Letztes Update vom 25. Januar: Aufgrund recht guter Kritiken habe ich das am 13. Februar startende deutsche Sterbehilfe-Drama "Und morgen Mittag bin ich tot" hinzugefügt.
Während die Tage wieder deutlich kürzer werden und die Bäume ihre Blätter verlieren, bleibt das Kinoprogramm attraktiv wie eh und je. Anspruchsvolle Filme mit OSCAR-Ambitionen haben einen besonderen Platz um die Jahreswende herum (siehe Teil 2 meiner Herbstvorschau), rechtzeitig zu Weihnachten gibt es auch wieder phantasievolle Blockbuster für die ganze Familie. Zu Beginn des neuen Jahres beginnt in den USA dagegen stets eine längere Flaute, denn dort müssen die OSCAR-Kandidaten bis Ende Dezember anlaufen, um die gestrengen Qualifikationskriterien zu erfüllen – echte Großproduktionen gibt es mit wenigen Ausnahmen erst wieder in der Summer Season ab Mai. In Deutschland sieht das zum Glück etwas anders aus, denn hier gibt es logischerweise keine OSCAR-Deadline und die Verleiher starten ihre Highlights gerne erst im Januar oder Februar, wenn es viel Publicity durch Filmpreise oder -nominierungen gibt. Diese Filme werde ich in diesem ersten Teil meiner Winter/Frühling 2014-Vorschau allesamt aufführen, doch bei der Vielzahl von exotischen Arthouse-Filmen, die oftmals sowieso nur in einer Handvoll Kinos zu sehen sein werden, treffe ich wie immer eine rein subjektive Auswahl, welche davon ich hier kurz vorstelle (den vollständigen Startkalender ohne Erläuterungen gibt es z.B. bei InsideKino). Es sind aber definitiv genügend, daß für jeden Filminteressierten etwas dabei sein dürfte ...
Während die Tage wieder deutlich kürzer werden und die Bäume ihre Blätter verlieren, bleibt das Kinoprogramm attraktiv wie eh und je. Anspruchsvolle Filme mit OSCAR-Ambitionen haben einen besonderen Platz um die Jahreswende herum (siehe Teil 2 meiner Herbstvorschau), rechtzeitig zu Weihnachten gibt es auch wieder phantasievolle Blockbuster für die ganze Familie. Zu Beginn des neuen Jahres beginnt in den USA dagegen stets eine längere Flaute, denn dort müssen die OSCAR-Kandidaten bis Ende Dezember anlaufen, um die gestrengen Qualifikationskriterien zu erfüllen – echte Großproduktionen gibt es mit wenigen Ausnahmen erst wieder in der Summer Season ab Mai. In Deutschland sieht das zum Glück etwas anders aus, denn hier gibt es logischerweise keine OSCAR-Deadline und die Verleiher starten ihre Highlights gerne erst im Januar oder Februar, wenn es viel Publicity durch Filmpreise oder -nominierungen gibt. Diese Filme werde ich in diesem ersten Teil meiner Winter/Frühling 2014-Vorschau allesamt aufführen, doch bei der Vielzahl von exotischen Arthouse-Filmen, die oftmals sowieso nur in einer Handvoll Kinos zu sehen sein werden, treffe ich wie immer eine rein subjektive Auswahl, welche davon ich hier kurz vorstelle (den vollständigen Startkalender ohne Erläuterungen gibt es z.B. bei InsideKino). Es sind aber definitiv genügend, daß für jeden Filminteressierten etwas dabei sein dürfte ...
1./2. Januar:
"Das erstaunliche Leben des Walter Mitty":
Als der Komiker
Ben Stiller ("Tropic Thunder") bekanntgab, ein Remake des Klassikers
"Das Doppelleben des Herrn Mitty" mit Danny Kaye aus dem Jahr 1947 zu
drehen, befürchteten die meisten eine weitere harmlose Familienkomödie á la
"Nachts im Museum". Seit dem ersten Trailer ist
allerdings unverkennbar, daß Stiller diesmal wesentlich größere Ambitionen verfolgt: Er scheint
die Geschichte eines kleinen Angestellten (Stiller), der sich in
abenteuerlastige Fantasiewelten hineinträumt, um seinem grauen, langweiligen Büroalltag zu
entfliehen, als formal anspruchsvolles, magisches Märchen für Erwachsene
anzulegen. Und hat sich damit vorübergehend sogar auf den Notizzetteln vieler
OSCAR-Experten plaziert. Nach der Premiere beim New York Film Festival scheint
aber klar zu sein: "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" taugt
zum Crowdpleaser, ist aber zu oberflächlich, um echte Chancen in der Awards
Season zu haben
"Paranormal
Activity: Die Gezeichneten":
Da der Film nicht rechtzeitig zu Halloween fertig wurde,
soll der fünfte Teil der Found Footage-Horrorreihe – der offiziell allerdings
als Latino-Spin-Off gewertet wird, "Paranormal Activity 5" soll dann an Halloween 2014 folgen – die Zuschauer nun eben im Januar zum
Gruseln bringen.
"Imagine":
Beim Warschauer Filmfestival gewann diese gefühlvolle
Romanze des polnischen Regisseurs Andrzej Jakimowski über einen blinden Lehrer
(Edward Hogg, "Anonymus"), der an einem Krankenhaus für Blinde in
Lissabon seinen Schülern und einer in sich gekehrten erwachsenen
Patientin (Alexandra Maria Lara, "Der Untergang") auf spielerische Art und
Weise beibringt, sich von ihrem Handicap nicht von einem erfüllten Leben abhalten zu lassen, den Publikums- und den Regiepreis.
9. Januar:
"All
is Lost":
Im zweiten Film des jungen Arthouse-Regisseurs J.C.
Chandor ("Margin Call") steht ein echter Altstar nicht nur im Zentrum: Robert Redford ("Der Unbeugsame", "Die Unbestechlichen") ist sogar der einzige menschliche Darsteller im gesamten Film.
Er spielt einen alten, namenlos bleibenden Segler, der mit seiner Yacht im
Indischen Ozean in Seenot gerät, als sein Boot nach einer Kollision zu sinken
droht. Mit der ganzen Erfahrung seiner annähernd 80 Jahre versucht der
Segler, solange am Leben zu bleiben, bis er hoffentlich von einem anderen
Schiff gesichtet und gerettet wird. Von den Kritikern wird "All is Lost"
sehr gelobt und in seiner Überlebenskampf-Thematik mit Alfonso Cuaróns Weltraum-Thriller "Gravity" verglichen; vor allem Redfords weitgehend
stumme Performance hat wahre Lobeshymnen und eine Golden Globe-Nominierung eingeheimst.
"Zwei vom alten Schlag":
In der Sportkomödie von Peter Segal
("Get Smart") treffen die Darsteller der beiden wohl berühmtesten
Filmboxer überhaupt aufeinander – Sylvester Stallone ("Rocky" Balboa)
und Robert De Niro (Jake LaMotta in "Wie ein wilder Stier"). Und
diese Besetzung ist ein echter Coup, denn "Zwei vom alten Schlag"
erzählt die Geschichte zweier gealterter rivalisierender Boxer, die zu ihren besten Zeiten zweimal gegeneinander gekämpft haben. Jeder gewann einen Kampf,
Jahrzehnte später wollen sie noch einmal gegeneinander antreten, um endgültig
zu entscheiden, wer von ihnen der bessere Boxer ist. In weiteren Rollen sind
die beiden Altstars Alan Arkin ("Argo") und Kim Basinger ("L.A. Confidential") zu sehen, zu ihnen gesellt sich
der in den USA momentan auf einer Erfolgswelle schwimmende afroamerikanische
Comedian Kevin Hart ("Denk wie ein Mann") als Promoter des Kampfes.
"Diana":
Ursprünglich galt Oliver Hirschbiegels ("Der
Untergang") Film über die Liebesbeziehung der britischen
Prinzessin Diana (Naomi Watts, "The Impossible") in den letzten
zwei Jahren ihres Lebens zu dem pakistanischen Chirurgen Hasnat Khan (Naveen Andrews,
"Der englische Patient") als OSCAR-Anwärter, vor allem in Person von
Naomi Watts. Deren Leistung wird zwar tatsächlich gelobt, der Film als Ganzes
dagegen komplett verrissen. Bei den britischen Medien kann das mit Dianas immer
noch unangastetem Legendenstatus zusammenhängen, der alle künstlerischen
Darstellungen ihrer Person extrem kritisch beurteilen läßt – die internationalen
Rezensionen fielen allerdings kaum besser aus, auch die Zuschauerzahlen in und
außerhalb Englands sind nicht gerade berauschend. Man sollte die Erwartungen an
"Diana" also deutlich zurückschrauben.
"Dhoom 3":
"Dhoom 3":
Die ersten beiden "Dhoom"-Teile aus den Jahren 2004 und 2006 zählen zu den erfolgreichsten Bollywood-Filmen weltweit, daran will der dritte Eintrag in der indischen Actionthriller-Reihe um einen Polizisten, der mit einem Kleinganoven zusammenarbeitet, um die Bösen zu überführen, nahtlos anknüpfen.
16.
Januar:
"Shame"-Regisseur
Steve McQueen hat mit großer Starbesetzung die Autobiographie des Afroamerikaners
Solomon Northup verfilmt, der im 19. Jahrhundert als freier Mann geboren, aber
als Erwachsener in Washington entführt und in die Sklaverei nach Louisana
verkauft wurde. Erst nach zwölf Jahren gelang es ihm, seine Verwandten über
sein Schicksal zu informieren, die daraufhin auf rechtlichem Wege um seine
Befreiung kämpften. Chiwetel Ejiofor ("Children of Men") verkörpert
Solomon, in weiteren Rollen sind Michael Fassbender, Brad Pitt, Paul Giamatti,
Benedict Cumberbatch und Paul Dano zu sehen. Nach der ersten Vorführung beim
Festival in Telluride ist "12 Years a Slave" prompt zu einem der Top-OSCAR-Favoriten aufgestiegen, was sich mit neun Nominierungen, u.a. für die Darsteller Ejiofor, Fassbender (als sadistischer Plantagen-Besitzer)
und die kenianische Newcomerin Lupita Nyong'o bewahrheitet hat.
In Martin Scorseses ("Hugo
Cabret") komödiantischem Wirtschaftsthriller verkörpert Leonardo DiCaprio ("Zeiten
des Aufruhrs") Jordan Belfort, der zu Beginn der 1990er Jahre wie aus
dem Nichts zu einem der erfolgreichsten Broker der Welt aufstieg, nur um einige
Jahre später gaaaaanz tief zu fallen – bis ins Gefängnis, um genau zu sein.
Klingt nach einem guten Komplementär zu Oliver Stones Klassiker "Wall
Street". Neben DiCaprio sind in wichtigen Rollen Matthew McConaughey ("Killer
Joe"), Jean Dujardin ("The
Artist"), Jonah Hill ("Das ist das Ende"),
Margot Robbie (TV-Serie "Pan Am"), Jon Bernthal (TV-Serie "The
Walking Dead"), Jon Favreau ("Iron
Man") und Kyle Chandler ("Zero
Dark Thirty") zu sehen. Fünf OSCAR-Nominierungen.
"Nebraska":
Der dritte OSCAR-Kandidat an diesem Starttermin ist das
neueste Werk des gefeierten Independent-Regisseurs Alexander Payne ("The Descendants"). In "Nebraska" erzählt er in Schwarz-weiß-Bildern die emotionale Geschichte eines alten, alkohol- und demenzkranken
Mannes (Bruce Dern, "Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß",
"Django Unchained"), der mit seinem ihm entfremdeten Sohn (Will
Forte, "Rock of Ages") quer durch die Vereinigten Staaten von Montana
nach Nebraska reist, um dort einen angeblichen Gewinn in Höhe von einer Million
US-Dollar abzuholen. Bruce Dern gewann beim Filmfestival in Cannes den
Darstellerpreis und erhielt eine OSCAR-Nominierung.
"A
Touch of Sin":
Auch das chinesische Kriminal-Drama von Jia Zhangke
("Still Life") konnte in Cannes einen wichtigen Preis gewinnen,
nämlich den für das beste Drehbuch. "A Touch of Sin" ist ein
pessimistischer, gewalthaltiger Episodenfilm, der vier voneinander
unabhängige Geschichten über den harten Alltag einfacher Bürger im China des
21. Jahrhunderts erzählt.
"Fünf Freunde 3":
Nachdem die ersten beiden Teile der Enid Blyton-Neuverfilmung
2012 und 2013 jeweils über eine Million Zuschauer in die deutschen Kinos
lockten, war klar, daß ein dritter Teil nicht lange auf sich warten lassen
würde – schließlich werden die jugendlichen Hauptdarsteller ihre Rollen nicht
ewig spielen können. Als Bösewichte sind diesmal Sky Du Mont ("Der Schuh
des Manitu"), Comedian Michael Kessler und Nora von Waldstätten
("Carlos – Der Schakal") zu sehen.
"Nicht mein Tag":
In der Komödie von Peter Thorwarth ("Bang Boom
Bang") spielt Komiker Axel Stein ("Tell") den intellektuell
unterforderten Bankangestellten Til, der von einem wenig talentierten Bankräuber
(Moritz Bleibtreu, "World War Z") als Geisel genommen wird – die
gemeinsame Flucht macht Til zur Irritation des Geiselnehmers zunehmend Spaß ... Peter Thorwarth hat sich in der
Vergangenheit als talentierter Komödienregisseur erwiesen, die Besetzung (auch:
Anna Maria Mühe, Jasmin Gerat, Ralf Richter, Milan Peschel) kann sich sehen
lassen – bleibt abzuwarten, was er aus dem schauspielerisch bislang nicht übermäßig positiv
aufgefallenen Axel Stein herausholen kann.
"Das radikal Böse":
Der österreichische Auslands-OSCAR-Gewinner Stefan
Ruzowitzky ("Die Fälscher") ergründet in seinem ersten Dokumentarfilm
anhand eines Sachbuches von Christopher Browning die Wandlung scheinbar ganz
normaler Menschen zu grausamen Kriegsverbrechern.
23. Januar:
"I, Frankenstein" (3D):
Bei dieser Graphic Novel-Verfilmung
von Regisseur und Autor Stuart Beattie ("Tomorrow, when the War
began", Co-Autor von "Fluch der Karibik") handelt es sich um
eine sehr, sehr freie "Frankenstein"-Variation, in der Aaron Eckhart
("The Dark Knight") Frankensteins Kreatur spielt, die sich selbst den
Namen Adam Frankenstein gegeben hat. Adam, der bereits seit Jahrhunderten
"lebt", hat übernatürliche Kräfte und gerät in einer antiken, von
vielen anderen nichtmenschlichen Wesen bevölkerten Stadt mitten in einen
jahrhundertealten Konflikt zweier verschiedener Clans, die es beide auf
das Geheimnis von Adams vermeintlicher Unsterblichkeit abgesehen haben. In
weiteren Rollen sind Bill Nighy ("Tatsächlich ... Liebe"), Yvonne
Strahovski (TV-Serie "Chuck"), Miranda Otto ("Schatten der Wahrheit"), Jai Courtney ("Jack Reacher") und der
Autor der Graphic Novel höchstpersönlich, Kevin Grevioux
("Underworld"), zu sehen.
"Homefront":
Ein von Sylvester Stallone verfaßter Action-Thriller von
Regisseur Gary Fleder ("Das Urteil"), in dem Actionstar Jason Statham
("The Expendables") einen ehemaligen DEA-Agenten namens Phil Broker spielt, der nach dem Tod seiner Frau ein friedliches
Leben mit seiner Tochter führen will. Ungewollt kommt er dennoch dem lokalen
Drogenboß (James Franco, "Spring Breakers") in die Quere, der Broker
prompt zum Abschuß freigibt ...
"Der blinde Fleck":
Beim Münchner Filmfestival wurde Daniel Harrichs
Thriller-Drama über einen Journalisten (Benno Fürmann, "Nordwand"),
der versucht, dem bis heute nicht vollständig aufgeklärten Attentat auf das
Oktoberfest im Jahr 1980 mit 13 Toten auf den Grund zu gehen, ziemlich
kontrovers aufgenommen, gewann aber immerhin einen Regiepreis. In weiteren
Rollen sind Heiner Lauterbach ("Der Eisbär") und Nicolette Krebitz ("Bandits")
zu sehen.
"Erbarmen":
Ein Dänen-Thriller von Mikkel Nørgaard (TV-Serie
"Borgen – Gefährliche Seilschaften"), in dem Nikolaj Lie Kaas
("Adams Äpfel") den Kopenhagener Kommissar Carl Mørck aus der auch in
Deutschland sehr erfolgreichen Roman-Reihe von Jussi Adler-Olsen verkörpert.
Der bekommt es mit dem Fall einer seit Jahren spurlos verschwundenen
Politikerin zu tun, bei der von der Polizei Selbstmord vermutet wurde. Mørck
entdeckt jedoch einige Ungereimtheiten ...
30. Januar:
Niemand kann sich so richtig vorstellen, wie ein $175
Mio.-Samuraiepos mit fast ausschließlich asiatischer Besetzung und einem ebenso
unbekannten wie unerfahrenen Regisseur (Carl Rinsch, bislang vor allem als
Werbefilmer tätig, aber immerhin ein Schüler von Sir Ridley Scott) jemals
grünes Licht in Hollywood erhalten konnte. Fakt ist: Nach jahrelangen
Verzögerungen und diversen Konflikten im Entstehungsprozeß ist "47
Ronin" fertig und kommt tatsächlich noch in die Kinos – und die Trailer
sehen sogar recht vielversprechend aus. Auch die Tatsache, daß der von ähnlich
schlechten Vorzeichen begleitete Zombiefilm "World War Z" sich im Sommer
2013 als recht gelungener Überraschungshit entpuppte, läßt Anlaß für ein wenig
Hoffnung. Zumal die in Japan sehr bekannte Legende über 47 nach dem Mord an
ihrem Herren entehrte Samurai ("Ronin"), die sich an Bösewicht Lord
Kira (Tadanobu Asano, "Thor") rächen wollen, viel Action und Spannung verspricht. Und auch wenn das beim
Großteil der westlichen Zuschauer nicht viel Werbewirkung haben wird: Die mit
Stars des japanischen Kinos wie Rinko Kikuchi ("Pacific Rim"),
Hiroyuki Sanada ("Samurai der Dämmerung"), Cary-Hiroyuki Tagawa
("Der letzte Kaiser"), Togo Igawa ("Last Samuari") oder Kô
Shibasaki ("Battle Royale") gespickte Besetzung kann sich jedenfalls
sehen lassen, als einziger westlicher Star gesellt sich Keanu Reeves
("Matrix") als halbjapanischer Ronin dazu.
"Anchorman – Die Legende kehrt zurück":
In den USA verfügt die Komödie "Anchorman – Die Legende
von Ron Burgundy" über einen von Will Ferrell ("Schräger als
Fiktion") verkörperten Nachrichtenmoderator über Kultstatus –
entsprechend sehnsuchtsvoll wird die späte Fortsetzung nach neun Jahren dort
erwartet. Der Rest der Welt sieht das vermutlich deutlich entspannter, belief sich doch das
gesamte weltweite Einspielergebnis von "Anchorman" außerhalb der USA auf mickrige $5,3 Mio.! Diejenigen, die ihn dennoch gesehen haben
(größtenteils vermutlich erst auf DVD oder im Fernsehen), können sich immerhin
über die Rückkehr fast aller Darsteller von Belang freuen (u.a. Christina
Applegate, Paul Rudd, Steve Carell, Vince Vaughn). Als Neuzugänge stoßen
Harrison Ford ("Ender's Game"), James Marsden ("Der Butler") und Greg Kinnear ("Movie 43") dazu, außerdem wird es
wieder zahlreiche Cameos geben.
"Kill Your Darlings – Junge Wilde":
In dem hochgelobten Drama
erzählt Regisseur John Krokidas, wie sich 1944 vier der später berühmtesten
Schriftsteller der "Beat-Generation" – Allen Ginsberg, Jack Kerouac,
Lucien Carr und William Burroughs – als junge Männer an der Universität
kennenlernen, zu Freunden und schließlich zu Mordverdächtigen werden. Daniel
Radcliffe macht in der Ginsberg-Rolle nach "Die
Frau in Schwarz" einen weiteren Schritt weg von seinem Harry
Potter-Image, außerdem spielen Jack Huston ("Nachtzug nach
Lissabon"), Dane DeHaan ("Chronicle"), Ben Foster ("Pandorum"),
Michael C. Hall (TV-Serie "Dexter"), Jennifer Jason Leigh ("Road
to Perdition"), Elizabeth Olsen ("Silent House") und Kyra
Sedgwick (TV-Serie "The Closer") mit.
"Mandela: Der
lange Weg zur Freiheit":
Nachdem es in den letzten Jahren bereits mehrere Filme über
Friedensnobelpreis-Träger Nelson Mandela gab ("Invictus",
"Goodbye Bafana", "Winnie"), versucht sich nun der
britische Regisseur Justin Chadwick ("Die Schwester der Königin") an
der Thematik. Mandela-Darsteller Idris Elba ("Thor – The Dark Kingdom") hat für
seine Leistung viel Lob bekommen, die Kritiken für den Film insgesamt sind
allerdings eher mittelmäßig ausgefallen.
