Regie: Sir Kenneth Branagh, Drehbuch: Ashley Edward Miller, Zack
Stentz und Don Payne, Musik: Patrick Doyle
Darsteller: Chris Hemsworth, Natalie Portman, Tom
Hiddleston, Sir Anthony Hopkins, Stellan Skarsgård, Idris Elba, Clark Gregg,
Kat Dennings, Colm Feore, Rene Russo, Jaimie Alexander, Ray Stevenson, Tadanobu
Asano, Joshua Dallas, Adriana Barraza, Samuel L. Jackson, Jeremy Renner
Die Wissenschaftler Jane Foster (Natalie
Portman, "Black Swan") und Erik Selvig (Stellan Skarsgård, "Melancholia") sowie ihre Prakikantin Darcy Lewis
(Kat Dennings) staunen nicht schlecht, als sie eines Nachts mitten in der Wüste
von New Mexico einen gutgebauten blonden Hünen (Chris Hemsworth, "The Cabin in the Woods", "Star Trek") anfahren, der scheinbar mitten aus einem
mysteriösen Wirbelsturm hervorkommt. Daß er sich auch noch allen Ernstes
als Thor, Sohn Odins, vorstellt, wird zunächst als Nebenwirkung des Unfalls
abgetan – doch weit gefehlt, Thor wurde tatsächlich als Bestrafung für eine eigenmächtige Aktion von seinem Vater (Anthony Hopkins, "Ich sehe den Mann Deiner Träume") aus seiner Welt Asgard auf die Erde verbannt, wo er sich neu beweisen muß ...
Kritik:
Mit Shakespeare-Experte Kenneth Branagh im Regiestuhl war eigentlich klar, daß die erste Realverfilmung der hierzulande nicht allzu bekannten Comic-Figur "Thor" nicht einfach nur ein x-beliebiger weiterer Superhelden-Film werden würde. Und tatsächlich merkt man Branaghs Werk deutlich den Willen an, dem Publikum nicht nur herausragende Schauwerte zu liefern, sondern auch eine Story mit Substanz. Dieses Bemühen gelingt zwar nicht vollkommen, aber zumindest einigermaßen. Da die Handlung zweigeteilt ist – neben dem Erzählstrang um den von Odin auf die Erde verbannten Thor gibt es einen weiteren um dessen listigen Bruder Loki, der die Macht in Asgard übernehmen will – und es jede Menge interessanter Charaktere gibt, kann der 2-Stunden-Film naturgemäß nicht allen davon gerecht werden. Generell wirkt der Film etwas überfrachtet und überambitioniert.
Mit Shakespeare-Experte Kenneth Branagh im Regiestuhl war eigentlich klar, daß die erste Realverfilmung der hierzulande nicht allzu bekannten Comic-Figur "Thor" nicht einfach nur ein x-beliebiger weiterer Superhelden-Film werden würde. Und tatsächlich merkt man Branaghs Werk deutlich den Willen an, dem Publikum nicht nur herausragende Schauwerte zu liefern, sondern auch eine Story mit Substanz. Dieses Bemühen gelingt zwar nicht vollkommen, aber zumindest einigermaßen. Da die Handlung zweigeteilt ist – neben dem Erzählstrang um den von Odin auf die Erde verbannten Thor gibt es einen weiteren um dessen listigen Bruder Loki, der die Macht in Asgard übernehmen will – und es jede Menge interessanter Charaktere gibt, kann der 2-Stunden-Film naturgemäß nicht allen davon gerecht werden. Generell wirkt der Film etwas überfrachtet und überambitioniert.
Das führt dazu, daß speziell schauspielerische Schwergewichte wie Anthony
Hopkins, Natalie Portman oder Rene Russo (die als Odins
Gemahlin Frigga kaum etwas zu tun hat) gnadenlos unterfordert sind. Auf der
anderen Seite können sich jedoch zum Zeitpunkt der Dreharbeiten noch weniger bekannte Schauspieler wie Titeldarsteller Chris
Hemsworth, sein Gegenspieler Tom Hiddleston als Loki, Jaimie Alexander ("The Last Stand") als
Thors Kampfgefährtin Sif oder auch Idris Elba ("Prometheus") als Heimdall in ihren Rollen
überzeugend präsentieren. Vor allem Tom Hiddleston ("Midnight in Paris", "Gefährten") ist eine echte Entdeckung, gelingt es ihm doch,
dem an sich recht klischeehaften Bösewicht Loki durchaus überraschende
Facetten jenseits reiner Schwarz-Weiß-Malerei abzugewinnen.
Was "Thor" trotz leichter Story-Schwächen sehenswert
macht, ist neben dem hochkarätigen Schauspielerensemble, den alles in allem
überzeugenden Spezialeffekten, der phantasievollen Ausstattung und der gelungenen Musik von
Patrick Doyle vor allem der erfrischende Humor, der den
gesamten Film, speziell aber den auf der Erde spielenden Erzählstrang,
durchzieht. "Thor" macht einfach Laune und die Leinwand-Chemie
zwischen Hemsworth und Portman stimmt, was viel Lust auf die Fortsetzung "Thor – The Dark Kingdom" macht.
Ein gewichtiger Kritikpunkt ist für mich die nachträgliche 3D-Konvertierung. Im Großen und Ganzen sieht der Film zwar sehr ordentlich
aus, besser macht die Dreidimensionalität den Film aber keineswegs. Schlimmer noch: Speziell in
den (zum Glück nicht allzu häufigen) Massen-Kampfszenen sorgt die nachträgliche Konvertierung vielmehr dafür, daß das Geschehen wesentlich
unübersichtlicher wird als es in 2D der Fall wäre. Und das nervt.
Fazit: "Thor" ist ein guter und sehr unterhaltsamer Neuzugang in der stetig wachsenden Riege der verfilmten Comic-Superhelden. Die guten Schauspieler, die souveräne Inszenierung und der hohe Humorgehalt lassen über kleinere dramaturgische Schwächen und einige zu oberflächlich abgehandelte Nebenfiguren großzügig hinwegsehen.
Wertung: 8 Punkte.
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