Empfohlener Beitrag

In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 25. Juli 2024

KINOVORSCHAU AUGUST 2024

Wie üblich gibt es im August nicht mehr ganz so viele große Hollywood-Großproduktionen wie von Mai bis Juli, genau genommen kann man wohl nur noch "Alien: Romulus", "Horizon" und "Borderlands" zu dieser Kategorie zählen (und auch die gehören nicht zu den richtig teuren Werken). Dafür ist aber jede Menge Vielfalt geboten mit gleich zwei ambitionierten Western, etlichen vielversprechenden Horrorfilmen und einigem mehr:

1. August:
"Trap – No Way Out":
Wie wäre es, wenn "Das Schweigen der Lämmer" auf einem Taylor Swift-Konzert spielen würde? Diese hypothetische Frage war die Inspiration für Mystery-Spezialist M. Night Shyamalan ("Split"), seinen neuen Film "Trap" zu drehen. Darin geht es nämlich um den brutalen Serienmörder Cooper (Josh Hartnett, "Sin City") alias "The Butcher", der mit seiner – natürlich nichts ahnenden – Teenager-Tochter Jody (Ariel Donoghue) ein Konzert des Popstars Lady Raven (Sängerin Saleka, älteste Tochter Shyamalans) besucht. Erst im Lauf des Konzerts begreift Cooper, daß die Polizei irgendwie darüber informiert wurde, daß der Killer kommen würde und deshalb mit einem Großaufgebot vor Ort ist, um ihn festzunehmen. Fieberhaft sucht Cooper nach einem Ausweg, ohne daß seine Tochter erfährt, wer er wirklich ist ...

"Berlin Nobody":
In dem US-deutschen Psychothriller von Jordan Scott (für die Tochter von Sir Ridley Scott ist es der zweite Langfilm nach "Cracks" aus dem Jahr 2009) spielt Eric Bana ("Hulk") den Sozialpsychologen und Sektenexperten Ben, der nach Berlin zieht, nachdem es dort zu einem rituellen Selbstmord im Umfeld einer Sekte kam. Gemeinsam mit der deutschen Verfassungsschützerin Nina (Sylvia Hoeks, "Blade Runner 2049") nimmt Ben besagte Sekte unter die Lupe – vernachlässigt darob aber seine 16-jährige Tochter Mazzy ("Stranger Things"-Star Sadie Sink), die sich in den undurchsichtigen Martin (Jonas Dassler, "Der goldene Handschuh") verliebt. Die US-Kritiken der recht freien Adaption eines Romans von Nicholas Hogg fielen überwiegend negativ aus und bemängeln vor allem die wenig glaubwürdige und zu eindimensionale Handlung.

"Liebesbriefe aus Nizza":
Die sommerliche französische Komödie von Ivan Calbérac ("Frühstück bei Monsieur Henri") erzählt vom pensionierten General François (André Dussollier, "Diplomatie"), der nach 50-jähriger Ehe herausfindet, daß seine Frau Annie (Sabine Azéma, "Docteur Knock") ihn 40 Jahre zuvor mit einem anderen Mann betrogen hatte. Der sehr altmodische und eifersüchtige François beschließt daraufhin, Annie zu verlassen und ihren damaligen Liebhaber Boris (Thierry Lhermitte, "Ein Mann sieht rosa") vielleicht auch handgreiflich zur Rede zu stellen – wobei das angesichts des Alters aller Beteiligten nicht ganz so einfach ist … In Frankreich kam die positiv rezensierte Komödie auf über 500.000 Kinogänger.

"Tatami":
Der mehrfach ausgezeichnete, auf wahren Geschehnissen basierende und in Schwarzweiß gedrehte georgisch-amerikanische Thriller vom ungewöhnlichen israelisch-iranischen Regieduo Guy Nattiv ("Golda") und Zar Amir Ebrahimi (eigentlich Schauspielerin, bekannt u.a. aus "Holy Spider") handelt von der iranischen Weltklasse-Judoka Leila (Arienna Mandi). Diese hat bei der Weltmeisterschaft in der georgischen Hauptstadt Tiflis reelle Titelchancen, doch nach den ersten Siegen erhalten sie und ihre Trainerin Maryam (Co-Regisseurin Ebrahimi) die Anweisung, zum nächsten Kampf nicht anzutreten – denn ihre Gegnerin könnte eine israelische Judoka sein und Iraner dürfen niemals Israelis unterliegen! Leila will aber unbedingt die Goldmedaille gewinnen und deshalb antreten – ist das die sicheren Repressionen, die daraufhin für sie, ihre Familie und auch ihre Trainerin folgen würden, wert?

Montag, 22. Juli 2024

TV-Tips für die Woche 30/2024

Montag, 22. Juli:

ARD, 20.15 Uhr: "Rehragout-Rendezvous" (2023)

Free-TV-Premiere des neunten Eberhofer-Schmunzelkrimis nach den Bestsellern von Rita Falk. Wie immer unter der Regie von Ed Herzog bekommt es der bayerische Dorfpolizist Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) mit einer echten Krise zu tun: Oma (Enzi Fuchs) beschließt, altersbedingt nicht mehr für die Hofbewohner kochen zu wollen! Seine Susi (Lisa Maria Potthoff) kann da auch nicht helfen, denn sie ist vorübergehend stellvertretende Bürgermeisterin. Und dann muß sich Eberhofer auch noch um einen rätselhaften Vermisstenfall kümmern ... Obwohl Vorlagen-Autorin Falk sich sehr unzufrieden mit dieser Verfilmung äußerte, avancierte sie mit über 1,5 Millionen Kinogängern in Deutschland zum bislang erfolgreichsten Teil der langlebigen Reihe. Bis zum zehnten Film "Steckerlfischfiasko" wird es diesmal übrigens etwas länger dauern, der soll erst im Sommer 2026 veröffentlicht werden - mit drei Jahren die bislang längste Pause (bisher maximal zwei Jahre).

Arte, 22.50 Uhr: "Wir kommen alle in den Himmel" (1977)

Die für drei Césars nominierte Komödie von Yves Robert ("Alexander, der Lebenskünstler") ist die Fortsetzung von "Ein Elefant irrt sich gewaltig" (den Arte eine Woche zuvor gezeigt hat) und erzählt weitere (romantische) Alltagsabenteuer der besten Freunde Étienne (Jean Rochefort), Daniel (Claude Brasseur), Simon (Guy Bedos) und Bouly (Victor Lanoux).

Arte, 0.40 Uhr: "Die unheimlichen Drei" (1925)

Free-TV-Premiere des Stummfilm-Klassikers von Tod Browning ("Dracula") über die drei titelgebenden Jahrmarktsartisten, die ihre Auftritte als Tarnung für eine Einbruchsserie verwenden. Anführer Professor Echo wird von Stummfilm-, Horror- und Makeup-Legende Lon Chaney ("Das Phantom der Oper") verkörpert, dem "Mann mit den 1000 Gesichtern" (sein gleichnamiger Sohn trat u.a. als "Der Wolfsmensch" in seine Fußstapfen).

Donnerstag, 18. Juli 2024

DIE FRAU, DIE VORAUSGEHT (2017)

Originaltitel: Woman Walks Ahead
Regie: Susanna White, Drehbuch: Steven Knight, Musik: George Fenton
Darsteller: Jessica Chastain, Michael Greyeyes, Sam Rockwell, Chaske Spencer, Bill Camp, Ciarán Hinds
Woman Walks Ahead (2017) on IMDb Rotten Tomatoes: 59% (5,9); weltweites Einspielergebnis: $0,1 Mio.
FSK: 12, Dauer: 103 Minuten.
Im Jahr 1889 entschließt sich die seit knapp einem Jahr (nicht unglücklich) verwitwete New Yorker Malerin Catherine Weldon (Jessica Chastain, "Molly's Game") dazu, in den Westen zu reisen, um den legendären Indianerhäuptling Sitting Bull (Michael Greyeyes, "The New World") zu portraitieren. Als sie per Zug im Standing Rock-Reservat ankommt, wird Catherine auf dem Militärstützpunkt Fort Yates nicht gerade herzlich willkommen geheißen – genaugenommen schicken sie der für die Indianer-Angelegenheiten zuständige US-Beamte James McLaughlin (Ciarán Hinds, "Die Frau in Schwarz") und der im gleichen Zug angekommene Colonel Silas Grove (Sam Rockwell, "See How They Run") direkt zurück nach New York. Neben einer ganz grundsätzlichen Abneigung des Militärs – speziell nach der demütigenden Niederlage in der Schlacht am Little Bighorn – gegen die Ureinwohner romantisierende Ostküsten-Aktivisten liegt das auch daran, daß eine Abstimmung unter diesen über ein Landzuteilungsgesetz unmittelbar bevorsteht, das ihnen noch einmal etwa die Hälfte ihres verbliebenen Landes nehmen würde. Der für die Armee arbeitende Lakota Chaske (Chaske Spencer, TV-Miniserie "The English"), Neffe von Sitting Bull, führt Catherine aber heimlich zu seinem Onkel, der sich inzwischen als Kartoffelbauer zurückgezogen hat. Nach anfänglicher Skepsis stimmt Sitting Bull zu, sich von Catherine malen zu lassen, die wiederum zunehmend entsetzt ist über die Zustände, in denen die Indigenen leben müssen ...

Montag, 15. Juli 2024

TV-Tips für die Woche 29/2024

Montag, 15. Juli:

ARD, 20.15 Uhr: "Contra" (2020)

Free-TV-Premiere von Sönke Wortmanns für einen Deutschen Filmpreis nominiertem Remake der französischen Komödie "Die brillante Mademoiselle Neïla". Christoph Maria Herbst spielt darin den Jura-Professor Pohl, der sich in der ersten Vorlesung des Semesters gegenüber der zu spät kommenden Studentin Naima (Nilam Farooq, "Heilstätten") tendentiell rassistisch und sexistisch äußert. Da Pohl kein unbeschriebenes Blatt in Sachen Fehlverhalten ist und der Vorfall zudem im Internet seine Runden macht, wird er vom Unipräsidenten (Ernst Stötzner) dazu verdonnert, Naima auf einen Debattierwettbewerb vorzubereiten, wenn er wenigstens eine Chance haben will, seinen Job zu behalten. Weder Studentin noch Professor sind von der Idee begeistert, raufen sich aber doch irgendwie zusammen ...

Arte, 20.15 Uhr: "Das Privatleben des Sherlock Holmes" (1970)

Diese Krimisatire zählt zwar nicht zu den besten Werken des Meister-Filmemachers Billy Wilder ("Manche mögen's heiß"), ist aber eine sehr vergnügliche Sherlock Holmes-Variante. Der Meisterdetektiv wird hier vom außerhalb seiner Heimat relativ unbekannten britischen Theater-Schauspieler Robert Stephens ("Die Duellisten") verkörpert, sein treuer Gefährte Dr. Watson von Colin Blakely ("Der kleine Lord"). Der Film umfaßt zwei Episoden: In der kürzeren hat eine russische Primaballerina Sherlock zum Vater ihres ungeborenen Kindes erkoren - wovon der aber gar nicht begeistert ist. In der zweiten Episode geht es um einen bei Loch Ness verschwundenen Ehemann, auch Sherlocks Bruder Mycroft (Sir Christopher Lee) spielt dabei eine Rolle.

Arte, 22.15 Uhr: "Ein Elefant irrt sich gewaltig" (1976)

Die französische Vorlage zur 1980er Jahre-Hollywood-Komödie "Die Frau in Rot" von und mit Gene Wilder wurde von Yves Robert ("Alexander, der Lebenskünstler") gedreht und handelt vom eigentlich glücklich verheirateten Mittvierziger Étienne (Jean Rochefort), der sich eines Tages nach einer kurzen Begegnung unsterblich in eine in Rot gekleidete junge Frau verliebt ...

Montag, 8. Juli 2024

TV-Tips für die Woche 28/2024

Montag, 8. Juli:

ARD, 20.15 Uhr: "Eingeschlossene Gesellschaft" (2022)

Zum Auftakt des alljährlichen ARD-Sommerkinos gibt es die Free-TV-Premiere von Sönke Wortmanns hochkarätig besetztem und wohlwollend rezensierten Komödien-Kammerspiel über einen Vater, der eine Lehrerversammlung unterbricht, um mit allen Mitteln die Abiturzulassung für seinen Sohn zu erzwingen. Der Vater namens Manfred wird von Thorsten Merten (Weimar-"Tatort") verkörpert, die sechs teils sehr unterschiedlichen Lehrkräfte, die mit ihm debattieren, u.a. von Florian David Fitz, Anke Engelke, Justus von Dohnányi und Nilam Farooq. Die Geschichte basiert auf einem Hörbuch von Jan Weiler, der dieses selbst in das Drehbuch für Wortmanns Film umarbeitete.

ZDF, 22.15 Uhr: "Birthday Girl" (2023)

Free-TV-Premiere des dänischen Psycho-Thrillers von Michael Noer ("Papillon"-Remake), in dem die geschiedene Nanna (Trine Dyrholm, "Endzeit") ihrer entfremdeten Tochter Cille (Flora Ofelia) und deren bester Freundin zum 18. Geburtstag eine gemeinsame Kreuzfahrt schenkt. Bereits nach der ersten Nacht wacht Cille auf dem Schiffsdeck auf - ohne Gedächtnis, aber mit dem Gefühl, sexuell mißbraucht worden zu seinn. Nanna will mit allen Mitteln herausfinden, was geschehen ist, bevor das Schiff Land erreicht und ein möglicher Täter für immer verschwinden kann ...

Außerdem:

The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro (der akzeptable, aber letztlich recht enttäuschende letzte Solo-Auftritt von Andrew Garfield als freundliche Spinne aus der Nachbarschaft; 20.15 Uhr bei Nitro)

Mein Ende. Dein Anfang. (stark gespieltes deutsches Arthouse-Drama mit Saskia Rosendahl und Edin Hasanović; 20.15 Uhr bei One)

Mittwoch, 3. Juli 2024

KINOVORSCHAU JULI 2024

Zwar ist auch der Juli ein Sportmonat (zweite Hälfte der Fußball-EM, Tour de France, Beginn der Olympischen Spiele in Paris), dennoch wagen sich etwas mehr hochkarätige Filme in die Kinos als im Juni. Dazu zählt mit "Deadpool & Wolverine" ein Anwärter auf den weltweit erfolgreichsten Film des Jahres, dazu gibt es mit "Twisters" einen klassischen Hollywood-Sommer-Blockbuster, mit "Ich - Einfach unverbesserlich 4" Nachschub fürs Familienpublikum und noch etliches mehr ...

4. Juli:
"A Killer Romance":
In den USA, in Großbritannien und in vielen anderen Märkten startet Richard Linklaters ("Boyhood") von der Kritik gefeierter romantischer Komödien-Thriller bei Netflix, in Deutschland und anderen europäischen Ländern haben wir das Privileg, ihn auf der großen Leinwand genießen zu können. Der spätestens seit "Top Gun: Maverick" sehr gefragte Glen Powell (der gemeinsam mit Linklater auch das Drehbuch verfaßte) verkörpert den Uni-Dozenten Gary, der nebenbei für die Polizei als eine Art Lockvogel arbeitet: Er gibt sich mit aufwendigen Verkleidungen als Profikiller aus, damit die Polizei seine Auftraggeber aus dem Verkehr ziehen kann, bevor etwas passiert. Doch als die mißhandelte Ehefrau Madison (Adria Arjona, TV-Serie "Good Omens") ihn beauftragt, ihren Gatten zu töten, will er sie nicht der Polizei ausliefern, sondern ihr helfen – nicht mit einem Mord, aber mit Hilfe dabei, ihren Schläger-Mann hinter Gitter zu bringen. Und dummerweise verliebt sich Gary auch noch in Madison ...

"MaXXXine":
Der US-amerikanische Horrorspezialist Ti West schließt nach "X" und dem Prequel "Pearl" mit der "X"-Fortsetzung "MaXXXine" seine Trilogie zu erneut sehr guten Rezensionen ab – wenn sie auch einen Tick schwächer ausfallen als bei den beiden Vorgängern (von denen ich selbst nur "X" gesehen habe und ehrlich gesagt ziemlich mittelmäßig fand). Genrestar Mia Goth ("A Cure for Wellness") übernimmt wiederum die Rolle der angehenden Schauspielerin Maxine, der einzigen Überlebenden des "Texas Pornhouse Massacre" im Jahr 1979. Nach vielen Castings landet sie sechs Jahre später endlich ihre erste Hauptrolle, passenderweise in einem Horrorfilm der Regisseurin Elizabeth (Elizabeth Debicki, "Everest"). Doch ein Privatdetektiv (Kevin Bacon, "X-Men: Erste Entscheidung"), der es auf Maxine abgesehen hat, und ein ganz L.A. in Schrecken versetzender Serienmörder bringen die junge Frau zunehmend aus der Fassung und gefährden ihren Karrieresprung.

"Kinds of Kindness":
Nur wenige Monate nach dem Gewinn von vier OSCARs für "Poor Things" meldet sich der griechische Filmemacher Yorgos Lanthimos mit dem ebenfalls sehr positiv rezensierten beinahe dreistündigen Episodenfilm "Kinds of Kindness" zurück. Die drei lose miteinander verbundenen Storys, in denen die gleichen Darsteller unterschiedliche Rollen verkörpern, spielen allesamt in den heutigen USA: In der ersten geht es um Robert (Jesse Plemons, "Killers of the Flower Moon"), der wirklich ALLES macht, was ihm sein Chef Raymond (Willem Dafoe, "Der Leuchtturm") aufträgt. In der zweiten Geschichte trauert der Polizist Daniel (Plemons) um seine auf See vermisste Ehefrau Liz (Emma Stone), die schließlich doch noch gerettet wird – aber danach merkwürdig verändert scheint. In der dritten Episode schließlich suchen die Kultanhänger Emily (Stone) und Andrew (Plemons) nach einer Person, die die Toten wieder zum Leben erwecken kann … Weitere (Mehrfach-)Rollen spielen Margaret Qualley ("Once Upon a Time in … Hollywood"), Hong Chau ("Downsizing"), Joe Alwyn ("The Favourite"), Mamoudou Athie ("Underwater") und Hunter Schafer (HBO-Serie "Euphoria").

"Am I OK?":
In der sehr wohlwollend besprochenen romantischen Tragikomödie der beiden US-Komikerinnen Stephanie Allynne (TV-Serie "The L Word: Generation Q") und Tig Notaro (TV-Serie "Star Trek: Discovery") geht es um die 32-jährige Lucy (Dakota Johnson, "Bad Times at the El Royale") und ihre beste Freundin Jane (Sonoya Mizuno, "Ex Machina"). Als Jane von Los Angeles nach London ziehen will, gesteht ihr Lucy ein Geheimnis, von dem sie noch nie jemandem erzählt hat: Sie steht auf Frauen. Auf Janes Ermutigung hin spricht Lucy ihre lesbische Kollegin Brittany (Kiersey Clemons, "The Flash") an, doch gleichzeitig verändert sich durch die Enthüllung ihre Freundschaft zu Jane.

Montag, 1. Juli 2024

TV-Tips für die Woche 27/2024

Nach der erfreulich ergiebigen Vorwoche ist diesmal wieder Sparflamme angesagt (außer am Sonntag):

Montag, 1. Juli:

Arte, 22.05 Uhr: "Uhrwerk Orange - A Clockwork Orange" (1971)

Stanley Kubricks wahnwitziger Genremix (am ehesten vielleicht noch als satirische Dystopie zu bezeichnen) nach einem Roman von Anthony Burgess ist vor allem zu Beginn – als wir den brutalen Amoklauf einer von Malcolm McDowell angeführten Jugendbande in einem dystopischen London verfolgen – schwer zu ertragen, enthüllt aber nach und nach seine dramaturgische Brillanz. Der gesamte Film sprüht nur so vor innovativen inhaltlichen und filmischen Ideen und regt im Handlungsverlauf gekonnt zu gesellschaftspolitischen Diskussionen über Recht und Unrecht sowie Freiheit und Verantwortung an. Bestimmt kein einfacher Film, aber definitiv ein Meisterwerk, das in den IMDb Top 250 aktuell auf Platz 113 rangiert.

Dienstag, 2. Juli:

Nitro, 22.35 Uhr: "Shaun of the Dead" (2004)

In der britischen Kult-Horrorkomödie von Edgar Wright ("Hot Fuzz") gerät Simon Pegg als ziemlich erfolgloser Endzwanziger Shaun mitten in eine Zombieepidemie in London - die er zunächst gar nicht mitbekommt. Als er das Ausmaß der Lage begreift, tut er sich mit seinem Kumpel Ed (Nick Frost) zusammen und verbarrikadiert sich mit einigen weiteren Freunden sowie seiner Ex-Freundin Liz (Kate Ashfield) in seinem Lieblings-Pub ...

Außerdem:

Die Tribute von Panem - Mockingjay, Teil 1 (der erste Teil des zweiteiligen Finales der Young Adult-Reihe mit Jennifer Lawrence ist unter Fans und Kritikern umstritten, in meinen Augen ist er mit dem Fokus auf die Politik- und Kriegsdrama-Elemente - zu Lasten der Jugenddrama- und Actionanteile - der klare Höhepunkt der Reihe; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Mittwoch, 3. Juli:

Tele 5, 23.55 Uhr: "The Retreat - No Way Out" (2021)

Free-TV-Premiere des wohlwollend besprochenen kanadischen Horrorfilms von Pat Mills. Da das Paar Renée (Tommie-Amber Pirie, TV-Serie "Bitten") und Valerie (Sarah Allen, TV-Serie "Being Human") Beziehungsprobleme hat, wollen die beiden bei einem erholsamen Wochenende mit einem befreundeten Paar in einer abgelegenen Hütte daran arbeiten. Dort angekommen, ist von den Freunden allerdings keine Spur (abgesehen von ihrem leeren Auto) - stattdessen werden die beiden jungen Frauen bald von militanten Extremisten gejagt ... Zur Besetzung zählen mit Aaron Ashmore ("Warehouse 13"), Rossif Sutherland ("Reign"), Celina Sinden (ebenfalls "Reign") und Munro Chambers ("Degrassi") weitere bekannte kanadische Seriendarsteller.

Außerdem:

Sherlock Holmes (Guy Ritchies erstes Action-Abenteuer mit Robert Downey Jr. als Sherlock Holmes und Jude Law als Mr. Watson; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Montag, 24. Juni 2024

TV-Tips für die Woche 26/2024

Nach zwei Wochen EM-Pause, in denen praktisch nur Wiederholungen kamen, lohnt sich diesmal wieder eine neue Ausgabe meiner TV-Tips - vor allem dank Arte. Die letzten beiden Wochen habe ich übrigens dazu genutzt, erstmals seit rund zwei Jahren alle Rotten Tomatoes-Werte und Einspielergebnisse der von mir besprochenen Filme zu aktualisieren. Das hat sich sogar besonders gelohnt, da es während der Corona-Pandemie viele Wiederaufführungen gab (speziell in Asien) und sich deshalb doch einiges geändert hat. Zudem glaube ich auch, daß einige Studios die Gelegenheit genutzt haben, generell die Box Office-Zahlen auf den neuesten Stand zu bringen.

Montag, 24. Juni:

Arte, 20.15 Uhr: "Der Smaragdwald" (1985)

John Boormans ("Excalibur") von einer wahren Geschichte inspirierter Abenteuerfilm erzählt von dem US-Bauingenieur Bill (Powers Boothe), der in Brasilien am Bau eines neuen Staudammes arbeitet und solange auch seine Familie zu sich geholt hat. Bei einem Ausflug wird allerdings der sechsjährige Sohn Tommy von einem Indianerstamm entführt und verschwindet spurlos. Erst zehn Jahre später, als der Staudamm fast vollendet ist, trifft Bill wieder auf seinen Sohn - der aber nun gleichwertiges Mitglied des Stammes ist und nicht wieder zurück in die Zivilisation will ...

Arte, 22.05 Uhr: "The Big Red One" (1980)

Samuel Fullers ("Vierzig Gewehre", drehte außerdem 1974 eine "Tatort"-Episode!) selten gezeigter und autobiographisch gefärbter (Anti-)Kriegsfilm-Klassiker schildert die Erlebnisse einer US-Infanterie-Einheit bei ihren Einsätzen in Europa im Zweiten Weltkrieg. Die Hauptrollen spielen Lee Marvin ("Das dreckige Dutzend") und Mark "Luke Skywalker" Hamill in einem seiner wichtigsten Filme abseits der "Star Wars"-Reihe. Leider zeigt Arte nur die Kinofassung, die gut 45 Minuten längere und noch erheblich eindringlichere rekonstruierte Fassung - die Fullers ursprünglicher Vision viel näher kommt - ist auf DVD erschienen.

Arte, 23.55 Uhr: "Der Golem, wie er in die Welt kam" (1920)

Das einflußreiche expressionistische deutsche Stummfilm-Meisterwerk von Paul Wegener und Carl Boese erzählt, basierend auf den jüdischen Legenden über den aus Lehm geschaffenen Golem, die Geschichte des Prager Rabbi Löw (Albert Steinrück), der im 16. Jahrhundert zum Schutz des bedrohten jüdischen Ghettos in der Stadt besagten Golem (verkörpert von Paul Wegener selbst) zum Leben erweckt ...

Donnerstag, 20. Juni 2024

SEE HOW THEY RUN (2022)

Regie: Tom George, Drehbuch: Mark Chappell, Musik: Daniel Pemberton
Darsteller: Sam Rockwell, Saoirse Ronan, Adrien Brody, Ruth Wilson, Harris Dickinson, David Oyelowo, Reece Shearsmith, Shirley Henderson, Charlie Cooper, Pippa Bennett-Warner, Sian Clifford, Pearl Chanda, Tim Key, Paul Chahidi, Lucian Msamati, Angus Wright, Jacob Fortune-Lloyd, Oliver Jackson
See How They Run (2022) on IMDb Rotten Tomatoes: 75% (6,5); weltweites Einspielergebnis: $22,0 Mio.
FSK: 12, Dauer: 98 Minuten.
London, 1953: Als nach der 100. Aufführung von Agatha Christies sehr erfolgreichem Whodunit-Theaterstück "Die Mausefalle" der Regisseur der geplanten Hollywood-Verfilmung ermordet und auf der Bühne plaziert wird, wird der desillusionierte Inspector Stoppard (Sam Rockwell, "Three Billboards ...") mit dem Fall betraut. Da der größte Teil der Polizei gerade mit der Jagd nach einem Serienmörder beschäftigt ist, bekommt Stoppard zur Unterstützung nur die unerfahrene und etwas übereifrige Constable Stalker (Saoirse Ronan, "Grand Budapest Hotel") zur Seite gestellt. Schnell finden sie heraus, daß der ermordete Leo Köpernick (Adrien Brody, "Darjeeling Limited") reichlich unbeliebt war und es so genügend Verdächtige mit überzeugenden Motiven gibt – darunter den Filmproduzenten John Woolf (Reece Shearsmith, "A Field in England"), den mit Leo über Kreuz liegenden Drehbuch-Autor Mervyn Cocker-Norris (David Oyelowo, "Selma") und den Hauptdarsteller des Theaterstücks, Richard "Dickie" Attenborough (Harris Dickinson, "The King's Man") ...

Donnerstag, 13. Juni 2024

THE HOLDOVERS (2023)

Regie: Alexander Payne, Drehbuch: David Hemingson, Musik: Mark Orton
Darsteller: Paul Giamatti, Dominic Sessa, Da'Vine Joy Randolph, Carrie Preston, Jim Kaplan, Andrew Garman, Naheem Garcia, Brady Hepner, Michael Provost, Ian Dolley, Darby Lily Lee-Stack, Stephen Thorne, Gillian Vigman, Tate Donovan, Kelly AuCoin, Oscar Wahlberg
The Holdovers (2023) on IMDb Rotten Tomatoes: 97% (8,5); weltweites Einspielergebnis: $44,7 Mio.
FSK: 12, Dauer: 134 Minuten.
Als Schüler und Lehrer des privaten Internats "Barton Academy" in Neuengland im Jahr 1970 in die Weihnachtsferien aufbrechen, muß der einzelgängerische und nicht nur bei seinen Schülern unbeliebte Professor für Antike Zivilisationen Paul Hunham (Paul Giamatti, "Barney's Version") zurückbleiben, um auf eine Handvoll Schüler aufzupassen, die die Feiertage an der Academy verbringen müssen. Darunter befindet sich der rebellische Angus (Dominic Sessa), der von seiner Mutter versetzt wurde, da sie lieber mit ihrem neuen Ehemann in die Ferien fährt. Hinzu kommen Angus' arroganter Klassenkamerad Teddy (Brady Hepner, "The Black Phone"), der Strahlemann Jason (Michael Provost, "Fear Street: 1978") – der einen kleinen Machtkampf mit seinem stinkreichen Vater austrägt – und die beiden deutlich jüngeren Ye-Joon (Jim Kaplan, "Marry Me") und Alex (Ian Dolley, "Spirited"). Bis auf Angus dürfen die Schüler nach ein paar Tagen aber doch noch die Academy verlassen, weshalb nur Professor Hunham, Angus, die um ihren im Vietnam-Krieg gefallenen Sohn trauernde afroamerikanische Köchin Mary (Da'Vine Joy Randolph, "Dolemite Is My Name") und Hausmeister Danny (Naheem Garcia, "Challengers") zurückbleiben. Obwohl Hunham und Angus immer wieder miteinander streiten, entwickelt sich nach und nach eine unerwartet enge Bindung zwischen den Zurückgelassenen, die sich immer stärker einander öffnen ...