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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 29. Juni 2017

Neues aus Hollywood mit der ersten Mondlandung, gefährlichen Therapien und einem ausgearteten Kinderspiel

  • Nachdem er zuletzt mit "Whiplash" und "La La Land" mit zwei sehr musikalischen Filmen die OSCARs eroberte, widmet sich Regisseur Damien Chazelle in seinem nächsten Projekt einer gänzlich anderen Thematik: der ersten Mondlandung. "First Man" wird zu Chazelles erster Regiearbeit, für die er nicht das Drehbuch schrieb, das stammt hier nämlich von dem OSCAR-Gewinner Josh Singer ("Spotlight"), der zuletzt als einer von zwei Autoren von Steven Spielbergs für den Herbst geplanten historischen (aber deutlich Trump-inspirierten) Polit- und Journalismus-Thriller "The Papers" beschäftigt war. Singer adaptierte für "First Man" die gleichnamige Neil Armstrong-Biographie aus der Feder des Geschichtsprofessors James R. Hansen, weitet die Perspektive aber aus, indem er sich auf das gesamte, von 1961 bis 1969 dauernde Mondlandungsprojekt der NASA konzentriert - wobei Armstrong als Leiter der dreiköpfigen "Apollo 11"-Besatzung und erster Mensch auf dem Mond natürlich die zentrale Figur sein wird. "La La Land"-Hauptdarsteller Ryan Gosling wird Neil Armstrong verkörpern, während Corey Stoll ("Ant-Man") den zweiten Menschen auf dem Mond, Buzz Aldrin, spielen wird. Kyle Chandler ("Carol") übernimmt die Rolle von Deke Slayton, einem der berühmten "Mercury Seven", also jener Gruppe von Anwärtern für die ersten bemannten US-Raumflüge, die auch in "Hidden Figures" thematisiert wurde. Slayton wurde aus gesundheitlichen Gründen für fluguntauglich erklärt, kletterte dafür aber die NASA-Karriereleiter empor und entschied letztlich über die Besatzung von Apollo 11. In Verhandlungen für die Rolle des Astronauten Edward Higgins White befindet sich Jason Clarke ("Planet der Affen: Revolution") in Verhandlungen. Die Dreharbeiten zu "First Man" sollen im Herbst beginnen, der US-Kinostart wurde bereits auf den 12. Oktober 2018 festgelegt.

  • Der australische Schauspieler Joel Edgerton ("Der große Gatsby") feierte 2015 mit seinem Langfilm-Regiedebüt "The Gift" einen großen Kritiker- sowie einen soliden Publikumserfolg, da wundert es nicht, daß er sich nun erneut hinter der Kamera versucht. Während "The Gift" ein Horror-/Mystery-Thriller war, handelt es sich bei "Boy Erased" um ein Coming of Age-Drama mit spezieller Note. Der diesjährige OSCAR-Nominee Lucas Hedges ("Manchester by the Sea") verkörpert in Edgertons eigener Adaption der Autobiographie "Boy Erased" von Garrard Conley (der das Drehbuch selbst hätte schreiben dürfen, dies mangels eigener Filmerfahrung aber Edgerton überließ, jedoch in beratender Funktion beteiligt ist) Jared, den 19-jährigen Sohn eines Baptisten-Pastors in einer Kleinstadt in Arkansas. Als dessen Eltern erfahren, daß ihr Sohn schwul ist, stecken sie ihn kurzerhand in eines dieser vor allem in den USA immer noch existenten "Gay Conversion Therapy"-Camps (die offizielle deutsche Übersetzung "Reparativtherapie" dürfte auch hierzulande weniger geläufig bzw. verständlich sein als die unverblümte englischsprachige Bezeichnung), die beispielsweise vom amtierenden US-Vizepräsidenten Mike Pence unterstützt wurden. Das Ziel dieser "Therapie" ist es, Homosexualität zu heilen bzw. reparieren, weil sie von erschreckend vielen (häufig strenggläubigen) Menschen immer noch für eine Krankheit oder einen Defekt gehalten wird. Da das natürlich nicht der Fall ist, wie wissenschaftlich schon vor Jahrzehnten nachgewiesen wurde, kann eine solche Heilung logischerweise nicht wirklich funktionieren und richtet schlimmstenfalls gar große psychische Schäden bei den Betroffenen an. Jared muß die "Therapie" also über sich ergehen lassen, legt sich dabei aber schnell mit dem leitenden Psychiater an. Den wird übrigens Joel Edgerton selbst spielen, für die Rollen von Jareds Eltern konnte er mit Russell Crowe und Nicole Kidman zwei echte Hochkaräter gewinnen. Ob die Handlung wie bei Conley im Jahr 2004 spielt oder in unserer Gegenwart, wurde noch nicht bekanntgegeben (dürfte aber keinen großen Unterschied machen). Der Beginn der Dreharbeiten zu "Boy Erased" ist ebenfalls für den Herbst anvisiert, mit dem Kinostart ist angesichts der durchaus OSCAR-verdächtigen Thematik wohl im Herbst oder Winter 2018 zu rechnen.

  • Wesentlich weniger dramatisch wird es sicher in der US-Komödie "Tag" zugehen, die auf einem Artikel im "Wall Street Journal" über eine Gruppe von fünf männlichen Freunden beruht, die seit ihren gemeinsamen Grundschul-Zeiten jedes Jahr einen ganzen Monat lang "Fangen" spielen (Englisch: "Tag"). Was in der Kindheit ganz normal ist, kommt bei Erwachsenen naturgemäß eher kurios daher, zumal die fünf Freunde und ihre Familien inzwischen über den gesamten Kontinent verteilt sind. Dennoch ziehen sie das Spiel gnadenlos durch ... Der TV-Comedy-Spezialist Jeff Tomsic ("Broad City") feiert mit "Tag" sein Kinodebüt, das Drehbuch steuern Mark Steilen (Amazon-Serie "Mozart in the Jungle") und Rob McKittrick bei (hatte 2005 mit der Restaurant-Komödie "Abserviert" mit Ryan Reynolds und Anna Faris einen kleinen Indie-Erfolg). Die fünf Hauptrollen gingen an Ed Helms ("Hangover"), Jeremy Renner, "Mad Men"-Star Jon Hamm, Jake Johnson ("Jurassic World") und Hannibal Buress ("Bad Neighbors"), die weiblichen Rollen (wohl Ehefrauen oder Freundinnen) gingen an Isla Fisher ("Die Unfaßbaren"), Annabelle Wallis ("Die Mumie"), Rashida Jones ("The Social Network") und Leslie Bibb ("Iron Man"). Die Dreharbeiten haben gerade in Atlanta begonnen, in den USA soll "Tag" am 29. Juni 2018 in die Kinos kommen.

Quellen:

Mittwoch, 28. Juni 2017

Kurz-Nachruf: Michael Nyqvist (1960-2017)

Erst mit Ende 40 wurde der schwedische Schauspieler Michael Nyqvist durch die männliche Hauptrolle des investigativen Journalisten Mikael Blomkvist in der "Millennium"-Trilogie nach den Bestsellern von Stieg Larsson zum internationalen Star. Anschließend machte er auch in Hollywood Karriere, doch wie so häufig hat auch diesem Leben eine tödliche Krebserkrankung einen vorzeitigen Strich durch die Rechnung gemacht.

