Montag, 22. April:
Arte, 20.15 Uhr: "Taking Sides - Der Fall Furtwängler" (2001)
Das für einen Europäischen Filmpreis nominierte historische Kammerspiel von István Szabó ("Mephisto") adaptiert ein erfolgreiches Theaterstück des Briten Ronald Harwood, das dieser selbst in ein Film-Drehbuch umwandelte. Stellan Skarsgård spielt den berühmten deutschen Dirigenten Wilhelm Furtwängler, der im Gegensatz zu vielen Künstlerkollegen Nazi-Deutschland nicht verließ. Nach dem Krieg soll deshalb der unnachgiebige US-Offizier Steve Arnold (Harvey Keitel, "Pulp Fiction") im Rahmen der Entnazifizierung herausfinden, wie viel Furtwängler tatsächlich mit den Nazis zu tun hatte und ob er etwa Mitglied der NSDAP war. Unterstützt wird Arnold bei der Befragung Furtwänglers vom deutschstämmigen jüdischen Lieutenant Willis (Moritz Bleibtreu) - dessen Familie in einem KZ ermordet wurde - und der jungen deutschen Protokollarin Emmi (Birgit Minichmayr), deren Vater als Widerständler von den Nazis hingerichtet wurde. Zu Arnolds Verwunderung sind Willis und Emmi allerdings trotz ihrer Familiengeschichten beide sehr befremdet von seinen harten Verhörmethoden ...
MDR, 23.10 Uhr: "Zero Fucks Given" (2021)
Free-TV-Premiere der für einen César nominierten Tragikomödie von Julie Lecoustre und Emmanuel Marre über die Belgierin Cassandre (Adèle Exarchopoulos, "Blau ist eine warme Farbe"), 26-jährige Flugbegleiterin bei einer Billig-Airline. Cassandre lebt relativ sorglos in den Tag hinein, ohne sich groß Gedanken über ihre Zukunft zu machen - bis sie ihren Job verliert. Daraufhin zieht sie wieder zu Vater und Schwester und erkennt, daß sie erst den Unfalltod ihrer Mutter verarbeiten muß, ehe sie in die Zukunft blicken kann.
Außerdem:
Die Tribute von Panem - The Hunger Games (der noch etwas unausgereifte erste Teil der erfolgreichen dystopischen Young Adult-Reihe mit Jennifer Lawrence; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)
Dienstag, 23. April:
Tele 5, 20.15 Uhr (um knapp eine Minute geschnitten, ungekürzte Nachtwiederholung um 2.00 Uhr): "Ohne Limit" (2011)
Bradley Cooper spielt in Neil Burgers ("Der Illusionist") erfolgreichem Actionthriller Eddie Morra, der nach Einnahme einer neuartigen Droge außergewöhnliche körperliche und geistige Kräfte entwickelt. Die helfen ihm dabei, bei allem, was er tut, brillant abzuschneiden - bis die Wirkung nachläßt und Nebenwirkungen einsetzen. Als er Nachschub beschaffen will, findet er nur die Leiche des Dealers, von dem er die Droge erhielt und der offensichtlich ermordet wurde ... 2015 folgte unter dem Originaltitel "Limitless" eine Fortsetzung als TV-Serie (mit Cooper als wiederkehrendem Gastdarsteller), die hierzulande bei Pro 7 lief und mir zumindest in der ersten Hälfte sogar besser als der etwas überkonstruierte Film gefiel. Bedauerlicherweise nahm die Qualität im Lauf der Staffel deutlich ab und die Serie erhielt mangels Zuschauerinteresse keine zweite Staffel.
Mittwoch, 24. April:
Arte, 20.15 Uhr: "Alles in bester Ordnung" (2021)
Free-TV-Premiere der Tragikomödie von Natja Brunckhorst ("Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo"), die hiermit ihr Regiedebüt feiert. Corinna Harfouch ("Der Untergang") spielt die Mittfünfzigerin Marlen, die einst die Welt bereiste, inzwischen aber kaum noch ihre Wohnung verläßt, in der sie unzählige Andenken hortet. Dementsprechend wenig glücklich ist sie, als ihr 32-jähriger Nachbar Fynn (Daniel Sträßer) sie bittet, vorübergehend bei ihr schlafen zu dürfen, da seine Wohnung durch einen Wasserrohrbruch unbewohnbar wurde. Letztlich willigt sie dennoch ein und es prallen zwei Welten aufeinander, denn der anti-materialistische IT-Experte Fynn verzichtet bewußt auf alles, was er nicht wirklich braucht, und ist damit so ziemlich das Gegenteil von Marlen mit ihren Messie-Tendenzen ...
Arte, 21.50 Uhr: "Teheran Connection" (2019)
Free-TV-Premiere des hochgelobten und vielfach ausgezeichneten iranischen Thrillers mit Film noir-Anleihen von Saeed Roustayi ("Leila's Brothers"), in dem eine Polizei-Einheit unter der Führung des pragmatischen Samad Majidi (Payman Maadi, "Nader und Simin - Eine Trennung") Jagd auf den mächtigen Drogenboß Naser (Navid Mohammadzadeh, "Eine moralische Entscheidung") macht.