Regie: Glenn Ficarra und John Requa, Drehbuch: Dan Fogelman,
Musik: Christophe Beck und Nick Urata
Darsteller: Steve Carell, Julianne Moore, Ryan Gosling, Emma
Stone, Kevin Bacon, Marisa Tomei, Jonah Bobo, Analeigh Tipton, Joey King, John
Carroll Lynch, Josh Groban, Liza Lapira, Julianna Guill
Als seine Frau Emily (Julianne Moore,
"The Big Lebowski", "The Hours")
ihm beim Abendessen in einem Restaurant enthüllt, daß sie mit ihrem Kollegen David (Kevin Bacon, "Super", "X-Men: Erste Entscheidung") geschlafen habe und nun die Scheidung wolle, reagiert Familienvater Cal (Steve Carell, "Date Night") konsequent, wenn
auch leicht verspätet. Denn auf der Heimfahrt springt er einfach aus dem
(langsam) fahrenden Auto und verkündet anschließend, noch am gleichen
Abend auszuziehen. Die nächsten Nächte verbringt er trinkend und laut
lamentierend in einer Bar, bis Womanizer Jacob (Ryan Gosling, "Drive") sich des gehörnten Ehemannes erbarmt und diesen
zu einer gründlichen Überholung seiner Persönlichkeit überredet. Jacob macht
seine Sache als Lehrmeister hervorragend und plötzlich fliegen die Frauen regelrecht auf den zuvor so
biederen und langweiligen Cal, während Jacob die resolute Hannah (Emma Stone,
"The Help", "Einfach zu haben") kennenlernt und sich zum
ersten Mal in seinem Leben richtig zu verlieben scheint. Unterdessen versucht Emily ebenfalls mit der ungewohnten Situation umzugehen, die Kinder sitzen sowieso
zwischen allen Stühlen und haben auch noch selbst mit ersten Liebeskomplikationen zu
kämpfen ...
Kritik:
"Crazy, Stupid, Love." ist nach der mäßig erfolgreichen Komödie "I love you, Phillip Morris" mit Jim Carrey der zweite Film des Regieduos Ficarra und Requa. Erneut versuchen sich die beiden im komischen Fach, diesmal aber deutlich ertragreicher. Im Grunde genommen ist ihr "Crazy, Stupid, Love." beinahe ein Episodenfilm, denn das Figurenensemble des zweistündigen Werks ist so groß, daß die einzelnen Handlungsstränge schon mal vorübergehend eine halbe Stunde lang auf Eis liegen können, ehe sie wieder aufgenommen werden. Als Folge wirkt der Film mitunter etwas unrund, aber generell sind alle Handlungsstränge und ihre Protagonisten interessant, oft witzig und vor allem jederzeit sehr sympathisch.
"Crazy, Stupid, Love." ist nach der mäßig erfolgreichen Komödie "I love you, Phillip Morris" mit Jim Carrey der zweite Film des Regieduos Ficarra und Requa. Erneut versuchen sich die beiden im komischen Fach, diesmal aber deutlich ertragreicher. Im Grunde genommen ist ihr "Crazy, Stupid, Love." beinahe ein Episodenfilm, denn das Figurenensemble des zweistündigen Werks ist so groß, daß die einzelnen Handlungsstränge schon mal vorübergehend eine halbe Stunde lang auf Eis liegen können, ehe sie wieder aufgenommen werden. Als Folge wirkt der Film mitunter etwas unrund, aber generell sind alle Handlungsstränge und ihre Protagonisten interessant, oft witzig und vor allem jederzeit sehr sympathisch.
Offensichtlich ist die Besetzung ist ein großer Trumpf, den Ficarra und Requa auch gekonnt ausreizen. Jedes Mitglied des Ensembles, das neben Carell, Moore, Gosling, Stone und Bacon auch noch Marisa Tomei
(in einer wunderbar durchgeknallten Rolle), den Sänger Josh Groban sowie einige (noch) unbekannte, aber talentierte und hervorragend besetzte junge Schauspieler umfaßt, bekommt die Gelegenheit zu glänzen. Natürlich ist das auch ein Verdienst des bis dahin hauptsächlich mit Animationsfilmen beschäftigten Autors Dan Fogelman ("Rapunzel", "Cars", "Bolt"), der vor allem ein Talent für amüsant-intelligente Dialoge offenbart. Die von ihm geschaffene Handlung wirkt insgesamt sehr authentisch, ist aber andererseits mit zunehmend unglaubwürdigen, oft zufallsgetriebenen Storyentwicklungen auch
hoffnungslos überkonstruiert. Grundsätzlich ist gegen eine gut
konstruierte Handlung natürlich nichts einzuwenden und ich vertrete durchaus die Meinung, daß Raffinesse bei Filmen
ein wichtigerer Erfolgsfaktor ist als absolute Glaubwürdigkeit – aber eben nur innerhalb bestimmter Grenzen. Und
in meinen Augen überschreitet "Crazy, Stupid, Love." diese Grenzen. Das
macht den Film keineswegs zu einem Fehlschlag, es schmälert das Sehvergnügen aber doch merklich, zumal es auch noch einige (gewollte) Fremdschäm-Momente gibt, die der Film gar nicht nötig hätte.
Fazit: "Crazy, Stupid, Love." ist eine einfallsreiche romantische Feelgood-Komödie mit gekonnt eingeflochtenen Drama-Elementen, die vor allem von ihrer sehr starken Besetzung und
den unglaublich sympathischen Charakteren lebt. Die Handlung hat
Stärken und Schwächen, der Humor schwankt zwischen (zum Glück wenigen)
Schenkelklopfern und erfreulicher Subtilität. Unterm Strich ein schöner
Sommer-Film, aber kein echtes Highlight.
Wertung: 7,5 Punkte.
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