In einigen Kategorien erfährt man schon Wochen oder gar Monate vor der eigentlichen OSCAR-Verleihung, welche Filme einen ersten "Cut" geschafft haben und somit im Rennen um eine Nominierung und den Gewinn bleiben. Das ist natürlich schön für Fans, da es zum Spekulieren und Diskutieren einlädt, zumal es immer wieder Überraschungen gibt. Den Auftakt machen die visuellen Effekte, die in einem ersten Schnitt 20 Werke bestimmt haben, welche weiterhin die Chance auf eine Nominierung in der Kategorie haben, die in der Regel von teuren Blockbustern dominiert wird. Die 20 Anwärter sind:
- Aquaman
- Bumblebee
- Christopher Robin
- Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen
- Die Unglaublichen 2
- Mary Poppins' Rückkehr
- Mortal Engines
- Der Nußknacker und die vier Reiche
- Paddington 2
- Willkommen in Marwen
Auffällig ist, daß mit "Die Unglaublichen 2" und Wes Andersons "Isle of Dogs" zwei animierte Filme den Sprung geschafft haben - zwar ist das an sich nicht komplett unerwartet, haben doch mit "Nightmare Before Christmas" und "Kubo - Der tapfere Samurai" zwei Animationsfilme gar eine Nominierung in dieser Kategorie ergattern können. Dennoch ist es recht ungewöhnlich, daß neben den ganzen Superhelden- und Science Fiction-Filmen gleich zwei animierte Werke Aussichten auf eine Nominierung haben - wobei ich "Isle of Dogs" ob seiner ungewöhnlicheren, handgemachten Machart die etwas größeren Chancen zurechne. Ansonsten sind eher wenig überraschend die weiterhin boomenden Superheldenfilme gut vertreten (fünf bzw. sechs, wenn man das "Transformers"-Spin-Off "Bumblebee" mitrechnet), die aber interessanterweise trotz mehrerer Nominierungen in der jüngeren Vergangenheit (z.B. "Guardians of the Galaxy 1+2", "Doctor Strange", "Captain America 2", "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit") seit 13 Jahren auf einen Sieg warten (damals: "Spider-Man 2"). Angesichts der hochwertigen Konkurrenz gehe ich davon aus, daß sich das 2018/2019 auch nicht ändern wird. Ein Garant für eine Spezialeffekt-Nominierung sind eigentlich die "Star Wars"-Filme, allerdings wurde es in den letzten Jahren dem Vernehmen nach immer knapper und so würde es mich angesichts der eher verhaltenen Aufnahme nicht wundern, würde "Solo" leer ausgehen. Ähnlich sieht es bei der "Jurassic Park"-Reihe aus, deren aktueller Vertreter sehr gemischt aufgenommen wurde, was durchaus auch seine Chancen in den technischen Kategorien beeinträchtigen könnte.
Einen hohen Favoriten wie letztes Jahr "Blade Runner 2049" oder davor "The Jungle Book" kann ich nicht ausmachen, wobei ich natürlich "Aquaman", "Bumblebee", "Mortal Engines", "Mary Poppins 2" und "Willkommen in Marwen" vom für seine technisch revolutionären Filme bekannten Robert Zemeckis ("Zurück in die Zukunft", "Beowulf") noch nicht beurteilen kann. Gute Chancen sollten auf jeden Fall "Aufbruch zum Mond", "Avengers: Infinity War" und Steven Spielbergs "Ready Player One" haben. Zu den nennenswerten fehlenden Filmen in der Liste zählen mit "Deadpool 2" und "Venom" übrigens zwei weitere Superhelden-Vertreter, außerdem hätte man Andy Serkis' bei Netflix veröffentlichtem "Mogli: Legende des Dschungels" trotz sehr mittelmäßiger Kritiken das Überspringen dieser ersten Hürde zutrauen können, ebenso Alex Garlands "Auslöschung" (sein "Ex Machina" war immerhin der Überraschungssieger 2016) - da zeigt sich wohl, daß eine reine Netflix-Veröffentlichung weiterhin den OSCAR-Chancen nicht sonderlich zuträglich ist. Von den noch im Rennen befindlichen Filmen wage ich zu behaupten, daß "Der Nußknacker" und auch "Ant-Man 2" (wegen stärkerer Superhelden-Konkurrenz) keine reelle Chance auf eine Nominierung haben. Mein Tip, wer den Sprung unter die besten fünf schafft (sortiert nach der von mir angenommenen Wahrscheinlichkeit):
- Aufbruch zum Mond
- Avengers: Infinity War
- Mary Poppins' Rückkehr
- Ready Player One
- Isle of Dogs
Erste Nachrücker: Jurassic World 2, Aquaman, Solo, Paddington 2, A Quiet Place, Black Panther, Phantastische Tierwesen 2, Mortal Engines, Willkommen in Marwen
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