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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 31. März 2016

SPOTLIGHT (2015)

Regie: Tom McCarthy, Drehbuch: Josh Singer und Tom McCarthy, Musik: Howard Shore
Darsteller: Michael Keaton, Mark Ruffalo, Rachel McAdams, Brian d'Arcy James, Billy Crudup, Liev Schreiber, John Slattery, Jamey Sheridan, Len Cariou, Paul Guilfoyle, Richard Jenkins (Stimme), Duane Murray
Spotlight
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 97% (8,8); weltweites Einspielergebnis: $98,7 Mio.
FSK: 0, Dauer: 129 Minuten.

Als der "The Boston Globe" im Jahr 2001 mit Marty Baron (Liev Schreiber, "Der Butler") einen neuen Herausgeber bekommt, setzt der das auf Langzeitrecherchen spezialisierte investigative "Spotlight"-Team an einen Fall über den sexuellen Mißbrauch von Kindern durch katholische Priester. Die Journalisten Walter Robinson (Michael Keaton, "Birdman"), Sacha Pfeiffer (Rachel McAdams, "A Most Wanted Man"), Michael Rezendes (Mark Ruffalo, "Can a Song Save Your Life?") und Matt Carroll (Broadway-Star Brian d'Arcy James) sollen den Gerüchten nachgehen, daß der Erzbischof von Boston (Len Cariou, TV-Serie "Blue Bloods") seit vielen Jahren von entsprechenden Fällen weiß, sie jedoch vertuscht und damit beschuldigte pädophile Priester geschützt hat. Obwohl die Kirche und deren Unterstützer dem Spotlight-Team einige Steine in den Weg legen, finden die zunehmend schockierten Reporter bald heraus, daß sie einem viel größeren Skandal auf der Spur sind, als sie es sich je hätten träumen lassen …

Dienstag, 29. März 2016

Klassiker-Rezension: MAX UND DIE DREI MUSKETIERE (1922)

Originaltitel: The Three Must-Get-Theres
Regie und Drehbuch: Max Linder
Darsteller: Max Linder, Bull Montana, Frank Cooke, Caroline Rankin, Jobyna Ralston, Charles Mezzetti, Jack Richardson, Clarence Wertz, Jean de Limur
 Max und die drei Musketiere
(1922) on IMDb Rotten Tomatoes: -; FSK: nicht geprüft, Dauer: 55 Minuten.

Der großspurige junge Dart-In-Again (Max Linder) bricht auf seinem (nicht so wirklich) loyalen Maulesel gen Paris auf, um sich dort den berühmten Musketieren anzuschließen. Kaum dort angekommen, wird er jedoch gleich in mehrere Duelle verstrickt, zudem verliebt er sich in die schöne Hofdame Constance (Jobyna Ralston, "Wings") und wird in ein Komplott des sinistren Kardinal Richie-Loo (Bull Montana, "Die verlorene Welt") gegen Königin Anne (Caroline Rankin) verwickelt. Nur Dart-In-Again und die drei Musketiere Octopus (Charles Mezzetti), Walrus (Jack Richardson) und Porpoise (Clarence Wertz) können Frankreich vor tiefgehenderem Schaden bewahren …

Sonntag, 27. März 2016

TV-Tips für die Woche 13/2016

Ostermontag, 28. März:
Pro7Maxx, 16.35 Uhr: "Legende" (1985)
Beim Kinostart ein Flop, der die Karrieren von Regisseur Ridley Scott und Hauptdarsteller Tom Cruise kurzzeitig ins Schwanken brachte, gilt "Legende" heutzutage als ein zumindest kleiner Klassiker des Fantasygenres. Das ist weniger der relativ generischen Handlung geschuldet, die vom Herrn der Finsternis erzählt und von dessen Versuchen, die gute Magie zu vernichten, indem er alle verbliebenen Einhörner dieser Fantasywelt tötet - nur der naturverbundene Held Jack (Cruise) kann das noch verhindern; nein, die wahren Stärken von "Legende" liegen in der buchstäblich märchenhaften Atmosphäre, in der für Scott typischen visuellen Pracht und auch im kreativen (prä-CGI-)Kreaturendesign und -Makeup. Und allein dafür (sowie für Tim Curry als herrlich bösartiger Herr der Finsternis und die bezaubernde Mia Sara in ihrem Filmdebüt als Prinzessin Lily) ist der Film noch immer mehr als sehenswert.

Pro 7, 20.15 Uhr: "Monuments Men - Ungewöhnliche Helden" (2014)
Die Free-TV-Premiere von George Clooneys auf wahren Geschehnissen basierendem Zweiter Weltkriegs-Abenteuer über einige alliierte Kunstexperten (gespielt von Clooney, Matt Damon, Bill Murray, John Goodman, Jean Dujardin), die kurz vor dem Kriegsende Kunstwerke vor der Zerstörung durch die Nazis retten wollen.

Arte, 20.15 Uhr: "Cocktail für eine Leiche" (1948)
Alfred Hitchcocks Theateradaption beweist, daß man selbst mit einfachsten Mitteln und nur einem einzigen, unspektakulären Schauplatz (eine kleine Wohnung) einen herausragenden Film drehen kann - wenn man Alfred Hitchcock heißt. In dem schwarzhumorigen, scheinbar ohne Schnitte gedrehten philosophischen Krimi wollen zwei junge Männer beweisen, daß es den perfekten Mord gibt - indem sie einen ehemaligen Mitschüler töten, ihn in einer Truhe verstecken und anschließend eine kleine Party in der Wohnung geben, zu der auch ihr früherer Lehrer (James Stewart) eingeladen ist ...

Arte, 21.35 Uhr: "Die nackte Stadt" (1948)
Der in der Art einer Dokumentation gedrehte Film noir des französischen Filmemachers Jules Dassin ("Rififi") schildert die Ermittlungen der Polizei in New York nach dem gewaltsamen Tod eines früheren Models. Durch die Dreharbeiten vor Ort (die damals sehr ungewöhnlich waren, fast alles wurde sonst auf dem Studiogelände gedreht) und die nicht überragend innovative Krimihandlung wird die Stadt New York gewissermaßen zu einem weiteren, wenn nicht gar dem eigentlichen Hauptdarsteller des Films.

ARD, 21.45 Uhr: "Sherlock - Die Braut des Grauens" (2015)
Auf die 4. Staffel der britischen Reihe mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman müssen die Fans noch bis 2017 warten, doch zumindest gibt es als Trost dieses Special, das Sherlock Holmes und Dr. Watson in das späte 19. Jahrhundert versetzt, in dem auch die literarische Vorlage von Sir Arthur Conan Doyle spielt.

Servus TV, 0.15 Uhr: "Goldenes Gift" (1947)
In Jacques Tourneurs stimmungsvollem Film noir verkörpert Robert Mitchum den ehemaligen Privatdetektiv Jeff, der auf der Flucht vor seiner Vergangenheit ist. Doch der Gangsterboß (Kirk Douglas), dessen tödlichen Auftrag Jeff nie zu Ende brachte, spürt Jeff auf – und hat einen neuen Job für ihn!

Dienstag, 29. März:
Super RTL, 20.15 Uhr: "Schimpansen" (2012)
Free-TV-Premiere der britischen Doku von dem "Unsere Erde"-Duo Alastair Fothergill und Mark Linfield. Direkt im Anschluß (21.45 Uhr) läuft mit dem französischen OSCAR-Gewinner "Die Reise der Pinguine" von 2005 eine weitere Tierdoku.

RTL Nitro, 20.15 Uhr: "Knockin' on Heaven's Door" (1997)
Momentan läuft die deutsche Tragikomödie "Der geilste Tag" erfolgreich in den Kinos, in dem zwei Todkranke aus dem Hospiz ausreißen, um noch einmal so richtig etwas zu erleben. Die Prämisse ist natürlich nicht neu und sorgte unter der Regie des damaligen Debütanten Thomas Jahn schon vor nahezu 20 Jahren für volle Kinosäle - deutlich vollere übrigens (3,6 Millionen Zuschauer) als bei "Der geilste Tag" (aktuell gut 1,2 Millionen, am Ende vermutlich etwas unter 2 Millionen). Und der Erfolg war absolut verdient, denn die turbulenten Erlebnisse der beiden Todkranken (hier: Til Schweiger und Jan Josef Liefers) sind frech, actionreich, witzig, überdreht in Szene gesetzt und mit Cameos deutscher (Hannes Jaenicke, Corinna Harfouch, Christiane Paul) und europäischer Stars (Rutger Hauer, Huub Stapel) gespickt - und für Moritz Bleibtreu bedeutete die Nebenrolle als ziemlich bescheuerter Killer Abdul sogar den Durchbruch zum Star. Bei der IMDb ist "Knockin' on Heaven's Door" übrigens mit einem Durchschnittswert von 8,0 einer der am besten bewerteten deutschen Filme überhaupt.

Servus TV, 20.15 Uhr: "Die Köchin und der Präsident" (2012)
Eine charmante französische Tragikomödie über die Zeit einer Köchin (César-Nominierung für Catherine Frot) als Privatköchin des französischen Staatspräsidenten. Das Ganze basiert auf der Biographie der echten Köchin von François Mitterand.

ZDF Kultur, 23.40 Uhr: "Sita Sings the Blues" (2008)
Ein unkonventioneller Animationsfilm, der das indische Nationalepos Ramayana episodenhaft und teilweise symbolisch zu einem hörenswerten Jazz-Soundtrack umsetzt beziehungsweise diskutiert und erläutert. Das ist schwer zu beschreiben, aber richtig gut gemacht.

Samstag, 26. März 2016

Samstags-Update (12/2016)

Bis auf einige türkische und indische Filme sind keine kurzfristigen Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende April zu vermelden:


Box Office-News:
Es war ja klar, daß Warner und DC Comics mit "Batman v Superman: Dawn of Justice" das Osterwochenende in weiten Teilen der Welt dominieren würden. Angesichts ziemlich mieser Kritiken und zwar besserer, aber auch nicht überragender Mundpropaganda blieb allerdings die Frage offen: Spielt der Film genug Geld ein, um die exorbitanten Produktionskosten (geschätzt $250 Mio. plus $150 Mio. Marketingkosten) und damit die geplanten zahllosen Fortsetzungen und Spin-Offs zu rechtfertigen? Eine finale Antwort läßt sich am ersten Wochenende natürlich noch nicht geben, doch bisher sieht es so aus, als könnten die Produzenten wohl erst einmal aufatmen. In Deutschland erreicht "Batman v Superman" zum Start über 600.000 Zuschauer, was zwar hinter "The Dark Knight" und "The Dark Knight Rises" (je über 800.000) zurückbleibt, den direkten Vorgänger "Man of Steel" (gut 250.000) allerdings weit in den Schatten stellt. Mit ziemlich genau halb so vielen Zuschauern bleibt dem 3D-Animationsfilm "Zoomania" ein sehr starker zweiter Platz, auf Rang 3 folgt vermutlich "Kung Fu Panda 3" mit mehr als 100.000 Besuchern. Der zweite breite Neustart, die Komödien-Fortsetzung "My Big Fat Greek Wedding 2", enttäuscht mit vermutlich 60.000-70.000 Kinogängern im Mittelfeld der Top 10 (der erste Teil eröffnete mit über 300.000!).
In den USA knackt "Batman v Superman" den März-Startrekord und wird eines der zehn besten Startwochenenden aller Zeiten (nicht inflationsbereinigt) verbuchen können. Bei einer solchen Größenordnung ist die Schwankungsbreite naturgemäß nicht gering, aktuell sieht es aber nach rund $170 Mio. aus, was Platz 5 (bei über $174 Mio.) bis 7 (bei unter $169 Mio.) in dieser Bestenliste bedeuten würde, außerdem wird es der beste Filmstart aller Zeiten vor der Summer Season (also zwischen Januar und April). An die beiden "Avengers"-Abenteuer ($207 Mio. bzw. $191 Mio.) des Erzrivalen Marvel wird der Film aber nicht heranreichen. Entscheidend wird nun, wie gut sich der Film in den kommenden Wochen halten wird; die Konkurrenz erscheint bis zum Start von "Captain America 3" Anfang Mai (in Deutschland eine Woche früher) nicht eben furchteinflößend, was die erwähnte verhaltene Mundpropaganda einigermaßen kompensieren könnte. Wie in Deutschland hält sich "Zoomania" auch in den Vereinigten Staaten mit einem starken Ergebnis von knapp $25 Mio. auf dem zweiten Rang, gefolgt hier allerdings von dem mit etwa $20 Mio. solide eröffnenden "My Big Fat Greek Wedding 2". Alle übrigen Filme dürften weniger als $10 Mio. einspielen.

Quellen:

TV-Tips für das Osterwochenende 2016

Samstag, 26. März:
Sixx, 20.15 Uhr: "Sommersby" (1993)
Das Hollywood-Remake des französischen Dramas "Die Wiederkehr des Martin Guerre" (1982, mit Gérard Depardieu) erreicht zwar nie dessen Klasse und Intensität, für Freunde romantischer Hochglanz-Melodramen ist es aber trotzdem einen Blick wert - schon wegen der Besetzung der Hauptrollen mit Jodie Foster und Richard Gere.

RTL II, 20.15 Uhr: "Elizabeth" (1998)
Für die australierische Schauspielerin Cate Blanchett bedeutete ihre OSCAR-nominierte Rolle als britische Königin Elizabeth I. in Shekhar Kapurs prächtig ausgestattetem Historienfilm den internationalen Durchbruch.

Eins Festival, 21.45 Uhr: "Lost in Translation" (2003)
Siehe den TV-Tip für einen meiner Lieblingsfilme von Anfang März.

3sat, 22.45 Uhr: "Shakespeare in Love" (1998)
Siehe meine Empfehlung aus der Weihnachtswoche 2015 für die romantische Komödie mit Gwyneth Paltrow und Joseph Fiennes.

Servus TV, 23.35 Uhr: "Nur die Sonne war Zeuge" (1960)
Die elegante erste Verfilmung von Patricia Highsmiths "Der talentierte Mr. Ripley" braucht sich vor der berühmten Hollywood-Version mit Matt Damon nicht zu verstecken: Hier ist es Alain Delon, der den raffinierten Betrüger Tom Ripley verkörpert, der mit seinem Charme und seiner Verwandlungskunst scheinbar jeden an der Nase herumführen kann.

MDR, 0.55 Uhr: "Sugarland Express" (1974)
Steven Spielbergs erster Kinofilm ist ein auf wahren Geschehnissen beruhender Thriller, in dem eine junge Frau (Goldie Hawn) ihrem Mann zum Ausbruch aus dem Gefängnis verhilft, damit sie gemeinsam mit ihrem bei Pflegeeltern lebenden Sohn wieder als Familie vereint sind. Der Ausbruch gelingt, doch die Polizei ist ihnen auf der Spur, weshalb sich eine Auto-Hetzjagd durch Texas ergibt, unter ständiger Beobachtung durch die Medien. Der Film zählt sicher nicht zu Spielbergs besten, er zeigt aber klar auf, daß der Meister des modernen Blockbusters schon in jungen Jahren wußte, wie er einen Thriller spannungsreich und effektvoll inszenieren mußte.

Außerdem:
Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter (ein generischer Fantasyfilm mit guter Besetzung, aber schwacher Handlung, weshalb die geplante Fortsetzung nie realisiert wurde; 20.15 Uhr bei VOX)

Sonntag, 27. März:
Sixx, 20.15 Uhr: "Vom Winde verweht" (1939)
"Avatar"? "Titanic"? "Star Wars"? Von wegen: Der bis heute inflationsbereinigt erfolgreichste Kinofilm aller Zeiten ist nach wie vor Victor Flemings epische Adaption des Romans von Margaret Mitchell. Auch die Laufzeit von mehr als dreieinhalb Stunden konnte die Leute damals nicht vom Kinobesuch abhalten, noch heute holt die Südstaaten-Romanze im TV regelmäßig beachtliche Quoten. Wer es nicht weiß: In dem mit 8 OSCARs prämierten Melodram geht es um die Südstaaten-Schönheit Scarlett O'Hara (Vivien Leigh) und den arroganten Rhett Butler (Clark Gable), die sich trotz aller Widrigkeiten und charakterlichen Unterschiede ineinander verlieben. Ehrlich gesagt bin ich selbst kein riesiger Fan dieses Epos, was vor allem daran liegt, daß mir beide Protagonisten reichlich unsympathisch sind - aber zum Glück gibt es noch ein zweites, viel sympathischeres Paar (gespielt von Olivia de Havilland und Leslie Howard), das ebenfalls eine große Rolle spielt. Aktuell belegt der Film bei den IMDb Top 250 Platz 155.

RTL II, 20.15 Uhr (leicht geschnitten; ungekürzte Nachtwiederholung um 3.35 Uhr): "Gladiator" (2000)
Ich geb's zu: Ein richtig schöner Sandalenfilm (wenngleich ebenfalls durchaus melodramatisch) ist mir einfach lieber als eine epische Romanze. Aber mit immerhin 5 OSCARs kann auch Sir Ridley Scotts "Gladiator" nicht über mangelnde Kritikeranerkennung klagen, zudem hat er im Alleingang ein bis dahin jahrzehntelang brachliegendes Genre wiederbelebt. Das ist neben Scotts grimmiger, aber auch poetischer Inszenierung vor allem Russell Crowe in der Rolle des Helden Maximus zu verdanken, der vom gefeierten römischen Feldherr durch eine Intrige des neuen Kaisers Commodus (brillant und OSCAR-nominiert: Joaquin Phoenix) zum Sklaven und Gladiator wird und auf Rache sinnt. Platz 47 in den IMDb Top 250.

Arte, 21.00 Uhr: "Body Heat - Eine heißkalte Frau" (1981)
In Lawrence Kasdans Klassiker des erotischen Thrillers (mit klaren Film noir-Anleihen) verfällt der mittelmäßige Anwalt Ned (William Hurt) der schönen Matty (Kathleen Turner), die ihn dazu bringt, ihren reichen Ehemann zu töten. Als Ned aber ins Visier der Polizeiermittlungen gerät, befürchtet er, daß Matty von Anfang an ein falsches Spiel mit ihm getrieben hat.

3sat, 22.00 Uhr: "Psycho" (1960)
Siehe meine Empfehlung von Mitte September für Alfred Hitchcocks unnachahmlichen Thriller-Klassiker.

Servus TV, 23.15 Uhr: "Der dritte Mann" (1949)
Siehe meinen TV-Tip von Ende November zu dem in Wien spielenden Film Noir-Klassiker mit Orson Welles und Joseph Cotten.

RTL II, 23.20 Uhr: "Der Pakt der Wölfe" (2001)
In dem rassigen Mystery-Abenteuerfilm des französischen "Silent Hill"-Regisseurs Christophe Gans versetzt eine mysteriöse menschenfressende Kreatur einen ganzen, dünn besiedelten Landstrich im Frankreich des 18. Jahrhunderts in Angst und Schrecken. Der König schickt den erfahrenen Abenteurer Grégoire (Samuel Le Bihan) und dessen indianischen Freund Mani (Martial Arts-Spezialist Mark Dacascos aus "Crying Freeman"), um das Rätsel aufzuklären und das Biest zu töten. Doch schon bald muß Grégoire in einem komplexen Geflecht aus Gier und Intrigen erkennen, daß die Kreatur keinesfalls das größte Monster im Land ist ... Interessant an diesem packend inszenierten Film ist, daß er tatsächlich auf realen Begebenheiten passiert. Die "Bestie des Gévaudan" tötete etwa 100 Menschen, es konnte aber nie aufgeklärt werden, was für eine (oder mehrere) Kreatur es war, wobei möglicherweise tollwütige Wölfe als eine der wahrscheinlichsten Möglichkeiten gelten. "Der Pakt der Wölfe" nimmt die wenigen überlieferten Fakten und bastelt sich daraus eine (zugegeben: sehr unwahrscheinliche, aber unterhaltsame) Theorie, wie es gewesen sein könnte.

Außerdem:
Spieglein Spieglein (amüsante, toll ausgestattete Slapstick-Version von Schneewittchen mit Lily Collins als Heldin und Julia Roberts als böser Königin; 17.55 Uhr bei SAT.1)
Gravity (Free-TV-Premiere des mit 7 OSCARs ausgezeichneten Weltraum-Survival-Dramas mit Sandra Bullock und George Clooney; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Lone Ranger (Free-TV-Premiere der schlecht beleumundeten, aber doch recht unterhaltsamen Big Budget-Westernkomödie mit Johnny Depp als exzentrischem Indianer Tonto; 20.15 Uhr bei RTL)
Prisoners (Free-TV-Premiere des düsteren Thrillers mit Hugh Jackman und Jake Gyllenhaal; 22.05 Uhr bei Pro 7)
Machete Kills (Free-TV-Premiere der leider ziemlich miesen Fortsetzung zur durchgeknallten B-Movie-Parodie "Machete" mit Danny Trejo; 23.05 Uhr bei RTL)

Donnerstag, 24. März 2016

BATMAN V SUPERMAN: DAWN OF JUSTICE (3D, 2016)

Regie: Zack Snyder, Drehbuch: Chris Terrio, David S. Goyer, Musik: Hans Zimmer und Junkie XL (Tom Holkenborg)
Darsteller: Ben Affleck, Henry Cavill, Gal Gadot, Jesse Eisenberg, Amy Adams, Jeremy Irons, Laurence Fishburne, Holly Hunter, Tao Okamoto, Callan Mulvey, Scoot McNairy, Harry Lennix, Diane Lane, Kevin Costner, Lauren Cohan, Jeffrey Dean Morgan, Michael Shannon, Robin Atkin Downes, Michael Cassidy, Emily Peterson, Neil deGrasse Tyson, Anderson Cooper, Patrick Wilson (Stimme), Carla Gugino (Stimme), Ezra Miller, Ray Fisher, Jason Momoa
Batman v Superman: Dawn of Justice
(2016) on IMDb Rotten Tomatoes: 29% (5,0); weltweites Einspielergebnis: $874,4 Mio.
FSK: 12, Dauer: 152 Minuten.

18 Monate nach Supermans (Henry Cavill, "Krieg der Götter") verlustreichem Sieg über General Zod: Superman wird von den meisten Menschen verehrt, von manchen gar geradezu angebetet, doch es gibt auch Widerstand. Nachdem eine Rettungsaktion für seine Reporter-Freundin Lois Lane (Amy Adams, "American Hustle") in Afrika scheinbar schwerwiegende Kollateralschäden verursacht hat, versucht ein Senatsausschuß unter Führung von Senatorin Finch (Holly Hunter, "Das Piano") den Superhelden davon zu überzeugen, nicht mehr auf eigene Faust zu handeln. Unterstützung wird dem Ausschuß vom jungen, exzentrischen Unternehmer-Genie Lex Luthor (Jesse Eisenberg, "The Social Network") angeboten, der eine Kryptonitwaffe entwickeln will, die Superman töten könnte. Der befaßt sich unterdessen mit einem anderen Superhelden, denn Batmans (Ben Affleck, "Gone Girl") zunehmend brutales Selbstjustiz-Vorgehen gegen Gothams Unterwelt ist Superman ein Dorn im Auge. Batman wiederum, der Supermans Kampf gegen General Zod mit eigenen Augen in Metropolis miterlebt hat, hält den Kryptonier zumindest auf lange Sicht für eine Bedrohung für die Menschheit …

Dienstag, 22. März 2016

RAUM (2015)

Originaltitel: Room
Regie: Lenny Abrahamson, Drehbuch: Emma Donoghue, Musik: Stephen Rennicks
Darsteller: Jacob Tremblay, Brie Larson, Sean Bridgers, Joan Allen, Tom McCamus, William H. Macy, Wendy Crewson, Cas Anvar, Amanda Brugel, Joe Pingue
 Raum
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 93% (8,5); weltweites Einspielergebnis: $36,3 Mio.
FSK: 12, Dauer: 118 Minuten.

