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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Dienstag, 30. Dezember 2014

MAGIC IN THE MOONLIGHT (2014)

Regie und Drehbuch: Woody Allen
Darsteller: Colin Firth, Emma Stone, Eileen Atkins, Simon McBurney, Jacki Weaver, Hamish Linklater, Marcia Gay Harden, Catherine McCormack, Erica Leerhsen, Jeremy Shamos, Lionel Abelanski, Ute Lemper, Wolfgang Pissors
 Magic in the Moonlight
(2014) on IMDb Rotten Tomatoes: 51% (5,9); weltweites Einspielergebnis: $51,0 Mio.
FSK: 0, Dauer: 98 Minuten.

Wir schreiben das Jahr 1928: Der Brite Stanley Crawford (Colin Firth, "A Single Man") ist ein sehr populärer Showmagier, der als chinesischer Illusionist Wei Ling Soo auftritt und soeben in Berlin eine erfolgreiche Tour abgeschlossen hat. Eigentlich will er nun mit seiner Verlobten Olivia (Catherine McCormack, "Braveheart") in Urlaub auf die Galapagos-Inseln fahren, jedoch fängt ihn nach seiner letzten Show sein alter Schulfreund Howard Burkan (Simon McBurney, "Dame, König, As, Spion") ab, der ebenfalls ein Showmagier ist, wenn auch nicht so berühmt wie Stanley. Freunde in Frankreich haben Howard gebeten, das vorgebliche Medium Sophie Baker (Emma Stone, "Einfach zu haben") zu entlarven, das in deren Anwesen an der Côte d'Azur die reiche Witwe Grace (Jacki Weaver, "Silver Linings") und ihren Sohn Brice (Hamish Linklater, TV-Serie "The Crazy Ones") in ihren Bann gezogen hat. Da es Howard partout nicht gelingt, Sophie und ihre Manager-Mutter (Marcia Gay Harden, "Mystic River") des Betruges zu überführen, bittet er seinen alten Freund Stanley um Hilfe – denn der überzeugte Snob hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, magische Künste und sonstiges Übernatürliches mit Fakten und wissenschaftlichen Methoden als Nonsens zu enthüllen. An Sophie scheint sich Stanley allerdings die Zähne auszubeißen; schlimmer noch: Er droht sich in die hübsche junge Frau zu verlieben …

Samstag, 27. Dezember 2014

Samstags-Update (52/2014)

Wenig überraschend gibt es im deutschen Kinostartplan in der Weihnachtswoche nur wenige Veränderungen, sogar überhaupt keine bis Ende Februar:


Box Office-News:
Die Tage zwischen Heiligabend und Neujahr sind bekanntlich extrem lukrativ für die gesamte Kinobranche, weshalb es stets viele hochkarätige Neustarts gibt. Das ist in diesem Jahr nicht anders, die Führung in den Charts wird allerdings wahrscheinlich "Der Hobbit 3" behalten, der mit über 800.000 Zuschauern fast sein Vorwochenniveau hält. Nicht weit dahinter lauert Til Schweigers nächster Blockbuster, denn seine Alzheimer-Tragikomödie "Honig im Kopf" mit Dieter Hallervorden in der Hauptrolle startet mit etwa 700.000 Besuchern weit über den (nicht eben geringen) Erwartungen. Den dritten Platz wird sich mit Sir Ridley Scotts Bibel-Epos "Exodus: Götter und Könige" der nächste Neustart holen, was ein sehr ordentlicher Auftakt für die in den USA ziemlich übel gefloppte Großproduktion ist. Stark beginnt auch Detlev Bucks Jugendfilm "Bibi & Tina 2", der mit über 200.000 Zuschauern das Startergebnis des Vorgängers (knapp 150.000) deutlich übertrifft. Und in den Arthouse-Kinos überzeugt die Stephen Hawking-Geschichte "Die Entdeckung der Unendlichkeit" – einer der großen OSCAR-Favoriten – mit wahrscheinlich über 75.000 Besuchern bis Sonntag.
In den USA brummt das Kinogeschäft über Weihnachten natürlich ebenfalls, hier gibt es am verlängerten Wochenende ab Donnerstag sogar einen unerwarteten Dreikampf um die Spitze. Erwartet worden war eigentlich, daß "Der Hobbit 3" seine Führung auch hier würde verteidigen können; daß das nun sehr eng wird, liegt erfreulicherweise keineswegs an der Schwäche des Mittelerde-Epos, sondern an der überraschenden Stärke zweier Neustarts. Am Donnerstag lagen Angelina Jolies Zweiter Weltkriegs-Drama "Unbroken" und die stargespickte Broadway-Musicalverfilmung "Into the Woods" mit je gut $15 Mio. recht eindeutig vor dem "Hobbit"-Finale (gut $13 Mio.), am zweiten Weihnachtsfeiertag scheinen sich die Verhältnisse nach den frühen Hochrechnungen umzukehren: "Der Hobbit 3" kommt auf knapp $15 Mio., während die beiden Neustarts etwas darunter liegen. Am 4-Tage-Wochenende sollte alle drei Filme auf über $50 Mio. kommen, was bei "Unbroken" alle Erwartungen übertrifft, aber auch für die beiden anderen ein hervorragendes Resultat ist. Momentan sieht es so aus, als ob am Ende "Der Hobbit 3" knapp vor "Into the Woods" und (dem weniger familienfreundlichen und deshalb vermutlich am Sonntag am schwächsten laufenden) "Unbroken" über die Wochenend-Ziellinie kommen wird. Für einen weiteren Neustart, das Thriller-Remake "The Gambler" mit Mark Wahlberg (in dem Original "Spieler ohne Skrupel" hatte 1974 James Caan die Hauptrolle inne), sieht es mit unter $15 Mio. bis Sonntag erwartet mittelmäßig aus. In Deutschland kommen "Unbroken" und "The Gambler" am 15. Januar in die Kinos, "Into the Woods" am 19. Februar.

Quellen:

Mittwoch, 24. Dezember 2014

DER HOBBIT – DIE SCHLACHT DER FÜNF HEERE (3D, 2014)

Originaltitel: The Hobbit – The Battle of the Five Armies
Regie: Peter Jackson, Drehbuch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Guillermo del Toro und Peter Jackson, Musik: Howard Shore
Darsteller: Martin Freeman, Richard Armitage, Sir Ian McKellen, Luke Evans, Orlando Bloom, Evangeline Lilly, Lee Pace, Manu Bennett, John Tui, Billy Connolly, Ken Stott, Aidan Turner, Graham McTavish, James Nesbitt, Dean O'Gorman, Peter Hambleton, Adam Brown, William Kircher, Jed Brophy, Stephen Hunter, Mark Hadlow, John Callen, Ryan Gage, John Bell, Peggy Nesbitt, Mary Nesbitt, Stephen Fry, Mark Mitchinson, Sylvester McCoy, Cate Blanchett, Hugo Weaving, Sir Christopher Lee, Mikael Persbrandt, Benedict Cumberbatch, Sir Ian Holm
The Hobbit: The Battle of the Five Armies
(2014) on IMDb Rotten Tomatoes: 59% (6,3); weltweites Einspielergebnis: $962,3 Mio.
FSK: 12, Dauer: 144 Minuten.

Nachdem die Zwerge den uralten Drachen Smaug durch ihr Eindringen in den Berg Erebor so richtig sauer gemacht haben, läßt er seine Wut kurzerhand an der nahegelegenen Seestadt aus. Nach deren Zerstörung retten sich die Überlebenden – darunter der mutige Bogenschütze Bard (Luke Evans, "Dracula Untold"), aber auch die schöne Elbin Tauriel (Evangeline Lilly, TV-Serie "Lost") und einige Zwerge in die Ruinen der einst ebenfalls von Smaug zerstörten, direkt am Berg gelegenen Stadt Thal. Dort erhalten sie bald rettende Vorräte, die direkt vom Elbenkönig Thranduil (Lee Pace, "Guardians of the Galaxy") übergeben werden – der auch gleich noch seine Truppen mitgebracht hat. Die Versorgung der Menschen ist nämlich nicht der oberste Punkt auf seiner Tagesordnung, stattdessen fordert er von den Zwergen um Thorin Eichenschild (Richard Armitage, "Captain America") – die sich nun im Erebor verschanzt haben – die Rückgabe einiger wertvoller Schmuckstücke zurück, die seiner Ansicht nach seinem Volk gehören. Trotz der Vermittlungsversuche durch Bard und den Hobbit Bilbo (Martin Freeman, TV-Reihe "Sherlock") zeigt sich der immer fanatischer werdende Thorin stur und beschwört so einen Kampf herauf. Einen Kampf, der sich zu einer wahren Schlacht auszuwachsen droht, als auch noch der Ork-Anführer Azog der Schänder (Manu Bennett, TV-Serie "Arrow") mit seinen Truppen zunächst unbemerkt anrückt …

Montag, 22. Dezember 2014

LADY HENDERSON PRÄSENTIERT (2005)

Originaltitel: Mrs Henderson presents
Regie: Stephen Frears, Drehbuch: Martin Sherman, Musik: George Fenton
Darsteller: Dame Judi Dench, Bob Hoskins, Kelly Reilly, Will Young, Christopher Guest, Toby Jones, Thelma Barlow, Sir Thomas Allen, Natalia Tena
Mrs Henderson Presents
(2005) on IMDb Rotten Tomatoes: 68% (6,7); weltweites Einspielergebnis: $27,9 Mio.
FSK: 6, Dauer: 103 Minuten.

London, 1937: Der Ehemann von Laura Henderson (Dame Judi Dench, "Skyfall") ist gestorben und hat seiner Frau großen Reichtum hinterlassen. Doch Lady Henderson merkt bald, daß das Leben als reiche Witwe ziemlich langweilig ist. Als Zeitvertreib entschließt sie sich kurzerhand, das heruntergekommene "Windmill Theatre" zu kaufen und zu renovieren. Als künstlerischen Leiter engagiert sie den eigenwilligen Vivian Van Damm (Bob Hoskins, "Snow White and the Huntsman"), fortan erfreut sie sich an den Vorsprechen für eine musikalische Revue und den übrigen Vorbereitungen zur großen Wiedereröffnung. Diese wird zum triumphalen Erfolg, doch schnell kopieren die übrigen Londoner Theater das Konzept; also müssen sich Lady Henderson und Van Damm etwas Neues einfallen lassen. Die resolute Witwe kommt auf die Idee, die Damen im Stück nackt auftreten zu lassen – zu dieser Zeit im Pariser Moulin Rouge ganz normal, ist so etwas in England (wo jedes Theaterstück zunächst dem zuständigen Minister zur Genehmigung vorgelegt werden muß) absolut unerhört und somit unmöglich. Außer, wenn man – wie Lady Henderson – diesen zuständigen Minister (Christopher Guest, "Lügen macht erfinderisch") zufällig kennt, seit er ein Kind war ... und außerdem einige ganz und gar nicht damenhafte Tricks im Repertoire hat! Wenig später beginnt allerdings der Zweite Weltkrieg und London wird von den Nazis bombardiert ...

"Neues aus Hollywood" entfällt

Erwartungsgemäß haben die Filmstudios in der Vorweihnachtswoche zwar viele neue Trailer veröffentlicht, aber nur wenig Informationen über kommende Filmprojekte – deshalb gibt es heute (und voraussichtlich auch in den nächsten beiden Wochen) kein "Neues aus Hollywood". Als Ersatz werde ich in Kürze die Rezension einer sehenswerten Tragikomödie aus dem Jahr 2005 posten, die am Zweiten Weihnachtsfeiertag (Freitag) um 22.05 Uhr bei sixx endlich ihre deutsche Free-TV-Premiere feiern wird: Stephen Frears' "Lady Henderson präsentiert".

Samstag, 20. Dezember 2014

Samstags-Update (51/2014)

Im deutsche Kinostartplan bis Ende Februar 2015 gibt es (bis auf eine Neu-Terminierung der französischen Komödie "Jacky im Königreich der Frauen" Anfang Februar) nur eine Änderung. Die ist dafür aber die spektakulärste und meistdiskutierte des Jahres: Die US-Komödie "The Interview", in der Co-Regisseur Seth Rogen und James Franco als Journalisten im Auftrag der CIA Nordkoreas Diktator Kim Jong-un ermorden sollen, wurde nach Drohungen mutmaßlich nordkoreanischer Hacker weltweit komplett gestrichen. Vor allem in den USA hat diese Entscheidung heftige Reaktionen in Politik, Presse und Filmbranche ausgelöst, da viele darin (zurecht) eine Kapitulation vor Terroristen sehen (denn die Hacker, die bereits vor Wochen in das interne Firmennetzwerk von Sony Pictures eindrungen waren und seitdem diverse noch nicht veröffentlichte Filme sowie für Sony peinliche Dokumente und E-Mails ins Internet gestellt haben, drohten zuletzt mit Anschlägen auf Kinos, die den Film zeigen). Nicht nur könnte Sonys Einknicken – das vermutlich eher der Angst vor weiteren Hacker-Attacken als einer konkreten Anschlagsgefahr geschuldet ist – einen gefährlichen Präzedenzfall setzen, es könnte sich auf die Risikobereitschaft und die künstlerische Freiheit in ganz Hollywood auswirken. Falls jetzt jemand meint, diese Schlußfolgerung klinge etwas übertrieben: Unmittelbar nach der Absage von "The Interview" hat ein anderes Filmstudio die geplante Produktion des schwarzhumorigen Thrillers "Pyongyang" mit Steve Carell gecancelt! Aber nicht nur die zweifellos wenigen Filme mit direkter Nordkorea-Thematik könnten von den Auswirkungen der Geschehnisse betroffen sein, sondern generell Filme, die sich (anders als der sowieso ziemlich mies rezensierte "The Interview") ernsthaft und anspruchsvoll mit heiklen politischen und gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen. Es wird also definitiv spannend zu beobachten sein, wie sich diese Affäre eventuell auch auf politischer Ebene noch entwickeln wird ...

Box Office-News:
In Deutschland verteidigt das actionreiche "Hobbit"-Finale überlegen die Chartspitze, derzeit sieht es laut InsideKino-Hochrechnung nach etwa 900.000 weiteren Besuchern aus. Weit dahinter rangelt die sich weiterhin stark haltende Kinderbuch-Verfilmung "Paddington" mit dem besten Neustart "Nachts im Museum 3" mit je etwa einer Viertelmillion Zuschauern um Platz 2. Für Ben Stiller und die lebendig werdenden Museumsexponate ist das ein ziemlich magerer Start, starteten die beiden Vorgänger 2006 und 2009 doch noch mit über 600.000 respektive über 500.000 Kinogängern. Die sehr lukrativen Weihnachts-Feiertage werden dennoch dafür sorgen, daß einer der letzten Leinwandauftritte des verstorbenen Robin Williams (und der letzte Film von Mickey Rooney) am Ende wohl recht deutlich die Million überschreiten wird (Teil 1: gut 3,1 Millionen, Teil 2: knapp 2,4 Millionen). Der zweite breite Neustart "Der kleine Drache Kokosnuß" wird mit bis zu 150.000 Besuchern auf Platz 5 oder 6 landen.
In den USA ist "Der Hobbit 3" erst an diesem Mittwoch angelaufen und erobert natürlich auch hier sofort die Spitzenposition. Rekordzahlen gibt es allerdings keineswegs, ein Wochenende womöglich nur knapp über $50 Mio. (ab Mittwoch: etwa $85 Mio.) ist relativ gesehen eher mittelmäßig. Dennoch profitiert Peter Jacksons Mittelerde-Abschied auch in den Vereinigten Staaten von den Feiertagen und könnte mit etwas Glück und guter Mundpropaganda am Ende vielleicht sogar knapp die $300 Mio.-Marke knacken ("Hobbit 1": $303 Mio., "Hobbit 2": $258,4 Mio.). Zwei weitere Neustarts folgen mit je rund $20 Mio. am Wochenende, was für "Nachts im Museum 3" eher enttäuschend ist, für die Musical-Adaption "Annie" hingegen ziemlich gut. Am Ende könnten beide über $100 Mio. kommen. In Deutschland startet "Annie" am 15. Januar 2015.

Quellen:

Freitag, 19. Dezember 2014

OSCAR-News: "Die geliebten Schwestern" in der Auslandskategorie früh gescheitert

In dieser Woche hat die Academy of Motion Picture Arts & Sciences für zwei weitere OSCAR-Kategorien die Anzahl der Kandidaten erheblich eingeengt: Bester fremdsprachiger Film und Bestes Makeup. Von größerem Interesse ist sicher für die meisten die Auslandskategorie, bei der es dieses Mal nur neun Filme auf die Shortlist geschafft haben, von denen fünf am 15. Januar eine OSCAR-Nominierung erhalten werden. Die Kandidaten sind:

"Wild Tales", Argentinien
"Tangerines", Estland
"Corn Island", Georgien
"Timbuktu", Mauretanien
"Accused", Niederlande
"Ida", Polen
"Leviathan", Rußland
"Höhere Gewalt", Schweden
"The Liberator", Venezuela

Der deutsche Beitrag "Die geliebten Schwestern" von Dominik Graf hat es also trotz guter Kritiken auch in den USA nicht geschafft. Das kommt nicht wirklich überraschend, weil das fast dreistündige Historien-Liebesdrama in der bisherigen Awards Season kaum Beachtung fand. Zwar muß das nicht immer etwas heißen (im letzten Jahr schaffte es "Zwei Leben" mit den gleichen Voraussetzungen immerhin auf die Shortlist), war in diesem Fall aber offensichtlich doch wegweisend. Viele Favoriten haben es in die Vorauswahl geschafft, die prominentesten fehlenden Titel dürften der kanadische "Mommy", der türkische "Winterschlaf" und auch der belgische "Zwei Tage, eine Nacht" sein (was für die OSCAR-Aussichten von Marion Cotillard, die für letzteren als ernsthafte Kandidatin für eine Nominierung als beste Hauptdarstellerin gilt, nicht die besten Vorzeichen sind). Zudem ist auffällig, daß es kein einziger asiatischer Film in die Liste geschafft hat. Als Favorit gilt der Schwarz-Weiß-Film "Ida", die besten Chancen auf eine Nominierung sollten zudem der Kritikerliebling "Leviathan" sowie "Höhere Gewalt", "Wild Tales" und der einzige afrikanische Vertreter "Timbuktu" haben (letzterer schon deshalb, weil viele Juroren sicher gerne einen Film unterstützen, der sich mit dem negativen Einfluß der fanatischen IS-Rebellen auf eine normale Dorfgemeinschaft auseinandersetzt).

Damit zur Makeup-Kategorie, in der noch sieben Filme um drei Nominierungsplätze wetteifern. Dies sind:

"Foxcatcher"
"Maleficent"
"Die Entdeckung der Unendlichkeit"

Favoriten sind hier schwer zu bestimmen, da die Makeup-Experten, die in dieser Kategorie abstimmen dürfen, natürlich einen ganz anderen Blick haben als der durchschnittliche Laie. Am auffälligsten war das Makeup sicher in "Maleficent" und "Guardians of the Galaxy"; zumindest einen davon erwarte ich als Nominee. Die überzeugende Transformation von Eddie Redmayne von einem "normalen" jungen Studenten in den von seiner unheilbaren Krankheit gezeichneten Stephen Hawking in "Die Entdeckung der Unendlichkeit" dürfte auch gute Chancen haben. Ähnliches gilt für "Foxcatcher", in dem Hauptdarsteller Steve Carell kaum wiederzuerkennen ist.

Quellen:

Donnerstag, 18. Dezember 2014

IM LABYRINTH DES SCHWEIGENS (2014)

Regie: Giulio Ricciarelli, Drehbuch: Elisabeth Bartel, Giulio Ricciarelli, Musik: Sebastian Pille und Niki Reiser
Darsteller: Alexander Fehling, André Szymanski, Gert Voss, Johannes Krisch, Johann von Bülow, Friederike Becht, Hansi Jochmann, Robert Hunger-Bühler, Elinor Eidt, Mathis Reinhardt, Tim Williams
 Im Labyrinth des Schweigens
(2014) on IMDb Rotten Tomatoes: 82% (6,5); weltweites Einspielergebnis: $4,9 Mio.
FSK: 12, Dauer: 123 Minuten.

Ende der 1950er Jahre in Frankfurt am Main: Johann Radmann (Alexander Fehling, "Buddy") geht es richtig gut. Im boomenden Wirtschaftswunderland hat er kürzlich sein Jura-Studium abgeschlossen und arbeitet nun für die Staatsanwaltschaft. Zwar muß er als Anfänger sich zunächst mit Verkehrsdelikten und ähnlich "spannenden" Angelegenheiten beschäftigen – aber immerhin lernt er auf diese Weise die gewitzte Verkehrssünderin Marlene (Friederike Becht, "Hannah Arendt") kennen, die schon bald seine Freundin wird. Eines Tages sieht Johann im Gerichtsgebäude, wie der wütende Journalist Thomas Gnielka (André Szymanski) die zufällig gerade anwesenden Anwälte der Reihe nach fragt, warum sie einen ehemaligen KZ-Wärter nicht anklagen wollen, obwohl sein jüdischer Künstlerfreund Simon Kirsch (Johannes Krisch, "Finsterworld") ihn als Lehrer auf dem Pausenhof einer Frankfurter Schule erkannt hat. Johann ist irritiert, denn wie viele seiner Altersgenossen weiß er über die Konzentrationslager im Zweiten Weltkrieg kaum etwas – und die älteren Generationen schweigen großteils zu dieser Thematik. Johanns Interesse ist geweckt, und das, was er von Gnielka und später diversen KZ-Überlebenden hört und liest, trifft ihn bis ins Mark. Er will die damaligen Mittäter, die bei den Nürnberger Prozessen keine Rolle spielten, vor Gericht bringen – stößt mit diesem Ansinnen aber vorwiegend auf Ablehnung. Die entscheidende Person allerdings stimmt ihm zu: Der (jüdische) Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (Gert Voss, "Zettl") überträgt Johann kurzerhand die Leitung der Ermittlungen. Ein Name springt dem jungen Staatsanwalt dabei bald besonders ins Gesicht: der des früheren KZ-Arztes Josef Mengele …

Dienstag, 16. Dezember 2014

DIE TRIBUTE VON PANEM – MOCKINGJAY, TEIL 1 (2014)

Originaltitel: The Hunger Games: Mockingjay – Part 1
Regie: Francis Lawrence, Drehbuch: Peter Craig, Danny Strong, Musik: James Newton Howard
Darsteller: Jennifer Lawrence, Liam Hemsworth, Josh Hutcherson, Donald Sutherland, Julianne Moore, Philip Seymour Hoffman, Woody Harrelson, Stanley Tucci, Sam Claflin, Mahershala Ali, Elizabeth Banks, Jeffrey Wright, Willow Shields, Paula Malcomson, Natalie Dormer, Elden Henson, Evan Ross, Wes Chatham, Jena Malone, Stef Dawson, Sarita Choudhury, Robert Knepper
The Hunger Games: Mockingjay - Part 1
(2014) on IMDb Rotten Tomatoes: 69% (6,3); weltweites Einspielergebnis: $759,2 Mio.
FSK: 12, Dauer: 123 Minuten.

Nachdem Katniss (Jennifer Lawrence, "Silver Linings"), Finnick (Sam Claflin, "Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten") und Beetee (Jeffrey Wright, "Ein Quantum Trost") von den Rebellen des zerstört geglaubten Distrikts 13 direkt und live im Capitol TV übertragen aus den Jubiläums-Hungerspielen herausgeholt wurden, erfahren sie, welche Auswirkungen ihren Taten in der Bevölkerung gezeitigt haben. In den einzelnen Distrikten, vor allem den äußeren, wurde offen zur Revolution gegen das Capitol aufgerufen, worauf der skrupellose Präsident Snow (Donald Sutherland, "Stolz und Vorurteil") mit der vollkommenen Vernichtung von Distrikt 12 – Katniss' Heimat – antwortete. Katniss' alter Freund Gale (Liam Hemsworth, "The Expendables 2") und einige andere konnten vor der Bombardierung noch etliche Zivilisten in Sicherheit bringen, darunter auch Katniss' Mutter (Paula Malcolmson, TV-Serie "Ray Donovan") und ihre kleine Schwester Prim (Willow Shields). Unterschlupf fanden die Überlebenden im nach der vermeintlichen Zerstörung durch das Capitol unterirdisch gedeihenden Distrikt 13, das von der Präsidentin Coin (Julianne Moore, "A Single Man") geführt und seit Jahren auf Krieg mit dem Capitol vorbereitet wird. Katniss – der "Spotttölpel" (englisch: Mockingjay) – soll nun zu der Galionsfigur der Revolution werden und so auch die anderen Distrikte endgültig gegen Präsident Snow und seine Militärmacht aufwiegeln. Katniss ist allerdings nicht sonderlich angetan von der Vorstellung, wieder einmal als Propagandafigur mißbraucht zu werden, wenn auch dieses Mal (scheinbar) von der richtigen Seite. Ihre dringlichste Sorge gilt ihrem Hungerspiele-Mitstreiter Peeta (Josh Hutcherson, "The Kids Are All Right"), der von den Rebellen nicht gerettet werden konnte und nun im Capitol TV gegen diese "Zerstörer des Friedens" wettert …

Montag, 15. Dezember 2014

Neues aus Hollywood (50/2014)

Die letzte Woche war wieder mal relativ ruhig, was Neuigkeiten aus dem Filmgeschäft angeht, aber zwei Meldungen habe ich immerhin doch zu bieten:

  • Ein neues Projekt von Jennifer Lawrence ist immer interessant. Schließlich hat es die 24-jährige Amerikanerin innerhalb weniger Jahre geschafft, von der talentierten Nachwuchs-Schauspielerin mit Gastrollen in TV-Serien wie "Monk", "Cold Case" oder "Medium" zum Weltstar mit mit einem OSCAR ("Silver Linings") und zwei Golden Globes ("Silver Linings" und "American Hustle") zu werden. Einem Weltstar, der eines der erfolgreichsten Film-Franchises der letzten Jahre ("Die Tribute von Panem") mühelos trägt, zusätzlich auch in der neuen Generation der "X-Men"-Comicverfilmungen eine Hauptrolle innehat und aktuell ganz nebenbei sogar ihren ersten überraschenden Hit als Sängerin feiert ("The Hanging Tree" aus dem dritten "Tribute von Panem"-Film "Mockingjay 1" belegt derzeit Platz 2 in den offiziellen deutschen Charts und wird wahrscheinlich diese Woche den ersten Rang erobern). Ihre größten Kritikererfolge konnte Jennifer Lawrence unter der Regie von David O. Russell feiern, der "Silver Linings" und "American Hustle" drehte und nun für seinen nächsten Film erneut Lawrence als Hauptdarstellerin angeheuert hat. "Joy" erzählt die wahre Geschichte der Joy Mangano (Lawrence), einer alleinerziehenden Mutter, die eine erstaunliche Unternehmerkarriere startet, als sie 1990 in den USA ein praktisches und schnell sehr beliebtes Haushaltsgerät erfindet: den "Miracle Mop" (einen Dampfreiniger). Das klingt also nach einer klassischen "American Dream"-Story, aber Russell wird schon dafür sorgen, daß sie nicht übermäßig konventionell gerät. Robert De Niro, ein weiterer Lieblingsschauspieler Russells, wird Joys Vater spielen, Édgar Ramírez ("Zero Dark Thirty") ihren (Ex-)Ehemann. Das Drehbuch stammt von der für die Komödie "Brautalarm" OSCAR-nominierten Annie Mumolo, die Dreharbeiten sollen im Frühjahr beginnen. Der US-Kinostart ist bereits für die Weihnachtszeit 2015 und damit rechtzeitig für die OSCAR-Saison 2015/2016 geplant.

  • Deutlich handfester als bei "Joy" wird es garantiert bei dem Remake eines B-Movie-Klassikers aus den 1980er Jahren zugehen: "Kickboxer". Das Original kam 1989 unter dem deutschen Titel "Karate Tiger 3" in die Kinos und damit genau zu einer Zeit, in der ich als Heranwachsender solche Kampffilme extrem cool fand (naja, streng genommen natürlich erst ein paar Jahre später, als ich ihn im Spätabend-Programm im Fernsehen aufnahm, denn 1989 war ich erst 10 und wäre natürlich nicht in eine Kino-Vorstellung des Films reingelassen worden ...). In diesem Original mußte Jean-Claude van Damme ("The Expendables 2") in Asien das Kickboxen (Muay Thai) erlernen, um seinen in einem Kampf getöteten Bruder zu rächen. Yep, das ist so ziemlich die ganze Story, aber eben mit vielen schön choreographierten Kämpfen. Das Remake unter der Regie von John Stockwell ("Turistas", "Into the Blue") scheint sich im Großen und Ganzen an den damaligen Handlungsablauf halten zu wollen, jedenfalls sind die Namen der beiden zentralen Brüder unverändert geblieben. Der in Gabun geborene Stuntman Alain Moussi wird Kurt Sloane verkörpern, den der brutale Tod seines älteren Bruders Eric (Darren Shahlavi, "Ip Man 2") völlig aus der Bahn wirft. Jean-Claude van Damme ist auch wieder mit von der Partie, diesmal allerdings in der Mentorenrolle des Xian Chow, der Kurt das Kickboxen beibringt. Ursprünglich war dafür der thailändische Martial Arts-Star Tony Jaa ("Ong-bak") vorgesehen, zu dem ehrlich gesagt auch der Rollenname etwas besser gepaßt hätte. Nachdem Jaa kurzfristig absagte, sprang dann eben van Damme ein. Als Bösewicht Tong Po wurde Ex-Wrestler Dave Bautista angeheuert, der seit seiner Performance als Drax der Zerstörer in "Guardians of the Galaxy" auf der Erfolgswelle schwimmt und jüngst ebenfalls als Antagonist im nächsten James Bond-Film "SPECTRE" engagiert wurde. Auch in weiteren Rollen sind bekannte Kampfsportler besetzt worden, etwa die Ultimate Fighter Gina Carano ("Haywire") als Promoterin und Georges St-Pierre ("Captain America 2"). Spektakuläre Martial Arts-Action sollte also gesichert sein. Das Drehbuch haben Dimitri Logothetis und Newcomer Jim McGrath geschrieben, die Dreharbeiten in New Orleans, Louisiana und Thailand laufen bereits. Der US-Kinostart ist für Ende 2015 vorgesehen.

Abschließend möchte ich noch den etwas über dreiminütigen animierten Kurzfilm "Last Days" präsentieren, in dem OSCAR-Gewinnerin Kathryn Bigelow ("Tödliches Kommando", "Zero Dark Thirty") auf den Tod noch immer zahlloser Elefanten durch Wilderer und vor allem Terroristen aufmerksam machen möchte, die auf das Elfenbein der Stoßzähne der Tiere aus sind, um mit dessen Verkauf ihre mörderischen Aktionen zu finanzieren:



Quellen:
Variety ("Joy")
ComingSoon.net ("Kickboxer")