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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 18. April 2019

KINOVORSCHAU SOMMER 2019 (Teil 1)

Update vom 1. Juni: Der Episodenfilm "Berlin, I Love You" ist vom 13. Juni auf den 8. August verschoben worden.

Ab geht es in die bereits eine Woche zuvor von "Avengers: Endgame" eingeleitete Sommer- und damit Blockbuster-Saison, in der die großen Hollywood-Studios zahlreiche hoffnungsvolle Großproduktionen präsentieren. Nach einem schwachen Jahresauftakt mit wenigen Hits ist das auch bitter nötig:

1./2. Mai:
Überraschend stark rezensierte Sportkomödie, die sich eng an der Biographie der britischen Wrestlerin Saraya-Jade Bevis orientiert. Die stammt aus einer Wrestlerfamilie und wurde unter ihrem Ringnamen Paige vorübergehend zu einem der größten Stars der Profiliga WWE, mußte ihre Karriere aber Anfang 2018 aus gesundheitlichen Gründen mit nur 25 Jahren beenden. Im Film von Comedy-Spezialist Stephen Merchant (TV-Serien "The Office", "Extras"), der Sarayas steinigen Weg zur Profiwrestlerin skizziert, wird die junge Frau von Aufsteigerin Florence Pugh ("Lady Macbeth", kürzlich erhielt sie auch eine Hauptrolle im geplanten "Black Widow"-MCU-Solofilm) verkörpert, in einer Nebenrolle spielt zudem Ex-Wrestler Dwayne Johnson sich selbst.

"Royal Corgi – Der Liebling der Queen":
Im belgischen Animationsfilm der "Sammys Abenteuer"- und "Das magische Haus"-Schöpfer Ben Stassen und Vincent Kesteloot werden die berühmten Corgis von Queen Elizabeth II. zu Filmhelden – denn einer der Hundeschar landet nach diversen Eskapaden auf den Straßen Londons. Obwohl der lebenslang verwöhnte Rex dort kaum überlebensfähig ist, versucht er mit aller Macht, den Weg zurück zur Königin zu finden. Die Kritiken sind mittelmäßig ausgefallen, aber in etlichen Ländern (Niederlande, Rußland, Polen) lief "Royal Corgi" ziemlich erfolgreich.

"Im Netz der Versuchung":
Der Noir-Thriller von Steven Knight (Drehbuch-Autor von "Tödliche Versprechen" und "Allied") erhielt in den USA miese Kritiken und floppte dementsprechend, in anderen Ländern erreicht er aber ganz ordentliche Zuschauerzahlen. Das wird wohl mit der Starpower zusammenhängen, denn Matthew McConaughey spielt Baker, Kapitän eines Hochsee-Fischerbootes, den seine geheimnisvolle Vergangenheit einholt, als seine Ex-Frau (Anne Hathaway, "Colossal") bei ihm auftaucht. Sie hat eine klitzekleine Bitte an Baker: Er soll doch bitteschön ihren gewalttätigen neuen Gatten (Jason Clarke, "Der große Gatsby") für sie umbringen …

"Der Flohmarkt von Madame Claire":
In der Tragikomödie von Julie Bertuccelli spielt Frankreichs Kinolegende Catherine Deneuve ("Das Schmuckstück") Claire, die eines Morgens sicher ist, dies wäre der letzte Tag in ihrem Leben. Um tatsächlich endgültig mit ihrem Leben abzuschließen, improvisiert sie in dem Dorf, in dem sie lebt, einen Flohmarkt, auf dem sie alles, was sie besitzt, verkaufen und dabei noch einmal mit den anderen Dorfbewohnern ins Gepräch kommen will. Als ihre entfremdete Tochter (Chiara Mastroianni) davon hört, reist sie sofort an.

"One Cut of the Dead":
Dieser japanische, für umgerechnet etwa $25.000 gedrehte Low Budget-Zombiefilm ist eine der erstaunlichsten Box Office-Geschichten der letzten Jahre: Nach einem für Filme dieser Machart nicht untypischen Ministart in einem einzigen Tokioter Kino wurde "One Cut of the Dead" dank starker Mundpropaganda und einer erfolgreichen Festivaltour in immer mehr Kinos im Land gezeigt, enterte in der siebten Woche erstmals die Top 10, stieg in der Spitze bis auf Platz 5 und verschwand erst wieder nach der 18. Woche – hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings auch international für viel Aufmerksamkeit gesorgt (u.a. auf dem deutschen Fantasy Filmfest) und eroberte langsam die restliche Kinowelt. Nun ist auch Deutschland dran. Die selbstreferentielle Story: Eine enthusiastische Amateur-Filmcrew will in einem früheren Wasserkraftwerk einen Low Budget-Film namens "One Cut of the Dead" drehen – es geht jedoch zunächst einiges schief und dann bricht tatsächlich die Zombie-Apokalypse aus!

"The Hole in the Ground":
Lee Cronins Langfilm-Debüt ist einer dieser Arthouse-Horrorfilme, die von den Kritikern viel Lob erfahren, das Genrepublikum jedoch polarisieren. Es geht um die junge irische Mutter Sarah (Seána Kerslake), die mit ihrem Sohn Chris einen Neuanfang in einer Kleinstadt wagt. Nach einem Streit läuft Chris eines Tages in den nahen Wald, wo Sarah auf der Suche nach ihm ein riesiges Loch im Boden entdeckt. Wenig später taucht Chris scheinbar unversehrt wieder zu Hause auf, doch Sarah ist zunehmend überzeugt, daß er nicht mehr derselbe ist …

"Das schönste Paar":
Das deutsch-französische Thrillerdrama von Sven Taddicken ("Emmas Glück") erzählt von dem Lehrer-Ehepaar Malte (Ex-"Tatort"-Kommissar Maximilian Brückner) und Liv (Luise Heyer aus "Jack"), deren glückliche Beziehung beim Urlaub am Mittelmeer schwer erschüttert wird, als Liv Opfer einer Vergewaltigung durch drei Jugendliche wird. Beide halten zusammen, doch auch nach zwei Jahren hängt das Geschehen wie eine dunkle Wolke über ihnen – und dann sehen sie zufällig einen der Täter. Malte sinnt auf Rache.

