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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Samstag, 16. Mai 2015

Samstags-Update (20/2015)

"Erlösung", die dritte Jussi Adler-Olsen-Adaption aus Dänemark, hat einen Startplatz Mitte Juni erhalten, ansonsten gibt es wieder einmal keine nennenswerten Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Juni:


Box Office-News:
In Deutschland wird das imaginäre Siegertreppchen der Kinocharts von drei Neustarts belegt: Die musikalische Komödienfortsetzung "Pitch Perfect 2" übernimmt mit gut 400.000 Besuchern souverän die Führung und verdoppelt damit das Resultat des Vorgängers. Dahinter folgen recht dicht beisammen der deutsche Jugendfilm "Ostwind 2" und das Action-Reboot "Mad Max: Fury Road" mit jeweils über 200.000 Zuschauern, wobei "Ostwind 2" (der das Startergebnis des Vorgängers fast verdreifachen dürfte) am ersten Wochenende wohl die Nase vorn haben wird. Da die drei "Mad Max"-Filme in den 1980er Jahren jeweils die Zuschauermillion überschritten, könnte man den Start des gelungenen Reboots als leicht enttäuschend ansehen, jedoch läßt die zweifellos positive Mundpropaganda auf eine lange Laufzeit hoffen.
In den USA dagegen war die originale Endzeit-Trilogie in den Kinos eher ein Geheimtip – dafür kommt die von den Kritikern hymnisch gefeierte (aktuell zählt Rotten Tomatoes unfaßbare 98% positive Rezensionen!) und sogar als OSCAR-Anwärter gehandelte Neuauflage "Mad Max: Fury Road" sehr gut aus den Startlöchern. Die Chartsspitze erobern zwar auch hier die trällernden Mädels von "Pitch Perfect 2", die womöglich bereits nach drei Tagen das Gesamtergebnis des ersten Teils von $65 Mio. knacken können (sich aber vermutlich eher bei $60 Mio. einpendeln werden). "Mad Max: Fury Road" folgt mit Respektsabstand, aber auch gut $40 Mio. bedeuten einen starken Start und zugleich mehr, als die ersten drei Teile jeweils insgesamt einspielten (allerdings nicht inflationsbereinigt). Angesichts der sehr steinigen Produktionsgeschichte und des deshalb auf etwa $200 Mio. explodierten Budgets war ein solcher Auftakt aber auch dringend nötig, wenn die Hoffnungen auf eine Fortsetzung gewahrt bleiben sollen. Der dritte Platz geht an den zweiwöchigen Spitzenreiter "Avengers: Age of Ultron", der mit $35-40 Mio. nicht weit hinter "Fury Road" landen sollte.

Quellen:

Donnerstag, 14. Mai 2015

DAS VERSPRECHEN EINES LEBENS (2014)

Originaltitel: The Water Diviner
Regie: Russell Crowe, Drehbuch: Andrew Anastasios und Andrew Knight, Musik: David Hirschfelder
Darsteller: Russell Crowe, Olga Kurylenko, Yilmaz Erdogan, Cem Yilmaz, Jai Courtney, Dylan Georgiades, Ryan Corr, James Fraser, Ben O'Toole, Jacqueline McKenzie, Isabel Lucas, Steve Bastoni, Damon Herriman
The Water Diviner
(2014) on IMDb Rotten Tomatoes: 63% (6,1); weltweites Einspielergebnis: $38,2 Mio.
FSK: 12, Dauer: 112 Minuten.

Das idyllische Leben der australischen Farmerfamilie Connor findet ein jähes Ende, als der Erste Weltkrieg ausbricht und die drei Söhne der Familie als Soldaten in Europa ins Feld ziehen – wo sie nach der verheerenden Schlacht von Gallipoli in der Türkei allesamt als gefallen gelten. Als nach dem Krieg Mutter Eliza (Jacqueline McKenzie, "Deep Blue Sea") ihrem Leben, von der Trauer überwältigt, ein Ende setzt, macht sich Witwer Joshua (Russell Crowe, "Robin Hood") – in seiner Heimat bekannt dafür, versteckte Wasserquellen im Wüstenboden zu finden – auf den Weg nach Europa. Dort will er auf dem Schlachtfeld die sterblichen Überreste seiner Söhne finden und sie zuhause neben dem Grab ihrer Mutter beerdigen – angesichts von etwa 100.000 Toten dieser Schlacht ein schier hoffnungsloses Unterfangen, das durch die Bürokratie der britischen Besatzer zusätzlich erschwert wird. Doch Joshua denkt nicht daran, aufzugeben; schließlich findet er mit Hilfe des türkischen Majors Hasan (Yilmaz Erdogan, "Es war einmal in Anatolien") heraus, daß sein ältester Sohn Art (Ryan Corr, "Wolf Creek 2") in den türkischen Aufzeichnungen als Kriegsgefangener geführt wird und somit tatsächlich noch leben könnte! Die einstigen Lager sind inzwischen allerdings aufgelöst, das ganze Land versinkt im Chaos und überall brechen schwere Kämpfe zwischen Türken und Griechen auf …

Dienstag, 12. Mai 2015

HAMATORA – THE ANIMATION (TV-Serie, 2014, Episoden 1-3)

Eigentlich bespreche ich ja auf "Der Kinogänger" Nomen est omen – nur Filme, aber wenn mir (wie in diesem Fall von Kazé Anime) ein Rezensionsexemplar zugesandt wird, schrecke ich natürlich auch nicht vor einer TV-Serie zurück. Zumal, wenn es sich nur um die ersten drei Folgen handelt und der Zeitaufwand somit nicht größer ist als bei einem Kinofilm.

Regie: Seiji Kishi und Hitoshi Kimura, Drehbuch: Tōka Machida und Jun Kumagi, Musik: Makoto Yoshimori
 Hamatora the Animation
(2014) on IMDb FSK: 12, Dauer: 70 Minuten.
Der 17-jährige Nice ist ein ziemlich fauler Teenager, der es sich am liebsten einfach gut gehen läßt. Murasaki ist vier Jahre älter und ziemlich das Gegenteil von Nice: ein fleißiger und betont verantwortungsbewußter junger Mann. Gemeinsam führen die beiden die Detektei Hamatora in Yokohama. Was sie dazu befähigt? Sie sind sogenannte Minimum Holder – Besitzer eines "Minimum-Gens", das ihnen eine übermenschliche Fähigkeit verleiht. Bei Nice handelt es sich um Schallgeschwindigkeit, bei Murasaki um gewaltige Greifkraft. Doch sind sie bei weitem nicht die einzigen Minimum Holder, und so treffen sie bei ihren Aufträgen immer wieder auf andere übermenschlich Begabte – und auf einen Serienmörder, der Minimum Holder grausam tötet und ihnen die Gehirne entfernt …

Montag, 11. Mai 2015

Neues aus Hollywood (19/2015)

Allzu viel hat sich letzte Woche nicht getan, was kommende Filmprojekte betrifft, weshalb ich mich zunächst einmal einem garantierten Blockbuster widmen werde, über den ich zuvor nur kurz etwas schrieb:

  • Die Rede ist von "Captain America: Civil War". "Avengers: Age of Ultron" ist ja noch erfolgreich in den Kinos vertreten, und wenngleich die Reaktionen bei weitem nicht so euphorisch sind wie beim ersten "Avengers"-Teil, sehen doch viele bereits mit Spannung dem dritten "Captain America"-Film entgegen, der stark auf "Age of Ultron" aufbauen wird. Im Grunde genommen hätte man "Civil War" sowieso fast "Avengers 3" nennen können, denn ein Großteil des bisher etablierten Superhelden-Ensembles wird sich im nächsten Mai erneut versammeln. Der große Unterschied: Dieses Mal stehen sie auf unterschiedlichen Seiten! Was sich ob der Differenzen zwischen Tony Stark (Iron Man) und Steve Rogers (Captain America) in "Age of Ultron" bereits angekündigt hat, wird in "Civil War" also endgültig eskalieren. Denn nach einem weiteren kostspieligen Einsatz der nun leicht umstruktuierten Avengers wollen die Politiker weltweit einen Kontrollmechanismus installieren, der unter anderem festlegen soll, wann genau die Avengers gebraucht (und damit finanziert) werden und wann nicht. Manche Superhelden unterstützen das Vorhaben, andere nicht, was zu zunehmenden Spannungen führt, die vermutlich eher früher als später eskalieren. Wer genau auf welcher Seite stehen wird, ist noch nicht bekannt, dafür hat Marvel letzte Woche aber offiziell bekanntgegeben, wer alles in "Civil War" in Erscheinung treten wird. Dabei handelt es sich logischerweise um Robert Downey Jr. und Chris Evans als Iron Man respektive Captain America, dazu gesellen sich erneut Black Widow (Scarlett Johansson), Hawkeye (Jeremy Renner), Vision (Paul Bettany), Scarlet Witch (Elizabeth Olsen), War Machine (Don Cheadle) und Falcon (Anthony Mackie). Ebenfalls mit von der Partie sind die beiden "Captain America 2"-Antagonisten Winter Soldier (Sebastian Stan) und Crossbones (Frank Grillo), weitere Rückkehrer sind Emily VanCamp (hatte eine Nebenrolle als "Agent 13" in "Captain America 2") und überraschenderweise William Hurt, der erfreulicherweise nach ganzen acht Jahren seine Rolle als General Ross aus "Der unglaubliche Hulk" wiederaufnehmen wird. Prominenteste Neuzugänge sind Paul Rudd ("Wanderlust") als Ant-Man (der vorher bereits in zweieinhalb Monaten in einem eigenen Solofilm die Kinos entern wird), Daniel Brühl ("Rush") als Baron Helmut Zemo (vermutlich eine weitere Führungsfigur der bösen Hydra-Organisation) und Martin Freeman ("Der Hobbit") in einer noch nicht spezifizierten Rolle; zudem feiert Chad Bosewick ("42") sein Debüt als Superheld "Black Panther", der 2018 seinen eigenen Solo-Auftritt erhalten wird. Man kann also mit Fug und Recht behaupten: Die Kinoleinwand wird verdammt voll werden! Die einzigen Avengers, die fehlen, sind damit Thor (der 2017 in "Thor: Ragnarok" eigene Probleme zu lösen haben wird) und Hulk. Qualitativ hoffen läßt, daß wie bereits beim hochgelobten "Captain America 2" die Brüder Anthony und Joe Russo Regie führen, während Christopher Markus und Stephen McFeely erneut für das Drehbuch verantwortlich zeichnen und auch Henry Jackman wieder die Musik komponiert. Die Dreharbeiten haben kürzlich begonnen, deutscher Kino-Starttermin ist der 5. Mai 2016.

  • Während "Captain America: Civil War" unter Garantie wieder locker eine dreistellige Millionensumme kosten wird ("Age of Ultron" soll rund $250 Mio. gekostet haben!), wird der Action-Thriller "Comancheria" sehr viel günstiger produziert werden können. Dabei kann sich auch hier die Besetzung sehen lassen (und wird mit ihren Gagen vermutlich einen größeren Teil des Gesamtbudgets ausmachen): Chris Pine ("Star Trek") und Ben Foster ("Pandorum") spielen im neuen Werk des Briten David Mackenzie ("Hallam Foe", "Mauern der Gewalt") zwei Brüder, die bankraubend durch die USA ziehen und es dabei mit einem von OSCAR-Gewinner Jeff Bridges ("True Grit") verkörperten Texas Ranger zu tun bekommen. Da die Brüder ihre Verbrechen in Robin Hood-Manier nur begehen, um die von der Pleite bedrohte Farm ihrer Familie zu retten, kann man wohl davon ausgehen, daß der für durchaus anspruchsvolle Stoffe bekannte Mackenzie einen guten Schuß Gesellschaftskritik in die Story integrieren wird. Geschrieben wurde die allerdings von Taylor Sheridan, der bislang vor allem als Schauspieler tätig war (seine bekannteste Rolle war sicherlich die des Deputy Chief Hale in den ersten beiden Staffeln der TV-Serie "Sons of Anarchy") und sich nun als Drehbuch-Autor versucht. Und das offenbar überzeugend, denn der kanadische Regisseur Denis Villeneuve ("Prisoners") hat kürzlich mit dem von mir bereits vor gut einem Jahr vorgestellten Thriller "Sicario" mit Emily Blunt und Josh Brolin den ersten Film fertiggestellt, der auf einem Manuskript Sheridans basiert (deutscher Kinostart ist der 24. September), womit Sheridan nun also gleich zwei heiße Eisen im Feuer hat. Die Dreharbeiten zu "Comancheria" sollen Ende Mai in New Mexico beginnen, was für einen Kinostart in der ersten Jahreshälfte 2016 spricht.

Quellen:

Samstag, 9. Mai 2015

Samstags-Update (19/2015) (aktualisiert)

In dieser Woche gab es keine Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Juni:


Box Office-News:
An einem ereignisarmen Kinowochenende verteidigt "Avengers: Age of Ultron" erneut seine Führung in den deutschen Charts und könnte mit etwa 300.000 Zuschauern sogar der einzige Film mit sechsstelligen Besucherzahlen sein. Wohl höchstens die US-Romanze "Kein Ort ohne Dich" könnte diese Marke noch knacken, um Platz 3 ringen etwas dahinter "Fast & Furious 7" und "Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest". Die Neustarts spielen kaum eine Rolle, lediglich der gefeierte australische Arthouse-Horrorfilm "Der Babadook" überzeugt mit etwa 50.000 Zuschauern.
Auch in den USA verteidigen die Avengers (die hier erst in die zweite Woche gehen) problemlos ihre Führung und zielen ausgehend von den frühen Freitagszahlen auf etwa $90 Mio. ab. Das wäre, wie bereits zum Start, deutlich weniger als beim Vorgänger (der dank sensationeller Mundpropaganda auf $103 Mio.) kam, aber immer noch ein sehr starkes Ergebnis und ein prozentualer Rückgang, der auf einer Linie mit dem der meisten Marvel-Filme der letzten Jahre liegt. Dahinter enttäuscht auf Platz mit der weiblichen Buddy-Komödie "Miss Bodyguard" der einzige breite Neustart des Wochenendes, der trotz Staraufgebots mit Reese Witherspoon und Sofia Vergara wohl unter $15 Mio. bleiben wird – sofern es nicht durch den morgigen Muttertag einen starken Schub gibt. In Deutschland kommt "Miss Bodyguard" am 11. Juni in die Kinos.

Quellen:
Variety

Update vom Samstag Abend: Der Freitag von "Avengers: Age of Ultron" in den USA wurde von den Experten offenbar doch deutlich überschätzt. Nach den offiziellen Zahlen sieht es nun so aus, als ob es am Wochenende "nur" zu $75-80 Mio. reichen wird. Auch "Miss Bodyguard" kann die frühen Prognosen nicht bestätigen und wird wohl nur relativ knapp über $10 Mio. kommen (wobei hier immer noch der Muttertag als Unsicherheitsfaktor bleibt).

Donnerstag, 7. Mai 2015

EX MACHINA (2015)

Regie und Drehbuch: Alex Garland, Musik: Geoff Barrow und Ben Salisbury
Darsteller: Oscar Isaac, Domhnall Gleeson, Alicia Vikander, Sonoya Mizuno
Ex Machina
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 92% (8,2); weltweites Einspielergebnis: $38,4 Mio.
FSK: 12, Dauer: 108 Minuten.

Caleb (Domhnall Gleeson, "Alles eine Frage der Zeit") ist ein Programmierer beim führenden Suchmaschinenanbieter Bluebook. Eines Tages wird er auserwählt, dem Firmengründer Nathan (Oscar Isaac, "Inside Llewyn Davis") – Typ exzentrisches Computer-Genie – auf dessen extrem abgelegenem Anwesen eine Woche lang Gesellschaft zu leisten. Wie Caleb erst nach seiner Ankunft erfährt, ist das aber natürlich nicht der eigentliche Zweck seines Aufenthalts. Vielmehr soll Caleb gewissermaßen der Betatester von Nathans neuester Erfindung sein: Ava (Alicia Vikander, "Anna Karenina") ist ein hochentwickelter Roboter mit bahnbrechender künstlicher Intelligenz. Calebs Aufgabe ist es nun, eine Art erweiterten Turing-Test (siehe "The Imitation Game") durchzuführen, um herauszufinden, ob Ava tatsächlich ein eigenes Bewußtsein besitzt oder doch "nur" ein weiterer Roboter mit vorgetäuschter Persönlichkeit ist ...

Dienstag, 5. Mai 2015

AVENGERS: AGE OF ULTRON (3D, 2015)

Regie und Drehbuch: Joss Whedon, Musik: Danny Elfman und Brian Tyler
Darsteller: Robert Downey Jr., Chris Evans, Mark Ruffalo, Chris Hemsworth, Jeremy Renner, Scarlett Johansson, James Spader, Elizabeth Olsen, Aaron Taylor-Johnson, Paul Bettany, Don Cheadle, Samuel L. Jackson, Claudia Kim, Thomas Kretschmann, Anthony Mackie, Stellan Skarsgård, Cobie Smulders, Linda Cardellini, Andy Serkis, Hayley Atwell, Idris Elba, Julie Delpy, Henry Goodman, Stan Lee, Josh Brolin
Avengers: Age of Ultron
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 76% (6,8), weltweites Einspielergebnis: $1405,0 Mio.
FSK: 12, Dauer: 141 Minuten.

Nachdem die Nazi-Geheimorganisation Hydra in "Captain America 2" das über Jahrzehnte von ihr infiltrierte S.H.I.E.L.D. übernommen und dabei beinahe dessen Direktor Nick Fury (Samuel L. Jackson, "Kingsman: The Secret Service") beseitigt hat, kommen die Avengers ein weiteres Mal zusammen, um den Tag zu retten. Sogar Thor hat sich aus Asgard herabbegeben, denn Hydra fiel auch Lokis mächtiges Zepter in die Hände. Mit dessen Hilfe "trainiert" Baron von Strucker (Thomas Kretschmann, "Wanted") die übernatürlich begabten Maximoff-Zwillinge zu noch größerer Macht: Pietro (Aaron Taylor-Johnson, "Anna Karenina") alias Quicksilver ist buchstäblich blitzschnell, während seine Schwester Wanda (Elizabeth Olsen, "Godzilla") alias Scarlet Witch die Gedanken der Menschen kräftig manipulieren kann. Doch relativ bald stellen sich diese Probleme als noch vergleichsweise harmlos heraus, als eine von Tony Stark (Robert Downey Jr., "Sherlock Holmes") und Dr. Bruce Banner (Mark Ruffalo, "Can a Song Save Your Life?") zum Schutz vor künftigen Alienangriffen konzipierte, extrem fortschrittliche künstliche Intelligenz namens Ultron (James Spader, "Lincoln") sich verselbständigt und die Menschheit mit drastischen Methoden zur Weiterentwicklung zwingen will, mit der kompletten Auslöschung als einziger Alternative ...

Montag, 4. Mai 2015

Neues aus Hollywood (18/2015)

Direkt zur Sache:

  • Heute beginnen wir mit einer Komödie: Jake Szymanski hat sich bislang vor allem abseits des Kinos einen Namen gemacht als Regisseur bei Comedy-Formaten wie "Saturday Night Live" oder "Funny or Die" sowie mit zahlreichen komödiantischen Kurzfilmen. Nun versucht er, auch auf der großen Leinwand durchzustarten. Eines von zwei Projekten, das er aktuell verfolgt, nennt sich "The Social Life" und ist in den Hauptrollen mit Amanda Seyfried und Rebel Wilson besetzt. Ich will an dieser Stelle jedoch vor allem auf die Ensemble-Komödie "Mike and Dave Need Wedding Dates" eingehen, in der es um die beiden titelgebenden, unreifen Partylöwen-Brüder geht, die per Internet-Anzeige nach weiblicher Begleitung für ihren Besuch einer Hochzeit suchen. Das Drehbuch stammt vom Duo Brendan O'Brien und Andrew J. Cohen, das bereits den letztjährigen Hit "Bad Neighbors" schrieb; in dessen etwas derbere Humor-Richtung soll auch "Mike and Dave Need Wedding Dates" abzielen. Die beiden Titelrollen übernehmen Zac Efron ("Bad Neighbors") und Adam DeVine (TV-Serie "Workaholics"), die weiblichen Hauptrollen gingen an Anna Kendrick ("The Voices", sie soll Efrons Date spielen) und Aubrey Plaza ("Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt", TV-Serie "Parks and Recreation"). Wann die Dreharbeiten beginnen sollen, ist noch nicht bekannt, aber da der deutsche Kinostart bereits auf den 18. August 2016 festgesetzt wurde (in den USA geht es einen Monat früher los), sollte es in den nächsten Monaten losgehen.

  • Auch Luke Scott ist ein Regisseur, der in der Filmwelt für sich genommen noch eine große Unbekannte ist. Daß sein Kinodebüt dennoch mit Spannung erwartet werden darf, liegt vor allem daran, daß Luke Scott der Sohn des großen "Alien"-Regisseurs Sir Ridley Scott ist. Obwohl Luke 2012 mit dem Kurzfilm "Loom" bereits zeigen konnte, daß er ebenfalls Talent besitzt, dürfte die namhafte Besetzung seines ersten Langfilms "Morgan" denn auch vor allem damit zusammenhängen, daß Sir Ridley als Produzent beteiligt ist. Bei "Morgan" handelt es sich um einen futuristischen Thriller á la "Ex Machina", in dem eine Risikomanagement-Beraterin von einem Konzern beauftragt wird, in einem abgelegenen Labor zu entscheiden, ob eine neuentwickelte Künstliche Intelligenz zerstört werden soll oder "am Leben" bleiben darf. Das Drehbuch von Seth W. Owen (ebenfalls ein Kino-Neuling) wurde 2014 von Branchenexperten in die Black List der besten noch unverfilmten Skripte gewählt, was natürlich qualitativ hoffen läßt. Die Hauptrolle der Beraterin wird Kate Mara ("127 Hours", TV-Serie "House of Cards", ab August auch Superheldin im "Fantastic Four"-Reboot) spielen, Newcomerin Anya Taylor-Joy – die im Januar beim Sundance Festival mit ihrer Hauptrolle im Horrorfilm "The Witch" beeindruckte – die titelgebende, um ihre Existenz bangende KI. Des weiteren wird Paul Giamatti ("Barney's Version") einen Psychologen spielen, Toby Jones ("Captain America") den führenden Wissenschaftler des Labors und Boyd Holbrook ("Gone Girl") einen Ernährungswissenschaftler. Auch hier steht noch kein Drehplan fest; ausgehend von der Story würde ich aber auf eine Premiere bei einem der großen Filmfestivals tippen, also wohl entweder Anfang 2016 (Berlin, Sundance, vielleicht auch Cannes im Mai) oder, wahrscheinlicher, erst im Herbst (Venedig, Toronto, Rom).

  • "Morgan"-Autor Seth W. Owen hat allerdings noch ein weiteres Eisen im Feuer, denn auch sein Drehbuch "The Runaround" soll demnächst verfilmt werden. Hierbei handelt es sich um eine Komödie, in der ein Vater, der ständig geschäftlich in der Welt umherreist, bei einem spontanen Besuch bei seiner Tochter in Los Angeles feststellt, daß diese verschwunden zu sein scheint. Kurzerhand zwingt er den eingeschüchterten Ex-Freund seiner Tochter, mit ihm in der Stadt nach ihr suchen, was zu einer zunehmend irrwitzigen Nacht führt. Das klingt soweit schon mal potentiell ganz amüsant, noch hoffnungsfroher stimmt die Besetzung der beiden Hauptrollen: Der frischgebackene OSCAR-Gewinner J.K. Simmons ("Whiplash") wird den Vater verkörpern, Emile Hirsch ("Killer Joe") den Ex-Freund der Tochter (deren Darstellerin noch nicht feststeht) – das klingt nach einer ausgezeichneten ungleichen Leinwand-Paarung! Die Regie übernimmt der Independent-Filmemacher Gavin Wiesen ("Von der Kunst, sich durchzumogeln"), die Dreharbeiten in L.A. sollen im Juli starten. Mit einem US-Kinostart dürfte daher in der ersten Jahreshälfte 2016 zu rechnen sein.

Quellen:

Sonntag, 3. Mai 2015

Mini-Nachruf: Andrew Lesnie (1956-2015)

Am Samstag, dem 27. April 2015, hat die Filmwelt einen ihrer besten Kameramänner verloren: Der Australier Andrew Lesnie verstarb im Alter von 59 Jahren in Sydney an einem Herzinfarkt. Seit den 1980er Jahren war Lesnie als Kameramann tätig, international bekannt wurde er 1995 mit George Millers "Ein Schweinchen namens Babe". Der erfolgreiche Familienfilm war für Lesnie die Eintrittskarte nach Hollywood, wo er nach der Jahrtausendwende seinen kreativen Höhepunkt erreichte, denn der neuseeländische Regisseur Peter Jackson engagierte Andrew Lesnie als Kameramann für seine "Der Herr der Ringe"-Trilogie. Die Fantasygeschichte kleidete Lesnie in angemessen epische Bilder, wofür er gleich beim ersten Teil "Die Gefährten" im Jahr 2002 den OSCAR gewann. Auch später blieben Lesnie und Jackson Partner und drehten gemeinsam "King Kong", "In meinem Himmel" sowie die "Hobbit"-Trilogie, außerdem brachte Lesnie seine Erfahrung mit CGI-lastigen Filmen beim "Planet der Affen"-Prequel "Prevolution" sowie dem Zombiefilm "I Am Legend" mit Will Smith erfolgreich ein. Zuletzt stellte er mit einem weiteren Neuseeländer, Russell Crowe, dessen Regiedebüt "Das Versprechen eines Lebens" fertig.

Es gibt viele Szenen aus seinen Filmen, speziell den Tolkien-Adaptionen, an die ich gerne, manchmal auch staunend zurückdenke, doch die in meinen Augen eindrucksvollste Sequenz, die ich garantiert nie vergessen werde, lieferte Andrew Lesnie in dem "Der Herr der Ringe"-Abschlußkapitel "Die Rückkehr des Königs" mit seiner wundervoll atmosphärischen, beinahe schwindelerregenden Kamerafahrt bei der Entzündung der Signaltürme zwischen Gondor und Rohan ab. Die Filmwelt wird ihn vermissen.

R.I.P.

Samstag, 2. Mai 2015

Samstags-Update (18/2015) (aktualisiert)

So, nachdem ich nun einen schönen neuen Computer habe, gibt es auch gleich wieder ein Samstags-Update. Viele Veränderungen im deutschen Kinostartplan gab es in den letzten zwei Wochen nicht, aber mit dem Horrorfilm "The Vatican Tapes" und der übernatürlichen Romanze "Für immer Adaline" wurden zwei US-Filme jeweils um einige Wochen in den Juli verschoben:


Box Office-News:
In Deutschland hält sich "The Avengers 2: Age of Ultron" trotz der im Vergleich zum Vorgänger weniger grandiosen Mundpropaganda gut und behält mit rund einer halben Million Zuschauern klar die Führung in den Charts. Um den zweiten Rang gibt es voraussichtlich mit jeweils etwa 150.000 Besuchern ein Duell zwischen "Fast & Furious 7" und der neugestarteten Nicholas Sparks-Adaption "Kein Ort ohne Dich". Auch der 3D-Animationsfilm für Kinder "Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest" sollte auf Platz 4 noch sechsstellig eröffnen, während der Action-Thriller "The Gunman" mit Sean Penn klar unter der 100.000-Zuschauer-Marke bleiben wird.
In den USA kommen die Kinogänger erst an diesem Wochenende in den Genuß von "The Avengers 2" – und sie pfeifen mit Wonne auf die eher gemischt ausgefallenen Kritiken, indem sie Joss Whedons Superhelden-Spektakel zu einem neuen Startrekord verhelfen: Mit wohl $215-225 Mio. wird "Age of Ultron" die bisherige Rekordmarke des Vorgängers "The Avengers" ($207,4) sehr wahrscheinlich knacken (für ein kleines Fragezeichen sorgt nur der in den USA mächtig gehypte Boxkampf Mayweather-Pacquiao, der sich negativ auf die Samstagszahlen in den Kinos auswirken dürfte), möglicherweise wird auch der Starttag-Rekord von $91,1 Mio. (aufgestellt vom letzten "Harry Potter"-Teil) fallen. Für die restlichen Filme bleibt da natürlich wenig Platz in den Kinos, keiner wird die $10 Mio.-Grenze überschreiten.

Quellen:
Deadline Hollywood

Nachtrag, Sonntagmittag: "The Avengers 2" ging in den USA am Freitag nach dem extrem starken Start doch noch etwas die Luft aus, womit der Starttag-Rekord bei "Harry Potter 7.2" bleibt. Auch am Samstag wirkte sich der Boxkampf in Las Vegas stärker auf "Age of Ultron" aus als erwartet, womit der Wochenend-Startrekord ebenso außer Reichweite scheint. Sollten sich die Kinobesuche nicht einfach von Samstag auf Sonntag verschieben, wird "Age of Ultron" damit um einige Millionen unter der $200 Mio.-Marke bleiben und folglich "nur" das zweitbeste Wochenende aller Zeiten verbuchen können ...