Jack (Jacob Tremblay, "Die Schlümpfe 2") feiert seinen 5. Geburtstag. Das tut er allerdings nicht auf die gleiche Weise wie die meisten seiner Altersgenossen. Für Jack gibt es keine große Party mit Geschenken und allen seinen Freunden – für Jack gibt es nur Ma und Raum. Ma (Brie Larson, "21 Jump Street") ist Jacks Mutter, die selbst erst Anfang 20 ist und sich um alles kümmert. Raum ist der Ort, an dem Jack sein gesamtes bisheriges Leben verbracht hat, gewissermaßen sein ganzes Universum: Ein winziges, häßliches Zimmer ohne Fenster, die einzige Verbindung zur Außenwelt sind ein unerreichbar bleibendes Oberlicht – und Old Nick (Sean Bridgers, "Trumbo"), ein Mann, der Ma jede Nacht besucht, nachdem sie Jack in sein "Bett" in einem Schrank gebracht hat. Immerhin gibt es einen alten Fernseher, eine winzige Küchenecke und sogar eine Badewanne und da Jack nichts anderes kennt, ist er zufrieden mit Raum. Ma ist das nicht, weshalb sie schließlich einen riskanten Fluchtplan austüftelt …

Sonntag, 20. März 2016

TV-Tips für die Woche 12/2016

Montag, 21. März:
Arte, 20.15 Uhr: "Unternehmen Petticoat" (1959)
Der Film sollte bereits vor drei Wochen auf diesem Sendeplatz gezeigt werden, fiel aber einer kurzfristigen Programmänderung infolge des Todes von Umberto Eco zum Opfer. Hier nochmal mein damaliger Text:
Blake Edwards' Komödienklassiker ist für mich immer noch einer der lustigsten Filme aller Zeiten: Cary Grant spielt einen U-Boot-Kapitän im Zweiten Weltkrieg, der sich mit seinem schwer beschädigten U-Boot, einem kaum an der Einhaltung militärischer Regeln interessierten neuen Offizier (Tony Curtis) und einer Gruppe von Krankenschwestern auseinandersetzen muß, die alle Männer an Bord verrückt machen ... Leider wurde der Film bereits für die deutsche Kinoauswertung stark geschnitten, bis heute existiert keine vollständige Version in deutscher Synchronisation. Erstaunlicherweise funktioniert der Film auch so ganz hervorragend, doch die ungeschnittene englischsprachige Version - die auf der deutschen DVD-Veröffentlichung als Bonus enthalten ist - ist natürlich noch ein gutes Stück besser.

WDR, 23.20 Uhr: "Die Prinzessin von Montpensier" (2010)
Üppig ausgestatteter Historienfilm von Altmeister Bertrand Tavernier, vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Katholiken und Hugenotten im Frankreich des 16. Jahrhunderts spielend.

Außerdem:
A Girl Walks Home Alone at Night (Free-TV-Premiere der poetischen, mit Western-Elementen durchzogenen iranisch-amerikanischen Schwarzweiß-Außenseiterballade über einen einsamen weiblichen Vampir im Iran; 23.15 Uhr im NDR)

Dienstag, 22. März:
ZDF Kultur, 20.15 Uhr: "Verbotene Spiele" (1952)
Französisches Schwarzweiß-Drama von René Clément, das den Zweiten Weltkrieg ungeschönt und verdammt deprimierend aus der Perspektive zweier Kinder schildert. Dafür gab es eine Auslands-OSCAR-Nominierung und sogar noch einen speziellen Ehren-OSCAR, dennoch ist der Film zweifellos nur für Hartgesottene zu empfehlen.

RTL II, 20.15 Uhr: "Hellboy 2 - Die goldene Armee" (2008)
Größer, fantastischer, kreativer, einfach besser als der bereits gelungene Teil 1: Mit "Hellboy 2", in dem es Ron Perlman als rothäutiger gehörnter Dämon im Dienste des Guten mit einem Aufstand des bösen Elfen-Prinzen Nuada zu tun bekommt, der die legendäre "Goldene Armee" wiedererwecken und mit deren Hilfe die Menschheit vernichten will, ist Guillermo del Toro einer der schönsten Fantasyfilme der letzten Jahrzehnte gelungen.

3sat, 22.25 Uhr: "Das geheime Leben der Worte" (2005)
In dem gefühlvollen Drama von Isabel Coixet verbringt eine schüchterne junge Frau (wunderbar: Sarah Polley) ihren "Urlaub" auf einer Ölplattform, auf der sie sich um einen bei einem Unfall schwer verletzten Arbeiter (Tim Robbins) kümmert. Langsam freunden sie sich an und öffnen sich einander, wodurch beide sich endlich mit traumatischen Erlebnissen ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.

Pro7Maxx, 0.50 Uhr: "Boogie Nights" (1997)
Mit seinem zweiten Film (nach "Last Exit Reno") etablierte sich Paul Thomas Anderson bereits als einer der großen Autorenfilmer der USA. Kein Wunder, immerhin gelang ihm mit "Boogie Nights" das Kunststück, ein so anspruchsvolles wie unterhaltsames Drama über die Porno-Branche zu drehen, mit Mark Wahlberg als Shooting Star Dirk Diggler, Burt Reynolds (OSCAR-Nominierung) als Regisseur sowie Julianne Moore (ebenfalls mit einer OSCAR-Nominierung gewürdigt) und Heather Graham als Pornostars.

Außerdem:
Die drei Musketiere (actionreiche, aber nicht sonderlich inspirierte europäische Neuverfilmung des Dumas-Abenteuerklassikers; 20.15 Uhr bei Pro7Maxx)

Samstag, 19. März 2016

Samstags-Update (11/2016)

Im deutschen Kinostartplan bis Ende April gibt es lediglich eine Änderung: Der Musikfilm "Jem and the Holograms" wurde von Ende April auf Anfang Juli verschoben. Die größte Neuigkeit der Woche war aber natürlich, daß im Sommer 2019 ein neuer "Indiana Jones"-Film von Steven Spielberg und mit Harrison Ford in die Kinos kommen soll!


Box Office-News:
Vielleicht liegt es ja an dem inzwischen doch etwas freundlicheren Wetter, jedenfalls machen die Deutschen an diesem Wochenende einen ziemlich großen Bogen um die Lichtspielhäuser. So kann "Zoomania" mit über 300.000 Zuschauern problemlos die Charts-Spitze verteidigen, während sich mit "Kung Fu Panda 3" ein weiterer Animationsfilm mit etwa 100.000 Besuchern weniger auf Platz 2 einreiht - was einen ganz erheblich schwächeren Start als bei den beiden Vorgängern (500.000 respektive 550.000) bedeutet. Ähnlich sieht es auf niedrigerem Niveau für "Allegiant" aus, den dritten von vier Teilen der "Die Bestimmung"-Young Adult-Reihe. Wohl nicht zuletzt aufgrund verheerender Kritiken kämpft "Allegiant" mit nicht wesentlich mehr als 100.000 Zuschauern (Teil 1: 145.000, Teil 2: knapp 160.000) gegen "Der geilste Tag" um den letzten Platz auf dem imaginären Treppchen. Selbst in den Arthouse-Kinos sieht es sehr mau aus, was vor allem die durchaus hochkarätigen Neustarts "Raum" (mit OSCAR-Gewinnerin Brie Larson), "Lolo" (von und mit Julie Delpy) und trotz der österlichen Thematik "Auferstanden" zu spüren bekommen, die jeweils (teils deutlich) weniger als 30.000 Zuschauer anlocken. Zum Glück für die Kinobetreiber steht bereits am Donnerstag der Start von "Batman vs. Superman" ins Haus ...
In den USA stürzt "Allegiant" mit einem Startergebnis von vermutlich maximal $30 Mio. (Teil 1: $54,6; Teil 2: $52,3) sogar regelrecht ab, das allerdings natürlich von einem erheblich höheren Niveau der beiden Vorgänger aus als in Deutschland. Das reicht bei weitem nicht für die Spitze der Charts, die sich auch hier "Zoomania" mit extrem starken $40 Mio. krallt (womit insgesamt die $200 Mio.-Marke fallen wird). Auf Rang 3 eröffnet das an das gläubig-christliche Publikum gerichtete Drama "Himmelskind" mit Jennifer Garner, das am Wochenende auf mittelmäßige $12 Mio. abzielt, insgesamt wären es dann gut $15 Mio. seit dem Mittwochsstart. Angesichts der bevorstehenden Osterferien wird das aber nach "Auferstanden" (und im Gegensatz zum letztwöchigen Flop "Der junge Messias") mit Sicherheit der nächste sehr profitable Film dieser Art.

Quellen:

Freitag, 18. März 2016

TV-Tips für das Wochenende 11/2016

Samstag, 19. März:
VOX, 20.15 Uhr: "Paul - Ein Alien auf der Flucht" (2011)
Free-TV-Premiere der britischen Komödie, in der zwei Comic-Nerds (das "Hot Fuzz"- und "Shaun of the Dead"-Duo Simon Pegg und Nick Frost) einem Alien, das man als eine politisch höchst unkorrekte E.T.-Variante bezeichnen kann, bei der Flucht vor dem US-Militär helfen.

Servus TV, 20.15 Uhr: "Broken Flowers" (2005)
In der ein bißchen wie eine Fortsetzung von "Lost in Translation" für die männliche Hauptfigur wirkenden Tragikomödie verkörpert Bill Murray einen alternden Ex-Frauenschwarm, der eines Tages einen Brief erhält, in dem behauptet wird, er habe einen erwachsenen Sohn. Um das zu überprüfen, macht er sich auf die Reise quer durch die USA, um seine in Frage kommenden Ex-Freundinnen (gespielt u.a. von Sharon Stone, Jessica Lange, Tilda Swinton) aufzusuchen und die Wahrheit herauszufinden. Da es sich um einen Film von Jim Jarmusch ("Dead Man") handelt, entwickelt sich die Story sehr gemächlich und lakonisch und kann nicht ganz so einen emotionalen Sog entfachen wie "Lost in Translation" - dennoch handelt es sich um einen der zugänglichsten Jarmusch-Filme, der nicht zuletzt dank einer erneuten Glanzleistung von Bill Murray definitiv sehenswert ist.

Eins Festival, 21.45 Uhr: "In einer besseren Welt" (2010)
Mit dem zum Nachdenken anregenden Drama über einen humanitär in Afrika engagierten Arzt und Vater (Mikael Persbrandt), dessen prinzipielle Gewaltlosigkeit im Alltag in der dänischen Heimat hart auf die Probe gestellt wird, gewann Susanne Bier 2011 verdient den Auslands-OSCAR.

ZDF Neo, 3.15 Uhr: "Tarantula" (1955)
Natürlich entfaltet Jack Arnolds Klassiker der "Creature Features" über eine als Folge illegaler Experimente mutierte Riesenspinne nicht mehr die gleiche Wirkung wie vor 60 Jahren, doch auch heute kann und darf man durchaus noch beeindruckt sein von der liebevollen Sorgfalt, mit der Arnold seinen Film drehte. Das gilt umso mehr, als "Tarantula" im Gegensatz zu vielen ebenfalls von den Ängsten vor Kaltem Krieg und Atombomben geprägten Genrekollegen jener Zeit seine Handlung nicht einfach nur als bloßes Mittel zum (Horror-)Zweck verwendet, sondern vergleichsweise ernsthaft und spannend vorantreibt. Und Fans von Clint Eastwood dürfen sich über einen seiner ersten kurzen Leinwandauftritte (als namenloser Kampfjet-Pilot) freuen ...

ZDF Neo, 4.35 Uhr: "Gegen alle Flaggen" (1952)
Der Piratenfilm von George Sherman hat so ziemlich alles zu bieten, was man sich von diesem Genre erwartet: Einen umwerfend charmanten Errol Flynn in der Heldenrolle (undercover als Pirat), einen herrlich sinistren Anthony Quinn als Bösewicht und eine wunderschöne Maureen O'Hara als feurige Piratenbraut, dazu klassisch choreographierte, akrobatische Fechtkämpfe en masse und selbstverständlich atemberaubende Technicolor-Panoramen. Gut, die klischeehafte Handlung kann nicht ganz mit den größten Klassikern des Genres mithalten, aber angesichts des hohen Unterhaltungswerts dieses letzten großen Errol Flynn-Abenteuers (und der kurzen Laufzeit von kaum mehr als 80 Minuten) kann man darüber getrost hinwegsehen.

Außerdem:
Spieglein Spieglein (amüsante, toll ausgestattete Slapstick-Version von Schneewittchen mit Lily Collins als Heldin und Julia Roberts als böser Königin; 20.15 Uhr bei SAT.1)

Sonntag, 20. März:
RTL, 20.15 Uhr: "Die Monster Uni" (2013)
Free-TV-Premiere des erfolgreichen Prequels zu Pixars Animations-Hit "Die Monster AG", das die turbulenten College-Abenteuer der beiden liebenswerten Monster Mike und Sulley (die hier noch Rivalen sind) schildert.

ZDF, 20.15 Uhr: "Ku'damm 56 (1)" (2016)
Der aufwendig realisierte Dreiteiler (Teil 2 kommt am Montag, Teil 3 am Mittwoch, jeweils um 20.15 Uhr) erzählt von der Nachkriegs- und "Wirtschaftswunder"-Zeit in Deutschland anhand einer Tanzschulbesitzerin (Claudia Michelsen) und ihrer drei gerade erwachsenen Töchter, die von einigen der talentiertesten jungen deutschen Schauspielerinnen verkörpert werden: Emilia Schüle ("Tod den Hippies!! Es lebe der Punk"), Sonja Gerhardt (TV-Serie "Deutschland 83") und Maria Ehrich ("Rubinrot"). Die Kritiken sind überwiegend sehr positiv ausgefallen.

Arte, 20.15 Uhr: "Marnie" (1964)
In dem eleganten Psycho-Thriller von Alfred Hitchcock gibt Sean Connery den smarten Mark, der seine kleptomanisch veranlagte Sekretärin Marnie (Tippi Hedren) auf frischer Tat erwischt und sie daraufhin erpresst, seine Frau zu werden ...

Super RTL, 20.15 Uhr: "Good Will Hunting" (1997)
Nicht viele wissen, daß Matt Damon und Ben Affleck seit diesem Feelgood-Movie von Gus van Sant OSCAR-Gewinner sind - allerdings nicht als Schauspieler, sondern als Drehbuch-Autoren! Damon erhielt für seine Hauptrolle des ungebildeten und vorbestraften, aber hochintelligenten College-Hausmeisters und Mathegenies Will, der mit der Hilfe eines Psychologen (OSCAR für Robin Williams) sein Leben in den Griff bekommt, immerhin zusätzlich eine Nominierung als Hauptdarsteller. Aktuell Platz 118 in den IMDb Top 250.

3sat, 21.45 Uhr: "Extrablatt" (1974)
In seinem drittletzten Film adaptierte der Meister der intelligenten Komödie Billy Wilder ein in den USA berühmtes Theaterstück ("The Front Page"), das zu den am häufigsten verfilmten überhaupt zählt. Und genau deshalb fällt es etwas schwer, den Sinn in dieser Neuerzählung zu erkennen. Klar, das erprobte "Der Glückspilz"-Duo Walter Matthau und Jack Lemmon sorgt als 1920er Jahre-Reporter für Lacher und die junge Susan Sarandon ist als Lemmons Verlobte eine Wucht; zudem läßt sich Wilder in seiner etwas freieren Adaption etliche satirische Seitenhiebe auf Vietnam-Krieg, Watergate-Affäre und ähnliches nicht entgehen. Aber an den altmodischen Charme von Lewis Milestones "The Front Page" von 1931 oder gar an den überbordenden Witz von Howard Hawks' Screwball-Comedy-Klassiker "Sein Mädchen für besondere Fälle" (1940) mit Cary Grant und Rosalind Russell reicht "Extrablatt" einfach nicht heran. Amüsant ist er trotzdem.

Pro 7, 22.35 Uhr: "I Am Legend" (2007)
Siehe meinen TV-Tip von Mitte September 2015 zu dem Endzeit-Zombiefilm mit Will Smith in der Rolle des scheinbar letzten überlebenden Menschen.

Außerdem:
Drag Me to Hell (schwarzhumoriger Horrorfilm von "Tanz der Teufel"-Schöpfer Sam Raimi, der zwar lange braucht, um so richtig in Fahrt zu kommen, in der zweiten Hälfte dann aber richtig stark und kreativ aufdreht; 22.15 Uhr bei RTL II)
Vicky Cristina Barcelona (Woody Allens temperamentvolle und gewitzte erotische Komödie mit Scarlett Johansson, Javier Bardem und der OSCAR-gekrönten Penélope Cruz; 22.40 Uhr bei Super RTL)

Donnerstag, 17. März 2016

DEADPOOL (2016)

Regie: Tim Miller, Drehbuch: Rhett Reese und Paul Wernick, Musik: Tom Holkenborg
Darsteller: Ryan Reynolds, Ed Skrein, Morena Baccarin, Stefan Kapičić, Brianna Hildebrand, Gina Carano, T.J. Miller, Karan Soni, Leslie Uggams, Jed Rees, Stan Lee
Deadpool
(2016) on IMDb Rotten Tomatoes: 85% (7,1); weltweites Einspielergebnis: $801,0 Mio.
FSK: 16, Dauer: 109 Minuten.

Wade Wilson (Ryan Reynolds, "The Voices") ist ein unehrenhaft entlassener Ex-Spezialsoldat, der sich nun als Söldner verdingt – jedoch wenigstens einer, der nur Aufträge annimmt, deren Ziel die (nicht immer endgültige) Erledigung von Personen ist, die es definitiv verdient haben. Als Wade sich in das schöne Callgirl Vanessa (Morena Baccarin aus den TV-Serien "Gotham", "Homeland" und "Firefly") verliebt, deren Wahnsinn dem seinen ebenbürtig ist – wie er selbst es so in etwa formuliert –, schwebt er auf Wolke 7. Doch nach einiger Zeit eröffnet ihm seine Ärztin, daß er unheilbar an Krebs erkrankt ist und nur noch wenige Monate zu leben hat. Das nutzt ein mysteriöser Anwerber aus, um ihn zu einem experimentellen Verfahren zu überreden, das Wade zu einem Superhelden mit übermenschlichen Kräften machen soll. Wade willigt ein, doch wird er damit zum gequälten Versuchskaninchen des bösartigen Wissenschaftlers Ajax (Ed Skrein, "The Transporter Refueled"). Dessen Methoden erweisen sich (mit unangenehmen Nebenwirkungen) allerdings durchaus als wirksam, was Wade zur Flucht verhilft – Deadpool ist geboren. Ajax und seine Schergen sind ihm allerdings dicht auf den Fersen …

Dienstag, 15. März 2016

Neues aus Hollywood (11/2016)

Diese Woche habe ich zwei Meldungen zu bieten:

  • Als Gary Shores "Dracula Untold" 2014 zu mittelmäßigen Kritiken in die Kinos kam, hieß es allgemein, er sei der erste Film eines neuen "Shared Universe" mit beliebten Kreaturen aus Universals umfangreichem Katalog von "Monsterfilmen", die in den 1930er Jahren für wohligen Grusel beim Publikum sorgten. Sogar das in der Gegenwart spielende Ende des Films, in dem der Australier Luke Evans eine ganz andere Version des transsilvanischen Fürsten der Nacht spielte als man das von früheren Dracula-Filmen gewohnt war, soll nur wegen der Verbindung zu späteren Filmen gedreht worden sein. Nachdem die Einspielergebnisse von "Dracula Untold" ähnlich mittelmäßig ausfielen wie die Kritiken, war diesbezüglich jedoch nur noch wenig hören. Vielmehr heißt es nun in vielen Artikeln, das erneute Reboot von "Die Mumie" (im Original gespielt vom unvergessenen Boris Karloff, in dem herrlich cheesigen 1990er Jahre-Remake mit Brandon Fraser und Rachel Weisz dann von Arnold Vosloo) sei Ausgangspunkt von besagtem "Shared Universe". Was genau an diesen Aussagen dran ist, werden wir früher oder später schon erfahren, ich fände es jedenfalls schade, wenn Dracula dabei fehlen würde. Nun ist jedenfalls erst mal "The Mummy" am Zug und ganz offensichtlich will Universal es dieses Mal wirklich wissen - anders ließe sich Verpflichtung von Superstar Tom Cruise für die Hauptrolle wohl kaum erklären. In dem Film, der anders als die Vorläufer (meiner Meinung nach: leider) in der Gegenwart spielt, gibt Cruise den (möglicherweise ehemaligen, das ist noch nicht ganz klar) Elitesoldaten Tyler Colt, der es mit einer von den Toten wiederauferstandenen weiblichen Mumie zu tun bekommt. Die wird von der relativen Newcomerin Sofia Boutella (eine gebürtige Algerierin) verkörpert werden, die letztes Jahr als Samuel L. Jacksons gelenkiger Bösewicht-Sidekick in Matthew Vaughns "Kingsman" auf sich aufmerksam machte und in diesem Sommer in "Star Trek Beyond" zu sehen sein wird. Weitere Rollen wurden mit der britischen Darstellerin Annabelle Wallis (TV-Serie "Die Tudors", aktuell mit "Der Spion und sein Bruder" in den deutschen Kinos) und Jake Johnson ("Jurassic World", TV-Serie "New Girl") besetzt; Wallis spielt eine Wissenschaftlerin, Johnson einen Militärangehörigen. Das Drehbuch stammt von Jon Spaihts ("Prometheus"), Regie führt Alex Kurtzman ("Zeit zu leben"), der übrigens aktuell auch als Produzent an der neuen "Star Trek"-TV-Serie arbeitet, die Anfang 2017 in den USA startet. Die Dreharbeiten zu "The Mummy" sollen im April beginnen, der deutsche Kinostart wurde bereits auf den 8. Juni 2017 gelegt.

  • Einen recht interessanten Titel hat sich der irische Filmemacher Martin McDonagh ("Brügge sehen ... und sterben?", "7 Psychos") für sein neuestes Werk einfallen lassen: "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri". Das sorgt sicher für Heiterkeit an den Kinokassen ... Nachdem McDonagh sich bislang ja mit (wenngleich von Melancholie durchzogenen) Komödien einen guten Namen machte, will er es nun scheinbar seinem Bruder John Michael Donagh ein wenig gleichtun, der auf seine grandiose schwarze Komödie "The Guard" mit "Am Sonntag bist du tot" einen der seltsamsten und trotz ebenfalls Anflügen von schwarzem Humor deprimierendsten Filme folgen ließ, die ich je gesehen habe (darauf allerdings mit dem jüngst bei der Berlinale vorgestellten "War on Everyone" eine weitere Komödie folgen ließ). Zumindest klingt die Story von "Three Billboards ..." nicht so, als ob man da allzu viel Humor einflechten könnte, denn basierend auf wahren Geschehnissen geht es um eine Frau in einer Kleinstadt, die sich mit der Polizei anlegt, nachdem diese bei den Ermittlungen zum Mord an ihrer Tochter keine echten Fortschritte macht und stattdessen eher mit Fällen von Polizeibrutalität besonders gegenüber schwarzen Bürgern auffällt. Das Drehbuch schrieb McDonagh bereits vor Jahren, es handelt sich also nicht um eine direkte Reaktion auf ähnliche Vorfälle in den USA in der jüngeren Vergangenheit - möglicherweise haben die allerdings dafür gesorgt, daß der Regisseur endlich die Finanzierung für das Projekt auftreiben konnte. Frances McDormand ("Fargo") wird besagte kämpferische Mutter des Mordopfers spielen, für weitere Rollen hat McDonagh das "7 Psychos"-Duo Sam Rockwell und Woody Harrelson engagiert. Die Dreharbeiten sollen im April in North Carolina anlaufen, womit auch hier mit einem Kinostart irgendwann 2017 zu rechnen ist.

Quellen:

Sonntag, 13. März 2016

TV-Tips für die Woche 11/2016

Montag, 14. März:
Arte, 20.15 Uhr: "Das Geheimnis des verborgenen Tempels" (1985)
Sherlock Holmes und (noch nicht Dr.) John Watson als Teenager-Helden eines abenteuerlichen Coming of Age-Abenteuers á la Steven Spielberg ... Das ergibt zwar bei weitem nicht den besten Holmes-Film aller Zeiten, funktioniert unter Barry Levinsons Regie aber dank engagierter Jungdarsteller und netter Drehbuch-Ideen ziemlich gut.

Tele 5, 20.15 Uhr (um etwa 5 Minuten gekürzt; ungeschnittene Nachtwiederholung um 1.05 Uhr): "Kundo - Pakt der Gesetzlosen" (2014)
Free-TV-Premiere des südkoreanischen Hits, in dem sich einige unterdrückte Landbewohner Mitte des 19. Jahrhunderts zusammentun, um gegen den dekadenten Adel aufzubegehren. Obwohl eigentlich ein Martial Arts-Film, sind stilistische Anleihen bei den Italo-Western eines Sergio Leone unverkennbar.

Arte, 22.00 Uhr: "Frankie und seine Spießgesellen - Ocean's Eleven" (1960)
Die Vorlage zu Steven Soderberghs erfolgreicher "Ocean's"-Trilogie mag zwar aus heutiger Sicht einigermaßen betulich daherkommen, dafür ist sie an Coolness kaum zu übertreffen. Kein Wunder, immerhin agieren in den Hauptrollen von Lewis Milestones ("Im Westen nichts Neues") Gaunerfilm Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. - und cooler als das legendäre "Rat Pack" geht es nun wirklich nicht!

Servus TV, 23.25 Uhr: "Im Jahr des Drachen" (1985)
In seinem letzten qualitativ bemerkenswerten Film zeigte der mit "Die durch die Hölle gehen" zur großen Regiehoffnung aufgestiegenen, wenig später mit dem (kommerziellen) Megaflop "Heaven's Gate" aber tief gefallene Michael Cimino noch einmal ansatzweise, was er drauf hatte: Mickey Rourke spielt in dem düsteren Action-Thriller einen erfahrenen Polizisten, der in einer Mordserie in New Yorks Chinatown ermittelt und dabei mit den Triaden und auch der Mafia aneinandergerät. Die Story (die er gemeinsam mit Oliver Stone auf Grundlage eines Romans in ein Drehbuch umsetzte) brachte Cimino damals zwar Rassismus-Vorwürfe ein und entbehrt in der Tat nicht einiger ärgerlicher Stereotypen; als Action-Thriller funktioniert der für zwei Golden Globes nominierte Film aber ziemlich gut.

Dienstag, 15. März:
RTL II, 20.15 Uhr: "Hellboy" (2004)
In der etwas anderen Comicverfilmung von Guillermo del Toro agiert Ron Perlman als rothäutiger gehörnter Dämon, der während des Zweiten Weltkrieges von den Nazis und dem Magier Rasputin beschworen wird, sich jedoch dem heimlichen Kampf gegen das Böse verschreibt. Die Fortsetzung (die RTL II in einer Woche zeigt) ist zwar noch besser und im Wortsinn fantastischer geraten, doch auch der erste Film der geplanten Trilogie (die aber nach aktuellem Stand leider vermutlich nie fertiggestellt werden wird) macht dank vieler knackiger Oneliner, sehenswertem Kreaturendesign und gut choreographierter Actionsequenzen mächtig Laune.

RTL Nitro, 22.10 Uhr (um gut 10 Minuten geschnitten; wohl ungekürzte Nachtwiederholung um 2.50 Uhr): "The Hills Have Eyes" (2006)
Der (und das ist durchaus als Warnung zu verstehen) hammerharte Horrorfilm von Alexandre Aja (ein Remake des 1970er Jahre-Genreklassikers "Hügel der blutigen Augen") über eine Familie, die sich in der amerikanischen Wüste verirrt und zur Zielscheibe kannibalistischer Mutanten wird, ist in der klischeehaften ersten Hälfte kein großer Wurf. In der zweiten Hälfte entfaltet er jedoch eine ungeahnte Wucht und man fiebert zunehmend mit den sympathischen Protagonisten, die u.a. von Aaron Stanford (TV-Serie "Nikita"), Emilie de Ravin (TV-Serien "Lost" und "Once Upon a Time") und Kathleen Quinlan ("Breakdown") verkörpert werden, mit. Und wer sich wie ich schon lange darüber ärgert, daß es Haustieren in Horrorfilmen meist alles andere als gut ergeht, der erfährt in "The Hills Have Eyes" zumindest ein klein wenig innere Genugtuung ...

Tele 5, 22.20 Uhr: "What the fuck heißt REDIRECTED?" (2014)
Wer genug davon hat, ständig nur deutsche, amerikanische oder britische Filme anzuschauen, der kann ja mal der Free-TV-Premiere dieser schwarzhumorigen litauischen Gangsterkomödie eine Chance geben. Gut, es ist eine britische Koproduktion, die Protagonisten sind Briten, in der Bösewichtrolle ist der britische Ex-Fußballer Vinnie "Die Axt" Jones zu sehen und der (immerhin: litauische) Regisseur hat sich sichtlich von den Filmen von Guy Ritchie ("Bube, Dame, König, GrAs") inspirieren lassen; aber wenigstens spielt der Film in Litauen, wo vier britische Möchtegern-Ganoven nach ihrem ersten Coup stranden und bei dem Versuch, in Sicherheit zu kommen, auf diverse skurrile Gestalten treffen. Aber auch hier eine Warnung: Die Qualität eines guten Guy Ritchie-Films erreicht "Redirected" (so der simple Originaltitel) nicht und der Humor ist absolute Geschmackssache, wie sich u.a. beim Fantasy Filmfest 2014 zeigte, bei dem der Film ziemlich kontroverse Reaktionen hervorrief.

Servus TV, 23.40 Uhr: "Toast" (2010)
Absolut nicht kontrovers ist dieses typisch britische TV-Biopic über den bekannten britischen Koch und Autor Nigel Slater (Freddie Highmore aus der TV-Serie "Bates Motel"), der sich in den 1960er Jahren als Teenager mit seiner Stiefmutter (Helena Bonham Carter) so eine Art Kochduell um die Liebe des Vaters (Ken Stott) liefert ...

BR, 0.10 Uhr: "Thirteen Days" (2000)
Hochgradig spannender Politthriller über die Kuba-Krise mit Kevin Costner als rechter Hand des Präsidenten John F. Kennedy.

