Letztes Update vom 25. März: Warren Beattys Tragikomödie "Regeln spielen keine Rolle" wurde sehr kurzfristig vom 6. April auf den 4. Mai verschoben.
Nach der OSCAR-Verleihung Ende Februar wird es auch in deutschen Kinos wieder deutlich actionreicher zugehen als in den ersten beiden Monaten des Jahres, in denen viele "ernsthafte" Stoffe behandelt wurden. Die große Blockbuster-Welle wird zwar wie üblich erst im Sommer folgen, doch auch die Monate März und April haben bereits einige spektaluläre Highlights zu bieten – dazu natürlich auch viele kleinere und häufig anspruchsvollere Werke inklusive einiger OSCAR-Nachzügler. Da meine Vorschau zwar ausführlich ist, aber nicht komplett, verweise ich gerne wieder auf InsideKino, wo es eine vollständige Liste sämtlicher bereits feststehender Filmstarts der nächsten Jahre gibt.
Nach der OSCAR-Verleihung Ende Februar wird es auch in deutschen Kinos wieder deutlich actionreicher zugehen als in den ersten beiden Monaten des Jahres, in denen viele "ernsthafte" Stoffe behandelt wurden. Die große Blockbuster-Welle wird zwar wie üblich erst im Sommer folgen, doch auch die Monate März und April haben bereits einige spektaluläre Highlights zu bieten – dazu natürlich auch viele kleinere und häufig anspruchsvollere Werke inklusive einiger OSCAR-Nachzügler. Da meine Vorschau zwar ausführlich ist, aber nicht komplett, verweise ich gerne wieder auf InsideKino, wo es eine vollständige Liste sämtlicher bereits feststehender Filmstarts der nächsten Jahre gibt.
2. März:
Der voraussichtlich letzte Einsatz von Hugh Jackman als
der vermeintlich unsterbliche Mutant Wolverine (wenngleich Ryan Reynolds
hartnäckig versucht, ihn noch zu einem gemeinsamen Deadpool/Wolverine-Film zu
überreden) wird erneut von James Mangold inszeniert und
spielt in einem wenig einladend wirkenden Jahr 2029, in dem die Mutanten
auszusterben scheinen, die X-Men nicht mehr existieren und Professor X (Sir
Patrick Stewart) ein an Alzheimer leidender alter Mann ist. Und dann fühlt der
heruntergekommen lebende Logan auch noch seine eigenen Mutantenkräfte schwinden. Doch
als eine zwielichtige Organisation die verbleibenden Mutanten zu Soldaten machen
will, muß Logan in einen letzten großen Kampf ziehen – gemeinsam mit einem
Mädchen, das Wolverine in vielerlei Hinsicht zu ähneln scheint …
Im Gegensatz zu vielen Werken von Martin Scorsese hat
"Silence" bei den OSCARs keinerlei Rolle gespielt – dabei sind die
Kritiken sehr wohlwollend ausgefallen. Vermutlich ist das gut
zweieinhalbstündige Glaubensdrama über zwei portugiesische Jesuiten (Andrew
Garfield und Adam Driver), die in Japan nach dem spurlos verschwundenen Pater
Ferreira (Liam Neeson) suchen, einfach zu unspektakulär ausgefallen. So dürfte auch das
Mainstream-Publikum eher wenig Interesse an der ruhig erzählten
Romanverfilmung haben.
"Der junge Karl Marx":
August Diehl ("Allied") verkörpert im
Historiendrama des haitianischen Regisseurs Raoul Peck (mit seiner bei uns am
30. März anlaufenden Doku "I Am Not Your Negro" für den OSCAR 2017
nominiert) den 26-jährigen, mit seiner Frau (Vicky Krieps, "Zwei Leben") in der Mitte des 19.
Jahrhunderts im Pariser Exil lebenden deutschen Idealisten Karl Marx, der gemeinsam mit Friedrich Engels (Stefan Konarske) Grundlagen für das
"Kommunistische Manifest" erarbeitet. Die Berlinale-Kritiken fielen eher mittelmäßig aus.