9. Mai:
"Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu" (3D):
Obwohl ich in den 1990er Jahren ein Teenager war, ist der seither mehrfach durch innovative Neuerungen wiederaufgelebte Boom um die niedlichen japanischen Videospiel-Monster damals und bis heute aber sowas von komplett an mir vorbeigegangen. Trotzdem freue ich mich auf diese Realfilm-Adaption (genaugenommen ein Realfilm-Animations-Mix) aus Hollywood – und scheine dabei nicht der einzige zu sein, denn die US-Einspiel-Prognosen für den Film von Rob Letterman ("Gänsehaut") sind geradezu sensationell. Das dürfte zum einen an den amüsanten Trailern liegen, zum anderen auch und vielleicht sogar vor allem an der immensen Popularität von Ryan "Deadpool" Reynolds, der dem Pokémon-Meisterdetektiv in der Originalfassung seine Stimme leiht. Besagter Meisterdetektiv Pikachu macht sich mit dem jungen Menschen Tim (Justice Smith, "Jurassic World 2") auf die Suche nach dessen verschwundenem Vater Harry, der einst Pikachus Partner bei der Polizei war. Dabei finden sie heraus, daß es um mehr als nur Harry geht, vielmehr ist das gesamte Pokémon-Universum bedroht.

"Glam Girls – Hinreißend verdorben":
Nur eine Woche nach "Im Netz der Versuchung" kommt der nächste Film mit Anne Hathaway in die Kinos: In der Komödie – dem Kino-Regiedebüt von TV-Regisseur Chris Addison ("Veep") – spielen sie und Rebel Wilson ("Pitch Perfect") zwei ungleiche, von den Männern in ihrem Leben oft enttäuschte Trickbetrügerinnen, die sich zusammentun, um Millionäre auszunehmen. Dafür muß die elegante Josephine (Hathaway) ihre bodenständige, eher derbe Partnerin aber erst entsprechend trainieren … Bei "Glam Girls" handelt es sich um die bereits dritte Version der gleichen Story, die zuerst 1968 in "Zwei erfolgreiche Verführer" mit Marlon Brando und David Niven erzählt wurde und dann 1988 im sogar deutlich besseren "Zwei hinreißend verdorbene Schurken" mit Steve Martin und Michael Caine – nun ist also eine weibliche Variante dran.

"Stan & Ollie":
Hierzulande wurden sie lange Zeit als "Dick & Doof" verunglimpft, dabei zählen Stan Laurel und Oliver Hardy als "Stan & Ollie" oder auch "Laurel und Hardy" neben Charles Chaplin, Buster Keaton und Harold Lloyd zu den großen Legenden der Stummfilm-Comedy – und sogar den Wechsel zum Tonfilm haben sie prima hinbekommen. Jon S. Bairds ("Drecksau") u.a. für einen Golden Globe nominierter Film schildert die Spätphase der beiden Komiker, speziell ihre letzte Bühnentournee durch Großbritannien 1953. Zu diesem Zeitpunkt sind die großen Erfolge des Duos schon einige Zeit her, zudem geht es Ollie (John C. Reilly, "Das Märchen der Märchen") gesundheitlich immer schlechter. Da Stan (Steve Coogan, "Philomena") immer noch von einem letzten großen Film träumt, führt das zu Spannungen zwischen den langjährigen Freunden.

"Das Ende der Wahrheit":
Fünf Jahre nach "Wir waren Könige" tut sich Regisseur Philipp Leinemann erneut mit dessen Hauptdarsteller Ronald Zehrfeld für ein Thriller-Drama zusammen. In "Das Ende der Wahrheit" spielt Zehrfeld den Bundesnachrichtendienst-Agenten Martin, der nach einem Terroranschlag auf ein Münchener Restaurant, zu dessen Opfern auch seine Freundin Aurice (Antje Traue, "Man of Steel") zählt, Zweifel an seiner Arbeit bekommt. Denn Aurice war eine investigative Journalistin, die zu Ungereimtheiten im BND recherchierte. Nun fragt sich Martin, ob Aurice tatsächlich nur ein zufälliges Opfer war und führt heimlich ihre Ermittlungen fort. Weitere Rollen spielen Alexander Fehling, Claudia Michelsen und Axel Prahl.

"Master Z: The Ip Man Legacy":
Ip Man, chinesische Martial Arts-Legende und Lehrmeister von Bruce Lee, scheint ein nicht endender Quell der Inspiration für chinesische Filmemacher zu sein. Nach der "Ip Man"-Reihe mit Donnie Yen (bislang drei Teile, ein vierter soll noch dieses Jahr erscheinen), dem Prequel "Ip Man Zero" und einer hierzulande unbekannten TV-Serie gibt es nun auch noch ein Spin-Off zu "Ip Man 3", in dem der Meister selbst allerdings wohl gar nicht vorkommen wird. Vielmehr geht es um den bereits in "Ip Man 3" von Jin Zhang verkörperten Kampfsportler Cheung Tin-chi, der nach seiner Niederlage gegen Ip Man sozusagen in Rente geht und sich vorwiegend um seinen Sohn kümmern will. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, als Cheung ins Visier lokaler Gangster gerät sowie des Drogenbarons Davidson (Dave Bautista, "Hotel Artemis") … Die Regie führte Hongkongs Kino- und Kampfsportlegende Yuen Woo-ping (Regisseur von "Die Schlange im Schatten des Adlers", "Sie nannten ihn Knochenbrecher" und "Iron Monkey", Kampfchoreograph u.a. bei der "Matrix"-Trilogie, "Kill Bill" und "Tiger & Dragon"), in weiteren Rollen sind Michelle Yeoh und Tony Jaa ("Ong-Bak") zu sehen. Die Kritiken sind wiederum gut ausgefallen, jedoch soll sich dieses Spin-Off stilistisch klar von der Hauptreihe unterscheiden und erheblich rasanter und "glamouröser" sein.

"Kidnapping Stella":
Der Drei-Personen-Psychothriller von Thomas Sieben ("Staudamm") zeigt, wie die titelgebende Stella (Jella Haase) von zwei Männern (Clemens Schick und Haases "Fack ju Göhte"-Kollege Max von der Groeben) entführt und in eine abgelegene Wohnung gebracht wird. Dort entwickelt sich ein perfides Psychospiel zwischen Entführern und Opfer, zumal jeder dunkle Geheimnisse verbirgt ...

"Nur eine Frau":
"Wüstenblume"-Regisseurin Sherry Hormann hat ein Drama über die türkischstämmige junge Mutter Aynur (Almila Bagriacik, TV-Serie "4 Blocks") gedreht, die ohne Vorwarnung auf offener Straße von ihrem eigenen Bruder erschossen wird. In Rückblicken erzählt Aynur aus ihrem Leben und davon, wie es so weit kommen konnte. "Nur eine Frau" basiert auf dem Mord an der Deutschtürkin Hatun Sürücü im Jahr 2005.

16. Mai:
"The Silence":
Nach dem großen Erfolg des Horrorfilms "A Quiet Place" war es eigentlich klar, daß schnell Nachahmer folgen würden. "The Silence" ist auf den ersten Blick der Beweis dafür, denn John R. Leonettis ("Annabelle") Horrorfilm erzählt von Fledermäusen, die als Folge einer Parasiten-Infektion mordlüstern werden und mit ihrem exzellenten Gehör alles Lebendige attackieren, das sie hören. Glück im Unglück für die Familie von Teenager Ally (Kiernan Shipka, "Carriers"), daß sie gehörlos ist und die Killer-Fledermäuse früh genug erspüren kann, um ihnen aus dem Weg zu gehen. Das klingt in der Tat sehr nach "A Quiet Place", ist aber keineswegs ein Nachahmer – Basis der Geschichte ist nämlich ein Roman aus dem Jahr 2015, auch das Drehbuch war bereits in Entwicklung, als John Krasinskis Überraschungserfolg die Leinwände eroberte. Es ist fraglich, ob "The Silence" das wiederholen kann, allerdings läßt die hochkarätige Besetzung mit Stanley Tucci ("Spotlight"), Miranda Otto ("Schatten der Wahrheit") und John Corbett ("My Big Fat Greek Wedding") durchaus auf einen guten Film hoffen.

"The Sun is Also a Star":
Die Teenager-Romanze von der genreerfahrenen Ry Russo-Young ("Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie") nach einem Roman von Nicola Yoon handelt von dem 17-jährigen Highschool-Absolventen Daniel (Charles Melton), der hofft, an der Eliteuniversität Yale studieren zu können. Auf dem Weg zu einem dafür wichtigen Termin trifft er die sichtlich verstörte Physikstutentin Natasha (Yara Shahidi, TV-Serie "Black-ish"). Daniel ist fasziniert von ihr, doch Natasha soll mit ihrer seit Jahren illegal in den USA lebenden Familie noch an diesem Abend nach Jamaika abgeschoben werden …

"Greta":
Der irische Filmemacher Neil Jordan ist bekannt für anspruchsvolle, oft sperrige Arthouse-Filme wie seine gewagte Rotkäppchen-Variation "Die Zeit der Wölfe", den Thriller "Mona Lisa" oder das denkwürdige Thrillerdrama "The Crying Game", seit dem ersten Mainstream-Hit "Interview mit einem Vampir" aus dem Jahr 1996 hat er sich jedoch öfters auf etwas geradlinigere Stoffe wie den Rachethriller "Die Fremde in dir" mit Jodie Foster oder die TV-Serien "Die Borgias" und "Riviera" eingelassen. In diese Kategorie scheint auch der in den USA mittelmäßig rezensierte Thriller "Greta" zu fallen, in dem die junge und etwas einsame Kellnerin Frances (Chloë Grace Moretz, "Suspiria") durch eine zufällige Begegnung in der älteren Klavierlehrerin Greta (Isabelle Huppert, "Elle") eine Freundin und Mentorin findet. Bald findet Frances jedoch heraus, daß Greta nicht so harmlos und freundlich ist, wie sie auf den ersten Blick erscheint, sondern ihre ganz eigenen Pläne verfolgt.

"Das Familienfoto":
Die bezaubernde Sängerin und Schauspielerin Vanessa Paradis ("Der Auftragslover") spielt in der Komödie von Cécilia Rouaud – die in ihrer Heimat immerhin Platz 1 der Charts erreichte – eines von drei entfremdeten Geschwistern, die nach dem Tod ihres Großvaters versuchen, den größten Wunsch ihrer Oma zu erfüllen: wieder eine große, harmonische Familie zu werden. Keine leichte Aufgabe, denn jedes einzelne Familienmitglied trägt seine eigenen Probleme mit sich herum …

"Breakthrough – Zurück ins Leben":
Roxann Dawson hat eine bemerkenswerte Karriere hingelegt: Bekannt wurde Dawson als Halb-Klingonin B'Elanna Torres in der Science Fiction-Serie "Star Trek: Raumschiff Voyager", doch nach ereignisreichen sieben Jahren zog sie sich bald aus der Schauspielerei zurück und wurde stattdessen eine erfolgreiche TV-Regisseurin bei Serien wie "Crossing Jordan", "Cold Case", "Heroes", "Good Wife", "House of Cards" oder "The Americans". Nun wagt sie den Schritt auf die große Leinwand mit ihrem Kino-Regiedebüt, dem christlich geprägten und auf einer wahren Geschichte basierenden Glaubensdrama "Breakthrough". Es geht um den 14-jährigen John, der im Winter im Eis einbricht und erst nach einer Viertelstunde tot geborgen werden kann – nur um entgegen aller Erwartungen der Ärzte im Krankenhaus wieder aufzuwachen, nachdem er 45 Minuten lang klinisch tot war. Seine Eltern (Chrissy Metz aus dem Serienhit "This Is Us" und Josh Lucas aus "Sweet Home Alabama") sind sicher: Gott hat ihre Gebete erhört …

23. Mai:
Nach dem klar unter den Erwartungen gelaufenen "Dumbo" bringt Disney sein zweites von drei Realfilm-Remakes eigener Zeichentrickklassiker in diesem Jahr heraus (im Juli folgt "Der König der Löwen"). Und die Erfolgsaussichten sind ziemlich gut: Alleine die Besetzung von Will Smith als Wünsche erfüllender blauer Dschinni sollte für großes Interesse sorgen, außerdem ist das Original von 1992 sicher noch deutlich mehr Menschen in guter Erinnerung als "Dumbo" (1941). Die Titelrolle des sympathischen Straßendiebes Aladdin übernimmt der ägyptisch-kanadische Newcomer Mena Massoud (Amazon-Serie "Jack Ryan"), die von ihm angehimmelte Prinzessin Jasmin wird von der Britin Naomi Scott ("Power Rangers") verkörpert. Ähnlich wie beim "Die Schöne und das Biest"-Remake sollen zahlreiche Lieder aus dem Original beibehalten werden, Komponist Alan Menken hat aber (gemeinsam mit dem OSCAR-prämierten "La La Land"- und "Greatest Showman"-Duo Benj Pasek und Justin Paul) auch einige neue Songs geschrieben und aufgenommen.

Nachdem der hundeliebende Ex-Auftragskiller (Keanu Reeves) am Ende von "Kapitel 2" wegen einer folgenreichen Regelübertretung zum mit millionenschwerem Kopfgeld bedachten Freiwild für alle Killer wurde, ist John Wick nun auf der Flucht aus New York – Hilfe sucht er bei einer befreundeten Berufskollegin, der von Halle Berry verkörperten Sofia. Mehr ist zur Handlung nicht bekannt, aber in erster Linie geht es in der Reihe ja sowieso um die grandios choreographierte Action. Mit Ian McShane, Laurence Fishburne, Lance Reddick und John Leguizamo gibt es einige Rückkehrer aus den vorherigen Filmen, dazu mit Anjelica Huston ("Die Tiefseetaucher"), Mark Dacascos ("Crying Freeman"), Robin Lord Taylor (TV-Serie "Gotham"), Jerome Flynn (TV-Serie "Game of Thrones"), Tiger Chen ("Man of Tai Chi") und Yayan Ruhian ("The Raid") etliche namhafte und kampferprobte Neuzugänge.

"All My Loving":
Lars Eidinger, Nele Mueller-Stöfen und Hans Löw spielen in Edward Bergers (TV-Serie "Patrick Melrose") bedächtig erzähltem Familiendrama drei Geschwister im Alter zwischen Mitte 30 und Mitte 40, die allesamt auf der Suche nach einem Neuanfang sind. Bei der Berlinale gab es überwiegend Lob für "All My Loving".

"Mirai – Das Mädchen aus der Zukunft" (28. Mai):
Herausragende Kritiken erhielt der OSCAR-nominierte japanische Animationsfilm von Mamoru Hosoda (dessen "Das Mädchen, das durch die Zeit sprang" aus dem Jahr 2006 zu meinen Lieblingsfilmen zählt) über den vierjährigen Kun, dessen Leben durch die Geburt seiner kleinen Schwester Mirai ziemlich erschüttert wird. Kun ist gar nicht glücklich darüber, daß sich seine Eltern nun vor allem um Mirai kümmern – doch eines Tages hat Kun in einem Garten eine folgenreiche Begegnung und bricht in der Folge zu einer Reise durch Raum und Zeit auf, die ihm viele Erkenntnisse einbringt …

"Edie – Für Träume ist es nie zu spät":
In der britischen Tragikomödie macht sich die verbitterte, über 80-jährige Edie (Sheila Hancock, "Ist ja irre – Cäsar liebt Kleopatra") nach dem Tod ihres Mannes auf den Weg, sich einen lange gehegten Traum zu erfüllen: eine Reise in die schottischen Highlands. Dort angekommen, trifft sie zufällig den viel jüngeren Jonny (Kevin Guthrie, "Phantastische Tierwesen 2"), der sich ihr als ortskundiger Führer anbietet – daraus entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft.

"Jonathan":
"Baby Driver"-Star Ansel Elgort spielt in dem recht positiv besprochenen Indie-SciFi-Drama von Langfilm-Debütant Bill Oliver die sehr unterschiedlichen Zwillingsbrüder John und Jonathan, die sich einen Körper teilen – jeder hat also 12 Stunden pro Tag. Um Komplikationen zu vermeiden, vereinbaren sie, sich niemals auf eine romantische Beziehung einzulassen. Aber dann verlieben sich beide übers Internet in Elena (Suki Waterhouse, "Stolz und Vorurteil und Zombies")

30. Mai:
Der dritte Film von Legendarys "MonsterVerse" (nach "Godzilla" und "Kong: Skull Island") hat im Grunde genommen vor allem eine Aufgabe: Er soll den großen Monster-Clash in "Godzilla vs. Kong" vorbereiten, der im Sommer 2020 die Leinwände erobern wird. Allerdings dürfte auch "Godzilla 2" bereits recht spektakulär werden, bekommt es die mehr oder weniger freundliche Riesenechse doch u.a. mit aus der japanischen Godzilla-Mythologie bekannten und beliebten Kreaturen wie der gigantischen Motte Mothra oder dem dreiköpfigen Drachen Ghidorah zu tun. Achja, Menschen gibt es natürlich auch noch: Die geheime Regierungsorganisation Monarch kämpft weiter für den Schutz der Menschheit vor den Monstren und unterschiedliche Rollen spielen dabei u.a. Kyle Chandler ("Carol"), Vera Farmiga ("Conjuring"), Sally Hawkins ("Shape of Water"), Charles Dance ("The Imitation Game"), Zhang Ziyi ("Tiger & Dragon") und der Rückkehrer Ken Watanabe ("Inception") – sowie "Stranger Things"-Shooting-Star Millie Bobbie Brown und Bradley Whitford ("Get Out"), dessen Wissenschaftler-Rolle witzigerweise an den trinkfesten Rick aus der Kult-Animationsserie "Rick & Morty" angelehnt sein soll … Regie führt diesmal Michael Dougherty ("Trick 'r Treat").

