Regie und Drehbuch: Jonathan King, Musik: Victoria Kelly
Darsteller: Nathan Meister, Danielle Mason, Peter Feeney,
Tammy Davis, Tandi Wright, Glenis Levestam, Oliver Driver, Matt Chamberlain
Rotten Tomatoes: 71% (6,3); weltweites Einspielergebnis:
$4,9 Mio.
FSK: 18, Dauer: 83 Minuten.
Henry Oldfield (Nathan Meister, wirkte als Statist u.a. an
"Avatar" und "Der Hobbit" mit) hat seit einem traumatischen
Erlebnis in der Kindheit Angst vor Schafen. Das ist ungünstig, wenn man in
Neuseeland lebt, wo auf jeden Menschen mehrere Schafe kommen. Es ist sogar
extrem ungünstig, wenn man auf einem Landgut aufwächst, das die Wolllieferanten im großen Stil züchtet.
Entsprechend schnell ist Henry von zuhause abgehauen, sobald er erwachsen war.
15 Jahre später muß er allerdings für einen kurzen Besuch zurückkommen, um sein Erbteil
durch den offiziellen Verkauf an seinen älteren Bruder Angus (Peter Feeney,
"30 Days of Night") endgültig loszuwerden – außerdem ist seine
Therapeutin der Ansicht, die direkte Konfrontation mit seinen Ängsten wäre für ihre Überwindung hilfreich.
Dummerweise hat Angus mit einer berüchtigten Wissenschaftlerin (Tandi Wright,
"Jack and the Giants") verbotene gentechnische Experimente an den
Schafen durchgeführt, um eine besonders lukrative, wollreiche Schafrasse heranzuzüchten.
Die beiden Öko-Aktivisten Grant (Oliver Driver) und Experience (Danielle Mason,
agierte als Körperdouble von Cate Blanchett in den "Der
Hobbit"-Filmen) entwenden derweil ein mutiertes Lamm aus Angus' Labor, das
aber Grant beißt, woraufhin dieser sich in eine Art Werschaf mit einem ungesunden Appetit auf sowohl Schaf- als auch Menschenfleisch zu verwandeln beginnt ...
Kritik:
Als die Organisatoren des Fantasy Filmfests 2007 die
neuseeländische Horrorkomödie "Black Sheep" zum Eröffnungsfilm kürten, war das wohl vor allem eine Belohnung für die zunächst ziemlich
genial klingende und dabei herrlich absurde Grundidee: Ausgerechnet im "Schafland" Neuseeland
mutieren einige der blökenden Vierbeiner dank gentechnischer Mithilfe skrupelloser
menschlicher Geschäftemacher zu höchst blutrünstigen Werschafen! Dummerweise ist diese
Idee aber auch schon so ziemlich das einzige, das an "Black Sheep" innovativ
ist.
Wenn eine Horrorkomödie weder gruselig noch witzig ist, dann
ist klar, daß da irgendetwas gewaltig schiefgelaufen ist. Und das ist bei
"Black Sheep" der Fall. Für ein trashiges B-Movie nimmt sich der Film
letztlich etwas zu ernst, als daß man ihn wenigstens mit wohlwollendem
Amusement betrachten könnte. Die Figuren sind ausnahmslos klischeehaft, langweilig
und bestenfalls mittelmäßig gespielt, außerdem verhalten sie sich mit
zunehmender Dauer immer abstruser und dämlicher, ohne daß das wirklich witzig
wäre. Genau genommen habe ich ehrlich gesagt nur einen einzigen gelungenen Gag
gezählt (eine gewaltige Horde von Werschafen rennt mit gebleckten Zähnen auf
eine Gruppe völlig ahnungsloser Menschen zu, woraufhin die das Geschehen aus einiger
Entfernung beobachtende Experience zu Henry meint:
"Vielleicht wird es ja nicht so schlimm ..."), die restlichen
Humorversuche fallen so plump und einfallslos aus, daß man in den meisten
Fällen nicht einmal darüber schmunzeln kann. Es sei denn natürlich, man hat ein Faible für Furzwitze und ähnliches.
Die (wenig überraschend) sehr dünne Alibistory entfaltet sich nach und nach zu
einem lieblos inszenierten Sammelsurium bekannter Elemente aus thematisch
ähnlich gelagerten Büchern oder Filmen (z.B. H.G. Wells' "Die Insel des Dr.
Moreau") und macht spätestens zur Hälfte jegliche Hoffnung auf vielleicht
eine unerwartete Wendung oder halbwegs unterhaltsame Dialoge oder Actionszenen zunichte. Immerhin gibt es neben ein paar netten
Splattereinlagen im letzten Drittel einige halbwegs überzeugende
Spezialeffekte vom "Herr der Ringe"-gestählten Weta Workshop
zu bewundern – aber ganz ehrlich, selbst die besten VFX-Künstler können aus Schafen
keine wirklich furchterregenden Monster machen.
Fazit: "Black Sheep" ist eine ziemlich langweilige
Horrorkomödie, die ein Lehrbeispiel für die alte Weisheit abgibt, daß eine gelungene
Idee allein noch lange keinen guten Film abgibt. Im Fun-Splatter-Bereich gibt es jedenfalls weit bessere Vertreter (z.B. den spanischen "Game of Werewolves").
Wertung: 3 Punkte.
Wertung: 3 Punkte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen