Letztes Update vom 8. August: Ich habe am 14. August den US-Horrorfilm "The Witch Next Door" hinzugefügt, den ich aufgrund seines "deutschen" Titels (Originaltitel: "The Wretched") fälschlicherweise für einen Kinderfilm gehalten und deshalb bislang ignoriert hatte ... "X-Men: New Mutants" wurde ein weiteres Mal verschoben und soll nun am 10. September statt am 27. August anlaufen.
Nach und nach öffnen die Kinos in Deutschland wieder und wir hoffen natürlich alle, daß es nicht zu einer zweiten Pandemie-Welle kommt und sie (und alles andere) erneut schließen müssen. Trotzdem bleiben die Verleiher erst einmal sehr vorsichtig, was natürlich auch daran liegt, daß die wiedereröffneten Kinos aktuell lediglich einen Bruchteil ihrer Zuschauerplätze tatsächlich an den Mann und an die Frau bringen dürfen. Trotzdem scheint mir nun die Zeit für meine nächste große Kinovorschau gekommen, wenngleich es da in der nächsten Zeit noch etliche Änderungen geben dürfte, abhängig davon, wie sich die Situation entwickelt. Daß die Vorschau erst Ende Juni beginnt, liegt daran, daß es vorher zwar ein paar kleine Neustarts gibt, sich darunter meiner Einschätzung nach aber nichts befindet, was ein auch nur ansatzweise größeres Zuschauerpotential hat. Richtig los geht es nach aktuellem Stand sowieso erst Mitte Juli, wenn Christopher Nolans "Tenet" als erster großer Hollywood-Neustart den verspäteten Startschuß für den Kinosommer 2020 geben soll.
Nach und nach öffnen die Kinos in Deutschland wieder und wir hoffen natürlich alle, daß es nicht zu einer zweiten Pandemie-Welle kommt und sie (und alles andere) erneut schließen müssen. Trotzdem bleiben die Verleiher erst einmal sehr vorsichtig, was natürlich auch daran liegt, daß die wiedereröffneten Kinos aktuell lediglich einen Bruchteil ihrer Zuschauerplätze tatsächlich an den Mann und an die Frau bringen dürfen. Trotzdem scheint mir nun die Zeit für meine nächste große Kinovorschau gekommen, wenngleich es da in der nächsten Zeit noch etliche Änderungen geben dürfte, abhängig davon, wie sich die Situation entwickelt. Daß die Vorschau erst Ende Juni beginnt, liegt daran, daß es vorher zwar ein paar kleine Neustarts gibt, sich darunter meiner Einschätzung nach aber nichts befindet, was ein auch nur ansatzweise größeres Zuschauerpotential hat. Richtig los geht es nach aktuellem Stand sowieso erst Mitte Juli, wenn Christopher Nolans "Tenet" als erster großer Hollywood-Neustart den verspäteten Startschuß für den Kinosommer 2020 geben soll.
25. Juni:
"Guns
Akimbo":
Daniel Radcliffe hat sich in den Jahren seit dem Ende der
"Harry Potter"-Reihe bereits einen Ruf für ungewöhnliche Rollen in ungewöhnlichen Filmen gemacht – "Swiss Army Man" dürfte dafür das beste Beispiel sein. Zur Hälfte setzt
Radcliffe diesen Trend mit der neuseeländischen Actionkomödie "Guns
Akimbo" fort, denn diesmal spielt er einen ziellosen
Durchschnittstypen, der aber in eine extreme Situation gezwungen wird. Der
eher erfolglose Videospiele-Entwickler Miles, der gern im Internet Trolle ärgert,
legt sich leichtsinnig mit einer Untergrund-Organisation an, die sich
dafür revanchiert, indem sie bei ihm einbricht, ihn entführt, ihm Pistolen an
beide Hände tackert (!) und ihn dazu zwingt, an brutalen, live im Internet
übertragenen Gladiatoren-Kämpfen auf Leben und Tod teilzunehmen! Miles kann
zwar zunächst flüchten, seine tödliche Gegnerin Nix (Samara Weaving aus
"Ready or Not") ist ihm jedoch schnell auf der Spur. Der Trailer verspricht
ein durchgeknalltes und blutiges Splatter-Vergnügen mit
Videospiel-Ästhetik, kann dieses Versprechen laut Kritikern allerdings nur
phasenweise einlösen. Sehr ärgerlich: In Deutschland wurde "Guns Akimbo" für
eine FSK 16-Freigabe leicht geschnitten.
"Der Fall Richard
Jewell":
Einmal mehr konnte Clint Eastwood als Regisseur viel
Kritikerlob einheimsen – was aber nichts daran änderte, daß "Der Fall
Richard Jewell" an den US-Kinokassen massiv floppte und auch in der Awards
Season bis auf die OSCAR-nominierte Nebendarstellerin Kathy Bates keine große
Rolle spielte. Erzählt wird die wahre Geschichte des Bombenattentats auf die
Olympischen Sommerspiele in Atlanta 1996, bei dem der eher einfach gestrickte
Wachmann Richard Jewell (Paul Walter Hauser, "I, Tonya") zunächst als
Held gefeiert, dann vom FBI zum Verdächtigen erklärt und von
überehrgeizigen, mehr an großen Schlagzeilen als der Wahrheit interessierten
Journalisten wie Kathy Scruggs (Olivia Wilde, "Rush") genüßlich in die Pfanne gehauen wurde. Sam
Rockwell spielt Jewells Anwalt, Kathy Bates seine Mutter.