"Certain Women":
Von Kritikern gefeiertes, auf einer
Kurzgeschichten-Sammlung gründendes Arthouse-Drama von Kelly Reichardt
("Wendy and Lucy") über vier Frauen (Michelle Williams, Laura Dern, Kristen
Stewart, Lily Gladstone) in Montana, deren Leben vor einem
Wendepunkt stehen.
"Little Men":
In dem Familien- und Coming of Age-Drama von Ira Sachs
("Married Life") zieht Familie Jardine in ein geerbtes Haus in
Brooklyn ein. Während die Eltern (Greg Kinnear und Jennifer Ehle) vor allem
froh über die Mietersparnis sind, ist der Umzug für den 13-jährigen Sohn Jake
ziemlich schwierig. Dann findet er einen neuen besten Freund, mit dem er
New York erkundet und die ersten Leiden und Freuden der Pubertät durchlebt. Die
Kritiker waren von dem Film begeistert (Rotten Tomatoes: 97%
positive Rezensionen!) und loben neben den Darstellerleistungen der
"kleinen Leute" vor allem eine realitätsnahe, humanistische
Inszenierung, die auch den Wandel (u.a. durch Gentrifizierung) New Yorks
thematisiert.
"Neo Rauch – Gefährten und Begleiter":
Dokumentarfilm über den Leipziger Künstler Neo Rauch, der zu
den wichtigsten und – was den Wert seiner Gemälde betrifft –
"kostbarsten" modernen Malern der Welt zählt.
9. März:
Seit dem riesigen Erfolg des Marvel Cinematic Universe gibt es
naturgemäß Versuche, diesen Ansatz eines "geteilten Universums" mit
vielen Crossovers und Gastauftritten zu kopieren. Bei DC Comics läuft das dank
der Stärke der Marke kommerziell trotz Qualitätsmangeln ganz gut, während
Universal den mit "Dracula Untold" begonnenen Versuch, sich ein neues
"Monster-Universum" aufzubauen, schnell abgebrochen hat und
nun mit einem "Die Mumie"-Reboot noch einmal von vorn beginnt. Ein Stück weiter ist das jüngst in chinesischen Besitz übergegangene und für
Genrestoffe bekannte Studio Legendary, denn Gareth Edwards' "Godzilla" wurde im Nachhinein
zum Startpunkt erklärt, nun macht die neue "King Kong"-Geschichte
"Skull Island" den zweiten Schritt und dann soll es zu dem großen
Aufeinandertreffen von Godzilla und Kong kommen. Bis es soweit ist, wird der neue King Kong eingeführt in diesem ungewöhnlicherweise zur
Zeit des Vietnam-Krieges spielenden Abenteuer (entsprechend ist eines der
Filmplakate klar von "Apocalypse Now" inspiriert). Ein Team der
geheimnisvollen Regierungsorganisation Monarch (die bereits in
"Godzilla" erwähnt wurde) aus Wissenschaftlern und
Soldaten erkundet eine neu entdeckte Insel im Pazifik und muß feststellen, daß
diese von zahlreichen Monstern bewohnt wird … Die Besetzung der Expedition kann
sich jedenfalls sehen lassen: Tom "Loki" Hiddleston,
OSCAR-Gewinnerin Brie Larson ("Raum"), Samuel L. Jackson und
John Goodman sind die bekanntesten Namen. Regie führt der relative Newcomer
Jordan Vogt-Roberts, der mit seinem vielbeachteten Independent-Debüt
"Kings of Summer" die Aufmerksamkeit Hollywoods erregt hat.
Acht OSCAR-Nominierungen, 98% positive Kritiken bei Rotten
Tomatoes. Ja, man kann sagen, daß Kritiker und Branchenkollegen begeistert sind
von Barry Jenkins' ungewöhnlichem Coming of Age-Drama. Erzählt wird die
Geschichte des jungen Chiron, wobei der Film in drei Kapitel unterteilt ist,
die den Protagonisten in unterschiedlichen Altersstufen (9, 16 und 26) zeigen.
Erschwert wird Chirons Erwachsenwerden nicht nur von der Tatsache, daß er in
sehr ärmliche Verhältnisse hineingeboren wurde, sondern auch davon, daß er als
Afroamerikaner und (ab dem zweiten Kapitel) Homosexueller gleich aus zwei
Gründen zur Zielscheibe von Diskriminierung wird.
