Vollgepacktes Programm im März mit OSCAR-Hoffnungen wie "Tár" und "Die Fabelmans" sowie großem Blockbuster-Kino wie "Shazam! 2", "Scream VI", "John Wick: Kapitel 4" oder "Dungeons & Dragons":
2. März:
"Creed III –
Rocky's Legacy":
Als "Black
Panther"-Regisseur Ryan Coogler 2015 das "Rocky"-Spin-Off
"Creed – Rocky's Legacy" in die Kinos brachte, war die
Geschichte des von Michael B. Jordan verkörperten jungen Boxers
Adonis Creed zumindest in den USA ein großer Erfolg (in Deutschland
reichte es gerade mal für knapp 350.000 Zuschauer). Steven Caples
Fortsetzung mit dem wenig einfallsreichen Titel "Creed II –
Rocky's Legacy" lockte 2018 immerhin schon gut 600.000
Interessierte in die deutschen Kinos und auch weltweit lief es noch
etwas besser als für den ersten Teil. Wenig überraschend also, daß
uns jetzt ein dritter Film ins Haus steht, bei dem Jordan erstmals auch
die Regie übernimmt. Was den Titel betrifft, ist man nicht
einfallsreicher geworden und warum man in Deutschland hartnäckig den
immer gleichen "Rocky's Legacy"-Zusatz beibehält, weiß
ich auch nicht, aber inhaltlich gibt es jedenfalls eine Neuigkeit:
Sylvester Stallone tritt erstmals nicht mehr als Adonis' Trainer und
Mentor auf. Nach seinem Sieg über Viktor Drago (Florin Munteanu) in
"Creed 2" ist Adonis auf dem Höhepunkt seiner Karriere,
auch privat läuft es mit Bianca (Tessa Thompson, "Seitenwechsel") gut. Doch dann
erscheint Adonis' Jugendfreund Damian (Jonathan Majors, "Da 5 Bloods") auf der
Bildfläche, der ebenfalls auf dem Weg zu einer erfolgreichen
Box-Karriere war, stattdessen jedoch vom rechten Weg abkam und im
Gefängnis landete. Jetzt ist Damian zurück – und will Adonis'
Titel! Erfreulicherweise fallen die US-Kritiken zu "Creed III"
ähnlich gut aus wie bei den beiden Vorgängern.
"Tár":
Sechs
OSCAR-Nominierungen hat Todd Fields erste Regiearbeit seit seinem
hochgelobten Drama "Little Children" aus dem Jahr 2006
eingesammelt, darunter eine in der Königskategorie "Bester
Film". Gute Siegchancen hat Hauptdarstellerin Cate
Blanchett (wenngleich ihre größte Konkurrentin Michelle Yeoh für
"Everything Everywhere All at Once" derzeit die Nase vorn
zu haben scheint), die in dem Musikdrama die fiktionale Dirigentin
Lydia Tár verkörpert, die als erste Frau Chefdirigentin eines renommierten (offensichtlich von den
Berliner Philharmonikern inspirierten) deutschen Orchesters wird. Lydias Kunst wird weltweit gefeiert,
vor allem ihr Mahler-Zyklus erntet Begeisterungsstürme. Kurz vor
dessen Beendigung mit Mahlers 5. Sinfonie sorgt allerdings nicht nur
die Corona-Pandemie für eine Verschiebung, auch in Lydias Ehe mit
Sharon (Nina Hoss, "A Most Wanted Man") – zugleich Konzertmeisterin im Orchester –
läuft es nicht mehr rund. Und dann werden auch noch
Machtmißbrauchsvorwürfe gegen Lydia laut ...
"Sonne und
Beton":
David Wnendts
("Kriegerin") Krimi nach dem gleichnamigen, leicht
autobiographisch gefärbten Bestseller von Felix Lobrecht spielt
während des Hitzesommers 2003 in den Randgebieten Berlins. Dort
geraten die drei Jugendlichen Lukas (Levy Rico Arcos), Gino (Rafael
Luis Klein-Hessling) und Julius (Vincent Wiemer) versehentlich ins
Visier eines Drogendealers, der von Lukas eine Schutzgeldzahlung
fordert. Da die drei Freunde blank sind, kommt ihr neuer Mitschüler
Sanchez (Aaron Maldonado-Morales) auf die Idee, die neuen
Schulcomputer zu stehlen und zu verkaufen. Leichter gesagt als getan
...
"Project
Wolf Hunting":
Ein Freudenfest für
die Gorehounds unter den Kinogängern: Erst im dritten Anlauf erhielt
der deutsche Verleiher Capelight Pictures von der FSK wenigstens die
Erwachsenenfreigabe für diesen betont brutalen südkoreanischen
Horror-Thriller von Kim Hong-seon. Im Mittelpunkt steht eine Gruppe
gefürchteter Gangster, die von den philippinischen Behörden an
Südkorea ausgeliefert werden – nach einem blutig mißglückten
ersten Versuch aus Sicherheitsgründen auf dem Seeweg, wofür ein
altes Frachtschiff verwendet wird. Trotz schwerer Bewachung gelingt
es den Gangstern, sich zu befreien, woraufhin es auf dem Schiff bald
"Jeder gegen Jeden" heißt … Eine ausgefeilte Story oder
komplexe Figuren darf man sicher nicht erwarten, die von
kompromißloser und sehr brutaler Action geprägte Inszenierung wird
aber von den meisten Kritikern gelobt – und eine überraschende
Wendung gibt es auch.
"Lucy ist
jetzt Gangster":
Deutscher Kinderfilm
von Till Endemann über die 10-jährige Lucy (gespielt von den
eineiigen Zwillingen Valerie und Violetta Arnemann), die glaubt, daß
die richtige Eissorte jeden Menschen glücklich machen kann. Als die
Eismaschine in der Eisdiele ihrer Eltern (Kostja Ullmann und
Franziska Wulf) kaputtgeht und dem Geschäft die Schließung droht,
will Lucy eine Bank überfallen, um das nötige Geld aufzutreiben ...
"Apocalypse
Now – Final Cut":
"Der
Pate"-Regisseur Francis Ford Coppola ist bekannt dafür, noch
Jahrzehnte später an seinen Meisterwerken herumzudoktern – so
brachte er ja erst Ende 2020 eine neue Fassung von "Der Pate,
Teil III" in die Kinos. Besonders gerne scheint sich Coppola mit
seinem Anti-Kriegsklassiker "Apocalypse Now" aus dem Jahr
1979 zu befassen, von dem er bereits 2002 eine um satte 50 Minuten
verlängerte "Redux"-Version veröffentlichte. Weitere gut
20 Jahre später kommt nun sein (angeblicher) "Final Cut"
in ausgewählte Kinos, der mit fast genau drei Stunden 20
Minuten kürzer ist als die "Redux"-Variante, dafür aber
aufwendig in 4K restauriert.
9. März:
"Scream VI" (3D):
Gerade einmal etwas
mehr als ein Jahr ist es her, daß "Scream" des Regieduos
Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett Wes Cravens 1996 gestartete
ironische Slasher-Reihe erfolgreich wiederbelebte – die ganz großen
kommerziellen Erfolge der ursprünglichen Trilogie wurden zwar nicht erreicht, der vorherige Reboot-Versuch "Scream 4" aus
dem Jahr 2011 aber in so ziemlich jeder Hinsicht deutlich
übertroffen. An sich also gute Voraussetzungen für den schnell
nachgeschobenen "Scream VI" vom gleichen Team, der
allerdings ein großes Hindernis wird überwinden müssen: Erstmals
in der Reihe fehlt "Scream"-Ikone Sidney Prescott, da
Darstellerin Neve Campbell mit der ihr angebotenen Gage nicht
zufrieden war. Mal sehen, wie stark sich das auf das
Publikumsinteresse auswirken wird, immerhin spielte die "alte
Garde" rund um Campbell, Courteney Cox (die wieder dabei ist)
und David Arquette in den letzten beiden Filmen sowieso eher eine
Nebenrolle an der Seite junger neuer Protagonistinnen. Apropos: In
"Scream VI" ziehen vier Überlebende des letzten
Ghostface-Massakers, darunter die Halbschwestern Sam (Melissa
Barrera) und Tara ("Wednesday"-Star Jenna Ortega),
gemeinsam nach New York, um in der Großstadt ein neues Leben zu
beginnen. Dummerweise scheint ihnen jedoch ein weiterer
Ghostface-Killer nachgereist zu sein ...
"65":
Adam Driver gegen
Dinosaurier? Klingt spannend! Im rund $90 Mio. schweren
SciFi-Actionthriller des Filmemacher-Duos Scott Beck und Bryan Woods
("Halloween Haunt", Drehbuch-Autoren von "A Quiet
Place") macht ein Raumschiff eine Bruchlandung auf einem
vermeintlich unbekannten Planeten und nur der Pilot (Driver) und die
junge Koa (Ariana Greenblatt, "Avengers: Infinity War")
überleben. Wie sich herausstellt, ist der Planet in Wirklichkeit die
Erde – allerdings vor 65 Millionen Jahren, hungrige
fleischfressende Dinosaurier inklusive!
"Die
Fabelmans":
Apropos Dinosaurer:
Gerade erst wurde der "Jurassic Park"-Regisseur Steven
Spielberg bei der Berlinale für sein Lebenswerk geehrt, was
passenderweise mit seinem ersten autobiographischen Film
zusammenfällt, in dem Spielberg seine Kindheit und Jugend Revue
passieren läßt. Sein Alter Ego in "Die
Fabelmans" heißt Sammy (Meteo Zoryon Francis DeFord) und wird durch den
ersten Kinobesuch mit seinen Eltern (Michelle Williams und Paul Dano)
nachhaltig geprägt. Als Teenager (Gabriel LaBelle) macht Sammy
die ersten Schritte hin zum Filmemacher, muß sich aber auch mit
familiären Problemen herumschlagen. "Die Fabelmans" ist
für sieben OSCARs nominiert, darunter als "Bester Film"
und Spielberg für Regie und Drehbuch.
"Gletschergrab":
Óskar Thór
Axelssons ("I Remember You") Adaption des Romans von
Arnaldur Indridason ist ein Thriller, in dem die US-Armee heimlich
ein Flugzeugwrack aus dem Zweiten Weltkrieg aus einem isländischen
Gletscher bergen will. Elías (Atli Óskar Fjalarsson) bekommt das
zufällig mit – und ward fortan nicht mehr gesehen! Auf der Basis
einer kurzen Nachricht, die er ihr noch schicken konnte, macht sich
Elías' Schwester, die Bankangestellte Kristín (Vivian Ólafsdóttir),
auf die Suche nach ihm und landet inmitten einer
Verschwörungsgeschichte von internationaler Tragweite ...
16. März:
"Shazam! –
Fury of the Gods" (3D):
Im qualitativ
bekanntlich stark schwankenden DC Extended Universe war "Shazam!"
im Jahr 2019 eine der positiven Überraschungen. Die von David F.
Sandberg inszenierte Geschichte eines Teenagers, der sich auf
magische Weise in einen Superhelden verwandeln kann, glänzte zwar
nicht gerade mit Originalität oder einer tiefsinnigen Story, war
aber ungemein sympathisch und machte einfach Spaß. Vier Jahre später
steht nun also die Fortsetzung ins Haus und obwohl das DCEU als
solches inzwischen eingemottet wurde, gehört "Fury of the Gods"
zu den Nachzüglern, die noch vor dem neuen, von James Gunn
("Guardians of the Galaxy") und Peter Safran verantworteten
DC-Universum in die Kinos kommen – und laut Gunn haben die
Protagonisten durchaus die Chance, auch unter seiner Leitung weitere
Abenteuer zu erleben. Das wird vermutlich nicht zuletzt durch
den kommerziellen Erfolg dieses Sequels bestimmt werden, bei dem
wiederum Sandberg Regie führt. Teenager Billy Batson (Asher Angel)
alias Shazam (Zachary Levi) und seine Pflegefamilien-Geschwister
bekommen es diesmal mit den drei Töchtern (Helen Mirren, Lucy Liu
und Rachel Zegler) des Titanen Atlas zu tun, die die Welt bedrohen
...