"Blue Story – Gang of London":
In Großbritannien sorgte sorgte das kompromißlose, trotz
Rapvideo-Ästhetik betont realistisch angelegte Gang-Drama von Andrew Onwubolu
für Kontroversen, denn nachdem es bei einigen Vorstellungen zu teilweise
gewalttätigen Vorfällen kam, wurde er von einer Kinokette sogar vorübergehend
aus dem Programm genommen. Das dürfte hierzulande eher nicht zu erwarten sein,
aber angesichts starker Kritiken sind "Blue Story" viele Zuschauer
definitiv zu wünschen. Basierend auf eigenen Erfahrungen des Regisseurs und
Drehbuch-Autors geht es um die zwei Londoner Teenager Timmy und Marco, die zur
gleichen Schule gehen und beste Freunde sind, aber in verschiedenen, ärmlichen
Stadtvierteln leben – und so auf unterschiedlichen Seiten in eine erbitterte
Fehde zwischen zwei Jugendgangs hineingezogen werden.
2. Juli:
"Die
Känguru-Chroniken":
Scheinbar sind "Die Känguru"-Chroniken in
Deutschland sehr bekannt, an mir sind sie jedoch bislang komplett
vorbeigegangen, weshalb ich erstmal bei Wikipedia nachlesen mußte, daß es sich
um eine Textsammlung von Marc-Uwe Kling handelt, die via Podcast, Radio, Buch
und Hörbuch über die Jahre hinweg große Erfolge feierte. So gesehen kein
Wunder, daß nun eine Kinoadaption von Dani Levy ("Alles auf Zucker!")
folgt, die von Branchenexperten vor Corona sogar als heißer Anwärter auf den
erfolgreichsten deutschen Film des Jahres gehandelt wurde. Dimitrij Schaad
spielt den Berliner Kleinkünstler Marc-Uwe (also das Alter Ego des Autors), an dessen
Tür eines Tages ein sprechendes, antikapitalistisches und sehr
mitteilungsbedürftiges Känguru (gesprochen von Marc-Uwe Kling) klingelt, das
schließlich Marc-Uwes Mitbewohner wird. Gemeinsam wehren sie sich gegen den
rechtspopulistischen Immobilienhai Jörg Dwigs (Henry Hübchen), der ihre Heimat bedroht. Der Film lief bereits vor Corona kurz in den Kinos, erhält nun aber einen Re-Start.
"Undine":
Es sieht fast so aus, als hätte "Bad Banks"-Star
Paula Beer ihre Kollegin Nina Hoss als Muse des deutschen Filmemachers
Christian Petzold abgelöst. Jedenfalls ist der im Wettbewerb der Berlinale
gezeigte "Undine" – eine lose und modernisierte Adaption des
gleichnamigen Fouqué-Märchens, von dem es bereits eine Verfilmung mit Colin
Farrell aus dem Jahr 2009 gibt – ihre zweite Zusammenarbeit nacheinander (nach
"Transit"). Beer spielt die Historikerin Undine, die in Berlin
Touristen durch die Stadt führt und ansonsten ein völlig normales Leben führt.
Doch als ihr Freund Johannes (Jacob Matschenz, "Mein Blind Date mit dem
Leben") sie verläßt, wird ein auf Undine lastender Fluch aktiviert: Sie muß
Johannes töten und anschließend in das Meer zurückkehren, aus dem sie
ursprünglich kommt. Undine wehrt sich jedoch nach Kräften gegen dieses
vorherbestimmte Schicksal, zumal sie sich in den Taucher Christoph (Franz
Rogowski, "Victoria") verliebt.
"Die schönsten
Jahre eines Lebens":
Weihnachten 2018 sorgte "Mary Poppins' Rückkehr" für
einen Rekord als späteste Fortsetzung – das Original "Mary Poppins"
erschien 1964. Allerdings war "Mary Poppins Returns" lediglich
inhaltlich eine direkte Fortsetzung, die Rollen waren hingegen neu besetzt. So
einfach macht es sich der französische Filmemacher Claude Lelouch nicht, denn
in "Die schönsten Jahre eines Lebens" spielen noch immer der
inzwischen 89-jährige Jean-Louis Trintignant und die ein Jahr jüngere Anouk
Aimée jene Rollen, die sie bereits 1966 im OSCAR-prämierten Klassiker
"Ein Mann und eine Frau" (über einen jungen Witwer und eine Witwe,
die zueinanderfinden) und 1986 in der ersten Fortsetzung "Ein Mann und
eine Frau – 20 Jahre später" spielten. Im dritten und höchstwahrscheinlich
letzten Teil kränkelt der frühere Rennfahrer Jean-Louis (Trintignant)
zunehmend und hat mit Gedächtnislücken zu kämpfen. Woran er sich jedoch
erinnert, ist Anne (Aimée), die Liebe seines Lebens. Aus diesem Grund macht
sich Jean-Louis' Sohn Antoine (Antoine Sire) auf die Suche nach Anne, die ihn
vor langer Zeit verlassen hatte.
"Takeover – Voll
vertauscht":
Als populäre Youtuber haben die Zwillingsbrüder Roman und
Heiko Lochmann aka "Die Lochis" letztes Jahr aufgehört, gemeinsame
Filme drehen sie aber weiterhin. Zwar kam ihr "Bruder vor
Luder" im Jahr 2015 nur auf knapp 380.000 Kinogänger, trotzdem
fanden sich offensichtlich genügend Geldgeber für ein weiteres Werk. Unter der
Regie von Florian Ross spielen sie Danny und Ludwig, die sich zufällig in einem
Vergnügungspark treffen und infolge ihres identischen Aussehens ganz klassisch
beschließen, vorübergehend ihre Identität zu tauschen – denn ihre Herkunft
könnte unterschiedlicher kaum sein. In Nebenrollen sind einige weitere Youtuber
sowie Comedians wie Oliver Pocher zu sehen.
"Jean Paul Gaultier: Freak & Chic":
Französischer Dokumentarfilm über den extravaganten Modedesigner
Jean Paul Gaultier, der von Regisseur Yann L'Hennoret zwei Jahre lang bei der
Vorbereitung einer spektakulären Modeshow in Paris begleitet wurde.
9. Juli:
"Harriet – Der
Weg in die Freiheit":
Harriet Tubman ist eine der bekanntesten afroamerikanischen
historischen Persönlichkeiten, da sie als Fluchthelferin während des
amerikanischen Bürgerkriegs zahllosen entlaufenen Sklaven aus den Südstaaten
das Leben rettete, indem sie unter Einsatz ihres Lebens deren Weg in den Norden
organisierte. Dafür sollte sie eigentlich geehrt werden, indem ihr Antlitz das
des neuen $20-Scheins in den USA ziert – doch sobald Trump Präsident wurde,
hatte sich das erledigt (warum wohl …). Zumindest wird Tubman nun mit einem
Kinofilm von Kasi Lemmons ("Talk to Me") geehrt, in dem sie von
Cynthia Erivo ("Widows")
verkörpert wird, die wiederum für ihre Leistung ihre erste OSCAR-Nominierung
erhielt. Generell wurde "Harriet" ziemlich wohlwollend besprochen,
wenn auch vielfach eine ideenarme und sich arg an übliche Biopic-Konventionen
haltende Inszenierung bemängelt wird – zudem lenkten etliche Actionszenen
unnötig von der eigentlichen Thematik und der Hauptfigur ab.
"Gretel &
Hänsel":
Eine gruselige Variante des beliebten Märchens "Hänsel
& Gretel" der Gebrüder Grimm klingt eigentlich nach keiner schlechten
Idee (etwas ähnliches funktionierte schon 1997 mit dem TV-Film
"Schneewittchen" mit Sigourney Weaver ziemlich gut) und die
US-Kritiker haben den Film von Osgood Perkins ("Die Tochter des
Teufels") recht wohlwollend besprochen - das Publikum zeigte allerdings
wenig Interesse daran. Vielleicht läuft es im Ursprungsland des Märchens ja
besser: "Es"-Star Sophia Lillis spielt die übersinnlich begabte
Gretel, die nach dem Tod des Vaters verzweifelt eine Arbeit sucht, um für sich
und ihren kleinen Bruder Hänsel sorgen zu können. Im tiefen Wald haben sie
einige denkwürdige Begegnungen ...
"Scooby! Voll verwedelt":
"Scooby! Voll verwedelt":
In den USA wurde das neue (komplett animierte) Abenteuer des sprechenden Hundes Scooby, seines Herrchens Shaggy und ihrer Freunde wegen Corona direkt fürs Heimkino veröffentlicht, bei uns bekommt er dagegen einen Kinostart. Daß der Erfolg der zwei Live-Action-/Animations-Hybriden aus dem frühen 21. Jahrhundert erreicht wird ("Scooby-Doo" mit Matthew Lillard und Sarah Michelle Gellar kam 2002 auf 1,1 Millionen deutsche Kinogänger, die Fortsetzung zwei Jahre später noch auf gut 430.000) ist allerdings nicht nur pandemie-bedingt unwahrscheinlich. Erzählt wird hier quasi die "Origin"-Story, also wie Shaggy und Scooby sich kennenlernen und erstmals gemeinsam auf übernatürliche Verbrecherjagd gehen.
"Helmut Newton – The Bad and the
Beautiful":
Gero von Boehms Dokumentarfilm widmet sich Leben und Werk
des weltberühmten, vor allem für seine Aufnahmen nackter (oft berühmter) Frauen
bekannten deutschen Photographen, der 2004 verstarb und in diesem Jahr 100
würde.
16. Juli:
"Unhinged – Außer Kontrolle":
"Marie Curie –
Elemente des Lebens":
"Unhinged – Außer Kontrolle":
Russell Crowe spielt im Thriller von Derrick Borte
("Familie Jones") einen psychopathischen Mann, der nach einer
Konfrontation an einer Ampel beginnt, die alleinerziehende Mutter Rachel (Caren
Pistorius, "Slow West") und ihre Familie zu stalken und zu bedrohen. Dem Trailer nach zu
urteilen hatte Crowe wohl großen Spaß an dieser ungezügelten Bösewicht-Rolle.
Es gibt schon einige Filme über die berühmte
polnisch-französische Wissenschaftlerin Marie Curie, die 1903 gemeinsam mit
ihrem Kollegen Henri Becquerel und ihrem Ehemann Pierre Curie für ihre Forschungen
zu Radioaktivität den Nobelpreis für Physik erhielt und 1911 auch noch den
Nobelpreis für Chemie (jeweils als erste Frau) – erst 2016 war Marie Noëlles
"Marie Curie" mit der Polin Karolina Gruszka in der Titelrolle auch
in deutschen Kinos zu sehen. Nun hat sich die iranisch-französische
Filmemacherin Marjane Satrapi ("Persepolis") der Thematik angenommen
und Rosamund Pike ("Barney's
Version") als Titelheldin des Biopics besetzt, die von den Kritikern
viel Lob für ihre Leistung erhielt. Generell fielen die Rezensionen wohlwollend
aus, wenn auch typische Genremängel kritisiert werden. Sam Riley ("Das
finstere Tal") spielt Maries Forscherkollegen und späteren Gatten Pierre,
Anya Taylor-Joy die gemeinsame Tochter Irène.
"Berlin
Alexanderplatz":
Alfred Döblins 1929 veröffentlichter Roman "Berlin
Alexanderplatz" wird zu den wichtigsten und besten Werken der
deutschsprachigen Literatur gezählt und war deshalb zumindest zu meiner Zeit
auch Teil der Schullektüre (keine Ahnung, ob das immer noch so ist). Es gibt
auch schon ein paar Verfilmungen, von denen die bekannteste sicherlich die
gefeierte 14-teilige TV-Miniserie von Rainer Werner Fassbinder ist, die 1980
zur Ausstrahlung kam und mit Stars wie Günter Lamprecht, Hanna Schygulla,
Gottfried John und Barbara Sukowa besetzt war. Das ist auch schon wieder 40
Jahre her, weshalb es eigentlich nicht verwundert, daß jemand die Idee einer
Neuauflage hatte – diesmal fürs Kino. Allerdings handelt es sich beim neuen, im
Wettbewerb der Berlinale konkurrierenden "Berlin Alexanderplatz" um
eine stark modernisierte Version der Geschichte, in der in unserer Gegenwart
der 30-jährige illegal eingereiste Westafrika-Flüchtling Francis (Welket
Bungué) steht, der sich in Berlin ein neues Leben aufbauen will. Regie führt
der deutsch-afghanische Filmemacher Burhan Qurbani ("Wir sind jung. Wir
sind stark.") – Sohn politischer Flüchtlinge –, weitere Hauptrollen
spielen Jella Haase, Joachim Król und Albrecht Schuch. Beim Deutschen Filmpreis gewann "Berlin Alexanderplatz" fünf Lolas.
"Into the Beat – Dein Herz tanzt":
In dem deutschen Jugendfilm geht es um die 14-jährige Katya (Alexandra Pfeifer), Tochter des sie trainierenden und nach dem Tod ihrer Mutter alleinerziehenden Ballett-Stars Victor (Trystan Pütter), die nun selbst ein Stipendium an der New Yorker Ballettschule in Aussicht hat. Doch dann lernt Katya den Streetdancer Marlon (Yalany Marschner) kennen und verliebt sich nicht nur in ihn, sondern auch in seine Art zu tanzen ...
"Waves":
Das hochgelobte romantische Independent-Trauerdrama von Trey
Edward Shults ("It Comes at Night") erzählt vom erfolgreichen
afroamerikanischen Highschool-Sportler Tyler (Kelvin Harrison Jr., "Mudbound"), dessen
Leben auseinanderzubrechen droht, als er eine Verletzung aufgrund des
Leistungsdrucks nicht operieren läßt, sondern mit Schmerzmitteln überspielt.
Dann wird auch noch seine Freundin Alexis (Alexa Demie, "Mid90s") schwanger und die
beiden sind sich uneinig, wie mit der Schwangerschaft umzugehen ist …
"Sibyl – Therapie
zwecklos":
In der schwarzhumorigen französischen Tragikomödie von
Justine Triet ("Victoria – Männer & andere Mißgeschicke")
verkörpert Virginie Efira ("Birnenkuchen mit Lavendel") die titelgebende
Psychotherapeutin, die ihrem Beruf allerdings nur noch wenig abgewinnen kann.
Als sie die Schauspielerin Margot (Adèle Exarchopoulos, "Blau ist eine
warme Farbe") als neue Patientin bekommt, ist sie von deren
ereignisreichem Leben so fasziniert, daß sie sich davon inspiriert fühlt, sich
ihrer wahren Leidenschaft zu widmen: dem Schreiben. Dabei bemerkt sie nicht,
daß ihr Interesse an Margot sich zu einer regelrechten Obsession ausweitet … In
weiteren Rollen agieren Sandra Hüller ("Toni
Erdmann") und Gaspard Ulliel ("Hannibal
Rising").
"After Midnight":
In dem Independent-Mystery-Thriller von Jeremy Gardner und
Christian Stella spielt Gardner Hank, dessen Freundin Abby (Brea Grant) eines
Tages verschwindet und nur eine rätselhafte Notiz zurückläßt. Während Hank
versucht herauszufinden, was passiert ist, wird er von einer furchteinflößend
klingenden Kreatur aus dem nahen Wald heimgesucht, die nachts in sein Haus
eindringen will – hat sie etwas mit Abbys Verschwinden zu tun? Die Kritiker
sind von dem rätselhaften, einfallsreichen und tragikomischen Genremix aus dem
Horror-/Mystery-Umfeld sehr angetan, Anhänger konventioneller
Mainstream-Horrorkost sollten sich einen Kinobesuch allerdings genau überlegen.
