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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 6. April 2020

TV-Tips für die Osterwoche 2020

Diesmal etwas länger, da ich auch den Ostermontag miteinbeziehe - kann sein, daß es dafür nächste Woche keine neuen TV-Tips gibt, das entscheide ich kurzfristig und es wird auch vom TV-Programm abhängen ...

Montag, 6. April:
ZDF, 22.15 Uhr: "Steig. Nicht. Aus." (2018)
Free-TV-Premiere des deutschen Thrillers - Remake des spanischen Hits "Anrufer unbekannt" aus dem Jahr 2015 - von Christian Alvart ("Antikörper"), in welchem Wotan Wilke Möhring als Bauunternehmer Karl auf der Autofahrt zu seiner Arbeit - bei der er seine beiden Kinder an der Schule rauslassen will - einen erschreckenden Anruf erhält: Im Auto sei eine Bombe verborgen, die explodiere, sobald jemand versucht, auszusteigen! Um das Leben seiner Kinder wie auch sein eigenes zu retten, muß er dem unbekannten Anrufer vom Auto aus eine große Geldmenge besorgen - was dadurch nicht einfacher wird, daß Karls Noch-Frau (Christiane Paul) ob seines merkwürdigen Verhaltens die Polizei verständigt ...

Außerdem:
Dallas Buyers Club (mit drei OSCARs prämiertes, trotz der ernsten Thematik unterhaltsames AIDS-Drama mit Matthew McConaughey und Jared Leto; 0.00 Uhr im HR)

Dienstag, 7. April:
Nitro, 20.15 Uhr: "James Bond 007 - Goldfinger" (1964)
Das zweite Agentenabenteuer mit Sean Connery als James Bond ist fraglos eines der besten und enthält zudem den wohl besten Dialog in der über 50-jährigen Bond-Kinogeschichte: Bond fragt verächtlich, nachdem er von dem Bösewicht Auric Goldfinger (der wunderbare Gert Fröbe) gefangengenommen wurde: "Erwarten Sie von mir, daß ich rede?" Daraufhin Goldfinger jovial: "Nein, Mr. Bond - ich erwarte von Ihnen, daß Sie sterben!"

Servus TV, 22.35 Uhr: "Der Postmann" (1994)
Siehe meine Empfehlung von Oktober 2017 für den OSCAR-gekrönten italienischen Liebesfilm mit Philippe Noiret, Massimo Troisi und Maria Grazia Cucinotta.

Mittwoch, 8. April:
RBB, 0.00 Uhr: "Der Aufenthalt" (1983)
In dem DEFA-Klassiker von Frank Beyer ("Nackt unter Wölfen") und Drehbuch-Autor Wolfgang Kohlhaase ("Sommer vorm Balkon") nach dem autobiographischen Roman von Hermann Kant spielt der junge Sylvester Groth ("Inglourious Basterds") den 19-jährigen deutschen Soldaten Mark, der gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in Kriegsgefangenschaft gerät. Als er und weitere Gefangene per Zug in Warschau ankommen, meint eine zufällig anwesende Polin in Mark einen grausamen SS-Offizier zu erkennen. Ohne daß Mark weiß, warum, wird er in eine Einzelzelle des Arbeitslagers gesperrt und wiederholt zu seiner Identität befragt, zwischendurch wird er zu den gefährlichsten Arbeitseinsätzen eingeteilt ...

Donnerstag, 9. April:
SWR, 22.00 Uhr: "French Connection" (1971)
Siehe meinen TV-Tip von April 2018 zu William Friedkins kultigem Thriller mit Gene Hackman.

Karfreitag, 10. April:
One, 16.55 Uhr: "Quietsch ... quietsch ... wer bohrt denn da nach Öl?" (1963)
Weniger bekannte und bei uns selten gezeigte frühe Komödie mit Louis de Funès, in der er als erfolgreicher Börsenmakler Léonard von seiner Frau zum Geburtstag eine vermeintlich wertlose Ölkonzession in Südamerika geschenkt bekommt und versucht, sie möglichst gewinnbringend wieder loszuwerden.

ZDF, 22.50 Uhr: "Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes" (2018)
Free-TV-Premiere von Wim Wenders' erfolgreicher Doku (alleine in Deutschland mehr als eine halbe Million Kinobesucher) über Papst Franziskus, die hauptsächlich aus langen Gesprächen zwischen Wenders und Franziskus besteht. Rezensenten bemängeln Wenders' zu kritiklose Haltung, davon abgesehen soll die Doku aber durchaus einsichtsreich sein.

