In dieser Woche hat die Academy of Motion Picture Arts & Sciences für zwei weitere OSCAR-Kategorien die Anzahl der Kandidaten erheblich eingeengt: Bester fremdsprachiger Film und Bestes Makeup. Von größerem Interesse ist sicher für die meisten die Auslandskategorie, bei der es dieses Mal nur neun Filme auf die Shortlist geschafft haben, von denen fünf am 15. Januar eine OSCAR-Nominierung erhalten werden. Die Kandidaten sind:
"Wild Tales", Argentinien
"Tangerines", Estland
"Corn Island", Georgien
"Timbuktu", Mauretanien
"Accused", Niederlande
"Ida", Polen
"Leviathan", Rußland
"Höhere Gewalt", Schweden
"The Liberator", Venezuela
Der deutsche Beitrag "Die geliebten Schwestern" von Dominik Graf hat es also trotz guter Kritiken auch in den USA nicht geschafft. Das kommt nicht wirklich überraschend, weil das fast dreistündige Historien-Liebesdrama in der bisherigen Awards Season kaum Beachtung fand. Zwar muß das nicht immer etwas heißen (im letzten Jahr schaffte es "Zwei Leben" mit den gleichen Voraussetzungen immerhin auf die Shortlist), war in diesem Fall aber offensichtlich doch wegweisend. Viele Favoriten haben es in die Vorauswahl geschafft, die prominentesten fehlenden Titel dürften der kanadische "Mommy", der türkische "Winterschlaf" und auch der belgische "Zwei Tage, eine Nacht" sein (was für die OSCAR-Aussichten von Marion Cotillard, die für letzteren als ernsthafte Kandidatin für eine Nominierung als beste Hauptdarstellerin gilt, nicht die besten Vorzeichen sind). Zudem ist auffällig, daß es kein einziger asiatischer Film in die Liste geschafft hat. Als Favorit gilt der Schwarz-Weiß-Film "Ida", die besten Chancen auf eine Nominierung sollten zudem der Kritikerliebling "Leviathan" sowie "Höhere Gewalt", "Wild Tales" und der einzige afrikanische Vertreter "Timbuktu" haben (letzterer schon deshalb, weil viele Juroren sicher gerne einen Film unterstützen, der sich mit dem negativen Einfluß der fanatischen IS-Rebellen auf eine normale Dorfgemeinschaft auseinandersetzt).
Damit zur Makeup-Kategorie, in der noch sieben Filme um drei Nominierungsplätze wetteifern. Dies sind:
"Foxcatcher"
"Maleficent"
"Die Entdeckung der Unendlichkeit"
Favoriten sind hier schwer zu bestimmen, da die Makeup-Experten, die in dieser Kategorie abstimmen dürfen, natürlich einen ganz anderen Blick haben als der durchschnittliche Laie. Am auffälligsten war das Makeup sicher in "Maleficent" und "Guardians of the Galaxy"; zumindest einen davon erwarte ich als Nominee. Die überzeugende Transformation von Eddie Redmayne von einem "normalen" jungen Studenten in den von seiner unheilbaren Krankheit gezeichneten Stephen Hawking in "Die Entdeckung der Unendlichkeit" dürfte auch gute Chancen haben. Ähnliches gilt für "Foxcatcher", in dem Hauptdarsteller Steve Carell kaum wiederzuerkennen ist.
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