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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 30. September 2024

TV-Tips für die Woche 40/2024

Montag, 30. September:

ZDF, 23.55 Uhr: "Alaska" (2022)

Free-TV-Premiere des mehrfach ausgezeichneten deutschen Indie-Dramas von Max Gleschinski ("Kahlschlag"). Nach dem Tod ihres Vaters, eines einstigen Weltklasse-Kanuten der DDR, unternimmt dessen Tochter Kerstin (Christina Große) zu seinen Ehren eine Kanutour in der Mecklenburgischen Seenplatte. Dabei trifft die Mittvierzigerin auf einem Campingplatz auf Alima (Pegah Ferydoni), deren Ehe kürzlich in die Brüche ging. Die beiden nähern sich einander an, doch dann taucht Kerstins Bruder Thomas mit seiner Frau auf und wirft Kerstin vor, das (überschaubare) Erbe ihres Vaters gestohlen zu haben.

Außerdem:

Venom: Let There Be Carnage (mittelmäßiger zweiter Teil der DC-Antihelden-Trilogie mit Tom Hardy und Michelle Williams; 22.15 Uhr im ZDF)

Dienstag, 1. Oktober:

Tele 5, 22.20 Uhr: "Bones and All" (2022)

Free-TV-Premiere des ungewöhnlichen, sehr positiv rezensierten Horror-Dramas von Luca Guadagnino ("Suspiria") nach einem Roman von Camille DeAngelis. Es geht um die 18-jährige Maren (Taylor Russell, "Escape Room"), die von ihrem alleinerziehenden Vater verlassen wird und sich daraufhin quer durch die USA auf die Suche nach ihrer Mutter macht. Das unter anderem deswegen, weil sie hofft, von ihrer Mutter eine Antwort auf die sie quälende Frage zu erhalten, warum zum Teufel sie ständig Appetit auf Menschenfleisch hat! Auf ihrer Reise lernt sie mit Sully (Mark Rylance, "Don't Look Up") und Lee (Timothée Chalamet, "Dune") zwei Männer kennen, die ebenfalls kannibalistische Tendenzen haben.

Mittwoch, 2. Oktober:

Arte, 20.15 Uhr: "Der perfekte Chef" (2021)

Free-TV-Premiere der spanischen Komödie von Fernando León de Aranoa ("Loving Pablo"), die mit 20 Nominierungen für den spanischen Filmpreis Goya einen Rekord aufstellte (und in immerhin sechs Kategorien gewann). Javier Bardem verkörpert mit Julio Blanco den charismatischen Chef eines Unternehmens in der spanischen Provinz. Ausgerechnet an dem Tag, an dem eine Inspektion des Firmengeländes durch ein Komitee für die Verleihung eines Preises für hervorragende Geschäftstätigkeit ansteht, kochen in der Belegschaft einige Spannungen hoch, als ein kürzlich entlassener Mitarbeiter mit seinen Kindern auftaucht und seine Wiedereinstellung fordert ...

NDR, 23.30 Uhr: "So long, Marianne - Eine Leonard Cohen-Serie" (2024)

Zur Abwechslung auch mal eine Serienempfehlung, da es um einen meiner absoluten Lieblingsmusiker geht, die leider vor einigen Jahren verstorbene kanadische Singer-Songwriter-Legende Leonard Cohen. Dieser wird in der positiv besprochenen Serie von Alex Wolff ("Hereditary") verkörpert und es wird geschildert, wie Cohen auf der griechischen Insel Hydra in der Norwegerin Marianne Ihlen (Thea Sofie Loch Næss, "The Last King") seine Muse findet. Der NDR, der an der internationalen Produktion beteiligt war, zeigt die ersten vier von acht Episoden am Stück, die letzten vier gibt es eine Woche später. Zudem findet sich die Serie natürlich in der ARD Mediathek, wo man sie auch in der überwiegend englischsprachigen Originalfassung sehen kann.

Tele 5, 0.20 Uhr: "Possessor" (2020)

Free-TV-Premiere der hochgelobten und mehrfach ausgezeichneten zweiten Regiearbeit von Brandon Cronenberg, Sohn der kanadischen Genreikone David Cronenberg ("Die Fliege") - wobei ich zugeben muß, daß ich von dem Film im Gegensatz zu den meisten Kritikern nicht übermäßig angetan war. Darin knüpft Brandon an die legendäre Bodyhorror-Phase seines Vaters an: Andrea Riseborough ("Oblivion") spielt in dem psychologischen SF-Horrorthriller Tasya, Agentin eines höchst zwielichtigen Unternehmens, das Menschen durch eine hochmoderne Hirnimplantat-Technologie zu Auftragsmördern macht. Diese nicht eben ehrenwerte Arbeit zehrt allerdings stark an Tasyas Psyche, weshalb sie zunehmend die Kontrolle verliert ... Weitere Rollen spielen Sean Bean, Tuppence Middleton und Jennifer Jason Leigh (die bereits in David Cronenbergs spätem Bodyhorror-Werk "eXistenZ" die Hauptrolle spielte).

Donnerstag, 26. September 2024

KINOVORSCHAU OKTOBER 2024

Nach den eher sparsam besetzten Monaten August und September gibt es im Oktober ein sehr reichhaltiges Menü für alle Kinoliebhaber: Von Blockbuster-Fortsetzungen ("Joker 2", "Venom 3") über Horrorfilme passend zu Halloween ("Smile 2", "Terrifier 3"), hochklassiger familienfreundlicher Unterhaltung ("Der wilde Roboter") und starbesetztem deutschem Kino ("Alter weißer Mann", "Der Buchspazierer") bis hin zu ersten aussichtsreichen Arthouse-OSCAR-Kandidaten ("Anora", "The Room Next Door") ist alles geboten:

3. Oktober:
"Joker: Folie à Deux":
Als im Herbst 2019 der bis dahin vor allem als Komödien-Regisseur auffällig gewordene Todd Phillips ("Hangover") seine Neuinterpretation des ikonischen Batman-Bösewichts Joker in einem Psychothriller in die Kinos brachte, polarisierte "Joker" die Kritiker – kam aber beim Publikum prima an. Als erster in den USA mit der Erwachsenenfreigabe "R" versehener Film übertraf "Joker" beim weltweiten Einspielergebnis die Marke von $1 Mrd., auch bei der OSCAR-Verleihung überzeugte er mit satten elf Nominierungen (bei allerdings "nur" zwei Siegen für Hauptdarsteller Joaquin Phoenix und die Filmmusik). Fünf Jahre später folgt nun die mit Spannung erwartete Fortsetzung – die bei der Premiere beim Festival von Venedig erneut sehr unterschiedliche Kritiker-Reaktionen nach sich zog. Fraglich ist, ob die Zuschauer diese diesmal wieder ignorieren werden, denn bei "Joker: Folie à Deux" handelt es sich um eine Art Musical – ein Genre, das wiederum im Normalfall eher die Kinogänger polarisiert als die Kritiker. Passenderweise hat Pop-Superstar Lady Gaga die weibliche Hauptrolle der kaum weniger ikonischen und kaum weniger verrückten Harley Quinn übernommen (im "normalen" DC-Filmuniversum grandios verkörpert von Margot Robbie), die Arthur "Joker" Fleck in der Bösewicht-Irrenanstalt Arkham Asylum kennen und lieben lernt, während er auf den Beginn seines Gerichtsprozesses wartet … In weiteren Rollen agieren Brendan Gleeson ("The Banshees of Inisherin"), Catherine Keener ("Being John Malkovich") und Rückkehrerin Zazie Beetz ("Deadpool 2") als Jokers frühere Nachbarin Sophie.

"Der wilde Roboter" (3D):
Gemäß den ausnahmslos begeisterten bisherigen Rezensenten ist dem Studio Dreamworks Animation ("Drachenzähmen leicht gemacht", "Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch") mit diesem 3D-Animationsfilm von Regisseur und Drehbuch-Autor Chris Sanders ("Die Croods") einer der besten Filme des Jahres 2024 gelungen. Im Mittelpunkt der ebenso warmherzigen wie witzigen Geschichte steht der intelligente Roboter Roz (im Original gesprochen von Lupita Nyong'o, in der deutschen Synchronfassung ungewöhnlicherweise von Nachrichten-Sprecherin Judith Rakers), der auf einer von Menschen unbewohnten kleinen Insel strandet. So muß er einen Weg finden, mit der ungewohnten Situation umzugehen und will sich dafür auch mit den Tieren der Insel anfreunden – die allerdings große Scheu vor dem lauten Roboter haben. Doch dann findet Roz ein verwaistes Gänseküken und kümmert sich darum ...

"Memory":
Das sehr positiv rezensierte Drama des mexikanischen Filmemachers Michel Franco ("Sundown") erzählt von der Sozialarbeiterin, trockenen Alkoholikerin und alleinerziehenden New Yorker Mutter Sylvia (Jessica Chastain, "Molly's Game"). Diese begegnet dem an Demenz erkrankten Saul (Peter Sarsgaard wurde für seine Leistung beim Festival von Venedig als bester Schauspieler ausgezeichnet), der sich offensichtlich von Sylvia angezogen fühlt. Allerdings besitzen die beiden eine unschöne Vergangenheit, an die sich Saul nur nicht mehr erinnern kann.

"Cranko":
Deutsches Künstler-Biopic von Joachim A. Lang ("Führer und Verführer") über den homosexuellen britischen Tanzregisseur und Choreographen John Cranko (Sam Riley, "Das finstere Tal"), der ab den 1960er Jahren das Stuttgarter Ballett zu einer der weltweit führenden Kompanien gestaltete.

Montag, 23. September 2024

TV-Tips für die Woche 39/2024

Montag, 23. September:

Arte, 20.15 Uhr: "Auch eine französische Ehe" (1965)

Sehr späte Free-TV-Premiere der stark besetzten französischen Tragikomödie von Denys de La Patellière ("Taxi nach Tobruk") nach einem Roman von Bernard Clavel. Jean Gabin spielt den grobschlächtigen bretonischen Tierarzt Léandre, der mit seiner Frau Marie (Lilli Palmer) ein wenig harmonisches Leben auf einem Schloß bei Nantes führt - die Ehe leidet vor allem darunter, daß Marie keine Kinder bekommen konnte. Eines Tages trifft Léandre zufällig auf die schöne und deutliche jüngere Prostituierte Simone (Michèle "Angelique" Mercier), die er prompt mit auf sein Schloß nimmt. Für Marie eine weitere Demütigung - und auch Simones Zuhälter Marcel (Robert Hossein) will nicht einfach hinnehmen, daß sie ihm von Léandre "gestohlen" wird ...

ZDF, 23.55 Uhr: "Die Kuh, die die Zukunft besang" (2022)

Free-TV-Premiere des sehr wohlwollend rezensierten chilenischen Öko- und Familiendramas der Langfilm-Regiedebütantin Francisca Alegria, das dem magischen Realismus zugeordnet wird. Als als es in einem hoffnungslos verschmutzten Fluß zu einem Fischsterben kommt, entsteigt dem von toten Fischen übersäten Gewässer auch eine Frau namens Magdalena (Mía Maestro, TV-Serie "The Strain") - die eigentlich seit Jahrzehnten tot ist! Die Verstorbene - ob nun real oder ein Geist - kehrt zu ihrer Heimat zurück, wo ihr Witwer bei ihrem Anblick prompt einen (nicht tödlichen) Herzanfall erleidet, der wiederum ihre Tochter und ihre Enkelkinder zurückkehren läßt. Auch auf die Natur scheint Magdalena irgendwie Einfluß auszuüben ...

Außerdem:

Underwater - Es ist erwacht (solider Unterwasser-Horrorfilm mit leichten Lovecraft-Anleihen und einer überzeugenden Hauptdarstellerin Kristen Stewart; 22.15 Uhr im ZDF)

Dienstag, 24. September:

Tele 5, 20.15 Uhr: "Slow West" (2015)

Mehrfach prämierter neuseeländischer (jedoch in Amerika spielender) Western von Spielfilm-Regiedebütant John Maclean, in dem Kodi Smit-McPhee ("Alpha") den schottischen Immigranten Jay spielt. Der trifft während seiner beschwerlichen Reise gen Westen auf den schweigsamen Silas (Michael Fassbender), der ihm gegen Bezahlung Schutz verspricht. Den hat er schon bald bitter nötig, denn Kopfgeldjäger haben es auf Jays Freundin Rose und ihren Vater abgesehen, die in der schottischen Heimat wegen Mordes gesucht werden ...

Außerdem:

Predators (anspruchslose, aber spaßige Fortsetzung des 1980er Jahre-Klassikers, in der die von Adrien Brody angeführten Antihelden nach und nach von außerirdischen Kopfgeldjägern dezimiert werden; 22.05 Uhr bei Nitro, allerdings um gut fünf Minuten gekürzt)

Donnerstag, 19. September 2024

THE PROTÉGÉ – MADE FOR REVENGE (2021)

Regie: Martin Campbell, Drehbuch: Richard Wenk, Musik: Rupert Parkes
Darsteller: Maggie Q, Michael Keaton, Samuel L. Jackson, Robert Patrick, David Rintoul, Ray Fearon, Patrick Malahide, Ori Pfeffer, Eva Nguyen Thorsen
The Protégé (2021) on IMDb Rotten Tomatoes: 63% (5,8); weltweites Einspielergebnis: $8,7 Mio.
FSK: 16, Dauer: 109 Minuten.
Als Kind wurde Anna (Maggie Q, "Mission: Impossible III") vom Profikiller Moody (Samuel L. Jackson, "Django Unchained") aus Vietnam gerettet und anschließend von ihm selbst zu einer Killerin ausgebildet. Als Moody in einem alten Fall recherchiert und nur wenig später einem Anschlag zum Opfer fällt, sinnt Anna logischerweise auf Rache – auch wenn sie dafür in ihre ursprüngliche Heimat Vietnam zurückkehren muß, die sie nie wieder besuchen wollte. Doch dort lebt der zwielichtige Unternehmer Vohl (Patrick Malahide, "Die Piratenbraut"), welcher mit Moodys altem Fall in Zusammenhang zu stehen scheint und von dem Anna deshalb wichtige Informationen zu erhalten hofft. Das gelingt tatsächlich, jedoch gerät Anna so selbst endgültig ins Visier von Moodys Mörder, für den auch der ebenso intelligente wie charismatische Killer Michael Rembrandt (Michael Keaton, "Birdman") arbeitet. Obwohl sie auf verschiedenen Seiten stehen, knistert es gewaltig zwischen den beiden professionellen Tötungsmaschinen ...

Montag, 16. September 2024

TV-Tips für die Woche 38/2024

Montag, 16. September:

Arte, 20.15 Uhr: "Tote schlafen fest" (1946)

Einer der ganz großen Klassiker des Film noir (neben u.a. "Die Spur des Falken"): Humphrey Bogart glänzt in Howard Hawks' ("Rio Bravo") Raymond Chandler-Adaption als ultracooler, zynischer Privatdetektiv Philip Marlowe. Dieser nimmt in Los Angeles einen zunächst unspektakulär erscheinenden Erpressungsfall an, der aber mit immer neuen Wendungen fesselt. Legendär als Femme fatale Vivian: Lauren Bacall ("Haben und Nichthaben"). Direkt im Anschluß um 22.05 Uhr zeigt Arte das einstündige französische Portrait "Lauren Bacall - Die diskrete Verführerin" aus dem Jahr 2017.

Arte, 23.00 Uhr: "Vanya auf der 42. Straße" (1994)

Faszinierende, stark gespielte Tragikomödie von Louis Malle ("'Fahrstuhl zum Schafott") über eine Schauspielertruppe in New York, die eine Aufführung von Tschechows Theaterstück "Onkel Wanja" vorbereitet. Vor allem Charakterdarsteller Wallace Shawn ("Die Braut des Prinzen") überzeugt in der Hauptrolle des Vanya, an seiner Seite agiert die damals noch am Beginn ihrer Weltkarriere stehende Julianne Moore.

MDR, 23.10 Uhr: "Das reinste Vergnügen" (2022)

Free-TV-Premiere der wohlwollend rezensierten australischen Tragikomödie von Kino-Regiedebütantin Renée Webster über die 50-jährige Gina (Sally Phillips, "Bridget Jones"), die als Folge eines frivolen Geburtstagsgeschenks ihrer Freundinnen auf eine geniale Geschäftsidee kommt: Sie vermietet fortan gutaussehende Männer als sexy Putzkräfte für Frauen ...

Außerdem:

Tenet (Christopher Nolans visuell gewohnt prachtvoller, aber arg konfuser bis unlogischer Zeitreisen-SciFi-Actionthriller mit John David Washington und Robert Pattinson; 22.15 Uhr im ZDF)

Aliens vs. Predator 2 (diese Beleidigung des "Alien"- wie auch des "Predator"-Franchises ist höchstens hartgesottenen Trashfans zu empfehlen; 23.10 Uhr bei Kabel Eins)

Montag, 9. September 2024

TV-Tips für die Woche 37/2024

Montag, 9. September:

Arte, 20.15 Uhr: "Brutale Schatten" (1972)

Späte Free-TV-Premiere des französischen Thrillers von Jacques Deray ("Borsalino") über den französischen Profikiller Lucien (Jean-Louis Trintignant), der nach einem Auftrag in Los Angeles dort strandet und selbst zum Ziel eines Killers ("Der weiße Hai"-Star Roy Scheider) wird.

ZDF, 22.15 Uhr: "The Northman" (2022)

Free-TV-Premiere von Robert Eggers' ("Der Leuchtturm") archaischem Wikinger-Epos, in dem Alexander Skarsgård als Krieger Amleth Rache für den Tod seines Vaters (Ethan Hawke) nehmen und seine von dessen Mörder geraubte Mutter (Nicole Kidman) retten will. Unterstützung erhält er dabei von der slawischen Sklavin Olga (Anya Taylor-Joy).

Außerdem:

Alien vs. Predator (ordentlich beginnendes, in der zweiten Hälfte jedoch stark nachlassendes Crossover der beiden Kult-Horrorfilmreihen; 22.50 Uhr bei Kabel Eins)

Dienstag, 10. September:

Alien (Ridley Scotts legendärer Weltraum-Horrorklassiker, der Sigourney Weaver zum ersten echten weiblichen Actionhelden Hollywoods machte; 20.15 Uhr bei Nitro)

Fantastic Four (trotz einiger interessanter Ansätze und namhafter Besetzung mit Miles Teller, Kate Mara, Michael B. Jordan und Jamie Bell katastrophal gescheitertes Reboot der Marvel-Superheldenreihe; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Mittwoch, 11. September:

Arte, 20.15 Uhr: "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" (2022)

Free-TV-Premiere des für zehn Deutsche Filmpreise nominierten (bei drei Siegen) tragikomischen Biopics von Andreas Dresen ("Halbe Treppe") über den juristischen Kampf der deutsch-türkischen Hausfrau Rabiye Kurnaz (Komikerin Meltem Kaptan) mit ihrem Anwalt Bernhard Docke (Alexander Scheer) gegen die USA, nachdem ihr Sohn Murat nach den Terroranschlägen von 9/11 fälschlicherweise festgenommen und nach Guantanamo gebracht wurde.

Arte, 0.40 Uhr: "Einfach schwarz" (2020)

Free-TV-Premiere (im Originalton mit deutschen Untertiteln) der mit einem César ausgezeichneten schwarzhumorigen französischen Mockumentary von John Wax und Jean-Pascal Zadi (TV-Serie "Der Wahlkämpfer"). Zadi spielt eine Version seiner selbst: ein 40-jähriger, eher erfolgloser Schauspieler und Komiker, der einen großen Protestmarsch gegen die Diskriminierung von Schwarzen organisieren will. Dabei scheitert er jedoch zunächst an der Bürokratie und muß dann bei der Suche nach Unterstützung feststellen, daß Wünsche, Sorgen und Ängste der schwarzen Franzosen sich mitunter sehr voneinander unterscheiden.

Außerdem:

Star Wars Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers (J.J. Abrams' Trilogieabschluß funktioniert gut als eigenständiger Film, enttäuscht aber als Abschluß der neunteiligen "Skywalker-Saga"; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Donnerstag, 5. September 2024

THE BANSHEES OF INISHERIN (2022)

Regie und Drehbuch: Martin McDonagh, Musik: Carter Burwell
Darsteller: Colin Farrell, Brendan Gleeson, Kerry Condon, Barry Keoghan, Gary Lydon, Sheila Flitton, Pat Shortt, David Pearse, Aaron Monaghan
The Banshees of Inisherin (2022) on IMDb Rotten Tomatoes: 96% (8,7); weltweites Einspielergebnis: $49,3 Mio.
FSK: 16, Dauer: 115 Minuten.
Irland, 1923: Während auf der Hauptinsel ein erbitterter Bürgerkrieg über die Einführung des Iritischen Freistaates herrscht, geht das Leben auf der kleinen vorgelagerten Insel Inisherin im Wesentlichen seinen gewohnten Gang. Bis etwas Ungeheuerliches passiert: Der Musiker Colm (Brendan Gleeson, "The Guard") weigert sich eines Tages, wie seit vielen Jahren gemeinsam mit seinem besten Freund Pádraic (Colin Farrell, "Saving Mr. Banks") den Pub zu besuchen. Alle sind verwirrt, schließlich sind der Musiker und der Landwirt sonst unzertrennlich. Pádraic ist logischerweise verletzt und bedrängt Colm, bis dieser ihm sagt, warum er ab sofort nichts mehr mit ihm zu tun haben will: Pádraic sei einfach zu langweilig und er selbst wolle seine Zeit deshalb lieber damit verbringen, Musik zu komponieren und auf diese Weise der Nachwelt etwas zu hinterlassen. Als Pádraic das nicht akzeptieren will, droht Colm, er werde sich selbst jedes Mal, wenn Pádraic ihm wieder auf die Nerven geht, einen Finger abschneiden! Colm ist ratlos, doch auch seine belesene Schwester Siobhán (Kerry Condon, "Unleashed") kann ihm nicht wirklich weiterhelfen ...

Montag, 2. September 2024

TV-Tips für die Woche 36/2024

Eine ziemlich magere Woche:

Montag, 2. September:

Arte, 22.45 Uhr: "Rhino" (2021)

Free-TV-Premiere des mehrfach ausgezeichneten ukrainischen Kriminaldramas von Oleh Sentsov, der in der Ukraine der 1990er Jahre den Weg des titelgebenden Jugendlichen (Serhij Filimonow) in die Welt der Kriminalität verfolgt.

Außerdem:

Cloverfield (handwerklich beeindruckender Found Footage-Monsterfilm mit Lizzy Caplan, der unter fast durchweg unsympathischen Protagonisten leidet; 23.35 Uhr im MDR)

Dienstag, 3. September:

Spring Breakers (polarisierende, satirische Teenager-Komödie mit James Franco, Selena Gomez und Vanessa Hudgens; 22.20 Uhr womöglich gekürzt bei Tele 5, ungeschnittene Wiederholung in der Nacht auf Freitag um 0.30 Uhr)

Mittwoch, 4. September:

Arte, 20.15 Uhr: "An einem schönen Morgen" (2022)

Free-TV-Premiere des u.a. für einen Europäischen Filmpreis nominierten französischen Dramas von Mia Hansen-Løve ("Alles was kommt"). Léa Seydoux spielt die verwitwete Mutter Sandra, die in Paris als freiberufliche Übersetzerin arbeitet. Ihr Gehalt reicht so eben, um sie, ihre 8-jährige Tochter und ihren an einer neurodegenerativen Krankheit leidenden Vater (Pascal Greggory) zu versorgen. Als Sandra zufällig ihren alten Freund Clément (Melvil Poupaud) trifft, entwickelt sich eine Affäre zwischen den beiden - obwohl er eigentlich in einer festen Beziehung ist ...

Außerdem:

Star Wars Episode VIII: Die letzten Jedi (Rian Johnsons kontrovers aufgenommenes, weil mutig neue Wege gehendes Star Wars-Abenteuer; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Looper (Rian Johnsons packender Zeitreise-Actionthriller mit Joseph Gordon-Levitt, Emily Blunt und Bruce Willis; um 20.15 Uhr bei Nitro um knapp vier Minuten gekürzt, ungeschnittene Wiederholung in der Nacht auf Samstag um 0.40 Uhr)

John Wick (Keanu Reeves' ebenso geradliniger wie bleihaltiger erster Einsatz als titelgebender Ex-Profikiller und Hundeliebhaber; 23.30 Uhr bei Kabel Eins)

Donnerstag, 5. September:

Die Schöne und das Biest (visuell prachtvolles, sehr sympathisches und mit u.a. Emma Watson, Luke Evans und Kevin Kline stark besetztes Realfilm-Remake des Disney-Zeichentrickklassikers; 20.15 Uhr im Disney Channel)

Freitag, 6. September:

Arte, 20.15 Uhr: "In einem Land, das es nicht mehr gibt" (2022)

Free-TV-Premiere des für drei Deutsche Filmpreise nominierten (bei einem Sieg für Nebendarstellerin Jördis Triebel), 1989 spielenden und autobiographisch geprägten historischen Coming of Age-Films der in Ost-Berlin geborenen "Tatort"-Regisseurin Aelrun Goette. Deren Alter Ego ist Suzie (Marlene Burow, "Wunderschön"), die kurz vor dem DDR-Abitur der Schule verwiesen wird und statt des geplanten Studiums in einem Kabelwerk arbeiten soll. Allerdings wird sie auf dem Weg zur Arbeit photographiert, landet unverhofft auf dem Titelbild der beliebten ostdeutschen Frauenzeitschrift "Sibylle" und sattelt daraufhin zum Model um. Sie lernt den exzentrischen Underground-Modedesigner Rudi (Sabin Tambrea, "Narziss und Goldmund") kennen und verliebt sich in den Photographen Coyote (David Schütter, Netflix-Serie "Barbaren").

Außerdem:

Planet der Affen: Revolution (die erfreulich gute, mit u.a. Gary Oldman und Jason Clarke stark besetzte Fortsetzung des Franchise-Reboots, in der die kläglichen Reste der Menschheit und die nun dominierenden Affen nach Möglichkeiten für einen Frieden suchen - was natürlich auf beiden Seiten von Extremisten hintertrieben wird; 20.15 Uhr bei RTL II)

Alles steht Kopf (originelles, OSCAR-prämiertes Animationsabenteuer aus dem Hause Pixar über die Macht der Gefühle; 20.15 Uhr im Disney Channel)

Ghost in the Shell (in den Kinos gefloppte, aber durchaus sehenswerte Manga-Adaption mit Scarlett Johansson, Juliette Binoche und Takeshi Kitano; 23.00 Uhr bei Pro 7)

Samstag, 7. September:

ZDF, 2.45 Uhr: "Tides - Kampf um die Zukunft" (2021)

Free-TV-Premiere des mit vier Deutschen Filmpreisen prämierten postapokalyptischen Science Fiction-Thrillers von Tim Fehlbaum ("Hell"). Die Handlung der englischsprachigen Produktion setzt 200 Jahre nach einer die Menschheit fast komplett ausrottenden und die Erde unbewohnbar machenden Sturmflut ein. Wenige Überlebende schafften es, sich mit Raumschiffen zum Planeten Kepler 209 zu begeben, wo sie die Auslöschung der Menschheit vorerst verhindern konnten. Dummerweise stellt sich aber heraus, daß Keplers Atmosphäre auf Dauer zu Unfruchtbarkeit führt, weshalb nun eine Expedition zurück zur Erde geschickt wird, um herauszufinden, ob man dort inzwischen wieder leben kann. Die Bruchlandung der Raumkapsel auf der Erde überlebt allerdings lediglich Blake (Nora Arnezeder, "Army of the Dead"), auf deren schmalen Schultern nun das Schicksal der Menschheit ruht ...

Außerdem:

G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra (mittelmäßiges Actionabenteuer mit Channing Tatum und Sienna Miller; 23.00 Uhr bei SAT. 1)

Geisterfjord (etwas plakativer, jedoch stimmungsvoller isländischer Gruselthriller; 1.05 Uhr im ZDF)

Sonntag, 8. September:

Arte, 20.15 Uhr: "Die glorreichen Sieben" (1960)

In dem Westernklassiker von John Sturges ("Gesprengte Ketten") - einem losen Remake von "Die sieben Samurai" - überzeugen die Bewohner einer bettelarmen mexikanischen Ortschaft den Revolverhelden Chris (Yul Brynner), sie vor einer sie regelmäßig überfallenden Banditenbande zu beschützen. Natürlich kann Chris das nicht alleine schaffen, deshalb sammelt er sechs weitere Cowboys ein, die herausragend gut besetzt sind: Steve McQueen, Charles Bronson, James Coburn, Robert Vaughn, Brad Dexter und der Deutsche Horst Buchholz (der als junger "Hotshot" Chico als Hauptidentifikationsfigur des Publikums dient). Das Resultat reicht zwar nicht an Kurosawas Kult-Vorlage heran und ist handlungstechnisch weniger komplex als andere Klassiker dieses Genres, macht aber nicht zuletzt dank der coolen Besetzung und der schmissigen Musik von Elmer Bernstein immer noch Spaß.

Tele 5, 22.20 Uhr: "Zwei Banditen" (1969)

George Roy Hills legendärer, humorvoll-melancholischer Spätwestern mit dem Traumpaar Paul Newman und Robert Redford als Bankräuber auf der Flucht nach Südamerika ist auch unter dem Originaltitel "Butch Cassidy and the Sundance Kid" bekannt. Ausgezeichnet mit vier OSCARs.

Außerdem:

The Descendants (wunderbare Tragikomödie mit George Clooney und Shailene Woodley als Vater-Tochter-Gespann auf Hawaii; 20.15 Uhr bei Sixx)