Originaltitel: 50/50
Regie: Jonathan Levine, Drehbuch: Will Reiser, Musik: Michael Giacchino
Regie: Jonathan Levine, Drehbuch: Will Reiser, Musik: Michael Giacchino
Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Seth Rogen, Anna Kendrick,
Bryce Dallas Howard, Anjelica Huston, Philip Baker Hall, Matt Frewer, Serge
Houde, Andrew Airlie, Laura Bertram, Peter Kelamis
Als der 27-jährige Radio-Redakteur Adam (Joseph
Gordon-Levitt) wegen Rückenschmerzen zum Arzt geht, erwartet er
eigentlich nichts Böses. Doch dann erfährt er, daß er an einer sehr seltenen Krebsart
leidet, Überlebenschancen: 50:50. Gemeinsam mit seinem besten Freund Kyle (Seth
Rogen, "Green Hornet"), seiner Freundin Rachael (Bryce Dallas Howard, "The Help"),
seinen Eltern (Anjelica Huston und Serge Houde) und der unerfahrenen
Therapeutin Katherine (Anna Kendrick, "Up in the Air") versucht Adam,
mit der Situation und den Folgen der Chemotherapie klarzukommen ...
Kritik:
Die Geschichte, die "50/50" erzählt, basiert auf den Erfahrungen von Will Reiser, der seine eigene Krebserkrankung in einem Drehbuch verarbeitet hat und auch eine kleine Gastrolle spielt. Dem schwierigen Thema nähert er sich in Form einer Tragikomödie, was im Großen und Ganzen auch gut funktioniert. Der (oft schwarze) Humor dominiert den Film nicht, lockert ihn aber immer wieder gekonnt auf – die tragischen Aspekte werden mit Einfühlsamkeit und Ernsthaftigkeit abgehandelt und sind die große Stärke von "50/50". Speziell die Szenen zwischen Adam und der gerade mal 24-jährigen Therapeutin Katherine, für die er erst der dritte Patient ist, fungieren als Katalysator für Adams Emotionen und sorgen immer wieder für berührende Momente. Gleiches gilt für seine Verbrüderung mit zwei älteren, von Philip Baker Hall ("Insider", "Argo") und Matt Frewer ("Dawn of the Dead") sehr überzeugend gespielten Krebspatienten. Das Verhältnis von Adam zu seiner dominanten Mutter und seinem an Alzheimer erkrankten Vater ebenso wie die von zunehmenden Schwierigkeiten überlagerte Beziehung zu seiner mit der Situation überforderten Freundin Rachael funktionieren zwar ebenfalls, aber auf einer etwas niedrigeren Qualitätsstufe.
Die Geschichte, die "50/50" erzählt, basiert auf den Erfahrungen von Will Reiser, der seine eigene Krebserkrankung in einem Drehbuch verarbeitet hat und auch eine kleine Gastrolle spielt. Dem schwierigen Thema nähert er sich in Form einer Tragikomödie, was im Großen und Ganzen auch gut funktioniert. Der (oft schwarze) Humor dominiert den Film nicht, lockert ihn aber immer wieder gekonnt auf – die tragischen Aspekte werden mit Einfühlsamkeit und Ernsthaftigkeit abgehandelt und sind die große Stärke von "50/50". Speziell die Szenen zwischen Adam und der gerade mal 24-jährigen Therapeutin Katherine, für die er erst der dritte Patient ist, fungieren als Katalysator für Adams Emotionen und sorgen immer wieder für berührende Momente. Gleiches gilt für seine Verbrüderung mit zwei älteren, von Philip Baker Hall ("Insider", "Argo") und Matt Frewer ("Dawn of the Dead") sehr überzeugend gespielten Krebspatienten. Das Verhältnis von Adam zu seiner dominanten Mutter und seinem an Alzheimer erkrankten Vater ebenso wie die von zunehmenden Schwierigkeiten überlagerte Beziehung zu seiner mit der Situation überforderten Freundin Rachael funktionieren zwar ebenfalls, aber auf einer etwas niedrigeren Qualitätsstufe.
Kurioserweise sorgt ausgerechnet der auch in der Realität
mit Autor Will Reiser befreundete Seth Rogen, der sich also gewissermaßen
selbst spielt, dafür, daß "50/50" meine angesichts zahlreicher
Festivalpreise und guter Kritiken hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen
kann. Daß in den vielen Szenen zwischen Adam und Kyle fast ausnahmslos über Sex
geredet wird, geht einfach ziemlich schnell auf die Nerven. Zwar wirkt die Freundschaft
der beiden durchaus authentisch und bietet auch einige starke Momente,
insgesamt wünschte ich jedoch, sie wäre zugunsten der anderen, in meinen Augen
weit besseren Handlungsstränge deutlich kürzer gehalten worden.
Joseph Gordon-Levitt zeigt in der Hauptrolle des Adam ein weiteres
Mal eine schauspielerische Glanzleistung (für die er nach "(500) Days of Summer" seine zweite Golden Globe-Nominierung erhielt), Anna Kendrick als
unbeholfene Therapeutin ist bezaubernd und Bryce Dallas Howard meistert die
schwierige Rolle als Adams zwischen Pflichtbewußtsein und Fluchtinstinkt
schwankender Freundin hervorragend. Auch die übrigen Darsteller tragen zum
Gelingen des von Jonathan Levine unspektakulär, aber glaubwürdig inszenierten
Films bei.
Fazit: "50/50" ist eine ebenso optimistische wie
ehrliche Tragikomödie, die ein gutes Drehbuch und starke Schauspielerleistungen
zu bieten hat, sich aber zu stark auf den meiner Meinung nach schwächsten
Handlungsstrang konzentriert. Das kostet den Film mindestens einen Punkt.
Wertung: 7 Punkte.

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