Letztes Update vom 17. Oktober: Der Katastrophenfilm "Greenland" mit Gerard Butler wurde um eine Woche auf den 22. Oktober vorgezogen.
In der Theorie sieht das deutsche Kinoprogramm für die Monate September und Oktober nach einem extrem mageren Sommer wieder weitgehend normal aus, inklusive prestigeträchtiger Großproduktionen - aber angesichts der unsicheren Corona-Entwicklung ist natürlich weiterhin mit vielen kurzfristigen Verschiebungen zu rechnen. Trotzdem: Hier ist meine Übersicht über die vielversprechendsten Neustarts der kommenden beiden Monate:
In der Theorie sieht das deutsche Kinoprogramm für die Monate September und Oktober nach einem extrem mageren Sommer wieder weitgehend normal aus, inklusive prestigeträchtiger Großproduktionen - aber angesichts der unsicheren Corona-Entwicklung ist natürlich weiterhin mit vielen kurzfristigen Verschiebungen zu rechnen. Trotzdem: Hier ist meine Übersicht über die vielversprechendsten Neustarts der kommenden beiden Monate:
3. September:
"After Truth":
Während der günstig produzierte "Fifty Shades of
Grey"-Light-Liebesfilm "After Passion" (nach dem Roman von Anna
Todd) in den USA mächtig floppte, war er im Rest der Welt trotz mieser Kritiken
recht erfolgreich – in Deutschland gelang es ihm beispielsweise immerhin, knapp
die Marke von einer Million Kinogängern zu knacken. Dementsprechend steht nun
auch schon der zweite Teil ins Haus, in dem die Protagonistin Tessa (Josephin
Langford) nach dem letztlich mißglückten Liebesabenteuer mit Hardin (Hero Fiennes-Tiffin)
wieder Normalität in ihr Leben einziehen lassen will. Bei einem Praktikum lernt
sie den charmanten Trevor (Dylan Sprouse) kennen, der ganz anders ist als
Hardin – das sollte eigentlich genau das Richtige für sie sein, doch irgendwie
bekommt sie "Bad Boy" Hardin einfach nicht aus dem Kopf …
"Drei Tage und
ein Leben":
In Nicolas Boukhriefs ("Cash Truck")
Thriller-Drama nach einem Roman von Pierre Lemaitre verschwindet an Weihnachten
1999 in einem Dorf in den Ardennen ein Kind spurlos. Die Suche nach Rémi bleibt
zunächst erfolglos, nach drei Tagen bricht auch noch ein Jahrhundertsturm
über das Dorf herein. Doch eine Person weiß, was passiert ist, gibt es aber
nicht preis: der 12-jährige Antoine.
"Eine private
Angelegenheit":
Auch der neue Film der Taviani-Brüder Paolo und Vittorio
("Das Haus der Lerchen") basiert auf einem Roman, den in diesem Fall
Beppe Fenoglio verfaßt hat. Das romantische Kriegsdrama spielt kurz vor Ende
des Zweiten Weltkrieges und handelt vom italienischen Partisanen Milton (Luca
Marinelli, "The Old Guard"), der seinen besten Freund Giorgio (Lorenzo Richelmy, Netflix-Serie "Marco Polo") sucht. Beide
sind in die gleiche Frau verliebt, die sich allerdings bereits in Richtung Norden
abgesetzt hat. Milton muß sich entscheiden: Soll er weiterhin im Widerstand gegen
die Nazis kämpfen oder um die Liebe seines Lebens? "Eine private
Angelegenheit" hatte bereits 2017 seine Uraufführung, daß er bei uns erst
jetzt ins Kino kommt, dürfte auch damit zusammenhängen, daß er deutlich schlechtere
Rezensionen erhielt als viele andere Filme der Taviani-Brüder. Für Vittorio war
es seine Abschiedsvorstellung, denn er starb 2018.
10. September:
Die Entwicklungsgeschichte dieses
"X-Men"-Spin-Offs kann man als abenteuerlich bezeichnen: Unter der
Leitung des "Das Schicksal ist ein mieser Verräter"-Regisseurs Josh
Boone sollte "New Mutants" noch vor dem da bereits absehbaren Ende
der Haupt-"X-Men"-Reihe um James McAvoy, Jennifer Lawrence und
Michael Fassbender neue, junge Mutanten etablieren und als Kombination aus
Young Adult-Abenteuer und Horrorfilm eine neue Farbe ins
"X-Men"-Universum einbringen. Die Dreharbeiten fanden 2017 statt, der
Kinostart war für das Frühjahr 2018 fest eingeplant, die Testscreenings liefen
gut, alle waren glücklich. Doch dann kam Ende 2017 die Stephen King-Adaption "Es"
in die Kinos und wurde zu einem in dieser Form nie erwarteten Monsterhit. Da
Hollywood bekanntlich gerne auf Trends aufspringt, kamen die Verantwortlichen
beim produzierenden Studio Fox auf die Idee, die Horrorelemente von "New
Mutants" noch deutlich stärker hervorzuheben, wofür umfangreiche Nachdrehs
geplant und dementsprechend der Kinostart um fast ein Jahr verschoben wurde.
Dann wurde es länger still um das Projekt, ob wirklich Nachdrehs stattfanden,
ist bis heute nicht vollkommen klar – und als Fox von Disney übernommen wurde
(dessen Verantwortliche wohl nicht überzeugt vom kommerziellen Potential des
Films waren), gab es sogar Spekulationen, "New Mutants" könnte nie
ins Kino kommen, sondern bei Disneys neuem Streamingservice seine Premiere
feiern. Das bestätigte sich nicht, doch laut Boone ist die Version von
"New Mutants", die nun (hoffentlich) ins Kino kommt, sehr nahe an
seinem ursprünglichen Film. Letztlich also zwei Jahre Zeit- und
Geldverschwendung … Es wird sich zeigen müssen, wie sich die auf die Rezeption
des Films auswirken werden, der auch mit dem unerwarteten Flop des letzten
"X-Men"-Films "Dark
Phoenix" klarkommen muß. Kurz zur Handlung: Fünf junge Mutanten
(gespielt u.a. von "Game of Thrones"-Star Maisie Williams und Anya
Taylor-Joy) werden in einer geheimen Einrichtung gefangengehalten und müssen
zusammenarbeiten und zugleich lernen, mit ihren Kräften umzugehen, um zu
fliehen.