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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Sonntag, 26. Februar 2012

THE HELP (2011)

Regie und Drehbuch: Tate Taylor, Musik: Thomas Newman
Darsteller: Emma Stone, Viola Davis, Octavia Spencer, Jessica Chastain, Mike Vogel, Bryce Dallas Howard, Sissy Spacek, Allison Janney, Chris Lowell, Aunjanue Ellis, Mary Steenburgen, Leslie Jordan, Ahna O'Reilly, David Oyelowo, Cicely Tyson
The Help
(2011) on IMDb Rotten Tomatoes: 76% (7,0); weltweites Einspielergebnis: $216,6 Mio.
FSK: 0, Dauer: 146 Minuten.
Die amerikanischen Südstaaten in den 1960er Jahren: Während sich in Teilen der USA die Bürgerrechtsbewegung zunehmend Gehör verschafft, ist in den Südstaaten noch vieles beim Alten. Zwar gibt es natürlich keine Sklaverei mehr, aber der Rassismus gegenüber Schwarzen und ihre gesellschaftliche Diskriminierung sind noch allgegenwärtig. "The Help" erzählt die damaligen Verhältnisse aus der Perspektive einiger schwarzer Haushaltshilfen, die sich bei wohlhabenden weißen Familien um alles (inklusive der Kindererziehung) kümmern, dafür aber wenig bis gar keinen Dank zu erwarten haben. Die junge, idealistische Nachwuchs-Journalistin Skeeter (Emma Stone, "The Amazing Spider-Man") ist wütend darüber, wie die Haushaltshilfen behandelt werden und will sie deshalb für ein Buch interviewen, sodaß sie (natürlich anonym) ihre Sicht der Dinge schildern können. Für alle Beteiligten ist das kein ganz ungefährliches Vorhaben ...

Kritik:
"The Help" des bis dahin wenig beachteten Regisseurs, Drehbuch-Autors und Gelegenheits-Schauspielers Tate Taylor war in den USA einer der größten Überraschungshits des Sommers 2011 und wurde für vier OSCARs nominiert. Das verwundert nicht, denn "The Help" überzeugt mit einer wohldosierten Mischung aus empörender Zurschaustellung von latentem bis offenem Rassismus, anrührenden Charaktermomenten und humorvollen Anekdoten. Irgendwie gelingt es dem Film dabei tatsächlich, trotz einer gewissen Oberflächlichkeit nie wirklich naiv, verlogen oder theatralisch zu wirken und die Zuschauer so trotz der ernsten Thematik mit einem guten Gefühl aus dem Kino zu entlassen.

Da fällt es auch nicht allzu schwer ins Gewicht, daß die Figurenzeichnung sich überwiegend in klassischem Schwarz-Weiß-Denken bewegt. Skeeter und die beiden zentralen Haushaltshilfen Aibileen (Viola Davis, "Glaubensfrage") und Minny (Highlight des Films: die zuvor überwiegend als TV-Darstellerin beschäftigte Octavia Spencer) sind herzensgut, Oberrassistin Hilly (Bryce Dallas Howard, "Das Mädchen aus dem Wasser") ist natürlich von Kopf bis Fuß hassenswert. Ein paar Grautöne bietet immerhin Allison Janney als Skeeters Mutter, aber ansonsten sind die Charaktere ziemlich reißbrettartig geraten. Generell ist Taylors Drehbuch für sein immerhin fast 150 Minuten langes Werk nicht frei von dramaturgischen Schwächen, offenbart jedoch immer wieder ein gutes Gespür für leise Zwischentöne und hat sogar ein paar wahrlich denkwürdige Szenen zu bieten (der Schokoladenkuchen ...).

Größte Stärke von "The Help" ist allerdings eindeutig das großartige, überwiegend weibliche Schauspieler-Ensemble, das ganz entscheidend zum Gelingen des Films beiträgt und selbst die klischeehaftesten Figuren erstaunlich authentisch rüberbringt.

Fazit: "The Help" ist eine gelungene Kombination aus Gesellschaftsdrama und optimistischer Komödie, etwas zu oberflächlich, aber sehr gut gespielt und solide inszeniert.

Wertung: 8 Punkte.


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