Regie: Christopher Nolan, Drehbuch: David S. Goyer und
Christopher Nolan, Musik: James Newton Howard und Hans Zimmer
Darsteller: Christian Bale, Gary Oldman, Liam Neeson, Sir
Michael Caine, Morgan Freeman, Katie Holmes, Cillian Murphy, Ken Watanabe, Tom
Wilkinson, Rutger Hauer, Linus Roache, Mark Boone Junior, Sara Stewart, Colin
McFarlane, Rade Serbedzija, Richard Brake
Der junge Bruce Wayne muß mit ansehen, wie seine wohlhabenden Eltern bei einem Überfall auf offener Straße
getötet werden und verschreibt sich deshalb als Erwachsener (Christian Bale) dem Kampf
gegen alle Kriminellen. Doch während er es auf seinem Feldzug zunächst überwiegend mit
kleinen Fischen zu tun bekommt, ändert sich dies entscheidend, als er von den
mysteriösen Ra's Al Ghul (Ken Watanabe, OSCAR-nominiert für "Last Samurai") und Henri Ducard (Liam Neeson, "Schindlers Liste", "The Grey") unter die
Fittiche genommen und zu einem vollendeten Kämpfer ausgebildet wird. Zurück in seiner
verkommenen und von Korruption gezeichneten Heimatstadt Gotham City wird Bruce schließlich zum maskierten Batman –
und nimmt es nun mit wesentlich größeren und gefährlicheren Kalibern der Gangsterwelt auf ...
Kritik:
Nachdem Joel Schumacher in den 1990er Jahren mit seinen bonbonbunten Filmen "Batman Forever" und "Batman & Robin" das bis dahin erfolgreiche Comichelden-Franchise gnadenlos gegen die Wand gefahren hatte, mußte schon etwas Außergewöhnliches passieren, damit das Publikum den zuletzt gar mit albernen "Bat-Nippeln" ausgestatteten menschlichsten aller Comic-Superhelden wieder richtig ernst nehmen konnte. Dieses Außergewöhnliche hat einen Namen: Christopher Nolan ("Memento", "Insomnia"). Der bis dahin zwar blockbuster-unerfahrene, aber für sein Independent-Meisterwerk "Memento" gefeierte und mit dem stilvollen Thriller "Insomnia" etablierte Regisseur wagte sich im Jahr 2005 an einen kompletten Neustart und erzählte die Vorgeschichte des berühmten Fledermausmannes – und das ausgesprochen überzeugend. Nachdem drei Jahre zuvor Sam Raimi mit seinem sehr humorvollen und noch erfolgreicheren "Spider-Man" die Superhelden-Renaissance eingeleitet hatte, entschied sich Nolan mit seinem comicerfahrenen Co-Autor David S. Goyer ("Blade"-Trilogie) für einen anderen Ansatz. Der Grundton von "Batman Begins" ist sehr düster (wenn auch nicht völlig humorlos) und betont realitätsnah und damit quasi das Gegenteil der Schumacher-Batmans.
Nachdem Joel Schumacher in den 1990er Jahren mit seinen bonbonbunten Filmen "Batman Forever" und "Batman & Robin" das bis dahin erfolgreiche Comichelden-Franchise gnadenlos gegen die Wand gefahren hatte, mußte schon etwas Außergewöhnliches passieren, damit das Publikum den zuletzt gar mit albernen "Bat-Nippeln" ausgestatteten menschlichsten aller Comic-Superhelden wieder richtig ernst nehmen konnte. Dieses Außergewöhnliche hat einen Namen: Christopher Nolan ("Memento", "Insomnia"). Der bis dahin zwar blockbuster-unerfahrene, aber für sein Independent-Meisterwerk "Memento" gefeierte und mit dem stilvollen Thriller "Insomnia" etablierte Regisseur wagte sich im Jahr 2005 an einen kompletten Neustart und erzählte die Vorgeschichte des berühmten Fledermausmannes – und das ausgesprochen überzeugend. Nachdem drei Jahre zuvor Sam Raimi mit seinem sehr humorvollen und noch erfolgreicheren "Spider-Man" die Superhelden-Renaissance eingeleitet hatte, entschied sich Nolan mit seinem comicerfahrenen Co-Autor David S. Goyer ("Blade"-Trilogie) für einen anderen Ansatz. Der Grundton von "Batman Begins" ist sehr düster (wenn auch nicht völlig humorlos) und betont realitätsnah und damit quasi das Gegenteil der Schumacher-Batmans.
Christian Bale ist für diesen Ansatz der ideale Schauspieler. Problemlos gelingt es ihm nicht nur, als vermeintlich eitler und leichtlebiger Unternehmer Bruce Wayne zu überzeugen, sondern vor allem auch als maskierter Batman, der in seiner Darstellung tatsächlich beinahe wie eine eigene Persönlichkeit wirkt und nicht einfach nur wie ein komisch kostümierter Bruce Wayne (wie es bei seinen direkten Vorgängern George Clooney und Val Kilmer oft wirkte). Wie schon zuvor in "American Psycho" oder "The Machinist" beeindruckt Bale mit außergewöhnlicher Leinwandpräsenz. Er verleiht Batman die nötige Intensität und erdet ihn zugleich genügend, daß er stets glaubwürdig bleibt.
Doch nicht allein Bale kann in "Batman Begins" glänzen, auch ansonsten sind selbst kleine Nebenrollen exzellent besetzt. Vor allem Liam Neeson spielt seine Rolle hervorragend, aber auch Sir Michael Caine (als Butler Alfred), Morgan Freeman (als Erfinder Lucius Fox), Gary Oldman (als Polizeichef Gordon), Tom Wilkinson (als Mafia-Boss) und andere machen ihre Sache sehr souverän. Lediglich mit zwei Darstellern hatte ich leichte Probleme: Cillian Murphy konnte mich als Bösewicht Dr. Crane alias "Scarecrow" nicht restlos begeistern – was aber auch darin begründet liegen dürfte, daß er angesichts der klar im Mittelpunkt stehenden "Entstehungsgeschichte" Batmans keine ganz so große Rolle spielt, wie man es von einem Comic-Bösewicht eigentlich erwarten würde. Und Katie Holmes, die für ihre Darstellung der mit Bruce seit ihrer Kindheit befreundeten Staatsanwältin Rachel Dawes nicht die besten Kritiken erhielt (und für die Fortsetzung "The Dark Knight" dann auch durch Maggie Gyllenhaal ersetzt wurde) sehe ich zwiespältig: In der (wichtigeren) Rolle als Freundin und potentielles "love interest" von Bruce Wayne finde ich sie hervorragend, die toughe Staatsanwältin nimmt man ihr hingegen nicht ganz so sehr ab, zumal sie dafür einfach noch sehr jung wirkt. Dennoch fügen sich auch Murphy und Holmes insgesamt gut in ein ganz starkes Ensemble ein.
Die Special Effects sind ausnahmslos Highlights, die Kampfszenen furios choreographiert, wenn auch vereinzelt arg hektisch geschnitten. Der majestätische Soundtrack von den beiden Starkomponisten Hans Zimmer ("Gladiator") und James Newton Howard ("King Kong") ist ebenfalls gut gelungen und harmoniert mit Nolans beeindruckenden Bilderwelten.
Die größte Schwäche von "Batman Begins" ist, daß die Story nicht hundertprozentig rund wirkt und der Erzählrhythmus mitunter doch etwas ins Stocken gerät. Obwohl beispielsweise die Vorgeschichte von Batman bzw. Bruce Wayne grundsätzlich sehr stimmig inszeniert ist, hätte man diesen ziemlich langen ersten Akt des 140-minütigen Werks durchaus etwas straffen können. Außerdem ist der Handlungsverlauf nicht ganz klischeefrei und in Teilen ziemlich vorhersehbar. Speziell die finale "überraschende Wendung" ist für geübte Beobachter schon früh absehbar, dafür entschädigt allerdings ein spektakulärer Showdown.
Fazit: "Batman Begins" ist ein guter bis sehr guter Superhelden-Film, der im Vergleich zu den vorherigen Batman-Verfilmungen als sehr viel düstererer und bodenständigerer Reboot das Franchise überzeugend wiederbelebt und eine höchst vielversprechende Grundlage für weitere Geschichten rund um den Fledermausmann bildet.
Wertung: 8,5 Punkte.
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