche Horrorfilm inzwischen auch schon eine Weile zurückliegt, ist sicherlich ebenfalls hilfreich. Auch der zweite Platz geht an einen Neueinsteiger, namentlich an den hochgelobten deutschen Jugendfilm "Das schönste Mädchen der Welt". Die clevere, in die Gegenwart versetzte "Cyrano de Bergerac"-Variante überschreitet als einziger weiterer Film des Wochenendes die Marke von 100.000 Zuschauern. Rang 3 sollte an "Hotel Transsilvanien 3" mit ca. 75.000 Besuchern gehen. Das originelle Eiszeit-Abenteuer "Alpha" enttäuscht dagegen mit etwas über 30.000 Kinogängern, was knapp für die Top 10 reichen dürfte.
Auch in den USA ist "The Nun" auf dem besten Wege, einen Franchise-Startrekord (bisher: "Conjuring 2" mit $41,8 Mio.) aufzustellen: Aktuell sieht es nach einem Auftakt mit mindestens $45 Mio. aus, je nach dem Ausmaß der Frontlastigkeit könnten sogar die $50 Mio. geknackt werden. Warner Bros. erobert somit zum fünften Mal in Folge die Spitze der US-Charts (zuvor mit "Meg" und "Crazy Rich"). "Crazy Rich" sollte sich mit etwa $13 Mio. Platz 2 sichern, dicht gefolgt allerdings vom Action-Neustart "Peppermint" mit Jennifer Garner, der trotz richtig mieser Kritiken im Rahmen der Erwartungen eröffnet. In den deutschen Kinos läuft "Peppermint" am 29. November an.

Quellen:

Freitag, 7. September 2018

Nachruf: Burt Reynolds (1936-2018)

Burt Reynolds hat in seiner Karriere einige erstaunliche Dinge erreicht. Beispielsweise war er von 1978 bis 1982 fünf Jahre in Folge der bestbezahlte Hollywood-Schauspieler - das hatte vor ihm nur Bing Crosby in den 1940er Jahren geschafft. Auf der anderen Seite gelang Reynolds das Kunststück, sich zum inoffiziellen Rekordhalter der verpaßten Chancen aufzuschwingen, denn zu den von ihm abgelehnten Rollenangeboten gehören: Han Solo, James Bond, Michael Corleone ("Der Pate"), Randle McMurphy ("Einer flog übers Kuckucksnest"), John McClane ("Stirb Langsam"), Edward Lewis ("Pretty Woman"). So viele grandiose Rollen auszuschlagen - sein Hauptkriterium war laut eigener Aussage, daß er nur solche annahm, die auf ihn wirkten, als würde es Spaß machen, sie zu spielen - und trotzdem zum vorübergehend beliebesten Star mindestens der USA zu werden, das wird Reynolds so schnell vermutlich keiner nachmachen. Gestern starb Burt Reynolds unerwartet im Alter von 82 Jahren.

Als Schauspieler war Burt Reynolds ab den frühen 1960er Jahren aktiv, zunächst meist in TV-Produktionen wie der Kultserie "Rauchende Colts", aber auch schon in einigen Kinowestern wie Sergio Corbuccis "Kopfgeld: Ein Dollar" (1966), Arnold Lavens "Sam Whiskey" (1969) oder Tom Gries' "100 Gewehre" (1969). Obwohl er darin wie auch in einigen weiteren Werken wie Samuel Fullers Actionfilm "Outsider" (1969) als Hauptdarsteller agierte, schaffte er den Durchbruch zum Star erst 1972 in jenem Film, den er selbst als seinen besten bezeichnete (und ich bin geneigt, ihm zuzustimmen): "Beim Sterben ist jeder der Erste". In John Boormans kultigem Survival-Thriller spielt er den Stadtmenschen Lewis, der mit einigen Freunden eine Kanutour in den Appalachen unternimmt - doch schnell geraten sie ins Visier sadistischer Rednecks, die eine gnadenlose Hetzjagd auf sie veranstalten. Von den Rollen, die Reynolds sich entgehen ließ, ärgerte ihn übrigens die (bereits vor "Beim Sterben ist jeder der Erste" erfolgte) James Bond-Absage am meisten, zumal sie gewissermaßen versehentlich geschah. Wie er sagte, rief ihn der legendäre Bond-Produzent Albert R. Broccoli irgendwann an und fragte ihn, ob er Interesse habe, den gefloppten George Lazenby zu beerben. Reynolds antwortete spontan, das würde nicht funktionieren, weil das Publikum nie einen Amerikaner in dieser Rolle akzeptieren würde (womit er vermutlich gar nicht so falsch lag). Broccoli stimmte ihm offensichtlich zu und so war die Chance vertan, ehe Reynolds bewußt wurde, daß er die Rolle wirklich gern gespielt hätte ...

Nachhaltig geschadet hat ihm das bekanntlich nicht. Zunächst ergatterte er eine Hauptrolle in Robert Aldrichs Gefängnisfilm-Klassiker "Die letzte Meile" (1974), dann wurde er anstatt als Geheimagent - nun mit jenem markanten Schnäuzer, der zu seinem Markenzeichen wurde - durch einige höchst erfolgreiche Actionkomödien wie "Ein ausgekochtes Schlitzohr" (1977) und "Auf dem Highway ist die Hölle los" (1981), jeweils samt Fortsetzungen, zum Superstar und Sexsymbol, in denen er mit umwerfendem Charme und mehr als einem Hauch Selbstironie das Publikum unterhielt (die Kritiker allerdings weniger). Mitte der 1980er Jahre, als Reynolds die 50 überschritt, ging es nach "City Heat" (1984), in dem er an der Seite von Clint Eastwood agierte, jedoch recht schnell bergab mit seiner Karriere - sicher eine negative Spätfolge seines großen Erfolges mit relativ anspruchslosen Filmen, denn nun fehlten für den älteren Reynolds Angebote für gute Rollen. So kehrte er vermehrt ins Fernsehen zurück, wo er in der Comedy-Serie "Daddy schafft uns alle" 1991 immerhin einen Emmy gewann und 1992 einen Golden Globe. Bemerkenswert ist außerdem sein herrlicher Gastauftritt 2012 in der durchgeknallten Animationsserie "Archer", in der Burt Reynolds mit gewohnter Selbstironie sich selbst sprach. Im Kino war Reynolds zwar immer noch mehr oder weniger regelmäßig zu sehen, aber meist in Nebenrollen und in wenig bemerkenswerten Filmen wie Uwe Bolls "Schwerter des Königs". Die große Ausnahme war im Jahr 1997 Paul Thomas Andersons Meisterwerk "Boogie Nights", in dem Reynolds als schmieriger Porno-Regisseur beeindruckte und für seine Darbietung sogar einen Golden Globe gewann und zum einzigen Mal für einen OSCAR nominiert wurde - was ihn allerdings nicht daran hinderte, später zu verkünden, daß er den Film hasse; er feuerte sogar seinen Agenten, weil der ihn in die Rolle (die er nach eigenen Angaben sieben Mal abgelehnt hatte) hineinquatschte ... Ein letztes Highlight in Reynolds' Karriere hat sein überraschender Tod leider knapp verhindert: Bereits in wenigen Wochen sollte er für Quentin Tarantino in einer größeren Rolle im Charles Manson-Drama "Once Upon a Time in Hollywood" vor der Kamera stehen.

Burt Reynolds verstarb am 6. September in einem Krankenhaus in Florida, nachdem er am Morgen in seinem Haus einen Herzstillstand erlitten hatte.
R.I.P.

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Donnerstag, 6. September 2018

ALPHA (2018)

Regie: Albert Hughes, Drehbuch: Daniele Sebastian Wiedenhaupt, Musik: Joseph S. DeBeasi
Darsteller: Kodi Smit-McPhee, Chuck, Jóhannes Haukur Jóhannesson, Natassia Malthe, Jens Hultén, Leonor Varela, Marcin Kowalczyk, Spencer Bogaert, Morgan Freeman (Erzähler)
Alpha (2018) on IMDb Rotten Tomatoes: 80% (6,6); weltweites Einspielergebnis: $99,6 Mio.
FSK: 12, Dauer: 97 Minuten.

Vor 20.000 Jahren, während der letzten Eiszeit, bricht der kaum erwachsene Keda (Kodi Smit-McPhee, "Planet der Affen: Revolution") zu seiner ersten Jagd auf. Gemeinsam mit den von seinem Vater Tau (Jóhannes Haukur Jóhannesson, "I Remember You") angeführten Kriegern seines sowie denen eines befreundeten Stammes soll Keda sich bei der vor dem nahenden Winter überlebenswichtigen Jagd auf eine Herde Bisons beweisen. Eines der Tiere erwischt jedoch Keda und wirft ihn eine Klippe hinunter. Zwar hat er Glück im Unglück, da er auf einem Vorsprung in wenigen Metern Tiefe landet; doch seine Stammesgefährten halten Keda für tot und lassen den Bewußtlosen zurück. Durch eine Laune des Schicksals schafft es der junge Jäger später tatsächlich lebendig auf den Boden, wenn auch mit verletztem Bein. So kann er sich des Nachts mit letzter Not vor einem nahenden Wolfsrudel auf einen Baum retten, wobei er einen der nach ihm schnappenden Wölfe verletzt. Anstatt den Wolf am nächsten Morgen zu töten, beschließt Keda, ihn in einer nahen Höhle gesundzupflegen – und als sein Bein wieder gut genug verheilt ist, um sich auf den beschwerlichen Weg in die Heimat zu machen, bleibt der von Keda auf den Namen Alpha getaufte Wolf zu seiner Überraschung nicht etwa zurück, sondern folgt ihm unverdrossen durch alle Gefahren …

Dienstag, 4. September 2018

ANT-MAN AND THE WASP (3D, 2018)

Regie: Peyton Reed, Drehbuch: Chris McKenna, Erik Sommers, Paul Rudd, Andrew Barrer und Gabriel Ferrari, Musik: Christophe Beck
Darsteller: Paul Rudd, Evangeline Lilly, Michael Douglas, Michelle Pfeiffer, Walton Goggins, Michael Peña, Laurence Fishburne, Hannah John-Kamen, Randall Park, Abby Ryder Fortson, Judy Greer, Bobby Cannavale, David Dastmalchian, Tip "T.I." Harris, Divian Ladwa, Stan Lee
Ant-Man and the Wasp (2018) on IMDb Rotten Tomatoes: 87% (7,0); weltweites Einspielergebnis: $622,7 Mio.
FSK: 12, Dauer: 118 Minuten.

Nach seinem Ausflug nach Deutschland in "Captain America: Civil War" steht Scott Lang (Paul Rudd, "Vielleicht lieber morgen") alias Ant-Man für zwei Jahre unter Hausarrest, die jetzt fast abgelaufen sind. In dieser Zeit durfte er nicht mit Dr. Hank Pym (Michael Douglas) und dessen Tochter Hope (Evangeline Lilly, "Der Hobbit – Smaugs Einöde") alias Wasp kommunizieren, da sie von den Behörden als Scotts Komplizen eingestuft werden – zu Unrecht, da sie von Scotts Abstecher nach Deutschland nichts wußten – und deshalb auf der Flucht sind. Gemeinsam suchen Vater und Tochter nach einem Weg, Hopes Mutter Janet (Michelle Pfeiffer, "Mord im Orient Express") aus dem Subatomaren Raum zu befreien, in dem sie seit 30 Jahren gefangen ist. Endlich haben sie eine Maschinerie fertiggestellt, die genau das bewerkstelligen soll – doch unerwartet sorgt der erste Testlauf beim nichtsahnenden Scott für einen seltsamen Traum von Janet. Also entführt Hope den Ex-Dieb kurzerhand aus dem Hausarrest, denn offensichtlich ist er seit seinem Besuch im Subatomaren Raum irgendwie mit Janet verbunden. Problematisch ist jedoch, daß nicht nur das FBI rund um Agent Jimmy Woo (Randall Park, "Fast verheiratet") hinter ihnen her ist, sondern auch noch der Gangster Sonny Birch (Walton Goggins, "Lincoln") – der Pyms hochmodernes Mini-Labor zu Geld machen will – sowie eine mysteriöse maskierte Gestalt namens Ghost (Hannah John-Kamen, "Ready Player One") …

Montag, 3. September 2018

TV-Tips für die Woche 36/2018

Heute nur bis Freitag, da meine TV-Zeitschrift (noch) nicht geliefert wurde:

Montag, 3. September:
Arte, 20.15 Uhr: "Die sieben Samurai" (1954)
Arte zeigt Akira Kurosawas meisterhaftes Samurai-Epos (das unter anderem als Vorlage für den Westernklassiker "Die glorreichen Sieben" diente) über den Kampf von sieben von einer verzweifelten Dorfbevölkerung angeheuerten Samurai gegen Banditen in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Dabei greift der Sender auf die gut dreistündige Langfassung zurück (die Kinofassung dauerte zweieinhalb Stunden, die auf DVD erhältliche japanische Fassung ist mit 207 Minuten sogar noch etwas länger). Aktuell Platz 19 in den IMDb Top 250 der besten Filme aller Zeiten!

Arte, 23.30 Uhr: "Yakuza" (1974)
Ein stimmungsvoller Noir-Thriller mit spannender Prämisse von "Die drei Tage des Condor"-Regisseur Sydney Pollack. Robert Mitchum ("Ein Köder für die Bestie", "Goldenes Gift") spielt den amerikanischen Privatdetektiv Harry Kilmer, der von einem alten Freund um Hilfe gebeten wird, der sich in Japan mit den Yakuza eingelassen hat (was bekanntlich nie eine gute Idee ist, wenn man lange leben und dabei auch noch alle Körperteile behalten will). Damals floppte der Film an den Kinokassen und erhielt sehr gemischte Kritiken, was laut Drehbuch-Autor Paul Schrader ("Taxi Driver") damit zusammenhängen dürfte, daß Pollack einen ganz anderen Film drehte als Schrader es in seinem Skript vorschwebte. Heutzutage gilt "Yakuza" aber als kleiner Klassiker des Genres und das meiner Meinung nach absolut zu Recht!

Außerdem:
Pandorum (nicht ganz ausgereifter, aber spannender Raumschiff-Horror mit Dennis Quaid und Ben Foster; 22.00 Uhr bei Tele 5)
Gone Girl (raffinierter Mix aus Beziehungsdrama und Thriller von David Fincher, mit der OSCAR-nominierten Rosamund Pike und Ben Affleck in den Hauptrollen; 22.15 Uhr im ZDF)

Dienstag, 4. September:
Servus TV, 20.15 Uhr: "8 Namen für die Liebe" (2014)
Free-TV-Premiere des in seiner Heimat mit beinahe 10 Millionen Zuschauern erfolgreichsten spanischen Films aller Zeiten. Es handelt sich um eine eher lose Adaption der französischen Culture Clush-Komödie "Willkommen bei den Sch'tis", wobei es in diesem Fall um potentiell beziehungsverhindernde kulturelle Mißverständnisse zwischen Andalusiern und Basken geht.

Tele 5, 20.15 Uhr (um etwa 3 Minuten gekürzt; ungeschnittene Nachtwiederholung um 2.30 Uhr): "Stonehearst Asylum" (2014)
Free-TV-Premiere des auf einer Kurzgeschichte von Edgar Allen Poe basierenden Gruselfilms von Brad Anderson ("Der Maschinist", "Transsiberian"), in dem ein junger britischer Arzt (Jim Sturgess) Ende des 19. Jahrhunderts eine Stelle in einer psychiatrischen Anstalt annimmt, deren Angestellte sich allerdings ziemlich merkwürdig verhalten. Weitere Rollen spielen Kate Beckinsale, Sir Michael Caine und Sir Ben Kingsley.

3sat, 22.35 Uhr: "Die vier im Jeep" (1951)
3sat startet eine "Nachkriegskino"-Reihe, die um 20.15 Uhr mit Bernhard Wickis deutschem Anti-Kriegsklassiker "Die Brücke" beginnt (den ich bereits in früheren TV-Tips empfohlen hatte) und mit dieser schweizerischen Produktion von Leopold Lindtberg fortgesetzt wird, die bei der allerersten Berlinale den Goldenen Bären gewann. Schauplatz ist das noch von den Alliierten besetzte Wien des Jahres 1950, in dessen (anders als im strikt geteilten Berlin) gemeinsam verwalteter Innenstadt je ein Vertreter der vier Besatzungsmächte - also ein Amerikaner, ein Brite, ein Franzose und ein Sowjet - einen aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft geflohenen Österreicher suchen.

Mittwoch, 5. September:
3sat, 22.25 Uhr: "Der letzte Akt" (1955)
Weiter geht es im "Nachkriegskino" mit dieser deutsch-österreichischen Produktion von G.W. Pabst ("Westfront 1918") über die letzten Kriegstage in Berlin und speziell im "Führerbunker". OSCAR-Nominee Oskar Werner ("Jules und Jim") spielt den nazikritischen Hauptmann Wüst, der dem Führer (Burgtheater-Schauspieler Albin Skoda) Bericht über die Lage erstatten soll, aber lange nicht zu ihm vorgelassen wird. "Der letzte Akt" war übrigens der erste deutsche Film nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem Hitler vorkommt.

Arte, 23.55 Uhr: "Manila" (1975)
Free-TV-Premiere (in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln) des Sozialdramas von Lino Brocka, das als international wohl renommiertester philippinischer Film überhaupt gilt (nicht, daß es da extrem viel Konkurrenz gäbe). Es geht um den jungen Julio, der vom Land in die Hauptstadt Manila kommt, um dort seine große Liebe wiederzufinden. Ligaya war nach Manila gezogen, weil ihr eine gute Arbeitsstelle versprochen wurde; doch nach einem Brief hat sie sich nicht mehr gemeldet und ihre Arbeitgeberin behauptet, Ligaya hätte sie bestohlen und sei dann weggerannt ...

Außerdem:
Die Frau in Schwarz (stimmungsvoller Gruselfilm mit Daniel Radcliffe und einem rachsüchtigen Geist; 20.15 Uhr leicht geschnitten bei Tele 5, ungekürzte Nachtwiederholung um 3.45 Uhr)

Donnerstag, 6. September:
3sat, 22.25 Uhr: "Schwarzer Kies" (1961)
Weiter geht es in der "Nachkriegskino"-Reihe mit diesem deutschen Schwarzweiß-Drama von Helmut Käutner ("Der Hauptmann von Köpenick"). Im Nachkriegsdeutschland bringt der Bau einer US-Militärbasis in der Ortschaft Sohnen im Hunsrück dringend benötigte Arbeit - dennoch werden die Amerikaner selbst nicht gerade mit offenen Armen empfangen, sondern mißtrauisch beäugt. Einer der Einwohner, Robert (Helmut Wildt), ist auch als Schwarzhändler tätig - als er einer Razzia entkommen will, verursacht er einen schlimmen Verkehrsunfall.

Freitag, 7. September:
3sat, 22.25 Uhr: "Nachts, wenn der Teufel kam" (1957)
Und noch einmal "Nachkriegskino", dieses Mal sogar OSCAR-nominiert: Unter der Leitung des zurückgekehrten Hollywood-Regisseurs Robert Siodmak (der Film noir-Klassiker wie "Rächer der Unterwelt" und "Gewagtes Alibi" schuf) spielt Claus Holm ("Der Tiger von Eschnapur") den Kriminalkommissar Kersten, der im Jahr 1944 vermutet, daß ein Serienmörder umgeht. Das Problem: Es paßt nicht in die Nazi-Ideologie, daß ein solcher Killer so lang sein Unwesen trieb, ohne überführt zu werden ...