"Wim Wenders – Desperado":
Das Regie-Duo Eric Friedler und Andreas Frege zeichnet in dieser Dokumentation ein Portrait des wichtigen deutschen Filmemachers Wim Wenders ("Der Himmel über Berlin"), das neben Gesprächen mit Wenders unveröffentlichte Archivaufnahmen, Interviews mit Weggefährten aus Deutschland und Hollywood sowie Besuche früherer Drehorte umfaßt.
"Wim Wenders – Desperado":
Das Regie-Duo Eric Friedler und Andreas Frege zeichnet in dieser Dokumentation ein Portrait des wichtigen deutschen Filmemachers Wim Wenders ("Der Himmel über Berlin"), das neben Gesprächen mit Wenders unveröffentlichte Archivaufnahmen, Interviews mit Weggefährten aus Deutschland und Hollywood sowie Besuche früherer Drehorte umfaßt.
23. Juli:
"Out of Play – Der Weg zurück:"
"Out of Play – Der Weg zurück:"
Nach seinem Abschied vom Superhelden-Dasein als Batman
hat sich Ben Affleck wieder mit Regisseur Gavin O'Connor zusammengetan, mit dem
er bereits 2016 beim Actionthriller "The Accountant"
zusammenarbeitete (zu dem übrigens eine Fortsetzung geplant ist). In "The
Way Back" spielt Affleck das frühere Basketball-Supertalent Jack
Cunningham, dessen Karriere endete, bevor sie richtig begann. 20 Jahre später
ist Jack ein Alkoholiker mit gescheiterter Ehe, als er überraschend das Angebot
erhält, Trainer der Basketball-Mannschaft seines früheren Colleges zu werden.
Zögernd sagt er zu und zunächst läuft es richtig gut – aber reicht die neue
Aufgabe wirklich aus, um Jack ein neues, besseres Leben zu ermöglichen? In den USA gab es starke Kritiken für den Film und Affleck gilt als gar als Anwärter auf eine OSCAR-Nominierung.
"The Vigil – Die Totenwache":
Der positiv besprochene Horrorfilm von Kino-Debütant Keith Thomas beruht auf einer jüdischen Legende und erzählt von dem nach dem Tod seines Bruders an seinem Glauben zweifelnden New Yorker Juden Yavoc (Dave Davis), welcher vor allem aus finanziellen Gründen das Angebot seines Rabbis annimmt, die traditionelle Totenwache für einen Verstorbenen zu übernehmen. Keine gute Idee, denn im Haus des Toten geht der böswillige jüdische Totengeist Mazik um ...
"Edison – Ein Leben voller Licht":
"The Vigil – Die Totenwache":
Der positiv besprochene Horrorfilm von Kino-Debütant Keith Thomas beruht auf einer jüdischen Legende und erzählt von dem nach dem Tod seines Bruders an seinem Glauben zweifelnden New Yorker Juden Yavoc (Dave Davis), welcher vor allem aus finanziellen Gründen das Angebot seines Rabbis annimmt, die traditionelle Totenwache für einen Verstorbenen zu übernehmen. Keine gute Idee, denn im Haus des Toten geht der böswillige jüdische Totengeist Mazik um ...
"Edison – Ein Leben voller Licht":
Wenn ein Film erst fast drei Jahre nach seiner Weltpremiere
regulär in die Kinos kommt, ist das selten ein gutes Zeichen (und hat hier auch
nichts mit Corona zu tun). Doch zumindest ist es in diesem Fall ein Beleg für
das ernsthafte Bemühen, sich die Kritik nach der mißlungenen Premiere in
Toronto zu Herzen zu nehmen, denn Regisseur Alfonso Gomez-Rejon ("Ich und
Earl und das Mädchen") konnte Produzent Martin Scorsese zu umfangreichen
Nachdrehs und einem komplett neuen Schnitt seines Historien-Dramas überreden.
In kommerzieller Hinsicht dürfte sich das nicht unbedingt rentiert haben, denn
auch die Neufassung floppte in den US-Kinos – immerhin fielen die Kritiken nun
aber deutlich besser aus (bewegen sich allerdings immer noch nur im leicht positiven
Bereich). Gezeigt wird der "Stromkrieg" der beiden Visionäre Thomas
Edison (Benedict Cumberbatch) und George Westinghouse (Michael Shannon, "Shape of Water") Ende
des 19. Jahrhunderts, das erbitterte Rennen um das ideale
Elektrizitätssystem für die USA (Edison warb für Gleichspannung und Westinghouse
für Wechselspannung). In weiteren Rollen agieren Nicholas Hoult (als Nicola
Tesla), Tom "Spider-Man" Holland, Katherine Waterston
("Phantastische Tierwesen") und Matthew Macfadyen ("Stolz und Vorurteil").
30. Juli:
"The King of Staten Island":
Nach großen Hits wie "Beim ersten Mal" oder
"Dating Queen" wurde es in den letzten Jahren ruhiger um den
Comedy-Filmemacher Judd Apatow – auch, weil er sich zwischenzeitlich mehr auf
Serien ("Girls", "Love") konzentrierte. Mit "The King
of Staten Island" dürfte er zumindest in kommerzieller Hinsicht kein
riesiges Comeback feiern, dafür dürfte das Quasi-Biopic eines in den USA bekannten Stand-Up-Comedians thematisch doch zu speziell sein. "Saturday
Night Live"-Castmitglied Pete Davidson spielt Scott Ready, der
auf Davidsons eigenem Leben beruht (er war auch am Drehbuch beteiligt), und
zeigt, wie er ausgehend von einem traumatischen Erlebnis (sein Vater starb als
Feuerwehrmann bei 9/11) zum Comedian wurde. Die OSCAR-Gewinnerin Marisa
Tomei ("Crazy, Stupid, Love.") spielt Scotts Mutter.
"Der verlorene Prinz und das Reich der Träume":
Das neue Werk des "The Artist"-Regisseurs Michel Hazanavicius ist ein familienfreundlicher Abenteuerfilm über die 8-jährige Sofia (Keyla Fala), die von ihrem alleinerziehenden Vater Djibi (Omar Sy, "Ziemlich beste Freunde") aufgezogen wird. Der erzählt ihr abendlich phantasievolle Einschlaf-Geschichten, in denen Sofia stets die heldenhafte Prinzessin ist und ihr Vater der Prinz. Als Sofia jedoch erwachsener wird, verlieren Djibis Geschichten ihren Reiz für sie, und so muß der Prinz um seinen Platz darin kämpfen ... In Frankreich brachte es der Film kurz vor Corona immerhin auf 900.000 Kinogänger.
6. August:
"Irresistible – Unwiderstehlich":
Gerade in der Trump-Ära vermissen viele Menschen (mich
eingeschlossen) noch immer ihre Dosis "The Daily Show with Jon
Stewart", in der Stewart und sein Team auf ebenso bissige wie witzige Art
und Weise über viele Jahre hinweg die aktuelle Politik aufs Korn nahmen (die
Show gibt es immer noch und wird nun von Trevor Noah moderiert, aber Stewart
bleibt unerreicht). Der wollte irgendwann aber doch einmal etwas Neues wagen und
gab u.a. im Jahr 2014 mit dem positiv rezensierten, jedoch kommerziell gefloppten
Politdrama "Rosewater" sein Regiedebüt. Sechs Jahre später folgt mit
der politischen Komödie "Irresistible" Stewarts zweite Regiearbeit:
Steve Carell ("Date Night") spielt den demokratischen Wahlkampfstrategen Gary, welcher dem
Marine-Veteranen Col. Jack Hastings (Chris Cooper, "Die Muppets") in einer Kleinstadt in der Republikaner-Hochburg Wisconsin zum Sieg bei der
Bürgermeisterwahl
verhelfen will. Doch die Republikaner riechen den symbolträchtigen Braten
und entsenden mit Faith Brewster (Rose Byrne, "Bad Neighbors") eine ihrer besten Leute, die zudem
Garys Erzrivalin ist. Leider fielen die US-Kritiken arg mittelmäßig aus.
"Max und die Wilde
7":
"Body Cam – Unsichtbares Grauen":
Der Familienfilm nach einer Kinderbuch-Reihe von
Lisa-Marie Dickreiter und Winfried Oelsner erzählt vom 9-jähirgen Max (Jona
Eisenblätter), der mit seiner als Altenpflegerin tätigen Mutter (Alwara Höfels)
in die Ritterburg Geroldseck zieht, die nun ein Altenheim beherbergt. Max hat an der Schule
Eingewöhnungsprobleme, doch dafür kommt er mit einigen Altenheimbewohnern wie
dem früheren Fußball-Trainer Horst (Thomas Thieme) oder der Schauspielerin Vera
(Uschi Glas) deutlich besser aus, die sich selbst (nach der Nummer des Tisches,
an dem sie immer sitzen) als "Wilde 7" bezeichnen. Als ein Dieb in
der Burg umgeht und Max' Mutter verdächtigt wird, wollen Max und seine betagten
neuen Freunde den wahren Täter finden.
"Body Cam – Unsichtbares Grauen":
Während ich diese Kinovorschau schreibe, protestiert und
demonstriert gefühlt die halbe Welt gegen Polizeigewalt vor allem, aber
keineswegs nur in den USA – der US-Horrorthriller "Body Cam" von
Malik Vitthal wirkt von der Prämisse her wie der Film zum Thema, wenn auch mit
einem übernatürlichen Twist. Hier sterben nämlich nach und nach Polizisten auf
unerklärliche Art und Weise – scheinbar rächt ein Geist den Tod eines afroamerikanischen
Jugendlichen durch Polizeigewalt und dessen anschließende Vertuschung. Die schwarze Polizistin Renee (Mary J. Blige, "Rock of Ages") will der Sache auf den Grund
gehen. In den USA wurde "Body Cam" während der Corona-Pandemie
digital veröffentlicht; die Kritiken fielen mittelprächtig aus, wobei die
Atmosphäre gelobt, aber das verschenkte Potential der Prämisse
bemängelt wird.
"The Song of Names":
In der kanadischen Bestseller-Verfilmung von François Girard ("Silk") verkörpert Tim Roth den Mittfünfziger Martin, der während des Zweiten Weltkriegs in London aufwuchs, wo seine Familie den gleichaltrigen polnischen Flüchtling Dovidl adoptierte. Martin freundete sich schnell mit seinem neuen Bruder, einem Geigen-Wunderkind mit ganz eigenem Stil, an - der aber Jahre später kurz vor seinem ersten Konzert spurlos verschwand. Jahrzehnte später trifft Martin auf einen jungen Violinisten, dessen Art zu Musizieren ihn vermuten läßt, daß er bei Dovidl gelernt haben muß. Daraufhin macht sich Martin (erneut) auf die Suche nach dem verlorenen Bruder ... "The Song of Names" erhielt durchschnittliche Kritiken, gewann aber in Kanada einige Preise und ist mit Clive Owen, Catherine McCormack ("Braveheart") und Saul Rubinek auch in den weiteren Rollen namhaft besetzt.
"The Song of Names":
In der kanadischen Bestseller-Verfilmung von François Girard ("Silk") verkörpert Tim Roth den Mittfünfziger Martin, der während des Zweiten Weltkriegs in London aufwuchs, wo seine Familie den gleichaltrigen polnischen Flüchtling Dovidl adoptierte. Martin freundete sich schnell mit seinem neuen Bruder, einem Geigen-Wunderkind mit ganz eigenem Stil, an - der aber Jahre später kurz vor seinem ersten Konzert spurlos verschwand. Jahrzehnte später trifft Martin auf einen jungen Violinisten, dessen Art zu Musizieren ihn vermuten läßt, daß er bei Dovidl gelernt haben muß. Daraufhin macht sich Martin (erneut) auf die Suche nach dem verlorenen Bruder ... "The Song of Names" erhielt durchschnittliche Kritiken, gewann aber in Kanada einige Preise und ist mit Clive Owen, Catherine McCormack ("Braveheart") und Saul Rubinek auch in den weiteren Rollen namhaft besetzt.
13./14. August:
"The Witch Next Door":
In den USA war der Horrorfilm der Pierce-Brüder ("Deadheads") unter dem Originaltitel "The Wretched" sowas wie der Corona-König: Als einziger ansatzweise prestigeträchtiger Neustart während der ersten Hauptphase der Pandemie belegte er wochenlang Platz 1 in den äußerst überschaubaren Kinocharts. Ein Gesamteinspielergebnis von knapp $2 Mio. klingt zwar nicht toll und ist es selbstverständlich auch nicht, aber angesichts der Umstände kann der Indie-Horrorstreifen das durchaus als Erfolg verbuchen, zumal auf diese Weise auch internationales Interesse an dem Low Budget-Film ($66.000) geweckt wurde. Worum geht's? Das rebellische Scheidungskind Ben wird über den Sommer zu seinem Vater in eine verschlafene Küstenstadt geschickt. Sonderlich wohl fühlt der Teenager sich dort nicht, doch es wird noch schlimmer, als Ben bemerkt, daß in der Nachbarschaft eine böse, kinderfressende Hexe ihr Unwesen treibt, die mit ihrer Magie dafür sorgt, daß die Eltern der Opfer ihre Kinder komplett vergessen ... Die US-Kritiken fielen recht wohlwollend aus.
"I Still Believe":
"The Witch Next Door":
In den USA war der Horrorfilm der Pierce-Brüder ("Deadheads") unter dem Originaltitel "The Wretched" sowas wie der Corona-König: Als einziger ansatzweise prestigeträchtiger Neustart während der ersten Hauptphase der Pandemie belegte er wochenlang Platz 1 in den äußerst überschaubaren Kinocharts. Ein Gesamteinspielergebnis von knapp $2 Mio. klingt zwar nicht toll und ist es selbstverständlich auch nicht, aber angesichts der Umstände kann der Indie-Horrorstreifen das durchaus als Erfolg verbuchen, zumal auf diese Weise auch internationales Interesse an dem Low Budget-Film ($66.000) geweckt wurde. Worum geht's? Das rebellische Scheidungskind Ben wird über den Sommer zu seinem Vater in eine verschlafene Küstenstadt geschickt. Sonderlich wohl fühlt der Teenager sich dort nicht, doch es wird noch schlimmer, als Ben bemerkt, daß in der Nachbarschaft eine böse, kinderfressende Hexe ihr Unwesen treibt, die mit ihrer Magie dafür sorgt, daß die Eltern der Opfer ihre Kinder komplett vergessen ... Die US-Kritiken fielen recht wohlwollend aus.
"I Still Believe":
Die
meisten betont auf ein gläubiges christliches Publikum
zielenden US-Filme schaffen es nicht, aus ihrer enggesteckten Zielgruppe
auszubrechen, was auch an der oft überschaubaren Qualität der
entsprechenden
Produktionen liegt (die es hierzulande fast nie ins Kino schaffen). Eine
der
wenigen Ausnahmen in den letzten Jahren war in den USA das
romantisch-tragische
Musiker-Biopic "I Still Believe" von den Erwin Brothers (die bereits mit
"I Can Only Imagine" einen christlichen Hit
verantworteten), das ordentliche Kritiken einheimste, aber unglücklich
zu Beginn der Corona-Pandemie veröffentlicht wurde und deshalb
eigentlich nur eine Woche hatte, bevor die meisten Kinos schließen
mußten (in
dieser Woche reichte es immerhin für Platz 3). "Riverdale"-Star K. J.
Apa spielt den christlichen Musiker Jeremy Camp, dessen Glaube ihm
angesichts der Krebserkrankung seiner Frau Melissa (Britt Robertson, "A
World Beyond") hilft.
"Wege des Lebens – The Roads Not Taken":
Sally Potters ("The Party") Drama schildert einen
chaotischen Tag im Leben von Leo (Javier Bardem, "mother!") und seiner Tochter Molly (Elle
Fanning, "The Neon Demon") in New York. Leo leidet
unter Demenz und hat Halluzinationen von den verschiedensten Leben, die er mit
anderen Entscheidungen hätte führen können – Molly versucht, damit irgendwie
klarzukommen, zumal sie selbst vor wichtigen Entscheidungen steht.
"Inception" (Wiederaufführung):
Nachdem Christopher Nolans neuer Spionage-Thriller "Tenet" von diesem Startplatz um zwei Wochen nach hinten verschoben wurde, wird hier (und zwar fast weltweit) stattdessen Nolans futuristischer Traumdiebe-Hit "Inception" wiederaufgeführt – was (unbestätigte) Spekulationen anheizt, es könnte sich bei "Tenet" um eine Fortsetzung von "Inception" oder zumindest um eine Geschichte handeln, die im gleichen Filmuniversum spielt.
"Inception" (Wiederaufführung):
Nachdem Christopher Nolans neuer Spionage-Thriller "Tenet" von diesem Startplatz um zwei Wochen nach hinten verschoben wurde, wird hier (und zwar fast weltweit) stattdessen Nolans futuristischer Traumdiebe-Hit "Inception" wiederaufgeführt – was (unbestätigte) Spekulationen anheizt, es könnte sich bei "Tenet" um eine Fortsetzung von "Inception" oder zumindest um eine Geschichte handeln, die im gleichen Filmuniversum spielt.
20. August:
"Tesla":
In Michael Almereydas ("Anarchie") ungewöhnlichem Biopic spielt Ethan Hawke den Erfinder Nikola Tesla, dessen Leben vom ewigen Wettstreit mit Thomas Edison (Kyle MacLachlan) geprägt wird. Das klingt erstmal nicht sonderlich originell, aber daß ein Kritiker den Film als unwahrscheinliche Mischung aus dem Arthouse-Filmemacher Derek Jarman ("Caravaggio"), dem britischen Schriftsteller Henry James ("The Turn of the Screw") und der kultigen Sketch-Serie "Drunk History" bezeichnet, läßt auf ein doch eher unkonventionelles Kinoerlebnis hoffen. Die ersten Vorab-Kritiken sind jeweils positiv ausgefallen.
"Exil":
Der einst aus dem Kosovo eingewanderte Pharmaingenieur Xhafer (Mišel
Matičević, "Wir waren Könige") glaubt, daß er von den Kollegen wegen seiner Herkunft gemobbt
wird. Seine deutsche Frau Nora (Sandra Hüller, "Toni Erdmann") findet
zunächst, daß Xhafer überempfindlich reagiert, doch als es zu weiteren
unerfreulichen Vorfällen kommt, fühlt Xhafer sich bestätigt, wird immer
paranoider und glaubt fortan, überall fremdenfeindliches Verhalten ihm
gegenüber zu erkennen. Visar Morinas im Rahmen der Berlinale vorgestelltes und dort auch
von der internationalen Presse überwiegend positiv aufgenommenes Paranoia-Thrillerdrama
"Exil" baut auf dieser sich auf den Zuschauer übertragenden
Unsicherheit auf, ob Xhafer wirklich diskriminiert wird oder ob er sich vieles
davon nur einbildet – wobei einige Kritiker aber bemängeln, daß die Wahrheit für
aufmerksame Zuschauer recht früh erkennbar sei.
"Schlingensief –
In das Schweigen hineinschreien":
Bettina Böhler widmet dem exzentrischen, aber prägenden
deutschen Filmemacher Christoph Schlingensief anläßlich seines 10. Todestages
einen Dokumentarfilm, der sich sowohl mit dem Menschen als auch dem Künstler
Schlingensief auseinandersetzt. Es handelt sich um das Solo-Regiedebüt der
routinierten Cutterin Böhler (zuvor war sie bereits an der Regie der Doku
"Auf der Suche nach Ingmar Bergman" beteiligt).
26./27. August:
"Tenet":
Eigentlich sollte es der Höhepunkt der kassenträchtigen
Summer Season werden, nun wird es (hoffentlich) der arg verspätete Beginn und
gleichzeitig der große Hoffnungsträger des Kinos: Sofern der Start nicht doch
noch verschoben wird, soll Christopher Nolans neuer, bildgewaltiger SF-Thriller
der Film sein, der die Zuschauermassen wieder in die monatelang geschlossenen
Kinos lockt. Die Story wird weitestgehend geheimgehalten, aber ausgehend von
den Trailern ist es wohl eine Art verwinkelter, futuristischer
Spionage-Thriller, in dem "BlacKkKlansman"-Star John David Washington
den Dritten Weltkrieg verhindern soll und Zeitreisen eine Rolle spielen. Klingt
also nach einer Mischung aus "Interstellar" und "Inception"
und ist mit Robert Pattinson, Elizabeth Debicki ("Widows"), Kenneth Branagh, Michael
Caine, Clémence Poésy und Aaron Taylor-Johnson gewohnt prominent besetzt.
"Die
Blechtrommel" (31.8.):
Zum 40-jährigen Jubiläum des Auslands-OSCAR-Gewinns bringt
Regisseur Volker Schlöndorff seine gefeierte Günter Grass-Adaption "Die
Blechtrommel" über die Erlebnisse des jungen Oskar Matzerath (David
Bennent), der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als 3-Jähriger
beschließt, nicht weiter zu wachsen, in restaurierter Form noch einmal ins
Kino.
Damit ist meine Sommervorschau am Ende angelangt, der erste Teil meiner Herbstvorschau dürfte irgendwann im August folgen – positiver Verlauf der Corona-Krise vorausgesetzt ...
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