Empfohlener Beitrag

In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Mittwoch, 3. Juni 2015

SAN ANDREAS (3D, 2015)

Regie: Brad Peyton, Drehbuch: Carlton Cuse, Musik: Andrew Lockington
Darsteller: Dwayne Johnson, Carla Gugino, Alexandra Daddario, Paul Giamatti, Ioan Gruffudd, Hugo Johnstone-Burt, Art Parkinson, Archie Panjabi, Colton Haynes, Kylie Minogue, Will Yun Lee
San Andreas
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 49% (5,2); weltweites Einspielergebnis: $474,6 Mio.
FSK: 12, Dauer: 115 Minuten.

Als infolge eines gewaltigen Erdbebens die Hoover-Talsperre zwischen Nevada und Arizona bricht und zahlreiche Menschen in den Tod reißt, ist das eine Katastrophe. Was aber niemand außer dem Seismologen Prof. Lawrence Hayes (Paul Giamatti, "Barney's Version") und seinem Assistenten Dr. Kim Park (Will Yun Lee, "Wolverine – Weg des Kriegers") – die seit langem an einem Verfahren zur Vorhersage von Erdbeben tüfteln – ahnt: Das war nur der Anfang! Entlang der durch ganz Kalifornien (unter weiter) führenden San Andreas-Verwerfung gibt es unzählige Nachbeben, die den gesamten Bundesstaat verwüsten und in Chaos stürzen. Der erfahrene Hubschrauber-Rettungspilot Ray Gaines (Dwayne Johnson, "Hercules") befindet sich gerade auf dem Weg nach San Francisco – die vom ersten Beben am stärksten getroffene Großstadt –, als er einen telefonischen Hilferuf seiner getrennt von ihm lebenden Frau Emma (Carla Gugino, "Sin City") erhält, die sich gerade in einem Restaurant auf der obersten Etage eines Hochhauses in Los Angeles aufhält, als die Stadt ebenfalls von einem Beben getroffen wird. Doch nicht allein Emma muß Ray retten, auch die gemeinsame Tochter Blake (Alexandra Daddario, "Percy Jackson"), die in San Francisco ihr Studium beginnen will, benötigt dringend Hilfe …

Dienstag, 2. Juni 2015

Neues aus Hollywood (22/2015)

In der Memorial Day-Woche hat sich in und um Hollywood nicht allzu viel getan, doch zwei vielversprechende Meldungen konnte ich immerhin herauspicken:

  • Der ebenso humorvolle wie actionreiche "Tom Cruise stirbt via Zeitschleife unzählige grausame Tode"-Science Fiction-Film "Edge of Tomorrow" zählt zu den beliebtesten und auch bei den Kritikern anerkanntesten Großproduktionen des Jahres 2014. Die Einspielergebnisse konnten mit der generellen Beliebtheit allerdings nicht so ganz Schritt halten – mit einem weltweiten Einspielergebnis von $370 Mio. bei einem Budget von knapp $180 Mio. war "Edge of Tomorrow" kein Flop, aber auch nicht wirklich ein Moneymaker für das produzierende Studio Warner Bros. (als Faustregel gilt, daß ein Film seine Produktionskosten an den Kinokassen verdoppeln muß, um nach Abzug aller begleitenden Kosten, etwa für das Marketing, profitabel zu sein). Dennoch tun sich Hauptdarsteller Tom Cruise und Regisseur Doug Liman für einen weiteren Film zusammen: "Mena" soll ein satirischer Thriller im Spionagemilieu werden, in dem Cruise den (real existierenden) Piloten Barry Seal spielt, der in den 1970er und 1980er Jahren gleichzeitig als CIA-Agent und als Drogenschmuggler zwischen den USA und Mittel- und Südamerika arbeitete. Mit diesem gefährlichen doppelten Spiel verdiente Seal vorübergehend ein Vermögen, bevor er schließlich aufflog. Kuriosum am Rande: Damit wird Cruise wieder einmal eine Rolle spielen, die in der Buchvorlage (wie bei "Jack Reacher", wo die Romanfigur als wahrer Hüne beschrieben wird ...) oder in der Realität ganz anders aussah, denn der echte Barry Seal wog weit über 100 Kilo. Das Drehbuch schrieb Newcomer Gary Spinelli, in weiteren Rollen werden Domhnall Gleeson ("Ex Machina") sowie die TV-Serien-Darsteller Jesse Plemons ("Breaking Bad"), Jayma Mays ("Glee"), Benito Martinez ("The Shield") und Connor Trinneer ("Enterprise", als George W. Bush!) zu sehen sein. Die Dreharbeiten haben bereits begonnen, in Deutschland soll "Mena" am 5. Januar 2017 in die Kinos kommen.

