Update vom 1. Juni: Der Episodenfilm "Berlin, I Love You" ist vom 13. Juni auf den 8. August verschoben worden.
Ab geht es in die bereits eine Woche zuvor von "Avengers: Endgame" eingeleitete Sommer- und damit Blockbuster-Saison, in der die großen Hollywood-Studios zahlreiche hoffnungsvolle Großproduktionen präsentieren. Nach einem schwachen Jahresauftakt mit wenigen Hits ist das auch bitter nötig:
1./2. Mai:
Ab geht es in die bereits eine Woche zuvor von "Avengers: Endgame" eingeleitete Sommer- und damit Blockbuster-Saison, in der die großen Hollywood-Studios zahlreiche hoffnungsvolle Großproduktionen präsentieren. Nach einem schwachen Jahresauftakt mit wenigen Hits ist das auch bitter nötig:
1./2. Mai:
Überraschend stark rezensierte Sportkomödie, die sich
eng an der Biographie der britischen Wrestlerin Saraya-Jade Bevis orientiert.
Die stammt aus einer Wrestlerfamilie und wurde unter ihrem Ringnamen Paige
vorübergehend zu einem der größten Stars der Profiliga WWE, mußte ihre Karriere
aber Anfang 2018 aus gesundheitlichen Gründen mit nur 25 Jahren
beenden. Im Film von Comedy-Spezialist Stephen Merchant (TV-Serien "The Office", "Extras"), der Sarayas steinigen Weg zur Profiwrestlerin skizziert, wird
die junge Frau von Aufsteigerin Florence Pugh ("Lady Macbeth",
kürzlich erhielt sie auch eine Hauptrolle im geplanten "Black
Widow"-MCU-Solofilm) verkörpert, in einer Nebenrolle spielt zudem
Ex-Wrestler Dwayne Johnson sich selbst.
"Royal Corgi – Der Liebling der
Queen":
Im belgischen Animationsfilm der "Sammys
Abenteuer"- und "Das magische Haus"-Schöpfer Ben Stassen und
Vincent Kesteloot werden die berühmten Corgis von Queen Elizabeth II. zu
Filmhelden – denn einer der Hundeschar landet nach diversen Eskapaden auf
den Straßen Londons. Obwohl der lebenslang verwöhnte Rex dort kaum
überlebensfähig ist, versucht er mit aller Macht, den Weg zurück zur Königin zu
finden. Die Kritiken sind mittelmäßig ausgefallen, aber in etlichen
Ländern (Niederlande, Rußland, Polen) lief "Royal Corgi" ziemlich erfolgreich.
"Im Netz der
Versuchung":
Der Noir-Thriller von Steven Knight (Drehbuch-Autor von
"Tödliche Versprechen" und "Allied") erhielt in den USA miese Kritiken und floppte dementsprechend, in anderen Ländern
erreicht er aber ganz ordentliche Zuschauerzahlen. Das wird wohl mit der
Starpower zusammenhängen, denn Matthew McConaughey spielt
Baker, Kapitän eines Hochsee-Fischerbootes, den seine geheimnisvolle
Vergangenheit einholt, als seine Ex-Frau (Anne Hathaway, "Colossal") bei ihm auftaucht. Sie hat
eine klitzekleine Bitte an Baker: Er soll doch bitteschön ihren gewalttätigen
neuen Gatten (Jason Clarke, "Der große Gatsby") für sie umbringen …
"Der Flohmarkt
von Madame Claire":
In der Tragikomödie von Julie Bertuccelli spielt Frankreichs Kinolegende Catherine Deneuve ("Das Schmuckstück")
Claire, die eines Morgens sicher ist, dies wäre der letzte Tag in ihrem Leben.
Um tatsächlich endgültig mit ihrem Leben abzuschließen, improvisiert sie in dem
Dorf, in dem sie lebt, einen Flohmarkt, auf dem sie alles, was sie besitzt,
verkaufen und dabei noch einmal mit den anderen Dorfbewohnern ins
Gepräch kommen will. Als ihre entfremdete Tochter (Chiara Mastroianni) davon
hört, reist sie sofort an.
"One Cut of the Dead":
Dieser japanische, für umgerechnet etwa $25.000 gedrehte Low
Budget-Zombiefilm ist eine der erstaunlichsten Box Office-Geschichten der
letzten Jahre: Nach einem für Filme dieser Machart nicht untypischen Ministart
in einem einzigen Tokioter Kino wurde "One Cut of the Dead" dank starker Mundpropaganda und einer erfolgreichen Festivaltour in immer mehr Kinos
im Land gezeigt, enterte in der siebten Woche erstmals die Top 10, stieg in der Spitze bis
auf Platz 5 und verschwand erst wieder nach der 18. Woche – hatte zu diesem
Zeitpunkt allerdings auch international für viel Aufmerksamkeit gesorgt (u.a.
auf dem deutschen Fantasy Filmfest) und eroberte langsam die restliche
Kinowelt. Nun ist auch Deutschland dran. Die selbstreferentielle Story:
Eine enthusiastische Amateur-Filmcrew will in einem früheren Wasserkraftwerk
einen Low Budget-Film namens "One Cut of the Dead" drehen – es geht
jedoch zunächst einiges schief und dann bricht tatsächlich die
Zombie-Apokalypse aus!
"The Hole in the Ground":
Lee Cronins Langfilm-Debüt ist einer dieser
Arthouse-Horrorfilme, die von den Kritikern viel Lob erfahren, das
Genrepublikum jedoch polarisieren. Es geht um die junge irische Mutter Sarah
(Seána Kerslake), die mit ihrem Sohn Chris einen Neuanfang in einer Kleinstadt
wagt. Nach einem Streit läuft Chris eines Tages in den nahen Wald, wo Sarah auf
der Suche nach ihm ein riesiges Loch im Boden entdeckt. Wenig später taucht
Chris scheinbar unversehrt wieder zu Hause auf, doch Sarah ist zunehmend
überzeugt, daß er nicht mehr derselbe ist …
"Das schönste
Paar":
Das deutsch-französische Thrillerdrama von Sven Taddicken
("Emmas Glück") erzählt von dem Lehrer-Ehepaar Malte
(Ex-"Tatort"-Kommissar Maximilian Brückner) und Liv (Luise Heyer aus
"Jack"), deren glückliche Beziehung beim Urlaub am Mittelmeer schwer
erschüttert wird, als Liv Opfer einer Vergewaltigung durch drei Jugendliche
wird. Beide halten zusammen, doch auch nach zwei Jahren hängt das Geschehen wie
eine dunkle Wolke über ihnen – und dann sehen sie zufällig einen der Täter.
Malte sinnt auf Rache.
9. Mai:
"Pokémon:
Meisterdetektiv Pikachu" (3D):
Obwohl ich in den 1990er Jahren ein Teenager war, ist der seither mehrfach durch innovative Neuerungen wiederaufgelebte Boom um die niedlichen
japanischen Videospiel-Monster damals und bis heute aber sowas von komplett an
mir vorbeigegangen. Trotzdem freue ich mich auf diese Realfilm-Adaption (genaugenommen
ein Realfilm-Animations-Mix) aus Hollywood – und scheine dabei nicht der
einzige zu sein, denn die US-Einspiel-Prognosen für den Film von Rob Letterman
("Gänsehaut") sind geradezu sensationell. Das dürfte zum einen an den
amüsanten Trailern liegen, zum anderen auch und vielleicht sogar vor allem
an der immensen Popularität von Ryan "Deadpool" Reynolds, der dem Pokémon-Meisterdetektiv in der Originalfassung seine Stimme leiht. Besagter
Meisterdetektiv Pikachu macht sich mit dem jungen Menschen Tim
(Justice Smith, "Jurassic World 2") auf die Suche nach dessen
verschwundenem Vater Harry, der einst Pikachus Partner bei der Polizei war.
Dabei finden sie heraus, daß es um mehr als nur Harry geht, vielmehr ist das
gesamte Pokémon-Universum bedroht.
"Glam Girls –
Hinreißend verdorben":
Nur eine Woche nach "Im Netz der Versuchung" kommt
der nächste Film mit Anne Hathaway in die Kinos: In der Komödie –
dem Kino-Regiedebüt von TV-Regisseur Chris Addison ("Veep") – spielen
sie und Rebel Wilson ("Pitch Perfect") zwei ungleiche, von den
Männern in ihrem Leben oft enttäuschte Trickbetrügerinnen, die sich zusammentun, um
Millionäre auszunehmen. Dafür muß die elegante Josephine (Hathaway) ihre
bodenständige, eher derbe Partnerin aber erst entsprechend trainieren
… Bei "Glam Girls" handelt es sich um die bereits dritte Version der
gleichen Story, die zuerst 1968 in "Zwei erfolgreiche Verführer"
mit Marlon Brando und David Niven erzählt wurde und dann 1988 im sogar deutlich besseren "Zwei hinreißend verdorbene Schurken" mit Steve
Martin und Michael Caine – nun ist also eine weibliche Variante dran.
"Stan &
Ollie":
Hierzulande wurden sie lange Zeit als "Dick & Doof"
verunglimpft, dabei zählen Stan Laurel und Oliver Hardy als "Stan & Ollie"
oder auch "Laurel und Hardy" neben Charles Chaplin, Buster Keaton und Harold Lloyd zu den großen Legenden der Stummfilm-Comedy – und sogar den
Wechsel zum Tonfilm haben sie prima hinbekommen. Jon S. Bairds
("Drecksau") u.a. für einen Golden Globe nominierter Film schildert
die Spätphase der beiden Komiker, speziell ihre letzte Bühnentournee durch
Großbritannien 1953. Zu diesem Zeitpunkt sind die großen
Erfolge des Duos schon einige Zeit her, zudem geht es Ollie (John C. Reilly,
"Das Märchen der Märchen") gesundheitlich immer schlechter. Da Stan
(Steve Coogan, "Philomena") immer noch von einem letzten großen Film
träumt, führt das zu Spannungen zwischen den langjährigen Freunden.
"Das Ende der
Wahrheit":
Fünf Jahre nach "Wir waren Könige" tut sich
Regisseur Philipp Leinemann erneut mit dessen Hauptdarsteller Ronald Zehrfeld für ein
Thriller-Drama zusammen. In "Das Ende der Wahrheit" spielt
Zehrfeld den Bundesnachrichtendienst-Agenten Martin, der nach einem Terroranschlag auf ein Münchener Restaurant, zu dessen Opfern auch seine
Freundin Aurice (Antje Traue, "Man of Steel") zählt, Zweifel an
seiner Arbeit bekommt. Denn Aurice war eine investigative Journalistin, die zu
Ungereimtheiten im BND recherchierte. Nun fragt sich Martin, ob Aurice tatsächlich
nur ein zufälliges Opfer war und führt heimlich ihre Ermittlungen fort. Weitere
Rollen spielen Alexander Fehling, Claudia Michelsen und Axel Prahl.
"Master Z: The Ip Man Legacy":
Ip Man, chinesische Martial Arts-Legende und Lehrmeister von
Bruce Lee, scheint ein nicht endender Quell der Inspiration für chinesische
Filmemacher zu sein. Nach der "Ip Man"-Reihe mit Donnie Yen (bislang
drei Teile, ein vierter soll noch dieses Jahr erscheinen), dem Prequel "Ip Man Zero" und einer hierzulande unbekannten TV-Serie gibt es nun auch noch
ein Spin-Off zu "Ip Man 3", in dem der Meister selbst allerdings wohl
gar nicht vorkommen wird. Vielmehr geht es um den bereits in "Ip Man
3" von Jin Zhang verkörperten Kampfsportler Cheung Tin-chi, der nach
seiner Niederlage gegen Ip Man sozusagen in Rente geht und sich vorwiegend um
seinen Sohn kümmern will. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, als
Cheung ins Visier lokaler Gangster gerät sowie des Drogenbarons Davidson (Dave
Bautista, "Hotel Artemis") … Die Regie führte Hongkongs Kino- und Kampfsportlegende Yuen Woo-ping
(Regisseur von "Die Schlange im Schatten des Adlers", "Sie
nannten ihn Knochenbrecher" und "Iron Monkey", Kampfchoreograph
u.a. bei der "Matrix"-Trilogie, "Kill Bill" und "Tiger
& Dragon"), in weiteren Rollen sind Michelle Yeoh und Tony Jaa
("Ong-Bak") zu sehen. Die Kritiken sind wiederum gut ausgefallen, jedoch soll sich dieses Spin-Off stilistisch klar von der Hauptreihe
unterscheiden und erheblich rasanter und "glamouröser" sein.
"Kidnapping Stella":
Der Drei-Personen-Psychothriller von Thomas Sieben ("Staudamm") zeigt, wie die titelgebende Stella (Jella Haase) von zwei Männern (Clemens Schick und Haases "Fack ju Göhte"-Kollege Max von der Groeben) entführt und in eine abgelegene Wohnung gebracht wird. Dort entwickelt sich ein perfides Psychospiel zwischen Entführern und Opfer, zumal jeder dunkle Geheimnisse verbirgt ...
"Nur eine
Frau":
"Wüstenblume"-Regisseurin Sherry
Hormann hat ein Drama über die türkischstämmige junge Mutter Aynur (Almila
Bagriacik, TV-Serie "4 Blocks") gedreht, die ohne Vorwarnung auf
offener Straße von ihrem eigenen Bruder erschossen wird. In Rückblicken erzählt
Aynur aus ihrem Leben und davon, wie es so weit kommen konnte. "Nur eine Frau" basiert auf dem Mord an der Deutschtürkin Hatun Sürücü im Jahr 2005.
16. Mai:
"The Silence":
Nach dem großen Erfolg des Horrorfilms "A Quiet Place" war es eigentlich klar, daß schnell Nachahmer folgen würden.
"The Silence" ist auf den ersten Blick der Beweis dafür, denn John R.
Leonettis ("Annabelle") Horrorfilm erzählt
von Fledermäusen, die als Folge einer Parasiten-Infektion mordlüstern
werden und mit ihrem exzellenten Gehör alles Lebendige attackieren, das sie
hören. Glück im Unglück für die Familie von Teenager Ally (Kiernan Shipka,
"Carriers"), daß sie gehörlos ist und die Killer-Fledermäuse früh
genug erspüren kann, um ihnen aus dem Weg zu gehen. Das klingt in der Tat sehr
nach "A Quiet Place", ist aber keineswegs ein Nachahmer – Basis
der Geschichte ist nämlich ein Roman aus dem Jahr 2015, auch das Drehbuch war
bereits in Entwicklung, als John Krasinskis Überraschungserfolg die Leinwände
eroberte. Es ist fraglich, ob "The Silence" das wiederholen kann, allerdings
läßt die hochkarätige Besetzung mit Stanley Tucci ("Spotlight"),
Miranda Otto ("Schatten der Wahrheit") und John Corbett ("My Big
Fat Greek Wedding") durchaus auf einen guten Film hoffen.
"The Sun is Also a Star":
Die Teenager-Romanze von der genreerfahrenen Ry Russo-Young
("Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie")
nach einem Roman von Nicola Yoon handelt von dem 17-jährigen
Highschool-Absolventen Daniel (Charles Melton), der hofft, an der Eliteuniversität Yale
studieren zu können. Auf dem Weg zu einem dafür wichtigen Termin trifft er die
sichtlich verstörte Physikstutentin Natasha (Yara Shahidi, TV-Serie
"Black-ish"). Daniel ist fasziniert von ihr, doch Natasha
soll mit ihrer seit Jahren illegal in den USA lebenden Familie noch an diesem
Abend nach Jamaika abgeschoben werden …
"Greta":
Der irische Filmemacher Neil Jordan ist
bekannt für anspruchsvolle, oft sperrige Arthouse-Filme wie seine gewagte
Rotkäppchen-Variation "Die Zeit der Wölfe", den Thriller "Mona
Lisa" oder das denkwürdige Thrillerdrama "The Crying Game", seit dem ersten Mainstream-Hit "Interview mit einem Vampir" aus
dem Jahr 1996 hat er sich jedoch öfters auf etwas geradlinigere Stoffe wie den
Rachethriller "Die Fremde in dir" mit Jodie Foster oder die TV-Serien
"Die Borgias" und "Riviera" eingelassen. In diese Kategorie
scheint auch der in den USA mittelmäßig rezensierte Thriller
"Greta" zu fallen, in dem die junge und etwas einsame Kellnerin Frances
(Chloë Grace Moretz, "Suspiria") durch eine zufällige Begegnung in
der älteren Klavierlehrerin Greta (Isabelle Huppert, "Elle") eine
Freundin und Mentorin findet. Bald findet Frances jedoch heraus, daß Greta
nicht so harmlos und freundlich ist, wie sie auf den ersten Blick erscheint,
sondern ihre ganz eigenen Pläne verfolgt.
"Das
Familienfoto":
Die bezaubernde Sängerin und Schauspielerin
Vanessa Paradis ("Der Auftragslover") spielt in der Komödie von
Cécilia Rouaud – die in ihrer Heimat immerhin Platz 1 der Charts erreichte – eines
von drei entfremdeten Geschwistern, die nach dem Tod ihres Großvaters
versuchen, den größten Wunsch ihrer Oma zu erfüllen: wieder eine große,
harmonische Familie zu werden. Keine leichte Aufgabe, denn jedes einzelne
Familienmitglied trägt seine eigenen Probleme mit sich herum …
"Breakthrough –
Zurück ins Leben":
Roxann Dawson hat eine bemerkenswerte Karriere hingelegt:
Bekannt wurde Dawson als Halb-Klingonin B'Elanna Torres in der Science
Fiction-Serie "Star Trek: Raumschiff Voyager", doch nach ereignisreichen sieben Jahren zog sie sich bald aus der Schauspielerei zurück
und wurde stattdessen eine erfolgreiche TV-Regisseurin bei Serien wie
"Crossing Jordan", "Cold Case", "Heroes",
"Good Wife", "House of Cards" oder "The
Americans". Nun wagt sie den Schritt auf die große Leinwand mit ihrem
Kino-Regiedebüt, dem christlich geprägten und auf einer wahren Geschichte
basierenden Glaubensdrama "Breakthrough". Es geht um den
14-jährigen John, der im Winter im Eis einbricht und erst nach einer Viertelstunde tot
geborgen werden kann – nur um entgegen aller Erwartungen der Ärzte im
Krankenhaus wieder aufzuwachen, nachdem er 45 Minuten lang klinisch tot war.
