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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Mittwoch, 5. März 2025

KINOVORSCHAU MÄRZ 2025

Im März bekommen die Kinogänger in Deutschland eine bunte Mischung geboten aus zwei frischgebackenen OSCAR-Gewinnern ("Für immer hier", "Flow"), Fantasy ("In the Lost Lands"), Actionkomödien ("Love Hurts", "Mr. No Pain"), SciFi ("Mickey 17"), Horror ("The Woman in the Yard") und Märchen ("Schneewittchen"):

6. März:
"In the Lost Lands":
Der in erster Linie für handfeste Action bekannte britische Filmemacher Paul W.S. Anderson bleibt seiner Linie treu und bringt nach dem Ende seiner "Resident Evil"-Reihe und der Spieleadaption "Monster Hunter" ein weiteres Genreabenteuer in die Kinos. "In the Lost Lands" ist ein postapokalyptischer Fantasy-Actionfilm nach einer Kurzgeschichte von "Game of Thrones"-Autor George R.R. Martin, in dem Andersons Ehefrau Milla Jovovich die Hexe Gray Alys spielt. Diese soll in den "Lost Lands" die Fähigkeit erlernen, jemanden in einen Werwolf zu verwandeln. Begleitet wird sie auf der gefährlichen Reise vom erfahrenen Monsterjäger Boyce (Dave Bautista).

"Mickey 17":
Ganze sechs Jahre hat sich der südkoreanische OSCAR-Gewinner Bong Joon-ho nach dem überraschenden Triumph seiner Sozialsatire "Parasite" für seinen nächsten Film gelassen (wobei das nicht ganz stimmt, denn tatsächlich fanden die Dreharbeiten bereits 2022 statt). Bei dem schwarzhumorigen Science Fiction-Werk handelt es sich nach "Snowpiercer" und "Okja" um seine dritte englischsprachige Produktion, dessen Hauptrolle(n) Robert Pattinson ("The Batman") spielt. Er mimt den Kolonisten Mickey, der sich auf einen recht leichtsinnigen Vertrag eingelassen hat: Er hilft bei der gefährlichen Kolonisierung des Eisplaneten Niflheim – und wenn er stirbt, übernimmt ein Klon von ihm seine Aufgaben und macht weiter. Als der 17. Mickey nach einem Unfall für tot gehalten wird, wird logischerweise der nächste Klon aktiviert – doch Mickey 17 kehrt zur Basis zurück und steht sich nun selbst gegenüber! Da das streng verboten ist, muß Mickey 17 seinen Nachfolger unbedingt geheimhalten … Die bisherigen Kritiken zum auch bei der Berlinale gezeigten "Mickey 17", in dem ebenfalls Mark Ruffalo, Toni Collette und Naomi Ackie mitwirken, sind sehr positiv ausgefallen.

"Love Hurts – Liebe tut weh":
Deutlich weniger gut bei den Kritikern kam diese Actionkomödie des bislang vorrangig als Stuntkoordinator tätigen Regiedebütanten Jonathan Eusebio an, in der OSCAR-Gewinner Ke Huy Quan ("Everything Everywhere All at Once") seine erste richtige Hauptrolle spielt. Als Immobilienmakler Marvin wird er mit seiner vergessen gehofften Vergangenheit als Auftragskiller konfrontiert, als sein Gangsterboß-Bruder (Daniel Wu) wieder auftaucht … Die weibliche Hauptrolle spielt "West Side Story"-Star Ariana DeBose. Während die Actionszenen von "Love Hurts" wenig überraschend gelobt werden, wird die einfallslose Story stark kritisiert.

"Flow":
Meistens geht der OSCAR für den besten Animationsfilm des Jahres an eines der großen Hollywood-Studios, manchmal auch nach Japan. Europa zählt eher selten zu den Gewinnern, doch in diesem Jahr war alles anders, denn die hochgelobte lettisch-französisch-belgische Koproduktion "Flow" von Regisseur Gints Zilbalodis ("Away – Vom Finden des Glücks") konnte bei der OSCAR-Verleihung ihren Favoritenstatus bestätigen und holte sich nach Golden Globe und Europäischem Filmpreis auch den begehrten Goldjungen. Im Mittelpunkt der Geschichte (in der nicht geredet wird – die Tiere machen nur ihre typischen Tierlaute) steht eine kleine schwarze Katze, die sich nach einer apokalyptischen Flut gemeinsam mit einigen anderen Tieren auf ein Boot rettet. Um zu überleben, müssen sie lernen, zusammenzuarbeiten – was gerade der einzelgängerischen Katze schwerfällt ...

"Das kostbarste aller Güter":
Nicht ganz so glänzend kam bei den Kritikern ein anderer Animationsfilm an: Michel Hazanavicius' ("The Artist") Adaption eines Jugendbuchs von Jean-Claude Grumberg brachte es aber trotzdem auf immerhin drei César-Nominierungen. Im Polen des Kriegsjahres 1943 findet die Frau eines Holzfällers im Schnee ein Baby, das von seinem verzweifelten Vater aus einem Zug gen Auschwitz geworfen wurde. Das kinderlose Ehepaar kümmert sich um das Mädchen, setzt sich damit aber auch großen Gefahren aus.

"Bolero":
Regisseurin Anne Fontaine ("Gemma Bovery") erzählt in ihrem Historiendrama von der Entstehung des berühmten titelgebenden Musikstücks von Maurice Ravel. Dieser wird von Raphaël Personnaz ("Die Prinzessin von Montpensier") verkörpert und soll im Jahr 1928 für die bekannte Tänzerin Ida Rubinstein (Jeanne Balibar, "Cold War – Der Breitengrad der Liebe") eine neue Ballettnummer komponieren ...

13. März:
"Für immer hier":
Drei OSCAR-Nominierungen gab es für dieses auf einer wahren Geschichte basierende brasilianische Polit- und Familiendrama von Walter Salles ("Die Reise des jungen Che"): als bester internationaler Film, als bester Film und für Hauptdarstellerin Fernanda Torres ("Vier Tage im September"). Am Ende gab es den Preis für den besten internationalen Film - der erste überhaupt für Brasilien! Torres spielt die betont unpolitische Eunice, die im Rio de Janeiro des Jahres 1971 (und damit während der Militärdiktatur) mit dem Regimekritiker Rubens (Selton Mello) verheiratet ist und fünf Kinder hat. Eines Tages werden die Eheleute von Regierungsbeamten abgeholt und tagelang verhört. Doch nur Eunice wird wieder entlassen; was mit ihrem Ehemann geschehen ist, wird ihr nicht gesagt. Während sie sich nun alleine um ihre Familie kümmern muß, versucht Eunice hartnäckig und trotz zunehmend schwindender Hoffnung mehr über Rubens' Schicksal herauszufinden … Adaption eines Buchs von Marcelo Rubens Paivas – dem Sohn von Eunice und Rubens.

"The Critic":
Eigentlich hat "The Critic" alle Zutaten für einen starken Film: Einen erfahrenen Regisseur (Anand Tucker, "Verlobung auf Umwegen"), einen beliebten Star in der Hauptrolle (Sir Ian "Gandalf" McKellen), starke Nebendarsteller (Gemma Arterton, Mark Strong, Ben Barnes, Romola Garai) und eine interessante Story rund um einen gefürchteten Londoner Theaterkritiker in den 1930er Jahren mit einem fiesen Racheplan. Trotzdem sind die Kritiken des bereits 2022 gedrehten Thrillerdramas höchst mittelmäßig ausgefallen – die Darsteller, allen voran McKellen, erhalten zwar viel Lob, der Film selbst kommt aber wohl nie richtig in Fahrt und ist zu altbacken inszeniert, um begeistern zu können.

"Becoming Led Zeppelin":
Mit einem Einspielergebnis von fast $10 Mio. in den USA ungewöhnlich erfolgreicher Dokumentarfilm von Bernard MacMahon über die legendäre britische Rockband Led Zeppelin – mit teils unveröffentlichtem Filmmaterial. Der Schwerpunkt liegt auf der Gründung und den frühen Jahren der Band.

"Köln 75":
Positiv rezensierter Musikfilm des israelischen Regisseurs Ido Fluk über das berühmte Kölner Jazzkonzert von Keith Jarrett (John Magaro, "September 5") im Jahr 1975 und dessen damals gerade 18-jährige Organisatorin Vera Brandes (Mala Emde, "303").

"Bonhoeffer":
Heftig umstrittenes Biopic von Todd Komarnicki (Drehbuch-Autor von Clint Eastwoods "Sully") über den deutschen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der vor allem durch seinen Widerstand gegen die Nazis bekannt wurde und schließlich von diesen hingerichtet wurde. Umstritten ist der Film mit Jonas Dassler ("Der goldene Handschuh") in der Titelrolle deshalb, weil ihm vielfach – allen voran von Nachfahren der Familie Bonhoeffer – vorgeworfen wird, Bonhoeffers Leben zu einem Propagandafilm für evangelikale Christen in den USA gemacht zu haben. Wobei das noch mehr auf das grob irreführende US-Marketing (u.a. mit einem Poster, auf dem Bonhoeffer mit einer Schußwaffe in den Händen wie ein Actionheld wirkt) zuzutreffen scheint als auf den von Kritikern überwiegend als mittelmäßig eingestuften Film selbst. Die deutschen Darsteller, zu denen auch Stars wie Moritz Bleibtreu und August Diehl zählen, haben sich davon übrigens öffentlich distanziert.

20. März:
"Schneewittchen" (3D):
Es dürfte nicht allzu gewagt sein zu behaupten, dass diese Realverfilmung des Disney-Zeichentrickklassikers "Schneewittchen und die sieben Zwerge" aus dem Jahr 1937 so heute nicht mehr in Produktion gehen würde. Denn in Trumps Amerika, in dem der wiedergewählte US-Präsident sogar der Wirtschaft vorschreiben will, jegliche Diversitäts- und Gleichberechtigungsprogramme abzuschaffen, wäre eine Version des beliebten Märchens, in der die Titelfigur von einer (Halb-)Latina verkörpert wird, kaum vorstellbar. Doch "Schneewittchen" wurde bereits in der Biden-Amtszeit gedreht und deshalb spielt die Golden Globe-Gewinnerin Rachel Zegler ("West Side Story") die junge Schönheit, die den Zorn ihrer neidischen Stiefmutter (Gal "Wonder Woman" Gadot) auf sich zieht. Begründet wird diese Besetzung übrigens mit einer Version des Märchens, in der sich der Name tatsächlich auf einen Schneesturm bezieht, den das Mädchen und seine Eltern überleben. Wie auch immer: Die grundsätzliche Geschichte inklusive magischem Spiegel, vergiftetem Apfel und den sieben Zwergen sollte jedem bekannt sein; mal sehen, ob Regisseur Marc Webb ("(500) Days of Summer") und die Drehbuch-Autorinnen Greta Gerwig ("Barbie") und Erin Cressida Wilson ("Chloe") ihr noch ein paar neue Facetten verpassen.

"Mr. No Pain'":
In der Actionkomödie von Dan Berk und Robert Olsen ("Vampire Nation – Badlands") verkörpert Jack Quaid ("Companion") den unauffälligen Bankangestellten Nathan, der über sich hinauswächst, als seine große Liebe Shari (Amber Midthunder, "Prey") von Bankräubern als Geisel genommen wird. Dabei kommt ihm zugute, dass er aufgrund einer seltenen genetischen Erkrankung kein Schmerzempfinden hat ...

"Das Licht":
Nachdem "Lola rennt"-Schöpfer Tom Tykwer in den letzten Jahren vorrangig mit der TV-Eventserie "Babylon Berlin" beschäftigt war, bringt er mit dem gut zweieinhalbstündigen Drama "Das Licht" erstmals seit 2016 ("Ein Hologramm für den König") wieder einen Spielfilm in die Kinos. Bedauerlicherweise schnitt die wohl etwas überambitioniert vorgetragene Geschichte der syrischen Immigrantin Farrah (Tala al Deen), die bei einer dysfunktionalen Berliner Familie (u.a. Lars Eidinger und Nicolette Krebitz) als Haushälterin arbeitet, bei der Berlinale keinen allzu großen Anklang bei den Kritikern.

"The Alto Knights":
Altmeister Barry Levinson ("Rain Man") hat diesen recht altmodisch anmutenden Gangsterfilm mit Robert De Niro in einer Doppelrolle inszeniert. De Niro spielt – warum auch immer – mit Frank Costello und Vito Genovese gleich zwei reale New Yorker Mafiabosse, die seit der Prohibition im Geschäft sind und sich, nachdem sie einst beste Freunde waren, im Jahr 1957 als Erzfeinde gegenüberstehen. Nachdem Costello einen Mordanschlag knapp überlebt, will er endlich aus der organisierten Kriminalität aussteigen …

"The Last Showgirl":
Ex-"Baywitch"-Badenixe Pamela Anderson feierte mit diesem vielfach ausgezeichneten Drama von Gia Coppola ("Palo Alto") ein unerwartetes Comeback und erhielt für ihre Leistung sogar ihre erste Golden Globe-Nominierung. Als Las Vegas-Showgirl Shelly, dem nach Jahrzehnten des Glamours durch die bevorstehende Absetzung ihrer Show ein drastischer Bruch in ihrem Leben droht, zeigt Anderson die Performance ihres Lebens. An ihrer Seite agieren Jamie Lee Curtis als Shellys beste Freundin und Billie Lourd als Shellys Tochter Hannah, die sie nach der Geburt zur Adoption freigegeben hatte.

27. März:
"The Woman in the Yard":
Im neuen Blumhouse-Horrorthriller vom spanischen Genrespezialisten Jaume Collet-Serra ("Orphan", "The Shallows", aber auch "Black Adam" und "Jungle Cruise") spielt Danielle Deadwyler ("The Harder They Fall") die schwerkranke alleinerziehende Mutter Ramona. Zur Handlung ist bislang nicht mehr als eine sehr allgemein gehaltene Prämisse bekannt: Als eine geheimnisvolle Frau in Schwarz auf ihrer Farm auftaucht, muß Ramona gegen finstere Mäche um ihre drei Kinder kämpfen ...

"Beating Hearts":
Fast fünf Millionen Kinozuschauer sammelte Gilles Lellouches ("Ein Becken voller Männer") turbulenter, fast dreistündiger Genremix (mit heftigen Gewaltausbrüchen ebenso wie Musicaleinlagen) in Frankreich ein und landete damit auf Platz 6 der erfolgreichsten Filme des Jahres 2024. Der Film spielt in den 1980er Jahren in Nordfrankreich und handelt vom aus schwierigen Verhältnissen stammenden Clotaire (François Civil), der sich in seine aus wohlhabendem Elternhaus stammende Kindheitsfreundin Jackie (Adèle Exarchopoulos, "Blau ist eine warme Farbe") verliebt. Trotz der schwierigen Voraussetzungen werden sie ein Paar – bis sich Clotaire einer Straßenbande anschließt und schließlich (in der konkreten Sache allerdings unschuldig) ins Gefängnis wandert. Als Clotaire 12 Jahre später aus der Haft entlassen wird, will er Jackie zurückerobern – aber auch Rache für seine ungerechtfertigte Inhaftierung ...

"The End":
Ambitioniertes, aber leider nur mittelmäßig rezensiertes zweieinhalbstündiges Endzeit-Musical vom sonstigen Dokumentarfilmer Joshua Oppenheimer ("The Act of Killing"), das rund 25 Jahre nach der Zeit spielt, als die Erde von der Klimakatastrophe praktisch unbewohnbar gemacht wurde. Eine vor der Apokalypse steinreiche Mutter (Tilda Swinton), ihr Mann (Michael Shannon, "Shape of Water") und ihr Sohn (George MacKay, "1917") haben sich mit einer Freundin, einem Arzt und einem Butler in einen luxuriös ausgestatteten Bunker unter der Erde geflüchtet und versuchen, auch nach all den Jahren noch irgendwie bei Verstand zu bleiben. Dann steht plötzlich eine junge Frau (Moses Ingram, "Macbeth") vor der Bunkertür ...

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