Unter Cineasten hat sich Laika längst einen Namen gemacht als Schöpfer technisch brillanter, inhaltlich meist ähnlich guter Stop Motion-Animationsfilme wie "Corpse Bride", "ParaNorman" und "Kubo – Der kleine Samurai". Dummerweise haben sich Laikas Qualitäten beim Multipex-Publikum nicht so richtig herumgesprochen, weshalb die meisten Filme bestenfalls knapp in die schwarzen Zahlen kamen. Für ihr neues Werk "Mister Link" haben sie sich mit dem 2018 nicht zum ersten Mal wiederbelebten United Artists (ursprünglich vor etwas über 100 Jahren von Künstlern um Charles Chaplin gegründet) einen neuen Verleiher gesucht – das brachte aber auch nichts, im Gegenteil startete "Mister Link" in den USA so schwach wie kein Laika-Film zuvor. Dabei sind die Kritiken einmal mehr sehr positiv ausgefallen, wenn auch nicht ganz so euphorisch wie bei den besten Laika-Filmen. Im Zentrum der Geschichte steht der titelgebende Mister Link (in der deutschen Synchronfassung gesprochen von Bastian Pastewka), der eine einsame, yetiartige Kreatur ist, die nach Überzeugung des Forschers Lionel (Christoph Maria Herbst) das fehlende Verbindungsstück in der Evolution vom Tier zum Menschen darstellt …

"Kingsman"-Star Taron Egerton spielt in dem Biopic von Dexter Fletcher ("Eddie the Eagle", "Bohemian Rhapsody") den exzentrischen britischen Popstar Elton John. Passend zu diesem extrovertierten Künstler soll "Rocketman" jedoch kein klassisches Biopic sein, sondern eher ein glamouröses Fantasy-Musical über den Aufstieg des jungen Elton John zum Superstar, das allerdings auch dessen dunkle Seiten (z.B. seine Drogenabhängigkeit) nicht ausspart. Anders als Rami Malek in "Bohemian Rhapsody" wird Egerton die Lieder selbst singen. Weitere Rollen spielen Jamie Bell ("Snowpiercer"), Bryce Dallas Howard ("Jurassic World"), Richard Madden ("Cinderella").

"Ma":
In dem Horrorthriller von Tate Taylor ("The Help") spielt Octavia Spencer ("Hidden Figures") eine einsame Frau namens Sue Ann, die eines Tages von einigen Teenagern angesprochen wird, die sie bitten, für sie Alkohol für eine Party zu kaufen. Sue Ann bietet den Jugendlichen an, im Kellerraum ihres Hauses zu feiern, wo sie ungestört wären – sie müssen sich allerdings an ein paar Hausregeln halten. Die Teenager nehmen an, doch bald verhält sich Sue Ann zunehmend merkwürdig …

"High Life":
Die Französin Claire Denis ist bekannt als überzeugte Autorenfilmerin, die sich mit Vorliebe anspruchsvollen dramatischen Stoffen widmet (z.B. "Der Fremdenlegionär","35 Rum", "Meine schöne innere Sonne") – ein Science Fiction-Film ist so ziemlich das letzte, was man von ihr erwarten würde. Genau den hat Denis jedoch mit ihrem englischsprachigen Debüt "High Life" gedreht, wobei es selbstredend ein etwas anderer (Arthouse)-SciFi-Film ist: Erzählt wird die Story eines heruntergekommenen Schiffes, dessen aus Sträflingen bestehende Crew Energie von einem Schwarzen Loch abziehen soll. Es stellt sich jedoch heraus, daß diese Mission nur Fassade ist – in Wirklichkeit sind die Häftlinge Versuchsobjekte für die extremen Experimente der Reproduktionswissenschaftlerin Dibs (Juliette Binoche) … Weitere Darsteller sind Robert Pattinson ("Wasser für die Elefanten"), Mia Goth ("Nymphomaniac"), Lars Eidinger und André Benjamin ("Vier Brüder"). Die Kritiker sind ziemlich begeistert und es gab auch schon einige Preise, aber wer einen klassischen SciFi-Film erwartet, der dürfte sich schwer tun.

"Roads":
Nach dem weltweit beachteten Hit "Victoria" meldet sich der deutsche Filmemacher Sebastian Schipper mit einem international besetzten, tragikomischen Road Movie über den Kongolesen William (Stéphane Bak, "Elle") zurück, der die mittlerweile bekanntlich sehr gut bewachten europäischen Grenzen überwinden will, um seinen verschwundenen Bruder zu suchen. Zufällig trifft er auf den britischen Ausreißer Gyllen (Fionn Whitehead, "Dunkirk") und tut sich mit ihm zusammen. Weitere Rollen spielen Moritz Bleibtreu und Ben Chaplin ("Snowden").

"'Mir ist es egal, wenn wir als Barbaren in die Geschichte eingehen'":
Preisgekrönte Tragikomödie von Radu Jude ("Scarred Hearts") über eine rumänische Theater-Regisseurin, die in ihrem neuen Stück die Mitschuld ihrer Landsleute am Holocaust, speziell am Massaker von Odessa im Jahr 1941, thematisieren möchte und mit diesem Vorhaben wenig überraschend auf zahlreiche Widerstände stößt.

6. Juni:
Der siebte X-Men-Film – der vierte mit den jüngeren, u.a. von Michael Fassbender, Jennifer Lawrence und James McAvoy gespielten Versionen der Mutanten-Superhelden – sollte schon im Herbst 2018 starten, wurde dann aber zwei Mal verschoben (zuerst, weil die Spezialeffekte angeblich nicht rechtzeitig fertig wurden, dann, weil ein Start im Juni lukrativer für den wichtigen chinesischen Markt sei). Normalerweise ist das kein allzu gutes Omen, zumal "Dark Phoenix" von den Fans sowieso schon skeptisch betrachtet wurde ob der Tatsache, daß er eine aus den Comics bekannte Storyline wiederaufbereitet, die bereits im von vielen als schwächster Teil der Reihe betrachteten "X-Men 3: Der letzte Widerstand" erzählt wurde. Und auch ein Trailer, der scheinbar den frühen Tod einer Hauptfigur spoilert, kam alles andere als gut an. Für Hoffnung sorgte allerdings die Präsentation einger Sequenzen des Films auf der "WonderCon", die das anwesende Publikum positiv überraschte. Aber worum geht es überhaupt? Jean Grey ("Game of Thrones"-Star Sophie Turner) gelangt durch einen Zwischenfall an enorm machtvolle Kräfte, die sie aber nicht kontrollieren kann – und so wird sie als "Dark Phoenix" zu einer Gefahr für die gesamte Erde oder sogar das ganze Universum … Nicht zuletzt aufgrund der Übernahme des produzierenden Studios Fox durch Disney kann es sehr wohl sein, daß dies der letzte "X-Men"-Film mit der bekannten Besetzung wird. Regie führt erstmals Simon Kinberg, der bei drei früheren "X-Men"-Filmen am Drehbuch beteiligt war und sich ergo mit der Thematik auskennt.

"TKKG":
Ich weiß nicht, ob auch heutige Kinder noch die seit 1979 veröffentlichten TKKG-Bücher lesen, aber da 13 Jahre nach dem zweiten Kinofilm ein dritter herauskommt – logischerweise mit einer neuen Besetzung – gibt es offensichtlich noch ausreichend Leser, um die Finanzierung eines weiteren Teils zu rechtfertigen. Regisseur Robert Thalheim ("Kundschafter des Friedens") zeigt, wie sich das ermittlungsfreudige Quartett Tim, Karl, Willi (Klößchen) und Gaby kennenlernt und die Hintergründe des Verschwindens von Willis Vater aufdeckt. In Erwachsenenrollena agieren u.a. Tom Schilling, Laura Tonke, Milan Peschel, Antoine Monot Jr. und Mai Duong Kieu aus der Erfolgsserie "Bad Banks".

"Zwischen den Zeilen":
Eigentlich ist der renommierte französische Filmemacher Olivier Assayas eher für dramatische, ernste Stoffe wie "Carlos – Der Schakal", "Die Wolken von Sils Maria" oder "Personal Shopper" bekannt, doch mit "Zwischen den Zeilen" widmet er sich zur Abwechslung mal dem Genre der (gesellschaftskritischen) Komödie. Guillaume Canet ("Last Night") spielt den mit der bekannten Schauspielerin Selena (Juliette Binoche) verheirateten Pariser Verlagsleiter und Lektor Alain, der wie die ganze Branche mit der Anpassung an den digitalen Wandel zu kämpfen hat. Zudem bekommt er nicht zum ersten Mal ein Problem mit Erfolgsautor Léonard (Vincent Macaigne) – denn der notorische Frauenheld verarbeitet in seinen Romanen gerne unschwer zu erkennende reale Affären. Bei der Premiere beim Festival in Venedig ging "Zwischen den Zeilen" zwar leer aus, das Urteil der Kritiker war aber eindeutig: Assayas kann Komödie genauso gut wie Drama!

"Das Leben meiner Tochter":
Christoph Bach (TV-Serie "Charité") und Alwara Höfels ("Keinohrhasen") spielen im Kinodebüt von Regisseur und Drehbuch-Autor Steffen Weinert Micha und Natalie, Eltern einer todkranken achtjährigen Tochter, die nur mit einem Spenderherz überleben kann. Weil sich das nicht so leicht finden läßt, beschließt Micha, sich mit illegalen Organhändlern einzulassen …

"Burning":
Der frühere "The Walking Dead"-Star Steven Yeun spielt in der hochgelobten und dutzendfach preisgekrönten südkoreanischen Mischung aus psychologischem Thriller und Charakterstudie mit Mystery-Einschlag nach einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami Ben, der an einem kenianischen Flughafen die schöne Hae-mi kennengelernt hat. Da beide in Seoul leben, treffen sie sich nach ihrer Rückkehr öfters – und auch Hae-mis ehemaliger Klassenkamerad Jong-su, ein zielloser angehender Schriftsteller, der in ihrer Abwesenheit auf ihre Wohnung aufgepaßt hat und romantische Gefühle für sie empfindet, ist öfters dabei. Daraus entwickelt sich eine ungewöhnliche Dreiecksgeschichte mit einigen unerwarteten Wendungen. In Cannes hat der zweieinhalbstündige Film übrigens Maren Ades "Toni Erdmann" als von ausgewählten Kritikern bestbewerteten Wettbewerbsbeitrag der Festivalgeschichte abgelöst.

13. Juni:
Sieben Jahre nach dem etwas enttäuschenden "Men in Black 3" kehrt die beliebte Comedy-SciFi-Reihe über hochgeheime Spezialagenten, die die Erde vor außerirdischen Bedrohungen schützen, zurück – mit einem Spin-Off. Will Smith und Tommy Lee Jones sind also nicht dabei (sofern sie nicht ein Überraschungs-Cameo geben), einzige Rückkehrerin ist Emma Thompson, die ihre Rolle als US-Behördenchefin Agent O aus dem dritten Teil wiederaufnimmt. Im Zentrum steht hier allerdings das britische Pendant, das von Liam Neeson geleitet wird und für das u.a. der Top-Agent H (Chris Hemsworth) und die unerfahrene Agent M (Tessa Thompson, die bereits in "Thor 3" an Hemsworths Seite agierte) arbeiten. Details über die Story sind kaum bekannt, das Duo muß aber wohl zur Abwehr von Alienattacken durch die ganze Welt reisen. Regie führt F. Gary Gray ("The Italian Job", "Fast & Furious 8").

"Bailey – Ein Hund kehrt zurück":
Vor zwei Jahren sorgte die gelungene Verfilmung des Hunde-Reinkarnations-Bestsellers "Bailey Ein Freund fürs Leben" von W. Bruce Cameron für glückliche Gesichter nicht nur bei vielen hundeliebenden Kinozuschauern, sondern vor allem bei den Produzenten des Films – denn der spielte beinahe das Zehnfache seiner überschaubaren Produktionskosten von gut $20 Mio. ein! Das deutsche Publikum zeigte sich mit nur 150.000 Besuchern allerdings recht unbeeindruckt, vermutlich ist das Buch hierzulande nicht so bekannt wie andernorts. Trotzdem war natürlich klar, daß eine Fortsetzung kommen würde, zumal auch hierfür bereits eine Vorlage existiert – es ist allerdings die bislang letzte, für einen dritten Film müßte man sich also etwas Neues ausdenken. In "Ein Hund kehrt zurück" lebt Bailey jedenfalls in seiner aktuellen Reinkarnation glücklich mit Herrchen Ethan (Dennis Quaid, "American Dreamz") auf dessen Farm, bis Ethans Enkelin CJ (Kathryn Prescott, "Polaroid") von ihrer verantwortungslosen Mutter "entführt" wird. Bailey, der gerade kurz vor einer neuen Reinkarnation steht, will CJ unbedingt wiederfinden und ihr zur Seite stehen …

"The Dead Don't Die":
Eine Zombiekomödie als Eröffnungsfilm bei den Filmfestspielen in Cannes? Ja, das geht - wenn besagte Zombiekomödie von Arthouse-Ikone Jim Jarmusch ("Dead Man") inszeniert wird! Dafür hat sich Jarmusch mit seinem "Broken Flowers"-Hauptdarsteller Bill Murray zusammengetan (der seit einem kultigen "Zombieland"-Cameo selbst ganz gut mit Zombiekomödien vertraut ist), der sich als Kleinstadt-Polizeichef mit der ausbrechenden Zombieapokalypse konfrontiert sieht. Weitere Rollen spielen Adam Driver, Tilda Swinton, Steve Buscemi, Danny Glover und Chloë Sevigny sowie die beiden Musikerlegenden Tom Waits und Iggy Pop.

"Booksmart":
Die Schauspielerin Olivia Wilde ("Rush") gibt ihr Langfilm-Regiedebüt mit einer von der Kritik als leichtfüßig, originell und sehr witzig gefeierten Coming of Age-Komödie über die befreundeten Top-Highschool-Schülerinnen Amy (Kaitlyn Dever, "Detroit") und Molly (Beanie Feldstein, "Bad Neighbors 2"), die kurz vor ihrem Abschluß feststellen, daß sie vor lauter Lernen über die Jahre hinweg einiges verpaßt haben. Sie versuchen, möglichst viele typische Teenager-Erlebnisse in der Nacht ihres Abschlußballs nachzuholen.

20. Juni:
Zu den Genres, die in den letzten Jahren von Hollywood mit am stiefmütterlichsten behandelt wurden, zählt ohne Frage die Komödie. Neben dem Thriller ist die Komödie das Genre, das am stärksten negativ von der Entwicklung in der US-Filmbranche betroffen ist, daß sich die Studios immer mehr auf große, prestigeträchtige Blockbuster konzentrieren. Während kleinere Filme weiterhin von den unabhängigen Produzenten abgedeckt werden, ist es für Filmemacher extrem kompliziert geworden, ein Budget im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbereich zu stemmen, das es für "Mittelware" wie Thriller und Komödien in der Regel braucht – zumal die Erfolgsaussichten für solch eher unspektakuläre Genres nicht zuletzt aufgrund der Streaming-Konkurrenz gesunken sind. Schon im Sinne des Abwechslungsreichtums wäre es erfreulich, würden in Zukunft wieder mehr an ein breites Publikum gerichtete Komödien und Thriller in die Kinos kommen – doch dafür braucht es entsprechende Erfolgserlebnisse. Ein heißer Anwärter darauf ist "Long Shot" von Jonathan Levine ("50/50"), denn die in der Prämisse deutlich an den Hit "Beim ersten Mal" erinnernde romantische Komödie kann bereits vor Kinostart glänzende Kritiken und begeisterte Publikumsstimmen von Festivalauftritten vorweisen. Seth Rogen spielt den mäßig attraktiven, arbeitslosen und tendentiell selbstzerstörerischen Journalisten Fred, der es sich nach dem Zusammentreffen mit seiner ersten großen Liebe (und früheren Babysitterin) in den Kopf setzt, ihr Herz zu erobern. Das Problem daran: Charlotte (Charlize Theron, "Atomic Blonde") ist wunderschön und als amtierende US-Außenministerin auch beruflich erfolgreich – mithin (theoretisch) absolut unerreichbar für einen chaotischen Nerd wie Fred …

"Tolkien":
Peter Jacksons "Der Herr der Ringe"- und "Der Hobbit"-Trilogien sind längst abgeschlossen, doch Fans von Fantasy-Autor J.R.R. Tolkien müssen nicht verzagen – nicht nur befindet sich bei Amazon eine aufwendige Serie in Vorbereitung, die lange vor den Ereignissen von "Der Herr der Ringe" in Mittelerde spielt, es kommt auch dieses Biopic über den britischen Schriftsteller selbst in die Kinos. Der hatte ein ereignisreiches Leben; der Film des finnischen Regisseurs Dome Karukoski ("Tom of Finland") konzentriert sich vorwiegend auf Tolkiens junge Jahre, in denen er zunächst von seinen Erlebnissen in der Schule und dann von seinem Einsatz als Soldat in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges geprägt wurde – und das wirkte sich auch auf die Bücher des späteren Literaturprofessors aus. Verkörpert wird der junge Tolkien von Nicholas Hoult ("Mad Max: Fury Road"), seine spätere Frau Edith spielt Lily Collins ("Spieglein Spieglein").

"Brightburn – Son of Darkness":
Die Ausgangslage des von "Guardians of the Galaxy"-Macher James Gunn geschriebenen und produzierten, jedoch von dem relativen Newcomer David Yarovesky ("The Hive") inszenierten Horrorfilms ist ebenso einprägsam wie faszinierend: Was wäre, wenn Superman böse wäre? Denn "Brightburn" schildert die Geschichte eines außerirdischen Jungen, der als Baby auf der Erde strandet und vom Ehepaar Breyer (Elizabeth Banks und David Denman) adoptiert wird. Als sie erkennen, daß Brandon überirdische Kräfte besitzt, versuchen sie, ihn dahingehend zu lenken, daß er sie für das Gute einsetzt – doch das ist gar nicht so einfach …

"Drei Schritte zu dir":
Das Regiedebüt des primär aus seiner Hauptrolle in der TV-Serie "Jane the Virgin" bekannten Schauspielers Justin Baldoni ist eine Teenie-Romanze über zwei Jugendliche, die beide an der schweren Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose leiden und sich wegen der Infektionsgefahr einander nicht mehr als drei Schritte nähern dürfen. Trotzdem verlieben sich Stella (Haley Lu Richardson, "Split") und Will (Cole Sprouse, TV-Serie "Riverdale") ineinander … In den USA erwies sich "Drei Schritte zu dir" trotz mediokrer Kritiken als Überraschungserfolg, der alleine dort rund das Sechsfache seines Budgets von etwa $7 Mio. einspielte.

"Verachtung":
In der vierten Verfilmung der düsteren Thriller-Bestseller von Jussi Adler-Olsen bekommen es die dänischen Sonderermittler Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas) und Hafez el-Assad (Fares Fares) mit einer Frau zu tun, die für erlittenes Unrecht grausame Rache nimmt.

27. Juni:
"Pets 2" (3D):
Nachdem der erste Animationsfilm über die Abenteuer von Haustieren, während ihre Herrchen und Frauchen außer Haus sind, ein riesiger Erfolg wurde, steht nun die Fortsetzung an. Erneut unter der Regie von Chris Renaud muß der Hundeprotagonist Max sich mit einschneidenden Änderungen im Leben seiner Besitzerin Katie arrangieren, die heiratet nämlich und wird Mutter. Max (in der deutschen Synchronfassung: Jan Josef Liefers) fühlt sich verantwortlich für sein neues menschliches Geschwisterchen, was jedoch dazu führt, daß er immer ängstlicher wird, dem Baby könnte etwas passieren. Max' Haustierfreunde um Spitz Gidget (Jella Haase) und Hase Snowball (Fahri Yardim) haben derweil ihre eigenen Abenteuer zu bestehen.

"Ein Becken voller Männer":
Mit fast 4,3 Millionen Zuschauern erreichte die warmherzige Tragikomödie von Gilles Lelouche den starken sechsten Platz in den französischen Kino-Jahrescharts 2018. Alles dreht sich um einige Männer mittleren Alters (gespielt u.a. von Mathieu Amalric und Guillaume Canet), die sich allesamt in einer Midlife-Crisis befinden. Ihr origineller Lösungsansatz: Sie gründen das erste Männer-Synchronschwimmteam des Ortes, trainiert von Ex-Profi Delphine (Virginie Efira, "Birnenkuchen mit Lavendel")! Bald ist ihr Ehrgeiz geweckt und sie wollen an internationalen Wettbewerben teilnehmen …

"Dancing Queens":
Das Spielfilmdebüt der bisherigen Dokumentarfilmerin Zara Hayes ("The Battle of the Sexes") ist eine Komödie über die lebenslustige Martha (Diane Keaton, "Der Stadtneurotiker"), die nach ihrem Einzug in eine Rentnerkommune mit einigen weiteren Bewohnerinnen die allererste Ü60-Cheerleader-Gruppe der USA gründet! Das sorgt nicht nur für gute Laune, sondern irgendwann auch für einige öffentliche Aufmerksamkeit für die älteren Damen (die u.a. von Pam Grier, Jacki Weaver und Rhea Perlman verkörpert werden).

"They Shall Not Grow Old":
Obwohl er für seine Fantasy-Blockbuster weltweit bekannt ist, verspürte der neuseeländische Filmemacher Peter Jackson schon immer eine große Faszination für den Ersten Weltkrieg und speziell für die damaligen Luftkämpfe. Anstatt selbst einen Kriegsfilm zu drehen, hat er jedoch einen hochgelobten und bereits in etlichen Ländern sehr erfolgreich gelaufenen Dokumentarfilm gedreht, für den er historisches Filmmaterial aufwendig restaurierte und kolorierte. Erklärtes Ziel des Films ist es nicht, die Kämpfe selbst oder die strategischen Entscheidungen zu erläutern, sondern das entbehrungsreiche Leben einfacher Soldaten in den Schützengräben der Westfront (vorwiegend in Frankreich und Belgien) zu zeigen, wofür außerdem Briefe und Tagebucheinträge damaliger Soldaten verwendet werden.

"Wo ist Kyra?":
Michelle Pfeiffer erhielt reichlich Kritikerlob für ihre Darstellung der älteren Kyra, die in diesem Independent-Drama just ihre Mutter und ihren Job verloren hat und entsprechend verzweifelt ist. Während ihr Leben zunehmend einem Scherbenhaufen gleicht und sie auch ihre Wohnung zu verlieren droht, findet sie in Doug (Kiefer Sutherland) eine verwandte Seele jedoch verheimlicht sie ihm ihre Zwangslage ...

"Wenn Fliegen träumen":
In ihrem (Langfilm-)Regiedebüt erzählt die deutsche Schauspielerin Katharina Wackernagel die tragikomische Geschichte zweier problembeladener Halbschwestern, die gemeinsam in einem Feuerwehrauto nach Norwegen fahren, wo sie ein Haus geerbt haben, und dabei einige skurrile Bekanntschaften machen.

"Five Fingers for Marseilles":
Der Western ist einfach nicht totzukriegen – was auch daran liegt, daß er nicht einfach nur den Amerikanern überlassen wird, sondern ihn ebenso Europäer ("The Salvation") und Asiaten ("The Unforgiven", "Sukiyaki Western Django") am Leben erhalten. Und das gilt nun auch für Afrika, denn der positiv rezensierte Western-Thriller "Five Fingers for Marseilles" ist trotz seines Titels eine südafrikanische Produktion und handelt von fünf Jugendlichen (ebenjene "Five Fingers"), die ihren Heimatort vor Banditen beschützen wollen. Die rund 20 Jahre umfassende Handlung spielt sich wohlgemerkt im 20. Jahrhundert ab, ist aber wie ein Italo-Western in Szene gesetzt, und das funktioniert den Kritikern zufolge ziemlich gut.


Das war meine ausführliche Übersicht über die wichtigsten Kinostarts in Deutschland im Mai und Juni, der zweite Teil meiner Sommer-Vorschau folgt voraussichtlich im Juni.

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