Letztes Update vom 12. August: Erstaunlich kurz vor dem geplanten Start am 24. August hat die hochgelobte Literaturverfilmung "Mudbound" mit Carey Mulligan ihren Platz im Startplan verloren, einen neuen Termin gibt es noch nicht.
Wie schon im Mai und Juni wird auch das deutsche Kinoprogramm der Monate Juli und August weiterhin von teuren Hollywood-Großproduktionen dominiert, neben denen aber noch genügend interessante kleinere Produktionen – oft aus Deutschland oder Frankreich – ihren Platz finden, darunter sogar ein erster OSCAR-Kandidat.
Wie schon im Mai und Juni wird auch das deutsche Kinoprogramm der Monate Juli und August weiterhin von teuren Hollywood-Großproduktionen dominiert, neben denen aber noch genügend interessante kleinere Produktionen – oft aus Deutschland oder Frankreich – ihren Platz finden, darunter sogar ein erster OSCAR-Kandidat.
6. Juli:
"Ich – Einfach
unverbesserlich 3" (3D):
In seinem dritten animierten Kinoabenteuer bekommt es der
geläuterte Ex-Oberbösewicht Gru mit seiner neuen Familie (die er im zweiten
Teil kennenlernte) mit einem echten Oberbösewicht zu tun: Balthazar Bratt,
stilecht mit Vokuhila und 1980er Jahre-Fetisch. Und die Minions sind natürlich
auch wieder dabei …
"Ihre beste
Stunde":
Das klingt nach einer dieser wunderbaren sentimentalen
Tragikomödien, wie sie niemand so gut hinbekommt wie die Briten (z.B. bei
"Lady Henderson präsentiert"): Während des Zweiten Weltkrieges erhält
die energiegeladene Sekretärin Catrin (Gemma Arterton, "The Voices") den Auftrag, dem allzu testosterongeladen geratenen Drehbuch zu einem geplanten mutmachenden Propagandafilm den
Feinschliff zu verpassen. Und während rund um sie herum in London die deutschen
Bomben explodieren, arbeiten Catrin, Regisseur Tom (Sam Claflin, "Die Tribute von Panem – Catching Fire"),
Hauptdarsteller Ambrose (Bill Nighy, "Tatsächlich ... Liebe") und die restliche Crew daran, ihren
Landsleuten mit dem bestmöglichen Film etwas Zerstreuung vom bitteren Alltag zu
bieten. Regie führte die Dänin Lone Scherfig ("An Education") und die
Kritiken sind sehr positiv ausgefallen.
"Das Pubertier":
Leander Haußmanns ("Sonnenallee")
Bestsellerverfilmung nach einer Vorlage von Jan Weiler erzählt auf humorvolle Art und Weise, wie
der Journalist Hannes (Jan Josef Liefers) mit der schwierigsten Aufgabe seines
Lebens umgeht: seine in die Pubertät kommende Tochter Carla
zumindest ansatzweise zu bändigen! In den weiteren Hauptrollen agieren Heike Makatsch
als Hannes' Ehefrau Sara und Detlev Buck als sein bester Freund Holger, der mit
ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen hat.
"Die Erfindung
der Wahrheit":
In John Maddens ("Shakespeare in Love") positiv
besprochenem, sehr engagierten Politthriller glänzt Jessica Chastain ("Zero Dark Thirty") als
politische Lobbyistin Elizabeth Sloane, die von der US-Waffenlobby
damit beauftragt wird, die Etablierung einer schärferen Waffenkontrolle zu
verhindern. Doch Miss Sloane (so übrigens der Originaltitel) wechselt
unerwartet die Seiten und wird damit zur großen Bedrohung für ihre eigentlichen
Auftraggeber – womit auch sie selbst in Gefahr gerät …
"Casino
Undercover":
In den USA ist Will Ferrell ("Ricky Bobby") seit vielen Jahren einer der
erfolgreichsten Komiker, in Deutschland hält sich die Anzahl seiner Hits
dagegen in Grenzen. Vielleicht ändert sich das ja mit Andrew Jay Cohens
Kino-Regiedebüt, immerhin hat Cohen als Drehbuch-Autor mit "Bad Neighbors" bereits einen echten Hit mitverantwortet. Ferrell und seine
Komiker-Kollegin Amy Poehler spielen ein Ehepaar, das das College-Geld seiner
Tochter verspielt. Gemeinsam mit einem Nachbarn eröffnen sie kurzerhand ein eigenes illegales Casino für die Nachbarschaft im Keller, das
zunächst überraschend gut in Fahrt kommt – doch die ersten größeren Probleme
lassen erwartungsgemäß nicht lange auf sich warten.
"Small Town
Killers":
In der schwarzen Komödie
des dänischen Filmemachers Ole Bornedal ("Nachtwache") geht es um
zwei befreundete, jeweils unglücklich verheiratete Männer mittleren Alters
(Ulrich Thomsen und Nicolas Bro), die beschließen, einen Auftragskiller
anzuheuern, um endlich wieder Singles zu sein. Dummerweise sind ihre Frauen auf
genau die gleiche Idee gekommen.
"Immigration
Game":
Der junge deutsche Regisseur Krystof Zlatnik hat mit
geringem Budget einen interessanten Action/Horror-Thriller gedreht, dessen Story wie ein sehr aktuelles Update des TV-Klassikers "Das
Millionenspiel" klingt, gewürzt mit einer starken Prise "The
Purge": In der hier gezeigten Version Deutschlands verweigert
die Regierung im Jahr 2016 die weitere Aufnahme jeglicher Flüchtlinge. Einzige
Ausnahme: Wer die zynische TV- und Internet-Show "Immigration Game"
überlebt, bei der Asylsuchende nahe Berlin ausgesetzt werden und es bis
zum Alexanderplatz schaffen müssen – während die (deutschen) Berliner Bürger
sie straffrei töten, ihnen allerdings keinesfalls helfen dürfen! Als sich Joe (Mathis
Landwehr, TV-Serie "Lasko – Die Faust Gottes") daran nicht hält,
gerät er selbst ins Visier ... Bei einigen Genrefestivals wurde "Immigration
Game" bereits vorgestellt und ziemlich positiv aufgenommen, wenngleich oft nicht ausgereiztes Potential bemängelt wird.
13. Juli:
Eigentlich schafft es Marvel ja ziemlich gut, in seinem
immer umfangreicher werdenden Marvel Cinematic Universe Umbesetzungen zu
vermeiden. Die Ausnahmen sind Spider-Man und Hulk, die sich jeweils bereits in
ihrer dritten Inkarnation in diesem Jahrtausend befinden – wobei das bei
Spider-Man nicht viel mit Marvel zu tun hatte, denn die Rechte an
der Figur wurden schon vor Start des MCU an Sony veräußert. Nach Sonys
letztlich gescheitertem Reboot mit Andrew Garfield in der Rolle des
freundlichen Spinnenmanns aus der Nachbarschaft kam es jedoch zu einer unerwarteten,
aber umso erfreulicheren Kooperation zwischen Sony und Marvel, die dem neuen,
jüngeren und entsprechend unerfahrenen Spider-Man in der Darstellung von Tom
Holland einen ersten Auftritt in "Captain America 3" ermöglichte,
nun auch ein neues Soloabenteuer. Wobei das so richtig "solo" dann
doch nicht ist, denn Tony Stark aka Iron Man (Robert Downey Jr.) wird Spidey
auch in "Homecoming" als Mentor tatkräftig zur Seite stehen in seinem
Kampf gegen den neuen Bösewicht Vulture (Michael Keaton). Die Kooperation
zwischen Sony und Marvel ist übrigens vorerst zeitlich begrenzt und wird auf
jeden Fall noch Auftritte im nächsten "Avengers"-Teil sowie einem weiteren
"Spider-Man"-Film umfassen – wie es dann weitergeht, steht aktuell in
den Sternen.
"Auf der anderen
Seite ist das Gras viel grüner":
Die übernatürlich angehauchte romantische Komödie von Pepe
Danquart ("Lauf Junge Lauf") – die auf einem Bestseller
von Kerstin Gier basiert – erzählt von der eigentlich glücklichen Ehe zwischen
Kati (Jessica Schwarz) und Felix (Felix Klare), die in Gefahr gerät, als Kati
sich in einen anderen Mann verliebt. Bevor sie sich entscheiden kann, was sie machen
soll, erwacht Kati jedoch fünf Jahre zuvor am Tag, bevor sie Felix
kennenlernte. Soll sie alles so machen wie beim ersten Mal, um dann wieder vor
dem gleichen Dilemma zu stehen – oder soll sie Felix gar nicht erst
kennenlernen?
"Berlin
Falling":
Schauspieler Ken Duken ("Zwei Leben") gibt sein
Regiedebüt mit einem Psychothriller über den traumatisierten ehemaligen Elitesoldaten
Frank (Duken), der erstmals seit längerer Zeit seine bei ihrer Mutter lebende
Tochter Lily treffen darf – wofür er sie im ziemlich weit entfernten Berlin am
Flughafen abholen muß. Auf der langen Autofahrt dorthin nimmt er einen Anhalter
("Game of Thrones"-Star Tom Wlaschiha) mit, der jedoch sinistre
Absichten verfolgt und unter anderem eine Bombe mit sich herumschleppt …
"Begabt – Die
Gleichung eines Lebens":
In der Tragikomödie von
Marc Webb ("(500)
Days of Summer") geht es um den ledigen Frank (Chris "Captain
America" Evans), der die mathematisch hochbegabte, erst sieben Jahre
alte Tochter seiner verstorbenen Schwester aufzieht. Frank will, daß Mary trotz
ihrer Begabung ganz normal aufwächst, doch als seine Mutter Evelyn davon Wind
bekommt, will sie Frank das Sorgerecht streitig machen, um ihrer Enkelin eine
ihren Fähigkeiten entsprechende Erziehung zu verschaffen. Die Rezensionen sind
recht wohlwollend ausgefallen, wenngleich die Handlung als ziemlich formelhaft
kritisiert wird.
"Zum Verwechseln
ähnlich":
In der französischen Komödie erhält das Ehepaar Paul und Sali,
das keine Kinder bekommen kann, endlich die Genehmigung der Behörden
für eine Adoption. Allerdings ist der betreffende Junge weiß, während Paul und
Sali senegalischer Abstammung sind. Bedenken, ob das in der heutigen
Gesellschaft so einfach funktioniert, wischen sie schnell beiseite,
immerhin leben sie im aufgeschlossenen Paris des 21. Jahrhunderts. In der
Praxis sorgen die unterschiedlichen Hautfarben dann aber sehr wohl für Probleme
und Verwechslungen …
"Paris kann
warten":
Im reifen Alter von 80 Jahren feiert Francis Ford Coppolas
Gattin Eleanor ihr Kino-Regiedebüt mit einer romantischen Komödie über die
Ehefrau (Diane Lane) eines Hollywood-Produzenten (Alec Baldwin), die mit
einem Kollegen (Arnaud Viard) ihres Mannes eine Reise quer durch Frankreich
unternimmt, während dieser arbeiten muß. Anne und Jacques nutzen den Trip zu
ausgiebigem Sightseeing, kommen sich aber auch privat deutlich näher. Die Story
klingt nicht sonderlich aufregend und nach der Meinung der Kritiker schlägt
sich das leider auch in einem sehr mittelmäßigen Film nieder, wobei vor allem
die klischeehafte weibliche Hauptfigur kritisiert wird.
20. Juli:
Mangelnden Mut konnte man Luc Besson noch nie
vorwerfen – weder als Regisseur und/oder Drehbuch-Autor ("Nikita",
"Léon – Der Profi", "Transporter"-Reihe) noch als
Geschäftsmann, der schon im Jahr 2000 seine eigene Produktionsfirma EuropaCorp
gründete und 2012 mal eben maßgeblich daran beteiligt war, mit der "Cité du
Cinéma" bei Paris ein riesiges Filmstudio aus der Erde zu
stampfen, das u.a. mit der Filmstadt CineCitta' in Rom, den britischen Pinewood Studios und den deutschen Babelsberg-Studios konkurriert. Mit seiner
neuen Regiearbeit steht für Besson jedoch einiges auf dem Spiel, ist die
Adaption eines französischen, der (deutlich später realisierten) "Star
Wars"-Saga wohl nicht unähnlichen Science Fiction-Comicreihe doch mit
einem Budget von um die $200 Mio. nicht weniger als die mit Abstand teuerste
europäische Filmproduktion aller Zeiten! Ob "Valerian" tatsächlich zu
einem kommerziellen Erfolg werden kann, ist die Frage – aber immerhin handelt
es sich um ein Genre, in dem Luc Besson bereits einen seiner größten Hits feierte,
nämlich 1997 mit "Das fünfte Element". "Valerian" ist aber noch viel ambitionierter mit einer großteils im Weltall und auf
fremden, von computergenerierten Aliens bevölkerten Planeten spielenden
Handlung und einer Besetzung, deren größter Star die Popsängerin Rihanna (in
einer Nebenrolle als außerirdische Stripperin) ist. Die Hauptrollen der intergalaktischen Spezialagenten Valérian und Laureline spielen Dane
DeHaan ("The Amazing Spider-Man 2") und Cara Delevingne
("Suicide Squad"), zudem sind Clive Owen, Rutger
Hauer, John Goodman, Mathieu Kassovitz und Ethan Hawke mit von der Partie.
"Die Geschichte
der Liebe":
Der rumänische Filmemacher Radu Mihaileanu ("Zug des
Lebens") zeichnet verantwortlich für dieses romantische Drama, das zunächst kurz vor
Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Polen spielt: Schriftsteller Leo (Mark
Rendall) verliebt sich in seine schöne Nachbarin Alma (Gemma Arterton), die
aber mit ihrer Familie in die USA auswandert, als die Nazis Polen überfallen.
Leo, ebenfalls ein Jude, bleibt zunächst in Polen und flüchtet später ebenfalls
in die USA, wo Alma aber in der Zwischenzeit geheiratet hat. Als verbitterter
alter Mann lebt Leo (Sir Derek Jacobi) rund 60 Jahre später in New York,
glücklich wurde er nie. Gleichzeitig findet die 15-jährige New Yorkerin Alma
(Sophie Nélisse, "Die Bücherdiebin") heraus, daß sie nach einer Figur
aus dem Buch benannt wurde, das Leo einst für seine große Liebe schrieb, jedoch in den Kriegswirren verloren glaubte ...
"Das unerwartete
Glück der Familie Payan":
Die Endvierzigerin
Nicole (Karin Viard, "Verstehen Sie die Béliers?") erfährt in der französischen Komödie zu ihrer maßlosen Überraschung, daß sie schwanger
ist – obwohl sie davon ausging, längst in den Wechseljahren zu sein! Soll
sie, deren beide bisherigen Kinder bereits erwachsen sind, tatsächlich in ihrem
Alter noch ein drittes bekommen? Die Meinungen in der Familie sind geteilt.
27. Juli:
Vom Weltall in den Zweiten Weltkrieg – so heißt wohl die
Devise von Filmemacher Christopher Nolan, der nach seinem philosophischen
SciFi-Drama "Interstellar" mit einer Geschichte aus dem Zweiten
Weltkrieg die Kinos erobern will. Es geht um
die Schlacht von Dünkirchen im Sommer des Jahres 1940, in der die britischen,
belgischen und französischen Truppen ihren letzten Rückzugsort an der
Atlantikküste vor den anrückenden deutschen Truppen unbedingt halten mußten,
bis möglichst viele alliierte (vor allem britische) Soldaten nach
Großbritannien verschifft werden konnten – und wir sprechen hier nicht von ein
paar Hundert, sondern von mehr als 300.000! Auf ganz große Stars
verzichtet Nolan diesmal, im Vordergrund soll noch mehr als sonst die Geschichte
stehen, die Nolan primär aus der Perspektive junger und unerfahrener
Soldaten schildert. Deren bekanntester Darsteller ist "One
Direction"-Sänger Harry Styles, der sein Filmdebüt gibt. Namhaftere
Schauspieler gibt es naheliegenderweise in den Offiziersrollen, die u.a. Sir
Kenneth Branagh, Tom Hardy (als Kampfpilot), Mark Rylance ("Bridge of Spies") und Cillian Murphy ("Batman Begins") bekleiden. Die Kriegsszenen selbst sollen
übrigens nicht im Vordergrund von "Dunkirk" stehen, was die niedrige
Altersfreigabe in den USA zu bestätigen scheint.
Die Kritiker sind begeistert (zum Zeitpunkt der Veröffentlichung meiner Vorschau: 100% positive Kritiken
bei Rotten Tomatoes!) von Edgar Wrights ("Shaun of the Dead")
Actionkomödie über einen Fluchtwagenfahrer (Ansel Elgort, "Das Schicksal ist ein mieser
Verräter"), der aufgrund seines jugendlichen Aussehens von allen
nur "Baby" genannt wird. Als er sich in Deborah (Lily James,
"Cinderella") verliebt, will er aussteigen und ein gesetzestreues Leben führen, doch der Bankraub, für
den er angeheuert wurde und der sein letzter Job sein sollte, geht
schief. Somit gerät Baby in das Visier gleich mehrerer Parteien, die ihm fortan
ans Leder wollen – darunter der Gangsterboß (Kevin Spacey), der ihn beauftragt
hat. Weitere Rollen spielen Jamie Foxx und die TV-Stars Jon Hamm ("Mad
Men") und Jon Bernthal ("The Walking Dead").
"Ostwind 3 –
Aufbruch nach Ora":
Nachdem sich Teil 2 der deutschen Jugendreihe gegenüber dem
ersten Film um fast 50% auf gut 1,2 Millionen Kinozuschauer steigerte, darf
ein drittes Abenteuer natürlich nicht ausbleiben. Erneut unter der Regie von
Katja von Garnier ("Bandits") macht sich die nun fast
erwachsene Mika mit ihrem geliebten Pferd auf die Reise zu Ostwinds
ursprünglicher Heimat in Andalusien. Und tatsächlich treffen sie dort bei einem
Ausritt auf eine Herde Wildpferde, die sich Ostwind gegenüber so benehmen, als
wäre er ein zurückgekehrtes Familienmitglied. Das Gebiet, auf dem sie leben, wurde allerdings
jüngst verkauft und so drohen die glücklichen Pferde ihr Heim zu verlieren …
"The Party":
Die positiv besprochene, nur 70 Minuten lange, sich auf einen Schauplatz
beschränkende und betont schwarzhumorige britische
Tragikomödie von Sally Potter ("Ginger & Rosa") handelt von der
Politikerin Janet (Kristin Scott Thomas), die im Falle eines Wahlerfolgs ihrer
Partei neue Gesundheitsministerin werden soll. Das will sie verständlicherweise
mit Mann (Timothy Spall, "Mr. Turner") und Freunden (dargestellt u.a. von Bruno Ganz,
Patricia Clarkson, Cillian Murphy) feiern; allerdings verfliegt die fröhliche
Stimmung unerwartet schnell, stattdessen folgen etliche unerwartete, aber teils
folgenreiche Enthüllungen.
"Max – Agent auf
vier Pfoten":
Hundefilme scheinen im Jahr 2017 ein Trend zu sein: Wir
hatten bereits Lasse Hallströms Bestselleradaption "Bailey" und in den
USA lief im Juni das "eine Soldatin und ihr Hund"-Biopic "Megan
Leavey" an. Und nun bringt Brian Levant, Spezialist für kindgerechte
Familienkomödien wie "Die Familie Feuerstein", "Versprochen ist
versprochen", "Snowdogs" und "Spy Daddy" den cleveren
belgischen Schäferhund Max auf die große Leinwand – und das bereits zum zweiten
Mal ("Max" war 2015 in den USA ein Überraschungserfolg, hierzulande
weniger). Abgesehen vom tierischen Hauptdarsteller hat der zweite Aufguß
allerdings nicht mehr viel mit dem Original zu tun und wirkt insgesamt eher wie ein
typisches zweitklassiges Direct-to-DVD-Sequel. Max ist inzwischen "Mitarbeiter"
des Secret Service und damit mit dem Schutz des US-Präsidenten (Lochlyn Munro) betraut. Der heißt hier natürlich nicht Trump, gerät aber trotzdem in Gefahr –
ebenso wie sein Staatsgast, der russische Präsident (wer sonst?). Die Gefahr
wittern allerdings nur Max und sein bester Freund, der 12-jährige Sohn des
Präsidenten. Gemeinsam mit der in etwa gleichaltrigen Tochter des russischen
Staatsoberhaupts müssen sie den Weltfrieden (oder was davon noch übrig ist) retten …
"Wish Upon":
In dem Horrorfilm von John R. Leonetti ("Annabelle")
spielt Jungstar Joey King ("Independence Day
2", "Going in Style") die 17-jährige Clare, die zu ihrem
Geburtstag von ihrem Vater (Ryan Philippe) eine Spieluhr erhält, die laut Inschrift sieben Wünsche erfüllt. Clare hält das natürlich für Humbug, aber
Probieren schadet ja nicht – denkt sie. Und tatsächlich erfüllt sich ihr erster
Wunsch, ebenso die weiteren. Für Genrekenner nicht komplett überraschend gibt
es aber eine (tödliche) Kehrseite der Medaille …
"Sie nannten ihn
Spencer":
Ein dokumentarisches Roadmovie von Karl-Martin Pold über zwei
riesige Bud Spencer-Fans, die sich auf den Weg quer durch Europa machen, um der
Deutschen (inzwischen verstorbenen) liebsten Spezialisten für unblutige Prügeleien persönlich zu treffen. Dabei begegnen sie etlichen
Wegbegleitern, von denen sie viel über den Menschen Bud Spencer lernen.
3. August:
Der dritte Teil der künstlerisch wie kommerziell
ungewöhnlich erfolgreichen Reboot-Reihe wird wie bereits der zweite von Matt
Reeves inszeniert und zeigt, wie der intelligente Schimpanse Caesar (Andy
Serkis) weiterhin um Frieden zwischen genmanipulierten Affen und Menschen kämpft. Seine Aussichten scheinen jedoch düster sein, da auf beiden Seiten
die Kriegstreiber dominieren – bei den Menschen verkörpert von einem
skrupellosen Colonel (Woody Harrelson, "Die Unfaßbaren"), der selbst in Caesar bald Rachegelüste
weckt … Übrigens stellt "Survival" nicht, wie es zwischenzeitlich
vermutet wurde, das Finale der Reihe dar, denn ein vierter Teil befindet
sich bereits in Vorbereitung - allerdings wird der dann wohl eine ganz neue Geschichte erzählen.
"Emoji – Der
Film" (3D):
Ein Animationsfilm von Sony über ein außergewöhnliches junges
Emoji, das viel lieber ein ganz normales wäre. Ich schätze, mehr muß ich
dazu nicht schreiben, denn wer sich jetzt gerade fragt: "Was zum Teufel
ist ein Emoji?", der dürfte sowieso nicht zum Zielpublikum gehören; alle anderen können sich vermutlich selbst in etwa ausmalen, womit in dieser
kinderfreundlichen Familienkomödie zu rechnen ist – wobei die zweite Kino-Regiearbeit
von Tony Leondis ("Igor") natürlich durchaus amüsant ausfallen könnte
und wahrscheinlich ein kommerzieller Erfolg wird.
"Alibi.com":
In der typisch französisch klingenden, mit mehr als 3,5
Millionen Zuschauern in ihrer Heimat sehr erfolgreichen Komödie von Philippe
Lacheau ("Der Auftragslover") entwerfen drei Freunde eine
Internetseite, auf der jeder gegen Gebühr (und solange es legal ist) ein
Alibi beauftragen kann – vorrangig fremdgehende Männer. Das Geschäft bringt dem
Trio gutes Geld ein, doch dann verliebt sich einer von ihnen ausgerechnet in
eine Frau, die nichts mehr haßt als Lügner.
"Das Gesetz der
Familie":
Trotz einer starken Besetzung schnitt das britische Thriller-Drama
von TV-Experte Adam Smith ("Doctor Who", "Little Dorrit") bei
den Kritikern nur mittelmäßig ab, auch an den weltweiten Kinokassen war ihm kein
großer Erfolg beschieden. Michael Fassbender spielt Chad, der von seinem
kriminellen Vater (Brendan Gleeson, "The Guard") von klein auf in seine gesetzwidrigen Geschäfte
eingeführt und außerhalb der Gesellschaft gehalten wurde. Seinen eigenen Sohn
will Chad traditioneller aufziehen, doch sein Vater will das mit aller Macht
verhindern.
"Grießnockerlaffäre":
Zum vierten Mal bringt Regisseur Ed Herzog eine
Verfilmung der vor allem in Süddeutschland beliebten humorvollen Kriminalromane
von Rita Falk auf die große Leinwand. Diesmal gerät der Dorfpolizist und
Reihenprotagonist Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) selbst in Mordverdacht,
als sein ungeliebter Vorgesetzter ermordet aufgefunden wird.
"Final
Portrait":
Stanley Tuccis fünfte Regiearbeit ist eine Art Biopic über
den schweizerischen Bildhauer und Maler Alberto Giacometti, der hier
von Geoffrey Rush ("Pirates of the Caribbean 5") verkörpert wird. Im Mittelpunkt steht allerdings nur eine kurze,
exemplarische Zeitspanne aus Giacomettis Leben, genauer gesagt seine Arbeit an
einem Portrait, für das ihm sein Freund und Bewunderer James (Armie Hammer, "Lone Ranger")
über viele Wochen hinweg Modell sitzt. Erste Kritiken sind positiv ausgefallen,
wenngleich nicht unbedingt begeistert.
10. August:
"Der dunkle
Turm":
Lange wurde eine Verfilmung von Stephen Kings Magnum Opus
geplant, doch immer wieder gab es Probleme und Verzögerungen, bis viele Fans
kaum noch daran glauben wollten. Nun ist es tatsächlich soweit: Der dänische
Regisseur Nikolaj Arcel ("Die Königin und der Leibarzt") bringt den
ersten Film der geplanten Fantasy-Western-Reihe (die auch eine TV-Serie
beinhalten soll) über den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse in die Kinos, mit
Idris Elba ("Pacific Rim") und Matthew McConaughey ("Dallas Buyers Club") in den Hauptrollen. Der Film ist allerdings keine Adaption des ersten Romans der siebenbändigen Reihe, sondern greift
auf Geschehnisse aus mehreren Bänden zurück. Das sorgt für Skepsis bei den
Buchkennern (zu denen ich nicht zähle), die durch den Filmtrailer eher noch
verstärkt wurde. Auch das vergleichsweise niedrige Budget von $60 Mio. und die
Laufzeit von nur 85 Minuten lassen Zweifel aufkommen, ob Kings Epos angemessen umgesetzt
wurde – aber vielleicht kann das Resultat ja positiv überraschen.
"Der Stern von
Indien":
Die in Kenia geborene indisch-britische Regisseurin Gurinder
Chadha ("Kick It Like Beckham") erweckt in dem Historienfilm die
Spätphase des britischen Kolonialismus zum Leben und zeigt, wie Lord
Mountbatten ("Downton Abbey"-Lord Hugh Bonneville) als letzter
Vizekönig von Indien dafür sorgen soll, daß die Kolonie möglichst
problemlos in die Unabhängigkeit entlassen wird. Keine einfache Aufgabe, da es
unter anderem schwere Konflikte zwischen den muslimischen und den hinduistischen
Bevölkerungsgruppen gibt. Die Kritiken sind generell positiv ausgefallen,
wenngleich eine allzu mutlose und etwas oberflächliche Inszenierung bemängelt
wird. Viel Lob erhält hingegen Gillian Anderson ("Johnny English 2") für ihre Rolle als Lady
Mountbatten.
"Der Wein und der
Wind":
In der französischen Tragikomödie von Cédric Klapisch
("Barcelona für ein Jahr") kehrt der 30 Jahre alte Jean nach jahrelanger
Funkstille auf das Weingut seiner Familie zurück – denn sein Vater ist todkrank
und seine beiden Geschwister benötigen kurzfristig Hilfe bei der Weinlese.
Längerfristig steht allerdings die Frage im Raum, ob sie das Weingut nach dem
Tod des Vaters zusammen weiterführen oder es verkaufen sollen.
"Helle
Nächte":
Bei der Berlinale gewann der Österreicher Georg Friedrich
den Silbernen Bären für seine Rolle als Michael, der einige private Schläge zu
verkraften hat und sich dann mit seinem rebellischen Teenager-Sohn auf einen
Roadtrip nach Norwegen macht. Abgesehen von den darstellerischen Leistungen
kam das karge Vater-Sohn-Drama des Deutschen Thomas Arslan ("Gold") bei den
Kritikern allerdings nicht allzu gut an.
"Dalida":
Ein eher mittelmäßig rezensiertes französisches Biopic von
Lisa Azuelos ("LOL – Laughing Out Loud") über die Sängerin Dalida
(Sveva Alviti), die mit Hits in mehr als zehn verschiedenen Sprachen (darunter
"Bambina" und "Am Tag, als der Regen kam") nach dem Zweiten
Weltkrieg zu einem Weltstar aufstieg.
"Kedi – Von Katzen und Menschen":
"Kedi – Von Katzen und Menschen":
Hochgelobter türkischer Dokumentarfilm über sieben von Hunderttausenden Straßenkatzen, die traditionell durch Istanbul streifen.
17. August:
"Bullyparade –
Der Film":
15 Jahre nach dem Ende (und 20 Jahre nach der Geburt) der kultigen TV-Sketchparade
melden sich Michael "Bully" Herbig, Christian Tramitz und Rick
Kavanian endlich wieder als Team zurück und lassen ihre beliebtesten Figuren –
wie Abahachi und Ranger, Captain Kork, Mr. Spuck und Schrotty oder Kaiser Franz
und Sissi – neue Abenteuer erleben. Obwohl der erste Trailer nicht unbedingt
vor Wortwitz sprüht, freue ich persönlich mich auf das
"Bullyparade"-Comeback und hoffe inständig, daß die alte Magie des
Trios immer noch wirkt.
"Table 19 – Liebe
ist fehl am Platz":
Die US-Tragikomödie von TV-Spezialist Jeffrey Blitz
("The Office", "Review") hat eine charmante Prämisse – es
geht um eine Gruppe von Außenseitern, die bei einer Hochzeit eigentlich
eher unerwünscht sind und deshalb zusammen um den hintersten Tisch gruppiert
werden – und mit Anna Kendrick ("Pitch Perfect") eine bezaubernde Hauptdarstellerin, die Kritiken sind trotzdem mittelmäßig ausgefallen. Die
Handlung ist wohl hoffnungslos überfrachtet und die Treffsicherheit der Gags ist nicht allzu
hoch …
"Bigfoot
Junior" (3D):
Der belgisch-französische Kinder-Animationsfilm von den
"Sammys Abenteuer"-Machern dreht sich um den einzelgängerischen Teenager Adam, der
herausfindet, daß sein seit vielen Jahren abwesender Vater der legendenumwobene
Bigfoot höchstpersönlich ist! Als ein fieser Konzern davon Wind bekommt und
Bigfoots DNA will, müssen Vater und Sohn flüchten.
"Ein Sack voll
Murmeln":
In Frankreich sahen über eine Million Kinogänger das
preisgekrönte Jugend-Kriegsdrama über zwei jüdisch-französische Brüder, die
während des Zweiten Weltkrieges (und zu Beginn des deutschen Frankreich-Feldzuges)
getrennt von ihren Eltern den schwierigen und langen Weg von Paris nach
Südfrankreich beschreiten, wo sie sich vor den Nazis sicher wähnen.
Da kann der türkische Präsident Erdogan noch so sehr toben,
die Filmemacher weltweit lassen sich nicht davon abhalten, den Völkermord an
den Armeniern durch das Osmanische Reich während des Ersten Weltkriegs
cineastisch zu beleuchten. Allerdings scheint das Thema nicht so einfach
umzusetzen zu sein, denn nachdem vor drei Jahren bereits Fatih Akins "The
Cut" bei Kritikern und Publikum nur mäßig abschnitt, droht ein ähnliches
Schicksal der erheblich aufwendiger produzierten (das Budget soll bei $90 Mio.
liegen) englischsprachigen Erzählung von "Hotel Ruanda"-Regisseur
Terry George. In den USA ist "The Promise" jedenfalls trotz
der Starbesetzung mit Oscar Isaac ("Star Wars Episode VII") und Christian Bale böse gefloppt, im
Rest der Welt dürfte es auch angesichts mediokrer Kritiken kaum besser laufen.
Vor allem die Entscheidung, ein Liebesdreieck in den Mittelpunkt der Story zu stellen und die dramatischen historischen Ereignisse überschatten
zu lassen, wird als großer Fehler betrachtet – auch wenn das die normalen
Zuschauer weniger zu stören scheint.
24. August:
Die Trailer lassen diesen Actionfilm wie die weibliche Version
von "John Wick" wirken und das dürfte auch kein Zufall sein – nicht
nur, weil "John Wick" und "John Wick 2" sehr erfolgreich und damit nachahmenswert waren, sondern vor allem deshalb, weil "Atomic Blonde"-Regisseur David
Leitch neben Chad Stahelski der Co-Regisseur von "John Wick" war.
Genrefans dürfen also einiges erwarten von "Atomic Blonde", zumal
die Hauptdarstellerin Charlize Theron ("Mad Max: Fury Road") bekanntlich schon oft gezeigt hat, wie
wunderbar sie solche Badass-Rollen verkörpern kann. Und tatsächlich fallen die
Kritiken positiv aus, wenn auch nicht ganz so gut wie bei "John
Wick". Worum geht es? Theron spielt die Spionin Lorraine, die Ende
1989 und damit kurz vor der Wende in Berlin im Fall eines ermordeten Kollegen
ermittelt, dem offenbar eine Liste mit den Namen sämtlicher britischer Spione
in der Region gestohlen wurde …
"Happy
Family" (3D):
Die Handlung des deutschen, ausdrücklich auch auf den
englischsprachigen Markt abzielenden 3D-Animationsfilms von "Konferenz der
Tiere"-Regisseur Holger Tappe klingt vielversprechend: Basierend
auf einem Roman von David Safier ("Jesus liebt mich") geht es um die
vierköpfige Familie Wünschmann, die von einer Hexe verflucht wird. Die Folge
des Fluchs: Vater wird zu Frankensteins Kreatur, Mutter zu einem Vampir, die
pubertierende Tochter zur Mumie und ihr jüngerer Bruder zum Werwolf. Auf der
Jagd nach der Hexe, die den Fluch zurücknehmen soll, treffen die
Wünschmanns auch auf ein paar echte Monster wie Graf Dracula … Daß man in den
Film große Hoffnungen setzt, zeigt bereits die Sprecherriege, denn in der
deutschen Fassung sind u.a. Hape Kerkeling (als Dracula), Oliver Kalkofe,
Tobias Meister (Synchronsprecher von Brad Pitt) und Martina Treger
(Synchronsprecherin von Carrie-Ann Moss und Sharon Stone) zu hören, in der
englischen Jason Isaacs, Emily Watson, Jessica Brown Findlay und Nick Frost.
"Annabelle 2: Creation":
"Annabelle", das erste Spin-Off des extrem
erfolgreichen Gruselfilms "Conjuring", konnte 2014 zwar bei weitem
nicht an dessen Qualität anknüpfen, erwies sich aber als
kommerzieller Erfolg. Deshalb steht nun eine Fortsetzung ins Haus, die
eigentlich ein Prequel ist und zeigt, wie die von bösen Mächten besessene Puppe
entstand. Deren Erschaffer verkörpert Anthony LaPaglia (TV-Serie
"Without a Trace") und seine Ehefrau Miranda Otto ("Der Herr der
Ringe"). Auf eine qualitative Verbesserung zum Vorgänger läßt der neue
Regisseur David F. Sandberg hoffen, der vergangenes Jahr mit seinem
Überraschungserfolg "Lights Out" sein Können bewies.
"Tulpenfieber":
Jeder Student der
Wirtschaftswissenschaften dürfte früher oder später einmal etwas über das
"Tulpenfieber" hören oder lesen, das im 17. Jahrhundert in den
Niederlanden grassierte und als Paradebeispiel für eine extreme Blasenbildung
gilt, wie sie auch Ursache für die Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007 war –
nur daß es dabei um Hypotheken ging, wohingegen es beim Tulpenfieber die
namensgebenden Blumen waren, die aufgrund extrem hoher Nachfrage nach
bestimmten Sorten vorübergehend teurer als ganze Häuser gehandelt wurden, ehe
die Preise einbrachen und viele Menschen in den Ruin trieben. Dieses
betriebswirtschaftliche Phänomen bildet in Justin Chadwicks ("Die Schwester
der Königin") Romanverfilmung den Hintergrund für eine Dreiecksbeziehung
zwischen einem reichen Kaufmann (Christoph Waltz), seiner schönen jungen Frau
(Alicia Vikander, "Ex
Machina") und einem Maler (Dane DeHaan, "Chronicle"), der
ihr Portrait malen soll.
"Hampstead Park –
Aussicht auf Liebe":
Obwohl er selbst erst 46 Jahre alt ist, hat sich der
britische Regisseur Joel Hopkins bereits zu einer Art Spezialist für reife
Romanzen entwickelt. Diesem Schema bleibt er treu, denn nach "Liebe auf
den zweiten Blick" und "Wie in alten Zeiten" handelt auch
"Hampstead Park" von zwei nicht mehr ganz jungen Menschen, die sich
auf Umwegen ineinander verlieben – während aber bei den beiden früheren
Filmen die komödiantischen Töne überwogen, geht es dieses Mal etwas dramatischer
zu. Die in London lebende amerikanische Witwe Emily (Diane Keaton, "Der Stadtneurotiker") und der unangepaßte Donald
(Brendan Gleeson) lernen sich kennen, als Donald von einigen Schlägern
attackiert wird. Wie sich herausstellt, soll er vertrieben werden, damit ein
prestigeträchtiges Bauvorhaben durchgeführt werden kann. Emily hilft ihm dabei,
sich dagegen zu wehren und so kommen sie sich immer näher … Erste Kritiken sind recht mäßig ausgefallen.
31. August:
In der Actionkomödie von Patrick Hughes ("The Expendables 3") spielt Ryan Reynolds den
herausragenden Bodyguard Michael, der seinen wohl schwierigsten Auftrag erhält:
Er soll den berüchtigten Auftragskiller Darius (Samuel L. Jackson) auf dem Weg
zu dessen Aussage als Kronzeuge vor dem internationalen Strafgerichtshof gegen
einen skrupellosen Diktator (Gary Oldman) beschützen. An sich schon eine
Herausforderung, da besagter Diktator natürlich alles unternimmt, um Darius an
seiner Aussage zu hindern – noch pikanter wird die Sache dadurch, daß der
Killer und sein vorübergehender Bodyguard seit vielen Jahren Erzfeinde sind und
schon mehrfach versucht haben, sich gegenseitig zu töten …
"Terminator 2 – Tag der Abrechnung" (3D):
Nach "Titanic" bringt James Cameron auch den gefeierten, 1991 erschienenen zweiten Teil der "Terminator"-Reihe in einer 3D-Konvertierung in die Kinos, in dem Arnold Schwarzenegger vom titelgebenden Bösewicht des Originals unerwartet (da umprogrammiert) zum Beschützer von Sarah Connor (Linda Hamilton) und Sohn (Edward Furlong) wird. Ein noch fortschrittlicheres Terminator-Modell (Robert Patrick) ist den Connors aber bereits auf der Spur.
"Jugend ohne Gott":
Die modernisierte Adaption des Romans von Ödön von Horváth
(den sicher viele in ihrer Jugend in der Schule lesen mußten/durften) spielt in
einem Deutschland der nicht fernen Zukunft, in dem Effizienz das Allerwichtigste ist –
mit den zu erwartenden Folgen für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Moral.
Außenseiter Zach (Jannis Niewöhner) und einige andere notenstarke Schüler sollen in
einem speziellen Camp auf die Uni vorbereitet werden, doch das geht ziemlich
schief, als Zach im Wald auf eine Gruppe von Jugendlichen trifft, die sich von der
gnadenlosen Leistungsgesellschaft abgekoppelt haben, und es schließlich sogar
zu einem Mord kommt … "Heidi"-Regisseur Alain Gsponer hat für seine
Neuinterpretation einen beeindruckenden Cast zusammengestellt,
der neben Niewöhner u.a. Emilia Schüle (TV-Serie "Charité"), Anna
Maria Mühe ("Mein Blind Date mit dem Leben"), Fahri Yadrim ("Der
Medicus"), Iris Berben und Alicia von Rittberg ("Herz aus Stahl") umfaßt.
"The Comedian":
Regie-Altmeister
Taylor Hackford ("Ein Offizier und
Gentleman", "Im Auftrag des Teufels") setzt Altstar Robert De
Niro in der in den USA ziemlich negativ rezensierten romantischen
Komödie als ehemaligen Star-Komiker in Szene, dessen Karriere sich ihrem
Ende zuzuneigen scheint. Als er als Folge eines Zwischenfalls bei einem
Auftritt dazu verdonnert wird, Sozialstunden abzuleisten, trifft er auf
die
deutlich jüngere Harmony (Leslie Mann, "Immer Ärger mit 40"), in die er
sich prompt verliebt.
"The Limehouse Golem":
Der atmosphärische, langsam erzählte britische
Grusel-Thriller spielt im späten 19. Jahrhundert und schildert die Ermittlungen des erfahrenen Londoner Inspektors Kildare (Bill Nighy) in einer unheimlichen
Mordserie.
"David Lynch: The Art Life":
"David Lynch: The Art Life":
Ein von den Kritikern gelobter Dokumentarfilm über einen der unangepaßtesten Filmemacher der letzten Jahrzehnte: David Lynch ("Mulholland Drive", "Dune", "Eraserhead", "Blue Velvet", "Twin Peaks"). Dabei stehen in dem von Lynch selbst erzählten Film primär seine jungen Jahre im Mittelpunkt und die Frage, wie und warum er zu genau dem Künstler wurde, der er ist.
Das waren sie also, die größten, interessantesten und/oder vielversprechendsten deutschen Kinostarts im Juli und August; im ersten Teil meiner Herbstvorschau wird dann schon wieder die Awards Season deutlich ihre Schatten vorauswerfen.
Bei Gefallen an meinem Blog würde ich mich über die Unterstützung von "Der Kinogänger" mittels etwaiger Bestellungen über einen der amazon.de-Links in den Rezensionen oder über das amazon.de-Suchfeld oder das jpc-Banner in der rechten Spalte freuen, für die ich eine kleine Provision erhalte.
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