  • Noch beliebter als "Edge of Tomorrow" – und zudem ein weltweiter Blockbuster – war Marvels Weltraum-Abenteuer "Guardians of the Galaxy". Ehe sich dessen Regisseur und Drehbuch-Autor James Gunn an die für Sommer 2017 vorgesehene Fortsetzung macht, schiebt er ein kleines Independent-Projekt ein. Wobei Gunn genaugenommen "nur" das Drehbuch zu dem Horrorfilm "The Belko Experiment" geschrieben hat und zudem als Produzent fungiert; die Regie überläßt er dem australischen "Wolf Creek"-Macher Greg McLean. Die Prämisse des Films klingt bereits nach einem jener typischen Genrestoffe, für die Gunn schon vor seinem Mainstream-Durchbruch bekannt war: Als 83 überwiegend amerikanische Arbeiter in Sao Paolo wie jeden Tag zu ihrem Job antreten, werden sie darüber informiert, daß die Arbeit ausfällt – das ist jedoch bei weitem keine so erfreuliche Nachricht wie man denken würde. Denn das Gebäude wurde von außen komplett abgeriegelt und die 83 Männer und Frauen werden angewiesen, sich gegenseitig zu töten! Eine klassische "Battle Royale"-Konstellation also, nur mit Erwachsenen (selbstredend kann man auch Vergleiche zu "Die Tribute von Panem" ziehen, aber ich gehe davon aus, daß "The Belko Experiment" stilistisch und in Sachen Blutrünstigkeit eher in die Richtung des japanischen Kultfilms gehen wird). Bei der Besetzung fehlt ein echter Star, dafür gibt es eine ganze Reihe talentierter Mimen aus der zweiten Reihe; eine weise Entscheidung, denn solche Filme leben ganz erheblich davon, daß man die Reihenfolge der Getöteten nicht bereits anhand der Bekanntheit der Darsteller vorhersagen kann. Die bekanntesten Namen unter den Kombattanten sind Gunns "Maskottchen" Michael Rooker (der in so gut wie jedem Gunn-Projekt mitspielt, etwa als außerirdischer Kopfgeldjäger Yondu in "Guardians of the Galaxy" oder als Schurke in "Super") als Leiter der Instandhaltung des Gebäudes und John C. McGinley ("Platoon", TV-Serie "Scrubs") als Manager. Dazu gesellen sich Tony Goldwyn (TV-Serie "Scandal") als leitender Manager der Niederlassung und Melonie Diaz ("Fruitvale Station"), deren Figur Dany sich einen denkbar ungünstigen ersten Arbeitstag ausgesucht hat, sowie in weiteren Rollen Owain Yeoman (TV-Serie "The Mentalist"), Rusty Schwimmer ("Der Informant!"), David Dastmalchian ("Prisoners"), Sarah Wright Olsen ("Mädelsabend"), John Gallagher Jr. ("Whatever Works") und James Gunns Bruder Sean Gunn (TV-Serie "Gilmore Girls"). Die Dreharbeiten beginnen heute in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá, womit ein Kinostart vielleicht noch im Frühjahr 2016 vorstellbar ist.

Quellen:

Samstag, 30. Mai 2015

Samstags-Update (22/2015)

In der Woche nach Cannes gab es einige Änderungen im deutschen Kinostartplan. So erhielt der Cannes-Wettbewerbsbeitrag "Das Märchen der Märchen" mit Salma Hayek einen Termin Ende August, während das Thriller-Drama "True Story" mit Jonah Hill und James Franco um einige Wochen auf Anfang August vorverlegt wurde. Länger warten müssen wir dagegen auf das chilenische Religionsdrama "The Club" (Oktober) und den dänischen Thriller "Erlösung", der gleich um ein ganzes Jahr verschoben wurde:


Box Office News:
Laut den Berechnungen von InsideKino zeichnet sich in den deutschen Kinocharts an diesem Wochenende ein Zweikampf um die Spitze zwischen Titelverteidiger "Pitch Perfect 2" und dem Neustart "San Andreas" ab. Beide Filme werden vermutlich unter der 200.000 Zuschauer-Marke bleiben, was für den Katastrophenfilm mit Dwayne Johnson einen (qualitativ angemessenen) eher mittelmäßigen Start bedeutet. Wie in den beiden Vorwochen bleiben "Ostwind 2" und "Mad Max: Fury Road" dicht beisammen und ringen dieses Mal um den dritten Platz, falls sich nicht doch noch der zweite Neustart der Woche vorbei- oder dazwischenschiebt. Doch aktuell sieht es so aus, als würde Gil Kenans "Poltergeist"-Remake nur knapp sechsstellig eröffnen. Gut kommt dagegen die Kochkomödie "Kiss the Cook" von und mit "Iron Man"-Regisseur Jon Favreau aus den Blöcken, die auch dank Stars wie Robert Downey Jr., Scarlett Johansson und Dustin Hoffman in Nebenrollen bis zu 50.000 Besucher zählen wird – vermutlich überwiegend in Arthouse-Kinos.
In den USA sieht es für "San Andreas" deutlich besser aus als in Deutschland, denn mit vermutlich etwa $45 Mio. am Startwochenende werden die Vorhersagen der Branchenexperten recht deutlich übertroffen; außerdem feiert Dwayne Johnson den erfolgreichsten Start eines Films, in dem er eindeutiger Hauptdarsteller ist (anders als in den "Fast & Furious"-Teilen, in denen er als Teil eines großen Ensembles mitwirkt). Platz 2 sichert sich der Familien-SF-Film "A World Beyond", der nach seinem einigermaßen ordentlichen Start am langen Memorial Day-Wochenende doch ziemlich einbricht und auf nur noch $15 Mio. kommen sollte. Dicht dahinter dürfte "Pitch Perfect 2" folgen, wohingegen der zweite größere Neustart der Woche, Cameron Crowes miserabel rezensierte romantische Komödie "Aloha" mit Bradley Cooper, Rachel McAdams und Emma Stone, mit knapp über $10 Mio. vermutlich noch hinter "Mad Max: Fury Road" und eventuell auch "Avengers: Age of Ultron" auf dem fünften oder sechsten Rang ins Ziel kommen wird.

