Letztes Update vom 7. Juli: Der gefeierte Indie-SciFi-Horrorfilm "The Endless" wurde um eine Woche auf den 9. August vorgezogen. Der Indie-Thriller "Searching" mit John Cho und Debra Missing verschiebt sich dagegen vom 30. August auf den 20. September. Neu am 23. August ist der Horrorfilm "Slender Man".
Nachdem während der Fußball-Weltmeisterschaft vergleichsweise wenige Filme den Sprung in die deutschen Kinos wagten, gibt es im Juli und August dafür Neustarts jeglicher Couleur in Hülle und Fülle, darunter Sommer-Blockbuster wie Marvels "Ant-Man and the Wasp" oder "Mission: Impossible 6", Komödien wie "Bad Spies" oder "Asphaltgorillas" und sogar schon ein paar OSCAR-Hoffnungen wie "BlacKkKlansman" oder "Sicario 2":
Nachdem während der Fußball-Weltmeisterschaft vergleichsweise wenige Filme den Sprung in die deutschen Kinos wagten, gibt es im Juli und August dafür Neustarts jeglicher Couleur in Hülle und Fülle, darunter Sommer-Blockbuster wie Marvels "Ant-Man and the Wasp" oder "Mission: Impossible 6", Komödien wie "Bad Spies" oder "Asphaltgorillas" und sogar schon ein paar OSCAR-Hoffnungen wie "BlacKkKlansman" oder "Sicario 2":
5. Juli:
"The First
Purge":
Die vierte Teil der erfolgreichen
"Purge"-Horror-Actionreihe ist chronologisch der erste, denn es
handelt sich um ein Prequel, das zeigt, was während der allerersten, auf
einen New Yorker Stadtteil begrenzten "Säuberung" – eine Nacht, in
der alles erlaubt ist, auch Mord – geschah. Reihenschöpfer James DeMonaco
ist diesmal nur als Drehbuch-Autor und Produzent an Bord, die Leitung
überließ er Gerard McMurray ("Burning Sands"). Bekannteste
Darstellerin ist die OSCAR-Gewinnerin Marisa Tomei ("Crazy, Stupid, Love.").
"How to Party With Mom":
Filmkenner haben das Muster längst entschlüsselt: Wenn
die Comedy-Spezialistin Melissa McCarthy einen Film mit ihrem Ehemann Ben Falcone
als Regisseur und Autor dreht, dann fällt das Resultat meist qualitativ
enttäuschend aus und auch die Einspielergebnisse halten sich in Grenzen ("Tammy
– Voll abgefahren", "The Boss") – wenn sie mit anderen Kreativen arbeitet, stehen die Chancen auf einen kommerziellen Hit mit guten
Kritiken viel besser ("Brautalarm", "Taffe Mädels",
"Spy"). Die schlechte Nachricht ist nun, daß "How to Party With
Mom" zur ersten Kategorie zählt … McCarthy spielt hier Deanna, die,
nachdem ihr Mann sie verläßt, beschließt, aufs College zu gehen – und zwar auf
das gleiche wie ihre Tochter (Molly Gordon, TV-Serie "Animal Kingdom"), die darüber nachvollziehbarerweise
nicht allzu begeistert ist. Doch Deanna mischt das College mächtig auf …
"Die Frau, die
vorausgeht":
In dem recht wohlwollend besprochenen Biopic von Susanna
White ("Die zauberhafte Nanny 2") spielt die großartige Jessica Chastain
("Zero Dark Thirty") die New Yorker Künstlerin Caroline Weldon, die
Ende des 19. Jahrhunderts ein Portrait des berühmten Lakota-Häuptlings Sitting
Bull (Michael Greyeyes) malen soll und dabei viel über den Kampf der
Ureinwohner um die Rechte an ihrem Land erfährt. Als ein fieser Colonel (Sam
Rockwell, "Three Billboards …") die Lakota vertreiben will, stellt
sich für Caroline die Frage, wie weit ihre Unterstützung für die Ureinwohner
gehen soll.
"Liebe bringt
alles ins Rollen":
Der französische Komödienhit (mehr als 2,3 Millionen Zuschauer) von und mit Franck Dubosc – das Regiedebüt des aus Filmen wie
"Camping" und "Asterix bei den Olympischen Spielen"
bekannten Mimen – handelt von dem Geschäftsmann und chronischen Frauenhelden
Jocelyn (Dubosc). Durch ein Mißverständnis glaubt das neue Ziel seiner
Anstrenungen Julie (Caroline Anglade), Jocelyn sitze im Rollstuhl; da dieser
das für einen Vorteil hält, beläßt er es dabei. Kompliziert wird es, als er
Julies Schwester Florence (Alexandra Lamy) kennenlernt, denn die ist tatsächlich an den
Rollstuhl gefesselt. Und dann verliebt sich Jocelyn auch noch in Florence …
Die Geschichte dürfte deutschen Komödienkennern bekannt vorkommen, jedenfalls
erinnert sie stark an "Wo ist Fred?" mit Til Schweiger und Alexandra
Maria Lara. "Liebe bringt alles ins Rollen" scheint aber kein Remake
zu sein und setzt wohl stärker auf Romantik als der ziemlich klamaukige
deutsche Film.
"Ein Kind zur
Zeit – The Child in Time":
Britisches TV-Drama nach Ian McEwan ("Abbitte") über
den Kinderbuchatuor Stephen Lewis (Benedict Cumberbatch), dessen vierjährige Tochter
während des gemeinsamen Einkaufens im Supermarkt verschwindet. In den folgenden
Jahren verschlechtert sich deshalb Stephens Ehe mit Julie (Kelly Macdonald,
"Trainspotting") zusehends …
"Time Trial – Die
letzten Rennen des David Millar":
Doku über den früheren schottischen Radsport-Star David
Millar, der bei der Tour de France mehrere Etappensiege feiern konnte, 2004
aber des Dopings überführt wurde – der Regisseur Finlay Pretsell thematisiert in
seinem Film auch die Auswirkungen des psychischen Drucks auf den Sportler.
12. Juli:
"Skyscraper"
(3D):
Dwayne Johnson ist inzwischen nicht nur der wahrscheinlich größte
globale Hollywood-Star, sondern auch einer der meistbeschäftigten. Erst Ende
2017 gelang ihm mit "Jumanji 2" ein Riesenerfolg, im Frühjahr 2018
spielte auch "Rampage" mehr als das Dreifache seines Budgets ein und nun steht bereits die nächste actionreiche Großproduktion
ins Haus. "Skyscraper" von Regisseur Rawson Marshall Thurber
("Central Intelligence") ist ein klassischer Katastrophenfilm – damit
hat Johnson dank "San Andreas" ja Erfahrung –, in dem Johnson den routinierten Sicherheitschef beim Bau des höchsten Wolkenkratzers der Welt in
China spielt, Will Sawyer. Als ein verheerendes Feuer im 96. Stock ausbricht
und Hunderte Menschen auf den höheren Etagen festsitzen – darunter seine eigene
Familie –, ist Wills ganzes Können gefragt …
"Die Farbe des
Horizonts":
Thematisch gar nicht so unähnlich zu "Skyscraper"
ist Baltasar Kormákurs ("Everest") "Die Farbe des
Horizonts", denn auch hier geht es um Leben und Tod. Doch allzu groß dürfte die
Zielgruppenüberschneidung trotzdem nicht ausfallen, denn während sich
"Skyscraper" vorrangig an männliche Actionfans richtet, dürfte dieses
romantische Survival-Drama sich – wie Ende
2017 der Genrekollege "Zwischen zwei Leben" – primär an
weibliche Kinogänger richten. Der "Big Little Lies"-Star Shailene Woodley
spielt in der Verfilmung einer wahren Geschichte die abenteuerlustige Tami, die
von Tahiti aus zu einem Segeltörn quer über den Pazifik aufbricht und auch ihre
charmante neue Bekanntschaft Richard (Sam Claflin, "Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten") mitnimmt – nachdem die beiden jedoch in einen
schweren Sturm geraten, in dem das Boot ernsthaft beschädigt und Richard
verletzt wird, wird aus dem Abenteuer ein erbitterter Überlebenskampf.
"Super Troopers
2":
Dank Crowdfunding kommt 17 Jahre nach "Super Troopers –
Die Superbullen" eine neue derbe Komödie der US-Comedytruppe Broken
Lizard ins Kino, die eine Handvoll untalentierter Cops bei ihren
haarsträubenden Erlebnissen begleitet. Der Brachialhumor kam bei den
US-Kritikern ebensowenig gut an wie schon beim ersten Teil, dessen
nordamerikanisches Einspielergebnis die Fortsetzung aber trotzdem locker
übertraf (inflationsbereinigt allerdings nur knapp).
"Foxtrot":
Es kommt nicht allzu häufig vor, daß ein für den
Auslands-OSCAR vorgeschlagener Film von hochrangigen Politikern des
einreichenden Staates ausgiebigst beschimpft und mit zahllosen Unglückswunschen
belegt wird. Dem israelischen Anti-Kriegsdrama "Foxtrot" von "Lebanon"-Regisseur Samuel
Maoz ist genau das passiert, denn einige ganz besonders
nationalistische Vertreter der aktuellen rechtsreligiösen Regierung fanden es
gar nicht patriotisch, daß in dem Film die Auswirkungen des langwierigen Konflikts
zwischen Israelis und Palästinensern auf die israelische Bevölkerung betont
ausgewogen und kritisch beleuchtet werden. Dies geschieht anhand des Ehepaars
Michael und Daphna Feldmann, dem mitgeteilt wird, daß ihr 19-jähriger Sohn Jonathan während des
Militärdienstes getötet wurde – was sich wenig später als Irrtum mit
schwerwiegenden bürokratischen Folgen erweist. Laut der Kultusministerin (und früheren Offizierin) Regev (die den Film nach eigener Aussage gar
nicht gesehen hat) ist das ein anti-militärisches Machwerk, das die Moral der
heldenhaften Soldaten untergrabe. Nunja, für die deutschen Zuschauer dürfte
wichtiger sein, daß sich die Kritiker weltweit mit Lob überschlagen (bei Rotten
Tomatoes steht "Foxtrot" bei 96% positiven Rezensionen) und es weit
über ein Dutzend Auszeichnungen gab, darunter beim Israelischen Filmpreis und
beim Filmfestival in Venedig. Für die erwartete OSCAR-Nominierung reichte es nach
der Schmutzkampagne jedoch nicht …
"Lomo – The Language of Many Others":
In dem formal ungewöhnlichen, beim Filmfest München mit dem
Drehbuchpreis prämierten Coming of Age-Drama von Regiedebütantin Julia Langhof
geht es um den an der Schwelle zum Erwachsensein stehenden Schüler Karl (Jonas
Dassler), der noch keine echten Zukunftspläne hat und sich vor allem auf
sein erfolgreiches Blog konzentriert, in dem er ziemlich offenherzig seinen ungeschönten (Familien-)Alltag mit dem von Familien überall auf der
Welt vergleicht. Eine sehr unglücklich verlaufende Liebesbeziehung verleitet
Karl dazu, daß er sich immer öfter alle möglichen Entscheidungen von seinen
Followern diktieren läßt …
"Die Rückkehr des
Helden":
Knapp 800.000 Zuschauer zählte die im frühen 19. Jahrhundert
französische Historienkomödie in ihrer französischen Heimat, in der es um den
Armee-Kapitän Neuville (Jean Dujardin, "The Artist") geht. Dieser ist
ein rechter Frauenheld und generell ziemlich großspurig, will sich nun aber mit
der jungen, aus wohlhabendem Elternhaus stammenden Pauline (Noémie
Merlant) verloben – muß stattdessen aber in den Krieg ziehen. Um Pauline zu
trösten, schreibt ihre große Schwester Elisabeth (Mélanie Laurent,
"Inglourious Basterds") ihr fortan regelmäßig Briefe in Neuvilles Namen, in denen
"er" von seinen Heldentaten berichtet – was zu Problemen führt, als der
echte Neuville Jahre später als Deserteur aus dem Krieg zurückkehrt.
"Auf der Suche
nach Ingmar Bergman":
Die deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta ("Hannah
Arendt") hat einen Dokumentarfilm über den legendären schwedischen Filmemacher
Ingmar Bergman ("Wilde Erdbeeren", "Das siebente Siegel")
gedreht, in dem es auch um dessen Einfluß auf ihre eigene Karriere sowie die
anderer europäischer Regisseure wie Olivier Assayas ("Die Wolken von Sils
Maria"), Ruben Östlund ("The Square") oder Mia Hansen-Løve
("Alles was kommt") geht.
"Ryuichi Sakamoto: Coda":
Der japanisch-amerikanische "Lost in
Translation"-Produzent Stephen Nomura Schible hat eine Dokumentation über
den brillanten und sehr vielseitigen japanischen Komponisten Ryuichi Sakamoto
gedreht, der neben zahlreichen Studioalben auch die Musik zu Filmen wie
"Der letzte Kaiser" (dafür gewann er den OSCAR) und "The Revenant"
schrieb.
16./19. Juli:
"Hotel
Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub" (3D):
Bereits am Montag kommt der Teil 3 der
beliebten Animationsfilm-Reihe "Hotel Transsilvanien" von Genndy
Tartakovsky in die Kinos. Dieses Mal nehmen die (überwiegend)
liebenswerten Monster an einer Kreuzfahrt nur für Monster teil, was für
allerlei Turbulenzen sorgt – auch, weil sich Dracula (in der Synchronfassung
gesprochen von Rick Kavanian) in die Kapitänin Ericka (Anke Engelke) verguckt,
die allerdings die Alarmglocken seiner Tochter Mavis (Janina Uhse) klingeln
läßt …
Denis Villeneuves brillanter Drogen-Actionthriller "Sicario" mit Emily
Blunt, Josh Brolin und Benicio del Toro war mein Lieblingsfilm des
Jahres 2015. Nun folgt eine Fortsetzung, zwar ohne Villeneuve und Blunt, aber
mit Brolin, del Toro und vor allem auch wieder von Taylor Sheridan, dem meiner
Meinung nach aktuell besten Drehbuch-Autoren Hollywoods (wie außer
"Sicario" auch "Hell or High Water" und "Wind
River" belegen). Das Fehlen von "Blade Runner 2049"-Regisseur
Villeneuve ist sicher bedauerlich, der Italiener Stefano Sollima
("Suburra", TV-Serie "Gomorrah") sollte aber ein guter
Ersatz sein. Der undurchschaubare CIA-Agent Graver (Brolin) kämpft noch immer
mit allen Mitteln gegen die mexikanischen Drogenkartelle an (die nun auch noch
islamistische Terroristen über die US-Grenze schmuggeln) und bedient sich dazu
wieder seiner inoffiziellen Geheimwaffe, des früheren Undercover-Agenten
Alejandro (Benicio del Toro). Allerdings läuft einmal mehr nicht alles nach Plan,
weshalb die beiden langjährigen Partner plötzlich zu erbitterten Gegnern werden
… Die US-Kritiken sind gut ausgefallen, wenngleich nicht so stark wie beim Vorgänger. Autor Sheridan arbeitet übrigens bereits an einem dritten Teil, der dann die Trilogie abschließen soll.
"Mamma Mia!
Here We Go Again":
Zehn Jahre nach der extrem erfolgreichen Adaption des
ABBA-Theatermusicals "Mamma Mia!" findet sich fast die gesamte
damalige Crew zu einer Fortsetzung des Gute Laune-Sommerhits zusammen. Zwar hat
der Regisseur gewechselt (Ol Parker ersetzt Phyllida Lloyd), aber die beiden
Drehbuch-Autorinnen sind ebenso wieder mit dabei wie der hochkarätige Cast um
Meryl Streep, Pierce Brosnan, Colin Firth, Stellan Skarsgård und Amanda
Seyfried – verstärkt um Cher und Andy Garcia. Über die Handlung ist noch nicht
viel bekannt, die dürfte aber erneut ziemlich nebensächlich sein im Vergleich
zu den bestimmt wieder hübsch choreographierten ABBA-Musicalnummern …
"Endless
Poetry":
Im neuen Werk des kontroversen, aber begnadeten und
visionären chilenischen Filmemachers hat Alejandro Jodorowsky ("El
Topo", "Der heilige Berg") sein eigenes Leben verfilmt –
natürlich gewohnt surreal. Es geht vor allem um seine jungen Jahre, in denen er
den Weg zur Kunst fand. Das klingt unspektakulär, ist aber gemäß den
begeisterten Kritiken originell und höchst künstlerisch umgesetzt. Gespielt
wird Jodorowsky übrigens von seinem eigenen Sohn Adan.
26. Juli:
Viele Zuschauer (mich eingeschlossen) haben sich vermutlich
noch nicht von den epochalen Ereignissen in "Avengers: Infinity War"
erholt, da setzt das Marvel Cinematic Universe schon zum nächsten Streich an.
Doch wer sich erste Antworten oder zumindest Andeutungen auf die Fortsetzung von
"Infinity War" erhofft, dürfte enttäuscht werden, denn der
zweite "Ant-Man"-Solo-Auftritt (bzw. in diesem Fall Duo-Auftritt)
spielt vor dem dritten "Avengers"-Film und erklärt voraussichtlich, warum
Scott Lang alias Ant-Man dort nicht auftauchte – mit echten neuen Informationen
ist also wohl frühestens am Filmende oder in den obligatorischen zusätzlichen
Szenen im oder nach dem Abspann zu rechnen. "Ant-Man and the Wasp"
sollte jedoch für sich genommen unterhaltsam genug werden, immerhin ist das
Team des nicht überragenden, aber sehr sympathischen Erstlings fast komplett
wieder dabei und wird noch ergänzt um Michelle Pfeiffer, welche die totgeglaubte
Mutter von Wasp (Evangeline Lilly) spielt, der kampfstarken Tochter
von Scotts Mentor Dr. Pym (Michael Douglas).
"Catch Me!":
"Basierend auf einer wahren Geschichte" ist wahrscheinlich der am häufigsten geäußerte bzw. geschriebene Satz der Filmhistorie,
wobei er manchmal schlicht gelogen ist und sehr oft stark übertrieben oder frei interpretiert (z.B. bei den ganzen Geisterfilmen á la "Amityville Horror"). Relativ dicht an die Wahrheit scheint sich "Catch Me!"
von Regisseur Jeff Tomsic zu halten, der auf einem Zeitungsartikel über eine
Freundesgruppe basiert, die sich seit 30 Jahren einmal im Jahr einen Monat
lang Zeit nimmt für eine arg ausgeartete Version des Kinderspiels
"Fangen". Das ist zumindest mal eine originelle Prämisse mit einigem
erzählerischen Potential, allerdings wird das laut den eher mittelmäßig
ausgefallenen Kritiken trotz einer spielfreudigen Besetzung (u.a. Jeremy
Renner, Jon Hamm, Ed Helms) nicht richtig ausgeschöpft. Anspruchslos-alberne
Sommerkino-Unterhaltung dürfte trotzdem geboten werden.
"Papillon":
Franklin J. Schaffners Gefängnisdrama "Papillon"
aus dem Jahr 1973, in dem Steve McQueen und Dustin Hoffman die Hauptrollen
spielten, zählt zu den großen Filmklassikern. Braucht man da wirklich ein
Remake? In diesem Fall vielleicht schon, denn auch "Papillon" basiert
auf einer wahren Story, die der französische Ex-Häftling Henri Charriére
in seinem autobiographischen Roman erzählt – und die von Schaffners Film
ziemlich frei umgesetzt wurde. Die Neuverfilmung des außerhalb seiner Heimat
wenig bekannte Dänen Michael Noer ("R") soll sich enger an die
Vorlage halten und schildert den gewagten Ausbruchsversuch der in den 1930er
Jahren in eine Strafkolonie in Französisch-Guayana verfrachteten Henri (Charlie
Hunnam, "Die versunkene Stadt Z") und Louis (Rami Malek, TV-Serie
"Mr. Robot"). Ersten Vorabkritiken zufolge mag der neue
"Papillon" zwar realistischer sein, qualitativ reicht er aber wohl
(wenig überraschend) bei weitem nicht an den alten heran.
In den USA ist der Noir-Actionthriller von
Langfilm-Regiedebütant Drew Pearce (Drehbuch-Autor von "Iron Man 3")
ziemlich gefloppt, was angesichts recht wohlwollender Kritiken und einer
starken Besetzung bedauerlich ist. Alleine die Rückkehr von OSCAR-Gewinnerin
Jodie Foster vor die Kamera (letztmals agierte sie 2013 im SciFi-Actionfilm
"Elysium") ist für mich Grund genug für einen Kinobesuch, doch auch
die Geschichte klingt interessant: Foster spielt die Krankenschwester Jean, die mit
ihrem Assistenten (Dave "Drax" Bautista") in einem wenig
verheißungsvollen Los Angeles des Jahres 2028 ein Untergrund-Krankenhaus
für Kriminelle betreibt. Strenge Regeln sorgen dafür, daß sich dort
die Gangster nicht gegenseitig an die Kehle gehen, doch einige Neuzugänge
(gespielt u.a. von Jeff Goldblum und Sofia Boutella) forcieren eine
Eskalation … Dramaturgisch soll das eher wenig beeindruckend sein, doch die
schillernden Figuren und ihre Darsteller machen vieles wett.
2./5. August:
Bisher zeichnete sich die langlebige, 1996 gestarete
Action-Agentenfilm-Reihe auch dadurch aus, daß mit jedem Teil der Regisseur
wechselte und damit ebenso ganz bewußt der Stil. Dieses Erfolgsrezept wird
erstmals durchbrochen, denn "Rogue Nation"-Regisseur Christopher
McQuarrie (einst Drehbuch-Autor von "Die üblichen Verdächtigen")
zeichnet auch für "Fallout" verantwortlich. Hoffentlich kein
schlechtes Omen, aber da "Rogue Nation" ziemlich gut war, sollten wir
optimistisch bleiben. Das bewährte Team vor der Kamera um Tom Cruise, Simon
Pegg, Ving Rhames und Rebecca Ferguson (sowie Alec Baldwin als
Geheimdienstchef) kehrt zurück und wird ergänzt um Henry "Superman"
Cavill und Angela Bassett. Jeremy Renner wird dagegen zumindest als
Hauptdarsteller fehlen (vielleicht gibt es ja ein Cameo). Über die Story ist
noch nicht sehr viel bekannt, aber Ethan Hunt (Cruise) wird mit Entscheidungen aus
seiner Vergangenheit konfrontiert, die (wie üblich) den Weltfrieden bedrohen.
"Destination
Wedding":
Klassische romantische Komödien aus Hollywood sind eine
Seltenheit geworden in den Kinos – spätestens, seit Meg Ryan und Hugh Grant
etwas zu alt geworden sind für ihre RomCom-Paraderollen. Vielleicht kann gerade
dieser Zwangsentzug für die Anhänger des Genres dafür sorgen, daß
"Destination Wedding" von Victor Levin (der lange vor allem als
TV-Produzent von Serien wie "Verrückt nach dir" und "Mad
Men" tätig war, mit seinem warmherzigen Kinodebüt "Von 5 bis 7"
mit Anton Yelchin aber bereits bewiesen hat, daß er auch als Regisseur und
Drehbuch-Autor einiges drauf hat) ein Erfolg wird. Die Prämisse – zwei nicht mehr ganz junge, ziemlich
griesgrämige Menschen treffen sich auf dem Flug zur gleichen Hochzeit und
stellen sofort fest, daß sie sich nicht leiden können (was selbstredend nicht so
bleiben wird) – klingt jedenfalls amüsant und die Besetzung der beiden
Hauptrollen mit Keanu Reeves und Winona Ryder wirkt sehr sympathisch.
"Grenzenlos":
Zwei deutsche Filmemacher-Legenden, ein klarer Trend: Sowohl
Werner Herzog als auch Wim Wenders haben schon seit Jahren keinen Spielfilm mehr
gedreht, der Kritiker oder Publikum wirklich überzeugt hätte – mit ihren
Dokumentarfilmen feiern sie dagegen regelmäßig Erfolge. Während Wenders'
"Papst Franziskus"-Doku noch erfolgreich in den deutschen Kinos
läuft, steht sein nächster fiktiver Film bereits in den Startlöchern, seine
Premiere feierte "Grenzenlos" bereits im letzten Herbst beim Festival
von Toronto – wo der mit James McAvoy ("Split") und Alicia Vikander ("Tomb Raider") hochkarätig besetzte
romantische Thriller komplett durchfiel. McAvoy und Vikander spielen
James und Danielle, die sich zufällig in einem französischen Hotel kennenlernen
und ineinander verlieben. Während sich Tiefseetaucherin Danielle Monate später
auf einen gefährlichen Tauchgang in Grönland vorbereitet, bricht ihr Kontakt zu
James unvermittelt ab – kein Wunder, der Geheimagent wurde von Dschihadisten
gefangengenommen … Die schauspielerischen Leistungen und die schönen Bilder
werden von den Kritikern gelobt, das Drehbuch von Erin Dignam ("Das gelbe
Segel") soll dagegen viel zu ziellos und langweilig sein, um das Interesse
wachzuhalten.
"Zuhause ist es
am schönsten":
Die Hollywood-Karriere des italienischen Filmemachers
Gabriele Muccino ließ sich mit "Das Streben nach Glück" und
"Sieben Leben" gut an, ist nach den Flops von "Kiss the
Coach" und "Väter und Töchter" aber wohl schon wieder am Ende.
Logisch, daß er daher nach Italien zurückgekehrt ist, wo er mit "Zuhause ist es
am schönsten" eine Tragikomödie drehte, die Ende Juni immer noch der
vierterfolgreichste Film des Jahres 2018 in Italien ist (sowie der erfolgreichste
italienische). Im Mittelpunkt des Interesses steht die goldene Hochzeit von
Alba (Stefania Sandrelli, "Der große Irrtum") und Pietro (Ivano Marescotti, "King Arthur"), die mit
einem großen Fest gefeiert wird. Doch wenig überraschend müssen zuerst etliche
Konflikte innerhalb der großen Familiengemeinschaft gelöst werden …
"Prinz Charming"
(3D):
Erst am Sonntag kommt das animierte
Märchen-Musical "Charming" (der erste Film des neuen Studios 3QU
Media) auf die Leinwände, in dem Schneewittchen, Cinderella und Dornröschen
feststellen müssen, daß sie alle mit dem gleichen "Prince Charming"
verlobt sind – der selbst Opfer eines Fluches ist … In der
Originalfassung werden die Hauptrollen von Demi Lovato, Avril Lavigne, Sia,
Ashley Tisdale und Wilmer Valderrama gesprochen – ich gehe davon aus, daß
angesichts der versammelten Pop- und Rock-Prominenz in der deutschen
Synchronfassung die Songs im Original belassen werden.
9. August:
"Meg" (3D):
Nachdem 2017 der günstig produzierte "47 Meters Down"
überraschend zu einem weltweiten Erfolg wurde (hierzulande lief er allerdings
nur beim Fantasy Filmfest und erschien dann direkt fürs Heimkino), wuchs bei
den Produzenten das Interesse an Hai-Filmen erkennbar an. Sogar die seit fast
20 Jahren geplante, aber immer wieder verschobene Bestseller-Verfilmung
"Meg" konnte nun endlich in Produktion gehen. Actionexperte Jason
Statham ("Transporter") spielt den erfahrenen Tiefsee-Taucher Jonas – vor seiner
Filmkarriere war Statham ein professioneller Wasserspringer, das paßt also gut
–, der es bei einer Rettungsmission vor der chinesischen Küste mit einem
gigantischen prähistorischen Megalodon zu tun bekommt (einer eigentlich
ausgestorbenen Haiart). Angesichts eines Budgets von bemerkenswerten $150 Mio.
(zum Vergleich: "47 Meters Down" kam mit schlanken $5,5 Mio. aus!)
dürfte klar sein, daß bei diesem Monsterfilm die optischen Schauwerte im
Vordergrund stehen werden – aber das ist für das Genre ja weder ungewöhnlich
noch automatisch schlecht.
"Sauerkrautkoma":
Zum fünften Mal ermittelt der von Sebastian Bezzel gespielte
Dorfpolizist Eberhofer vorwiegend in süddeutschen Kinos – diesmal muß er in dem
Heimatkrimi nach einem Roman von Rita Falk eine ungewollte Beförderung
verkraften, die ihn von der beschaulichen Heimat in die Großstadt München
bringt. Glücklicherweise wird aber schon bald ein Mordopfer im Auto von
Eberhofers Vater gefunden, weshalb er München schnell wieder verlassen kann …
"Deine
Juliet":
Auch der neue, positiv besprochene Film des britischen
"Vier Hochzeiten und ein Todesfall"-Regisseurs Mike Newell basiert
auf einem Roman: Das romantische historische Drama "Deine Juliet" spielt
kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in London und handelt von der Journalistin
Juliet (Lily James, "Cinderella"), die eine Brieffreundschaft mit dem
auf der Kanalinsel Guernsey lebenden Dawsey (Michiel Huisman, "Für immer Adaline") beginnt,
der ihr von einem skurrilen Buchclub erzählt, der während der Besetzung durch
die Nazis auf der Insel gegründet wurde. Schließlich reist Juliet selbst nach Guernsey.
Der schwarzhumorige Coming of Age-Thriller von Regiedebütant
Cory Finley hat die Kritiker nicht nur wegen der hochklassigen Besetzung
begeistert: Die beiden talentierten Jungstars Anya Taylor-Joy ("The Witch") und Olivia Cooke ("Ready Player One") spielen zwei
ziemlich eigentümliche heranwachsende Freundinnen in den USA, die sich nicht
in die Gesellschaft einpassen wollen. Als Lilys (Taylor-Joy)
Stiefvater Mark sie in eine Besserungsanstalt schicken will, heuern die Mädchen
einen Kleinkriminellen (Anton Yelchin in einer seiner letzten Rollen) an, um Mark
zu töten …
"Gans im
Glück":
Chinesisch-amerikanischer Kinder-Animationsfilm über den
großspurigen Gänserich Peng, der seine Artgenossen so lange nervt, bis sie ihn zurücklassen, als er wegen einer Verletzung nicht fliegen kann.
Gemeinsam mit zwei ebenfalls verlassenen Entenküken macht er sich zu Fuß auf
den langen Weg in den Süden. Der Waliser Christopher Jenkins, der als
Tricktechniker, Autor und/oder Produzent an Filmen wie "Falsches Spiel mit
Roger Rabbit", "Aladdin" und "Könige der Wellen"
mitarbeitete, feiert sein Regiedebüt.
"The Endless":
Der
unabhängig produzierte Science Fiction-Horrorfilm von
Justin Benson und Aaron Moorhead ("V/H/S: Viral") – die auch gleich
die Hauptrollen übernommen haben – wird von den Kritikern gefeiert (96%
positive Kritiken bei Rotten Tomatoes) für seine originelle,
intelligente und bizarre Story sowie die effektive und leidenschaftliche
Umsetzung. Es
geht um die Brüder Justin und Aaron, die nach dem Erhalt eines seltsamen
Videos
an jenen Ort in Kalifornien zurückkehren, an dem sie aufwuchsen – in
einer
bizarren UFO-Sekte. Sie wollen einen Abschluß mit ihrer Vergangenheit
finden,
doch merkwürdige Geschehnisse lassen sie ihre Ablehnung des Kultes
überdenken –
könnte an dessen Glauben am Ende doch etwas dran sein?
15./16. August:
Die recht lose TV-Serien-Adaption "The Equalizer" mit Denzel Washington als Ex-Spezialagent McCall, der es im
Alleingang mit der russischen Mafia aufnimmt, war alles andere als originell, jedoch sehr effektiv und geradlinig umgesetzt und von Washington gewohnt
ausdrucksstark gespielt. Obwohl kein Riesenhit, lief der Film erfolgreich
genug, um diese Fortsetzung zu ermöglichen, in der McCall von seiner im ersten
Teil nur angedeuteten Vergangenheit eingeholt wird. Da Regie (Antoine Fuqua)
und Drehbuch (Richard Wenk) unverändert geblieben sind, stehen die Chancen für
ein gelungenes Sequel recht gut.
"Christopher
Robin":
Erst Anfang Juni kam mit Simon Curtis' "Goodbye
Christopher Robin" ein recht wohlwollend besprochener Film über den
britischen "Winnie Puuh"-Schöpfer A. A. Milne in die deutschen Kinos,
nun folgt bereits der nächste Beitrag zum Thema. Entgegen den meisten
vergleichbaren Fällen zweier kurz hintereinander startender Filme mit ähnlicher
Thematik sollte hier aber der Nachzügler wesentlich erfolgreicher sein – was angesichts
kaum mehr als 1000 "Goodbye Christopher Robin"-Kinogängern am
Startwochenende aber auch nicht schwierig ist. Das liegt auch daran, daß es
sich bei der aufwendigen
Real-/Animationsfilm-Mischung á la "Paddington" von Marc Forster ("Wenn Träume fliegen lernen") nicht um ein Biopic
des Kinderbuch-Autors handelt, sondern um eine Fortsetzung der "Winnie
Puuh"-Geschichten. Darin geht es um den erwachsenen und von Ewan
McGregor verkörperten Titelhelden, der wie so viele Erwachsene viel von seiner
Phantasie und Vorstellungskraft eingebüßt hat und damit auch an Lebensfreude.
Als Christopher wieder einmal seine Familie zugunsten der Arbeit
vernachlässigt, ist es genug: Winnie Puuh und seine tierischen Freunde greifen
ein, um ihren alten Freund zurück auf den richtigen Weg zu führen.
"Don't worry,
weglaufen geht nicht":
Joaquin Phoenix gilt für seine exzellente Leistung in dem
Rachedrama "A Beautiful Day" als aussichtsreicher Anwärter für eine
OSCAR-Nominierung – Konkurrenz könnte er sich allerdings selbst machen, denn
auch für seine Darbietung eines Lebemannes in "Don't worry, weglaufen geht
nicht", der nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist, wird Phoenix ausgiebig gelobt. Der schwarzhumorige Titel verrät schon die Richtung dieser Tragikomödie
von Indie-Filmemacher Gus van Sant ("Good Will Hunting"), die die
Verfilmung der Autobiographie des US-Zeichners John Callahan ist. Die weibliche
Hauptrolle spielt Rooney Mara ("Verblendung").
"The Darkest
Minds – Die Überlebenden":
Der Hype um dystopische Young Adult-SciFi-Filme ist
spätestens seit dem Ende der "Tribute von Panem"-Reihe ziemlich
abgeflaut, ein paar Nachzügler gibt es aber noch. Mit "The Darkest
Minds" feiert die "Kung Fu Panda 2 + 3"-Regisseurin Jennifer Yuh
Nelson ihr Realfilm-Debüt, das in einer trostlosen Zukunft spielt, in der fast
alle Kinder Opfer einer tödlichen Krankheit wurden – die wenigen Überlebenden
haben dafür Superkräfte entwickelt und werden deshalb von der Regierung gejagt
und eingesperrt. Die 16-jährige Ruby (Amandla Stenberg, dank des ersten
"Tribute von Panem"-Teils bereits genreerfahren) entkommt aus einem
dieser Lager und stößt auf weitere Flüchtige …
"Ein Dorf zieht
blank":
In der französischen Komödie – die in ihrer Heimat immerhin
etwa eine halbe Million Zuschauer in die Kinos lockte – spielt François Cluzet
("Ziemlich beste Freunde") den Bürgermeister eines krisengeplagten,
landwirtschaftlich geprägten Dorfs in der Normandie. Als die wiederholten Bitten um
Unterstützung bei Politik und Wirtschaft auf taube Ohren stoßen, muß er zu
ausgefalleneren Mitteln greifen – und da trifft es sich gut, daß der britische
Fotokünstler Blake Newman (Toby Jones, "Jurassic World 2") gerade auf
der Suche nach dem richtigen Ort für sein neuestes, schlagzeilenträchtiges
Projekt ist. Das Problem: Für dieses Projekt müssen sich alle Dorfbewohner
nackt präsentieren …
"Geniale Göttin –
Die Geschichte von Hedy Lamarr":
Eine hochgelobte und mehrfach preisgekrönte Dokumentation
von Alexandra Dean über die in Wien geborene Hedy Lamarr, die nicht nur eine
umschwärmte Schauspielerin in Europa und Hollywood war (zu ihren Highlights
zählen der damalige Skandalfilm "Ekstase" und Cecil B. DeMilles
Hollywood-Epos "Samson und Delilah"), sondern auch eine erfolgreiche
Erfinderin.
"Breaking
In":
Trotz mäßiger Kritiken lief der Thriller von "V wie
Vendetta"-Regisseur James McTeigue in den USA recht erfolgreich,
hierzulande ist angesichts wenig zugkräftiger Hauptdarsteller eher von einem
Alibistart auszugehen. Gabrielle Union ("Bad Boys II") spielt
die zweifache Mutter Shaun, die nach der Ermordung ihres Vaters in ihre Heimat
zurückzukehrt, um sich um die Formalitäten wie den Verkauf des abgelegenen,
aber hochmodern ausgerüsteten Hauses zu kümmern. Doch als sie dort ankommt,
sind bereits vier Kriminelle im Haus, die kurzerhand Shauns Kinder als Geiseln
nehmen und $4 Mio. von ihr fordern, die sich nach angeblich im Haus
befinden sollen …
"Teen Titans Go! To the Movies" (3D):
In der Kinoversion der in den USA populären DC-Superhelden-Zeichentrickserie
"Teen Titans Go!" ärgern sich die Teen Titans – quasi eine
Junior-Version der Justice League, zu der u.a. Robin, Cyborg und Raven gehören
– darüber, daß es über so viele ihnen bekannte Superhelden bereits Filme gibt,
über sie aber noch keinen. Also machen sie sich auf eigene Faust auf die Suche
nach einem geeigneten Regisseur … Erste Vorab-Reaktionen sind sehr
unterschiedlich ausgefallen, viel ablesen läßt sich daraus also noch nicht.
"Forever My
Girl":
Romanze á la Nicholas Sparks über einen erfolgreichen
Country-Sänger (Alex Roe, "Rings"), der nach acht Jahren die Frau
(Jessica Rothe, "La La Land") wiedertrifft, die er damals vor dem
Traualtar stehenließ. Die US-Kritiken sind sehr schwach ausgefallen.
23. August:
Nach seinem bislang einzigen Hollywood-Blockbuster
"Inside Man" aus dem Jahr 2006 verlief die seit jeher wechselvolle
Karriere des streitbaren afroamerikanischen Filmemachers Spike Lee eher
holprig, unter anderem fabrizierte er mit "Buffalo Soldiers '44" und
dem mißglückten "Oldboy"-Remake zwei waschechte Flops. Nun scheint es
aber wieder steil bergauf zu gehen, denn nachdem er bereits im vergangenen Jahr
für die TV-Serien-Adaption seines Regiedebüts "She's Gotta Have It"
bei Netflix viel Lob erhielt, gilt er mit der "BlacKkKlansman" gar
als ernsthafter OSCAR-Kandidat (einen Preis in Cannes gab es
bereits). Die schwarzhumorige Rassismus-Tragikomödie basiert auf einer ziemlich
irren wahren Geschichte und erzählt von dem schwarzen Polizisten Ron
(Ex-Football-Spieler John David Washington), der in den 1970er Jahren in
Colorado mit der Hilfe seines weißen Kollegen Flip (Adam Driver) den örtlichen
Ku-Klux-Klan unterwandert.
Die romantische Komödie von Jon M. Chu ("Step
Up"-Reihe) adaptiert den gleichnamigen Bestseller von Kevin Kwan über die
chinesisch-amerikanische Professorin Rachel (Constance Wu, TV-Serie "Fresh
Off the Boat"), die mit ihrem Freund Nick (Henry Golding) nach Singapur
zur Hochzeit von dessen bestem Kumpel reist. Wovon sie bis dahin keine Ahnung
hatte: Nicks Familie zählt zur High Society Singapurs und ist stinkreich,
weshalb Nick so ziemlich der begehrteste Mann des Stadtstaates ist …
"Slender Man":
Öfter mal was Neues: "Slender Man" dürfte der erste Kinofilm sein, der auf einem Internet-Meme basiert! Vermutlich haben die meisten, die sich regelmäßig im Internet bewegen, vom Slender Man gehört, trotzdem eine sehr kurze Zusammenfassung: In der Art einer urbanen Legende ist der große, sehr schlanke und gesichtslose Slender Man eine Schauergestalt, die Kinder entführt. Nachdem es u.a. bereits mehrere Computerspiele über die Figur gab, steht nun der erste Kinofilm an, wobei sich die Frage stellt, ob der nicht etwas spät dran ist - immerhin entstand das Meme 2009 und der Hype darum ist seitdem schon wieder ziemlich abgeflaut. Im Film von Sylvain White ("The Losers") forschen einige weibliche Teenager der Geschichte vom Slender Man nach - doch dann verschwindet eine von ihnen spurlos ...
"Gundermann":
Der vielfach preisgekrönte deutsche Filmemacher Andreas
Dresen ("Sommer vorm Balkon") versucht sich erstmals an einem Biopic.
Es geht um den ostdeutschen Liedermacher Gerhard Gundermann (Alexander Scheer,
"Sonnenallee"), der in der DDR kurz vor der Wende mit seinen
gesellschaftskritischen und damit durchaus polarisierenden Texten erfolgreich
war und 1998 mit nur 43 Jahren verstarb.
"Mein Name ist
Somebody – Zwei Fäuste kehren zurück":
Mit beinahe 80 Jahren feiert Terence Hill sein Regiedebüt mit einem
Drama, das er seinem langjährigen Filmpartner Bud Spencer (der starb, während
Hill den Film drehte) gewidmet hat. Hill spielt den Aussteiger Thomas, der in
der Wüste einer jungen Frau (Veronica Bitto) in Nöten hilft, die ihm fortan zu
seinem Unwillen auf Schritt und Tritt folgt. Zwar bringt sie ihnen beiden immer
wieder Ärger ein, trotzdem lernt Thomas die Gesellschaft nach und nach zu
schätzen.
"Nach dem
Urteil":
Von der internationalen Presse gelobtes und beim Filmfestival
von Venedig mit dem Regiepreis für Xavier Legrand geehrtes französisches
Thriller-Drama über einen gefährlich eskalierenden Sorgerechtsstreit. Die Hauptrollen
spielen Denis Ménochet ("In ihrem Haus") und Léa Drucker ("Das
blaue Zimmer").
"Action
Point":
Es steht zwar nicht "Jackass" drauf, es ist aber
"Jackass" drin: Johnny Knoxville führt auch als Mittvierziger noch
irrsinnige Stunts aus, dieses Mal in einem derangierten Vergnügungspark und
eingebettet in eine sehr rudimentäre Geschichte. In den USA wollten das allerdings
weder Kritiker noch Zuschauer sehen.
"The Domestics":
Postapokalyptischer Indie-SciFi-Film von Mike P. Nelson
über ein junges Paar (Kate Bosworth aus "Superman Returns" und
"Teen Wolf"-Star Tyler Hoechlin) auf dem beschwerlichen
Weg in die Heimat durch eine von Gangs heimgesuchte Wüste.
"Black Butler - Book of the Atlantic":
Im Rahmen der KAZÉ Anime Nights läuft am 28. August in ausgewählten Kinos der erste Anime-Kinofilm zur beliebten "Black Butler"-Animeserie, die im viktorianischen Zeitalter spielt und von dem rachsüchtigen 13-jährigen Ciel handelt, der – nachdem er Schlimmes überlebt hat – einen Pakt mit dem Dämon Sebastian schließt: Der Dämon dient im als Butler und folgt jedem seiner Befehle, dafür erhält er Ciels Seele, sobald dieser seine Rache bekommen hat ... Im Film wollen Ciel und Sebastian an Bord eines Luxusdampfers die Umtriebe einer okkulten Geheimorganisation aufdecken.
"Black Butler - Book of the Atlantic":
Im Rahmen der KAZÉ Anime Nights läuft am 28. August in ausgewählten Kinos der erste Anime-Kinofilm zur beliebten "Black Butler"-Animeserie, die im viktorianischen Zeitalter spielt und von dem rachsüchtigen 13-jährigen Ciel handelt, der – nachdem er Schlimmes überlebt hat – einen Pakt mit dem Dämon Sebastian schließt: Der Dämon dient im als Butler und folgt jedem seiner Befehle, dafür erhält er Ciels Seele, sobald dieser seine Rache bekommen hat ... Im Film wollen Ciel und Sebastian an Bord eines Luxusdampfers die Umtriebe einer okkulten Geheimorganisation aufdecken.
30. August:
"Bad Spies":
Der deutsche Titel (im Original heißt der Film "The Spy Who Dumped Me") klingt fast so, als würde es sich um ein
Spin-Off der erfolgreichen "Bad Moms"-Reihe handeln, in Wirklichkeit
hat die Komödie von Susanna Fogel (TV-Serie "Chasing Life") nichts damit zu tun – abgesehen davon, daß es sich um das gleiche Genre handelt
und Mila Kunis eine der Hauptrollen spielt. Als hibbelige Audrey findet sie
heraus, daß ihr Ex-Freund Drew (Justin Theroux, TV-Serie "The
Leftovers") ein Geheimagent ist. Die Erkenntnis bringt auch sie in die
Bredouille, denn sie gelangt in den Besitz eines begehrten USB-Sticks und wird
Zeugin eines Mordanschlags auf Drew – in der Konsequenz flüchtet sie gemeinsam
mit ihrer besten Freundin Morgan (Kate McKinnon, "Ghostbusters") nach Europa, verfolgt von diversen Parteien, die den Stick wollen.
"Asphaltgorillas":
Nachdem er sich zuletzt auf die erfolgreiche
Jugendfilm-Reihe "Bibi & Tina" konzentrierte, kehrt Detlev Buck
mit "Asphaltgorillas" in jene Komödienbereiche zurück, mit denen er
seine Karriere begann. Im Zentrum der Geschichte steht der kleinkriminelle
Atris (Samuel Schneider, "Exit Marrakech"), der endlich mehr als nur Handlanger des Gangsterbosses El Keitar (Kida Khodr Ramadan, "Nur Gott kann mich richten") sein will. Gemeinsam mit Kumpel Frank (Jannis
Niewöhner, "4 Könige") plant er einen großen Falschgeld-Coup, doch
natürlich läuft keineswegs alles so ab wie geplant …
"Grüner wird's
nicht, sagte der Gärtner und flog davon":
Eigentlich haben die Schweden sowas wie ein Monopol auf die
schönsten langen Titel ("Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und
verschwand", "Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das
Leben nach"), aber wie man sieht, haben das auch die Deutschen drauf.
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Jockel Tschiersch geht es in
"Grüner wird's nicht …" von Florian Gallenberger ("Colonia
Dignidad") um den schrulligen alten bayerischen Gärtner Schorsch (Elmar Wepper),
dessen kleiner Betrieb kurz vor der Pleite steht. Als ihm nur noch sein altes
Propellerflugzeug bleibt und auch das gepfändet werden soll, fliegt Schorsch
damit kurzerhand davon in ein neues Leben …
"Kindeswohl":
Britisches Gerichtsdrama von Richard Eyre
("Tagebuch eines Skandals") nach einem Roman und Drehbuch von Ian
McEwan (yep, bereits die zweite McEwan-Adaption in dieser Vorschau). Emma Thompson verkörpert die Londoner
Familienrichterin Fiona, die mit dem amerikanischen Professor Jack (Stanley
Tucci) verheiratet ist. Zumindest noch, denn um die Ehe steht es alles andere
als gut. Auch beruflich bekommt es Fiona mit einem schwierigen Fall zu tun,
denn der 17-jährige Adam (Fionn Whitehead, "Dunkirk") ist ein
krebskrankes Genie, das die Behandlung verweigert, weil seine Familie zu den
Zeugen Jehovas gehört. Da Adam noch nicht volljährig ist, könnte Fiona seine
Behandlung gerichtlich anordnen – doch ist das die richtige
Entscheidung? Erste Kritiken sind überwiegend positiv ausgefallen.
"Safari – Match Me If You Can":
Mal wieder eine episodische Beziehungskomödie aus deutschen
Landen, inszeniert von Rudi Gaul ("Das Hotelzimmer"), in der diverse
Großstädter durch die titelgebende Dating-App in erotische und/oder romantische
Abenteuer verwickelt werden. Die Besetzung ist mit Justus von Dohnányi,
Friederike Kempter, Juliane Köhler und Sebastian Bezzel durchaus ansehnlich.
"Die 1000
Glotzböbbel von Dr. Mabuse":
Schon Woody Allen kam zu Beginn seiner Karriere auf die
Idee, einen fertigen Film mit einer neuen Comedy-Synchronisation zu
"veredeln". Während er sich allerdings für "What's Up, Tiger
Lily?" (1966) eines obskuren japanischen Spionagefilms annahm (und diesen
außerdem neu zusammenschnitt), wagt sich der deutsche Komiker Dominik Kuhn an einen
der ganz großen Klassiker des deutschen Kinos heran: Fritz Langs "Die 1000
Augen des Dr. Mabuse" mit Gert Fröbe klingt nun plötzlich sehr schwäbisch
(und wird dementsprechend vermutlich auch nur in süddeutschen Kinos laufen) …
"Käpt'n
Sharky" (3D):
Animierte Umsetzung der Kinderbuch-Reihe über
den titelgebenden Möchtegern-Piraten, die in der entsprechenden Altersgruppe
auch in Hörspielform beliebt ist. Regie führte Hubert Weiland ("Der kleine
Drache Kokosnuß").
Das war also meine ausführliche Kinovorschau auf die Monate Juli und August, Teil 1 meiner Herbstvorschau mit den Monaten September und Oktober folgt voraussichtlich im Laufe des Augusts.
Bei Gefallen an meinem Blog würde ich mich über die Unterstützung von "Der Kinogänger" mittels etwaiger Bestellungen über einen der amazon.de-Links in den Rezensionen oder über das amazon.de-Suchfeld in der rechten Spalte freuen, für die ich eine kleine Provision erhalte.
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