Originaltitel: L'immortel
Regie: Richard Berry, Drehbuch: Matthieu Delaporte,
Alexandre de La Patelliére und Richard Berry, Musik: Klaus Badelt
Darsteller: Jean Reno, Kad Merad, Joey Starr, Marina Foïs,
Jean-Pierre Darroussin, Richard Berry, Gabriella Wright, Claude Gensac,
Catherine Samie
FSK: 18, Dauer: 117 Minuten.
Charly Mattei (Jean Reno, "Léon – Der Profi", "Die purpurnen Flüsse") war lange Zeit einer
der mächtigsten Gangsterbosse in Südfrankreich. Vor drei Jahren hat er sich
komplett aus den kriminellen Geschäften zurückgezogen, um mehr Zeit mit seiner
Familie zu verbringen. Umso unerwarteter kommt es, als er eines Tages in einem
Parkhaus von einer Handvoll maskierter, schwerbewaffneter Männer angegriffen wird. Doch Mattei
erweist sich als "Der Unsterbliche" (so die wörtliche Übersetzung des
Originaltitels) und überlebt trotz 22 Kugeln in seinem Körper schwer verletzt.
Als er wieder einigermaßen fit ist, sinnt er wenig überraschend auf Rache, während die
engagierte Polizistin Marie Goldman (Marina Foïs, "Affären á la
carte", "Poliezei") ihm zuvorkommen und die Täter verhaften will ...
Kritik:
"22 Bullets" von Richard Berry, der auch eine Nebenrolle spielt, ist ein geradezu idealtypischer französischer Gangsterfilm, der sich ziemlich nahtlos in die lange Reihe von Genreklassikern aus diesem Land wie "Der Teufel mit der weißen Weste", "Der Clan der Sizilianer" oder die beiden "Public Enemy No. 1"-Filme einfügt – obwohl er stilistisch und teilweise auch inhaltlich eigentlich eher Hollywood-Vorbildern wie "Der Pate" oder "GoodFellas" (und deren Härtegrad) nacheifert. Diese Verbindung aus französischen und amerikanischen Elementen ist insgesamt erfreulich rund geraten und sorgt dafür, daß "22 Bullets" Genrefreunde gut unterhält.
"22 Bullets" von Richard Berry, der auch eine Nebenrolle spielt, ist ein geradezu idealtypischer französischer Gangsterfilm, der sich ziemlich nahtlos in die lange Reihe von Genreklassikern aus diesem Land wie "Der Teufel mit der weißen Weste", "Der Clan der Sizilianer" oder die beiden "Public Enemy No. 1"-Filme einfügt – obwohl er stilistisch und teilweise auch inhaltlich eigentlich eher Hollywood-Vorbildern wie "Der Pate" oder "GoodFellas" (und deren Härtegrad) nacheifert. Diese Verbindung aus französischen und amerikanischen Elementen ist insgesamt erfreulich rund geraten und sorgt dafür, daß "22 Bullets" Genrefreunde gut unterhält.
Die Story allerdings beruht zwar auf wahren Geschehnissen, ist deshalb
aber noch lange nicht neu und wird von Berry auch nicht übermäßig originell
oder wendungsreich erzählt. Tatsächlich ist das eine
"Mysterium", das in die Geschichte eingebaut ist, sogar eher negativ zu bewerten,
weil es schlicht überflüssig ist und zudem zu vorhersehbar; dennoch ist "22
Bullets" alles in allem packend und dabei mit genau dem richtigen Maß an Pathos
inszeniert, wozu die an die "Bourne"-Trilogie erinnernde Musik von
Klaus Badelt ("Fluch der Karibik", "Point Blank") ihren Teil beiträgt. Die
zahlreichen Schießereien und sonstigen Actionszenen inmitten des reizvollen Schauplatzes
Marseille sind zudem gelungen choreographiert und von Kameramann Thomas
Hardmeier stilvoll bebildert, was das Zuschauen bei dieser grimmigen
Gangster-Geschichte phasenweise zu einem echten Genuß macht.
Für die französische Schauspiel-Ikone Jean Reno ist dieser
hartgesottene und scheinbar nicht kaputt zu kriegende Charly Mattei
selbstverständlich eine Paraderolle, die er mit geradezu traumwandlerischer schauspielerischer Sicherheit charismatisch und mit
gewohnter Intensität auf die Leinwand bringt. Als Bösewicht überzeugt neben ihm
der hierzulande vor allem aus dem Komödien-Hit "Willkommen bei den
Sch'tis" bekannte Kad Merad, aber auch der übrige Cast macht seine Sache gut
und haucht den bis in die Nebenrollen recht sorgfältig gezeichneten Figuren
cineastisches Leben ein.
Fazit: "22 Bullets" ist ein typisch
französischer und dabei ziemlich brutaler Edel-Gangsterfilm, atmosphärisch und gut
besetzt, dazu geradlinig, temporeich und im besten Sinne altmodisch inszeniert
– nur die Handlung ist nicht wirklich originell und strapaziert manchmal die
Grenzen der Glaubwürdigkeit.
Wertung: 8 Punkte.
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