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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 2. März 2023

KINOVORSCHAU MÄRZ 2023

Vollgepacktes Programm im März mit OSCAR-Hoffnungen wie "Tár" und "Die Fabelmans" sowie großem Blockbuster-Kino wie "Shazam! 2", "Scream VI", "John Wick: Kapitel 4" oder "Dungeons & Dragons":

2. März:
"Creed III – Rocky's Legacy":
Als "Black Panther"-Regisseur Ryan Coogler 2015 das "Rocky"-Spin-Off "Creed – Rocky's Legacy" in die Kinos brachte, war die Geschichte des von Michael B. Jordan verkörperten jungen Boxers Adonis Creed zumindest in den USA ein großer Erfolg (in Deutschland reichte es gerade mal für knapp 350.000 Zuschauer). Steven Caples Fortsetzung mit dem wenig einfallsreichen Titel "Creed II – Rocky's Legacy" lockte 2018 immerhin schon gut 600.000 Interessierte in die deutschen Kinos und auch weltweit lief es noch etwas besser als für den ersten Teil. Wenig überraschend also, daß uns jetzt ein dritter Film ins Haus steht, bei dem Jordan erstmals auch die Regie übernimmt. Was den Titel betrifft, ist man nicht einfallsreicher geworden und warum man in Deutschland hartnäckig den immer gleichen "Rocky's Legacy"-Zusatz beibehält, weiß ich auch nicht, aber inhaltlich gibt es jedenfalls eine Neuigkeit: Sylvester Stallone tritt erstmals nicht mehr als Adonis' Trainer und Mentor auf. Nach seinem Sieg über Viktor Drago (Florin Munteanu) in "Creed 2" ist Adonis auf dem Höhepunkt seiner Karriere, auch privat läuft es mit Bianca (Tessa Thompson, "Seitenwechsel") gut. Doch dann erscheint Adonis' Jugendfreund Damian (Jonathan Majors, "Da 5 Bloods") auf der Bildfläche, der ebenfalls auf dem Weg zu einer erfolgreichen Box-Karriere war, stattdessen jedoch vom rechten Weg abkam und im Gefängnis landete. Jetzt ist Damian zurück – und will Adonis' Titel! Erfreulicherweise fallen die US-Kritiken zu "Creed III" ähnlich gut aus wie bei den beiden Vorgängern.

"Tár":
Sechs OSCAR-Nominierungen hat Todd Fields erste Regiearbeit seit seinem hochgelobten Drama "Little Children" aus dem Jahr 2006 eingesammelt, darunter eine in der Königskategorie "Bester Film". Gute Siegchancen hat Hauptdarstellerin Cate Blanchett (wenngleich ihre größte Konkurrentin Michelle Yeoh für "Everything Everywhere All at Once" derzeit die Nase vorn zu haben scheint), die in dem Musikdrama die fiktionale Dirigentin Lydia Tár verkörpert, die als erste Frau Chefdirigentin eines renommierten (offensichtlich von den Berliner Philharmonikern inspirierten) deutschen Orchesters wird. Lydias Kunst wird weltweit gefeiert, vor allem ihr Mahler-Zyklus erntet Begeisterungsstürme. Kurz vor dessen Beendigung mit Mahlers 5. Sinfonie sorgt allerdings nicht nur die Corona-Pandemie für eine Verschiebung, auch in Lydias Ehe mit Sharon (Nina Hoss, "A Most Wanted Man") – zugleich Konzertmeisterin im Orchester – läuft es nicht mehr rund. Und dann werden auch noch Machtmißbrauchsvorwürfe gegen Lydia laut ...

"Sonne und Beton":
David Wnendts ("Kriegerin") Krimi nach dem gleichnamigen, leicht autobiographisch gefärbten Bestseller von Felix Lobrecht spielt während des Hitzesommers 2003 in den Randgebieten Berlins. Dort geraten die drei Jugendlichen Lukas (Levy Rico Arcos), Gino (Rafael Luis Klein-Hessling) und Julius (Vincent Wiemer) versehentlich ins Visier eines Drogendealers, der von Lukas eine Schutzgeldzahlung fordert. Da die drei Freunde blank sind, kommt ihr neuer Mitschüler Sanchez (Aaron Maldonado-Morales) auf die Idee, die neuen Schulcomputer zu stehlen und zu verkaufen. Leichter gesagt als getan ...

"Project Wolf Hunting":
Ein Freudenfest für die Gorehounds unter den Kinogängern: Erst im dritten Anlauf erhielt der deutsche Verleiher Capelight Pictures von der FSK wenigstens die Erwachsenenfreigabe für diesen betont brutalen südkoreanischen Horror-Thriller von Kim Hong-seon. Im Mittelpunkt steht eine Gruppe gefürchteter Gangster, die von den philippinischen Behörden an Südkorea ausgeliefert werden – nach einem blutig mißglückten ersten Versuch aus Sicherheitsgründen auf dem Seeweg, wofür ein altes Frachtschiff verwendet wird. Trotz schwerer Bewachung gelingt es den Gangstern, sich zu befreien, woraufhin es auf dem Schiff bald "Jeder gegen Jeden" heißt … Eine ausgefeilte Story oder komplexe Figuren darf man sicher nicht erwarten, die von kompromißloser und sehr brutaler Action geprägte Inszenierung wird aber von den meisten Kritikern gelobt – und eine überraschende Wendung gibt es auch.

"Lucy ist jetzt Gangster":
Deutscher Kinderfilm von Till Endemann über die 10-jährige Lucy (gespielt von den eineiigen Zwillingen Valerie und Violetta Arnemann), die glaubt, daß die richtige Eissorte jeden Menschen glücklich machen kann. Als die Eismaschine in der Eisdiele ihrer Eltern (Kostja Ullmann und Franziska Wulf) kaputtgeht und dem Geschäft die Schließung droht, will Lucy eine Bank überfallen, um das nötige Geld aufzutreiben ...

"Apocalypse Now – Final Cut":
"Der Pate"-Regisseur Francis Ford Coppola ist bekannt dafür, noch Jahrzehnte später an seinen Meisterwerken herumzudoktern – so brachte er ja erst Ende 2020 eine neue Fassung von "Der Pate, Teil III" in die Kinos. Besonders gerne scheint sich Coppola mit seinem Anti-Kriegsklassiker "Apocalypse Now" aus dem Jahr 1979 zu befassen, von dem er bereits 2002 eine um satte 50 Minuten verlängerte "Redux"-Version veröffentlichte. Weitere gut 20 Jahre später kommt nun sein (angeblicher) "Final Cut" in ausgewählte Kinos, der mit fast genau drei Stunden 20 Minuten kürzer ist als die "Redux"-Variante, dafür aber aufwendig in 4K restauriert.

9. März:
"Scream VI" (3D):
Gerade einmal etwas mehr als ein Jahr ist es her, daß "Scream" des Regieduos Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett Wes Cravens 1996 gestartete ironische Slasher-Reihe erfolgreich wiederbelebte – die ganz großen kommerziellen Erfolge der ursprünglichen Trilogie wurden zwar nicht erreicht, der vorherige Reboot-Versuch "Scream 4" aus dem Jahr 2011 aber in so ziemlich jeder Hinsicht deutlich übertroffen. An sich also gute Voraussetzungen für den schnell nachgeschobenen "Scream VI" vom gleichen Team, der allerdings ein großes Hindernis wird überwinden müssen: Erstmals in der Reihe fehlt "Scream"-Ikone Sidney Prescott, da Darstellerin Neve Campbell mit der ihr angebotenen Gage nicht zufrieden war. Mal sehen, wie stark sich das auf das Publikumsinteresse auswirken wird, immerhin spielte die "alte Garde" rund um Campbell, Courteney Cox (die wieder dabei ist) und David Arquette in den letzten beiden Filmen sowieso eher eine Nebenrolle an der Seite junger neuer Protagonistinnen. Apropos: In "Scream VI" ziehen vier Überlebende des letzten Ghostface-Massakers, darunter die Halbschwestern Sam (Melissa Barrera) und Tara ("Wednesday"-Star Jenna Ortega), gemeinsam nach New York, um in der Großstadt ein neues Leben zu beginnen. Dummerweise scheint ihnen jedoch ein weiterer Ghostface-Killer nachgereist zu sein ...

"65":
Adam Driver gegen Dinosaurier? Klingt spannend! Im rund $90 Mio. schweren SciFi-Actionthriller des Filmemacher-Duos Scott Beck und Bryan Woods ("Halloween Haunt", Drehbuch-Autoren von "A Quiet Place") macht ein Raumschiff eine Bruchlandung auf einem vermeintlich unbekannten Planeten und nur der Pilot (Driver) und die junge Koa (Ariana Greenblatt, "Avengers: Infinity War") überleben. Wie sich herausstellt, ist der Planet in Wirklichkeit die Erde – allerdings vor 65 Millionen Jahren, hungrige fleischfressende Dinosaurier inklusive!

"Die Fabelmans":
Apropos Dinosaurer: Gerade erst wurde der "Jurassic Park"-Regisseur Steven Spielberg bei der Berlinale für sein Lebenswerk geehrt, was passenderweise mit seinem ersten autobiographischen Film zusammenfällt, in dem Spielberg seine Kindheit und Jugend Revue passieren läßt. Sein Alter Ego in "Die Fabelmans" heißt Sammy (Meteo Zoryon Francis DeFord) und wird durch den ersten Kinobesuch mit seinen Eltern (Michelle Williams und Paul Dano) nachhaltig geprägt. Als Teenager (Gabriel LaBelle) macht Sammy die ersten Schritte hin zum Filmemacher, muß sich aber auch mit familiären Problemen herumschlagen. "Die Fabelmans" ist für sieben OSCARs nominiert, darunter als "Bester Film" und Spielberg für Regie und Drehbuch.

"Gletschergrab":
Óskar Thór Axelssons ("I Remember You") Adaption des Romans von Arnaldur Indridason ist ein Thriller, in dem die US-Armee heimlich ein Flugzeugwrack aus dem Zweiten Weltkrieg aus einem isländischen Gletscher bergen will. Elías (Atli Óskar Fjalarsson) bekommt das zufällig mit – und ward fortan nicht mehr gesehen! Auf der Basis einer kurzen Nachricht, die er ihr noch schicken konnte, macht sich Elías' Schwester, die Bankangestellte Kristín (Vivian Ólafsdóttir), auf die Suche nach ihm und landet inmitten einer Verschwörungsgeschichte von internationaler Tragweite ...

16. März:
"Shazam! – Fury of the Gods" (3D):
Im qualitativ bekanntlich stark schwankenden DC Extended Universe war "Shazam!" im Jahr 2019 eine der positiven Überraschungen. Die von David F. Sandberg inszenierte Geschichte eines Teenagers, der sich auf magische Weise in einen Superhelden verwandeln kann, glänzte zwar nicht gerade mit Originalität oder einer tiefsinnigen Story, war aber ungemein sympathisch und machte einfach Spaß. Vier Jahre später steht nun also die Fortsetzung ins Haus und obwohl das DCEU als solches inzwischen eingemottet wurde, gehört "Fury of the Gods" zu den Nachzüglern, die noch vor dem neuen, von James Gunn ("Guardians of the Galaxy") und Peter Safran verantworteten DC-Universum in die Kinos kommen – und laut Gunn haben die Protagonisten durchaus die Chance, auch unter seiner Leitung weitere Abenteuer zu erleben. Das wird vermutlich nicht zuletzt durch den kommerziellen Erfolg dieses Sequels bestimmt werden, bei dem wiederum Sandberg Regie führt. Teenager Billy Batson (Asher Angel) alias Shazam (Zachary Levi) und seine Pflegefamilien-Geschwister bekommen es diesmal mit den drei Töchtern (Helen Mirren, Lucy Liu und Rachel Zegler) des Titanen Atlas zu tun, die die Welt bedrohen ...

"Der Pfau":
Produzent und Regisseur Lutz Heineking (TV-Serie "KBV – Keine besonderen Vorkommnisse") feiert sein Kino-Regiedebüt mit der hochkarätig besetzten Adaption eines Bestsellers von Isabel Bogdan. In der schwarzhumorigen Komödie geht es um die Investmentbankerin Linda (Lavinia Wilson), die mit ihrem Team zu einem Teambuilding-Seminar auf einem schottischen Landsitz reist. Doch die Stimmung ist auch dank diverser Gerüchte angespannt und als Lindas Hund dann auch noch als "Mörder" des Lieblings-Pfaus der Hausherren verdächtigt wird, ist die Stimmung endgültig im Keller … Weitere Hauptrollen spielen Jürgen Vogel, Annette Frier, Tom Schilling und David Kross.

"Inside":
In dem wohlwollend bewerteten High Concept-Thriller von Vasilis Katsoupis spielt Willem Defoe ("Der Leuchtturm") den Kunstdieb Nemo, dessen neuestes Opfer ein renommierter Sammler ist. Der Einbruch gelingt, jedoch ergibt sich ein klitzekleines Problemchen: Das hochmoderne Sicherheitssystem des Penthouses schlägt an und verriegelt selbiges hermetisch. Das wäre ja schon schlimm genug, aber Nemo ist nicht einfach nur gefangen (wenn auch auf sehr luxuriöse Art und Weise) – es kommt einfach niemand, um ihn zu befreien, weder seine Komplizen, noch der Sammler oder die Polizei. Gelingt Nemo der Ausbruch, bevor ihm die Nahrungsmittel ausgehen?

"Der Maler":
"Das Experiment"- und "Der Untergang"-Regisseur Oliver Hirschbiegel bringt erstmals ein Dokudrama in die Kinos, ein unkonventionelles noch dazu. Dafür hat er mit dem Krefelder Maler Albert Oehlen zusammengearbeitet, der im Film allerdings von Ben Becker dargestellt wird. Abseits der Kameras erschafft Oehlen ein Werk, das Becker vor der Kamera in einer Mischung aus Improvisation und Anleitung durch Oehlen nachstellt ...

23. März:
"John Wick: Kapitel 4":
Es ist ziemlich selten, daß Fortsetzungen genau das qualitative Niveau ihres Vorgängers oder ihrer Vorgänger erreichen, und logischerweise wird ein gleichbleibendes Niveau immer unrealistischer, je mehr Teile eine Reihe hat. Insofern ist es erstaunlich, daß die drei bisher veröffentlichten Teile der "John Wick"-Reihe mit Keanu Reeves als hundeliebendem Ex-Auftragskiller bei der IMDb jeweils auf eine durchschnittliche Kundenbewertung von genau 7,4 von 10 Punkten kommen – und auch bei den Kritikerwertungen bei Rotten Tomatoes gibt es keine allzu großen Unterschiede (86% - 89% - 89%). Bleibt also zu hoffen, daß dieser langweilig lineare Trend sich fortsetzr und auch das vierte Kapitel die Actionfans vor Freude aufjauchzen läßt. Die Vorzeichen stehen durchaus gut, haben die ersten drei Filme doch die Gelegenheit genutzt, eine immer verzweigtere, umfangreichere fiktive Welt zu etablieren, die von einer geheimen Killerorganisation stark beeinflußt wird und der sich John Wick mit nur wenigen Verbündeten tapfer entgegenstellt. Für Kontinuität sorgen Regisseur Chad Stahelski, der seit dem ersten Teil die Zügel in der Hand hält (damals noch gemeinsam mit David Leitch), und Drehbuch-Autor Shay Hatten (seit "Kapitel 3" dabei) – allerdings ist am Skript erstmals nicht mehr der Reihen-Schöpfer Derek Kolstad beteiligt (der aktuell u.a. mit der Spin-Off-TV-Miniserie "The Continental" beschäftigt ist). Was zur Story bekannt ist: John Wick versucht immer noch, irgendwie seine Freiheit von der "Hohen Kammer" zu erringen und trifft dabei auf neue Gegner – allen voran den von Bill Skarsgård ("Deadpool 2") verkörperten Marquis de Gramont – und alte Freunde (Laurence Fishburne, Lance Reddick und erstmals Donnie Yen).