RBB, 23.15 Uhr: "Die große Liebe meines Lebens" (1957)
Cary Grant ("Die Nacht vor der Hochzeit") verkörpert in Leo McCareys ("Die Marx Brothers im Krieg") vierfach OSCAR-nominiertem epischen Liebesfilm - der "Schlaflos in Seattle" inspirierte - den charismatischen, verlobten Frauenhelden Nickie, der sich auf einem Ozeandampfer, der von Europa nach Amerika fährt, in die ebenfalls vergebene Nachtclubsängerin Terry (Deborah Kerr) verliebt. Gegen Ende der Fahrt macht Nickie Terry einen Heiratsantrag und will mit ihr ein neues Leben beginnen, in dem er sich auch wieder seiner großen Leidenschaft, der Malerei, widmen will. Terry nimmt an, jedoch unter Vorbehalt - sie fordert angesichts ihrer überstürzten Beziehung eine halbjährige Bedenkzeit für beide. An deren Ende wollen sie sich, sofern sie ihre Meinung nicht geändert haben, auf der Aussichtsplattform des Empire State Building in New York treffen. Am vereinbarten Tag taucht Nickie auf, Terry jedoch nicht ...

Außerdem:
Pirates of the Caribbean: Salazars Rache (der fünfte und vermutlich letzte Film der beliebten Piratenreihe mit Johnny Depp - eine Art Reboot mit neuer Besetzung ist geplant - würde trotz eines Post-Credit-Cliffhangers prima als Abschluß der Geschichte von Captain Jack Sparrow funktionieren; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Wie der Wind sich hebt (Hayao Miyazakis OSCAR-nominierter, wie gewohnt hervorragender Zeichentrickfilm über einen japanischen Flugzeugbau-Pionier; 20.15 Uhr bei Pro7Maxx)
Alles steht Kopf (originelles, OSCAR-prämiertes Animationsabenteuer aus dem Hause Pixar über die Macht der Gefühle; 20.15 Uhr bei VOX)
Mad Max: Fury Road (George Millers sechsfach OSCAR-prämierte, atemberaubende Rückkehr in die postapokalyptische Welt von Mad Max, diesmal mit Tom Hardy in der Titelrolle, dem aber von Charlize Theron die Schau gestohlen wird; 22.50 Uhr bei Pro 7)

Samstag, 11. April:
SAT. 1 Gold, 0.25 Uhr: "Bonnie und Clyde" (1967)
Warren Beatty und Faye Dunaway spielen in Arthur Penns ("Little Big Man") mit zwei OSCARs ausgezeichneter Gangsterballade das titelgebende (real existierende) junge Liebespaar, das sich in den frühen 1930er Jahren im Zuge der Weltwirtschaftskrise zu einer Gangsterkarriere entschließt. Mit ihren unkonventionellen, jedoch immer brutaler werdenden Überfällen werden sie schnell zu nationalen Berühmtheiten - was den Eifer der Polizei, sie zu stoppen, nur erhöht.

Außerdem:
The Avengers (erstmals tun sich Marvels Superhelden im Kino zusammen, um die Welt vor einer von Loki angeführten Alien-Invasion zu retten - und das ergibt für den Zuschauer einen der unterhaltsamsten Hollywood-Blockbuster der letzten Jahre; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Captain America (Chris Evans' erster Auftritt als patriotischer Superheld beginnt richtig stark und witzig, wird gegen Ende aber zunehmend generisch; 23.05 Uhr bei Pro 7)
Agora - Die Säulen des Himmels (ein aufwühlendes spanisches Historiendrama über eine von Rachel Weisz brillant verkörperte Wissenschaftlerin im altertümlichen, noch von den Römern beherrschten Alexandria, die mitten in den sich zuspitzenden Glaubenskrieg zwischen Juden, Christen und "Heiden" gerät; 2.50 Uhr im SWR)

Ostersonntag, 12. April: 
Arte, 20.15 Uhr: "Barry Lyndon" (1975)
Stanley Kubricks mit vier OSCARs gewürdigter dreistündiger Historienfilm zählt zu den etwas weniger bekannten Werken des britischen Kultregisseurs ("Uhrwerk Orange", "Dr. Strangelove", "2001", "Spartacus"), was vor allem an seiner epischen Länge und dem ziemlich gemächlichen Erzähltempo liegen dürfte. Gar nicht wenige Kritiker halten den selbst für die Verhältnisse des Perfektionisten Kubrick penibel konstruierten und inszenierten "Barry Lyndon" jedoch für einen der besten Kubrick-Filme, und ich teile diese Ansicht. "Love Story"-Star Ryan O'Neal spielt in der Adaption des Romans "Die Memoiren des Junkers Barry Lyndon" von William Makepeace Thackeray den titelgebenden irischen Abenteurer, der im 18. Jahrhundert alles tut, um in den britischen Hochadel aufzusteigen - mit zunächst erstaunlichem Erfolg, der aber nicht anhalten soll ... Belegt in den IMDb Top 250 aktuell Platz 207.

RTL, 20.15 Uhr: "Jumanji: Willkommen im Dschungel" (2017)
Free-TV-Premiere der späten Fortsetzung des 1990er Jahre-Robin Williams-Hits "Jumanji", in der vier Teenager in das titelgebende magische Videospiel gezogen werden und dort in den Körpern sehr verschiedener Spielfiguren - die von Dwayne Johnson, Karen Gillan, Jack Black und Kevin Hart gespielt werden - gefährliche Abenteuer bestehen müssen, um den Weg zurück in die Realität zu finden. Erfreulicherweise ist der Film sehr unterhaltsam ausgefallen, was vor allem der Chemie unter den vier Hauptdarstellern zu verdanken ist - inhaltlich wäre definitiv noch mehr drin gewesen, vor allem das actionreiche Finale ist arg generisch ausgefallen.

Pro 7, 20.15 Uhr (um drei Minuten gekürzt, ungeschnittene Wiederholung am Montag um 22.40 Uhr): "Deadpool 2" (2018)
Free-TV-Premiere des herrlich durchgeknallten, vor wahnwitzigen Ideen nur so sprühenden und im Vergleich zum Vorgänger noch mal eine ganze Schippe an Aberwitz drauflegenden zweiten Solo-Auftritts von Ryan Reynolds als großmäuliger Superheld Deadpool.

Tele 5, 20.15 Uhr: "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug" (1980)
Die rasante Katastrophenfilm-Parodie des "Die nackte Kanone"-Trios ZAZ (Zucker - Abrahams - Zucker) gilt aus gutem Grund als einer der lustigsten Filme aller Zeiten und bescherte Leslie Nielsen seinen Durchbruch als Comedy-Star. Die Handlung ist bei einer solchen Gagparade natürlich Nebensache, aber es geht um einen Flug, bei dem der Pilot und der Copilot mit einer Lebensmittelvergiftung ausfallen und in der Folge die Passagiere die Landung bewerkstelligen müssen. Die schwächer ausgefallene Fortsetzung "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff" zeigt Tele 5 direkt im Anschluß um 21.55 Uhr.

Außerdem:
John Wick (Keanu Reeves' ebenso geradliniger wie bleihaltiger erster Einsatz als titelgebender Ex-Profikiller und Hundeliebhaber; 22.35 Uhr bei Pro 7)
Herz aus Stahl (schonungsloser Zweiter Weltkriegs-Film mit Brad Pitt als Panzerkommandant, der - also der Film, nicht Pitt - leider im actionreichen Showdown seine bis dahin überzeugend vorgetragene Anti-Kriegshaltung verrät; 0.40 Uhr bei RTL)

Ostermontag, 13. April:
Arte, 22.40 Uhr: "Ein Sonntag auf dem Lande" (1984)
Bertrand Taverniers mit drei Césars gewürdigtes kluges Drama nach einem Roman von Pierre Bost spielt zwei Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges in einem französischen Landhaus, dessen betagter Bewohner Monsieur Ladmiral (Louis Ducreux) - ein Maler - trotz gewisser Spannungen jeden Sonntag Besuch von seinem erwachsenen Sohn (Michel Aumont, "Der Fall Serrano") und dessen Familie erhält. Diesmal platzt unerwartet jedoch auch Ladmirals quirlige Tochter Irène (Sabine Azéma, "Tanguy - Der Nesthocker") herein, die das sonst eher biedere Treffen aufmischt und alle Beteiligten dazu bringt, einen genaueren Blick auf ihre Lebenswege zu werfen.

Außerdem:
The Huntsman & The Ice Queen (solides "Snow White"-Spin-Off, das aber seiner erstaunlichen Starbesetzung - Chris Hemsworth, Jessica Chastain, Emily Blunt und Charlize Theron - nicht gerecht wird; 20.15 Uhr bei RTL)
The Nice Guys (Shane Blacks zu Unrecht gefloppte Actionkomödie profitiert von amüsanten Dialogen und der umwerfend gut miteinander harmonierenden Hauptdarsteller-Paarung Russell Crowe und Ryan Gosling; 22.05 Uhr bei VOX)
Kingsman: The Secret Service (grandiose, aber auch ziemlich heftige Agentenfilmparodie mit Colin Firth in seiner wohl coolsten Rolle; um 20.15 Uhr um etwa sieben Minuten gekürzt bei Pro 7, ungeschnittene Wiederholung am Mittwoch um 22.20 Uhr)
Die glorreichen Sieben (trotz toller Besetzung mit Denzel Washington, Chris Pratt und Ethan Hawke enttäuschend mittelmäßiges Westernklassiker-Remake; 22.15 Uhr bei RTL)
The Tale - Die Erinnerung (sehr einfühlsames Mißbrauchsdrama mit Laura Dern und Elizabeth Debicki; 0.20 Uhr im ZDF)

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