Quellen:

Donnerstag, 28. Mai 2015

KINOVORSCHAU SOMMER 2015 (Teil 2)

Letztes Update vom 25. Juli: Cameron Crowes Komödie "Aloha" mit Bradley Cooper und Emma Stone wurde kurzfristig um zwei Wochen auf den 6. August vorverlegt.

Auf Teil 1 meiner großen Kinovorschau für den Sommer 2015 folgt, welch Überraschung, Teil 2. Mit Fortsetzungen, Animationsfilmen, Dramen, genau einem Western, Komödien, Horrorfilmen und selbstverständlich: Superhelden!

2. Juli:
"Minions" (3D):
Die (gar nicht mal so) heimlichen Stars der beiden populären "Ich – Einfach unverbesserlich"-Animationsfilme waren die kleinen Helferlein des Möchtegern-Oberbösewichts Gru: die Minions. Und die bekommen nun einen eigenen Film, der ihre Vorgeschichte erzählt. Denn bereits lange vor Gru haben die Minions zerstörerischen Herren wie Dschingis Khan und Dracula gedient, ehe sie einen weniger brutalen Neuanfang in der Antarktis versuchten – wo sie sich aber tödlich langweilten und sich deshalb in den 1960er Jahren auf die Suche nach einem neuen Meister machten …

Nachdem die ersten beiden "Insidious"-Gruselfilme von James Wan sehr erfolgreich waren, sieht die Konstellation beim dritten Film etwas anders aus: "Chapter 3" ist – wie der deutsche Untertitel bereits erahnen läßt – ein Prequel, das die Vorgeschichte des Mediums Elise (Lin Shaye) und ihrer beiden "Geisterjäger"-Helfer Tucker und Specs erzählt. James Wan ist nach seinem gelungenen Wechsel zum "Fast & Furious"-Franchise nur noch als Produzent beteiligt; die kreative Führung übernimmt sein langjähriger Partner (seit ihrem Durchbruch mit "Saw") Leigh Whannell, der als Regisseur, Drehbuch-Autor und (als Specs) einer der Hauptdarsteller fungiert.

"Men & Chicken":
Der dänische Filmemacher Anders Thomas Jensen, der sich nach seinem gefeierten und vor rabenschwarzem Humor triefenden Regiedebüt mit "Adams Äpfel" im Jahr 2005 vorwiegend auf das Schreiben von Drehbüchern konzentrierte (u.a. für Susanne Biers OSCAR-Gewinner "In einer besseren Welt" und Kristian Levrings Western "The Salvation"), kehrt auf den Regiestuhl zurück mit dieser wiederum sehr schwarzhumorigen Tragikomödie. Mads Mikkelsen ("Casino Royale") und der Schwede David Dencik ("Dame, König, As, Spion") spielen zwei ungleiche Brüder – Gabriel (Dencik) ist ein unauffälliger Philosophie-Professor, Elias ein ausschweifender Frauenheld. Trotz ihrer denkbar verschiedenen Lebenswege müssen sie sich zusammenraufen, als sie nach dem Tod ihres Vaters erfahren, daß sie adoptiert wurden. Und so machen sie sich auf die abenteuerliche Suche nach ihrem biologischen Vater ...

"Ich seh, ich seh":
In dem psychologischen Arthouse-Horrorfilm des österreichischen Regieduos Veronika Franz (Autorin von Ulrich Seidls "Paradies"-Trilogie) und Severin Fiala erleben die Zwillinge Lukas und Elias, wie ihre Mutter von einer Schönheitsoperation stark verändert zurückkehrt – nicht nur äußerlich. Sie behauptet, daß sie einfach nur vollkommen geschafft sei von den Strapazen und ihre Ruhe haben wolle – doch die Kinder argwöhnen, daß die Frau gar nicht ihre Mutter sein könnte, sondern eine böswillige Fremde. Also beschließen sie, die Frau auf die Probe zu stellen … Bei den Kritikern kommt "Ich seh, ich seh" überwiegend gut an, allerdings soll der auf mehreren Festivals prämierte Film sowohl psychologisch als auch in der Gewaltdarstellung richtig schwere Kost sein.

9. Juli:
Nachdem sein Comeback nach dem Ausscheiden aus dem Gouverneursamt von Kalifornien bislang nicht so richtig in Fahrt kam, wendet sich Action-Altstar Arnold Schwarzenegger einmal mehr seiner wohl ikonischsten Rolle zu: "Terminator: Genisys" ist dabei ein Reboot, in dem außer Arnie fast alles neu ist. Regie führt Fantasy-Spezialist Alan Taylor ("Thor – The Dark Kingdom", TV-Serie "Game of Thrones"), die Handlung spielt sich sowohl in der Zukunft als auch in der Vergangenheit ab. Jason Clarke ("Planet der Affen: Revolution") verkörpert John Connor, die letzte Hoffnung der Menschheit, im Jahr 2029, Emilia Clarke ("Game of Thrones") seine Mutter Sarah im Jahr 1983 und Jai Courtney ("Das Versprechen eines Lebens") Johns ebenfalls in der Zeit zurückgesandten Freund Kyle Reese. Arnie ist, wie bereits im zweiten und dritten Teil der Reihe, auf der Seite der Guten, da er von den Zukunfts-Rebellen zum Schutz Sarahs umprogrammiert wurde – zu tun bekommt er es mit einem neueren Terminator-Modell, das aussieht wie Lee Byung-hun ("G.I. Joe – Die Abrechnung"). Falls die Einspielergebnisse stimmen, soll "Genisys" den Auftakt einer Trilogie bilden.

Mittwoch, 27. Mai 2015

THE GUEST (2014)

Regie: Adam Wingard, Drehbuch: Simon Barrett, Musik: Steve Moore
Darsteller: Dan Stevens, Maika Monroe, Brendan Meyer, Lance Reddick, Sheila Kelley, Leland Orser, Tabatha Shaun, Chase Williamson, Joel David Moore, Ethan Embry, AJ Bowen
The Guest
(2014) on IMDb Rotten Tomatoes: 92% (7,6); weltweites Einspielergebnis: $2,7 Mio.
FSK: 18, Dauer: 100 Minuten.
Familie Peterson trauert um den ältesten Sohn Caleb, der als US-Soldat im Einsatz getötet wurde. Als einige Zeit später ein gutaussehender junger Mann namens David (Dan Stevens) vor der Tür steht, der erzählt, er habe mit Caleb gedient, sei gut mit ihm befreundet gewesen und habe dem Sterbenden versprochen, sich um seine Familie zu kümmern, bietet ihm Laura (Sheila Kelley, "Tage wie dieser …") sofort an, ein paar Tage zu bleiben und im Zimmer ihres gefallenen Sohnes zu übernachten. Lauras Ehemann Spencer (Leland Orser, "Alien – Die Wiedergeburt") ist von dem eigenmächtigen Angebot zunächst wenig begeistert, lernt David jedoch schnell als angenehmen Saufkumpan zu schätzen. Der jüngste Sohn Luke (Brendan Meyer, Hauptdarsteller der kanadischen Teenie-Sitcom "Mr. Young") himmelt David regelrecht an, nachdem ihm dieser gegen einige Rüpel aus seiner Highschool geholfen hat; lediglich die 20-jährige Tochter Anna (Maika Monroe, "It Follows") bleibt dem geheimnisvollen Fremden gegenüber skeptisch. Dennoch fügt sich der äußerst hilfsbereite David gut in die Familie ein und so werden aus wenigen Tagen Aufenthalt mehrere Wochen, auch Anna kann sich dem Charisma des stets zuvorkommenden David irgendwann nicht mehr verschließen – doch dann hört sie zufällig eine Telefonat Davids mit und beschließt, etwas über dessen Vergangenheit zu recherchieren. Eine folgenschwere Entscheidung, die eine ganze Kette fataler Geschehnisse in Gang setzt …

Dienstag, 26. Mai 2015

Neues aus Hollywood (21/2015) / OSCAR-News

Ehrlich gesagt gab es in der letzten Woche kaum nennenswerte Meldungen über kommende Projekte, weshalb ich einfach das Ende der Filmfestspiele von Cannes als Gelegenheit nutze, um mit einem kurzen Bericht über die dort präsentierten potentiellen OSCAR-Kandidaten zu beginnen:

  • Denn während der Hauptpreis, die begehrte Goldene Palme, an das französische Flüchtlingsdrama "Dheepan" von Jacques Audiard ging, haben sich vor allem drei Werke bereits nachdrücklich für mindestens eine Nebenrolle in der kommenden Awards Season empfohlen: "Carol", "Macbeth" und "Alles steht Kopf". Letzterer wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sogar eine Hauptrolle spielen, allerdings nur in der Animationsfilm-Kategorie – es handelt sich nämlich um das neueste Pixar-Meisterwerk. Und um ein Meisterwerk soll es sich tatsächlich handeln, denn nachdem die letzten Filme der "Toy Story"- und "WALL-E"-Schöpfer nicht mehr ganz so viel Begeisterung hervorriefen ("Cars 2", "Merida"), soll "Alles steht Kopf" von "Die Monster AG"-Regisseur Pete Docter mit seiner originellen und einsichtsreichen Story wieder klar an die alten Stärken anknüpfen. Erzählt wird die Geschichte der jungen Riley, deren Gefühlswelt buchstäblich Kopf steht, als ihre Familie wegen eines neuen Jobs des Vaters umzieht und sie so aus ihrer Heimat und von ihren Freunden weggerissen wird. Und um zu zeigen, was genau sie fühlt, entführt uns "Alles steht Kopf" in Rileys Kopf, wo ihre personalisierten Gefühle wie Freude, Traurigkeit, Wut oder Angst versuchen, mit der Situation klarzukommen. Erfahrungsgemäß ist es durchaus möglich, daß ein Pixar-Film auch in den anderen Kategorien Beachtung findet (speziell beim Drehbuch oder in der Königskategorie "Bester Film", wo es bislang aber noch keinen Sieg gab), bei den Animationsfilmen dürfte "Alles steht Kopf" auf jeden Fall schwer zu schlagen sein.                          Vor allem in den Darstellerkategorien auftrumpfen dürfte derweil Todd Haynes' ("In the Bedroom") elegante Adaption des ungewöhnlichen Liebesromans "Carol" der eigentlichen Krimi-Spezialistin Patricia Highsmith ("Der talentierte Mr. Ripley"), den sie 1952 ob seines für die Zeit brisanten Inhalts unter Pseudonym veröffentlichte. Rooney Mara ("Verblendung") wurde in Cannes bereits mit dem Darstellerpreis geehrt, was insofern bemerkenswert ist, als sie sich damit gegen ihre kongeniale Leinwandpartnerin Cate Blanchett durchsetzen konnte. Beide sollten in der Awards Season eine sehr gute Rolle spielen, wobei vorstellbar ist, daß die Produzenten-Legende Harvey Weinstein versuchen wird, eine von ihnen als Hauptdarstellerin und die andere als Nebendarstellerin zu promoten, um die Erfolgschancen zu erhöhen. Andererseits hat Cate Blanchett bereits als fiese Stiefmutter in "Cinderella" reelle Aussichten auf eine OSCAR-Nominierung als Nebendarstellerin, und Rooney Mara wird spätestens nach der Cannes-Ehrung schwer als Nebendarstellerin zu verkaufen sein; insofern könnte am Ende doch beide als Hauptdarstellerinnen konkurrieren. Kritiker und Festival-Publikum waren jedenfalls begeistert von beider Leistung in der Geschichte einer tabubrechenden lesbischen Beziehung zwischen einer älteren, verheirateten Frau und einer jungen Verkäuferin im New York der prüden 1950er Jahre. Auch Haynes' Inszenierung und diverse technische Aspekte werden über den grünen Klee gelobt, womit ein halbes Dutzend OSCAR-Nominierungen (oder mehr) absolut machbar erscheint (wobei das selbstverständlich auch maßgeblich von der Dichte und Qualität der Konkurrenz abhängen wird).                                            Damit wären wir bei "Macbeth". Shakespeares blutiges Drama wurde schon oft verfilmt, die bekanntesten direkten Adaptionen sind Roman Polanskis "Macbeth" aus dem Jahr 1971 und Orson Welles' Version von 1948. Natürlich kann man sich fragen, ob da jetzt unbedingt noch eine Variante nötig war, aber wenn man der Mehrzahl der Kritiker glauben darf, dann lautet die Antwort: Ja, durchaus! Denn das Langfilm-Debüt des jungen australischen Regisseurs Justin Kurzel ging zwar bei der Preisvergabe leer aus, doch viele zeigten sich beeindruckt von der ausgesprochen grimmigen und intensiven Inszenierung und der Leistung der beiden Hauptdarsteller Michael Fassbender ("Shame") als titelgebender König und Marion Cotillard ("The Dark Knight Rises") als intriganter Lady Macbeth. Ob es tatsächlich für OSCAR-Nominierungen in den Hauptkategorien reichen wird, ist deutlich fraglicher als bei "Carol", da der Film doch etwas zu polarisieren scheint und generell Shakespeare-Adaptionen in den letzten Jahrzehnten nicht mehr so prestigeträchtig sind wie sie es zuvor lange Zeit waren in Hollywood. Fest rechnen darf man aber mit einigen Nominierungen in den Nebenkategorien (etwa Kostüme, Ausstattung oder Ton), vielleicht haben ja auch Fassbender und Cotillard eine Chance.                            Und damit ist mein kurzer Cannes-Report auch schon wieder beendet.

