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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 5. Oktober 2023

KINOVORSCHAU OKTOBER 2023

Update vom 7. Oktober: Craig Gillespies "Dumb Money" wurde um eine Woche vom 26. Oktober auf den 2. November verschoben.

Im Halloween-Monat Oktober gibt es auf den deutschen Kino-Leinwänden natürlich wieder einige Horrorfilme wie "Der Exorzist: Bekenntnis" und "Five Nights at Freddy's" zu bestaunen – aber mit Scorseses "Killers of the Flower Moon" auch bereits einen der ganz großen OSCAR-Favoriten dieser Saison. Und dann ist da noch Taylor Swift ...

5. Oktober:
"Der Exorzist: Bekenntnis":
Inflationsbereinigt zählt William Friedkins Horrorklassiker "Der Exorzist" auis dem Jahr 1973 immer noch zu den kommerziell erfolgreichsten Filmen aller Zeiten – kein Wunder also, daß das Franchise trotz vieler Mißerfolge nicht totzukriegen ist. So kamen 1977 und 1990 zwei direkte Fortsetzungen in die Kinos, 2001 der längere Director's Cut des Originals, 2004 ein Prequel, 2005 eine komplett unterschiedliche Alternativfassung dieses Prequels (die ursprünglich bei Testaufführungen durchgefallen war) und 2016 entstand erstmals eine TV-Serie, die sogar richtig gut war, aber leider wegen schwacher Quoten trotzdem nur zwei Staffeln lang durchhielt. Nun geht es wieder ins Kino, wo Regisseur und Drehbuch-Autor David Gordon Green – dank "Halloween" bereits erprobt in der Wiedererweckung legendärer Horror-Reihen – gleich eine komplette neue Trilogie in Angriff nimmt, deren Auftakt "Bekenntnis" darstellt. Dabei handelt es sich – wie bei "Halloween" – nicht etwa um ein Reboot, sondern um eine weitere direkte Fortsetzung des Originals, die mit der inzwischen 90-jährigen Ellen Burstyn sogar eine Darstellerin dieses Films in ihrer damaligen Rolle zurückbringt. Die Hauptrolle spielt allerdings Leslie Odom Jr. ("Mord im Orient Express"), der als alleinerziehender Vater Victor einen Alptraum erlebt: Seine Teenager-Tochter Angela (Lidya Jewett) und ihre Freundin Katherine (Olivia Marcum) verschwinden für ein paar Tage im Wald und sind nach ihrer Rückkehr (ohne Erinnerung, was passiert ist) merklich verändert, möglicherweise dämonisch besessen. Schließlich wendet sich Victor in seiner Verzweiflung an Chris MacNeil (Burstyn), die mit ihrer Tochter vor Jahrzehnten ähnliches durchgemacht und vor allem überlebt hat.

"Freelance":
In der Actionkomödie von "Taken"-Regisseur Pierre Morel spielt John Cena ("The Suicide Squad") den früheren Soldaten Mason, der inzwischen als (wenig erfolgreicher) Anwalt arbeitet. Als ein Ex-Kamerad ihm einen lukrativen Job als Bodyguard der Investigativ-Journalistin Claire ("Community"-Star Alison Brie) verschafft, schlägt er deshalb ein – und landet gemeinsam mit ihr mitten in einem Militärputsch in Südamerika! Gemeinsam mit dem gestürzten Despoten Venegas (Juan Pablo Raba) flüchten sie in den Dschungel … US-Kritiken gibt es noch keine (vermutlich noch nicht erlaubt), aber erste deutsche Rezensionen fallen leider ziemlich negativ aus und beklagen u.a. ein einfallsloses, langweiliges Drehbuch.

"Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen":
Vor vier Jahren kam mit "Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten" der erste halbdokumentarische Kinofilm zur beliebten ARD-Kinderwissenssendung "Checker Tobi" in die deutschen Lichtspielhäuser und sammelte immerhin gut eine halbe Million Zuschauer ein. Offensichtlich genug für eine Fortsetzung, in der Tobias Krell alias Checker Tobi auf der Suche nach seiner besten Freundin Marina die Welt bereist – u.a. geht es nach Vietnam und Brasilien.

