Die Zeit der großen Sommer-Blockbuster ist (für dieses Jahr) endgültig vorbei, dafür kommen wieder mehr Horrorfilme in die deutschen Kinos, etliche mittelgroße Produktionen und sogar schon ein paar frühe OSCAR-Hoffnungen:
Empfohlener Beitrag
In eigener Sache: Mein neues Filmbuch
Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...
Donnerstag, 31. August 2023
KINOVORSCHAU SEPTEMBER 2023
Montag, 28. August 2023
TV-Tips für die Woche 35/2023
Montag, 28. August:
Arte, 20.15 Uhr: "Excalibur" (1981)
Als lebenslanger Fantasy-Fan habe ich seit meiner Kindheit unzählige Fantasy-Bücher, -Filme und -Serien verschlungen. Im Filmbereich gibt es viel Mieses, viel Durchschnittliches und zum Glück auch einiges Gutes. Aber nur vier Fantasy-Filme sind für mich nahezu makellos: Peter Jacksons "Der Herr der Ringe"-Trilogie (zählt als ein Film), John Milius' "Conan der Barbar", Matthew Robbins' "Drachentöter" - und John Boormans "Excalibur". Unter den vielen Adaptionen der Artus-Saga ist Boormans ("Beim Sterben ist jeder der Erste") düsteres Epos die mit Abstand beste: Die unvergeßliche, an Gemälde erinnernde und OSCAR-nominierte Kameraarbeit von Alex Thomson, die wuchtige klassische Musikuntermalung durch Richard Wagner und Carl Orff, das sich recht eng an Thomas Malorys Version der Artus-Saga aus dem 15. Jahrhundert haltende, psychologisch stimmige Drehbuch, Boormans souveräne Regie und ein engagiertes, von Nigel Terry ("Der Löwe im Winter") als Artus angeführtes Schauspielensemble machen "Excalibur" zu einem unvergeßlichen Fantasy-Erlebnis! Bei den Darstellern setzte Boorman auf damals überwiegend unbekannte Namen - daß er damit richtig lag, zeigt schon die Tatsache, daß einige von ihnen heute Weltstars sind, allen voran Helen Mirren (Morgana), Liam Neeson (Gawain), Gabriel Byrne (Uther Pendragon) und Patrick Stewart (Leondegrance).
Dienstag, 29. August:
Servus TV, 22.10 Uhr: "Big Jake" (1971)
In George Shermans ("Gegen alle Flaggen") Spätwestern gibt John Wayne den titelgebenden alternden Rancher und Ex-Revolverhelden, dessen Enkel für ein hohes Lösegeld entführt wird. Obwohl Big Jake sich von seiner Familie (inklusive seiner von Maureen O'Hara verkörperten Gattin) entfremdet hat, macht er sich auf die Jagd nach den Kidnappern.
Außerdem:
Alien (Sir Ridley Scotts legendärer Weltraum-Horrorklassiker, der Sigourney Weaver zum ersten echten weiblichen Actionhelden Hollywoods machte, belegt derzeit Rang 53 in den IMDb Top 250; 20.15 Uhr bei Nitro)
Montag, 21. August 2023
TV-Tips für die Woche 34/2023
Montag, 21. August:
Arte, 20.15 Uhr: "Die Rechnung ging nicht auf" (1956)
Der
atmosphärische Film noir über einen raffinierten
Raubzug brachte dem späteren "2001"- und "Shning"-Regisseur Stanley Kubrick erstmals größere Aufmerksamkeit ein. Sterling Hayden ("Dr. Seltsam") spielt den Kriminellen Johnny Clay, der nach Verbüßung einer fünfjährigen Haftstrafe gleich eine Pferderennbahn ausrauben will. Dafür stellt er akribisch ein Team zusammen, dessen jeweilige Talente jegliche Aspekte des Raubes abdecken - doch dummerweise erzählt eines der Teammitglieder seiner Frau von dem Vorhaben, was eine fatale Kettenreaktion in Gang setzt ...
Arte, 21.35 Uhr: "Die durch die Hölle gehen" (1978)
Michael Ciminos erschütterndes Vietnamkriegs-Drama mit Robert De Niro, Christopher Walken und Meryl Streep verursachte seinerzeit auf der Berlinale einen Skandal und brachte die sowjetische Delegation (und Vertreter anderer kommunistischer Staaten, darunter immerhin zwei Jury-Mitglieder) dazu, das Festival zu verlassen. Der Grund dafür waren die berühmten "Russisches Roulette"-Szenen, die erwiesenermaßen frei erfunden sind und deshalb von den Sowjets als Beleidigung des vietnamesischen Volkes empfunden wurden. Für Cimino war diese künstlerische Freiheit schlicht ein Stilmittel zur Illustrierung der Sinnlosigkeit des Krieges an sich und ganz speziell dieses Krieges - und es ist ein perfekt funktionierendes Stilmittel. Auch deshalb gilt "Die durch die Hölle gehen" schon seit langem als einer der großen Klassiker des Genres, zumal Cimino im Gegensatz zu den meisten (Anti-)Kriegsfilmen der damaligen Zeit nicht vorrangig auf Schlachtfeldszenen setzt, sondern nur einen der drei streng untergliederten Akte im Krieg spielen läßt. Der erste Akt zeigt das vergleichsweise sorglose ländliche Leben der befreundeten (und auch noch russischstämmigen) Protagonisten vor dem Vietnam-Einsatz, der dritte kontrastiert den Auftakt mit der konsequenten Darstellung der durch die grausamen Kriegserlebnisse zerstörten Leben derjenigen, die überhaupt zurückgekommen sind. Kurzum: "Die durch die Hölle gehen" ist ein Meisterwerk und belegt aktuell Platz 192 in den IMDb Top 250.
Donnerstag, 17. August 2023
UNCHARTED (2022)
Montag, 14. August 2023
TV-Tips für die Woche 33/2023
Montag, 14. August:
Arte, 20.15 Uhr: "Taxi Driver" (1976)
Obwohl seinerzeit "nur" für vier OSCARs nominiert (und ohne Sieg geblieben) ist "Taxi Driver" einer der ganz großen Klassiker des Kinos, zudem eine Art emotionales Zentrum des "New Hollywood" der 1970er Jahre und der wohl beste und wichtigste Film von Martin Scorsese. Robert De Niro verkörpert in diesem ersten, noch indirekten Versuch der Aufarbeitung des aus US-amerikanischer Sicht verlorenen Vietnamkonflikts den traumatisierten Veteranen Travis Bickle, der in New York als Taxifahrer vor sich hinvegetiert, bis er durch eine Begegnung mit der Kinderprostituierten Iris – die 12-jährige Jodie Foster erhielt gleich für ihr Debüt eine verdiente OSCAR-Nominierung – eine Art (gewalttätigen) Sinn im Leben findet, indem er mit wirklich allen Mitteln versucht, sie zu "retten". "Taxi Driver" ist mit Sicherheit keine leichte Kost und ich persönlich brauchte eine Zweitsichtung, um alle Facetten des abgründigen, brillant aufgebauten Drehbuchs würdigen zu können, aber er ist die Mühe definitiv wert - wie auch momentan Platz 123 in den IMDb Top 250 belegt.
Arte, 22.05 Uhr: "Rififi am Karfreitag" (1980)
John Mackenzies ("Das vierte Protokoll") britischer Gangsterfilm-Klassiker erreicht regelmäßig hohe Plazierungen in Umfragen zum besten britischen Film aller Zeiten. Bob Hoskins schaffte seinen Durchbruch zum Star mit der Hauptrolle des Londoner Gangsterbosses Harold Shand, der raus aus der Kriminalität will und deshalb plant, ein Olympiastadion zu errichten. Für die Finanzierung benötigt er allerdings die Hilfe der amerikanischen Mafia. Just als deren Vertreter zu Verhandlungen in London ankommen, wird Shands Unterwelt-Imperium jedoch von Bombenanschlägen erschüttert. Ist es die IRA? Oder ein Verräter aus den eigenen Reihen? Die weibliche Hauptrolle als Shands Ehefrau Victoria spielt Helen Mirren. Der Film war übrigens eine sehr offensichtliche Inspirationsquelle für Guy Ritchies "The Gentlemen".
Außerdem:
3 Engel für Charlie (an den Kinokassen gescheitertes, aber durchaus unterhaltsames Reboot der Actionkomödien-Reihe - mit Kristen Stewart und Elizabeth Banks, die auch Regie führte; 20.15 Uhr bei SAT. 1)
Melancholia (Lars von Triers phasenweise überwältigende Kombination aus Depressionsstudie und poetischem Weltuntergangsdrama mit der herausragenden Hauptdarstellerin Kirsten Dunst; 0.05 Uhr bei One)
Dienstag, 15. August:
Servus TV, 22.10 Uhr: "Das Geheimnis von Santa Vittoria" (1969)
Die für zwei OSCARs nominierte Tragikomödie von Stanley Kramer ("Das Urteil von Nürnberg") spielt kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges im italienischen Winzerort Santa Vittoria, der von nahenden deutschen Truppen bedroht wird. Die vom Weinverkauf lebenden Bewohner von Santa Vittoria beschließen, angeführt vom neuen Bürgermeister Bombolini (Anthony Quinn), eine Million Weinflaschen vor den Nazis in Sicherheit zu bringen ... Den Kommandeur der Nazis spielt Hardy Krüger, in weiteren Rollen agieren Anna Magnani, Virna Lisi und Giancarlo Giannini.
RBB, 22.45 Uhr: "Tangerine L.A." (2015)
Free-TV-Premiere der vielfach ausgezeichneten Indie-Tragikomödie von Sean Baker ("The Florida Project") über die transsexuelle Prostituierte Sin-Dee (Kitana Kiki Rodriguez), die gerade frisch aus dem Gefängnis entlassen wurde. Als sie ausgerechnet an Heiligabend erfährt, daß ihr Zuhälter und Liebhaber Chester (James Ransone, "The Black Phone") sie betrogen hat, macht sie sich mit ihrer Freundin Alexandra (Mya Taylor) auf die Suche nach ihm, die sie durch die Transsexuellen-Szene von Los Angeles führt.
Mittwoch, 9. August 2023
THE BABYSITTER: KILLER QUEEN (2020)
Montag, 7. August 2023
Vier TV-Tips für die Woche 32/2023
Es steht eine ganz magere TV-Woche bevor, weshalb ich diesmal lediglich vier Free-TV-Premieren vorstelle, die allesamt bereits zwischen Montag und Mittwoch kommen:
Montag, 7. August:
ARD, 20.15 Uhr: "Guglhupfgeschwader" (2022)
Drei Tage vor dem Kinostart des neunten Eberhofer-Schmunzelkrimis "Rehragout-Rendezvous" zeigt die ARD im Rahmen ihrer "Sommerkino"-Reihe die Free-TV-Premiere des Vorgängers, der letztes Jahr über 1,3 Millionen Zuschauer in die Lichtspielhäuser lockte. Diesmal steht für den Dorfpolizisten Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) das zehnjährige Dienstjubiläum an, das allerdings u.a. dadurch gestört wird, daß die örtliche Lottobude explodiert ...
Dienstag, 8. August:
ARD, 22.50 Uhr: "Der Mauretanier" (2021)
Free-TV-Premiere des auf einer wahren Geschichte basierenden Gerichtsthrillers von Kevin Macdonald ("Der letzte König von Schottland"). Die Hauptrolle spielt der Franzose Tahar Rahim ("Ein Prophet") als Mohamedou Ould Slahi, der nach 9/11 von den USA ohne Anklage jahrelang im berüchtigten Guantanamo-Internierungslager inhaftiert wurde. Selbst dem Chefankläger Couch (Benedict Cumberbatch) kommen jedoch Zweifel, ob Slahis Gefangennahme wirklich gerechtfertigt war. Jodie Foster (die für ihre Darstellung mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde) und Shailene Woodley spielen zwei Anwältinnen, die sich Slahis Falls annehmen. Kritiker bemängeln eine arg konventionelle Inszenierung der dramatischen Geschehnisse, haben jedoch viel Lob für die schauspielerischen Leistungen übrig.
Mittwoch, 9. August:
Arte, 20.15 Uhr: "Berlin Alexanderplatz" (2020)
Free-TV-Premiere von Burhan Qurbanis ("Wir sind jung. Wir sind stark.") mit fünf Deutschen Filmpreisen ausgezeichneter und für vier Europäische Filmpreise nominierter modernisierter Neuverfilmung des Romanklassikers von Alfred Döblin. Im Mittelpunkt der in unserer Gegenwart spielenden Geschichte steht der 30-jährige illegal eingereiste Westafrika-Flüchtling Francis (Welket Bungué), der sich in Berlin ein neues Leben aufbauen will und dabei u.a. an einen Gangster (Albrecht Schuch) und eine Edelprostituierte (Jella Haase) gerät.
Arte, 1.00 Uhr: "Die große Aktion" (1968)
Späte Free-TV-Premiere (im Originalton mit deutschen Untertiteln) der Komödie von Jean-Pierre Mocky ("Angst in der Stadt"), in der Frankreichs Star-Komiker Bourvil ("Die große Sause") als um seine Schüler besorgter Pariser Gymnasiallehrer gemeinsam mit einem Kollegen nachts die Fernsehantennen auf den Häusern sabotiert, damit die Schüler nicht mehr ständig im Unterricht einschlafen ...
Donnerstag, 3. August 2023
KINOVORSCHAU AUGUST 2023
Der Monat nach dem "Barbenheimer"-Hype hat keine ganz großen Hollywood-Blockbuster mehr zu bieten, aber dafür jede Menge interessante Mittelware - bleibt zu hoffen, daß davon jede Menge Trailer vor den vollgepackten "Barbie"- und "Oppenheimer"-Vorstellungen liefen, denn die Kinos können weiterhin jeden zusätzlichen Zuschauer gut gebrauchen (gerade angesichts der drohenden Kinostart-Dürre als Folge der aktuellen Hollywood-Streiks)!