In Skandinavien verlief Nyqvists Schauspieler-Karriere ziemlich typisch: Anfänge beim Theater, kleinere Rollen in Fernsehen und Kino, gefolgt von ersten Hauptrollen. In Deutschland dürfte er vielen Zuschauern erstmals Ende der 1990er Jahre aufgefallen sein, als er zum Polizisten-Ensemble der ersten Staffel der beliebten Krimireihe "Kommissar Beck" gehörte. Im Jahr 2001 eroberte er mit Lukas Moodyssons vielfach ausgezeichneter Tragikomödie "Zusammen!" als trunksüchtiger und prügelnder Familienvater Rolf erstmals die deutschen Kinoleinwände, ehe er 2005 mit Kay Pollaks OSCAR-nominiertem weihnachtlichen Feelgood-Movie "Wie im Himmel" als Chorleiter einen großen Hit landete (alleine in Deutschland knapp 1,4 Millionen Zuschauer, was für einen schwedischen Arthouse-Film ein sensationelles Ergebnis ist!). Im Jahr 2009 kam die Rolle seines Lebens: Als engagierter Journalist Mikael Blomkvist löste er zusammen mit der eigenwilligen, aber auch brillanten Hackerin Lisbeth Salander abgründige Kriminalfälle in "Verblendung", "Verdammnis" und "Vergebung". Die im Fernsehen wie auch (in stark gekürzten Fassungen) im Kino weltweit erfolgreiche "Millennium"-Trilogie war für Nyqvist und vor allem für seine Filmpartnerin Noomi Rapace ("Prometheus") das Sprungbrett nach Hollywood. 

Während er in Europa oft als Protagonist und Sympathieträger besetzt wurde, waren Nyqvists Rollen in Hollywood primär Bösewichte, etwa in "Mission: Impossible - Phantom Protokoll" sowie als Keanu Reeves Gegenspieler in "John Wick". Doch auch solche eher klischeehafte Rollen wußte Nyqvist mit Leben zu füllen, da er sie mit seinem Charisma zu echt wirkenden Figuren machte, die nicht einfach nur diabolisch sind, sondern deren Beweggründe durchaus nachvollziehbar sind. Zudem wirkte Nyqvist in zahlreichen kleineren europäischen, aber auch in amerikanischen Indie-Produktionen mit wie dem gelungenen Found Footage-SciFi-Film "Europa Report", dem Thriller "Disconnected", Florian Gallenbergers Sektendrama "Colonia Dignidad" sowie der düsteren schwedisch-amerikanischen Krimiserie "100 Code" (die somit unvollendet bleiben wird, nachdem eine Fortführung sowieso als unwahrscheinlich galt).

Offenbar trat Nyqvists Krebserkrankung ziemlich kurzfristig auf, denn sein Drehplan war bis zum Schluß sehr gut gefüllt: Die IMDb listet alleine sechs unvollendete Projekte auf, von denen sich aber drei bereits in der Postproduktion befinden und somit von Nyqvist bereits beendet worden sein müßte. Dazu zählen neben "Madiba" (einer Miniserie über Nelson Mandela) der US-Actionthriller "Hunter Killer", in dem er an der Seite von Gerard Butler und Gary Oldman einen russischen U-Boot-Kapitän verkörpert, und Terrence Malicks in Deutschland und Südtirol gedrehtes Zweiter Weltkriegsdrama "Radegund", in dem er einen Bischof gibt. Bei Thomas Vinterbergs Drama "Kursk" über den realen Untergang eines russischen Atom-U-Boots im Jahr 2000 laufen die Dreharbeiten gerade; falls sie schon weit genug fortgeschritten sind, könnte das Nyqvists letzter Film werden.

Am 27. Juni 2017 verstarb Michael Nyqvist im Alter von nur 56 Jahren in seiner Geburtsstadt Stockholm an Lungenkrebs. R.I.P.

Dienstag, 27. Juni 2017

POLDARK (TV-Serie, 2015, 1. Staffel)

Regie: Ed Bazalgette und William McGregor, Drehbuch: Debbie Horsfield, Musik: Anne Dudley
Darsteller: Aidan Turner, Eleanor Tomlinson, Kyle Soller, Heida Reed, Phil Davis, Beatie Edney, Ruby Bentall, Richard Harrington, Warren Clarke, Luke Norris, Caroline Blakiston, Pip Torrens, Jack Farthing, Alexander Arnold, Gracee O'Brien, Matthew Wilson, Sabrina Bartlett, Michael Culkin, John Hollingworth, Robert Daws, Harriet Ballard, Tristan Sturrock, Mark Frost, Patrick Ryecart, Jason Squibb, Henry Garrett, Jason Thorpe, Crystal Leaity, Robin Ellis
 Poldark
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 91% (7,0); FSK: 12, Dauer: 461 Minuten.
Als der Landadlige Ross Poldark (Aidan Turner, der romantische Zwerg Kili in der "Der Hobbit"-Trilogie) um 1780 überraschend aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zurückkehrt – in dem er als britischer Offizier kämpfte –, ist es für ihn nicht gerade eine freudige Heimkehr nach Cornwall. Sein Vater ist vor wenigen Monaten verarmt verstorben, das von dem versoffenen alten Diener-Ehepaar Prudie (Beatie Edney, "Highlander") und Jud Paynter (Phil Davies, TV-Serie "Whitechapel") bewohnte Haus ist heruntergekommen und die Mine Wheal Leisure, die seine Familie sowie ihre Pächter und Arbeiter ernährte, wurde geschlossen. Und dann muß er erfahren, daß sein Cousin Francis (Kyle Soller, "Anna Karenina") just die Verlobung mit Ross' großer Liebe Elizabeth (Heida Reed, "Zwei an einem Tag") feiert – weil man lange nichts von Ross gehört hatte, ging man allgemein davon aus, er sei im Krieg gefallen. Doch während Ross noch mit seinen Gefühlen kämpft, muß er sich um sein Land kümmern, schließlich hängt nicht nur sein Leben davon ab, sondern auch das jener einfachen Arbeiter, die seit Generationen mit den Poldarks verbunden sind und nun kaum ihre Familien ernähren können. Denn die britischen Inseln befinden sich in einer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krise und als Folge der beginnenden industriellen Revolution in einer Umwälzungsphase, in der skrupellose Ausbeuter wie die neureiche Banker-Familie Warleggan auf Kosten aller anderen unfaßbar reich werden – gelegentliche Land- und Minenarbeiteraufstände zeigen, wie gefährlich die Situation ist, die zur gleichen Zeit in Frankreich bereits kurz vor ihrer Eskalation in der Französischen Revolution steht. Aber Ross ist ein intelligenter Mann mit einem starken Gerechtigkeitsgefühl, also setzt er sich mit all seinem Wissen und Können für gerechtere Verhältnisse ein – wozu auch gehört, die von ihrem Vater und ihren Brüdern mißhandelte Demelza (Eleanor Tomlinson, "Jack and the Giants") spontan als Magd in seinen kleinen Haushalt aufzunehmen. Dabei soll es allerdings nicht bleiben, denn schon bald und beinahe ohne es selbst zu merken verliert Ross sein Herz an die wilde rothaarige Schönheit …

Sonntag, 25. Juni 2017

TV-Tips für die Woche 26/2017

Montag, 26. Juni:
Arte, 20.15 Uhr: "Amistad" (1997)
Der zweieinhalbstündige Historienfilm zählt zwar zu den wenigen kommerziellen Mißerfolgen von Steven Spielberg und ist trotz vier OSCAR-Nominierungen auch nicht einer seiner besten Filme, doch sehenswert ist das engagierte Sklaven- und Justizdrama nach historischen Fakten allemal. Es geht um ein spanisches Frachtschiff Mitte des 19. Jahrhunderts, das Sklaven aus Afrika nach Amerika transportiert, als es aufgrund der katastrophalen Bedingungen an Bord zu einem Aufstand kommt. Als das Schiff schließlich in Amerika ankommt, entwickelt sich ein politisches und juristisches Tauziehen. Matthew McConaughey spielt einen jungen Anwalt, der die versklavten Afrikaner gemeinsam mit seinem erfahrenen Partner (Morgan Freeman) vertritt, Djimon Hounsou ("Gladiator") deren Anführer und Sir Anthony Hopkins den Anwalt und früheren US-Präsidenten John Quincy Adams.

Arte, 22.45 Uhr: "Wer die Nachtigall stört" (1962)
Robert Mulligans Verfilmung des gleichnamigen Romans von Harper Lee gilt völlig zu Recht als einer der besten Filme aller Zeiten (aktuell auf Platz 87 in den IMDb Top 250). Gregory Peck gewann den OSCAR für seine berühmteste Rolle als Kleinstadt-Anwalt Atticus Finch, der in den frühen 1930er Jahren in den Südstaaten vor Gericht einen der Vergewaltigung angeklagten und erkennbar vorverurteilten Afroamerikaner verteidigt. Die Figur des Atticus Finch gilt nicht ohne Grund als eines der größten Vorbilder in Literatur und Film (das American Film Institute kürte ihn 2003 gar zum größten amerikanischen Filmhelden), ist er doch ein aufrechter Anwalt der kleinen Leute und ein fürsorglicher Familienvater, der mit großem Engagement - dabei stets unaufgeregt und vernunftgeleitet, aber standhaft - für die Gerechtigkeit eintritt.

Dienstag, 27. Juni:
BR, 23.55 Uhr: "Salvador" (1986)
Intensiver, genau recherchierter und für zwei OSCARs nominierter Politthriller von Oliver Stone, in dem ein amerikanischer Presse-Photograph (James Woods) in die politischen Unruhen in El Salvador im Jahr 1980 gerät.

Mittwoch, 28. Juni:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Enemy" (2013)
Free-TV-Premiere des enigmatisch-experimentellen (von Kritikern mit den Filmen David Lynchs verglichenen) Mystery-Psychothrillers von "Arrival"-Regisseur Denis Villeneuve, in dem Jake Gyllenhaal in einer Doppelrolle glänzt. Er spielt in der Verfilmung eines Romans von José Saramago den Geschichtsprofessor Adam, der eines Tages in einem weithin unbekannten Film einen Schauspieler entdeckt, der ihm aufs Haar zu gleichen scheint. Aus Neugierde sucht er nach seinem Doppelgänger und vereinbart schließlich ein folgenreiches Treffen mit ihm.

Samstag, 24. Juni 2017

Samstags-Update (25/2017)

Keine Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende August:


Box Office-News:
Das Wetter ist an diesem Wochenende zwar kinofreundlicher, so richtig gute Zuschauerzahlen gibt es aber trotzdem nicht in den deutschen Kinos. Immerhin übernimmt "Transformers 5" mit wohl knapp 400.000 Besuchern die Spitze der Charts, bleibt damit aber weit hinter den Zahlen der drei direkten Vorgänger (mindestens 660.000) zurück, vermutlich auch hinter dem 455.000 Zuschauer-Start des ersten Films vor zehn Jahren. Sechsstellige Zahlen schreiben außerdem nur noch "Wonder Woman" und "Baywatch", die auf jeweils 100.000 bis 150.000 Kinogänger abzielen. Im Arthouse-Bereich eröffnet die französische Komödie "Monsieur Pierre geht online" mit Altstar Pierre Richard solide auf Platz 6 mit bis zu 50.000 Zuschauern.
In den USA ist "Transformers 5" bereits am Mittwoch mit enttäuschenden Zahlen angelaufen, am Wochenende selbst läuft es nur ein bißchen besser: Etwa $40 Mio. ($65 Mio. in fünf Tagen) reichen zumindest für die Führung in den Charts. Alles andere wäre zwar auch eine Blamage, aber zwischenzeitlich sah es tatsächlich danach aus, als könnte es nur für Platz 2 oder gar 3 reichen. Auch so ist es aber der mit Abstand schwächste Start der Reihe (Teil 4 eröffnete noch mit $100 Mio. an drei Tagen!), was allerdings wie so häufig in diesem Sommer bei in den USA strauchelnden Blockbuster-Fortsetzungen durch herausragende Ergebnisse in China (über $40 Mio. am Starttag!) sowie das weiter sehr profitable Merchandising einigermaßen kompensiert wird. Platz 2 und 3 werden "Wonder Woman" und "Cars 3" unter sich ausmachen, die beide im Bereich von $25-30 Mio. landen sollten.

Quellen:

Mittwoch, 21. Juni 2017

DIE REGELN DER GEWALT (2007)

Originaltitel: The Lookout
Regie und Drehbuch: Scott Frank, Musik: James Newton Howard
Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Jeff Daniels, Matthew Goode, Isla Fisher, Carla Gugino, Bruce McGill, Alberta Watson, Laura Vandervoort, Alex Borstein, Sergio Di Zio
 Die Regeln der Gewalt
(2007) on IMDb Rotten Tomatoes: 87% (7,3); weltweites Einspielergebnis: $5,4 Mio.
FSK: 12, Dauer: 99 Minuten.

Nach einem schlimmen und folgenreichen Autounfall hat die einstige Highschool-Sportskanone Chris Pratt (Joseph Gordon-Levitt, "Premium Rush") ernsthafte Probleme: Als Folge schwerer Kopfverletzungen und eines vorübergehenden Komas beeinträchtigen schwere Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten sowie einiges mehr Chris' Alltagstauglichkeit. Da sein Zustand keine komplizierteren Tätigkeiten mehr zuläßt, arbeitet Chris als nächtliche Putzkraft in einer abgelegenen Provinzbank und versucht währenddessen mit hartem Training im Traumazentrum, wieder lebensfähiger zu werden, während sein wohlhabender Vater (Bruce McGill, "Lincoln") die laufenden Kosten übernimmt. Dazu zählt auch die Miete für die Wohnung, in der Chris mit dem blinden Lewis (Jeff Daniels, "Steve Jobs") wohnt, den er im Traumazentrum kennengelernt hat. Eines Tages trifft Chris scheinbar zufällig Gary (Matthew Goode, "The Imitation Game"), einen Bekannten aus seiner Schulzeit. Sie freunden sich an, doch Gary hat Hintergedanken – er will mit Chris' Hilfe die Bank ausrauben, bei der dieser arbeitet ...

Montag, 19. Juni 2017

TV-Tips für die Woche 25/2017

Heute nur mit Tips für Montag bis Freitag, da meine TV-Zeitschrift diesmal nicht geliefert wurde. Sollte am Wochenende etwas richtig Gutes laufen, werde ich das noch nachtragen ...

Montag, 19. Juni:
Arte, 20.15 Uhr: "Mulholland Drive" (2001)
Dank der späten "Twin Peaks"-Fortsetzung ist der exzentrische US-Filmemacher David Lynch aktuell wieder in aller Munde, hauptsächlich hat er in seiner Karriere aber natürlich Kinofilme gedreht. Und der Noir-Thriller "Mulholland Drive" ist von vielen richtig guten Lynch-Filmen mein absoluter Favorit - obwohl ich bis heute nicht die geringste Ahnung habe, worum es darin geht! Das liegt wohlgemerkt nicht zwangsläufig daran, daß ich ein bißchen doof bin, sondern es geht vermutlich jedem so, der den Film gesehen hat - ich kann mich beispielsweise noch gut daran erinnern, daß vor der OSCAR-Verleihung 2002 die IMDb eine humorvolle Umfrage gestartet hat mit einer Auswahl ziemlich unwahrscheinlicher Optionen, die bei der Veranstaltung passieren könnten, eine davon war: "David Lynch nimmt sich das Mikrofon und erklärt die Handlung von 'Mulholland Drive'" ... Sehr oberflächlich betrachtet geht es um eine aufstrebende, frisch in Los Angeles eingetroffene Schauspielerin (Naomi Watts), die sich unvermittelt in einer Geschichte von Mord, Leidenschaft und Gewalt wiederfindet. Wer Filme mit einer verständlichen Handlung und einem klar definierten Schluß schätzt, der wird "Mulholland Drive" (der urspünglich Pilotfilm für eine TV-Serie sein sollte, was natürlich auch zum offenen Ende beiträgt) vermutlich hassen, wer sich aber voll einlassen kann auf die kryptische Geschichte, ohne alles zu hinterfragen, der wird mit einem ungemein atmosphärischen, rauschhaften Filmerlebnis belohnt, das er oder sie garantiert nicht so schnell wieder vergessen wird!
Im Anschluß (um 22.35 Uhr) zeigt Arte mit "Lost Highway" aus dem Jahr 1997 einen weiteren, allerdings schwächeren Lynch-Thriller.

ZDF, 22.15 Uhr: "All Is Lost" (2013)
Free-TV-Premiere des vielfach ausgezeichneten Survival-Dramas von J.C. Chandor ("Der große Crash"), in dem Altstar Robert Redford - der für seine Rolle eine Golden Globe-Nominierung erhielt - einen Segler spielt, der im Indischen Ozean durch eine schwere Beschädigung seines Bootes in Seenot gerät und sich in der Hoffnung auf Rettung tagelang bei oft widrigem Wetter buchstäblich über Wasser halten muß.

Dienstag, 20. Juni:
RTL Nitro, 23.45 Uhr: "Piranhas" (1978)
In Joe Dantes günstig produziertem Tierhorrorfilm gelangen speziell gezüchtete Killer-Piranhas in Freiheit und hinterlassen eine blutige Spur des Schreckens. Natürlich ist hier vieles von Spielbergs "Der weiße Hai" geklaut, der drei Jahre zuvor ein riesiger Hit war, aber da Horror-Spezialist Dante ("Gremlins") die Handlung mit klaren parodistischen Elementen durchzieht, funktioniert das gar nicht so schlecht - auch wenn im Vergleich zu heutigen Genrevertretern das Erzähltempo arg niedrig ist. Immerhin bezeichnete Spielberg höchstpersönlich "Piranhas" als den besten aller "Der weiße Hai"-Klone ...

Mittwoch, 21. Juni:
BR, 23.30 Uhr: "Der Name der Rose" (1986)
Jean-Jacqued Annauds ungemein stimmungsvoller Mittelalter-Thriller nach dem Bestseller von Umberto Eco (produziert von Bernd Eichinger) ist ein Klassiker des europäischen Kinos: Sean Connery spielt den detektivisch begabten Franziskaner-Mönch William von Baskerville, der im 14. Jahrhundert mit einem Novizen (Christian Slater) ein italienisches Kloster besucht, in dem es kurz zuvor einen schrecklichen, ungeklärten Todesfall gab. Es soll nicht der einzige bleiben.

Tele 5, 23.55 Uhr: "The Woman" (2011)
Free-TV-Premiere des satirischen Horrorfilms von Lucky McKee ("All Cheerleaders Die", "Tales of Halloween") über eine in der Wildnis und ohne menschliche Nähe aufgewachsene junge Frau (Pollyanna McIntosh), die zufällig dem Anwalt Chris (Sean Bridgers) über den Weg läuft. Der fängt sie ein, nimmt sie mit sich nach Hause und sperrt sie im Keller ein, weil er ihr mit seiner Familie beibringen will, daß sie ein Mensch ist und wie man sich als Mensch verhält. Da dies ein Horrorfilm ist und nicht "Nell", kann man sich wohl vorstellen, daß dieses Vorhaben, bei dem Chris immer unbarmherziger vorgeht, gründlich in die Hose geht.

Donnerstag, 22. Juni:
Disney Channel, 20.15 Uhr: "Sister Act" (1992)
Whoopie Goldberg glänzt in dem musikalischen Komödienklassiker als Sängerin Deloris, die Zeugin eines Verbrechens wird und zu ihrem Schutz von der Polizei in einem Kloster versteckt wird. Mit den dort herrschenden strengen Regeln hat Deloris so ihre Probleme, doch als sie die Leitung des bislang ziemlich dilettantischen Nonnenchors übertragen bekommt, findet sie ihre Berufung ...

VOX, 22.40 Uhr: "American Gangster" (2007)
Harter, realistischer Gangsterfilm von Sir Ridley Scott mit Denzel Washington als New Yorker Drogenbaron in den 1970er Jahren und Russell Crowe als ebenso zielstrebiger wie hartnäckiger Detective, der ihn um jeden Preis zur Strecke bringen will.

Außerdem:
Dallas Buyers Club (mit drei OSCARs prämiertes und trotz der Thematik sehr unterhaltsames AIDS-Drama mit Matthew McConaughey und Jard Leto; 0.30 Uhr im RBB)
Triangle - Die Angst kommt in Wellen (komplizierter Mystery-Thriller mit Melissa George, der sich für wesentlich intelligenter hält als er es leider ist; 3.05 Uhr bei Kabel Eins)

Freitag, 23. Juni:
ZDF Neo, 23.30 Uhr: "Im Land der Raketenwürmer" (1990)
Siehe meine Empfehlung vom Februar für die kultige Horrorkomödie mit Kevin Bacon und Fred Ward.

Außerdem:
Man of Steel (Henry Cavills wuchtiger erster Einsatz als nobler Superheld im Kampf gegen den kryptonischen General Zod; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Shame (intensives Sexsucht-Drama mit Michael Fassbender und Carey Mulligan; 22.10 Uhr bei 3sat)

Samstag, 17. Juni 2017

Samstags-Update (24/2017)

Wenige Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende August, lediglich die preisgekrönte türkische Katzen-Doku "Kedi" hat sich einen Startplatz Mitte August gesichert:


Box Office-News:
Ein weiteres zumindest teilweise sommerliches Wochenende sorgt für weiteren Frust bei den Kinobetreibern und Filmverleihern. Wenigstens dürfte es diesmal vier Filme mit sechsstelligen Zuschauerzahlen geben, Euphorie lösen die konkreten Ergebnisse aber wohl kaum aus. Platz 1 erobert zwar "Wonder Woman", dafür reichen aber bereits eine Viertelmillion Besucher aus, was unter den Erwartungen liegt und gerade der Hälfte der Startergebnisse der DC-Vorgänger "Batman v Superman" und "Suicide Squad" entspricht (aber immerhin auf dem gleichen Level ist wie "Man of Steel"). Nun ist das nicht völlig überraschend, da Wonder Woman hierzulande bei weitem nicht so bekannt ist wie Batman und Superman, angesichts der tollen Zahlen aus den USA und der im Gegensatz zu den letzten DC-Filmen starken Rezensionen durfte man aber definitiv auf mehr hoffen. Vielleicht können es die Schulferien und die Mundpropaganda ja über eine längere Laufzeit rausreißen und die Amazonenprinzessin somit am Ende wenigstens die Millionenmarke knacken. Auf Platz 2 hält sich "Baywatch" mit etwa 200.000 Kinogängern, die US-Komödie mit Dwayne Johnson ist wohl der einzige Film in den aktuellen Top 10, der wirklich mit seinem deutschen Ergebnis zufrieden sein kann. Den dritten Rang belegt mit etwas Respektsabstand "Pirates of the Caribbean 5" vor "Die Mumie". Knapp an der Sechsstelligkeit scheitern dürfte das Rapper-Biopic "All Eyez On Me" auf Platz 5.
In den USA fallen die Plazierungen an der Chartsspitze zwar aus wie erwartet, der Abstand zwischen Rang 1 und 3 ist allerdings deutlich geringer als zu vermuten war. Pixars "Cars 3" sichert sich den Platz an der Sonne, schneidet mit gut $50 Mio. jedoch schwächer ab als prognostiziert und als die beiden Vorgänger (jeweils über $60 Mio.). Ein Problem ist das für Pixar und Disney trotzdem nicht, da das Resultat immer noch solide ist, die internationalen Zahlen vermutlich noch viel besser ausfallen werden und vor allem der eigentliche Star des Franchise sowieso das begleitende, sich vorwiegend an Kinder richtende Merchandising ist, das Umsätze im Milliardenbereich (!) generiert. Auf Rang 2 hält sich "Wonder Woman" mit deutlich über $35 Mio. weiterhin außerordentlich gut, während überraschend knapp dahinter schon "All Eyez On Me" folgt; das Biopic über Tupac Shakur zielt auf gut $30 Mio. ab (dürfte aber sehr frontlastig sein). Auch ein weiterer Neustart überzeugt, denn der britische Hai-Thriller "47 Meters Down" sollte mit $10 Mio. auf Platz 5 landen, damit sogar knapp vor der weit hochkarätiger besetzten Komödie "Girls' Night Out" mit Scarlett Johansson, die nach "Ghost in the Shell" die zweite Enttäuschung in Folge verbuchen muß ("Flop" wäre in dem Fall übertrieben, da das Budget der weiblichen "Hangover"-Variante nur $20 Mio. beträgt und der Film somit sehr wahrscheinlich profitabel sein wird). Der Erfolg von "47 Meters Down" ist derweil umso bemerkenswerter, als der Film eigentlich für eine direkte Heimkinoauswertung vorgesehen war. Deutsche Pixar-Fans müssen auf "Cars 3" übrigens bis zum 28. September warten, "Girls' Night Out" kommt schon am 29. Juni ins Kino. "47 Meters Down" hat zwar noch keinen Starttermin (was sich nach dem guten US-Start relativ schnell ändern dürfte), wird jedoch im Rahmen des Fantasy Filmfests im September zu sehen sein und dann vermutlich kurz darauf auch regulär anlaufen.

Quellen:

Donnerstag, 15. Juni 2017

KINOVORSCHAU SOMMER 2017 (Teil 2)

Letztes Update vom 12. August: Erstaunlich kurz vor dem geplanten Start am 24. August hat die hochgelobte Literaturverfilmung "Mudbound" mit Carey Mulligan ihren Platz im Startplan verloren, einen neuen Termin gibt es noch nicht.

Wie schon im Mai und Juni wird auch das deutsche Kinoprogramm der Monate Juli und August weiterhin von teuren Hollywood-Großproduktionen dominiert, neben denen aber noch genügend interessante kleinere Produktionen – oft aus Deutschland oder Frankreich – ihren Platz finden, darunter sogar ein erster OSCAR-Kandidat.

6. Juli:
"Ich – Einfach unverbesserlich 3" (3D):
In seinem dritten animierten Kinoabenteuer bekommt es der geläuterte Ex-Oberbösewicht Gru mit seiner neuen Familie (die er im zweiten Teil kennenlernte) mit einem echten Oberbösewicht zu tun: Balthazar Bratt, stilecht mit Vokuhila und 1980er Jahre-Fetisch. Und die Minions sind natürlich auch wieder dabei …

"Ihre beste Stunde":
Das klingt nach einer dieser wunderbaren sentimentalen Tragikomödien, wie sie niemand so gut hinbekommt wie die Briten (z.B. bei "Lady Henderson präsentiert"): Während des Zweiten Weltkrieges erhält die energiegeladene Sekretärin Catrin (Gemma Arterton, "The Voices") den Auftrag, dem allzu testosterongeladen geratenen Drehbuch zu einem geplanten mutmachenden Propagandafilm den Feinschliff zu verpassen. Und während rund um sie herum in London die deutschen Bomben explodieren, arbeiten Catrin, Regisseur Tom (Sam Claflin, "Die Tribute von Panem – Catching Fire"), Hauptdarsteller Ambrose (Bill Nighy, "Tatsächlich ... Liebe") und die restliche Crew daran, ihren Landsleuten mit dem bestmöglichen Film etwas Zerstreuung vom bitteren Alltag zu bieten. Regie führte die Dänin Lone Scherfig ("An Education") und die Kritiken sind sehr positiv ausgefallen.

"Das Pubertier":
Leander Haußmanns ("Sonnenallee") Bestsellerverfilmung nach einer Vorlage von Jan Weiler erzählt auf humorvolle Art und Weise, wie der Journalist Hannes (Jan Josef Liefers) mit der schwierigsten Aufgabe seines Lebens umgeht: seine in die Pubertät kommende Tochter Carla zumindest ansatzweise zu bändigen! In den weiteren Hauptrollen agieren Heike Makatsch als Hannes' Ehefrau Sara und Detlev Buck als sein bester Freund Holger, der mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen hat.

"Die Erfindung der Wahrheit":
In John Maddens ("Shakespeare in Love") positiv besprochenem, sehr engagierten Politthriller glänzt Jessica Chastain ("Zero Dark Thirty") als politische Lobbyistin Elizabeth Sloane, die von der US-Waffenlobby damit beauftragt wird, die Etablierung einer schärferen Waffenkontrolle zu verhindern. Doch Miss Sloane (so übrigens der Originaltitel) wechselt unerwartet die Seiten und wird damit zur großen Bedrohung für ihre eigentlichen Auftraggeber – womit auch sie selbst in Gefahr gerät …

"Casino Undercover":
In den USA ist Will Ferrell ("Ricky Bobby") seit vielen Jahren einer der erfolgreichsten Komiker, in Deutschland hält sich die Anzahl seiner Hits dagegen in Grenzen. Vielleicht ändert sich das ja mit Andrew Jay Cohens Kino-Regiedebüt, immerhin hat Cohen als Drehbuch-Autor mit "Bad Neighbors" bereits einen echten Hit mitverantwortet. Ferrell und seine Komiker-Kollegin Amy Poehler spielen ein Ehepaar, das das College-Geld seiner Tochter verspielt. Gemeinsam mit einem Nachbarn eröffnen sie kurzerhand ein eigenes illegales Casino für die Nachbarschaft im Keller, das zunächst überraschend gut in Fahrt kommt – doch die ersten größeren Probleme lassen erwartungsgemäß nicht lange auf sich warten.

"Small Town Killers":
In der schwarzen Komödie des dänischen Filmemachers Ole Bornedal ("Nachtwache") geht es um zwei befreundete, jeweils unglücklich verheiratete Männer mittleren Alters (Ulrich Thomsen und Nicolas Bro), die beschließen, einen Auftragskiller anzuheuern, um endlich wieder Singles zu sein. Dummerweise sind ihre Frauen auf genau die gleiche Idee gekommen.

"Immigration Game":
Der junge deutsche Regisseur Krystof Zlatnik hat mit geringem Budget einen interessanten Action/Horror-Thriller gedreht, dessen Story wie ein sehr aktuelles Update des TV-Klassikers "Das Millionenspiel" klingt, gewürzt mit einer starken Prise "The Purge": In der hier gezeigten Version Deutschlands verweigert die Regierung im Jahr 2016 die weitere Aufnahme jeglicher Flüchtlinge. Einzige Ausnahme: Wer die zynische TV- und Internet-Show "Immigration Game" überlebt, bei der Asylsuchende nahe Berlin ausgesetzt werden und es bis zum Alexanderplatz schaffen müssen – während die (deutschen) Berliner Bürger sie straffrei töten, ihnen allerdings keinesfalls helfen dürfen! Als sich Joe (Mathis Landwehr, TV-Serie "Lasko – Die Faust Gottes") daran nicht hält, gerät er selbst ins Visier ... Bei einigen Genrefestivals wurde "Immigration Game" bereits vorgestellt und ziemlich positiv aufgenommen, wenngleich oft nicht ausgereiztes Potential bemängelt wird.

13. Juli:
Eigentlich schafft es Marvel ja ziemlich gut, in seinem immer umfangreicher werdenden Marvel Cinematic Universe Umbesetzungen zu vermeiden. Die Ausnahmen sind Spider-Man und Hulk, die sich jeweils bereits in ihrer dritten Inkarnation in diesem Jahrtausend befinden – wobei das bei Spider-Man nicht viel mit Marvel zu tun hatte, denn die Rechte an der Figur wurden schon vor Start des MCU an Sony veräußert. Nach Sonys letztlich gescheitertem Reboot mit Andrew Garfield in der Rolle des freundlichen Spinnenmanns aus der Nachbarschaft kam es jedoch zu einer unerwarteten, aber umso erfreulicheren Kooperation zwischen Sony und Marvel, die dem neuen, jüngeren und entsprechend unerfahrenen Spider-Man in der Darstellung von Tom Holland einen ersten Auftritt in "Captain America 3" ermöglichte, nun auch ein neues Soloabenteuer. Wobei das so richtig "solo" dann doch nicht ist, denn Tony Stark aka Iron Man (Robert Downey Jr.) wird Spidey auch in "Homecoming" als Mentor tatkräftig zur Seite stehen in seinem Kampf gegen den neuen Bösewicht Vulture (Michael Keaton). Die Kooperation zwischen Sony und Marvel ist übrigens vorerst zeitlich begrenzt und wird auf jeden Fall noch Auftritte im nächsten "Avengers"-Teil sowie einem weiteren "Spider-Man"-Film umfassen – wie es dann weitergeht, steht aktuell in den Sternen.

Dienstag, 13. Juni 2017

DIE MUMIE (3D, 2017)

Originaltitel: The Mummy
Regie: Alex Kurtzman, Drehbuch: David Koepp, Christopher McQuarrie und Dylan Kussman, Musik: Brian Tyler
Darsteller: Tom Cruise, Sofia Boutella, Annabelle Wallis, Russell Crowe, Jake Johnson, Simon Atherton, Courtney B. Vance, Marwan Kenzari, Selva Rasalingam, Dylan Kussman
Die Mumie
(2017) on IMDb Rotten Tomatoes: 15% (4,2); weltweites Einspielergebnis: $410,0 Mio.
FSK: 12, Dauer: 111 Minuten.

Die befreundeten Soldaten Nick Morton (Tom Cruise, "Edge of Tomorrow") und Chris Vail (Jake Johnson, "Jurassic World") nutzen eine Aufklärungsmission in der von Islamisten besetzten Region des Irak, um (unerlaubterweise) wertvolle Altertumsschätze zu bergen und dann teuer zu verschachern – als Grundlage für ihre Suche dient ihnen eine Karte, die Nick der attraktiven Archäologin Jenny Halsey (Annabelle Wallis, "King Arthur: Legend of the Sword") gestohlen hat. Da sie jedoch unter schweren Beschuß der Islamisten geraten und von der Armee gerettet werden müssen, fliegt ihr waghalsiger Plan auf. Daß sie nicht allzu viel Ärger bekommen, liegt daran, daß sie tatsächlich einen sensationellen Fund gemacht haben: Mehr als 1000 Kilometer von Ägypten entfernt liegt hier die Mumie der Prinzessin Ahmanet (Sofia Boutella, "Star Trek Beyond") in ihrem Sarkophag. Expertin Jenny erkennt zwar bald, daß es sich weniger um ein Grabmal als vielmehr um ein Gefängnis handelt, dennoch wird der Sarkophag samt Inhalt in einen Militärtransporter Richtung London verfrachtet, wo Dr. Henry Jekyll (Russell Crowe, "The Nice Guys") die Mumie untersuchen soll, ein Vetreter der Geheimorganisation "Prodigium". Die nicht wirklich tote und noch immer höchst ehrgeizige Ahmanet hat allerdings unbemerkt bereits eine starke geistige Verbindung zu Nick aufgebaut, der sie als erstes erblickte …

Montag, 12. Juni 2017

TV-Tips für die Woche 24/2017

Montag, 12. Juni:
Arte, 20.15 Uhr: "Erinnerungen an Marnie" (2014)
Free-TV-Premiere des OSCAR-nominierten japanischen Studio Ghibli-Animationsfilms, der auf einem britischen Jugendbuch basiert (bei uns als "Damals mit Marnie: Glückliche Ferien am Meer" veröffentlicht), aber nach Japan verlegt wurde. Erzählt wird die Story des kränkelnden Waisenmädchens Anna, das von ihren Pflegeeltern zu Verwandten aufs Land geschickt wird. Dort trifft sie in einem leerstehenden Haus auf die mysteriöse Marnie und freundet sich mit ihr an. Doch eines Tages ist Marnie spurlos verschwunden …

Arte, 21.55 Uhr: "Der wilde Planet" (1973)
Der surrealistische französisch-tschechoslowakische SciFi-Zeichentrickfilm spielt in der fernen Zukunft und handelt von einem Planeten namens Ygam, dessen technologisch weit überlegene Bewohner Menschen als Haustiere halten. Als einem Menschen die Flucht gelingt, startet er einen Aufstand.

WDR, 0.00 Uhr: "Den Menschen so fern" (2014)
Free-TV-Premiere der preisgekrönten Verfilmung einer Kurzgeschichte des Humanisten Albert Camus, hier im Originalton mit deutschen Untertiteln präsentiert. Viggo Mortensen ("Der Herr der Ringe") spielt das in Algerien geborene ehemalige französische Armeemitglied Daru, das sich in den 1950er Jahren in den algerischen Bergen als Französischlehrer niedergelassen hat. Als ein Bauer aus dem Dorf von der bei den Einheimischen immer verhassteren französischen Kolonialmacht hingerichtet werden soll, flieht Daru mit ihm ins Gebirge …

Außerdem:
Sein letztes Rennen (wenig originelle, aber überzeugend umgesetzte deutsche Tragikomödie, in der Dieter Hallervorden als Ex-Marathonstar, der in hohem Alter noch ein allerletztes Rennen bestreiten will, brilliert; 22.00 Uhr im BR)
Mission: Impossible - Phantom Protokoll (der ungemein unterhaltsame vierte Teil der Action-Spionage-Reihe mit Tom Cruise; 22.15 Uhr im ZDF)

Dienstag, 13. Juni:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Mr. Collins' zweiter Frühling" (2015)
Free-TV-Premiere der auf wahren Geschehnissen basierenden US-Tragikomödie, mit der der Drehbuch-Autor Dan Fogelman ("Crazy, Stupid, Love.", Pixars "Cars"-Reihe) sein Regiedebüt gab. Al Pacino spielt die Titelrolle des alternden Rockstars Danny Collins, der sein weitgehend verantwortungsscheues Leben überdenkt, als unerwartet ein Brief auftaucht, den 40 Jahre zuvor John Lennon an ihn schrieb! Vor allem will er sich nun endlich um seinen erwachsenen Sohn (Bobby Cannavale) kümmern.

Samstag, 10. Juni 2017

Samstags-Update (23/2017)

Wiederum keine Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Juni:


Box Office-News:
Das deutsche Kinogeschäft dümpelt weiter vor sich hin, wobei das Wetter auch an diesem Wochenende nicht allzu hilfreich ist. Immerhin gibt es dieses Mal drei Filme mit sechsstelligen Besucherzahlen, dafür könnten aber bereits um die 30.000 Zuschauer für Platz 4 ausreichen! Die Top 3 liegen recht dicht um die 200.000-Besucher-Marke herum, wobei es in der Rangfolge momentan wohl so aussieht, daß "Baywatch" von "Pirates of the Caribbean 5" die Führung übernimmt und sich das allzu generisch daherkommende "Die Mumie"-Reboot mit Tom Cruise auf Platz 3 einreiht. Das ist ein ziemlich desaströses Ergebnis für den Auftakt des geplanten "Dark Universe", denn die ersten beiden "Mumie"-Filme mit Brendan Fraser eröffneten 1998 und 2001 noch mit jeweils über einer Million (!) Kinogängern, der eher schwache dritte Teil mit neuer Hauptdarstellerin kam zum Start immerhin noch auf mehr als 600.000 Zuschauer. So wie es im Moment aussieht, kann Alex Kurtzmans Neustart froh sein, das im Endergebnis zu erreichen ...
Auch in den USA kommt das "Dark Universe", das nach der aktuellen Planung Anfang 2019 mit Bill Condons "Frankensteins Braut" fortgesetzt werden soll, mit einem ziemlich kapitalen Fehlstart aus den Blöcken, die Führung in den Charts bleibt bei "Wonder Woman" mit einem fast schon sensationellen Ergebnis von bis zu $55 Mio. am zweiten Wochenende - das würde, wenn sich die Zahlen bestätigen, einen Rückgang von unter 50% bedeuten, normal wären für einen Film dieser Art mit ähnlichen Kritiken 55% (was mehr als $5 Mio. Unterschied macht)! "Die Mumie" folgt mit nur $30 Mio. oder etwas mehr, was trotz Inflation deutlich weniger ist als vor 19 Jahren beim Fraser-Film ($43,4 Mio.). Auch die Fortsetzungen und sogar das Spin-Off "The Scorpion King" ($36,1 Mio.) eröffneten höher. Trost kommt für Universal aus dem immer wichtiger werdenden asiatischen Markt, wo "Die Mumie" (warum auch immer) sehr starke erste Zahlen vermelden kann. Ob das ausreicht, um den teuren Film in die Gewinnzone zu hieven, ist fraglich; zumindest sollte es allerdings genügen, um das "Dark Universe" nicht sofort wieder einzustampfen ... Platz 3 geht an den Kinder-Animationsfilm "Captain Underpants" mit ca. $13 Mio., während zwei weitere - im Gegensatz zu "Die Mumie" mit starken Kritiken ausgestatte - Neustarts ebenfalls enttäuschen: Der Horrorfilm "It Comes At Night" mit Joel Edgerton wird mit $6-7 Mio. wohl Platz 5 belegen, das Soldatinnen-Biopic "Megan Leavey" mit Kate Mara nur mit $3-4 Mio. Rang 8. Beide wurden etwas höher eingeschätzt. Weder "It Comes At Night" noch "Megan Leavey" haben bislang einen deutschen Starttermin.

Quellen:

Mittwoch, 7. Juni 2017

Klassiker-Rezension: SCHOCK-KORRIDOR (1963)

Originaltitel: Shock Corridor
Regie und Drehbuch: Samuel Fuller, Musik: Paul Dunlap
Darsteller: Peter Breck, Constance Towers, Gene Evans, Hari Rhodes, James Best, William Zuckert, Larry Tucker, John Matthews, Philip Ahn, Chuck Roberson, Neyle Morrow, Paul Dubov, Rachel Romen
Schock-Korridor
(1963) on IMDb Rotten Tomatoes: 94% (7,9); FSK: 12, Dauer: 98 Minuten.
Johnny Barrett (Peter Breck, TV-Serie "Big Valley") hat ein klares Ziel: Er will den Pulitzer-Preis für investigativen Journalismus gewinnen, indem er einen Mord in der Nervenheilanstalt von Dr. Cristo (John Matthews, "Goldfieber") aufklärt – wofür er sich selbst als Patient einweisen läßt! Das hat er vorbereitet, indem er von Dr. Fong (Philip Ahn, TV-Serie "Kung Fu") – einem Freund seines Chefs Swanson (William Zuckert, "Ace Ventura") – penibel darauf trainiert wurde, von den Ärzten wirklich als behandlungsbedürftig akzeptiert zu werden. Auslöser der Einweisung ist die (jedoch widerwillige) Anzeige seiner Freundin Cathy (Constance Towers, "Der letzte Befehl", TV-Serie "General Hospital") bei der Polizei, die sich dort als Johnnys Schwester ausgibt und behauptet, von ihm sexuell angegriffen worden zu sein. Johnnys Plan funktioniert und er landet in der Anstalt, wo er sich sogleich daran macht, mit den drei Patienten zu sprechen, die Zeuge des Mordes wurden, aufgrund ihres geistigen Zustandes aber schwer zugänglich sind. Dennoch macht Johnny Fortschritte bei seinen heimlichen Ermittlungen, muß aber auch feststellen, daß er selbst immer stärker mit seiner gespielten Rolle zu verschmelzen droht …

Montag, 5. Juni 2017

TV-Tips für die Woche 23/2017

Pfingstmontag, 5. Juni:
Arte, 20.15 Uhr: "Der Mann, der Liberty Valance erschoß" (1962)
John Fords bewußt in schwarz-weiß gedrehter Westernabgesang mit John Wayne, James Stewart und Lee Marvin stellt die Gesetze des Genres raffiniert, vom Zuschauer fast bis zum Schluß unbemerkt auf den Kopf und zählt gerade deshalb zu den besten und anspruchsvollsten Western überhaupt.

Zee.One, 20.15 Uhr: "Dil Chahta Hai - Freunde wie wir" (2001)
Free-TV-Premiere der vielfach preisgekrönten musikalischen romantischen Komödie aus Indien über drei beste Freunde in Mumbai, deren scheinbar untrennbare Beziehung zueinander durch die Liebe bedroht wird.

Arte, 22.15 Uhr: "Schock-Korridor" (1963)
In dem Psychothriller von Samuel Fuller will ein ehrgeiziger Investigativ-Journalist undercover in einer Nervenheilanstalt einen Mordfall klären. Was "Schock-Korridor" von vielen Genrekollegen abhebt, ist die für Regisseur und Drehbuch-Autor Fuller typische kritische Auseinandersetzung mit damals aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Rassismus oder Koreakrieg.

Außerdem:
Nightcrawler (Free-TV-Premiere des abgründigen Medienthrillers mit einem überragenden Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle eines skrupellosen freiberuflichen Kameramanns; 22.35 Uhr bei VOX)
Odd Thomas (Free-TV-Premiere der sichtlich günstig produzierten, jedoch sehr unterhaltsamen Dean Koontz-Adaption von "Mumie"-Regisseur Stephen Sommers, in der Anton Yelchin Geister sieht; 23.40 Uhr im ZDF)

Dienstag, 6. Juni:
Arte, 20.15 Uhr: "Die letzten Männer von Aleppo" (2017)
Free-TV-Premiere des mehrfach prämierten dänischen Dokumentarfilms über die komplizierte Arbeit der "Weißhelme" (eine in Großbritannien ansässige private Zivilschutzorganisation) in den von den Rebellen kontrollierten Gebieten Syriens.

Pro7Maxx, 20.15 Uhr: "Mein Name ist Nobody" (1973)
Seine größten Erfolge feierte Terence Hill bekanntlich an der Seite von Bud Spencer, doch in dieser amüsanten Westernparodie nach einer Idee von Sergio Leone ist es Hollywood-Ikone Henry Fonda, der mit Hill ein Gespann bildet. Fonda spielt den alternden Revolverhelden Jack Beauregard, der sich zur Ruhe setzen will, während Hill als titelgebender "Nobody" gerne in Jacks Fußstapfen treten will.

Samstag, 3. Juni 2017

Samstags-Update (22/2017)

Einmal mehr keine berichtenswerten Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Juni:


Box Office-News:
Während das "Baywatch"-Kinoreboot mit Dwayne Johnson und Zac Efron letzte Woche in den USA kräftig floppte, präsentiert sich die derbe Komödie in den deutschen Kinos überraschend stark - liegt's an David Hasselhoffs Gastauftritt? Jedenfalls sieht es laut InsideKino nach einem richtig guten 400.000 Zuschauer-Start aus, was einen Zweikampf mit "Pirates of the Caribbean 5" um die Spitzenposition in den Charts bedeutet. Captain Jack Sparrow und seine Freunde litten zum Auftakt ja sehr unter dem hochsommerlichen Wetter, dafür ist der Rückgang in der zweiten Woche erfreulicherweise recht niedrig. Das entgangene Startgeschäft wird man zwar kaum noch komplett kompensieren können, aber ein ordentliches Endergebnis ist immer noch drin. Außer Rettungsschwimmern und Piraten ist in den deutschen Kinos allerdings sehr, sehr wenig los, mit "Alien: Covenant" und "Guardians of the Galaxy 2" werden nur noch zwei weitere Filme auf mehr als 50.000 Kinogänger kommen ...
In den USA ist deutlich mehr los in den Kinos als bei uns - kein Wunder, immerhin kommt mit "Wonder Woman" tatsächlich mal eine DC Comics-Adaption mit richtig tollen Kritiken in die Kinos (das dürfte letztmals bei Chris Nolans "Dark Knight"-Trilogie der Fall gewesen sein)! Der zur Zeit des Ersten Weltkriegs spielende und von Patty Jenkins (der nach Kathryn Bigelow erst zweiten Frau, die einen Film mit einem Budget im dreistelligen Millionen-Dollar-Bereich drehen darf) inszenierte Abenteuerfilm mit Gal Gadot und Chris Pine zielt auf einen $100 Mio.-Start ab und übertrifft damit die Erwartungen. Das ist zwar immer noch teils erheblich weniger als das, was die schlechter rezensierten "Man of Steel", "Batman vs. Superman" und "Suicide Squad" zum Auftakt schafften, aber Superman und Batman sind natürlich mit die beliebtesten Comic-Superhelden überhaupt, während Wonder Woman gerade ihr erstes Solo-Kinoabenteuer erhält ("Suicide Squad" profitierte von einer überragenden Werbekampagne und Will Smith). Eine längere Laufzeit für "Wonder Woman" dürfte angesichts der sehr guten Mundpropaganda sicher sein, womit die Amazonenprinzessin im Endergebnis die drei DC-Vorgänger sogar übertreffen sollte (zu schlagen sind $330 Mio. von "Batman v Superman")! Überzeugend präsentiert sich als Gegenprogrammierung auch der auf einer in den USA extrem populären Kinderbuchreihe basierende Animationsfilm "Captain Underpants", der mit $25 Mio. wahrscheinlich den zweiten Platz übernehmen wird, aber nur knapp vor "Pirates of the Caribbean 5". In Deutschland kommt "Wonder Woman" am 15. Juni in die Kinos, "Captain Underpants" erst am 5. Oktober.

Quellen:

Donnerstag, 1. Juni 2017

Neues aus Hollywood: Ein futuristischer Thriller mit Jodie Foster und ein Western mit Joaquin Phoenix

In den letzten Wochen wurden - häufig im Umfeld des Festivals von Cannes - viele interessante Filmprojekte angestoßen, drei davon finde ich besonders spannend:

  • Heutzutage verirrt sich Jodie Foster nur noch selten auf die Leinwand, lieber bleibt sie hinter der Kamera und setzt ihre Schauspielkollegen in Szene. Als erklärter Fan der zweimaligen OSCAR-Gewinnerin finde ich das sehr bedauernswert, zumal ihre Regiearbeiten (zuletzt "Der Biber" und "Money Monster") zwar in der Regel solide ausfallen, aber bisher noch nie außergewöhnlich gut. Umso erfreulicher also, daß Foster sich nun erstmals seit ihre Bösewicht-Nebenrolle in "Elysium" im Jahr 2013 wieder als Schauspielerin betätigt, zumal der Film, den sie sich dafür ausgesucht hat, vielversprechend klingt: der futuristische Thriller "Hotel Artemis" spielt in der nahen Zukunft in einem Untergrund-Krankenhaus in Los Angeles, das sich auf die Behandlung der vielen Kriminellen in der Stadt spezialisiert hat. Foster spielt eine Krankenschwester, die das illegale Hospital zugleich leitet und zufällig herausfindet, daß ein Patient nur aus einem Grund gekommen ist: Er soll einen Auftragsmord ausführen! Ausgedacht hat sich diese Geschichte Drew Pierce, bislang vor allem bekannt für sein Drehbuch zu "Iron Man 3". Mit "Hotel Artemis" feiert Pierce auch sein Regiedebüt, für das er neben Jodie Foster weitere hochkarätige Darsteller vor die Kamera holen konnte, von denen interessanterweise etwa die Hälfte - wie Pierce - Teil des Marvel Cinematic Universe ist: Jeff Goldblum (diesen Herbst in "Thor 3" vertreten), Sofia Boutella (in Kürze in der Titelrolle des "Die Mumie"-Reboots in den Kinos), "Guardians of the Galaxy"-Star Dave Bautista, Zachary "Mr. Spock" Quinto, Charlie Day ("Pacific Rim"), Sterling K. Brown (nächsten Februar Teil von Marvels "Black Panther"), Jenny Slate (deren in den USA erfolgreiches Independent-Drama "Begabt" mit Chris Evans am 13. Juli in Deutschland anläuft) sowie Kenneth Choi ("Spider-Man: Homecoming") und Brian Tyree Henry (TV-Serie "Atlanta") sind alle mit von der Partie, ihre Rollen sind allerdings noch nicht bekanntgegeben worden. Die Dreharbeiten beginnen heute in Los Angeles, der Kinostart dürfte für Frühjahr oder Sommer 2018 zu erwarten sein.