Außerdem:
Collateral (ein hervorragender Thriller mit Tom Cruise als Auftragskiller und Jamie Foxx als Taxifahrer, der ihn von Zielort zu Zielort in L.A. fahren soll; um 20.15 Uhr minimal geschnitten bei Pro7Maxx, ungekürzte Nachtwiederholung um 1.00 Uhr)
Starsky & Hutch (klamauklastige Kinoversion der 1970er Jahre-Kultserie, hier mit Ben Stiller und Owen Wilson in den Titelrollen; 20.15 Uhr bei ZDF Kultur)
Duplicity - Gemeinsame Geheimsache (mittelmäßige Spionagekomödie mit Julia Roberts und Clive Owen, die ihr Potential nur selten ausschöpft; 0.50 Uhr im ZDF)

Samstag, 12. März 2016

Samstags-Update (10/2016)

Keine nennenswerten Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende April:


Box Office-News:
Disneys "Zoomania" verteidigt mit etwa einer halben Million Zuschauern problemlos die Führung in den deutschen Kinocharts, auf Platz 2 folgt mit rund 200.000 Kinogängern die deutsche Tragikomödie "Der geilste Tag". Vermutlich nur auf Rang 4 - knapp hinter "Deadpool" - eröffnet das Action-Sequel "London Has Fallen", das zwar das Startergebnis des (hierzulande total gefloppten) Vorgängers "Olympus Has Fallen" von weniger als 70.000 übertrifft, aber mit wohl nicht einmal 100.000 Besuchern trotzdem enttäuscht. Das Gleiche gilt für die neueste Nicholas Sparks-Adaption "The Choice", die ebenso wie die britische Actionkomödie "Der Spion und sein Bruder" mit Sacha Baron Cohen und Mark Strong nur wenig mehr als 50.000 Kinogänger erreichen dürfte. Im Arthouse-Bereich überzeugt hingegen die französische Wohlfühlkomödie "Birnenkuchen mit Lavendel" mit mehr als 30.000 Besuchern, während das OSCAR-nominierte Biopic "Trumbo" mit etwa der Hälfte im Rahmen der bescheidenen Erwartungen eröffnet. Alles in allem also ein sehr unspektakuläres Wochenende in den deutschen Kinos.
Etwas spannender sieht es in den US-Lichtspielhäusern aus, wo zwar ebenfalls "Zoomania" mit sehr starken $50 Mio. klar in Front bleibt, aber mit dem "Cloverfield"-Spin-Off "10 Cloverfield Lane" ein hochgelobtes Kammerspiel mit $25 Mio. zum Start überzeugt. Damit werden zwar keine "Cloverfield"-Sphären erreicht ($40,1 Mio.), angesichts des wesentlich arthousigeren Ansatzes war das jedoch klar. Um den dritten Platz duellieren sich mit je $10 Mio. "London Has Fallen" und "Deadpool". Die weiteren breiten Neustarts entpuppen sich als große Flops: Der Jesus-Film "Der junge Messias" kann trotz des bevorstehenden Osterfestes bei weitem nicht an den jüngsten Erfolg des Genrekollegen "Auferstanden" anknüpfen und dürfte ebenso wie die (in deutlich weniger Kinos gezeigte) afroamerikanisch geprägte Romanze "The Perfect Match" nicht über $4 Mio. zwischen Freitag und Sonntag kommen. Sogar noch etwas dahinter wird sich wohl "Der Spion und sein Bruder" am unteren Ende der Top 10 einsortieren. In Deutschland kommt "10 Cloverfield Lane" am 31. März in die Kinos, "Der junge Messias" am 12. Mai. "The Perfect Match" hat noch keinen Starttermin, er könnte mangels kommerzieller Aussichten auch direkt für den Heimkinomarkt veröffentlicht werden.

Quellen:

Freitag, 11. März 2016

TV-Tips für das Wochenende 10/2016

Samstag, 12. März:
SAT.1, 20.15 Uhr: "Knight and Day" (2010)
James Mangolds humorvoller Agenten-Thriller ist sehr weit davon entfernt, in irgendeiner Art und Weise originell zu sein; gute Laune verbreitet er dank des gutaufgelegten Hauptdarsteller-Paars Tom Cruise (als Geheimagent, der seinen Namen reinwaschen will) und Cameron Diaz (als eine unbeteiligte Dritte, die durch einen Zufall in das Abenteuer ihres Lebens hineingezogen wird) trotzdem.

Super RTL, 20.15 Uhr: "Titan A.E." (2000)
Ein schöner Animationsfilm (an dessen Drehbuch Joss Whedon beteiligt war) für Jung wie Alt über einen jungen Mann, der in gut 1000 Jahren mit einigen Mitstreitern versucht, eine neue Heimat für die Menschen zu finden, nachdem die Erde von Aliens zerstört wurde.

RTL II, 22.20 Uhr: "Outbreak - Lautlose Killer" (1995)
Der Thriller, in dem Dustin Hoffman als Wissenschaftler gegen den Ausbruch eines tödlichen Virus kämpft, war einer der größten internationalen Hits des deutschen "Das Boot"-Regisseurs Wolfgang Petersen.

Pro7, 22.40 Uhr: "Red Eye - Nachtflug in den Tod" (2005)
In dem Thriller der Marke "kurz (85 Minuten inkl. Abspann), aber knackig" von dem mittlerweile verstorbenen Horrorexperten Wes Craven ("Scream") gerät Rachel McAdams während eines Nachtflugs in tödliche Gefahr, da sie als Hotelmanagerin unwissentlich eine Schlüsselrolle in einer großen Verschwörung einnimmt. Cillian Murphy spielt sehr überzeugend den Bösewicht.

BR, 1.15 Uhr: "Misery" (1990)
In Rob Reiners gelungener Stephen King-Adaption begeistert Kathy Bates als resolute Annie, die begeistert ist, als sie ausgerechnet ihren Lieblingsautor (gespielt von James Caan) nach einem Autounfall rettet und bei sich zu Hause gesundpflegt. Sie ist sogar dermaßen begeistert, daß sie den armen Mann gar nicht wieder gehen lassen will, ehe er endlich eine Fortsetzung zu ihrem Lieblingsroman schreibt ...

Außerdem:
Silver Linings (leicht skurrile, OSCAR-gekrönte Außenseiterballade mit Jennifer Lawrence und Bradley Cooper; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Der Krieg des Charlie Wilson (solide, auf Tatsachen basierende Politsatire mit Tom Hanks, Philip Seymour Hoffman und Julia Roberts; 20.15 Uhr bei ZDF Neo)

Sonntag, 13. März:
Arte, 20.15 Uhr: "Die Nacht der Generale" (1967)
Ein ungewöhnlicher, während des Zweiten Weltkrieges spielender Krimi von Anatole Litvak ("Anastasia"), in dem der deutsche Major Grau (witzigerweise: Omar Sharif) im besetzten Polen einen brisanten Mordfall aufklären soll, bei dem drei deutsche Generäle (Peter O'Toole, Donald Pleasance, Charles Gray) zu den Hauptverdächtigen zählen.

Tele 5, 20.15 Uhr: "Man nennt mich Hondo" (1953)
Unter den unzähligen Western mit John Wayne in der Hauptrolle zählt dieser (in dem er zum Beschützer einer alleinerziehenden Mutter mitten im Apachen-Gebiet wird) sicher nicht zu den allerbesten - unterhaltsam ist er allemal.

3sat, 22.00 Uhr: "Eins, zwei, drei" (1960)
In dem ungemein witzigen Komödienklassiker von Billy Wilder verkörpert Hollywood-Star James Cagney einen Coca Cola-Manager im geteilten Berlin, dessen Tochter sich bei einem Besuch ausgerechnet in einen gutaussehenden jungen Kommunisten (Horst Buchholz) aus Ost-Berlin verliebt ...

Außerdem:
Alien - Director's Cut (Ridley Scotts Kult-Weltraum-Grusler mit Sigourney Weaver; 20.15 Uhr leicht geschnitten bei Pro7Maxx, ungekürzte Nachtwiederholung um 1.35 Uhr)
Starsky & Hutch (klamauklastige Kinoversion der kultigen Actionserie, hier mit Ben Stiller und Owen Wilson in den Hauptrollen; 0.45 Uhr bei 3sat)