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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 10. Mai 2021

TV-Tips für die Woche 19/2021

Montag, 10. Mai:

Arte, 20.15 Uhr: "Die 317. Sektion" (1965)

Der französische (Anti-)Kriegsfilm von Pierre Schœndœrffer ("Diên Biên Phu - Symphonie des Untergangs"), der beim Festival in Cannes mit dem Drehbuch-Preis prämiert wurde, zeigt, wie 1954 wenige Tage vor dem Ende des Indochina-Krieges vier französische Offiziere gemeinsam mit 41 verbündeten laotischen Soldaten sich gemäß Befehl von ihrem Außenposten in Richtung Diên Biên Phu aufmachen, wo eine Entscheidungsschlacht bevorsteht. Angesichts der Distanz von 150 Kilometern und des unwirtlichen Dschungel-Geländes (in dem es zudem immer wieder zu Guerrilla-Angriffen kommt) eine höchst undankbare Aufgabe ... Regisseur Schœndœrffer war selbst Soldat im Indochina-Krieg, er nahm an der berüchtigten Schlacht von Diên Biên Phu teil und wurde Kriegsgefangener in Vietnam - die dortigen Erlebnisse sollten seine Filmkarriere prägen, wobei "Die 317. Sektion" sein erster von etlichen Filmen und Dokumentarfilmen zum Thema Indochina- und Vietnam-Krieg war.

Arte, 21.45 Uhr: "Die Morde von Madrid" (2016)

Sechs Goya-Nominierungen (der größte spanische Filmpreis) gab es für Rodrigo Sorogoyens ("Stockholm") Thriller über einen Serienmörder, der im Sommer 2011 im immer noch von den Nachwehen der Finanzkrise geeichneten Madrid sein Unwesen treibt. Sehr erschwerend für die Ermittlungen der Polizei kommt ein bevorstehender Papst-Besuch hinzu, dessentwegen die Mordserie lieber nicht an die Öffentlichkeit gelangen soll. Antonio de la Torre ("Mad Circus") und Roberto Álamo ("Die Haut, in der ich wohne") spielen die beiden Ermittler, die dem Killer möglichst schnell und geräuschlos das Handwerk legen sollen.

ZDF, 22.15 Uhr: "Tod im Strandhaus" (2020)

Free-TV-Premiere des positiv besprochenen Regiedebüts von Schauspieler Dave Franco ("The Disaster Artist"). Der knackige 80 Minuten kurze Horrorthriller erzählt von zwei befreundeten Paaren, die für ein gemeinsames Wochenende ein Haus an der Küste gemietet haben. Das Wochenende verläuft allerdings nicht ganz so harmonisch wie geplant, und spätestens als das Quartett eine Minikamera in der Dusche entdeckt, eskaliert die Situation und diverse dunkle Geheimnisse werden offenbart ... Die Hauptrollen spielen Dan Stevens ("The Guest"), Alison Brie (TV-Serie "Community") und Sheila Vand ("68 Kill").

Dienstag, 11. Mai:

Servus TV, 22.15 Uhr: "Der Teufelshauptmann" (1949)

Ein schöner und ungewöhnlich sentimentaler Kavallerie-Western von John Ford, in dem John Wayne einen kurz vor der Pensionierung stehenden Offizier spielt, der eine letzte gefährliche Mission durchführt.

Außerdem:

Toni Erdmann (in Maren Ades OSCAR-nominierter Tragikomödie begeistert Sandra Hüller als gestreßte Managerin, die vom exzentrischen Vater an den Rand des Wahnsinns getrieben wird; 22.15 Uhr im WDR)

Mittwoch, 12. Mai:

Arte, 20.15 Uhr: "Der unverhoffte Charme des Geldes" (2018)

Free-TV-Premiere der positiv rezensierten Kriminalkomödie, die zwar den Kritikern zufolge nicht an die qualitativen Höhen der besten Werke von Regisseur Denys Arcand ("Die Invasion der Barbaren") heranreicht, aber trotzdem gut unterhält. Alexandre Landry spielt den als Lieferant jobbenden Intellektuellen Pierre-Paul, der zufällig Zeuge eines Raubes wird. Dessen Resultat: zwei Tote und zwei Säcke voller Geld - die Pierre-Paul kurzerhand an sich nimmt, woraufhin bald Heerscharen von Polizisten und Gangstern hinter ihm her sind ...

Tele 5, 20.15 Uhr: "Die Braut des Prinzen" (1987)

Siehe meine Empfehlung von Juni 2018 für die kultige Fantasykomödie mit Cary Elwes und Robin Wright.

Tele 5, 22.15 Uhr: "Raw" (2016)

Free-TV-Premiere des hochgelobten und für sechs Césars nominierten belgisch-französischen Coming of Age-Horrordramas über die 16-jährige Justine (Garance Marillier), die von ihren Eltern strikt als Vegetarierin erzogen wurde. Als sie im Rahmen eines Uni-Aufnahmerituals erstmals (unfreiwillig) Fleisch kostet, zeitigt das erschreckende Folgen, auch für ihre Umwelt ...

Donnerstag, 13. Mai:

RBB, 23.50 Uhr: "Goya - oder Der arge Weg der Erkenntnis" (1971)

Nach einem Roman von Lion Feuchtwanger entstand dieses ideologisch fiktionalisierte DDR-Biopic des spanischen Malers Francisco de Goya, welcher nach einem steilen Aufstieg am spanischen Königshof im frühen 19. Jahrhundert ins Visier der katholischen Inquisition geriet. Die Titelrolle spielt unter der Regie von Konrad Wolf ("Solo Sunny") der damals in Osteuropa sehr bekannte Litauer Donatas Banionis ("Solaris"), als König Karl IV. agiert der DDR-Star Rolf Hoppe ("Mephisto").

Tele 5, 22.30 Uhr: "15 Minutes of War" (2019)

Free-TV-Premiere des französischen Actionfilms von Fred Grivois über die (reale) Entführung eines vollbesetzten Schulbusses durch somalische Rebellen in der damaligen französischen Kolonie Dschibuti im Jahr 1976. Eine Spezialeinheit der französischen Gendarmerie soll die Situation möglichst unblutig auflösen. Olga Kurylenko ("The November Man") spielt eine US-Lehrerin, die zu den Geiseln zählt, während der Anführer der Spezialeinheit von Alban Lenoir ("Antigang") verkörpert wird.

Außerdem:

Robin Hood (Sir Ridley Scotts Versuch einer Art "Robin Hood Begins"-Version ist trotz Russell Crowe und Cate Blanchett in den Hauptrollen nur mittelmäßig gelungen; ZDF Neo um 20.15 Uhr - laut meiner TV-Zeitschrift soll es der Director's Cut sein, die Lauflänge spricht allerdings deutlich für die Kinofassung)

The Last King - Der Erbe des Königs (schön anzuschauendes, inhaltlich jedoch etwas dünnes norwegisches Historien-Abenteuer; 22.20 Uhr bei ZDF Neo)

Freitag, 14. Mai:

BR, 22.45 Uhr: "In der Hitze der Nacht" (1967)

Siehe meinen TV-Tip von Februar 2016 zum mit fünf OSCARs prämierten Thriller-Klassiker mit Sidney Poitier und Rod Steiger.

Außerdem:

Batman v Superman: Dawn of Justice (durchwachsenes Superhelden-Aufeinandertreffen, das zwar vielversprechende Ansätze bietet, jedoch zu stark auf Action und zu wenig auf Handlung setzt; 20.15 Uhr bei Pro 7)

Batman Begins (der Auftakt zu Christopher Nolans bahnbrechender "The Dark Knight"-Trilogie mit Christian Bale; 23.20 Uhr bei Pro 7)

Samstag, 15. Mai:

Super RTL, 20.15 Uhr: "Auf immer und ewig" (1998)

Sehr charmante, feministisch angehauchte und ins Frankreich des 16. Jahrhunderts verlegte "Aschenputtel"-Version mit einer bezaubernden Drew Barrymore in der Hauptrolle. Stark auch Anjelica Huston als fiese Stiefmutter.

Disney Channel, 20.15 Uhr (sollte eigentlich schon vor einer Woche laufen): "Arielle, die Meerjungfrau" (1989)

Ohne die Pandemie würde Rob Marshalls Realfilm-Remake des Disney-Zeichentrickklassikers wahrscheinlich noch dieses Jahr in die Kinos kommen, so dürfte es noch mindestens bis 2022 dauern. Da kann man ja vorher noch mal das Original anschauen, das immerhin zwei OSCARs (für die Musik und den besten Filmsong) gewann und lose Hans Christian Andersen Märchen "Die kleine Meerjungfrau" interpretiert: Die quirlige Tochter des Herrschers des Meeresvolks verliebt sich ausgerechnet in einen Menschen, den sie vor dem Ertrinken rettet ...

Außerdem:

The Huntsman & The Ice Queen (solides "Snow White"-Spin-Off, das aber seiner erstaunlichen Starbesetzung - Chris Hemsworth, Jessica Chastain, Emily Blunt und Charlize Theron - nicht gerecht wird; 1.00 Uhr im ZDF)

Sonntag, 16. Mai:

RTL, 20.15 Uhr: "Johnny English - Man lebt nur dreimal" (2018)

Free-TV-Premiere des dritten Kino-Einsatzes von Rowan "Mr. Bean" Atkinson als schusseliger Geheimagent - wobei er den Job eigentlich aufgegeben hat und nun als Lehrer arbeitet, aber für einen Notfall zurückkehren muß. Das fällt erneut amüsant aus, orientiert sich qualitativ und stilistisch aber leider eher am mediokren ersten Teil als am besseren zweiten. Darüber trösten u.a. Emma Thompson als Premierministerin, Olga Kurylenko und Rückkehrer Ben Miller (als Englishs Assistent Bough) hinweg.

Tele 5, 20.15 Uhr: "Die Unbestechlichen" (1987)

Einer der besten Filme von Brian De Palma beruht auf einer wahren Geschichte und befaßt sich mit der Jagd einer kleinen Gruppe von FBI-Agenten um Eliot Ness (Kevin Costner) nach dem unantastbar erscheinenden Gangsterboß Al Capone (Robert De Niro in einer seltenen Bösewichtrolle) im Chicago der 1920er Jahre. Das ist von De Palma hochspannend (wenn auch recht reißerisch) inszeniert und wartet mit etlichen denkwürdigen, teils sogar ikonischen (die Sache mit dem Kinderwagen auf der Treppe kurz vor Schluß) Szenen und Shootouts auf. Und Sean Connery erhielt für seine Interpretation des älteren Cops Jimmy Malone seinen einzigen OSCAR.

Pro 7, 20.15 Uhr (um etwa drei Minuten gekürzt, ungeschnittene Nachtwiederholung um 1.45 Uhr): "Glass" (2019)

Free-TV-Premiere von M. Night Shyamalans Mystery-Thriller, der seine früheren Erfolgsfilme "Unbreakable" und "Split" zusammenführt: Bruce Willis kehrt als unverwundbarer Superheld wider Willen David Dunn ebenso zurück wie Samuel L. Jackson als dessen skrupelloser, an der Knochenkrankheit leidender "Entdecker" Mr. Glass, der "Split"-Antagonist James McAvoy als schizophrener Kevin Wendell Crumb und Anya Taylor-Joy als dessen einziges entflohenes Opfer Casey Cooke. Da Beast-Kevin inzwischen komplett außer Kontrolle ist, will David ihn zur Strecke bringen ...

Außerdem:

Der Butler (Forest Whitaker läßt als schwarzer Butler im Weißen Haus die Geschichte der USA in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Revue passieren; 22.40 Uhr bei Sixx)

The Dark Knight (Christopher Nolans zweiter Batman-Film, in dem neben Christian Bale u.a. Aaron Eckhart als Harvey Dent und der posthum OSCAR-prämierter Heath Ledger als Joker glänzen, ist für mich der beste Superhelden-Film aller Zeiten; 22.55 Uhr bei Pro 7)

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