  • Auf wenigstens eine aktuelle Filmmeldung will ich aber nicht verzichten, wenngleich "Sleepless Night" zugegebenermaßen nicht zwangsläufig nach einem zukünftigen Blockbuster klingt. Bemerkenswert ist der Action-Thriller aus deutschsprachiger Sicht aber schon allein deshalb, weil er das Hollywood-Debüt des in Berlin lebenden schweizerischen Filmemachers Baran bo Odar ("Who Am I") darstellt. OSCAR-Gewinner Jamie Foxx ("Django Unchained") spielt einen scheinbar korrupten Cop in Las Vegas namens Vincent, der eine Tasche voller Kokain wiederbeschaffen muß, um seinen Sohn vor einem Gangsterboß zu retten. Die Handlung soll sich innerhalb einer Nacht in einem Casino entspinnen und wird für Vincent noch verkompliziert durch die Tatsache, daß die interne Abteilung ihm auf den Fersen ist. Ein Mitglied der internen Abteilung spielt Michelle Monaghan ("Mission: Impossible III"), zudem verkörpert Gabrielle Union ("Denk wie ein Mann") Vincents Ex-Frau. Falls die Story jemandem bekannt vorkommt, könnte es daran liegen, daß es sich um ein Remake des französischen Films "Sleepless Night – Nacht der Vergeltung" aus dem Jahr 2011 handelt, der in Deutschland direkt auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wurde. Das Drehbuch für die US-Adaption hat Andrea Berloff ("World Trade Center") geschrieben, die übrigens auch den ersten Skript-Entwurf für den seit längerem geplanten (aber noch nicht endgültig beschlossenen) Fantasyfilm "The Legend of Conan" mit Arnold Schwarzenegger verfaßt hat.

Quelle:

Samstag, 23. Mai 2015

Samstags-Update (21/2015)

Keine Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Juni:


Box Office-News:
An einem Wochenende mit eher enttäuschenden Neustarts dominieren in den deutschen Kinos die bereits etwas älteren Filme: So verteidigt die Musikkomödie "Pitch Perfect 2" die Spitze mit rund 300.000 Zuschauern am Pfingstwochenende, dahinter gibt es erneut einen Zweikampf zwischen "Mad Max: Fury Road" und "Ostwind 2", die jeweils 150.000 bis 200.000 Besucher zählen sollten (was für "Mad Max" den erhofften geringen Rückgang zum Startwochenende bedeutet). Bester Neuzugang ist auf Rang 4 Brad Birds teures SciFi-Familienabenteuer "A World Beyond", das trotz George Clooney in einer tragenden Rolle nur relativ mühselig auf sechsstellige Zahlen kommt. Nicht schaffen wird das wohl die deutsche Teenager-Komödie "Abschußfahrt", die auf Platz 5 oder (dann hinter "Avengers: Age of Ultron") 6 landen sollte.
Während "A World Beyond" (international unter dem in Deutschland aus Markenrechten nicht möglichen Titel "Tomorrowland" laufend) fast auf der ganzen Welt enttäuschend startet, gelingt wenigstens in den USA ein überzeugender Auftakt: Mit wohl knapp $35 Mio. von Freitag bis Sonntag (bis zu $50 Mio. am um den Feiertag am Montag verlängerten 4-Tage-Wochenende) könnte sogar die Spitze der Charts drin sein, wobei es ein enges Rennen mit "Pitch Perfect 2" werden dürfte. Während das für die singenden Mädels einen ziemlichen Rückgang gegenüber dem sensationellen Vorwochenende bedeutet, hält sich "Mad Max: Fury Road" auch in den Vereinigten Staaten deutlich besser: Mit $25-30 Mio. an drei Tagen scheint Platz 3 ziemlich sicher, auch wenn der zweite Neustart "Poltergeist" (ein Reboot des Gruselklassikers aus den 1980er Jahren) dicht dahinter folgt. Beide Neustarts werden übrigens etwas unter den sehr mediokren Kritiken leiden. In Deutschland wird "Poltergeist" am kommenden Donnerstag in die Lichtspielhäuser kommen.