Seine Eltern (Chrissy Metz aus dem Serienhit "This Is Us" und Josh
Lucas aus "Sweet Home Alabama") sind sicher: Gott hat ihre Gebete
erhört …
23. Mai:
Nach dem klar unter den Erwartungen gelaufenen "Dumbo"
bringt Disney sein zweites von drei Realfilm-Remakes eigener
Zeichentrickklassiker in diesem Jahr heraus (im Juli folgt "Der König
der Löwen"). Und die Erfolgsaussichten sind ziemlich gut: Alleine die
Besetzung von Will Smith als Wünsche erfüllender blauer Dschinni sollte für
großes Interesse sorgen, außerdem ist das Original von 1992 sicher noch
deutlich mehr Menschen in guter Erinnerung als "Dumbo" (1941). Die Titelrolle
des sympathischen Straßendiebes Aladdin übernimmt der ägyptisch-kanadische
Newcomer Mena Massoud (Amazon-Serie "Jack Ryan"), die von ihm
angehimmelte Prinzessin Jasmin wird von der Britin Naomi Scott ("Power
Rangers") verkörpert. Ähnlich wie beim "Die Schöne und das Biest"-Remake sollen zahlreiche Lieder aus dem Original beibehalten werden,
Komponist Alan Menken hat aber (gemeinsam mit dem OSCAR-prämierten "La La Land"- und "Greatest Showman"-Duo Benj Pasek und Justin Paul)
auch einige neue Songs geschrieben und aufgenommen.
Nachdem der hundeliebende Ex-Auftragskiller (Keanu
Reeves) am Ende von "Kapitel 2" wegen einer folgenreichen
Regelübertretung zum mit millionenschwerem Kopfgeld bedachten Freiwild
für alle Killer wurde, ist John Wick nun auf der Flucht aus New York – Hilfe sucht er
bei einer befreundeten Berufskollegin, der von Halle Berry verkörperten Sofia.
Mehr ist zur Handlung nicht bekannt, aber in erster Linie geht es in der Reihe ja sowieso um die grandios choreographierte Action. Mit Ian McShane,
Laurence Fishburne, Lance Reddick und John Leguizamo gibt es einige Rückkehrer
aus den vorherigen Filmen, dazu mit Anjelica Huston ("Die Tiefseetaucher"), Mark Dacascos ("Crying Freeman"), Robin Lord
Taylor (TV-Serie "Gotham"), Jerome Flynn (TV-Serie "Game of
Thrones"), Tiger Chen ("Man of Tai Chi") und Yayan Ruhian
("The Raid") etliche namhafte und kampferprobte Neuzugänge.
"All My
Loving":
Lars Eidinger, Nele Mueller-Stöfen und Hans Löw spielen in
Edward Bergers (TV-Serie "Patrick Melrose") bedächtig
erzähltem Familiendrama drei Geschwister im Alter zwischen Mitte 30 und Mitte
40, die allesamt auf der Suche nach einem Neuanfang sind. Bei der Berlinale gab
es überwiegend Lob für "All My Loving".
"Mirai – Das
Mädchen aus der Zukunft" (28. Mai):
Herausragende Kritiken erhielt der OSCAR-nominierte
japanische Animationsfilm von Mamoru Hosoda (dessen "Das Mädchen, das
durch die Zeit sprang" aus dem Jahr 2006 zu meinen Lieblingsfilmen zählt)
über den vierjährigen Kun, dessen Leben durch die Geburt seiner kleinen
Schwester Mirai ziemlich erschüttert wird. Kun ist gar nicht glücklich darüber,
daß sich seine Eltern nun vor allem um Mirai kümmern – doch eines Tages hat Kun
in einem Garten eine folgenreiche Begegnung und bricht in der Folge zu einer
Reise durch Raum und Zeit auf, die ihm viele Erkenntnisse einbringt …
"Edie – Für
Träume ist es nie zu spät":
In der britischen Tragikomödie macht sich die verbitterte,
über 80-jährige Edie (Sheila Hancock, "Ist ja irre – Cäsar liebt
Kleopatra") nach dem Tod ihres Mannes auf den Weg, sich einen lange
gehegten Traum zu erfüllen: eine Reise in die schottischen Highlands. Dort
angekommen, trifft sie zufällig den viel jüngeren Jonny (Kevin Guthrie,
"Phantastische Tierwesen 2"), der sich ihr als ortskundiger Führer
anbietet – daraus entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft.
"Jonathan":
"Baby Driver"-Star Ansel Elgort spielt in dem
recht positiv besprochenen Indie-SciFi-Drama von Langfilm-Debütant Bill Oliver
die sehr unterschiedlichen Zwillingsbrüder John und Jonathan, die sich einen
Körper teilen – jeder hat also 12 Stunden pro Tag. Um Komplikationen zu vermeiden,
vereinbaren sie, sich niemals auf eine romantische Beziehung einzulassen. Aber dann
verlieben sich beide übers Internet in Elena (Suki Waterhouse, "Stolz und
Vorurteil und Zombies")
30. Mai:
Der dritte Film von Legendarys "MonsterVerse"
(nach "Godzilla" und "Kong: Skull Island") hat im Grunde
genommen vor allem eine Aufgabe: Er soll den großen Monster-Clash in
"Godzilla vs. Kong" vorbereiten, der im Sommer 2020 die Leinwände
erobern wird. Allerdings dürfte auch "Godzilla 2" bereits recht
spektakulär werden, bekommt es die mehr oder weniger freundliche Riesenechse
doch u.a. mit aus der japanischen Godzilla-Mythologie bekannten und beliebten
Kreaturen wie der gigantischen Motte Mothra oder dem dreiköpfigen Drachen
Ghidorah zu tun. Achja, Menschen gibt es natürlich auch noch: Die geheime
Regierungsorganisation Monarch kämpft weiter für den Schutz der Menschheit vor
den Monstren und unterschiedliche Rollen spielen dabei u.a. Kyle Chandler
("Carol"), Vera Farmiga ("Conjuring"), Sally Hawkins
("Shape of Water"), Charles Dance ("The Imitation Game"),
Zhang Ziyi ("Tiger & Dragon") und der Rückkehrer Ken Watanabe
("Inception") – sowie "Stranger Things"-Shooting-Star
Millie Bobbie Brown und Bradley Whitford ("Get Out"), dessen
Wissenschaftler-Rolle witzigerweise an den trinkfesten Rick aus der
Kult-Animationsserie "Rick & Morty" angelehnt sein soll … Regie
führt diesmal Michael Dougherty ("Trick 'r Treat").
Unter Cineasten hat sich Laika längst einen Namen
gemacht als Schöpfer technisch brillanter, inhaltlich meist ähnlich guter Stop Motion-Animationsfilme wie "Corpse Bride",
"ParaNorman" und "Kubo – Der kleine Samurai". Dummerweise
haben sich Laikas Qualitäten beim Multipex-Publikum nicht so richtig
herumgesprochen, weshalb die meisten Filme bestenfalls knapp in die schwarzen
Zahlen kamen. Für ihr neues Werk "Mister Link" haben sie sich mit
dem 2018 nicht zum ersten Mal wiederbelebten United Artists (ursprünglich vor etwas über 100 Jahren von Künstlern um Charles Chaplin gegründet) einen neuen
Verleiher gesucht – das brachte aber auch nichts, im Gegenteil startete "Mister
Link" in den USA so schwach wie kein Laika-Film zuvor. Dabei sind die
Kritiken einmal mehr sehr positiv ausgefallen, wenn auch nicht ganz so euphorisch
wie bei den besten Laika-Filmen. Im Zentrum der Geschichte steht der
titelgebende Mister Link (in der deutschen Synchronfassung gesprochen von
Bastian Pastewka), der eine einsame, yetiartige Kreatur ist, die nach Überzeugung des
Forschers Lionel (Christoph Maria Herbst) das fehlende Verbindungsstück in
der Evolution vom Tier zum Menschen darstellt …
"Kingsman"-Star Taron Egerton spielt in dem Biopic
von Dexter Fletcher ("Eddie the Eagle", "Bohemian Rhapsody") den exzentrischen britischen Popstar Elton John. Passend zu diesem extrovertierten Künstler soll "Rocketman" jedoch kein klassisches
Biopic sein, sondern eher ein glamouröses Fantasy-Musical über den Aufstieg des
jungen Elton John zum Superstar, das allerdings auch dessen dunkle Seiten (z.B.
seine Drogenabhängigkeit) nicht ausspart. Anders als Rami Malek in
"Bohemian Rhapsody" wird Egerton die Lieder selbst singen.
Weitere Rollen spielen Jamie Bell ("Snowpiercer"), Bryce Dallas
Howard ("Jurassic World"), Richard Madden
("Cinderella").
"Ma":
In dem Horrorthriller von Tate Taylor ("The Help")
spielt Octavia Spencer ("Hidden Figures") eine einsame Frau namens
Sue Ann, die eines Tages von einigen Teenagern angesprochen wird, die sie
bitten, für sie Alkohol für eine Party zu kaufen. Sue Ann bietet den
Jugendlichen an, im Kellerraum ihres Hauses zu feiern, wo sie ungestört wären –
sie müssen sich allerdings an ein paar Hausregeln halten. Die Teenager nehmen
an, doch bald verhält sich Sue Ann zunehmend merkwürdig …
"High Life":
Die Französin Claire Denis ist bekannt als überzeugte Autorenfilmerin, die
sich mit Vorliebe anspruchsvollen dramatischen Stoffen widmet (z.B. "Der
Fremdenlegionär","35 Rum", "Meine schöne innere
Sonne") – ein Science Fiction-Film ist so ziemlich das letzte, was man von
ihr erwarten würde. Genau den hat Denis jedoch mit ihrem englischsprachigen Debüt
"High Life" gedreht, wobei es selbstredend ein etwas anderer
(Arthouse)-SciFi-Film ist: Erzählt wird die Story eines heruntergekommenen
Schiffes, dessen aus Sträflingen bestehende Crew Energie von einem
Schwarzen Loch abziehen soll. Es stellt sich jedoch heraus, daß diese Mission
nur Fassade ist – in Wirklichkeit sind die Häftlinge Versuchsobjekte für die
extremen Experimente der Reproduktionswissenschaftlerin Dibs (Juliette Binoche) … Weitere Darsteller sind Robert Pattinson ("Wasser für die Elefanten"), Mia Goth
("Nymphomaniac"), Lars Eidinger und André Benjamin ("Vier
Brüder"). Die Kritiker sind ziemlich begeistert und es gab auch schon
einige Preise, aber wer einen klassischen SciFi-Film erwartet, der dürfte sich
schwer tun.
"Roads":
Nach dem weltweit
beachteten Hit "Victoria" meldet sich der deutsche Filmemacher
Sebastian Schipper mit einem international besetzten, tragikomischen Road Movie
über den Kongolesen William (Stéphane Bak, "Elle") zurück, der die
mittlerweile bekanntlich sehr gut bewachten europäischen Grenzen überwinden
will, um seinen verschwundenen Bruder zu suchen. Zufällig trifft er auf den
britischen Ausreißer Gyllen (Fionn Whitehead, "Dunkirk")
und tut sich mit ihm zusammen. Weitere Rollen spielen Moritz Bleibtreu und Ben
Chaplin ("Snowden").
"'Mir ist es
egal, wenn wir als Barbaren in die Geschichte eingehen'":
Preisgekrönte Tragikomödie von Radu Jude ("Scarred
Hearts") über eine rumänische Theater-Regisseurin, die in ihrem neuen Stück
die Mitschuld ihrer Landsleute am Holocaust, speziell am Massaker von Odessa
im Jahr 1941, thematisieren möchte und mit diesem Vorhaben wenig überraschend auf zahlreiche
Widerstände stößt.
6. Juni:
Der siebte X-Men-Film – der vierte mit den
jüngeren, u.a. von Michael Fassbender, Jennifer Lawrence und James McAvoy
gespielten Versionen der Mutanten-Superhelden – sollte schon im Herbst 2018 starten,
wurde dann aber zwei Mal verschoben (zuerst, weil die Spezialeffekte angeblich
nicht rechtzeitig fertig wurden, dann, weil ein Start im Juni lukrativer für
den wichtigen chinesischen Markt sei). Normalerweise ist das kein allzu gutes
Omen, zumal "Dark Phoenix" von den Fans sowieso schon skeptisch
betrachtet wurde ob der Tatsache, daß er eine aus den Comics bekannte Storyline
wiederaufbereitet, die bereits im von vielen als schwächster Teil der Reihe
betrachteten "X-Men 3: Der letzte Widerstand" erzählt wurde. Und auch
ein Trailer, der scheinbar den frühen Tod einer Hauptfigur spoilert, kam alles
andere als gut an. Für Hoffnung sorgte allerdings die Präsentation einger
Sequenzen des Films auf der "WonderCon", die das anwesende Publikum positiv überraschte. Aber worum geht es überhaupt? Jean Grey ("Game of Thrones"-Star Sophie Turner) gelangt
durch einen Zwischenfall an enorm machtvolle Kräfte, die sie aber nicht
kontrollieren kann – und so wird sie als "Dark Phoenix" zu einer Gefahr
für die gesamte Erde oder sogar das ganze Universum … Nicht zuletzt aufgrund
der Übernahme des produzierenden Studios Fox durch Disney kann es sehr wohl
sein, daß dies der letzte "X-Men"-Film mit der bekannten Besetzung
wird. Regie führt erstmals Simon Kinberg, der bei drei früheren
"X-Men"-Filmen am Drehbuch beteiligt war und sich ergo mit der
Thematik auskennt.
"TKKG":
Ich weiß nicht, ob auch heutige Kinder noch die seit
1979 veröffentlichten TKKG-Bücher lesen, aber da 13 Jahre nach dem zweiten
Kinofilm ein dritter herauskommt – logischerweise mit einer neuen Besetzung – gibt es
offensichtlich noch ausreichend Leser, um die Finanzierung eines weiteren Teils zu
rechtfertigen. Regisseur Robert Thalheim ("Kundschafter des
Friedens") zeigt, wie sich das ermittlungsfreudige Quartett Tim,
Karl, Willi (Klößchen) und Gaby kennenlernt und die Hintergründe des
Verschwindens von Willis Vater aufdeckt. In Erwachsenenrollena agieren u.a. Tom
Schilling, Laura Tonke, Milan Peschel, Antoine Monot Jr. und Mai Duong Kieu aus
der Erfolgsserie "Bad Banks".
"Zwischen den
Zeilen":
Eigentlich ist der renommierte französische Filmemacher
Olivier Assayas eher für dramatische, ernste Stoffe wie "Carlos – Der
Schakal", "Die Wolken von Sils Maria" oder "Personal
Shopper" bekannt, doch mit "Zwischen den Zeilen" widmet er sich
zur Abwechslung mal dem Genre der (gesellschaftskritischen) Komödie. Guillaume
Canet ("Last Night") spielt den mit der bekannten Schauspielerin Selena
(Juliette Binoche) verheirateten Pariser Verlagsleiter und Lektor Alain, der
wie die ganze Branche mit der Anpassung an den digitalen Wandel zu kämpfen
hat. Zudem bekommt er nicht zum ersten Mal ein Problem mit Erfolgsautor
Léonard (Vincent Macaigne) – denn der notorische Frauenheld verarbeitet in
seinen Romanen gerne unschwer zu erkennende reale
Affären. Bei der Premiere beim Festival in Venedig ging "Zwischen den
Zeilen" zwar leer aus, das Urteil der Kritiker war aber eindeutig:
Assayas kann Komödie genauso gut wie Drama!
"Das Leben meiner
Tochter":
Christoph Bach (TV-Serie "Charité") und Alwara
Höfels ("Keinohrhasen") spielen im Kinodebüt von Regisseur und
Drehbuch-Autor Steffen Weinert Micha und Natalie, Eltern einer todkranken achtjährigen Tochter, die nur mit einem Spenderherz überleben
kann. Weil sich das nicht so leicht finden läßt, beschließt Micha, sich mit
illegalen Organhändlern einzulassen …
"Burning":
Der frühere "The Walking Dead"-Star Steven
Yeun spielt in der hochgelobten und dutzendfach preisgekrönten
südkoreanischen Mischung aus psychologischem Thriller und Charakterstudie mit
Mystery-Einschlag nach einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami Ben, der an einem kenianischen Flughafen die schöne Hae-mi
kennengelernt hat. Da beide in Seoul leben, treffen sie sich nach ihrer Rückkehr
öfters – und auch Hae-mis ehemaliger Klassenkamerad Jong-su, ein zielloser angehender Schriftsteller, der in ihrer Abwesenheit auf ihre Wohnung
aufgepaßt hat und romantische Gefühle für sie empfindet, ist öfters dabei.
Daraus entwickelt sich eine ungewöhnliche Dreiecksgeschichte mit einigen
unerwarteten Wendungen. In Cannes hat der zweieinhalbstündige Film übrigens Maren Ades "Toni Erdmann" als von ausgewählten
Kritikern bestbewerteten Wettbewerbsbeitrag der Festivalgeschichte abgelöst.
13. Juni:
Sieben Jahre nach dem etwas enttäuschenden "Men in
Black 3" kehrt die beliebte Comedy-SciFi-Reihe über hochgeheime
Spezialagenten, die die Erde vor außerirdischen Bedrohungen schützen, zurück
– mit einem Spin-Off. Will Smith und Tommy Lee Jones sind also nicht dabei
(sofern sie nicht ein Überraschungs-Cameo geben), einzige Rückkehrerin
ist Emma Thompson, die ihre Rolle als US-Behördenchefin Agent O aus dem dritten Teil wiederaufnimmt. Im Zentrum steht hier allerdings das britische
Pendant, das von Liam Neeson geleitet wird und für das u.a. der Top-Agent H
(Chris Hemsworth) und die unerfahrene Agent M (Tessa Thompson, die bereits in
"Thor 3" an Hemsworths Seite agierte) arbeiten. Details über die
Story sind kaum bekannt, das Duo muß aber wohl zur Abwehr von
Alienattacken durch die ganze Welt reisen. Regie führt F. Gary Gray ("The Italian Job", "Fast &
Furious 8").
"Bailey – Ein
Hund kehrt zurück":
Vor zwei Jahren sorgte die gelungene Verfilmung des
Hunde-Reinkarnations-Bestsellers "Bailey – Ein Freund fürs Leben" von W. Bruce Cameron für glückliche Gesichter
nicht nur bei vielen hundeliebenden Kinozuschauern, sondern vor allem bei den
Produzenten des Films – denn der spielte beinahe das Zehnfache seiner
überschaubaren Produktionskosten von gut $20 Mio. ein! Das deutsche Publikum
zeigte sich mit nur 150.000 Besuchern allerdings recht unbeeindruckt,
vermutlich ist das Buch hierzulande nicht so bekannt wie andernorts. Trotzdem
war natürlich klar, daß eine Fortsetzung kommen würde, zumal auch hierfür bereits
eine Vorlage existiert – es ist allerdings die bislang letzte, für einen
dritten Film müßte man sich also etwas Neues ausdenken. In "Ein Hund kehrt
zurück" lebt Bailey jedenfalls in seiner aktuellen Reinkarnation glücklich
mit Herrchen Ethan (Dennis Quaid, "American Dreamz") auf dessen Farm, bis Ethans Enkelin CJ
(Kathryn Prescott, "Polaroid") von ihrer verantwortungslosen Mutter
"entführt" wird. Bailey, der gerade kurz vor einer neuen
Reinkarnation steht, will CJ unbedingt wiederfinden und ihr zur Seite stehen …
"The Dead Don't Die":
Eine Zombiekomödie als Eröffnungsfilm bei den Filmfestspielen in Cannes? Ja, das geht - wenn besagte Zombiekomödie von Arthouse-Ikone Jim Jarmusch ("Dead Man") inszeniert wird! Dafür hat sich Jarmusch mit seinem "Broken Flowers"-Hauptdarsteller Bill Murray zusammengetan (der seit einem kultigen "Zombieland"-Cameo selbst ganz gut mit Zombiekomödien vertraut ist), der sich als Kleinstadt-Polizeichef mit der ausbrechenden Zombieapokalypse konfrontiert sieht. Weitere Rollen spielen Adam Driver, Tilda Swinton, Steve Buscemi, Danny Glover und Chloë Sevigny sowie die beiden Musikerlegenden Tom Waits und Iggy Pop.
"Booksmart":
Die Schauspielerin Olivia Wilde ("Rush") gibt ihr
Langfilm-Regiedebüt mit einer von der Kritik als leichtfüßig, originell und sehr witzig gefeierten Coming of Age-Komödie über die befreundeten
Top-Highschool-Schülerinnen Amy (Kaitlyn Dever, "Detroit") und Molly
(Beanie Feldstein, "Bad Neighbors 2"), die kurz vor ihrem Abschluß
feststellen, daß sie vor lauter Lernen über die Jahre hinweg einiges verpaßt
haben. Sie versuchen, möglichst viele typische Teenager-Erlebnisse in der Nacht
ihres Abschlußballs nachzuholen.
20. Juni:
Zu den Genres, die in den letzten Jahren von Hollywood mit
am stiefmütterlichsten behandelt wurden, zählt ohne Frage die Komödie. Neben
dem Thriller ist die Komödie das Genre, das am stärksten negativ von der
Entwicklung in der US-Filmbranche betroffen ist, daß sich die Studios immer
mehr auf große, prestigeträchtige Blockbuster konzentrieren. Während kleinere
Filme weiterhin von den unabhängigen Produzenten abgedeckt werden, ist es für
Filmemacher extrem kompliziert geworden, ein Budget im niedrigen bis mittleren
zweistelligen Millionenbereich zu stemmen, das es für "Mittelware"
wie Thriller und Komödien in der Regel braucht – zumal die Erfolgsaussichten für solch eher
unspektakuläre Genres nicht zuletzt aufgrund der Streaming-Konkurrenz gesunken
sind. Schon im Sinne des Abwechslungsreichtums wäre es erfreulich, würden in
Zukunft wieder mehr an ein breites Publikum gerichtete Komödien und Thriller in
die Kinos kommen – doch dafür braucht es entsprechende
Erfolgserlebnisse. Ein heißer Anwärter darauf ist "Long Shot" von
Jonathan Levine ("50/50"), denn die in der Prämisse deutlich an den
Hit "Beim ersten Mal" erinnernde romantische Komödie kann bereits vor Kinostart glänzende Kritiken und begeisterte Publikumsstimmen von
Festivalauftritten vorweisen. Seth Rogen spielt den mäßig attraktiven,
arbeitslosen und tendentiell selbstzerstörerischen Journalisten Fred, der es
sich nach dem Zusammentreffen mit seiner ersten großen Liebe (und früheren
Babysitterin) in den Kopf setzt, ihr Herz zu erobern. Das Problem daran: Charlotte
(Charlize Theron, "Atomic Blonde") ist wunderschön und als amtierende US-Außenministerin auch
beruflich erfolgreich – mithin (theoretisch) absolut unerreichbar für
einen chaotischen Nerd wie Fred …
"Tolkien":
Peter Jacksons "Der Herr der Ringe"- und "Der Hobbit"-Trilogien sind längst abgeschlossen, doch Fans von Fantasy-Autor
J.R.R. Tolkien müssen nicht verzagen – nicht nur befindet sich bei Amazon eine
aufwendige Serie in Vorbereitung, die lange vor den Ereignissen von "Der
Herr der Ringe" in Mittelerde spielt, es kommt auch dieses Biopic über den
britischen Schriftsteller selbst in die Kinos. Der hatte ein ereignisreiches
Leben; der Film des finnischen Regisseurs Dome Karukoski ("Tom of
Finland") konzentriert sich vorwiegend auf Tolkiens junge Jahre, in denen er
zunächst von seinen Erlebnissen in der Schule und dann von seinem
Einsatz als Soldat in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges geprägt wurde –
und das wirkte sich auch auf die Bücher des späteren Literaturprofessors aus.
Verkörpert wird der junge Tolkien von Nicholas Hoult ("Mad Max: Fury Road"), seine spätere Frau Edith spielt Lily Collins ("Spieglein Spieglein").
"Brightburn – Son of Darkness":
Die Ausgangslage des von "Guardians of the Galaxy"-Macher James Gunn geschriebenen und produzierten, jedoch von dem
relativen Newcomer David Yarovesky ("The Hive") inszenierten
Horrorfilms ist ebenso einprägsam wie faszinierend: Was wäre, wenn Superman böse wäre?
Denn "Brightburn" schildert die Geschichte eines außerirdischen
Jungen, der als Baby auf der Erde strandet und vom Ehepaar Breyer
(Elizabeth Banks und David Denman) adoptiert wird. Als sie erkennen, daß
Brandon überirdische Kräfte besitzt, versuchen sie, ihn dahingehend zu lenken,
daß er sie für das Gute einsetzt – doch das ist gar nicht so einfach …
"Drei Schritte zu
dir":
Das Regiedebüt des primär aus seiner Hauptrolle in der
TV-Serie "Jane the Virgin" bekannten Schauspielers Justin Baldoni ist
eine Teenie-Romanze über zwei Jugendliche, die beide an der schweren
Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose leiden und sich wegen der Infektionsgefahr
einander nicht mehr als drei Schritte nähern dürfen. Trotzdem verlieben sich
Stella (Haley Lu Richardson, "Split") und Will (Cole Sprouse,
TV-Serie "Riverdale") ineinander … In den USA erwies sich "Drei
Schritte zu dir" trotz mediokrer Kritiken als Überraschungserfolg, der
alleine dort rund das Sechsfache seines Budgets von etwa $7 Mio. einspielte.
"Verachtung":
In der vierten Verfilmung der düsteren Thriller-Bestseller
von Jussi Adler-Olsen bekommen es die dänischen Sonderermittler Carl Mørck
(Nikolaj Lie Kaas) und Hafez el-Assad (Fares Fares) mit einer Frau zu tun, die
für erlittenes Unrecht grausame Rache nimmt.
27. Juni:
"Pets 2" (3D):
Nachdem der erste Animationsfilm über die Abenteuer von
Haustieren, während ihre Herrchen und Frauchen außer Haus sind, ein riesiger
Erfolg wurde, steht nun die Fortsetzung an. Erneut unter der Regie von Chris
Renaud muß der Hundeprotagonist Max sich mit einschneidenden Änderungen im
Leben seiner Besitzerin Katie arrangieren, die heiratet nämlich und wird
Mutter. Max (in der deutschen Synchronfassung: Jan Josef Liefers)
fühlt sich verantwortlich für sein neues menschliches Geschwisterchen, was jedoch dazu führt, daß er immer ängstlicher wird, dem Baby könnte etwas
passieren. Max' Haustierfreunde um Spitz Gidget (Jella Haase) und Hase Snowball
(Fahri Yardim) haben derweil ihre eigenen Abenteuer zu bestehen.
"Ein Becken voller Männer":
Mit fast 4,3 Millionen Zuschauern erreichte die warmherzige
Tragikomödie von Gilles Lelouche den starken sechsten Platz in den
französischen Kino-Jahrescharts 2018. Alles dreht sich um einige Männer
mittleren Alters (gespielt u.a. von Mathieu Amalric und Guillaume Canet), die
sich allesamt in einer Midlife-Crisis befinden. Ihr origineller Lösungsansatz:
Sie gründen das erste Männer-Synchronschwimmteam des Ortes, trainiert von Ex-Profi Delphine (Virginie Efira, "Birnenkuchen
mit Lavendel")! Bald ist ihr Ehrgeiz geweckt und sie wollen an
internationalen Wettbewerben teilnehmen …
"Dancing Queens":
Das Spielfilmdebüt der bisherigen Dokumentarfilmerin Zara Hayes ("The Battle of the Sexes") ist eine Komödie über die lebenslustige Martha (Diane Keaton, "Der Stadtneurotiker"), die nach ihrem Einzug in eine Rentnerkommune mit einigen weiteren Bewohnerinnen die allererste Ü60-Cheerleader-Gruppe der USA gründet! Das sorgt nicht nur für gute Laune, sondern irgendwann auch für einige öffentliche Aufmerksamkeit für die älteren Damen (die u.a. von Pam Grier, Jacki Weaver und Rhea Perlman verkörpert werden).
"Dancing Queens":
Das Spielfilmdebüt der bisherigen Dokumentarfilmerin Zara Hayes ("The Battle of the Sexes") ist eine Komödie über die lebenslustige Martha (Diane Keaton, "Der Stadtneurotiker"), die nach ihrem Einzug in eine Rentnerkommune mit einigen weiteren Bewohnerinnen die allererste Ü60-Cheerleader-Gruppe der USA gründet! Das sorgt nicht nur für gute Laune, sondern irgendwann auch für einige öffentliche Aufmerksamkeit für die älteren Damen (die u.a. von Pam Grier, Jacki Weaver und Rhea Perlman verkörpert werden).
"They Shall Not Grow Old":
Obwohl er für seine Fantasy-Blockbuster weltweit bekannt
ist, verspürte der neuseeländische Filmemacher Peter Jackson schon immer eine
große Faszination für den Ersten Weltkrieg und speziell für die damaligen
Luftkämpfe. Anstatt selbst einen Kriegsfilm zu drehen, hat er jedoch einen
hochgelobten und bereits in etlichen Ländern sehr erfolgreich gelaufenen Dokumentarfilm
gedreht, für den er historisches Filmmaterial aufwendig restaurierte und
kolorierte. Erklärtes Ziel des Films ist es nicht, die Kämpfe selbst oder
die strategischen Entscheidungen zu erläutern, sondern das entbehrungsreiche
Leben einfacher Soldaten in den Schützengräben der Westfront (vorwiegend in
Frankreich und Belgien) zu zeigen, wofür außerdem Briefe und Tagebucheinträge
damaliger Soldaten verwendet werden.
"Wo ist Kyra?":
Michelle Pfeiffer erhielt reichlich Kritikerlob für ihre Darstellung der älteren Kyra, die in diesem Independent-Drama just ihre Mutter und ihren Job verloren hat und entsprechend verzweifelt ist. Während ihr Leben zunehmend einem Scherbenhaufen gleicht und sie auch ihre Wohnung zu verlieren droht, findet sie in Doug (Kiefer Sutherland) eine verwandte Seele – jedoch verheimlicht sie ihm ihre Zwangslage ...
"Wo ist Kyra?":
Michelle Pfeiffer erhielt reichlich Kritikerlob für ihre Darstellung der älteren Kyra, die in diesem Independent-Drama just ihre Mutter und ihren Job verloren hat und entsprechend verzweifelt ist. Während ihr Leben zunehmend einem Scherbenhaufen gleicht und sie auch ihre Wohnung zu verlieren droht, findet sie in Doug (Kiefer Sutherland) eine verwandte Seele – jedoch verheimlicht sie ihm ihre Zwangslage ...
"Wenn Fliegen
träumen":
In ihrem (Langfilm-)Regiedebüt erzählt die deutsche
Schauspielerin Katharina Wackernagel die tragikomische Geschichte zweier problembeladener
Halbschwestern, die gemeinsam in einem Feuerwehrauto nach Norwegen fahren, wo
sie ein Haus geerbt haben, und dabei einige skurrile Bekanntschaften machen.
"Five Fingers for
Marseilles":
Der Western ist einfach nicht totzukriegen – was auch daran
liegt, daß er nicht einfach nur den Amerikanern überlassen wird, sondern ihn ebenso Europäer
("The Salvation") und Asiaten ("The Unforgiven",
"Sukiyaki Western Django") am Leben erhalten. Und das gilt nun
auch für Afrika, denn der positiv rezensierte Western-Thriller "Five
Fingers for Marseilles" ist trotz seines Titels eine südafrikanische
Produktion und handelt von fünf Jugendlichen (ebenjene "Five Fingers"),
die ihren Heimatort vor Banditen beschützen wollen. Die rund 20 Jahre
umfassende Handlung spielt sich wohlgemerkt im 20. Jahrhundert ab, ist aber wie
ein Italo-Western in Szene gesetzt, und das funktioniert den Kritikern zufolge
ziemlich gut.
Das war meine ausführliche Übersicht über die wichtigsten
Kinostarts in Deutschland im Mai und Juni, der zweite Teil meiner
Sommer-Vorschau folgt voraussichtlich im Juni.
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