Letztes Update vom 19. Januar: Der US-Horrorfilm "Escape Room" wurde um eine Woche auf den 28. Februar verschoben.
Nachdem der Kinoherbst uns immerhin noch den erfolgreichsten Film des Jahres beschert hat ("Phantastische Tierwesen 2" mit gut 3,5 Millionen Zuschauern), stehen im Januar und Februar in den deutschen Lichtspielhäusern wieder einmal vorwiegend hoffnungsvolle OSCAR-Anwärter Schlange, um das anspruchsvolle Publikum in die Kinos zu locken - aber natürlich gibt es auch noch einige potentielle Mainstream-Highlights, wenngleich erstaunlicherweise zur Abwechslung ohne Comic-Superhelden. Die wichtigsten und vielversprechendsten deutschen Kinostarts bis Ende Februar:
Nachdem der Kinoherbst uns immerhin noch den erfolgreichsten Film des Jahres beschert hat ("Phantastische Tierwesen 2" mit gut 3,5 Millionen Zuschauern), stehen im Januar und Februar in den deutschen Lichtspielhäusern wieder einmal vorwiegend hoffnungsvolle OSCAR-Anwärter Schlange, um das anspruchsvolle Publikum in die Kinos zu locken - aber natürlich gibt es auch noch einige potentielle Mainstream-Highlights, wenngleich erstaunlicherweise zur Abwechslung ohne Comic-Superhelden. Die wichtigsten und vielversprechendsten deutschen Kinostarts bis Ende Februar:
3. Januar:
Ich bin ja grundsätzlich ein großer Fan von Keira Knightley,
aber in historischen bzw. in relativ ferner Vergangenheit spielenden Rollen
("Stolz und Vorurteil", "Die Herzogin", "Anna Karenina") finde ich sie sogar noch besser. Scheinbar sieht sie
selbst das ähnlich oder vielleicht hat sie auch einfach ein Faible für solche
Rollen, jedenfalls spielt auch das historische Biopic "Colette" mehr als
100 Jahre in der Vergangenheit: Die Story beginnt in den 1890er Jahren und
handelt von der titelgebenden jungen Französin, die den bekannten Autor Willy
(Dominic West) heiratet und von ihm in die Pariser Künstlerkreise eingeführt
wird. Das weckt ihre eigene Kreativität und da weibliche Autoren zu dieser
Zeit kaum Chancen haben, ermutigt Willy – der selbst in einer kreativen Krise
steckt – sie, unter seinem Namen Bücher zu veröffentlichen. Die entwickeln sich zu einem
großen Erfolg und schon bald will Colette nicht mehr akzeptieren, daß
ihr Gatte den ganzen Ruhm einheimst …
Ebenso wie Keira Knightley zählt Glenn Close zu den
Kandidatinnen für eine weitere OSCAR-Nominierung, wobei Close nach ihrer Golden
Globe-Nominierung sogar bessere Aussichten hat. Sie verkörpert in der
Romanverfilmung des schwedischen Regisseurs Björn Runge Joan Castleman, deren
Ehemann Joe (Jonathan Pryce) just den Literaturnobelpreis gewonnen hat. Auf
der Reise zur Verleihung nach Stockholm werden Joan – die selbst Autorin ist –
und Joe von ihrem Sohn David (Max Irons) und dem Schrifsteller Nathaniel
(Christian Slater) begleitet, der unbedingt eine Biographie über Joe verfassen
möchte. Doch die Reise zeigt auf, daß es bei der Schriftsteller-Familie
Castleman bei weitem nicht so harmonisch zugeht wie es scheint …
10. Januar:
"Robin Hood":
Braucht die Welt eine weitere Verfilmung der Sage von
Robin Hood, dem aufrechten Kämpfer für die Gerechtigkeit und die Unterdrückten
gegen die korrupten und gierigen Adligen um den Sheriff von Nottingham und Prinz John? Nun,
Hollywood meinte offensichtlich "Ja!", allerdings dürften die
Produzenten das inzwischen schon wieder bereuen. Denn der neue "Robin
Hood" vom britischen TV-Regisseur Otto Bathurst ("Peaky
Blinders") fiel in den USA bei den Kritikern ebenso durch wie beim
Publikum – im Rest der Welt, wo europäische Sagenstoffe traditionell populärer sind, dürfte es etwas besser laufen, angesichts von Produktionskosten
von rund $100 Mio. wird es aber sehr schwer werden, am Ende schwarze Zahlen zu
schreiben. "Kingsman"-Star Taron Egerton spielt den neuen Robin Hood in
einem Film, der sich offenbar Guy Ritchies erfolgreiche "Sherlock Holmes"-Neuinterpretation als Vorbild genommen hat und vor allem auf
temporeiche Action setzt – dabei aber offenbar Handlung und Figurenzeichnung
weitgehend vernachlässigt. Robins engster Vertrauter John wird von Jamie Foxx
verkörpert, Lady Marian von Eve Hewson (TV-Serie "The Knick"), der
Sheriff von Nottingham vom australischen "Rogue One"-Bösewicht Ben
Mendelsohn.