"Seneca":
Der deutsche Hollywood-Regisseur Robert Schwentke ("R.E.D.", "Snake Eyes") bringt ein höchst unkonventionelles, schwarzhumoriges Historiendrama in die Kinos, das bei der Berlinale seine Premiere feierte, dort aber leider bei den Kritikern nicht allzu gut ankam. John Malkovich ("Code Ava") verkörpert den römischen Philosophen Seneca, der aus dem Exil zurückkehrt, um im Auftrag von dessen Mutter Agrippina (Mary-Louise Parker) Erzieher und Mentor des 12-jährigen zukünftigen Kaisers Nero (Tom Xander) zu werden. Doch als Nero Kaiser wird, wird ihm Seneca irgendwann lästig und er verurteilt ihn wegen der angeblichen Beteiligung an einem gescheiterten Attentat auf ihn zum Tod durch Selbstmord. Eine letzte Nacht bleibt dem Philosophen, um über sein Leben und sein Wirken nachzusinnen ...

"Der vermessene Mensch":
Das Historiendrama von Lars Kraume ("Das schönste Mädchen der Welt") nach einem Roman von Uwe Timm aus dem Jahr 1978 spielt Ende des 19. Jahrhunderts und erzählt von dem deutschen Nachwuchs-Ethnologen Alexander Hoffmann (Leonard Scheicher, "Das schweigende Klassenzimmer"), der nach einer Begegnung mit Herero und Nama aus Deutsch-Südwestafrika ein starkes wissenschaftliches Interesse an diesen afrikanischen Völkern entwickelt. In der Folge hält er die vorherrschende evolutionistische Rassentheorie für falsch und möchte in Afrika Beweise für seine These sammeln – während es zwischen dem Kaiserreich und Herero und Nama zum Krieg und schließlich zum Völkermord kommt. Alexander überschreitet in seinem Eifer immer mehr Grenzen und sendet schließlich sogar Schädel und Skelette getöteter Herero zu seinem Professor (Peter Simonischek, "Toni Erdmann") nach Berlin, um sie zu vermessen … Kritikern zufolge ist "Der vermessene Mensch" kompetent, aber auch ziemlich konventionell und mutlos inszeniert.

"Überflieger – Das Geheimnis des großen Juwels":
Im Frühsommer 2017 sammelte der familienfreundliche deutsche (aber mit internationalem Sprechercast auf Englisch produzierte) Animationsfilm "Überflieger – Kleine Vögel, großes Geklapper" gut 200.000 Kinobesucher in Deutschland ein. Offensichtlich genug für eine Fortsetzung, die knapp sechs Jahre später in die Lichtspielhäuser kommt. Regie führen allerdings nicht mehr Toby Genkel und Reza Memari, sondern Benjamin Quabeck ("Verschwende deine Jugend") und Mette Tange (war als Animatorin u.a. an "Sing" beteiligt). Im Mittelpunkt steht erneut der von Störchen aufgezogene Spatz Richard, der während der Überwinterung in Afrika eine von einem Pfau bedrohte Spatzengruppe kennenlernt. Richard versucht, seinen Artgenossen zu helfen, indem er einen mysteriösen Edelstein sucht, nach dem es den Pfau verlangt.