Quellen:

Freitag, 22. Mai 2015

TOKYO GHOUL (TV-Serie, 2014, Episoden 1-3)

Regie: Shuuhei Morita, Shin Matsuo und Souichi Shimada, Drehbuch: Chuuji Mikasano, Musik: Yutaka Yamada
Deutsche Sprecher: Ricardo Richter, Jeffrey Wipprecht, Sarah Alles, Thomas Kästner, Giuliana Jakobeit, Dirk Petrick
FSK: 16, Dauer: 71 Minuten.
Ghule gehen um in Tokio. Vor allem in einem Stadtteil häufen sich Funde gräßlich zugerichteter Leichen, was die Besorgnis der Bürger naturgemäß schürt. Auch der 18-jährige Ken und sein bester Freund Hide wohnen in dieser Gegend. Beide sind ganz normale Studenten, Ken ist ein erklärter Bücherwurm und bandelt gerade mit der schönen Liz an. Doch eines Nachts wird Kens Welt auf den Kopf gestellt, als er einen Ghul-Angriff knapp überlebt und nach und nach erkennen muß, daß er nun halb Mensch, halb Ghul ist! Da normales Essen für ihn verdorben schmeckt und sein Hunger auf Menschenfleisch immer größere Ausmaße annimmt, droht Ken die Verzweiflung zu übermannen. Dann findet er heraus, daß es viel mehr Ghule gibt als er je gedacht hätte. Die meisten bewegen sich ganz unauffällig unter den Menschen – manche wie der fiese Kommilitone Nishiki mißbrauchen ihre übermenschlichen Kräfte, andere wie die hübsche Bedienung Toka und ihr weiser Mentor Yoshimura wollen ein möglichst normales Leben führen und helfen Ken bei der Gewöhnung an seine neue Existenz in oder zwischen zwei eigentlich unvereinbaren Welten …

Mittwoch, 20. Mai 2015

MAD MAX: FURY ROAD (3D, 2015)

Regie: George Miller, Drehbuch: Brendan McCarthy, Nick Lathouris und George Miller, Musik: Junkie XL
Darsteller: Tom Hardy, Charlize Theron, Nicholas Hoult, Hugh Keays-Byrne, Zoë Kravitz, Rosie Huntington-Whiteley, Nathan Jones, Josh Helman, Riley Keough, Abbey Lee, Courtney Eaton, Megan Gale, Melissa Jaffer, Jennifer Hagan, Angus Sampson, John Howard, Richard Carter, iOTA
Mad Max: Fury Road
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 97% (8,6); weltweites Einspielergebnis: $380,4 Mio.
FSK: 16, Dauer: 121 Minuten.

Australien in einigen Jahrzehnten: Die Welt, wie wir sie kennen, liegt in Trümmern und die Überreste der Menschheit vegetieren mehr oder weniger in Barbarei vor sich hin. Moderne Technologien gibt es praktisch überhaupt nicht mehr, das höchste der Gefühle sind Fahrzeuge aus der alten Welt, die von den herrschenden Banden in fahrende Festungen umgewandelt wurden. Immortan Joe (Hugh Keays-Byrne, der bereits im Original-"Mad Max" den Bösewicht Toecutter spielte) ist der unangefochtene Herrscher jener Region, in der der frühere Polizist Max Rockatansky (Tom Hardy, "The Dark Knight Rises") überwältigt wird. In der "Zitadelle" erscheint sein Tod unausweichlich doch dann flieht Joes wichtigste Kriegsführerin Imperator Furiosa (Charlize Theron, "Snow White and the Huntsman") gemeinsam mit einer Gruppe von Joes teils schwangeren Lieblingsfrauen in ihrem hochgerüsteten 2000-Tonnen-Tanklaster. Das kann sich Immortan Joe natürlich nicht bieten lassen, weshalb er prompt eine Hetzjagd auf Furiosa startet – und so kommt es, daß Max' Schicksal doch noch nicht erfüllt ist, denn der kaum erwachsene, gesundheitlich angeschlagene Krieger Nux (Nicholas Hoult, "X-Men: Erste Entscheidung") bindet Max als lebenden Blutbeutel vor seinen Wagen, mit dem er sich als Furiosas Häscher vor seinem Anführer beweisen will …

Dienstag, 19. Mai 2015

Neues aus Hollywood (20/2015)

Seit letzter Woche laufen wieder die Filmfestspiele in Cannes samt dazugehörigem Filmmarkt, auf dem viele Projekte jeglichen Entwicklungsstadiums zwischen "geplant" und "abgedreht" an den Mann bzw. das Studio gebracht werden. Mit einem bereits fertigen Film will ich daher die neueste Ausgabe dieser Rubrik beginnen:

  • Das erste Werk nach einem (ersten) OSCAR-Gewinn wird naturgemäß stets mit besonderer Aufmerksamkeit erwartet: Kann die Qualität des preisgekrönten Films bestätigt werden? Oder war es nur ein einmaliger Ausrutscher zum Positiven? Oder irgendetwas dazwischen? Diesem Urteil wird sich auch "Youth" stellen müssen, der neue Film des italienischen Regisseurs Paolo Sorrentino, der im Jahr 2014 den Auslands-OSCAR für seinen schwelgerischen Rom-Film "La Grande Bellezza – Die große Schönheit" gewann. Sorrentino schrieb auch das Drehbuch, das von zwei alten Künstler-Freunden handelt, die Urlaub in den Schweizer Alpen machen. Sir Michael Caine ("Kingsman: The Secret Service") verkörpert dabei den gefeierten Komponisten Fred, Harvey Keitel ("Moonrise Kingdom") den Filmemacher Mick. Während Fred mit seiner Karriere im Grunde genommen abgeschlossen hat, kämpft Mick mit dem Drehbuch zu einem letzten großen Film. Als Ablenkung sinnen die Freunde über alte Zeiten nach und verfolgen nebenbei interessiert die chaotischen Leben ihrer teilweise ebenfalls mitgereisten erwachsenen Kinder und einiger anderer Hotelgäste. Rachel Weisz ("Agora") agiert als Freds Tochter, weitere Rollen spielen Hollywood-Legende Jane Fonda ("Das China-Syndrom") und Paul Dano ("Ruby Sparks"). "Youth" ist Sorrentinos erster englischsprachiger Kinofilm, wurde aber größtenteils in Italien und in der Schweiz gedreht. In Italien läuft "Youth" in dieser Woche parallel zu seiner Premiere in Cannes an, einen deutschen Starttermin gibt es noch nicht.

  • Wir bleiben beim europäischem Arthouse-Kino, denn dem wird sich die britische Schauspielerin Lily James nach ihrem Welterfolg als "Cinderella" demnächst widmen. Sie spielt die weibliche Hauptrolle in dem ungewöhnlichen Spionagethriller "The Kaiser's Last Kiss". Es handelt sich um das Kinodebüt des preisgekrönten britischen Broadway-Regisseurs David Leveux, der nach einem Skript von Simon Burke (TV-Serie "Strike Back") den gleichnamigen, bislang scheinbar nicht auf Deutsch erschienen Roman von Alan Judd adaptiert. Darin geht es um den letzten deutschen Kaiser, Wilhelm II., der nach seiner Absetzung nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg im Exil in den Niederlanden lebt und von dem OSCAR-Gewinner Christopher Plummer ("Verblendung") verkörpert wird. Als die Nazis die Niederlande 1940 erobern, gerät der bereits 81-jährige ehemalige Monarch unerwartet noch einmal in die Wirren der Weltpolitik. Der britische Premierminister Winston Churchill läßt mit Hilfe der niederländischen Widerstandsbewegung eine junge (und jüdische) Agentin (James) in Wilhelms Haushalt einschleusen, die den Ex-Kaiser letzten Endes davon überzeugen soll, britisches Asyl anzunehmen. Für die Nazis wäre das natürlich ein PR-Desaster ohnegleichen, weshalb sie alles versuchen, um es zu verhindern. Zusätzlich verkompliziert wird die Angelegenheit dadurch, daß sich die Agentin in einen deutschen Offizier (der noch nicht besetzt wurde) verliebt ... Wann die Dreharbeiten zu "The Kaiser's Last Kiss" beginnen sollen, ist nicht bekannt und wird auch davon abhängen, ob beim Filmmarkt zusätzliche Finanziers gewonnen werden können. Entsprechend läßt sich auch nicht sagen, wann der Film in die Kinos kommen wird, wobei wohl kaum vor Mitte 2016 damit zu rechnen sein dürfte.

  • Weibliche Regisseure sind in Hollywood, aber auch im Rest der Welt (nicht ohne Grund wurde die diesjährige Berlinale von der Diskussion um eine "Frauenquote" im deutschen Filmgeschäft geprägt) immer noch eine ziemlich seltene Erscheinung. Immerhin gibt es Fortschritte, wie gerade dieses Jahr zeigt, in dem mit Sam Taylor-Johnson ("Fifty Shades of Grey") und am vergangenen Wochenende Elizabeth Banks ("Pitch Perfect 2") zwei Regisseurinnen am Steuer veritabler Blockbuster saßen und damit die beiden besten weiblichen Regiedebüts in der Geschichte Hollywoods hinlegten. Vielleicht wird ja auch Meredith Danluck dereinst in einem Atemzug mit Taylor-Johnson und Banks genannt werden, jedenfalls konnte die langjährige Dokumentarfilmerin ("The Ride") für ihren zweiten Spielfilm "State of Sleep" drei namhafte Hauptdarsteller gewinnen (ihr Debüt, das Polizeidrama "North of South, East of West", lief 2013 bei Robert Redfords Sundance Festival, blieb insgesamt aber weitgehend unbeachtet). Rebecca Hall ("Vicky Cristina Barcelona") spielt eine Frau namens Katherine, die nach dem Suizid ihres Promi-Ehemannes mit dessen langjährigem Doppelleben konfrontiert wird. Gleich doppelt traumatisiert (durch den Verlust des Gatten ebenso wie durch die Enthüllungen über dessen wahre Natur), sucht Katherine nach Antworten. In weiteren Rolles des von Danluck auch verfaßten Mystery-Dramas werden Michael Shannon ("Zeiten des Aufruhrs") und Ben Foster ("Pandorum") zu sehen sein. Drehstart soll im Juli sein, womit ein Kinostart Anfang oder Mitte 2016 realistisch erscheint.

Quellen: