TV-Tips für die Woche 7/2019

Montag, 11. Februar:

Arte, 20.15 Uhr: "Überfall der Ogalalla" (1941)

Solider, zu Beginn des amerikanischen Bürgerkrieges spielender Western von Fritz Lang über einen geläuterten Banditen (Randolph Scott), der dem Leiter eine Telegraphen-Station hilft und fortan für diesen arbeitet - schon bald führt das aber zu einem Konflikt mit seiner alten Bande.

Arte, 21.45 Uhr: "Blutige Hochzeit" (1973)

Stéphane Audran ("Der diskrete Charme der Bourgeoisie") spielt in Claude Chabrols von einer wahren Geschichte inspiriertem Thriller Lucienne, Frau des ambitionierten Bürgermeisters einer Kleinstadt. Lucienne beginnt eine Affäre mit dem verheirateten Pierre (Michel Piccoli), der zum Protegé ihres nichtsahnenden Mannes Paul (Claude Piéplu) wird. Als Paul schließlich Verdacht schöpft, entwickelt sich ein perfides Ränkespiel um Macht, Begehren und Abhängigkeit ...

Tele 5, 0.15 Uhr: "Eraserhead" (1977)

David Lynchs in Schwarzweiß gedrehtes Regiedebüt zeigte bereits ziemlich deutlich auf, wohin die Reise in seiner Karriere führen würde: Ins Reich des Surrealen, Absurden, Grotesken und Bizarren. Kein Wunder, daß der Film bei der Veröffentlichung überwiegend auf Unverständnis stieß und entsprechend mäßig beurteilt wurde, doch bereits in den 1980er Jahren mauserte er sich zu einem echten Kultfilm. Wie es bei Lynch üblich ist, macht es nicht viel Sinn, sich an einer Beschreibung des Inhalts zu versuchen, daher nur die Prämisse des genreübergreifenden Films (der am ehesten dem Bodyhorror-Genre zugerechnet wird): Henry (Jack Nance) muß sich in einer trostlosen industriellen Szenerie um seinen deformierten Sohn kümmern, was ihn physisch und psychisch schwer belastet.

Dienstag, 12. Februar:

Tele 5, 20.15 Uhr: "Larry Flynt - Die nackte Wahrheit" (1996)

Milos Formans ("Amadeus") zweifach OSCAR-nominiertes schwarzhumorig-satirisches Biopic erzählt auf ebenso engagierte wie unterhaltsame Art und Weise die Geschichte von Larry Flynt (Woody Harrelson). Der Gründer des Männermagazins "Hustler" wurde in den 1970er Jahren wegen des Vorwurfs der Pornographie verurteilt und vorübergehend inhaftiert, was eine Debatte über Meinungs- und Kunstfreiheit auslöste.

Nitro, 20.15 Uhr: "James Bond jagt Dr. No" (1962)

Sean Connerys erster Einsatz als britischer Geheimagent zählt zu seinen besten und liefert bereits alles, was man von einem Bond-Film erwartet: einen ultracoolen Protagonisten, einen charismatischen Bösewicht mit größenwahnsinnigen Racheplänen (Joseph Wiseman), einen exotischen Schauplatz (Jamaika) und selbstverständlich auch ein atemberaubendes Bond-Girl (Ursula Andress als Muschelsucherin Honey) ...

Tele 5, 23.00 Uhr: "Inside Deep Throat" (2005)

Free-TV-Premiere der als sehr unterhaltsam (wenn auch etwas oberflächlich) gelobten Doku über den wohl berühmtesten Pornofilm aller Zeiten: "Deep Throat". Der Film mit Linda Lovelace spielte alleine in den USA mindestens $45 Mio. ein - bei einem Budget von knapp $50.000!

Außerdem:

7 Zwerge - Männer allein im Wald (klamaukige Comedy-Version von Schneewittchen mit Otto Waalkes als Zwerg, Nina Hagen als böser Königin und ihrer Tochter Cosma Shiva Hagen als Schneewittchen; 20.15 Uhr bei Super RTL, wobei die drei Minuten umfangreichere Langfassung gezeigt wird)

Alien (Ridley Scotts legendärer Weltraum-Horrorklassiker, der Sigourney Weaver zum ersten echten weiblichen Actionhelden Hollywoods machte; 22.55 Uhr bei Kabel Eins)

A Single Man (in betont stilisierter Künstlichkeit zelebriertes Arthouse-Melodram nach einem Roman von Christopher Isherwood über einen von Colin Firth brillant und OSCAR-nominiert verkörperten homosexuellen Literaturprofessor; 23.35 Uhr im WDR)

Mittwoch, 13. Februar:

3sat, 22.25 Uhr: "Suburra - 7 Tage bis zur Apokalypse" (2015)

Free-TV-Premiere des hochgelobten Gangsterfilms von Stefano Sollima ("Sicario 2") über eine unheilige Allianz von Gangstern, Politikern, Kirchen- und Wirtschaftsvertretern, die zusammen das heruntergekommene römische Stadtviertel "Suburra" in eine Art italienisches Las Vegas verwandeln wollen. Nicht sehr überraschend zeigen sich schnell Risse in dieser Allianz, deren Mitglieder nur einen gemeinsamen Nenner haben: Geldgier. Die Vorgeschichte des Films wird seit 2017 in der Netflix-Serie "Suburra: Blood on Rome" erzählt.

Donnerstag, 14. Februar:

3sat, 22.25 Uhr: "Maggies Plan" (2015)

Free-TV-Premiere der sehr positiv rezensierten Indie-Komödie von Rebecca Miller, in der Greta Gerwig die titelgebende Mittdreißigerin spielt. Die will trotz ihres notorischen Beziehungspechs unbedingt ein Baby - eigentlich will sie das durch eine Samenspende erreichen, doch dann lernt sie den charmanten Professor John (Ethan Hawke) kennen. Der ist unglücklich mit der brillanten Georgette (Julianne Moore) verheiratet und macht Maggie deutliche Avancen ...

Freitag, 15. Februar:

Arte, 21.45 Uhr: "Jodorowsky's Dune" (2013)

Free-TV-Premiere des vielfach preisgekrönten Dokumentarfilms über den letztlich gescheiterten Versuch des chilenischen Kultfilmers Alejandro Jodorowsky ("El Topo", "Der heilige Berg"), Frank Herberts berühmte Science Fiction-Saga Mitte der 1970er Jahre zu verfilmen (woran der als "Alien"-Designer berühmte Schweizer H.R. Giger beteiligt gewesen wäre). Das übernahm dann bekanntlich ein paar Jahre später David Lynch mit "Der Wüstenplanet", aktuell versucht sich "Blade Runner 2049"-Regisseur Denis Villeneuve mit hochkarätiger Besetzung an einer neuen Version des Stoffes.

Außerdem:

Pacific Rim (Guillermo del Toros bombastischer "Riesenroboter vs. Riesenmonster"-Actionfilm mit Charlie Hunnam, Rinko Kikuchi und Idris Elba; 20.15 Uhr bei Pro 7)

Die Unfaßbaren (inhaltlich eher maues, aber sehr unterhaltsames Showmagier-Abenteuer mit hochkarätiger Besetzung; 20.15 Uhr bei RTL II)

The Impossible (spanisches Drama über die Tsunami-Katastrophe in Asien 2004, das zwar dramaturgisch arg manipulativ vorgeht, aber mit einer herausragenden Hauptdarstellerin Naomi Watts; 20.15 Uhr bei Tele 5)

Samstag, 16. Februar:

3sat, 22.20 Uhr: "Mein Leben als Zucchini" (2016)

Free-TV-Premiere des OSCAR-nominierten schweizerischen Animationsfilms, der vor allem für seine einfühlsame, das junge Zielpublikum ernstnehmende Handlung gepriesen wird. Es geht um den neunjährigen Zucchini, der nach dem Tod seiner Mutter in ein Heim kommt - das Leben dort ist nicht immer einfach, doch zumindest findet er neue Freunde und erfährt sogar die erste Liebe.

Außerdem:

John Carter - Zwischen zwei Welten (kommerziell geflopptes, jedoch durchaus sehenswertes Mars-Abenteuer nach den Büchern des "Tarzan"-Autors Edgar Rice Burroughs; 20.15 Uhr bei VOX)

Sonntag, 17. Februar:

ARD, 20.15 Uhr: "Tatort: Murot und das Murmeltier" (2018)

Normalerweise bin ich kein "Tatort"-Fan, seit dem preisgekrönten "Im Schmerz geboren" mache ich aber für die außergewöhnlichen, künstlerischen Filme mit Ulrich Tukur als Inspektor Murot gern eine Ausnahme und wurde bislang nicht enttäuscht. Das sollte sich mit dem neuen Fall nicht ändern, denn der von Dietrich Brüggemann ("Kreuzweg") geschaffene "Murot und das Murmeltier" - in dem der Inspektor am Tag einer Geiselnahme bei einem Banküberfall in eine Zeitschleife gerät - wurde gleich bei der Premiere beim Festival in Ludwigshafen ausgezeichnet und ist aktuell auch für den Deutschen Fernsehkrimipreis nominiert.

Außerdem:

Bad Neighbors 2 (Free-TV-Premiere der sehr ordentlichen Fortsetzung der derben Hitkomödie mit Seth Rogen, Rose Byrne und Zac Efron; 20.15 Uhr bei RTL)

Star Trek Beyond (der sehr amüsante, actionreiche dritte "Enterprise"-Film nach dem Reboot, in dem die Crew nach einem Crash auf einem wenig einladenden Planeten in kleine Gruppen versprengt wird; 20.15 Uhr bei Pro 7)