Montag, 29. Juli:
Arte, 20.15 Uhr: "Große Freiheit Nr. 7" (1944)
Hans Albers spielt in Helmut Käutners noch während des Zweiten Weltkrieges gedrehtem, aber wegen Mißfallens der Nazi-Zensoren erst nach dem Krieg veröffentlichtem musischen Drama den singenden alternden Seemann Hannes, der mit seinen wehmütigen Liedern in St. Pauli zur lokalen Bekanntheit wird. Sein kompliziertes Liebesleben sorgt jedoch für Komplikationen ...
Arte, 22.05 Uhr: "Sierra Charriba" (1965)
In Sam Peckinpahs ambivalentem Soldaten-Western agiert Charlton Heston als Major Dundee, der gegen Ende des Bürgerkrieges in Ungnade fällt und in ein Kriegsgefangenenlager in New Mexico versetzt wird. Nachdem in dessen Nähe Apachen um ihren Häuptling Sierra Charriba mehrere blutige Überfälle verübt haben, führt Dundee auf eigene Faust einen Trupp an (darunter auch einige Kriegsgefangene), um den Häuptling zu stoppen. Zur Besetzung zählen weitere Stars wie Richard Harris, James Coburn, Ben Johnson, Warren Oates sowie zwei Deutsche: Senta Berger und Mario Adorf. Bei der Veröffentlichung wurde "Sierra Charriba" relativ negativ rezensiert - was auch daran liegen dürfte, daß der damals noch recht unerfahrene Peckinpah vom Produzenten übergangen wurde, der etwa eine halbe Stunde herausschnitt und eine neue, von Peckinpah verabscheute Musik herstellen ließ -, gilt aber inzwischen als kleiner Klassiker. Arte zeigt die um 12 Minuten längere Extended Version, die so nah wie möglich an Peckinpahs Fassung ist (das restliche Filmmaterial existiert wohl nicht mehr) und auch einen passenderen Score umfaßt. Die zusätzlichen Szenen sind dabei nicht nachsynchronisiert, sondern deutsch untertitelt.
Außerdem:
Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten (die Free-TV-Premiere der dreifach OSCAR-nominierten Edelromanze nach Nick Hornby mit Saoirse Ronan als irischer Auswanderin in die USA in den 1950er Jahren; 20.15 Uhr in der ARD)
Match Point (Woody Allens raffinierter London-Thriller mit Jonathan Rhys-Meyers und Scarlett Johansson; 22.15 Uhr bei Servus TV)
Dienstag, 30. Juli:
ARD, 22.45 Uhr: "Monsieur Pierre geht online" (2017)
Free-TV-Premiere der französischen Komödie, in der Altstar Pierre Richard den älteren Pierre verkörpert, der noch einmal Sehnsucht nach einem romantischen Abenteuer verspürt und sich daher dem Online-Dating zuwendet. Schnell findet er eine geeignete Kandidatin namens Flora, die trotz ihrer erst 31 Jahre auch an ihm interessiert ist - was allerdings maßgeblich daran liegen dürfte, daß Pierre sich in seinem Onlineprofil als jener junge Mann namens Alex ausgibt, der ihm den Umgang mit dem Internet beigebracht hat ...
Tele 5, 0.00 Uhr: "Memento" (2000)
Der Film, der den späteren "The Dark Knight"- und "Dunkirk"-Regisseur Christopher Nolan zum Star machte: In "Memento" - aktuell auf Platz 51 der IMDb Top 250 der besten Filme aller Zeiten! - erzählt er die merkwürdige Geschichte von Leonard (Guy Pearce), welcher nach einem Überfall keine neuen Erinnerungen mehr behalten kann (genau genommen halten sie nur etwa fünf Minuten an). Das macht sein Leben logischerweise höchst kompliziert, auch wenn er zu diversen Hilfsmitteln wie Polaroid-Fotos greift, die er überall mit wichtigen Informationen für sich selbst verteilt. Trotzdem wird er in dem z. T. in Schwarzweiß gehaltenen Noir-Psychothriller in eine Kriminalgeschichte verwickelt, denn er ist auf der Suche nach dem Mörder seine Ehefrau. Und als wäre das alles nicht schon ungewöhnlich genug, schildert Nolan die Geschehnisse in umgekehrter Reihenfolge! Ein für den Zuschauer nicht immer ganz einfaches, jedoch definitiv denkwürdiges Ereignis von einem Film!
Außerdem:
Wimbledon (sympathische romantische Komödie im Tennismilieu mit Paul Bettany und Kirsten Dunst; 22.05 Uhr im Disney Channel)
Mittwoch, 31. Juli:
Tele 5, 22.00 Uhr: "Dog Soldiers" (2002)
Die verspätete Free-TV-Premiere des Langfilm-Regiedebüts von Neil Marshall. Der spätere "The Descent"- und "Game of Thrones"-Regisseur zeigt bereits in diesem stimmungsvollen Werwolf-Survival-Thriller sein Faible für Genrestoffe - allzu originell fällt "Dog Soldiers" zwar nicht aus, doch er setzt die altbekannten Elemente sehr spannend und unterhaltsam sowie mit einer sehenswerten Besetzung aus britischen und irischen Charakterköpfen wie Kevin McKidd, Sean Pertwee und Liam Cunningham um.
