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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Sonntag, 27. März 2016

TV-Tips für die Woche 13/2016

Ostermontag, 28. März:
Pro7Maxx, 16.35 Uhr: "Legende" (1985)
Beim Kinostart ein Flop, der die Karrieren von Regisseur Ridley Scott und Hauptdarsteller Tom Cruise kurzzeitig ins Schwanken brachte, gilt "Legende" heutzutage als ein zumindest kleiner Klassiker des Fantasygenres. Das ist weniger der relativ generischen Handlung geschuldet, die vom Herrn der Finsternis erzählt und von dessen Versuchen, die gute Magie zu vernichten, indem er alle verbliebenen Einhörner dieser Fantasywelt tötet - nur der naturverbundene Held Jack (Cruise) kann das noch verhindern; nein, die wahren Stärken von "Legende" liegen in der buchstäblich märchenhaften Atmosphäre, in der für Scott typischen visuellen Pracht und auch im kreativen (prä-CGI-)Kreaturendesign und -Makeup. Und allein dafür (sowie für Tim Curry als herrlich bösartiger Herr der Finsternis und die bezaubernde Mia Sara in ihrem Filmdebüt als Prinzessin Lily) ist der Film noch immer mehr als sehenswert.

Pro 7, 20.15 Uhr: "Monuments Men - Ungewöhnliche Helden" (2014)
Die Free-TV-Premiere von George Clooneys auf wahren Geschehnissen basierendem Zweiter Weltkriegs-Abenteuer über einige alliierte Kunstexperten (gespielt von Clooney, Matt Damon, Bill Murray, John Goodman, Jean Dujardin), die kurz vor dem Kriegsende Kunstwerke vor der Zerstörung durch die Nazis retten wollen.

Arte, 20.15 Uhr: "Cocktail für eine Leiche" (1948)
Alfred Hitchcocks Theateradaption beweist, daß man selbst mit einfachsten Mitteln und nur einem einzigen, unspektakulären Schauplatz (eine kleine Wohnung) einen herausragenden Film drehen kann - wenn man Alfred Hitchcock heißt. In dem schwarzhumorigen, scheinbar ohne Schnitte gedrehten philosophischen Krimi wollen zwei junge Männer beweisen, daß es den perfekten Mord gibt - indem sie einen ehemaligen Mitschüler töten, ihn in einer Truhe verstecken und anschließend eine kleine Party in der Wohnung geben, zu der auch ihr früherer Lehrer (James Stewart) eingeladen ist ...

Arte, 21.35 Uhr: "Die nackte Stadt" (1948)
Der in der Art einer Dokumentation gedrehte Film noir des französischen Filmemachers Jules Dassin ("Rififi") schildert die Ermittlungen der Polizei in New York nach dem gewaltsamen Tod eines früheren Models. Durch die Dreharbeiten vor Ort (die damals sehr ungewöhnlich waren, fast alles wurde sonst auf dem Studiogelände gedreht) und die nicht überragend innovative Krimihandlung wird die Stadt New York gewissermaßen zu einem weiteren, wenn nicht gar dem eigentlichen Hauptdarsteller des Films.

ARD, 21.45 Uhr: "Sherlock - Die Braut des Grauens" (2015)
Auf die 4. Staffel der britischen Reihe mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman müssen die Fans noch bis 2017 warten, doch zumindest gibt es als Trost dieses Special, das Sherlock Holmes und Dr. Watson in das späte 19. Jahrhundert versetzt, in dem auch die literarische Vorlage von Sir Arthur Conan Doyle spielt.

Servus TV, 0.15 Uhr: "Goldenes Gift" (1947)
In Jacques Tourneurs stimmungsvollem Film noir verkörpert Robert Mitchum den ehemaligen Privatdetektiv Jeff, der auf der Flucht vor seiner Vergangenheit ist. Doch der Gangsterboß (Kirk Douglas), dessen tödlichen Auftrag Jeff nie zu Ende brachte, spürt Jeff auf – und hat einen neuen Job für ihn!

Dienstag, 29. März:
Super RTL, 20.15 Uhr: "Schimpansen" (2012)
Free-TV-Premiere der britischen Doku von dem "Unsere Erde"-Duo Alastair Fothergill und Mark Linfield. Direkt im Anschluß (21.45 Uhr) läuft mit dem französischen OSCAR-Gewinner "Die Reise der Pinguine" von 2005 eine weitere Tierdoku.

RTL Nitro, 20.15 Uhr: "Knockin' on Heaven's Door" (1997)
Momentan läuft die deutsche Tragikomödie "Der geilste Tag" erfolgreich in den Kinos, in dem zwei Todkranke aus dem Hospiz ausreißen, um noch einmal so richtig etwas zu erleben. Die Prämisse ist natürlich nicht neu und sorgte unter der Regie des damaligen Debütanten Thomas Jahn schon vor nahezu 20 Jahren für volle Kinosäle - deutlich vollere übrigens (3,6 Millionen Zuschauer) als bei "Der geilste Tag" (aktuell gut 1,2 Millionen, am Ende vermutlich etwas unter 2 Millionen). Und der Erfolg war absolut verdient, denn die turbulenten Erlebnisse der beiden Todkranken (hier: Til Schweiger und Jan Josef Liefers) sind frech, actionreich, witzig, überdreht in Szene gesetzt und mit Cameos deutscher (Hannes Jaenicke, Corinna Harfouch, Christiane Paul) und europäischer Stars (Rutger Hauer, Huub Stapel) gespickt - und für Moritz Bleibtreu bedeutete die Nebenrolle als ziemlich bescheuerter Killer Abdul sogar den Durchbruch zum Star. Bei der IMDb ist "Knockin' on Heaven's Door" übrigens mit einem Durchschnittswert von 8,0 einer der am besten bewerteten deutschen Filme überhaupt.

Servus TV, 20.15 Uhr: "Die Köchin und der Präsident" (2012)
Eine charmante französische Tragikomödie über die Zeit einer Köchin (César-Nominierung für Catherine Frot) als Privatköchin des französischen Staatspräsidenten. Das Ganze basiert auf der Biographie der echten Köchin von François Mitterand.

ZDF Kultur, 23.40 Uhr: "Sita Sings the Blues" (2008)
Ein unkonventioneller Animationsfilm, der das indische Nationalepos Ramayana episodenhaft und teilweise symbolisch zu einem hörenswerten Jazz-Soundtrack umsetzt beziehungsweise diskutiert und erläutert. Das ist schwer zu beschreiben, aber richtig gut gemacht.

Mittwoch, 30. März:
Arte, 20.15 Uhr: "Belle de Jour - Schöne des Tages" (1967)
In ihrem wohl größten internationalen Erfolg spielt Catherine Deneuve unter der meisterhaften Regie des Surrealisten Luis Buñuel ("Der diskrete Charme der Bourgeoisie") eine verheiratete junge Frau, die ihre erotischen Phantasien als Prostituierte auslebt, während ihr Mann bei der Arbeit ist. Das läuft gut, bis sich ein Freier in sie verliebt ...

Servus TV, 23.00 Uhr: "Der Gefangene von Alcatraz" (1962)
John Frankenheimers gefühlvolles Knastdrama erzählt einmal nicht primär von Fluchtversuchen oder gewaltsamen Übergriffen durch Mithäftlinge oder sadistische Wärter (wenngleich auch das vorkommt), sondern konzentriert sich auf die unglaubliche, aber (in den Grundzügen) wahre Lebensgeschichte des verurteilten Mörders Robert Franklin Stroud (OSCAR-Nominierung für Burt Lancaster), der während seiner jahrzehntelangen Haft zu einem respektierten Vogelkundler wurde (der Originaltitel des Films lautet denn auch "Birdman of Alcatraz").

Kabel Eins, 23.55 Uhr: "Der letzte König von Schottland" (2006)
Für den dramatischen Politthriller von Kevin Macdonald über die wunderliche (fiktive) Beziehung zwischen dem ugandischen Diktator Idi Amin (Forest Whitaker) und seinem schottischen Leibarzt (James McAvoy) erhielt Whitaker 2007 den OSCAR für den besten Hauptdarsteller.

Außerdem:
Blood Diamond (hochemotionales und sehr düsteres Afrika-Abenteuer mit Leonardo DiCaprio und Jennifer Connelly; 20.15 Uhr um gut vier Minuten gekürzt, ungeschnittene Wiederholung am Donnerstag um 22.40 Uhr)

Donnerstag, 31. März:
Kabel Eins, 20.15 Uhr (um gut drei Minuten gekürzt; ungeschnittene Nachtwiederholung um 1.25 Uhr): "Der Mann, der niemals lebte" (2008)
Momentan sind in Hollywood wieder vorrangig reißerische und patriotische Kriegsfilme á la "American Sniper", "Unbroken" oder zuletzt "13 Hours" im Trend, doch bis vor ein paar Jahren dominierten noch die sehr kritischen Filme. Einer davon ist Ridley Scotts solider Politthriller, in dem Leonardo DiCaprio und Russell Crowe CIA-Agenten im Kampf gegen den Terrorismus im Nahen Osten verkörpern, die Teil und Zeugen fragwürdiger und riskanter Aktionen werden.

Disney Channel, 20.15 Uhr: "Vater der Braut" (1991)
Zwar ein Remake, aber was für eines: Steve Martin ist als titelgebender Vater der (von Kimberly Williams bezaubernd gespielten) Braut in dieser turbulenten Komödie so witzig wie selten zuvor oder danach. Da kann das Original trotz Spencer Tracy und Elizabeth Taylor bei weitem nicht mithalten!

Freitag, 1. April:
Servus TV, 22.00 Uhr: "Lang lebe Ned Devine!" (1998)
In der extrem sympathischen und herrlich skurrilen schwarzen Komödie aus Irland versucht ein ganzes (winziges) Dorf die Lottogesellschaft zu täuschen, nachdem der alte Ned Devine den Jackpot gewonnen hat - dummerweise aber vor Schock einen tödlichen Herzinfarkt erlitt. Da Ned keine Verwandten mehr hat, müssen die Dorfbewohner den bald erwarteten Vertretern der Lottogesellschaft vorspielen, er wäre noch am Leben, damit der Gewinn nicht verfällt ...

3sat, 22.35 Uhr: "Der Schakal" (1973)
Siehe meinen TV-Tip von Anfang Februar zu Fred Zinnemanns europäischem Thriller-Klassiker.

ZDF, 2.20 Uhr: "Midnight Run" (1988)
Heutzutage dreht Robert De Niro ja gefühlt fast nur noch Komödien (angefangen mit der "Meine Braut, ihr Vater und ich"-Reihe, aktuell ist er als "Dirty Grandpa" erfolgreich in den deutschen Kinos), Ende der 1980er Jahre war es noch ziemlich ungewöhnlich, den mehrfach OSCAR-prämierten Mimen in einer witzigen Rolle zu sehen. Doch es funktionierte, da "Midnight Run" eine zwar nicht allzu originelle, aber von Regisseur Martin Brest ("Der Duft der Frauen") sehr kompetent umgesetzte Action-Buddy-Komödie ist, in der De Niro als gewitzter Kopfgeldjäger den Kautionsflüchtling Jonathan (Charles Grodin) unversehrt zurückbringen soll. Angesichts der Tatsache, daß der von der Mafia und auch vom FBI gejagt wird, keine ganz einfache Aufgabe ...

Außerdem:
Captain America (der erste Auftritt von Chris Evans als patriotischer Superheld beginnt stark, endet jedoch ziemlich beliebig; 20.15 Uhr bei Pro 7)

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