Originaltitel: Clash of the Titans
Regie: Louis Leterrier, Drehbuch: Travis Beacham, Phil Hay und Matt
Manfredi, Musik: Ramin Djawadi
Darsteller: Sam Worthington, Liam Neeson, Ralph Fiennes, Gemma Arterton,
Mads Mikkelsen, Jason Flemyng, Alexa Davalos, Liam Cunningham, Luke Evans,
Izabella Miko, Polly Walker, Alexander Siddig, Danny Huston, Elizabeth
McGovern, Pete Postlethwaite, Jane March, Tamer Hassan, Vincent Regan, Tine Stapelfeldt, Nicholas Hoult
Argos, antikes Griechenland: Als der
größenwahnsinnige König Kepheus (Vincent Regan, "Snow White and the Huntsman") den Göttern den Krieg erklärt, erfährt der
zufällig anwesende, als Ziehsohn eines armen Fischers aufgewachsene Waisenjunge Perseus
(Sam Worthington, "Avatar"), daß er der Sohn von Göttervater Zeus und
damit selbst ein Halbgott ist. Außerdem kann er deshalb als einziger den
gigantischen Kraken besiegen, den Hades, der Gott der Unterwelt, auf die Stadt
loslassen will, sofern sie ihm nicht Königstochter Andromeda (Alexa Davalos,
"Riddick", "Repo! The Genetic Opera") als Opfer anbieten. Also macht sich
Perseus mit einigen Gefährten auf den Weg herauszufinden, wie genau er den
Kraken töten kann, und trifft dabei auf zahlreiche Figuren der griechischen
Sagenwelt ...
Kritik:
Das beste, was man über den nach "Der unglaubliche Hulk" zweiten Hollywoodfilm des französischen "Transporter"-Regisseurs Louis Leterrier sagen kann, ist, daß er sehr gut aussieht. Zwar gilt "Kampf der Titanen" – übrigens ein loses Remake des gleichnamigen, aus heutiger Sicht recht trashigen, aber deutlich unterhaltsameren Films aus dem Jahr 1981 – als Musterbeispiel einer mißlungenen nachträglichen 3D-Konvertierung (was ich nicht persönlich beurteilen kann, da ich ihn in 2D gesehen habe), aber Spezialeffekte, Set- und Kreaturendesign sind wirklich gut gelungen.
Dummerweise hat man darüber
offensichtlich vergessen, daß es auch noch andere Elemente gibt, die einen
guten Film ausmachen. Beispielsweise eine Handlung, die zumindest den Ansatz
von narrativer Stringenz aufweist, interessante oder wenigstens
identifizierbare Charaktere und natürlich einigermaßen intelligente Dialoge.
"Kampf der Titanen" bietet nichts dergleichen. Stattdessen bekommt
das Publikum eine Art antikes Kuriositätenkabinett vorgeführt, in dem die
vollkommen austauschbaren Protagonisten von einer mythischen Figur zur nächsten
hetzen, ständig mehr oder weniger nachvollziehbare (und nicht allzu gut
gefilmte) Kämpfe absolvieren und dazu dumme, pseudocoole Sprüche vom Stapel
lassen. Zudem changiert der Ton des Werks ganz generell zwischen scheinbar
ernsthafter Fantasy-Action und albernem Possenspiel. Und Titanen kommen auch
keine vor (das war allerdings schon 1981 so).
Ich kann mich kaum erinnern, jemals
einen Film mit einer so hochkarätigen Besetzung erlebt zu haben, die dermaßen
verschenkt wird. Sam Worthington, der sich in Filmen wie "Avatar" und
"Terminator – Die Erlösung" als veritabler Actionheld etabliert hat,
bleibt diesmal arg blaß, unter seinen Gefährten – immerhin von durchaus namhaften
Schauspielern wie Gemma Arterton ("Song for Marion") oder Liam Cunningham ("Harry Brown") verkörpert – bleibt
einzig Mads Mikkelsen ("Casino Royale") als alternder Krieger Draco halbwegs in Erinnerung,
die Götter werden fast völlig verschenkt. Göttervater Zeus (Liam Neeson, "The Grey") und Hades (Ralph
Fiennes, "Brügge sehen ... und sterben?") haben wenigstens ein paar Szenen, aber ihre göttlichen Geschwister
sind so kurz zu sehen, daß man sie schon verpaßt, wenn man nur zu lange
blinzelt ...
Fazit: In gewisser Weise zeigt
"Kampf der Titanen" geradezu beispielhaft auf, was in Hollywood
falsch läuft: Man setzt zu oft allein auf spektakuläre Schauwerte und
publikumsträchtige Stars und versäumt darob, dem Film eine eigene Seele
einzuhauchen. Handlung ist kaum vorhanden, die Dialoge sind plump und der Humor
kommt allzu kindisch daher. Wer nur auf der Suche nach knapp zwei Stunden anspruchsloser,
gutaussehender Popcorn-Unterhaltung ist, der mag damit zufrieden sein. Ich bin
es nicht.
Wertung: 3 Punkte.
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