"Der Pfau":
Produzent und
Regisseur Lutz Heineking (TV-Serie "KBV – Keine besonderen
Vorkommnisse") feiert sein Kino-Regiedebüt mit
der hochkarätig besetzten Adaption eines Bestsellers von Isabel
Bogdan. In der schwarzhumorigen Komödie geht es um die
Investmentbankerin Linda (Lavinia Wilson), die mit ihrem Team zu
einem Teambuilding-Seminar auf einem schottischen Landsitz reist.
Doch die Stimmung ist auch dank diverser Gerüchte angespannt und als
Lindas Hund dann auch noch als "Mörder" des
Lieblings-Pfaus der Hausherren verdächtigt wird, ist die Stimmung
endgültig im Keller … Weitere Hauptrollen spielen Jürgen Vogel,
Annette Frier, Tom Schilling und David Kross.
"Inside":
In dem wohlwollend
bewerteten High Concept-Thriller von Vasilis Katsoupis spielt Willem
Defoe ("Der Leuchtturm") den Kunstdieb Nemo, dessen
neuestes Opfer ein renommierter Sammler ist. Der Einbruch gelingt, jedoch ergibt sich ein klitzekleines Problemchen: Das
hochmoderne Sicherheitssystem des Penthouses schlägt an und
verriegelt selbiges hermetisch. Das wäre ja schon schlimm genug,
aber Nemo ist nicht einfach nur gefangen (wenn auch auf sehr
luxuriöse Art und Weise) – es kommt einfach niemand, um ihn zu
befreien, weder seine Komplizen, noch der Sammler oder die Polizei.
Gelingt Nemo der Ausbruch, bevor ihm die Nahrungsmittel ausgehen?
"Der Maler":
"Das
Experiment"- und "Der Untergang"-Regisseur Oliver
Hirschbiegel bringt erstmals ein Dokudrama in die Kinos, ein
unkonventionelles noch dazu. Dafür hat er mit dem Krefelder Maler
Albert Oehlen zusammengearbeitet, der im Film allerdings von Ben
Becker dargestellt wird. Abseits der Kameras erschafft Oehlen ein
Werk, das Becker vor der Kamera in einer Mischung aus Improvisation
und Anleitung durch Oehlen nachstellt ...
23. März:
"John Wick:
Kapitel 4":
Es ist ziemlich
selten, daß Fortsetzungen genau das qualitative Niveau ihres
Vorgängers oder ihrer Vorgänger erreichen, und logischerweise wird
ein gleichbleibendes Niveau immer unrealistischer, je mehr Teile eine
Reihe hat. Insofern ist es erstaunlich, daß die drei bisher
veröffentlichten Teile der "John Wick"-Reihe mit Keanu
Reeves als hundeliebendem Ex-Auftragskiller bei der IMDb jeweils auf
eine durchschnittliche Kundenbewertung von genau 7,4 von 10 Punkten
kommen – und auch bei den Kritikerwertungen bei Rotten Tomatoes
gibt es keine allzu großen Unterschiede (86% - 89% - 89%). Bleibt
also zu hoffen, daß dieser langweilig lineare Trend sich fortsetzr
und auch das vierte Kapitel die Actionfans vor Freude aufjauchzen
läßt. Die Vorzeichen stehen durchaus gut, haben die ersten drei
Filme doch die Gelegenheit genutzt, eine immer verzweigtere,
umfangreichere fiktive Welt zu etablieren, die von einer geheimen
Killerorganisation stark beeinflußt wird und der sich John Wick mit
nur wenigen Verbündeten tapfer entgegenstellt. Für Kontinuität
sorgen Regisseur Chad Stahelski, der seit dem ersten Teil die Zügel
in der Hand hält (damals noch gemeinsam mit David
Leitch), und Drehbuch-Autor Shay Hatten (seit "Kapitel 3"
dabei) – allerdings ist am Skript erstmals nicht mehr der
Reihen-Schöpfer Derek Kolstad beteiligt (der aktuell u.a. mit der
Spin-Off-TV-Miniserie "The Continental" beschäftigt ist).
Was zur Story bekannt ist: John Wick versucht immer noch, irgendwie
seine Freiheit von der "Hohen Kammer" zu erringen und
trifft dabei auf neue Gegner – allen voran den von Bill Skarsgård ("Deadpool 2")
verkörperten Marquis de Gramont – und alte Freunde (Laurence
Fishburne, Lance Reddick und erstmals Donnie Yen).
"Seneca":
Der deutsche
Hollywood-Regisseur Robert Schwentke ("R.E.D.", "Snake
Eyes") bringt ein höchst unkonventionelles, schwarzhumoriges
Historiendrama in die Kinos, das bei der Berlinale seine Premiere
feierte, dort aber leider bei den Kritikern nicht allzu gut
ankam. John Malkovich ("Code Ava") verkörpert den römischen Philosophen Seneca,
der aus dem Exil zurückkehrt, um im Auftrag von dessen Mutter
Agrippina (Mary-Louise Parker) Erzieher und Mentor des 12-jährigen
zukünftigen Kaisers Nero (Tom Xander) zu werden. Doch als Nero
Kaiser wird, wird ihm Seneca irgendwann lästig und er verurteilt
ihn wegen der angeblichen Beteiligung an einem gescheiterten Attentat
auf ihn zum Tod durch Selbstmord. Eine letzte Nacht bleibt dem
Philosophen, um über sein Leben und sein Wirken nachzusinnen ...
"Der
vermessene Mensch":
Das Historiendrama
von Lars Kraume ("Das schönste Mädchen der Welt") nach
einem Roman von Uwe Timm aus dem Jahr 1978 spielt Ende des 19.
Jahrhunderts und erzählt von dem deutschen Nachwuchs-Ethnologen
Alexander Hoffmann (Leonard Scheicher, "Das schweigende Klassenzimmer"), der nach einer Begegnung mit
Herero und Nama aus Deutsch-Südwestafrika ein starkes
wissenschaftliches Interesse an diesen afrikanischen
Völkern entwickelt. In der Folge hält er die vorherrschende
evolutionistische Rassentheorie für falsch und möchte in Afrika
Beweise für seine These sammeln – während es zwischen dem
Kaiserreich und Herero und Nama zum Krieg und schließlich zum
Völkermord kommt. Alexander überschreitet in seinem Eifer immer
mehr Grenzen und sendet schließlich sogar Schädel und Skelette
getöteter Herero zu seinem Professor (Peter Simonischek, "Toni
Erdmann") nach Berlin, um sie zu vermessen … Kritikern zufolge
ist "Der vermessene Mensch" kompetent, aber auch ziemlich
konventionell und mutlos inszeniert.
"Überflieger
– Das Geheimnis des großen Juwels":
Im Frühsommer 2017
sammelte der familienfreundliche deutsche (aber mit internationalem
Sprechercast auf Englisch produzierte) Animationsfilm "Überflieger
– Kleine Vögel, großes Geklapper" gut 200.000 Kinobesucher
in Deutschland ein. Offensichtlich genug für eine Fortsetzung, die
knapp sechs Jahre später in die Lichtspielhäuser kommt. Regie
führen allerdings nicht mehr Toby Genkel und Reza Memari, sondern
Benjamin Quabeck ("Verschwende deine Jugend") und Mette
Tange (war als Animatorin u.a. an "Sing" beteiligt). Im
Mittelpunkt steht erneut der von Störchen aufgezogene Spatz Richard,
der während der Überwinterung in Afrika eine von einem Pfau
bedrohte Spatzengruppe kennenlernt. Richard versucht, seinen
Artgenossen zu helfen, indem er einen mysteriösen Edelstein sucht,
nach dem es den Pfau verlangt.
30. März:
"Dungeons &
Dragons: Ehre unter Dieben":
Seit den 1970er
Jahren erfreut das US-amerikanische Pen & Paper-Rollenspiel
"Dungeons & Dragons" spielfreudige Fantasy-Fans überall auf der Welt mit phantasievollen Abenteuern. Angesichts der großen
Popularität enstanden in den letzten 50 Jahren auch zahllose Romane,
Comics, Computerspiele, eine Zeichentrickserie und sogar ein
Mid-Budget-Kinofilm – Courtney Solomons "Dungeons &
Dragons" aus dem Jahr 2000 war allerdings ein echter Reinfall,
der künstlerisch und kommerziell auf ganzer Linie enttäuschte
(abgesehen vielleicht vom Design der Drachen, die sahen wirklich gut
aus!). Erstaunlicherweise gab es trotzdem zwei Fortsetzungen, das
waren aber billige TV-Filme, die auch nicht viel besser ausfielen als
das Original, das übrigens die zweifelhafte Ehre besitzt, bei den
IMDb "Bottom Rated Movies" – also den schlechtesten
Filmen aller Zeiten – aktuell Platz 82 zu belegen …
Glücklicherweise steht nun eine neue Adaption ins (Lichtspiel-)Haus,
bei der die Vorzeichen viel besser stehen: "Dungeons &
Dragons: Ehre unter Dieben" wurde von den bekennenden D&D-Fans
Jonathan Goldstein und John Francis Daley geschrieben und inszeniert,
die sich als Drehbuch-Autoren und/oder Regisseure von Filmen wie
"Kill the Boss", "Spider-Man: Homecoming" und
"Game Night" bereits mehrfach als talentierte und
humorvolle Filmemacher bewiesen haben. Dementsprechend macht auch ihr
"Dungeons & Dragons"-Film in den Trailern den Eindruck
einer turbulenten Abenteuerkomödie mit einem vielversprechenden
Cast: Chris Pine ("Star Trek") spielt den charismatischen Barden Edgin, der mit einer Gruppe von Abenteurern – die Druidin
Doric (Sophia Lillis, "Es"), der Paladin Xenk
("Bridgerton"-Star Regé-Jean Pagé), die Barbarin Holga
(Michelle Rodriguez, "Avatar") und der Zauberer Simon
(Justice Smith, "Jurassic World 2") – nach einem
magischen Artefakt sucht, das für großes Übel in der Welt sorgen
kann. Die Antagonistin wird von Daisy Head ("Underworld: Blood
Wars", Tochter von "Buffy"-Mentor Anthony Stewart
Head) gespielt und Hugh Grant ist als ein Dieb auch mit dabei. Die
Zuversicht der Produzenten bezüglich "Ehre unter Dieben"
ist offensichtlich groß, denn in der Zwischenzeit wurde als
Folgeprojekt bereits eine TV-Serie für den Streamingdienst
Paramount+ bestellt.
"Manta Manta
– Zwoter Teil":
1991 kam Wolfgang
Bülds Komödie "Manta, Manta" in die deutschen Kinos und
sorgte (gemeinsam mit dem fast zeitgleich gestarteten "Manta –
Der Film", beide zusammen erreichten etwa zwei Millionen
Kinogänger) dafür, daß der Opel Manta in Deutschland Kultstatus
errang – und Hauptdarsteller Til Schweiger seine erfolgreiche
Kino-Karriere startete. Zugegebenermaßen habe ich beide Manta-Filme
nie gesehen und hatte auch nie das Bedürfnis danach, logischerweise
ergeht es mir bei dieser späten Fortsetzung ähnlich. Mal sehen, ob
sich genügend Menschen mit Nostalgiebedürfnis finden, um "Manta
Manta – Zwoter Teil" zu einem Erfolg zu machen. Die Regie hat
Til Schweiger diesmal gleich selbst übernommen, auch am Drehbuch war
er beteiligt und natürlich spielt er wieder die Hauptrolle des
Bertie. Der betreibt inzwischen eine Autowerkstatt mit Kart-Rennbahn
und hat eigentlich mit seinem früheren Leben als Rennfahrer
abgeschlossen – bis Finanznöte Bertie dazu treiben, an einem 90er
Jahre-Rennen mit netter Siegprämie teilzunehmen … Neben Schweiger
kehrt Tina Ruland als inzwischen von Bertie geschiedene Uschi
zurück und auch Michael Kessler mischt wieder als Berties Kumpel
Klausi mit.
"Maigret":
Georges Simenons
sage und schreibe 75 Kriminalromane rund um Kommissar Jules Maigret
dienten bereits mehrfach als Basis für Adaptionen für Theater,
Fernsehen und Kino. Beispielsweise verkörperte Gino "Peppone"
Cervi den Polizisten von 1964 bis 1969 in einer italienischen
TV-Serie (und einem Kinofilm) und zuletzt belebte Rowan "Mr.
Bean" Atkinson die Figur in leider nur zwei kurzen Staffeln
gekonnt zu neuem Leben. Bekanntester Kinodarsteller dürfte (trotz
Konkurrenz durch Charles Laughton und Heinz Rühmann) bis heute Jean
Gabin sein, vor allem dessen erster von drei Einsätzen in Jean
Delannoys "Kommissar Maigret stellt eine Falle" gilt als
Klassiker des französischen Kriminalkinos. Nun könnte Gabin
allerdings abgelöst werden, denn in Patrice Lecontes ("Mein
bester Freund") Verfilmung von Simenons "Maigret und die
junge Tote" mit dem simplen Titel "Maigret" spielt
kein Geringerer als Frankreichs lebende Schauspiellegende Gérard
Depardieu den Kommissar. Dieser ermittelt im Paris der 1950er Jahre
im Fall einer ermordeten jungen Frau im Abendkleid, die
komischerweise niemand zu kennen oder zu vermissen scheint. Maigrets
Ermittlungen führen ihn in die Pariser Kunstszene, wecken aber auch
dunkle Erinnerungen in ihm. Die Kritiken fielen insgesamt positiv
aus, wobei Depardieu für seine schauspielerische Leistung deutlich
mehr Lob erhält als der recht generische Fall des toten Mädchens
selbst.
"Sisi &
Ich":
Die österreichische
Kaiserin Sisi dürfte heutzutage so populär sein wie seit Romy
Schneiders Zeiten nicht mehr – jedenfalls wenn man die Anzahl an Filmen
und TV-Serien zum Maßstab nimmt, die sich mit ihr beschäftigen. Ob
Netflix (Miniserie "Die Kaiserin"), RTL (TV-Serie "Sisi"),
der österreichische OSCAR-Kandidat "Corsage" oder nun eben
Frauke Finsterwalders ("Finsterworld") "Sisi &
Ich", die Faszination für die schöne Kaiserin scheint
ungebrochen. Wobei die Blickwinkel durchaus vielfältiger werden und
sie wie in "Corsage" schon mal als gealterte und ein Stück
weit desillusionierte Frau gezeigt wird. Auch "Sisi & Ich"
wählt einen ungewöhnlichen Ansatz als schwarzhumorige Komödie mit
einer bereits älteren Elisabeth: Wie der Titel bereits suggeriert,
wird die Geschichte aus der Perspektive der ungarischen Gräfin Irma
(Sandra Hüller, "Ich bin dein Mensch") erzählt, die zu Sisis
(Susanne Wolff, "Styx") Hofdame wird. Irma begleitet Sisi auf einer Reise nach Griechenland, wo sie in der sorgenfreien
Umgebung schnell zur Vertrauten der charismatischen und immer noch
energiegeladenen Kaiserin wird. Doch irgendwann muß die schöne Zeit
fernab der kaiserlichen Verantwortung enden ...
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