Arte, 22.45 Uhr: "Boat People" (1982)
Fünf Hong Kong Film Awards gewann Ann Huis Nachkriegsdrama, das aus der Perspektive eines japanischen Photojournalisten (George Lam) das entbehrungsreiche Leben der einfachen vietnamesischen Bevölkerung in den späten 1970er Jahren schildert. Dabei greift sie auf eigene Recherchen und Interviews für einen Dokumentarfilm zurück, den sie drei Jahre zuvor gedreht hatte. Eine der Hauptrollen spielt der junge Andy Lau in seinem Schauspieldebüt (abgesehen von einem Cameo kurz zuvor), der sich in den folgenden Dekaden zu einem der größten Stars des hongkong-chinesischen Kinos entwickeln sollte ("The Prisoner", "Fulltime Killer", "House of Flying Daggers" und die grandiose "Infernal Affairs"-Trilogie).
Außerdem:
Black Sheep (neuseeländische Splatter-Komödie über mutierte Killerschafe! 0.10 Uhr bei Tele 5)
Donnerstag, 1. August:
Tele 5, 20.15 Uhr (minimal gekürzt, ungeschnittene Wiederholung in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 1.50 Uhr): "Die Luftschlacht um England" (1969)
Einige der größten Stars, die das britische Kino aufzubieten hat, agieren in diesem Kriegsfilm-Klassiker von Bond-Regisseur Guy Hamilton (u.a. "Goldfinger" und "Diamantenfieber"): Michael Caine, Laurence Olivier, Trevor Howard, Ian McShane, Kenneth More, Christopher Plummer, Michael Redgrave, Ralph Richardson, Susannah York werfen sich im Kampf um die Lufthoheit über Großbritannien im Jahr 1940 den übermächtig erscheinenden Nazis (deren bekanntester Darsteller Curd Jürgens ist) entgegen. Dramaturgisch ist das nicht übermäßig anspruchsvoll, aber stets spannend, dramatisch und realitätsnah in Szene gesetzt.
Freitag, 2. August:
Arte, 22.10 Uhr: "Marley" (2012)
Hochgelobte Doku von Kevin Macdonald ("Der letzte König von Schottland") über die Reggae-Legende Bob Marley.
Außerdem:
Iron Man 2 (das schwächste Solo-Abenteuer von Robert Downey Jr. als Tony Stark, dennoch recht unterhaltsam; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Resident Evil: Retribution (Milla Jovovichs fünfter Einsatz als Zombiejägerin beginnt stark, läßt dann aber auch stark nach; 22.50 Uhr bei Pro 7)
The Happening (mißlungener Katastrophenfilm von M. Night Shyamalan, dessen Ideenlosigkeit und flache Charaktere auch Hauptdarsteller Mark Wahlberg nicht kompensieren kann; 0.30 Uhr bei Pro 7)
Samstag, 3. August:
Servus TV, 22.15 Uhr: "Dark Blue" (2002)
Spannender, an "Training Day" erinnernder Thriller von Ron Shelton ("Weiße Jungs bringen's nicht") mit Kurt Russell als korruptem Cop. Wurde später in eine mit zwei Staffeln kurzlebige Serie adaptiert.
Außerdem:
22 Bullets (harter französischer Gangsterfilm mit Jean Reno; 23.40 Uhr in der ARD)
Drag Me to Hell (etwas unausgewogener, schwarzhumoriger Horrorfilm mit grandiosem Finale, von "Tanz der Teufel"-Regisseur Sam Raimi; 0.40 Uhr bei RTL II)
Sonntag, 4. August:
Arte, 20.15 Uhr: "Jeremiah Johnson" (1972)
Robert Redford spielt in Sydney Pollacks atmosphärischem, lose auf einer wahren Geschichte basierenden Western den titelgebenden früheren Soldaten, der nun als Trapper in den Bergen lebt. Eigentlich will er nur seine Ruhe haben, bekommt jedoch bald Gesellschaft durch einen stummen Jungen (einziger Überlebender eines Indianerüberfalls) und heiratet versehentlich eine Indianerin. Als Jeremiah widerwillig eine Militäreinheit durch ein heiliges Indianergebiet führt, ist es endgültig mit seiner Ruhe vorbei, denn die Ureinwohner finden das gar nicht witzig ...
Tele 5, 22.45 Uhr: "Der Coup" (1971)
In Henri Verneuils Krimi - Remake des US-Film noirs "Ein Toter lügt nicht" aus dem Jahr 1957 - spielen Jean-Paul Belmondo und Robert Hossein zwei Mitglieder einer Diebesbande, die in Athen einen erfolgreichen Raubzug durchführt und daraufhin von Kommissar Zacharia (Omar Sharif) gejagt wird.
Außerdem:
Gone Girl (raffinierter Mix aus Beziehungsdrama und Thriller von David Fincher, mit der OSCAR-nominierten Rosamund Pike und Ben Affleck in den Hauptrollen; 20.15 Uhr minimal gekürzt bei Pro 7, ungeschnittene Nachtwiederholung um 1.25 Uhr)
Noah (Darren Aronofskys bildgewaltiger Bibelfilm mit Russell Crowe, Jennifer Connelly und Emma Watson beginnt gut, läßt gegen Ende aber ziemlich nach; 20.15 Uhr bei SAT. 1)
John Carter - Zwischen zwei Welten (kommerziell geflopptes, jedoch durchaus sehenswertes Mars-Abenteuer nach den Büchern des "Tarzan"-Autors Edgar Rice Burroughs; 22.30 Uhr bei RTL)
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