"The Lost King":
Nach sechs Jahren Pause bringt der inzwischen 82-jährige britische Filmemacher Stephen Frears ("Gefährliche Liebschaften") einen weiteren, positiv rezensierten Film in die Kinos: Die Tragikomödie "The Lost King" erzählt die wahre Geschichte der Amateurhistorikerin Philippa Langley (Sally Hawkins, "Shape of Water"), die 2012 das lange verschollene Grab des englischen Königs Richard III. fand – lustigerweise inspiriert von Shakespeares Theaterstück "Richard III.", in dem der König ihrer Meinung nach unfair negativ dargestellt wird … Weitere Rollen spielen Steve Coogan ("Philomena") und Harry Lloyd ("Die Frau des Nobelpreisträgers").

"Catch the Killer":
Der argentinische "Wild Tales"-Regisseur Damián Szifron gibt mit dem ruhig erzählten Thriller "Catch the Killer" sein Hollywood-Debüt, das allerdings recht mittelmäßige Kritiken erhielt. Shailene Woodley ("Snowden") spielt die hochtalentierte, aber sozial nur bedingt verträgliche Streifenpolizistin Eleanor, die in der Silvesternacht dem FBI-Chefermittler Lammark (Ben Mendelsohn, "Ready Player One") mit ihren Profiler-Fähigkeiten bei den Ermittlungen im Fall eines Scharfschützen helfen soll, der scheinbar wahllos 29 Menschen von einem Hochhausbalkon aus erschossen hat. Gelobt werden von den Rezensenten die schauspielerischen Leistungen und die bedrückende Atmosphäre, für Ernüchterung sorgt hingegen ein wenig einfallsreiches Drehbuch.

"Fair Play":
Der hervorragend besprochene erotische Psychothriller von Langfilm-Regiedebütantin Chloe Domont (war zuvor u.a. an der TV-Serie "Ballers" beteiligt) erzählt von Emily ("Bridgerton"-Star Phoebe Dynevor) und Luke (Alden Ehrenreich, "Solo"), die beide erfolgreich als Finanzanalysten arbeiten und miteinander verlobt sind. Allerdings sind bei ihrem Arbeitgeber Beziehungen untereinander verboten, weshalb sie ihre Verlobung geheimhalten müssen. Das wird immer schwieriger, zumal als überraschend Emily statt Luke befördert wird – womit Luke überhaupt nicht klarkommt … "Fair Play" wird nur eine kurze Kinoauswertung erhalten und bereits ab 13. Oktober bei Netflix zu sehen sein.

12. Oktober:
"Taylor Swift – The Eras Tour":
Als inmitten des (inzwischen zur Hälfte beendeten) Drehbuch-Autoren- und Schauspieler-Streiks in Hollywood bekannt wurde, daß US-Superstar Taylor Swift einen Konzertfilm über ihre "Eras Tour" in die Kinos bringen würde, waren die leidgeprüften Kinobesitzer regelrecht aus dem Häuschen. Kein Wunder, der Vorverkauf bricht diverse Rekorde und ein Startwochenende in den USA über der $100 Mio.-Marke scheint nahezu garantiert – selbst der bisherige inflationsbereinigte erfolgreichste Konzertfilm aller Zeiten, "Woodstock" aus dem Jahr 1970 ($281 Mio.), könnte im Endergebnis fällig sein. Im Rest der Welt dürfte die Euphorie geringer ausfallen, gute Zuschauerzahlen sollten auch in Deutschland dennoch sicher sein – auch wenn bei uns, anders als in den USA, vermutlich keine Filme vor der direkten Konkurrenz flüchten und deshalb ihre Starttermine verschieben werden. Übrigens: Wegen des Hypes um Swifts Konzertfilm ist inzwischen in den USA auch schon ein Beyoncé-Konzertfilm für Dezember angekündigt worden ...

"Das fliegende Klassenzimmer":
Erich Kästners Kinderroman aus dem Jahr 1933 wurde bereits mehrfach verfilmt, zuletzt sehr erfolgreich 2003 von Tomy Wigand – fast zwei Millionen Kinobesucher bedeuteten damals immerhin Platz 19 in den deutschen Jahrescharts. 20 Jahre später und 90 Jahre nach Erscheinen des Romans ist es mal wieder so weit, diesmal inszeniert die Schwedin Carolina Hellsgård ("Endzeit"). Und natürlich geht es auch in der Neuverfilmung um die Schüler eines Internats – diesmal in den Alpen gelegen – und ihre vielfältigen Abenteuer inklusive Rivalität zwischen Stadt- und Dorfkindern, wobei das aus der Perspektive des Berliner Neuankömmlings Martina (Leni Deschner) geschildert wird. Die Erwachsenen-Rollen sind mit Tom Schilling, Hannah Herzsprung, Trystan Pütter und Jördis Triebel hochkarätig besetzt.

"DogMan":
Luc Bessons ("Lucy") unkonventionelles Thriller-Drama DogMan hat seit der Premiere in Venedig die Kritiker ziemlich gespalten, viel Lob gab es allerdings für Hauptdarsteller Caleb Landry Jones ("Three Billboards …"). Er spielt den im Rollstuhl sitzenden Außenseiter Doug, der als Einbruch- und Mordverdächtiger festgenommen wird. Einer Psychiaterin erzählt Doug von seinem schweren Leben, denn als Kind wurde er von seinem brutalen Vater stets zu Kampfhunden in einen Zwinger gesteckt und liebt seitdem Hunde viel mehr als alle Menschen. Als Erwachsener führt Doug deshalb ein Tierheim für ausgesetzte Hunde – und begeht für die Finanzierung des Heims mit seinen von ihm trainierten Hunden lukrative Einbrüche ...

"Anselm – Das Rauschen der Zeit" (3D):
Die deutsche Filmemacher-Ikone Wim Wenders ("Der Himmel über Berlin"), inzwischen 78 Jahre alt, hat dieses Jahr gleich zwei ziemlich heiße Eisen im OSCAR-Feuer: Für Japan tritt er mit dem bereits in Cannes geehrten "Perfect Days" in der "Internationaler Film"-Kategorie an und mit der 3D-Doku "Anselm" könnte er seine bereits vierte Nominierung für einen Dokumentarfilm erhalten (nach "Buena Vista Social Club", "Pina" und "Das Salz der Erde"). Für sein (ebenfalls in Cannes vorgestelltes) Werk begleitete Wenders den weltberühmten deutschen Künstler Anselm Kiefer zwei Jahre lang bei seiner Arbeit und versucht kunstvoll, hinter dessen Schaffensgeheimnisse zu kommen sowie die Grenze zwischen Film und Malerei zu verwischen.

"Der Schatten von Caravaggio":
Mit zwei Italienischen Filmpreisen ausgezeichnetes historisches Biopic von Michele Placido ("Engel des Bösen"), in dem Riccardo Scamarcio ("John Wick 2") den berühmten italenischen Barock-Maler Caravaggio verkörpert. Dieser sorgt im frühen 17. Jahrhundert für Aufsehen, indem er Konventionen in Frage stellt und beispielsweise Prostituierte als Modelle für Heiligenbilder verwendet! Als Caravaggio in Mordverdacht gerät, schickt Papst Paul V. (Maurizio Donadoni) einen Geheimagenten (Louis Garrel), um die Wahrheit herauszufinden … Eine weitere Hauptrolle als Caravaggios Mäzenin Costanza spielt Isabelle Huppert.

19. Oktober:
"Killers of the Flower Moon":
Wenn Martin Scorsese ("Taxi Driver", "The Irishman") einen neuen Film dreht, dann ist der eigentlich automatisch ein OSCAR-Kandidat. Das ist bei "Killers of the Flower Moon" nicht anders, vielmehr zählt er bereits seit seiner umjubelten Premiere in Cannes zu den größten OSCAR-Favoriten. Kein Wunder, immerhin handelt es sich bei der Adaption eines Sachbuchs von David Grann um ein langjähriges Wunschprojekt des US-Filmemachers, das er jetzt endlich realisieren konnte. Wer das historische Krimidrama im Kino sehen will, muß allerdings reichlich Sitzfleisch mitbringen, denn der Film dauert beinahe dreieinhalb Stunden! Jesse Plemons ("The Power of the Dog") spielt einen Agenten der Vorgängerbehörde des (erst 1935 offiziell gegründeten) FBI, der in den frühen 1920er Jahren in einer Mordserie an Ureinwohnern im US-Bundesstaat Oklahoma ermittelt – diese scheint mit einem spektakulären Ölfund auf dem Stammesgebiet der Osage zusammenzuhängen. Als Schlüsselfiguren erweisen sich die Osage Mollie (Lily Gladstone, "Certain Women"), ihr weißer Gatte Ernest (Leonardo DiCaprio) und dessen reicher Vater William (Robert De Niro) ...

"Trolls – Gemeinsam stark" (3D):
Im dritten auf dem "Trolls"-Puppenfranchise basierenden musikalischen Animationsfilm werden die beiden Hauptfiguren Poppy (im Original gesprochen und gesungen von Anna Kendrick, in der Synchronfassung von Lena Meyer-Landrut) und Branch (Justin Timberlake respektive Mark Forster) offiziell ein Paar, können das traute Zusammensein aber nicht lange genießen. Denn Branchs lange vermißter Bruder John kehrt zurück und überzeugt seinen Bruder und Poppy, mit ihm nach seinen drei weiteren Brüdern zu suchen – zusammen waren sie einst die erfolgreiche Band BroZone, bevor alles auseinanderbrach.

"Ein Fest fürs Leben":
In Richard Hubers (drehte zahlreiche "Tatort"-Folgen) Remake der französischen Komödie "Das Leben ist ein Fest" aus dem Jahr 2017 (hatte etwas über 300.000 deutsche Kino-Besucher) spielt Christoph Maria Herbst den Hochzeitsplaner Dieter. Dieser ist von den ständigen Extrawünschen seiner Kundschaft so genervt, daß er den Job an den Nagel hängen will – nach einer letzten spektakulären Hochzeit. Doch leider geht bei der so ziemlich alles schief, was schief gehen kann ...

"Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste":
Mit 81 Jahren bringt die deutsche Filmemacherin Margarethe von Trotta einen weiteren Film in die deutschen Kinos – und sie bleibt ihrer Spezialität, dem historischen Biopic, treu. Nach "Rosa Luxemburg" und "Hannah Arendt" widmet sie sich diesmal der österreichischen Literatin Ingeborg Bachmann (Vicky Krieps, "Der seidene Faden") und deren turbulenter, selbstzerstörerischer Beziehung zum Schweizer Schriftsteller Max Frisch (Ronald Zehrfeld, "Der Staat gegen Fritz Bauer"), den sie 1958 in Paris kennenlernt. Mit einer Reise in die Wüste will Ingeborg einige Jahre später wieder zu einem klaren Kopf zurückfinden.

"Nyad":
Die zweifache OSCAR-Gewinnerin Jodie Foster macht sich inzwischen ziemlich rar und dreht nur noch alle paar Jahre einen neuen Film – zuletzt 2021 "Der Mauretanier". Mit dem Sportler-Biopic "Nyad" könnte sie allerdings ihre nächste OSCAR-Nominierung abstauben, jedenfalls erhält sie für ihre Leistung großes Lob. Dabei spielt sie nicht einmal die Titelfigur, denn die 64-jährige Langstreckenschwimmerin Diana Nyad wird von der ebenfalls sehr gelobten Annette Bening ("Tod auf dem Nil") verkörpert. Diana hat sich seit Jahrzehnten vorgenommen, als erste Frau (ohne Haikäfig) die 177 Kilometer lange, von vielen Haien und Quallen bevölkerte Floridastraße zwischen Kuba und Florida zu durchqueren. Jodie Foster spielt ihre Freundin und Trainerin Bonnie Stoll. Der Film selbst erhielt durchaus wohlwollende Kritiken, das beste an ihm sollen aber eindeutig die schauspielerischen Leistungen sein. "Nyad" ist nur kurz im Kino zu sehen und ergänzt ab 3. November das Streaming-Angebot von Netflix.

26. Oktober:
"Der Killer":
Wie "Fair Play" und "Nyad" ist auch "Der Killer" eine Netflix-Produktion und läuft deshalb nur kurz exklusiv im Kino, ehe er ab 10. November beim Streaming-Pionier zu sehen ist. "Der Killer" ist erst der zweite Spielfilm von Meister-Regisseur David Fincher ("Sieben") seit "Gone Girl" aus dem Jahr 2014 (dazwischen lag 2020 "Mank", ebenfalls eine Netflix-Produktion) und basiert auf einer französischen Comicreihe. Michael Fassbender spielt die Titelrolle eines namenlos bleibenden Auftragskillers, der seine aktuelle Mission in Paris vermasselt – mit einer ganzen Reihe unvorhersehbarer Folgen. So wird der Killer schließlich selbst zum Gejagten … Der charakterzentrierte Thriller erhielt gute Kritiken, wobei vor allem die stylishe Inszenierung und Fassbenders Leistung hervorgehoben werden – an Finchers beste Filme reicht "Der Killer" aber wohl nicht heran.

"Five Nights at Freddy's":
Nach den (sehr lose adaptierten) "Resident Evil"-Filmen und der (ziemlich vorlagengetreu umgesetzten) TV-Serie "The Last of Us" folgt mit "Five Nights at Freddy's" die nächste Verfilmung eines Horror-Computerspiels. Dessen Ziel ist es, als Nachtwächter eine Nacht in einer Pizzeria zu überleben, in der animatronische Figuren zu blutrünstigem Leben erwachen (wobei es in den Spielen wohl eine überraschend komplexe Hintergrundgeschichte für diese simple Prämisse gibt). Und genau darum geht es auch in der Verfilmung von Emma Tammi ("The Wind") – wobei der Film angesichts der familienfreundlichen PG-13-Altersfreigabe in den USA vermutlich harmloser ausfallen wird als die Vorlage. Den bedauernswerten Nachtwächter Mike spielt "Die Tribute von Panem"-Star Josh Hutcherson. Ach, und falls das Ganze jemandem (abseits der Computerspiele-Reihe) bekannt vorkommt: Ja, der 2021 veröffentlichte "Willy's Wonderland" mit Nicolas Cage hat im Grunde genommen die gleiche Story.

"Die Theorie von Allem":
Timm Krögers kunstvoller Schwarzweiß-Mystery-Thriller hatte die Ehre, in den Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig eingeladen zu werden – dort ging er zwar leer aus, gewann aber immerhin einen Nebenpreis für Krögers Regie. Jan Bülow ("Lindenberg! Mach dein Ding") spielt den Doktoranden Johannes, der im Jahr 1962 mit seinem Doktorvater (Hanns Zischler) einen Physikerkongreß in der Schweiz besucht. Geplanter Höhepunkt der Veranstaltung ist die Präsentation eines iranischen Wissenschaftlers, der eine "bahnbrechende Theorie der Quantenmechanik" entwickelt hat, quasi eine "Theorie von Allem". Allerdings ist der Iraner dummerweise verschwunden, weshalb die übrigen Gäste sich irgendwie die Zeit zu vertreiben versuchen. Dann gibt es einen Toten ...

"One for the Road":
In Markus Gollers ("25 km/h") Tragikomödie agiert Frederick Lau als stark dem Alkohol zugeneigter Bauleiter Mark, der seinen Führerschein verliert, als er betrunken nur kurz sein Auto umparken will. Sein bester Freund Nadim (Burak Yigit) geht daraufhin mit ihm eine Wette ein: Schafft es Mark, so lange keinen Alkohol zu trinken, bis er den Führerschein zurück hat? Mark ist siegessicher – allerdings nicht sehr lange … Die weibliche Hauptrolle hat Nora Tschirner inne.

"Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry":
Jim Broadbent ("Cloud Atlas") spielt in Hettie Macdonalds ("Beautiful Thing") typisch britischem Drama nach einem Roman von Rachel Joyce den titelgebenden älteren Herren. Als Harold erfährt, daß seine alte Freundin Queenie (Linda Bassett) nicht mehr lange zu leben hat, will er ihr eigentlich nur einen letzten Brief schreiben. Stattdessen beschließt er spontan, sie persönlich in dem rund 500 Meilen entfernten Hospiz aufzusuchen – und zwar zu Fuß! Die Kritiken sind überwiegend positiv ausgefallen und beschreiben den Film als zwar unspektakuläres und nicht allzu originelles, aber dafür sehr sympathisches und melancholisches Werk mit einem tollen Hauptdarsteller.

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