Originaltitel: G.I. Joe: The Rise of Cobra
Regie: Stephen Sommers, Drehbuch:
Stuart Beattie, David Elliot und Paul Lovett, Musik: Alan Silvestri
Darsteller: Channing Tatum,
Marlon Wayans, Joseph Gordon-Levitt, Dennis Quaid, Jonathan Pryce, Adewale
Akinnuoye-Agbaje, Ray Park, Byung-hun Lee, Rachel Nichols, Arnold Vosloo,
Christopher Eccleston, Sienna Miller, Saïd Taghmaoui, Karolína Kurková, Kevin
J. O'Connor, Gerald Okamura, Brendan Fraser
In der nahen Zukunft: Die
US-Soldaten Duke (Channing Tatum, "21 Jump Street") und Ripcord (Marlon Wayans, "Scary Movie") sollen mit ihrer
Einheit vier neuartige, extrem zerstörerische Sprengköpfe zur NATO bringen.
Doch während des Transports werden sie überfallen und nur Duke und Ripcord
überleben – dank Rettung in letzter Sekunde durch eine ultrageheime
internationale Spezialeinheit namens G.I. Joe unter Führung von General Hawk
(Dennis Quaid, "Pandorum"). Nachdem die beiden US-Soldaten ein Ausbildungsprogramm
bestanden haben, werden sie bei den "Joes" aufgenommen und helfen
ihnen, die gestohlenen Sprengköpfe zurückzuholen ...
Kritik:
Die großen Hollywood-Studios sind
ja schon auf viele, oft fragwürdige Ideen gekommen. Aber die Verfilmung von
Spielzeug ist definitiv überdurchschnittlich ungewöhnlich. In diesem Fall handelt es sich
um eine Reihe von Actionfiguren, die in den USA sehr populär sind und ihre
Abenteuer auch in Comicform erleben. Offensichtlich sollte "G.I. Joe"
in die Fußstapfen der zwei Jahre zuvor extrem erfolgreich gestarteten
"Transformers"-Reihe treten, jedenfalls sind die Elemente sehr
ähnlich: Jede Menge Action, viele bekannte Darsteller und ein höchst alberner
Humor. Nur daß bei "G.I. Joe" trotz eines gewaltigen Budgets von $175 Mio. alles eine Nummer kleiner wirkt als bei
"Transformers".
Gerade die Spezialeffekte sind
zwar insgesamt gelungen, reichen aber bei weitem nicht an die
"Transformers"-Zerstörungsorgien heran. Regisseur Stephen Sommers
("Die Mumie", "Van Helsing") setzt im Vergleich zum
CGI-Overkill seines "Transformers"-Kollegen Michael Bay doch etwas
stärker auf handgemachte, routiniert in Szene gesetzte Actionsequenzen. Welchen
Weg man bevorzugt, ist Geschmackssache, mir persönlich ist Sommers' Ansatz etwas sympathischer, ebenso wie der nicht ganz so
kindische Humor. Leider ist die Handlung von "G.I. Joe" genauso dünn
und dämlich wie beim offensichtlichen Vorbild. Genauer gesagt: Sie ist
eigentlich kaum vorhanden. Sommers setzt lieber auf Action nonstop und
vernachlässigt dafür erwartungsgemäß die Figurenzeichnung komplett. Zwar gibt
es zumindest bei einigen aus dem riesigen Ensemble Alibi-Bemühungen durch kurze
Rückblenden in ihre Vergangenheit, doch sind diese so banal und witzlos
geraten, daß sie allerhöchstens als kurze Verschnaufpausen zwischen dem ganzen
Krachbumm funktionieren.
Frauenschwarm Channing Tatum, nicht gerade ein Kritikerliebling, gibt denn auch
einen sehr blassen Helden ab, den übrigen, durchaus hochkarätigen
Darstellern (darunter Joseph Gordon-Levitt, Christopher Eccleston, Jonathan
Pryce und Ex-"Mumie" Arnold Vosloo) gelingt es ebenfalls kaum, ihre Klischee-Charaktere in
irgendeiner Art und Weise interessant zu machen. Am ehesten schafft das
vielleicht noch Rachel Nichols ("Star Trek", "Alex Cross")
als rothaarige Scarlett, die zumindest ein paar ganz nette Szenen vorweisen
kann. Marlon Wayans als (Möchtegern-) humoristischer Sidekick nervt dagegen
einfach nur. Der kommerzielle Erfolg stellte sich dennoch ein. Zwar bei weitem nicht im "Transformers"-Ausmaß, es reichte aber für die rundumerneuerte Fortsetzung "G.I. Joe – Die Abrechnung" vier Jahre darauf.
Fazit: Wem vorrangig an
pausenloser, ordentlich inszenierter Action gelegen ist, der kann mit
"G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra" durchaus glücklich werden. Wer stattdessen oder zusätzlich
zumindest eine rudimentäre Handlung und ansatzweise glaubhafte Charaktere
erwartet, der sollte woanders suchen.
Wertung: 4 Punkte (und damit immerhin einer mehr als "Transformers", zu dem ich allerdings nie eine Rezension verfaßt habe).
Wertung: 4 Punkte (und damit immerhin einer mehr als "Transformers", zu dem ich allerdings nie eine Rezension verfaßt habe).
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