Außerdem:
Batman Begins (der Auftakt zu Christopher Nolans bahnbrechender "The Dark Knight"-Trilogie mit Christian Bale; 22.10 Uhr bei Pro 7)

Samstag, 1. September 2018

Samstags-Update (35/2018)

Lenny Abrahamsons Mystery-Thriller "The Little Stranger" mit Domhnall Gleeson, der eigentlich kommenden Donnerstag anlaufen sollte, hat seinen Startplatz verloren; ansonsten gibt es keine Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Oktober:


Box Office-News:
Das gleiche Spiel wie letzte Woche: Das vorherbstlich anmutende Wetter bringt den Kinos nur bedingt etwas, weil zugkräftige Neustarts fehlen (die alle während der Hitzewochen verpulvert wurden oder erst später anlaufen). So kommt es, daß mit "Sauerkrautkoma", "The Equalizer 2" und "Hotel Transsilvanien 3" drei schon länger laufende Filme die Plätze auf dem Treppchen unter sich ausmachen werden, wobei alle drei an der 100.000 Zuschauer-Marke kratzen. Mein Tip: Am Ende macht "Hotel Transsilvanien 3" das Rennen. Der beste Neustart sortiert sich auf Platz 4 ein, wobei die US-Komödie "Bad Spies" mit Mila Kunis mit (Previews mitgerechnet) um die 80.000 Besuchern im Rahmen der verhaltenen Erwartungen bleibt. Das gilt letztlich auch für die restlichen breit gestarteten Neulinge, die aber mit einer Ausnahme außerhalb der Top 10 landen sollten. Die Ausnahme ist mit ca. 50.000 Zuschauern die deutsche Beziehungskomödie "Safari", was bestenfalls für Platz 7 reicht. Allesamt auf je 25.000 bis 35.000 Kinogänger zielen nach den Hochrechnungen von InsideKino Detlev Bucks Actionkomödie "Asphaltgorillas", die Tragikomödie "Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon" mit Elmar Wepper, das britische Gerichtsdrama "Kindeswohl" mit Emma Thompson und Stanley Tucci sowie der animierte Kinderfilm "Käpt'n Sharky" ab.
In den USA spielen die Neustarts ebenfalls keine ganz große Rolle, was am langen Labour Day-Wochenende allerdings meistens so ist, denn das wird von den Amerikanern traditionell genutzt, um ältere Filme nachzuholen, die sie bislang verpaßt haben. Das RomCom-Phänomen "Crazy Rich" nutzt das weidlich aus und verteidigt mit erneut einem nur minimalen Rückgang auf etwa $23 Mio. am normalen Wochenende problemlos die Führung. Auch der Hai-Thriller "Meg" hält sich gut und verteidigt mit $10 Mio. den zweiten Platz. Der erste Neueinsteiger meldet sich auf Rang 3-5 zu Wort, es ist das Historiendrama "Operation Finale" über die Jagd des Mossad nach der Nazi-Größe Adolf Eichmann (gespielt von Sir Ben Kingsley). $6 Mio. am normalen Wochenende, $8 Mio. am langen Wochenende und $10 Mio. seit dem vorgezogenen Mittwochsstart sind allerdings leicht enttäuschend für den recht solide besprochenen Film. Im Rahmen der Erwartungen bleibt der sehr stark rezensierte Social Media-Thriller "Searching" mit John Cho, der nach einem guten limitierten Start in der letzten Woche nun auf gut $5 Mio. kommen sollte (allerdings immer noch erst in 1200 Kinos läuft im Vergleich zu fast 4000 der beiden topplazierten Filme - "Operation Finale" ist immerhin in 1800 zu sehen). Außerhalb der Top 10 floppt mit etwa $3 Mio. der SciFi-Film "Kin" mit Dennis Quaid und James Franco. In Deutschland kommt "Kin" am 13. September in die Kinos, "Searching" folgt eine Woche später; "Operation Finale" hat noch keinen Starttermin.

Quellen: