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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Mittwoch, 1. Februar 2023

KINOVORSCHAU FEBRUAR 2023

Der Februar bringt die Rückkehr des Marvel Cinematic Universe in die deutschen Kinos, dazu viele weitere interessante Produktionen aus den verschiedensten Genres:

2. Februar:
"Plane":
Gerard Butler und Actionfilme – das paßt einfach. Klar, nicht jeder Actionfilm mit Gerard Butler ist ein Hit und qualitativ fallen die meisten, wenn man ehrlich ist, doch eher mittelmäßig bis solide aus. Aber gelegentlich gelingen eben doch ein paar Highlights wie "300", "Greenland" oder "Copshop". Und "Plane" scheint sich da – wenn auch gerade eben so – einzureihen, jedenfalls fielen die US-Kritiken ungewöhnlich gut aus und auch die Zuschauerzahlen in den Kinos stimmen einigermaßen. Unter der Regie des Franzosen Jean-François Richet ("Public Enemy No. 1") spielt Butler den Piloten Brodie Torrance, dem in einem schlimmen Sturm eine Notlandung auf der (fiktiven) Insel Jolo gelingt. Dummerweise herrscht dort Bürgerkrieg und bewaffnete Milizen nehmen fast alle Flugzeuginsassen als Geiseln. Lediglich Brodie und der in FBI-Gewahrsam transportierte verurteilte Mörder Louis Gaspare (Mike Colter, TV-Serie "Luke Cage") bleiben in Freiheit – zusammen versuchen sie, die Geiseln zu befreien und von der Insel runterzukommen ...

"Ein Mann namens Otto":
Im Streaming-Zeitalter tun sich anspruchsvolle Filme für ein eher erwachseneres Publikum im Kino immer schwerer, ihre Zielgruppe zu erreichen – zu sehr werden die Multiplexe dominiert von Hollywoods Franchise-Großproduktionen. Umso überraschender und ein Testament für die anhaltende Starpower von Tom Hanks ("Finch") ist es, daß ausgerechnet "A Man Called Otto" sich in den USA zu einem kleinen Hit entwickelte. Dabei sind die Kritiken des Remakes der schwedischen Tragikomödie "Ein Mann namens Ove" aus dem Jahr 2015 nicht mal überragend (wenn auch sehr solide) … Hanks spielt den seit dem Tod seiner Frau griesgrämigen, einzelgängerischen und äußerst leicht reizbaren Otto, der sich einen (schlechten) Namen als Schrecken der Nachbarschaft gemacht hat. Gerade als Otto seinem Leben selbst ein Ende setzen will, zieht nebenan eine fröhliche junge Familie ein und die schlagfertige, hochschwangere Mutter Marisol (Mariana Treviño, "Overboard") schafft es, Otto langsam zu erweichen und sich mit ihm anzufreunden.

"Die Frau im Nebel":
Park Chan-wook ist mit ziemlich weitem Abstand mein persönlicher Lieblings-Filmemacher aus Südkorea (sorry, Bong Joon-ho). Ob der Politthriller "Joint Security Area", seine Rache-Trilogie rund um das einzigartige Meisterwerk "Oldboy", die skurrile Komödie "I'm a Cyborg, but that's OK", die poetische Vampirballade "Durst – Thirst", sein stimmungsvolles englischsprachiges Debüt "Stoker" oder der erotische Psychothriller "Die Taschendiebin" – Park enttäuscht nie! Das dürfte sich auch mit "Die Frau im Nebel" nicht ändern, denn wie gewohnt sind die Kritiken für das romantische Krimidrama exzellent ausgefallen (wenn auch vielleicht nicht ganz so euphorisch wie bei seinen besten Werken) und es gab zahlreiche internationale Auszeichnungen (darunter den Regiepreis von Cannes). Im Mittelpunkt der Geschichte steht der routinierte Polizist Hae-joon (Park Hae-il, "Memories of Murder"), der im Fall eines Hobbykletterers ermittelt, der in den Tod stürzte. Hae-joon verdächtigt die Frau des Toten, die gebürtige Chinesin Seo-rae (Tang Wei, "Gefahr und Begierde"), ihren Mann gestoßen zu haben und sucht beinahe besessen nach Beweisen oder wenigstens Indizien für seine Theorie. Dabei droht er der Schönen langsam selbst zu verfallen ...

"Pacifiction":
Der hochgelobte und unkonventionell erzählte dreistündige französische Politthriller (im weiteren Sinne) des katalanischen Regisseurs Albert Serra ("Liberté") erzählt vom Hochkommissar der französischen Republik Französisch-Polynesien, De Roller (Benoît Magimel, "Die Klavierspielerin"), der stets gekonnt mit den politischen Fallstricken seines Amts umgeht – bis Gerüchte über neue französische Atomwaffentests in der Region für Aufregung unter den Bewohnern sorgen.

9. Februar:
"Knock at the Cabin":
Im psychologischen Horrorthriller von M. Night Shyamalan ("Split") freut sich das schwule Paar Eric (Ben Aldrige, TV-Serie "Pennyworth") und Andrew (Jonathan Groff, TV-Serie "Mindhunter") auf einen gemeinsamen Urlaub mit der kleinen Adoptivtochter Wen (Kristen Cui) in einer – wie könnte es anders sein? – abgelegenen Hütte im Wald. Doch eines Tages verschafft sich der hünenhafte Leonard (Dave Bautista, "Glass Onion") mit drei weiteren Personen Zutritt zur Hütte und nimmt die kleine Familie als Geiseln. Die Forderung für ihre Freilassung fällt allerdings unkonventionell aus: Nicht etwa um Geld geht es dem Quartett, auch nicht um Rache oder sonst etwas genreübliches; nein, sie sind fest davon überzeugt, daß die Apokalypse unmittelbar bevorsteht und nur Eric, Andrew und Wen sie noch verhindern können – durch eine schreckliche Tat ...

"Magic Mike – The Last Dance":
Zehn Jahre nach Steven Soderberghs unerwartetem Stripper-Tragikomödien-Hit "Magic Mike" (und sieben Jahre nach der von Gregory Jacobs inszenierten Fortsetzung "Magic Mike XXL") kehrt Channing Tatum ein weiteres Mal als titelgebender Stripper auf die große Leinwand zurück – diesmal wieder unter der Regie von Soderbergh. Inzwischen hat Mike seine Stripper-Karriere eigentlich aufgegeben, doch dann erhält er von Maxandra Mendoza (Salma Hayek, "Eternals") die Gelegenheit, sich seinen großen Traum zu erfüllen: Eine Striptease-Live-Show in London! Erstaunlicherweise scheint keiner von Mikes Stripper-Kollegen aus den ersten beiden Filmen zurückzukehren (u.a. Matt Bomer, Joe Manganiello und Kevin Nash) – mal sehen, wie das bei den Fans der Reihe ankommt (oder es handelt sich um eine Finte und sie sind doch dabei) ...

"Maurice der Kater":
Die Adaption der Werke des (leider bereits verstorbenen) britischen Meisters der humorvollen Fantasy Terry Pratchett ist nicht die allerdankbarste Aufgabe. Zwar gibt es einige gelungene Beispiele aus dem TV-Bereich ("Color of Magic", "Hogfather", "Good Omens"), aber selbst denen gelang es nicht wirklich, die Qualität und den Wortwitz der Vorlagen verlustfrei auf den Bildschirm zu übertragen – andere scheiterten am Versuch sogar krachend wie zuletzt die allzu frei gehaltene und entsprechend kurzlebige TV-Serie "The Watch". Vielleicht stehen die Chancen bei "Maurice der Kater" etwas besser, immerhin ist die Vorlage hier kein klassischer Scheibenwelt-Roman, sondern ein eher an Kinder gerichtetes Märchen, das als britisch-deutscher Animationsfilm adaptiert wurde vom deutschen Regie-Duo Toby Genkel ("Ooops! Die Arche ist weg …") und Florian Westermann (für den Visual Effects-Experten ist es das Regiedebüt). Erzählt wird die Geschichte des Straßenkaters Maurice (in der Originalfassung gesprochen von Hugh "Dr. House" Laurie, in der deutschen Synchronfassung von Bastian Pastewka), der gemeinsam mit dem Flöte spielenden Menschenjungen Keith und einigen Ratten eine raffinierte Methode entwickelt hat, um die Städter um ihr hart verdientes Geld zu erleichtern – bis sie auf einen gefährlichen Gegenspieler treffen ...

"Die Aussprache":
Mit zwei OSCAR-Nominierungen schnitt Sarah Polleys ("Take This Waltz") hochgelobtes Drama zwar etwas schlechter ab als gedacht, Anhänger anspruchsvollen Erzählkinos dürfte das aber kaum vom Arthouse-Besuch abhalten. In der Verfilmung eines Romans von Miriam Toews geht es um eine Gruppe von Frauen, die in einer von der Umwelt isolierten Mennoniten-Gemeinde leben. Eine Reihe sexueller Übergriffe sorgt für Unruhe und zwingt die Frauen dazu, sich entgegen der Gewohnheit in dieser Gemeinde offen über intimste Dinge auszutauschen – und zu entscheiden, wie man mit der bedrohlichen Situation umgeht. Die Meinungen dazu sind mannigfaltig … Zur hochkarätigen Besetzung zählen Rooney Mara, Claire Foy, Jessie Buckley, Frances McDormand und Ben Whishaw.

"War Sailor":
In seiner norwegischen Heimat schaffte es das positiv rezensierte Kriegsdrama nach wahren Geschehnissen mit über 400.000 Zuschauern unter die zehn erfolgreichsten Filme des Jahres 2022. Regisseur und Drehbuch-Autor Gunnar Vikene ("Kill Billy") schildert die Erlebnisse des Matrosen Alfred ("Game of Thrones"-Star Kristoffer Joner), der nach dem Einmarsch von Nazi-Deutschland in Norwegen im April 1940 unverhofft mitten in den Zweiten Weltkrieg hineingezogen wird – denn das Handelsschiff, auf dem er angeheuert hat, wird mitsamt Besatzung als kriegswichtig eingezogen und muss für die Alliierten Vorräte und Munition transportieren. Und das stets in der Gefahr, zum Ziel der gefürchteten deutschen U-Boote zu werden. Parallel dazu ist Alfreds Ehefrau Cecilia (Ine Marie Wilmann) in der besetzten Heimat gezwungen, auf eigene Faust die drei Kinder aufzuziehen.

"Titanic" (3D):
Nach dem wieder einmal gewaltigen Erfolg mit "Avatar 2" bringt Filmemacher James Cameron einen anderen seiner zahlreichen Megahits zum 25-jährigen Jubiläum in restaurierter Form als aufwendiges 4K-Remaster in HDR und mit High Frame Rate 3D noch einmal in die Kinos.

15./16. Februar:
"Ant-Man and the Wasp: Quantumania" (3D):
Nachdem Paul Rudd als Ant-Man bislang zwei weitgehend eigenständige, in der größeren Marvel Cinematic Universe-Perspektive eher "kleinere" Abenteuer erlebte, erhält er nun eine wohlverdiente Beförderung: "Quantumania" eröffnet Phase Fünf des MCU und führt den neuen Antagonisten Kang der Eroberer (Jonathan Majors, "Da 5 Bloods") im großen Stil ein. Zur Story ist wie üblich noch nicht allzu viel bekannt: Nach einem mißlungenen Experiment finden sich Scott aka Ant-Man, seine Tochter Cassie (Kathryn Newton, "Freaky") und Hope "The Wasp" Van Dyne (Evangeline Lilly) im mysteriösen Quantum-Reich wieder, in dem Hopes Mutter Janet (Michelle Pfeiffer) lange verschollen war. Nun müssen sie mit der Hilfe von Janet und ihrem Ehemann Hank Pym (Michael Douglas) einen Weg zurück auf die Erde finden … In einer weiteren Rolle tritt Bill Murray auf und auch Comic-Bösewicht M.O.D.O.K. feiert sein MCU-Debüt.

"Perfect Addiction":
Während Fans der "After"-Romanzen-Filmreihe auf den nächsten Teil warten, können sie sich die Zeit mit einer weiteren Bestseller-Verfilmung aus dem Genre vertreiben. In "Perfect Addiction" nach der Vorlage von Claudia Tan geht es um die Martial Arts-Trainerin Sienna (Kiana Madeira, "Fear Street"), die mit dem MMA-Champion Jax (Matthew Noszka) liiert ist. Als Sienna herausfindet, daß Jax sie betrügt – und das auch noch mit ihrer eigenen Schwester! –, sinnt sie auf Rache und will Jax' Erzrivalen Kayden (Jay DeMerit) trainieren, damit dieser Jax den Titel abnimmt. Natürlich dauert es nicht lange, bis auch hier Gefühle ins Spiel kommen ...

"Mumien – Ein total verwickeltes Abenteuer":
In dem familienfreundlichen spanisch-amerikanischen Animationsfilm von Regiedebütant Juan Jesús García Galocha (war zuvor an der in Spanien sehr erfolgreichen "Tad Stones"-Animationsreihe beteiligt) finden sich drei quicklebendige altägyptische Mumien im London der Gegenwart wieder und machen sich auf die Suche nach einem gestohlenen Ring der königlichen Familie.

"Final Cut of the Dead":
Der japanische Low Budget-Found Footage-Zombiefilm "One Cut of the Dead" aus dem Jahr 2017 entwickelte sich nicht zuletzt dank starker Kritiken und zahlreicher Auszeichnungen zu einem internationalen Festival-Hit. Nun bringt (ausgerechnet?) der französische OSCAR-Gewinner Michel Hazanavicius ("The Artist") ein Remake in die Kinos. Im Mittelpunkt steht wie im Original eine kleine Filmcrew, die einen Low Budget-Zombiefilm drehen will und plötzlich in eine echte Zombie-Apokalypse gerät … In den Hauptrollen agieren Romain Duris ("L'auberge espagnole – Barcelona für ein Jahr"), Bérénice Bejo ("Ritter aus Leidenschaft") und Matilda Lutz ("Revenge").

23. Februar:
"What's Love Got to Do With It?":
Bisher hat der meist in Großbritannien tätige indische Regisseur Shekhar Kapur vor allem mit Historienfilmen Erfolge gefeiert – allen voran mit dem OSCAR-gekrönten "Elizabeth" und der Fortsetzung "Das goldene Königreich". In den letzten Jahren wurde es ziemlich ruhig um den Filmemacher, doch nun gibt er sein Comeback mit einer hochkarätig besetzten, wohlwollend rezensierten romantischen Komödie: Lily James ("Yesterday") spielt die Dokumentarfilmerin Zoe, die seit langem auf der Suche nach dem Mann fürs Leben ist. Die Verkupplungsversuche ihrer scharfzüngigen Mutter (Emma Thompson, "Matilda – Das Musical") sind dabei nur bedingt hilfreich. Ihrem Kindheitsfreund Kaz (Shazad Latif, TV-Serie "Star Trek: Discovery") geht es da ganz anders, denn in der konservativen pakistanisch-stämmigen Familie entscheiden kurzerhand seine Eltern, wen er heiraten soll. Für Zoe ist das eigentlich keine Alternative, aber sie begleitet Kaz zu seiner Braut nach Pakistan, um das Ganze zu dokumentieren – und fragt sich langsam, ob eine arrangierte Ehe nicht doch ihre Vorteile haben könnte ...

"Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war":
Auf dem gleichnamigen autobiographischen Roman von Joachim Meyerhoff basiert diese Tragikomödie von Sonja Heiss ("Hedi Schneider steckt fest") über den 7-jährigen Joachim, der als Sohn des Direktors (Devid Striesow, "Im Westen nichts Neues") einer kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik ziemlich ungewöhnlich aufwächst. Tatsächlich kommt er – wie auch sein Vater – mit den Patienten sogar besser klar als mit den "normalen" Leuten. Dummerweise empfindet Joachims Mutter (Laura Tonke, "Zwei im falschen Film") das anders, weshalb es zu zunehmenden Spannungen in der Familie kommt.

"Missing":
Im Jahr 2018 gelang dem US-Filmemacher Aneesh Chaganty mit dem ungewöhnlichen Social Media-Thriller "Searching" mit John Cho zumindest in den USA ein echter Überraschungserfolg – der Clou des Films ist es, daß er die Handlung über einen seine vermisste Teenager-Tochter suchenden Vater komplett über Bildschirme (Computer-Monitor, Smartphone u.ä.) transportiert. Mit "Missing" kommt nun eine Art Fortsetzung in die Kinos, die inhaltlich eigenständig ist, das "Bildschirm-Konzept" aber erneut aufgreift – und in den USA wiederum richtig gute Kritiken erhielt. Diesmal steht eine junge Frau namens June (Storm Reid, "Das Zeiträtsel") im Zentrum, deren Mutter (Nia Long) während eines Urlaubs in Kolumbien verschwindet. Während das FBI nach ihr sucht, forscht June von Los Angeles aus mit den Mitteln der Technik dem Verbleib ihrer Mutter nach.

"Wo ist Anne Frank":
Der israelische Filmemacher Ari Folman machte sich international im Jahr 2008 einen Namen mit seiner ungewöhnlichen, OSCAR-nominierten animierten Doku "Waltz with Bashir". Fünf Jahre später folgte noch der mutige Animations-/Realfilm-Mix "Der Kongreß" nach Stanislaw Lem, doch ansonsten war im Kino nichts mehr von ihm zu sehen. Das ändert sich mit dem bereits 2021 fertiggestellten sozialkritischen Drama "Wo ist Anne Frank" – wiederum ein Animationsfilm –, in dem im Jahr 2019 Annes imaginäre 13-jährige Freundin Kitty (über die sie in ihrem berühmten Tagebuch schrieb) in Amsterdam zum Leben erwacht und versucht herauszufinden, was mit Anne geschehen ist ...

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