30. März:
"Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben":
Seit den 1970er Jahren erfreut das US-amerikanische Pen & Paper-Rollenspiel "Dungeons & Dragons" spielfreudige Fantasy-Fans überall auf der Welt mit phantasievollen Abenteuern. Angesichts der großen Popularität enstanden in den letzten 50 Jahren auch zahllose Romane, Comics, Computerspiele, eine Zeichentrickserie und sogar ein Mid-Budget-Kinofilm – Courtney Solomons "Dungeons & Dragons" aus dem Jahr 2000 war allerdings ein echter Reinfall, der künstlerisch und kommerziell auf ganzer Linie enttäuschte (abgesehen vielleicht vom Design der Drachen, die sahen wirklich gut aus!). Erstaunlicherweise gab es trotzdem zwei Fortsetzungen, das waren aber billige TV-Filme, die auch nicht viel besser ausfielen als das Original, das übrigens die zweifelhafte Ehre besitzt, bei den IMDb "Bottom Rated Movies" – also den schlechtesten Filmen aller Zeiten – aktuell Platz 82 zu belegen … Glücklicherweise steht nun eine neue Adaption ins (Lichtspiel-)Haus, bei der die Vorzeichen viel besser stehen: "Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben" wurde von den bekennenden D&D-Fans Jonathan Goldstein und John Francis Daley geschrieben und inszeniert, die sich als Drehbuch-Autoren und/oder Regisseure von Filmen wie "Kill the Boss", "Spider-Man: Homecoming" und "Game Night" bereits mehrfach als talentierte und humorvolle Filmemacher bewiesen haben. Dementsprechend macht auch ihr "Dungeons & Dragons"-Film in den Trailern den Eindruck einer turbulenten Abenteuerkomödie mit einem vielversprechenden Cast: Chris Pine ("Star Trek") spielt den charismatischen Barden Edgin, der mit einer Gruppe von Abenteurern – die Druidin Doric (Sophia Lillis, "Es"), der Paladin Xenk ("Bridgerton"-Star Regé-Jean Pagé), die Barbarin Holga (Michelle Rodriguez, "Avatar") und der Zauberer Simon (Justice Smith, "Jurassic World 2") – nach einem magischen Artefakt sucht, das für großes Übel in der Welt sorgen kann. Die Antagonistin wird von Daisy Head ("Underworld: Blood Wars", Tochter von "Buffy"-Mentor Anthony Stewart Head) gespielt und Hugh Grant ist als ein Dieb auch mit dabei. Die Zuversicht der Produzenten bezüglich "Ehre unter Dieben" ist offensichtlich groß, denn in der Zwischenzeit wurde als Folgeprojekt bereits eine TV-Serie für den Streamingdienst Paramount+ bestellt.

"Manta Manta – Zwoter Teil":
1991 kam Wolfgang Bülds Komödie "Manta, Manta" in die deutschen Kinos und sorgte (gemeinsam mit dem fast zeitgleich gestarteten "Manta – Der Film", beide zusammen erreichten etwa zwei Millionen Kinogänger) dafür, daß der Opel Manta in Deutschland Kultstatus errang – und Hauptdarsteller Til Schweiger seine erfolgreiche Kino-Karriere startete. Zugegebenermaßen habe ich beide Manta-Filme nie gesehen und hatte auch nie das Bedürfnis danach, logischerweise ergeht es mir bei dieser späten Fortsetzung ähnlich. Mal sehen, ob sich genügend Menschen mit Nostalgiebedürfnis finden, um "Manta Manta – Zwoter Teil" zu einem Erfolg zu machen. Die Regie hat Til Schweiger diesmal gleich selbst übernommen, auch am Drehbuch war er beteiligt und natürlich spielt er wieder die Hauptrolle des Bertie. Der betreibt inzwischen eine Autowerkstatt mit Kart-Rennbahn und hat eigentlich mit seinem früheren Leben als Rennfahrer abgeschlossen – bis Finanznöte Bertie dazu treiben, an einem 90er Jahre-Rennen mit netter Siegprämie teilzunehmen … Neben Schweiger kehrt Tina Ruland als inzwischen von Bertie geschiedene Uschi zurück und auch Michael Kessler mischt wieder als Berties Kumpel Klausi mit.

"Maigret":
Georges Simenons sage und schreibe 75 Kriminalromane rund um Kommissar Jules Maigret dienten bereits mehrfach als Basis für Adaptionen für Theater, Fernsehen und Kino. Beispielsweise verkörperte Gino "Peppone" Cervi den Polizisten von 1964 bis 1969 in einer italienischen TV-Serie (und einem Kinofilm) und zuletzt belebte Rowan "Mr. Bean" Atkinson die Figur in leider nur zwei kurzen Staffeln gekonnt zu neuem Leben. Bekanntester Kinodarsteller dürfte (trotz Konkurrenz durch Charles Laughton und Heinz Rühmann) bis heute Jean Gabin sein, vor allem dessen erster von drei Einsätzen in Jean Delannoys "Kommissar Maigret stellt eine Falle" gilt als Klassiker des französischen Kriminalkinos. Nun könnte Gabin allerdings abgelöst werden, denn in Patrice Lecontes ("Mein bester Freund") Verfilmung von Simenons "Maigret und die junge Tote" mit dem simplen Titel "Maigret" spielt kein Geringerer als Frankreichs lebende Schauspiellegende Gérard Depardieu den Kommissar. Dieser ermittelt im Paris der 1950er Jahre im Fall einer ermordeten jungen Frau im Abendkleid, die komischerweise niemand zu kennen oder zu vermissen scheint. Maigrets Ermittlungen führen ihn in die Pariser Kunstszene, wecken aber auch dunkle Erinnerungen in ihm. Die Kritiken fielen insgesamt positiv aus, wobei Depardieu für seine schauspielerische Leistung deutlich mehr Lob erhält als der recht generische Fall des toten Mädchens selbst.

"Sisi & Ich":
Die österreichische Kaiserin Sisi dürfte heutzutage so populär sein wie seit Romy Schneiders Zeiten nicht mehr – jedenfalls wenn man die Anzahl an Filmen und TV-Serien zum Maßstab nimmt, die sich mit ihr beschäftigen. Ob Netflix (Miniserie "Die Kaiserin"), RTL (TV-Serie "Sisi"), der österreichische OSCAR-Kandidat "Corsage" oder nun eben Frauke Finsterwalders ("Finsterworld") "Sisi & Ich", die Faszination für die schöne Kaiserin scheint ungebrochen. Wobei die Blickwinkel durchaus vielfältiger werden und sie wie in "Corsage" schon mal als gealterte und ein Stück weit desillusionierte Frau gezeigt wird. Auch "Sisi & Ich" wählt einen ungewöhnlichen Ansatz als schwarzhumorige Komödie mit einer bereits älteren Elisabeth: Wie der Titel bereits suggeriert, wird die Geschichte aus der Perspektive der ungarischen Gräfin Irma (Sandra Hüller, "Ich bin dein Mensch") erzählt, die zu Sisis (Susanne Wolff, "Styx") Hofdame wird. Irma begleitet Sisi auf einer Reise nach Griechenland, wo sie in der sorgenfreien Umgebung schnell zur Vertrauten der charismatischen und immer noch energiegeladenen Kaiserin wird. Doch irgendwann muß die schöne Zeit fernab der kaiserlichen Verantwortung enden ...

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