"Ben Is Back":
Zu den zahlreichen OSCAR-Kandidaten, die im Januar und
Februar bei uns starten, zählt das Familien- und Suchtdrama "Ben Is
Back" von Peter Hedges ("Pieces of April"), in dem dessen Sohn
Lucas Hedges die Hauptrolle des drogensüchtigen Ben übernimmt, der sich selbst
aus der Entzugsklinik entlassen hat und nun an Weihnachten vor der Tür seiner
Familie steht. Von der wird er mehr als skeptisch aufgenommen, doch schließlich
einigt er sich mit seiner Mutter (Julia Roberts) darauf, daß er einen Tag
bleiben darf, bevor er freiwillig in die Klinik zurückkehrt. Lucas Hedges ist
dieses Jahr gleich mit zwei Filmen aussichtsreich im Rennen um eine
OSCAR-Nominierung, jedoch dürfte er mit "Der verlorene Sohn" (für
den er bereits eine Golden Globe-Nominierung erhielt) bessere Chancen haben.
Julia Roberts zählt auch zum erweiterten Kandidatinnenkreis.
Der norwegische Regisseur Lars Klevberg legt gerade einen
ziemlich steilen Aufstieg hin: Seine cineastischen Sporen verdiente er sich durch drei
Kurzfilme, von denen der letzte – eine an den Genreklassiker "Ring"
erinnernde Horrorstory namens "Polaroid" – offenbar so gut
ankam, daß er ihn selbst zu einem englischsprachigen Kinofilm ausbauen durfte.
Und ebenfalls 2019 soll auch noch die von ihm geleitete Wiederbelebung der
altehrwürdigen "Child's Play"-Reihe (aka "Chucky – Die
Mörderpuppe") die Leinwände erobern. Ob er das Zeug dazu hat, kann man ja
anhand von "Polaroid" schon einmal überprüfen. Hier geht es um die recht menschenscheue Schülerin Bird (Kathryn Prescott aus der TV-Serie "24:
Legacy"), deren große Leidenschaft das Photographieren ist. Doch als sie
in einem Antiquariat eine alte Polaroid-Kamera ersteht, muß sie bald
feststellen, daß deren Benutzung unschöne Nebenwirkungen mit sich bringt: Wer
von ihr photographiert wird, stirbt wenig später einen grausigen Tod …
"Kalte
Füße":
Deutsch-österreichische Komödie über den jungen
Kleinkriminellen Denis (Emilio Sakraya), der in die abgelegene Villa des
reichen Raimund (Heiner Lauterbach) einbricht und erwischt wird. Zu seinem
Glück wird er allerdings für den neuen Pfleger des von einem Schlaganfall
schwer gezeichneten Raimund gehalten und nutzt diese Gelegenheit, um der sicheren
Verhaftung zu entgehen. Bevor er wieder abhauen kann, kommt ein Schneesturm
auf, der alle Anwesenden – darunter auch Raimunds Enkelin (Sonja Gerhardt) – in
der Villa festsetzt. Das ist ungünstig für Denis, denn Raimund hat ihn schnell
durchschaut.
Diese schrullig-sympathische Heavy Metal-Komödie aus
Finnland, die im letzten Drittel immer wahnwitziger wird, war der
Publikumsliebling beim Fantasy Filmfest 2018. Mehr zum Film in meiner
verlinkten Rezension.
"Das Mädchen, das
lesen konnte":
Französisches historisches Drama über die junge Bäuerin
Violette (Pauline Burlet) – auf deren Autobiographie der Film basiert –, die
Mitte des 19. Jahrhunderts in einem Bergdorf in der Provence aufwächst, als
alle Männer des Ortes von Napoleon III. als Rebellen verhaftet werden. Fortan
müssen die zurückgebliebenen Frauen sich ohne männliche Hilfe über Wasser
halten …
17. Januar:
"Glass":
Nachdem sich M. Night Shyamalans bester und erfolgreichster
Film seit langem, "Split", ganz am Ende überraschend als Spin-Off seines frühen Mystery-Hits "Unbreakable" entpuppte, führt
der für seine überraschenden Wendungen berühmt-berüchtigte Filmemacher die
beiden Filme und ihre Pro- und Antagonisten in "Glass" zusammen:
Bruce Willis kehrt als unverwundbarer Superheld wider Willen David Dunn
zurück und Samuel L. Jackson als dessen skrupelloser, an der Knochenkrankheit
leidender "Entdecker" Mr. Glass sowie aus "Split" James
McAvoy als schizophrener Kevin Wendell Crumb (alias Beast) und Anya Taylor-Joy
als dessen einziges entflohenes Opfer Casey Cooke. Da Beast-Kevin inzwischen
komplett außer Kontrolle ist, will David ihn zur Strecke bringen – doch da dies
ein Shyamalan-Film ist, dürfen wir uns garantiert auf etliche unerwartete
Storyentwicklungen freuen.
Das Kino-Regiedebüt der renommierten britischen
Theater-Regisseurin Josie Rourke erzählt die tragische Geschichte
von Mary Stuart, hier verkörpert von Saoirse Ronan ("Brooklyn"), und ihrer Rivalin Königin
Elizabeth I. (Margot Robbie). Den Kritikern zufolge sollen die darstellerischen
Leistungen (neben der für Kostümfilme üblichen prächtigen Ausstattung)
allerdings auch schon das beste Element eines allzu konventionell
inszenierten und trotz betonter Konzentration auf die beiden Rivalinnen zu
wenig in die Tiefe gehenden Films sein, der deshalb kaum eine Rolle in der
Awards Season spielt.
"Der
Spitzenkandidat":
Letzteres gilt auch für Jason Reitmans auf realen
Geschehnissen basierendes Politdrama, das lange als potentielles
OSCAR-Schwergewicht galt – ehe die mediokren Rezensionen kamen, die vor allem
die Haltungslosigkeit des überwiegend bloß abbildenden Films kritisieren. Auch
hier erhält der Hauptdarsteller das meiste Lob, denn Hugh Jackman ("Greatest Showman") verkörpert
gewohnt charismatisch den US-Politiker Gary Hart, der 1988 als aussichtsreicher
Präsidentschaftskandidat der Demokraten galt, ehe ihn eine außereheliche Affäre
und seine denkbar schlechte Krisenbewältigung gegenüber den Angriffen der
Boulevardmedien zu Fall brachten. Vera Farmiga spielt Harts Ehefrau, J.K.
Simmons seinen Wahlkampfmanager.
"Manhattan
Queen":
In der mittelmäßig rezensierten, vom Klassiker "Die
Waffen der Frauen" aus dem Jahr 1988 inspirierten Komödie von Peter Segal
("Get Smart") spielt Jennifer Lopez Maya, die mit Anfang 40
stellvertretende Filialleiterin in einem Supermarkt in New York ist, damit
jedoch wohl bereits das Ende der Karriereleiter erreicht hat, da sie keinen
Schulabschluß besitzt und ihr so das höhere Management verwehrt bleibt. Doch
als ihre beste Freundin ihren Lebenslauf kreativ überarbeitet, erhält sie prompt eine Anstellung als Marketing-Beraterin in einer Kosmetikfirma. Zunächst läuft es gut,
doch natürlich droht ihr Schwindel irgendwann aufzufliegen … Lopez hat für ihre
gewohnt charmante Performance viel Lob erhalten, doch ein
uninspiriertes Skript ohne viel Witz kann auch sie nur ansatzweise retten.
"Immenhof – Das
Abenteuer eines Sommers":
In den 1950er Jahren und danach noch einmal in den 1970er
Jahren wurden insgesamt fünf erfolgreiche "Immenhof"-Heimatfilme
gedreht (und in den 1990er Jahren noch eine TV-Serie), die die Abenteuer der
Bewohner des fiktiven Reiter-Gutshofs in Schleswig-Holstein schildern.
Jetzt versucht sich die Regisseurin und Drehbuch-Autorin Sharon von Wietersheim
("Workaholic") an einer modernen Neubelebung, in der drei Schwestern
(zwei davon noch minderjährig) sich seit dem Tod des Vaters alleine um den
Immenhof kümmern. Während die gewitzte mittlere Tochter Lou (Leia Holtwick) mit
ihren 16 Jahren die ersten Liebeswirren erlebt, versucht sie alles, um den
drohenden Ruin des Immenhofs abzuwenden. Weitere Rollen spielen Heiner
Lauterbach und Wotan Wilke Möhring.
"Fahrenheit
11/9":
Das Ziel von OSCAR-Gewinner Michael Moore ("Bowling for
Columbine") ist klar: US-Präsident Donald Trump muß weg! Da werden ihm
viele zustimmen, doch sein Plan, mit dieser neuen polemischen Doku (deren Titel
von seinem früheren Erfolg "Fahrenheit 9/11" abgeleitet ist und somit
indirekt die Wahl Trumps in ihrer Wirkung auf die USA mit den Anschlägen vom 11. September 2001 vergleicht) pünktlich zu den Zwischenwahlen im November 2018 die Wähler aufzurütteln,
ging trotzdem ziemlich schief. Zwar verliefen die Zwischenwahlen für Trump
wenig erfolgreich, mit Moores Film hat das jedoch kaum zu tun, den wollte in
den USA nämlich kaum jemand im Kino sehen – eher schwer vorstellbar, daß das bei uns
anders laufen wird. Hat sich Moores gewollt polarisierender Stil einfach
abgenutzt? Oder können die "normalen Bürger" das Thema einfach nicht
mehr hören und sehen? An den Kritiken kann es jedenfalls nicht liegen, die
fielen nämlich sehr positiv aus, zumal sich Moore weniger als sonst in den Mittelpunkt
stellt und sich auch keineswegs nur an Trump abarbeitet, sondern
ebenso die Fehler des übrigen US-Politbetriebs (auch und gerade bei den
nun oppositionellen Demokraten) seziert, die seiner Meinung nach Trumps Wahl
erst ermöglicht haben.
"Raus":
Ein deutsches Aussteiger-Drama von Philipp Hirsch über den
linken Aktivisten Glocke (Matti Schmidt-Schaller), der ins Visier der Polizei
gerät und sich daher einer Gruppe von Aussteigern anschließt, die autark in
den Bergen leben will. Doch die erhoffte Idylle wird schon bald von der grimmen
Realität eingeholt …
24. Januar:
" Chaos im
Netz" (3D):
2012 feierte Disney mit einer seiner relativ wenigen
kompletten Neukreationen der jüngeren Vergangenheit große Erfolge bei Publikum
und Kritikern: "Ralph reichts" schildert die eifrigen Bemühungen eines
eigentlich doch recht liebenswürdigen Videospiel-Bösewichts,
endlich auch mal ein Held sein zu dürfen. In "Chaos im Netz" kehren
Randale-Ralph, Rennfahrerin Vanellope von Schweetz und die anderen Spielfiguren
zurück, um im Internet nach einem entscheidenden Ersatzteil für ein
beschädigtes Videospiel zu suchen … Nachdem bereits der erste Teil mit vielen Cameos
legendärer Videospiel-Figuren glänzte, weitet "Chaos im Netz" das
noch aus und bringt u.a. die Disney-Prinzessinnen sowie Marvel-Superhelden ins
Spiel – was erneut für starke Kritiken und hohe Einspielergebnisse sorgt.