"Le passé – Das Vergangene":
"Le passé – Das Vergangene":
Nach seinem OSCAR-gekrönten Drama "Nader und Simin – Eine Trennung" hat auch das nächste Arthouse-Drama des iranischen Regisseurs Asghar Farhadi die Kritiker begeistert (weshalb es eine umso größere Überraschung war, daß er diesmal bei den Academy Awards bereits in der Vorausscheidung scheiterte). Schauplatz ist Frankreich, wohin der Iraner Ahmad (Ali Mosaffa) reist, um endlich offiziell die Scheidung von seiner seit Jahren getrennt lebenden französischen Ehefrau Marie (Bérénice Bejo, "OSS 117 – Der Spion, der sich liebte") zu vollziehen und auch ihre beiden Töchter aus einer früheren Beziehung zu besuchen. Marie hat inzwischen einen neuen Lebensgefährten, der einen eigenen Sohn mitgebracht hat, was die Verhältnisse zusätzlich verkompliziert – zumal alle Personen Geheimnisse zu haben scheinen.
"Disconnect":
Fast eineinhalb Jahre nach seiner Premiere kommt Henry Alex
Rubins (Doku "Murderball") Spielfilm-Debüt in die deutschen Kinos,
ein Thriller-Drama über eine Gruppe von Menschen, die in der modernen,
vernetzten Welt nach echter menschlicher Nähe suchen. Die Kritiken des Ensemble-Films
mit Jason Bateman ("Juno"), Hope Davis ("Mord und
Margaritas"), Paula Patton ("Mission: Impossible – Phantom Protokoll"), Michael Nyqvist ("Europa Report"), Andrea
Riseborough ("Oblivion") und Frank Grillo ("The Grey") sind
ziemlich positiv ausgefallen, die Publikumsreaktionen sogar noch besser.
"Le Weekend":
Eine britische Tragikomödie von "Notting
Hill"-Regisseur Roger Michell und dem bekannten Schriftsteller Hanif
Kureishi ("Intimacy"), in der das bereits ältere britische Ehepaar Nick (Jim
Broadbent, "Cloud Atlas") und Meg (Lindsay Duncan, "Alles eine Frage der Zeit") seine einstige Hochzeitsreise nach Paris wiederholen
möchte, um ihrer seit längerem im Alltag erstarrten Ehe neuen Schwung zu verleihen. In einer
weiteren Rolle ist Jeff Goldblum ("Die Tiefseetaucher") zu sehen.
6. Februar:
"RoboCop":
Der brasilianische Regisseur José
Padilha, international gefeiert für seine beiden "Tropa de
Elite"-Filme, wagt sich in seinem Hollywood-Debüt an ein Remake des
blutigen 1980er Jahre-Klassikers von Paul Verhoeven. Die seinerzeit von Peter
Weller ("Star Trek Into Darkness") gespielte Rolle des Polizisten,
der bei einem Anschlag eigentlich tödlich verwundet, aber vom Megakonzern
OmniCorp als "Mensch-Maschine" ins Leben (?) zurückgeholt wird,
übernimmt der Schwede Joel Kinnaman ("Verblendung"). Das Budget für den
Science Fiction-Film beträgt immerhin $100 Mio., auch die Besetzung der
weiteren Rollen kann sich sehen lassen: Gary Oldman ("Batman Begins"), Samuel L. Jackson ("The Avengers"), Jackie Earle Haley
("Little Children"), Abbie Cornish ("7 Psychos"), Jennifer
Ehle ("The Ides of March") und Michael Keaton ("Batman"). Wer allerdings ähnlich brutale und kompromißlose Action wie im bis Ende 2013 sogar indizierten Original erwartet, der wird sicherlich enttäuscht werden: Die FSK hat den neuen "RoboCop" bereits ab 12 (!) Jahren freigegeben ...
"Vaterfreuden":
Der inzwischen zum deutschen
Kino-Superstar aufgestiegene Matthias Schweighöfer versucht sich nach den beachtlichen
Erfolgen von "What a Man" und "Schlußmacher" ein drittes
Mal in der Doppelrolle als Regisseur und Hauptdarsteller. Die Handlung kann man
sich anhand des Titels schon so in etwa zusammenreimen, und tatsächlich:
Schweighöfer spielt einen jungen Mann, der eigentlich keinen Kinderwunsch hat,
bis er sich in die hübsche Maren (Isabell Polak, "Rubbeldiekatz")
verliebt. Außerdem geht es noch um weitere Männer, die Väter werden wollen oder
es bereits sind.
Der
kanadische Regisseur Jean-Marc Vallée ("Victoria,
die junge Königin") hat ein AIDS-Drama geschaffen, das Matthew
McConaughey die erste OSCAR-Nominierung seiner (zu?) lange von romantischen
Komödien geprägten Karriere eingebracht hat. Für die Rolle des texanischen Elektrikers Ron, der
Mitte
der 1980er Jahre HIV-positiv getestet wird und anschließend gegen viele
Widerstände beharrlich um eine adäquate medizinische Versorgung kämpft, hungerte er sich
extrem
herunter, wird aber auch und vor allem für seine schauspielerische Leistung
sehr gelobt.
Ähnliches gilt für Jared Leto ("Lord of War"), der einen transsexuellen
AIDS-Kranken spielt. Jennifer Garner ("Operation: Kingdom") ist zudem
als engagierte Ärztin zu sehen.
"Jappeloup – Eine Legende":
Irgendwie scheinen Pferdefilme nie aus der Mode zu kommen,
wie in den letzten Jahren beispielsweise "Seabiscuit" und "Hidalgo"
bewiesen haben. Nun bringen auch die Franzosen die wahre Geschichte eines
eigentlich zu kleinen und wilden, aber doch fabelhaften Springreit-Pferdes aus
den 1980er Jahren in die Lichtspielhäuser. In Frankreich lockte das immerhin gut 1,8
Millionen Zuschauer an, mal sehen, ob es angesichts der starken Besetzung mit
Guillaume Canet ("Last Night"), Daniel Auteuil ("Ein Mann sieht
rosa"), Marina Hands ("Schmetterling und Taucherglocke"), Donald
Sutherland ("Stolz und Vorurteil") und Tchéky Karyo
("Nikita") auch in Deutschland für einen Achtungserfolg reicht. Regie
führte der kanadische TV-Regisseur Christian Duguay ("Jeanne
D'Arc – Die Frau des Jahrtausends", "Hitler – Aufstieg des
Bösen", "Human Trafficking").
"Free
Birds – Esst uns an einem anderen Tag" (3D):
Ein sehr amerikanisch anmutender Animationsfilm über
Truthähne, die in der Zeit zurückreisen, um ihr Schicksal als traditioneller
Thanksgiving-Festschmaus zu verhindern. Zu den Sprechern der Originalfassung
zählen Owen Wilson und Woody Harrelson, die US-Kritiken sind aber ziemlich mies ausgefallen.
"Blutgletscher":
"Blutgletscher":
Ein Horrorfilm aus Österreich – seit den beiden doch recht erfolgreichen "In 3 Tagen bist du tot"-Slashern ist das gar nicht mehr so ungewöhnlich. Marvin Kren, Regisseur des reichlich unoriginellen, aber handwerklich gutgemachten und auch ziemlich unterhaltsamen deutschen Zombiefilms "Rammbock", hat mit "Blutgletscher" die klassische Methode wiederaufleben lassen, aus aktuellen Entwicklungen den Stoff für einen zünftigen Horrorfilm zu weben. Denn sein Film handelt von einer kleinen Gruppe den Klimawandel erforschender Wissenschaftler, die in den Alpen einen Gletscher entdecken, aus dem eine mysteriöse, blutrote Flüssigkeit entweicht. Wie sich herausstellt, infiziert diese Flüssigkeit Lebewesen und mutiert sie zu aggressiven Schreckensgestalten, die es auf die Menschen in ihrer kleinen Klimaforschungs-Station abgesehen haben. In den österreichischen Kinos war "Blutgletscher" zwar nicht allzu erfolgreich, dafür erhielt er immerhin vier Nominierungen für den österreichischen Filmpreis. Auch in der "Midnight Madness"-Sektion des renommierten Festivals in Toronto kam Krens mit John Carpenters Genre-Klassiker "Das Ding aus einer anderen Welt" verglichener Film gut an.
"... und Äktschn!":
Nach langer Kinopause kehrt der deutsche Kult-Kabarettist Gerhard Polt ("Herr Ober", "Man spricht deutsch") mit einer überdrehten Komödie über einen Amateurfilmer (Polt) zurück, der mit einem Film über die private Person Adolf Hitler einen lokalen Filmwettbewerb gegen seinen Erzfeind gewinnen will. Sein Spielfilm-Regiedebüt gibt der Dokumentarfilmer Frederick Baker ("Im Schatten des Dritten Mannes").
"... und Äktschn!":
Nach langer Kinopause kehrt der deutsche Kult-Kabarettist Gerhard Polt ("Herr Ober", "Man spricht deutsch") mit einer überdrehten Komödie über einen Amateurfilmer (Polt) zurück, der mit einem Film über die private Person Adolf Hitler einen lokalen Filmwettbewerb gegen seinen Erzfeind gewinnen will. Sein Spielfilm-Regiedebüt gibt der Dokumentarfilmer Frederick Baker ("Im Schatten des Dritten Mannes").
13. Februar:
Nachdem
Regisseur David O. Russell mit seinen letzten beiden Filmen "Silver
Linings" und "The Fighter" bei insgesamt 15 Nominierungen
drei OSCARs holen konnte, wird auch sein neues Werk erwartungsgemäß mit
Spannung erwartet. Dies gilt erst recht, da die Story des Films über einen
Trickbetrüger, der in den 1970er Jahren mit dem FBI zusammenarbeitet, um ein gewaltiges Korruptionsnetzwerk aufzudecken, nach einem weiteren interessanten und
preiswürdigen Stoff klingt. Und die Besetzung mit Christian "Batman" Bale, dem bewährten "Silver Linings"-Trio Bradley
Cooper, Jennifer Lawrence und Robert De Niro sowie Amy Adams ("Man of Steel") und Jeremy Renner ("Das Bourne Vermächtnis") läßt
ebenso Großes erhoffen wie zehn OSCAR-Nominierungen.
"Winter's
Tale":
Der OSCAR-gekrönte Drehbuch-Autor Akiva Goldsman ("A Beautiful
Mind", "I, Robot") gibt sein Kino-Regiedebüt mit der Adaption eines fantastischen
Romans von Mark Helprin aus dem Jahr 1983. Die
komplexe, in New York spielende Handlung mit Zeitreiseelementen umfaßt mehr als
100 Jahre – vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Jahrtausendwende –, und
erzählt die poetische Geschichte des irischen Kleinkriminellen Peter Lake
(Colin Farrell, "Brügge sehen ... und sterben?"). Bei einem Einbruch
trifft dieser auf die junge, aber todkranke Beverley Penn (Jessica Brown
Findlay, TV-Serie "Downton Abbey") und verliebt sich in sie.
Nebenrollen haben etliche Stars wie Will Smith ("Men in Black"),
Russell Crowe ("Les Misérables"), Jennifer Connelly ("Blood
Diamond"), Eva Marie Saint ("Die Faust im Nacken",
"Superman Returns") oder William Hurt ("Robin Hood")
übernommen.
"Das finstere Tal":
Ab und zu gibt es doch tatsächlich noch etwas Neues – oder
wer hat schon einmal einen österreichischen Alpen-Western gesehen? "Das
finstere Tal" von Andreas Prochaska ("In 3 Tagen bist du tot")
ist genau das, basierend auf einem Roman von Thomas Willmann. Der
Engländer Sam Riley ("On the Road") spielt einen mysteriösen jungen
Mann, der in das titelgebende Tal kommt und in der dortigen Ortschaft
um Schutz vor einem aufkommenden Schneesturm bittet. Da das Tal anschließend
von der Außenwelt abgeschnitten ist, bleibt der Fremde im Ort und sieht sich
prompt mit einer grausamen Mordserie konfrontiert ... In weiteren Hauptrollen
sind Tobias Moretti ("Die Schatzinsel"), Paula Beer
("Poll") und Clemens Schick ("Casino Royale") mit dabei. Zwei bayerische Filmpreise (für Regisseur Prochaska und für Darsteller Moretti) lassen darauf hoffen, daß "Das finstere Tal" nicht nur ungewöhnlich, sondern tatsächlich gut geworden ist.
"Und morgen Mittag bin ich tot":
"Und morgen Mittag bin ich tot":
Ein deutsches Drama über die 22-jährige Lea, bei der eine tödliche Krankheit diagnostiziert wird. Durch eine hochkomplizierte Operation könnte sie vielleicht gerettet werden, doch Lea entscheidet sich dagegen und will lieber selbst in der Schweiz (wo begleitete Sterbehilfe legal ist) ihr Leben beenden – wovon ihre sie begleitende Familie noch nichts ahnt. Was sehr dröge und deprimierend klingt, wird von Kritikern als erstaunlich lebensbejahender Film beschrieben, der von einer überragenden Hauptdarstellerin Liv Lisa Fries ("Die Welle") getragen wird.
20.
Februar:
"Monuments Men – Ungewöhnliche Helden":
Zum fünften Mal versucht sich Weltstar George Clooney auch als Regisseur, und diesmal klotzt er so richtig. Für seine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte über eine Truppe alliierter Kunstexperten, die in der Endphase des Zweiten Weltkrieges versucht, unschätzbare Meisterwerke der Kunst vor der Zerstörung durch die Nazis zu retten, konnte er gleich ein halbes Dutzend Stars gewinnen: Matt Damon, Cate Blanchett, Bill Murray, Jean Dujardin, John Goodman und natürlich Clooney selbst. Der hat den Klassiker "Die Kanonen von Navarone" mit Gregory Peck und David Niven als filmisches Vorbild genannt, was auf einen nicht übermäßig anspruchsvollen, aber umso unterhaltsameren Film hoffen läßt.
"Stromberg – Der Film":
Zum fünften Mal versucht sich Weltstar George Clooney auch als Regisseur, und diesmal klotzt er so richtig. Für seine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte über eine Truppe alliierter Kunstexperten, die in der Endphase des Zweiten Weltkrieges versucht, unschätzbare Meisterwerke der Kunst vor der Zerstörung durch die Nazis zu retten, konnte er gleich ein halbes Dutzend Stars gewinnen: Matt Damon, Cate Blanchett, Bill Murray, Jean Dujardin, John Goodman und natürlich Clooney selbst. Der hat den Klassiker "Die Kanonen von Navarone" mit Gregory Peck und David Niven als filmisches Vorbild genannt, was auf einen nicht übermäßig anspruchsvollen, aber umso unterhaltsameren Film hoffen läßt.
"Stromberg – Der Film":
Dank Crowdfunding wurde eine
Kinoversion der beliebten Comedy-Serie "Stromberg" – einer Adaption der britischen Kultserie "The Office" – mit Christoph Maria Herbst als stoffeligem
Versicherungsmanager Bernd Stromberg realisiert. Sollte diese zum Erfolg
werden, dürfen wir uns vermutlich auf noch mehr Crowdfunding-Projekte und
Kinoadaptionen diverser TV-Serien einstellen (schließlich war der "Türkisch für
Anfänger"-Kinofilm bereits ein kommerzieller Hit).
"Tarzan" (3D):
Mit einer Neuverfilmung
von Edgar Rice Burroughs berühmtem Abenteuerroman versucht die deutsche
Constantin Film, den Animationsfilmgiganten aus den USA, Großbritannien und
Japan Konkurrenz zu machen. Regie führt Reinhard Klooß, der mit "Konferenz
der Tiere" aus dem Jahr 2010 bereits einen internationalen
Animationsfilm-Erfolg vorzuweisen hat.
"Nymph()maniac 1":
Das Enfant Terrible des europäischen Kinos, der Däne Lars
von Trier, ist wieder einmal ausgezogen, die Welt zu schockieren. Dieses Mal hat
er sich für ein Erotikdrama über eine Nymphomanin (Charlotte Gainsbourg, die
bereits in von Triers "Antichrist" und "Melancholia"
eindrucksvoll agierte) entschieden, die im Alter von 50 Jahren einem Mann (Stellan
Skardsgård, "King Arthur"), der ihr hilft, ihre ereignis-
und sexreiche Lebensgeschichte erzählt. Und diese fällt offenbar so episch aus, daß
von Trier sein Werk gleich in zwei Teile spaltete (der zweite wird in
Deutschland am 3. April starten). Ursprünglich sollte "Nymph()maniac" übrigens in zwei
Versionen existieren – einer "normalen" Kinofassung (also mit zwar
vielen, aber simulierten Sexszenen) und einer "Pornofassung", die beim Filmfestival in Cannes ihre Premiere feiern sollte (und bei der natürlich nicht die vielen namhaften Stars wie Willem Dafoe, Uma Thurman,
Shia LaBeouf, Jamie Bell oder Connie Nielsen beim realen Geschlechtsverkehr zu
sehen gewesen wären, stattdessen wären sie an den entscheidenden Stellen von Pornodarstellern gedoubelt worden). Dieses Vorhaben wurde inzwischen aber gestrichen, es gibt nur noch eine einheitliche Kinofassung – die allerdings nicht von Triers Vision entspricht, sondern vom Produzenten aus kommerziellen Gründen von insgesamt fünfeinhalb auf vier Stunden gekürzt wurde. Von Triers "Director's Cut" (der auf der Berlinale gefeiert wurde) soll eventuell später auf DVD und Blu-ray veröffentlicht werden.
27.
Februar:
In diesem Reboot der
Verfilmungen der beliebten Spionage-Romane von Tom Clancy spielt Chris Pine ("Star
Trek") eine junge Version jenes Agenten, der bereits von Alec Baldwin
("Jagd auf Roter Oktober"), Harrison Ford ("Die Stunde der
Patrioten" und "Das Kartell") und Ben Affleck ("Der
Anschlag") verkörpert wurde. Dieser Jack Ryan hat gerade erst als Analyst
bei der CIA angefangen und hat Kevin Costner als Mentor. Den Bösewicht spielt Sir Kenneth Branagh ("My
Week with Marilyn") – der auch Regie führt –, die weibliche Hauptrolle
hat Keira Knightley ergattert.
Paul W.S. Anderson, Mastermind der
"Resident Evil"-Reihe und ganz allgemein bekannt für anspruchslose, aber
oft erstaunlich unterhaltsame B-Movies, hat die Zeit der alten Römer für sich
entdeckt. Kein Wunder, so ein Vulkanausbruch wie der des Vesuv, der die
römische Stadt Pompeji im Jahr 79 n.Chr. komplett zerstörte, bietet natürlich
reichlich Raum für Action und Zerstörung (und eine dramatische
Liebesgeschichte) – und das alles in 3D. Die Besetzung kann sich ebenfalls sehen
lassen; zwar fehlen richtige Stars, aber mit Schauspielern wie Kiefer
Sutherland (TV-Serie "24"), Carrie-Anne Moss ("Matrix"), Emily Browning ("Sucker Punch"), Jared
Harris ("Sherlock Holmes – Spiel im Schatten"), Jessica Lucas
("Evil Dead"), Kit Harington ("Silent Hill: Revelation")
und Paz Vega ("Fliegende Liebende") kann man schon was anfangen –
zumindest, sofern das Drehbuch (bei Anderson-Filme regelmäßig die Achillesferse)
einigermaßen paßt ...
Nach einigen schwächeren Jahren mit Flops wie
"Chéri", "Immer Drama um Tamara" oder "Lady
Vegas" scheint dem britischen Regisseur Stephen Frears ("Die
Queen", "Gefährliche Liebschaften") mit dieser hochemotionalen Tragikomödie
wieder einmal ein eindrucksvolles Comeback gelungen zu sein. Vor allem Dame
Judi Dench ("Skyfall")
wird für ihre sensible Darstellung einer alten irischen Dame, die sich in den
USA auf die Suche nach ihrem ihr vor Jahrzehnten von der katholischen Kirche geraubten
unehelichen Sohn macht, überschwänglich gelobt und erhielt dafür eine von vier OSCAR-Nominierungen des Films. Auch dem Komiker Steve Coogan
("In 80 Tagen um die Welt"), der in der Rolle eines atheistischen
Journalisten Philomena bei ihrer Suche hilft, wird eine starke Leistung attestiert.
"Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman"
(3D):
Ein Animationsfilm von Rob Minkoff ("Der König der
Löwen") über den hochintelligenten sprechenden Hund Mr. Peabody und den
von ihm adoptierten Jungen Sherman, die erstmals in einer amerikanischen
animierten TV-Serie der 1960er Jahre auftauchten. Zu den Sprechern der
Originalfassung zählt Comedy-Legende Mel Brooks ("Spaceballs"), der dem
Psychoanalytiker Sigmund Freud seine Stimme leiht.
Das war also meine Vorschau auf die Monate Januar und Febraur 2014, Teil 2, der sich mit dem deutschen Filmprogramm in den Monaten März und April befassen wird, folgt irgendwann in den nächsten Wochen.
Bei Gefallen an meinem Blog würde ich mich über die Unterstützung von "Der Kinogänger" mittels etwaiger amazon.de-Bestellungen über einen der Links oder das amazon-Suchfeld in der rechten Spalte freuen.
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