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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 2. April 2018

TV-Tips für die Woche 14/2018

Ostermontag, 2. April:
Arte, 20.15 Uhr: "Was diese Frau so alles treibt" (1963)
In einer der besten romantischen Komödien mit Doris Day spielt sie die Arztfrau Beverly, die durch den Unternehmer-Vater einer Patientin ihres Ehemannes Gerald (James Garner) zum Werbegesicht für dessen Seifen wird. Obwohl ihr erster TV-Einsatz (live!) ziemlich in die Hose geht, kommt sie gut an und wird schnell zu einer kleinen, vielbeschäftigten Berühmtheit - was Gerald aber nicht wirklich schmeckt ...

Arte, 0.35 Uhr: "König der Könige" (1927)
Als besonderes Ostergeschenk für die Cineasten unter uns zeigt Arte die Free-TV-Premiere von Cecil B. DeMilles ("Die zehn Gebote") zweieinhalbstündigem Stummfilm-Klassiker über das Leben von Jesus Christus (H. B. Warner, "Mr. Deeds geht in die Stadt") - bis auf zwei wichtige Sequenzen in Schwarzweiß gehalten.

Außerdem:
Spy - Susan Cooper Undercover (gewitzte, mit Melissa McCarthy, Jason Statham und Jude Law gut besetzte Spionagefilm-Parodie, die aber noch besser wäre, würde sie weniger auf den typischen derben McCarthy-Humor setzen; 22.30 Uhr bei Pro 7)

Dienstag, 3. April:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Bang Boom Bang - Ein todsicheres Ding" (1999)
Peter Thorwarths ("Was nicht paßt, wird passend gemacht") turbulente Ruhrpottkomödie über den Kleinkriminellen Keek (Oliver Korittke), der in immer stärker ausartende, tarantinoeske Schwierigkeiten gerät, nachdem er einen nicht ihm gehörenden Teil der Beute eines Bankraubs verspielt, zählt ohne Frage zu den witzigsten und einfallsreichsten deutschen Komödien der letzten Jahrzehnte.

3sat, 22.25 Uhr: "Die 27. Etage" (1965)
Siehe meine Empfehlung von Januar 2017 zum exzellenten Mystery-Thriller mit Gregory Peck.

Außerdem:
Beasts of the Southern Wild (poetisch angehauchtes Südstaaten-Arthouse-Sozialdrama mit überzeugenden Laiendarstellern; 22.00 Uhr bei Servus TV)
Zwei Leben (recht unspektakuläres, aber stark gespieltes deutsch-norwegisches Drama über eine Frau, die aus der DDR nach Norwegen geflohen ist und sich dort eine neue Familie und ein neues Leben aufgebaut hat - bis sie die Vergangenheit einholt; 0.40 Uhr in der ARD)

Mittwoch, 4. April:
Arte, 20.15 Uhr: "In ihrem Haus" (2012)
In François Ozons intelligentem Psychodrama-Verwirrspiel verkörpert Fabrice Luchini ("Das Schmuckstück") den desillusionierten Französischlehrer Germain, der eines Tages auf einen brillanten Aufsatz seines neuen Schülers Claude (Ernst Umhauer) stößt. Fortan fördert der begeisterte Germain seinen rätselhaften Schüler, der eine im Haus der Familie eines Freundes spielende Fortsetzungsgeschichte schreibt, die sich immer drastischer und voyeuristischer entwickelt ...

3sat, 22.25 Uhr: "Verdammt in alle Ewigkeit" (1953)
In Fred Zinnemanns großem Schwarzweiß-Klassiker (8 OSCARs!) entspinnt sich kurz vor dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor eine epische Liebesgeschichte zwischen einem Offizier (Burt Lancaster) und der schönen Frau (Deborah Kerr) seines Vorgesetzten. In weiteren Rollen glänzen Montgomery Clift, Ernest Borgnine sowie Donna Reed und Frank Sinatra (die beide OSCARs erhielten).

Donnerstag, 5. April:
3sat, 22.25 Uhr: "Das Urteil von Nürnberg" (1961)
Der Schweizer Maximilian Schell brilliert in Stanley Kramers mitreißendem Gerichtsdrama als deutscher Anwalt Hans Rolfe, der bei den Nürnberger Prozessen einen führenden Juristen (ebenfalls glänzend: Burt Lancaster) des Dritten Reichs verteidigt - für diese Rolle gewann er einen OSCAR, der Film selbst war für elf Academy Awards nominiert und gewann zwei (den zweiten für das Drehbuch). Schells Darstellung des aufrechten, aber patriotischen Anwalts, der voller Leidenschaft für seinen Mandanten eintritt und überzeugend gegen eine Kollektivschuld des deutschen Volkes argumentiert, dabei allerdings zu seinem eigenen Erschrecken bei der Zeugenbefragung in beinahe tyrannische Muster verfällt, die aufzeigen, wie tief und teilweise unbewußt die Auswirkungen der Nazizeit in den Deutschen dieser Generation verwurzelt waren, ist ohne jeden Zweifel eine der ganz großen Schauspielleistungen in der Geschichte des Kinos - in einem der besten Filme aller Zeiten (in den IMDb Top 250 belegt er aktuell Platz 134). In weiteren Rollen agieren Spencer Tracy (als Richter die Stimme der Vernunft), Marlene Dietrich, Richard Widmark, Judy Garland und der junge William Shatner.

Arte, 22.30 Uhr: "Wild" (2016)
Free-TV-Premiere von Nicolette Krebitz' ("Bandits") preisgekröntem, ziemlich unkonventionellen Charakterdrama über eine unauffällige junge Frau namens Ania (Lilith Stangenberg, "Der Staat gegen Fritz Bauer"), die nach einer zufälligen Begegnung mit einem Wolf aus dem Alltagstrott ausbricht und immer stärker Leidenschaften auslebt, von denen sie gar nicht wußte, daß sie in ihr existieren.

Freitag, 6. April:
Arte, 20.15 Uhr: "LenaLove" (2016)
Free-TV-Premiere des deutschen Coming of Age-Thrillers, in dem Emilia Schüle ("Boy 7") als 16-jährige Lena im Internet-Chat Trost vor den Enttäuschungen ihres Teenager-Alltags sucht - aber stattdessen Opfer von Cybermobbing wird.

3sat, 22.35 Uhr: "Der dritte Mann" (1949)
Siehe meinen TV-Tip von September 2015 zu Orson Welles' im Nachkriegs-Wien spielenden Noir-Klassiker, der in den IMDb Top 250 aktuell Platz 127 belegt.

Außerdem:
Parker (mittelmäßiger Actionthriller mit Jason Statham und Jennifer Lopez; 20.15 Uhr um fünf Minuten geschnitten bei Pro 7, ungeschnittene Wiederholung am Samstag um 22.25 Uhr)
Drive (Nicolas Winding Refns extrem stylisher, aber auch brutaler Arthouse-Actionthriller mit Ryan Gosling als Fluchtwagenfahrer sowie Carey Mulligan, Oscar Isaac, Bryan Cranston und Ron Perlman; 1.20 Uhr in der ARD)

Samstag, 7. April:
Pro 7, 20.15 Uhr: "Eddie the Eagle - Alles ist möglich" (2016)
Free-TV-Premiere des britischen Wohlfühlfilms von Dexter Fletcher über die unwahrscheinliche, aber wahre Story des kurzsichtigen britischen Skispringers Michael Edwards ("Kingsman"-Star Taron Egerton), der sich von mangelndem Talent nicht aufhalten ließ und trotz chronischer Erfolglosigkeit von Fans weltweit als "Eddie the Eagle" angefeuert wurde. Hugh Jackman spielt Edwards' Trainer.

RTL II, 20.15 Uhr: "Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt" (2010)
Das Publikumspotential der hochgelobten Graphic Novel-Verfilmung von Edgar Wright ("Baby Driver") ist vergleichsweise limitiert, denn die Story richtet sich sehr deutlich an stolze Nerds. Die bekommen dafür aber ein Feuerwerk an verrückten Ideen und popkulturellen (Videospiel-) Anspielungen geliefert, das sich wahrlich sehen kann. Michael Cera ("Das ist das Ende") spielt die Titelfigur, einen 23-jährigen Bassisten, der sich in die attraktive Ramona (Mary Elizabeth Winstead, "10 Cloverfield Lane") verliebt, aber erst mal ihre sieben Ex-Freunde (gespielt u.a. von Chris "Captain America" Evans und Brandon "Superman" Routh) besiegen muß (die den Zwischen- bzw. Endbossen in Videospielen entsprechen) ...

Außerdem:
Inglourious Basterds (Quentin Tarantinos fulminantes Zweiter Weltkriegs-Racheepos mit Brad Pitt und Christoph Waltz belegt derzeit Platz 95 der IMDb Top 250; 22.00 Uhr bei ZDF Neo)
Brügge sehen ... und sterben? (grandiose, ungemein atmosphärische Tragikomödie von "Three Billboards ..."-Macher Martin McDonagh, mit Colin Farrell, Brendan Gleeson und Ralph Fiennes in den Hauptrollen; 1.05 Uhr im MDR)

Sonntag, 8. April:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Der Flug des Phoenix" (1965)
Robert Aldrichs ("Das dreckige Dutzend") Abenteuerklassiker (von dem es im Jahr 2004 ein actionreicheres, aber durchaus gelungenes Remake mit Dennis Quaid gab) erzählt von einem Flugzeugabsturz in der afrikanischen Wüste, nach dem die Überlebenden versuchen, bis zur Rettung durchzuhalten. Als die nicht kommt, fassen sie einen sehr gewagten Plan, denn der deutsche Flugzeugkonstrukteur Heinrich (Hardy Krüger) glaubt, aus Überresten des Flugzeugs ein neues bauen zu können - als ob das nicht schon schwierig genug wäre, kommt es noch zu zunehmenden Differenzen zwischen einigen Überlebenden über die weitere Vorgehensweise ... James Stewart spielt die Hauptrolle des Piloten Frank, in weiteren Rollen sind Stars wie Ernest Borgnine, Richard Attenborough und Peter Finch zu sehen.

3sat, 21.35 Uhr: "Gandhi" (1982)
Richard Attenborough überzeugte nicht nur als Schauspieler (siehe "Der Flug des Phoenix"), sondern auch und vielleicht sogar noch mehr als Regisseur. Sein monumentales, dreistündiges Biopic über über den indischen Unabhängigkeitskämpfer Mahatma Gandhi (brillant: Sir Ben Kingsley) gewann sagenhafte 8 OSCARs und belegt derzeit Platz 227 in den IMDb Top 250.

Tele 5, 23.20 Uhr: "French Connection" (1971)
Gene Hackman spielt in dem grimmig-realistischen, auf wahren Begebenheiten beruhenden Thriller von William Friedkin ("Der Exorzist") den New Yorker Polizisten "Popeye" Doyle, der mit seinem Partner ("Der weiße Hai"-Star Roy Scheider) gegen Gangster ermittelt, die im ganz großen Stil Drogen aus Frankreich in die USA schmuggeln. Obwohl Thriller für gewöhnlich bei Preisverleihungen selten groß abräumen, gewann "French Connection" fünf OSCARs, darunter den für den besten Film des Jahres sowie für Friedkin und Hackman.

Außerdem:
Jack Reacher (unorigineller, aber spannender Actionthriller mit Tom Cruise als Held und dem deutschen Filmemacher Werner Herzog als Bösewicht; 20.15 Uhr um etwa eine halbe Minute gekürzt bei Pro 7, ungeschnittene Nachtwiederholung um 0.55 Uhr)
Silent Hill: Revelation (miese Fortsetzung des stimmungsvollen Gruselfilms mit Sean Bean; 0.40 Uhr bei RTL II)

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