"Creed II":
Und gleich noch eine Fortsetzung: Nach dem gelungenen
"Rocky"-Reboot "Creed" mit dem von Michael B. Jordan ("Black Panther") verkörperten Sohn von Apollo Creed, der mit der Hilfe von Rocky
(immer noch: Sylvester Stallone) selbst ein erfolgreicher Boxer werden möchte,
knüpft "Creed II" an "Rocky IV" an – denn Adonis Creed, der
es in der Zwischenzeit zum Weltmeister gebracht hat, soll in seinem nächsten Kampf auf
den Sohn von Rockys früherem Erzrivalen Ivan Drago (erneut: Dolph Lundgren)
treffen. Rocky ist davon nur wenig begeistert, muß er sich auf diese Weise doch
erneut mit Traumata aus seiner Vergangenheit beschäftigen … Laut Stallone soll
dies sein letzter Auftritt als "Rocky" sein; mal sehen, ob er sich
daran hält, denn weitere "Creed"-Filme dürfte es als Folge der wiederum
positiven Kritiken und des auf dem Niveau des Vorgängers bleibenden
kommerziellen Erfolges auf jeden Fall geben.
Zu den größten OSCAR-Favoriten zählt "The
Favourite" vom griechischen Filmemacher Yorgos Lanthimos, der mit seinen
höchst unkonventionellen Filmen ("The Lobster", "The Killing of
a Sacred Deer") schon für viel Furore bei Kritikern und Festivalbesuchern
überall auf der Welt sorgte – das große reguläre Kinopublikum fand er außerhalb
seiner Heimat bislang aber nicht. Mit "The Favourite" könnte sich
das ändern, denn der satirische Kostümfilm soll für Lanthimos' Verhältnisse recht
zugänglich geraten sein und glänzt zudem mit einer Hauptdarstellerinnen-Troika,
die gute Aussichten hat, komplett für die Academy Awards nominiert zu werden: Die
vor allem aus hochwertigen britischen TV-Serien wie "Broadchurch", "The Night
Manager" oder "The Crown" bekannte Charaktermimin Olivia Colman
spielt die britische Königin Anne, die im 18. Jahrhundert mühsam über ein
Großbritannien herrscht, das sich im Krieg mit Frankreich befindet. Da Anne
jedoch gesundheitlich angeschlagen ist, erledigt in Wahrheit ihre Vertraute Lady Sarah
(Rachel Weisz, "Ewige Jugend") die meisten Angelegenheiten – zumindest, bis sie Konkurrenz
durch das neue Dienstmädchen Abigail (Emma Stone) erhält, das schnell Annes
Freundschaft gewinnt …
"Beautiful
Boy":
Auch "Beautiful Boy" ist im OSCAR-Rennen
vertreten, jedoch vorwiegend mit seinem jungen Hauptdarsteller Timothée
Chalamet, dem nach dem letztjährigen "Call Me by Your Name" seine
zweite Nominierung in Folge winkt. Der eine wahre Geschichte erzählende Film
selbst, ein charakterzentriertes Suchtdrama vom belgischen Regisseur Felix van
Groeningen ("The Broken Circle"), wird zwar durchaus wohlwollend
rezensiert, löst aber kaum Euphorie bei den Kritikern aus, die vor allem einen
zu glatten und emotional manipulativen Handlungsverlauf bemängeln. Chalamet
spielt Nic, Sohn liebender Eltern (Steve Carell und Amy Ryan), der trotz aller
guten Voraussetzungen auf die schiefe Bahn gerät und drogenabhängig wird. Vor
allem Vater David versucht alles, um Nic zu helfen, seine Abhängigkeit zu
überwinden, doch der macht es seinen Eltern alles andere als einfach.
"Womit haben wir
das verdient?":
In der gesellschaftskritischen österreichischen Komödie
spielt Caroline Peters aus der TV-Serie "Mord mit Aussicht" Wanda, deren
Teenager-Tochter Nina (Chantal Zitzenbacher) ihr zu ihrer großen Überraschung
eröffnet, daß sie zum Islam konvertieren, sich in Fatima umbenennen und
ein Kopftuch tragen möchte. Zwar ist Wanda grundsätzlich sehr weltoffen und
tolerant, mit dieser scheinbar aus dem Nichts kommenden Enthüllung muß sie aber erstmal klarkommen. Wenig begeistert
von Ninas Entscheidung ist auch Hanife (Alev Irmak), die Mutter von Ninas
türkischstämmiger Freundin Maryam und Befürworterin eines aufgeklärten Islam …
"Die
unglaublichen Abenteuer von Bella":
US-Familienfilm über die titelgebende Hündin, die von ihrem Herrchen
getrennt wird und einen 600 km weiten Weg zurücklegt, um zu ihm zurückzufinden.
Auf dem Weg trifft Bella viele Menschen (u.a. Ashley Judd und Edward James
Olmos), deren Leben sie beeinflußt.
"Das letzte
Mahl":
Das historische Kammerspiel von Langfilm-Debütant Florian Frerichs zeigt ein Abendessen der jüdischen Familie Glickstein in Berlin – am
Tag von Hitlers Machtergreifung 1933. So ist Hitler natürlich ein großes
Gesprächsthema, da es sehr unterschiedliche Meinungen zu ihm gibt und zu seinen
Auswirkungen auf das jüdische Leben in Deutschland – der gerade volljährige
Sohn Michael offenbart sich gar als NSDAP-Anhänger …
30./31. Januar:
Ein weiterer OSCAR-Topfavorit: Die Tragikomödie
"Green Book" vom eigentlichen Klamauk-Spezialisten Peter Farrelly
("Verrückt nach Mary", "Dumm und Dümmer") hat bereits
etliche wichtige Kritikerpreise gewonnen (u.a. vom National Board of Review)
und ist für fünf Golden Globes nominiert – dabei sind die Kritiken zwar gut,
aber nicht herausragend und bemängeln vor allem eine etwas
oberflächliche und weichspülende Behandlung der Thematik. Aber die auf wahren
Begebenheiten beruhende Story eines brillanten schwarzen Pianisten
(Mahershali Ali, "Moonlight"), der in den frühen 1960er Jahren auf
Tournee in den noch stark vom Rassismus geprägten Südstaaten geht und dabei
nach und nach Freundschaft mit seinem wenig politisch korrekten weißen Fahrer
(Viggo Mortensen) schließt, scheint in unserer Ära des wieder einmal
erstarkenden politischen Populismus einen Nerv zu treffen.
"The Mule":
Mit 88 Jahren ist Clint Eastwood erstmals seit 2012
("Back in the Game") wieder vor der Kamera zu sehen – und er hat
offensichtlich immer noch seine Fans, denn das von Eastwood auch inszenierte
Krimidrama "The Mule" lockt zumindest in den USA trotz nur leicht
positiver Kritiken überraschend viele Zuschauer in die Kinos. Eastwood spielt
in einer weiteren Adaption einer wahren Geschichte den 90-jährigen
Koreakriegs-Veteranen Earl, der sich aufgrund einer finanziellen Notlage als
Drogenschmuggler für ein mexikanisches Kartell verdingt …
"Plötzlich Familie":
Bemerkenswert positiv rezensiert wurde die chaotische, jedoch
offenbar sehr sympathische Familienkomödie von Sean Anders ("Kill the
Boss", "Daddy's Home"), in der Rose Byrne ("Bad Neighbors") und Mark Wahlberg ein Ehepaar spielen, das beschließt, gleich drei Pflegekinder aufzunehmen, von denen das älteste bereits 15
ist (und von Isabela Moner aus "Sicario 2" gespielt wird). Wenig
überraschend halsen sie sich damit wesentlich mehr auf, als sie erwartet hatten
…
"The Possession of Hannah Grace":
Generischer US-Horrorfilm über Ex-Polizistin Megan (Shay
Mitchell aus der TV-Serie "Pretty Little Liars"), die inzwischen als
Nachtwächterin in einer Leichenhalle arbeitet – und es dabei eines Nachts mit
einem Dämon zu tun bekommt, der immer noch in der bei einem Exorzismus gestorbenen
Hannah Grace haust und es nun auf Megan abgesehen hat.
"Belleville
Cop":
"Ziemlich beste Freunde"-Star Omar Sy spielt in
der französischen Actionkomödie von Rachid Bouchareb ("London River")
den Pariser Polizisten Baaba, der mit seinem Leben sehr zufrieden ist und
deshalb auch schon mehrere Beförderungen ausgeschlagen hat. Doch als ein alter
Freund aus den USA, der ihn vor einem Drogendeal warnt, ermordet wird,
beschließt Baaba, aus seiner Bequemlichkeit auszubrechen und gemeinsam mit
seiner Mutter nach Miami zu ziehen, um die Hintergründe des Mordes aufzudecken.
Dabei arbeitet er mit dem US-Cop Ricardo (Luis Guzman) zusammen, der allerdings
von Baabas eher kreativen und nicht immer legalen Ermittlungsmethoden wenig
angetan ist …
7. Februar:
"Drachenzähmen
leicht gemacht 3: Die geheime Welt" (3D):
Im dritten und (angeblich) letzten Teil von Dreamworks' populärer Animationsfilm-Reihe versucht Wikinger Hicks als neuer Häuptling seines Dorfes
weiterhin, ein friedliches Zusammenleben zwischen Wikingern und Drachen zu
sichern. Doch dann bedroht eine neue Gefahr ihre Heimat und Hicks und sein
loyaler Drache Ohnezahn müssen in eine mythenumwobene Welt reisen, um sie
abzuwenden.
"The LEGO Movie 2" (3D):
In der Fortsetzung des vor allem in den USA enorm
erfolgreichen "The LEGO Movie" übernimmt ein neuer Regisseur die
Leitung: Mike Mitchell ("Für immer Shrek", "Trolls") löst
Phil Lord und Christopher Miller ab und führt die Geschichte von Emmet fort.
Der muß mit seinen Freunden (inklusive Batman) diesmal gefährliche Invasoren
aus dem Weltall abwehren …
"Holmes & Watson":
In seiner zweiten Regiearbeit (nach "Der
Knastcoach") widmet sich der bis dato vorwiegend als Drehbuch-Autor (u.a.
für "Tropic Thunder" und "Men in Black 3") tätige Etan
Cohen wie so viele Künstler vor ihm den Abenteuern von Sir Arthur Conan Doyles
Meisterdetektiv Sherlock Holmes – allerdings passend zu Cohens bisherigem Werk
in komödiantischer Form. Zur Handlung ist nur bekannt, daß Holmes (Will
Ferrell) und Dr. Watson (John C. Reilly) innerhalb von vier Tagen versuchen
müssen, einen Mordversuch des brillanten Dr. Moriarty (Ralph
Fiennes) auf Königin Victoria zu vereiteln. Bei den US-Kritikern kam
"Holmes & Watson" überhaupt nicht gut an.
"Frühes
Versprechen":
Eric Barbiers tragikomischer biographischer Historienfilm
schildert das ungemein ereignisreiche Leben des in Litauen geborenen Romain Gary (als
Erwachsener: Pierre Niney, "Frantz"), der mit seiner Mutter
(Charlotte Gainsbourg) in Polen lebt, als dort 1939 die Nazis einmarschieren.
Gemeinsam flüchten sie nach Frankreich, wo Romain zunächst als
Widerstandskämpfer, dann als Pilot in den afrikanischen Kriegsschauplätzen und
nach dem Krieg als Diplomat tätig ist. Außerdem wird er ein vielfach prämierter
Schriftsteller, schreibt am Drehbuch zum Kriegsfilm-Klassiker "Der längste
Tag" mit und dreht als Regisseur zwei Filme. Fleißiges Kerlchen …
"The
Prodigy":
In dem Horrorthriller von Nicholas McCarthy ("The
Pact") spielt "Orange Is the New Black"-Star Taylor Schilling
Sarah, deren Sohn Miles ein Wunderkind ist, aber auch sehr beunruhigende
Fähigkeiten offenbart, die kein Arzt erklären kann. Hat Miles also
übernatürliche Fähigkeiten – oder ist er gar nicht mehr "ihr" Miles,
sondern von irgendeiner Macht besessen?
14. Februar:
Obwohl die Hollywood-Realfilm-Adaption des Anime-Klassikers
"Ghost in the Shell" nicht so richtig erfolgreich ausfiel, steht uns
bereits der nächste Versuch ins Haus, ein Kult-Anime in die westliche Welt zu
übertragen. Unter der Regie von Robert Rodriguez ("From Dusk till
Dawn") und mit James Cameron als Produzent spielt Rosa Salazar aus "Maze
Runner 2 + 3" den titelgebenden Cyborg, der in einer postapokalyptischen
Welt vom Mechaniker Dr. Ido (Christoph Waltz) gefunden und repariert wird,
dabei allerdings die Erinnerungen an ihr vorheriges Dasein verliert. Während Dr. Ido
Alita wie eine eigene Tochter aufzieht, sind sinistre Gestalten hinter ihr her
– denn Alita hat einzigartige Fähigkeiten …
"Club der roten
Bänder – Wie alles begann":
Das Prequel erzählt die Vorgeschichte der Protagonisten der
ersten (und enorm erfolgreichen) VOX-Serien-Eigenproduktion über einige
krebskranke Jugendliche. Inwiefern das Sinn ergibt, da erstens der Kern der
Serie durch die Prequel-Prämisse wohl kaum erhalten bleiben kann und zweitens die
Darsteller inzwischen einige Jahre älter sind als beim Beginn der Serie 2015
(was sich bei Jugendlichen optisch logischerweise ziemlich sichtbar auswirkt),
wird sich erweisen müssen. Fans der Serie werden sich aber wohl so oder freuen.
"Happy Deathday 2U":
Auf über 350.000 Zuschauer in Deutschland kam Ende 2017 der
originelle schwarzhumorige Zeitschleifen-Teenie-Horrorfilm "Happy
Deathday", in dem die Studentin Tree (Jessica Rothe, "La La Land") den Tag ihrer Ermordung wieder und wieder durchleben muß, bis sie
die Identität ihres Mörders herausbekommt. In der wiederum von Christopher
Landon ("Scouts vs. Zombies") inszenierten und bewußt auf den
Valentinstag terminierten Fortsetzung soll gezeigt werden, wie und warum Tree
überhaupt in die Zeitschleife kam. Achtung: Der Trailer verrät die Identität
des Killers aus dem ersten Teil (da sie für die Fortsetzung eine wichtige Rolle
spielt)!
"Sweethearts":
Schauspielerin Karoline Herfurth ("Fack ju Göhte")
führt nach "SMS für Dich" zum zweiten Mal Regie: In der Komödie
"Sweethearts" spielt Hannah Herzsprung die alleinerziehende Mutter
Mel, die in finanziellen Nöten steckt und daher einen Diamantenraub plant.
Der läuft allerdings nicht ganz wie gedacht, weshalb sie die eigentümliche
Franny (Herfurth) als Geisel nimmt. Auf der turbulenten Flucht vor
dem Sondereinsatzkommando der Polizei
– in deren Verlauf Mel auch noch den Polizisten Harry (Frederick Lau) als
Geisel nimmt – entwickelt sich trotz aller Widrigkeiten unerwartet eine Art
Freundschaft zwischen Mel und Franny.
21. Februar:
"Der goldene
Handschuh":
Fatih Akin ("Aus dem Nichts") verfilmt den
preisgekrönten Bestseller von Heinz Strunk – das schreit doch eigentlich (nach
einem weitestgehend hitfreien Jahr 2018) nach einem dringend benötigten Erfolg
für die deutsche Kinobranche. Im Mittelpunkt der wahren Geschichte steht der
Hamburger Hilfsarbeiter Fritz Honka (Jonas Dassler), der in den 1970er Jahren
ein dunkles Geheimnis vor dem Rest der Welt verbirgt – er ist einer der
schlimmsten Serienmörder in der deutschen Nachkriegshistorie, bekannt auch als
"Bestie von Altona"! Wie er seine komplett auf weibliche Opfer
konzentrierten Taten beging, bis er letztlich gefaßt wurde, zeigt
"Der goldene Handschuh" aus der Perspektive des Mörders.
"Mein Bester
& Ich":
In Neil Burgers ("The Illusionist") US-Remake des
französischen Hits "Ziemlich beste Freunde" spielt "Breaking
Bad"-Antiheld Bryan Cranston den an den Rollstuhl gefesselten Millionär,
der durch die unkonventionelle und direkte Art seines frisch aus dem Gefängis
entlassenen neuen Pflegers (Kevin Hart) frischen Lebensmut gewinnt. Nicole Kidman mimt die im Original von Audrey Fleurot verkörperte Rolle der bezüglich des
neuen Pflegers skeptischen Assistentin.
"Can You Ever Forgive Me?":
Die Komödien-Experten Melissa McCarthy hat glänzende Aussichten
auf ihre zweite OSCAR-Nominierung; doch während sie die erste passenderweise
für die Komödie "Brautalarm" erhielt, begeistert sie Kritiker und
Publikum dieses Mal in einer ernsten Rolle. In dem tragikomischen Biopic "Can
You Ever Forgive Me?" spielt sie die lesbische Schriftstellerin Lee Israel,
die 1991 in eine finanzielle Notlage gerät, da ihre Bücher und Artikel nicht
mehr sonderlich gefragt sind. Eines Tages kommt ihr die möglicherweise rettende
Idee: Dank ihres Talents und der Erfahrung mit Biographien berühmter
Persönlichkeiten fällt es ihr leicht, Briefe besagter Persönlichkeiten
zu fälschen – daraus muß sich doch Geld machen lassen … Die glänzenden Kritiken
loben nicht nur die herausragenden Leistungen von McCarthy und ihrem Co-Star
Richard E. Grant (der ebenfalls eine OSCAR-Nominierung erhalten dürfte),
sondern auch das intelligente, sehr gekonnt zwischen Drama und Humor
balancierende Skript und die einfühlsame Inszenierung von Marielle Heller ("The
Diary of a Teenage Girl").
Nach seinem OSCAR-gekrönten Erfolg mit der Wirtschaftssatire
"The Big Short" bleibt der US-Regisseur Adam McKay der Satire treu, wechselt
jedoch von der Wirtschaft in die Politik. In "Vice" spielt Christian
Bale dank einer beeindruckenden Maske den umstrittenen früheren
US-Vizepräsidenten Dick Cheney, der während der Regierungszeit George W. Bushs
als treibende Kraft galt. Bale wird für seine Performance aller Voraussicht
nach seine bereits vierte OSCAR-Nominierung einheimsen, doch der Film selbst
ruft leider deutlich weniger Begeisterung hervor als "The Big Short".
Unterhaltsam, ja, jedoch nicht sonderlich inspiriert, überraschend oder gar
einsichtsreich soll McKays Sicht auf seine Protagonisten und ihren Einfluß auf
die USA sein, so die Kritiker. Das Ensemble ist jedoch über jeden Zweifel
erhaben: Neben Bale agieren u.a. Amy Adams (als Cheneys Ehefrau), Sam Rockwell
(als George W. Bush) und Steve Carell (als Verteidigungsminister Rumsfeld).
"Nobody's
Fool":
In der Komödie von Tyler Perry ("Madea"-Franchise)
fanden die meisten Kritiker eigentlich nur an den talentierten
Hauptdarstellerinnen Gefallen: Tiffany Haddish und Tika Sumpter agieren als
Schwestern Tanya und Danica, die für längere Zeit getrennt waren, da Tanya im
Knast saß. Als sie entlassen wird, mischt Tanya das Leben ihrer beruflich sehr
erfolgreichen kleinen Schwester mächtig auf – zumal als sie herausfindet, daß
Danica in einer reinen Online-Beziehung lebt und Tanya befürchtet, ihre Schwester könnte
einem Betrüger zum Opfer fallen.
"Der verlorene
Sohn":
Inspiriert von einer wahren Geschichte schildert Joel
Edgerton in seiner zweiten Regie- (nach "The Gift") und vierten
Drehbuch-Arbeit den Leidensweg des 19-jährigen Jared (Lucas Hedges), der im
erzkonservativen ländlichen Arkansas als Sohn eines Baptisten-Pastors (Russell
Crowe) und seiner Frau (Nicole Kidman) aufwächst. Als die erfahren, daß Jared
schwul ist, stecken sie ihn kurzerhand in ein "Gay Conversion
Therapy"-Camp, wie sie etwa vom amtierenden US-Vizepräsidenten
Mike Pence unterstützt werden. Dort soll Jared mit allen Mitteln von seiner
"Krankheit" geheilt respektive therapiert werden – den leitenden
"Therapeuten" spielt Edgerton selbst. Die Rezensionen
für "Der verlorene Sohn" sind überwiegend positiv ausgefallen, wobei
die schauspielerischen Leistungen (vor allem die vom für "Manchester by the Sea" OSCAR-nominierten Lucas Hedges) mehr gelobt werden als der
wohl relativ konventionell inszenierte Film selbst.
"Die Winzlinge 2
– Abenteuer in der Karibik":
In der Fortsetzung des französischen Animationsfilm
"Die Winzlinge – Operation Zuckerdose" (100.000 Zuschauer in Deutschland)
verschlägt es den Marienkäfer-Protagonisten versehentlich in einer
Pappschachtel bis in die Karibik – dort findet er zwar Artgenossen, deren
Lebensraum ist allerdings durch Bauarbeiten stark gefährdet. Können der Marienkäfer
und seine zur Hilfe gerufenen Freunde den karibischen Marienkäfern helfen?
28. Februar:
"Hard
Powder":
Der norwegische Regisseur Hans Petter Moland hat es Kollegen wie Michael Haneke ("Funny Games U.S.") oder Ole Bornedal
("Freeze – Alptraum Nachtwache") gleichgetan und selbst ein
englischsprachiges Remake seines eigenen Erfolgsfilms gedreht (wobei "Hard
Powder" eine britische Produktion ist, keine amerikanische). In Molands
Fall war das der sehr sehenswerte schwarzhumorige Thriller "Einer nach dem
anderen" von 2014, in dem Stellan Skarsgård als braver Bürger und
Schneepflugfahrer in einer norwegischen Kleinstadt auf Rachefeldzug (u.a. gegen
Bruno Ganz als serbischer Gangsterboß) geht, als sein Sohn stirbt. Diese
Story dürfte im Remake weitgehend erhalten bleiben, aber nun ist es Liam
Neeson, der als Nelson Coxman die lokale Unterwelt (hier: in den Rocky
Mountains) kräftig ausdünnt – was nach einer sehr passenden Besetzung aussieht.
Laura Dern spielt Nelsons Ehefrau, auch Emmy Rossum ist mit von der Partie. Bleibt nur noch zu hoffen, daß es Moland gelingt, die Qualität des Originals beizubehalten - Haneke und Bornedal schafften das nämlich nicht ...
Adam Robitels ("Insidious: The Last Key") unabhängig produzierter Horrorthriller erzählt von sechs einander unbekannten Menschen, die eine
Sache gemeinsam haben: Sie halten sich für sehr schlau. Dieses Sextett erhält
Einladungen für eine Reihe komplizierter "Escape Rooms", für deren
Bewältigung sie $1 Mio. versprochen bekommen. Was die Einladung verschweigt:
Wenn sie sich nicht rechtzeitig aus einem Escape Room befreien können, zeitigt das
tödliche Konsequenzen …
"Ostwind 4 – Aris Ankunft":
Heimische Pferdefilme sind und bleiben offensichtlich im
Trend bei deutschen Jugendlichen, wie u.a. die beliebte
"Ostwind"-Reihe zeigt – deren Zuschauerzahlen stiegen
von 850.000 auf gut 1,2 Millionen und gingen mit dem dritten Teil nur leicht
auf 1,1 Millionen zurück. Solide Aussichten also für Teil 4, erneut die
Millionenmarke zu knacken. Wieder einmal ist die Zukunft von Gut Kaltenbach
gefährdet, zudem wird Ostwind durch einen Vorfall traumatisiert und nicht
einmal seine Reiterin Mika (Hanna Binke) scheint ihm helfen zu können. Ausgerechnet die hitzköpfige Ari, die neu an den Hof kommt, scheint Ostwinds
Vertrauen gewinnen zu können …
"The Hate U
Give":
Die Romanverfilmung von George Tillman, Jr. ("Notorious
B.I.G.") ist ein recht ungewöhnlicher, aber überschwänglich gelobter
Coming of Age-Film über die 16-jährige Afroamerikanerin Starr (Amandla
Stenberg, "Die Tribute von Panem"), die in einem ärmlichen Viertel
wohnt, aber eine Privatschule besucht, wo sie eines von wenigen Kindern
ist, die nicht weiß sind. Auf diese Weise wächst sie gewissermaßen in zwei
Welten auf, was ihr emotional zunehmend Probleme bereitet. Als Starr dann
auch noch sieht, wie ihr bester Freund von der Polizei erschossen wird, droht
sie als möglicherweise entscheidende Zeugin zum Spielball der immer stärker
offenbar werdenden gesellschaftlichen Konflikte in den USA zu werden.
"Wie gut ist
deine Beziehung?":
Eien Beziehungskomödie von Ralf Westhoff
("Shoppen") über das eigentlich glückliche Paar Steve (Friedrich
Mücke) und Carola (Julia Koschitz), das durch die plötzliche Trennung eines befreundeten
Paars selbst in unruhiges Fahrwasser gerät. Steve ist verunsichert, fragt sich,
ob er genügend für die Beziehung tut und versucht, Carola ein in jeder Hinsicht
(noch) besserer Partner zu werden – die jedoch betrachtet Steves Wandlung
verwundert und wird gerade wegen dessen Bemühungen selbst unsicher …
Das war meine ausführliche Vorschau auf die ersten beiden Kinomonate 2019, die Vorschau auf März und April kommt voraussichtlich irgendwann im Februar.
Bei Gefallen an meinem Blog würde ich mich über die Unterstützung von "Der Kinogänger" mittels etwaiger Bestellungen über einen der amazon.de-Links in den Rezensionen oder über das amazon.de-Suchfeld in der rechten Spalte freuen, für die ich eine kleine Provision erhalte.
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