"Wilde Maus":
Die österreichische Kabarett-Legende Josef Hader
(hierzulande wohl primär als Hauptdarsteller der "Brenner"-Krimireihe nach
den Romanen von Wolfgang Murnberger bekannt) spielt in dieser schwarzhumorigen
Tragikomödie unter seiner eigenen Regie einen Musikkritiker, der den Job verliert und sich dafür bei seinem Chef rächen will. Das fängt
harmlos an, steigert sich aber in einem gefährlichen Ausmaß …
"Sleepless – Eine tödliche Nacht":
Das von Kritikern mit mäßigen Rezensionen bedachte
Hollywood-Debüt des schweizerischen "Who Am I"-Regisseurs Baran bo
Odar ist ein Remake des französischen Thrillers "Sleepless Night – Nacht
der Vergeltung" aus dem Jahr 2011. In der US-Version geht es um
Polizisten aus Las Vegas, die Gangster ausrauben und dann selbst in den
entsprechenden Fällen ermitteln. Einer dieser korrupten Cops namens Vincent
(Jamie Foxx) arbeitet allerdings verdeckt für die Abteilung "Interne
Ermittlungen" und soll die Bande sprengen. Richtig problematisch wird die
Angelegenheit, als einer der ausgeraubten Gangster Vincents Sohn entführt, um
ihn gegen das gestohlene Gut einzutauschen …
16. März:
Die nächste Neuverfilmung eines
Disney-Zeichentrickklassikers als aufwendiger Realfilm gilt als einer der
sichersten weltweiten Blockbuster des Jahres 2017. Kein Wunder, zählt die Vorlage
von 1991 doch zu den beliebtesten Disney-Filmen der vergangenen Jahrzehnte,
zudem macht die neue Besetzung mit Emma Watson und Dan Stevens ("The Guest") in den Hauptrollen
einen sehr guten Eindruck und die prachtvollen Trailer und Filmplakate
versprechen mit liebevoll designten Kostümen und Kulissen eine
Atmosphäre zum Träumen. Die Songs aus der Vorlage werden übrigens beibehalten und
durch ein paar neue vom ursprünglichen Komponisten-Duo ergänzt,
Regie führt Bill Condon ("Mr. Holmes").
"Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht
bezahlte und verschwand":
In der Fortsetzung des schwedischen Blockbusters "Der
Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" (fast 1,2
Millionen Zuschauer alleine in Deutschland) gerät die rüstige Titelfigur Allan
Karlsson (Robert Gustafsson) ein Jahr nach den Geschehnissen des Vorgängers auf
Bali in finanzielle Nöte und sorgt in der Folge erneut für jede Menge
turbulente Ereignisse.
"Die rote Schildkröte":
Der nur 80 Minuten lange französisch-belgisch-japanische
Zeichentrickfilm (inszeniert von dem holländischen Regisseur Michael Dudok de
Wit, der 2001 für einen Kurzfilm einen OSCAR gewann und bereits 1995 erstmals
nominiert war), an dem auch das legendäre Studio Ghibli beteiligt ist, erhielt
neben vielen Auszeichnungen auch eine OSCAR-Nominierung. Erzählt wird
dialogfrei und in einem ungewöhnlichen, die märchenhafte Storypräsentation
unterstreichenden Zeichenstil die Geschichte eines Schiffbrüchigen, dessen
Rettungsversuche wunderlicherweise immer wieder von einer großen roten
Schildkröte zunichtegemacht werden.
"Mit siebzehn":
Von den Kritikern gelobtes, kunstvoll in Szene
gesetztes Jugenddrama des Regieveteranen André Techiné ("Wilde
Herzen") über zwei 17-jährige Klassenkameraden, von denen sich der eine
(Damien) zum anderen (Thomas) stark hingezogen fühlt, wohingegen der ihn nicht
leiden kann. Als Thomas vorübergehend bei Damiens Familie einziehen muß, ist es
nur eine Frage der Zeit, bis die spannungsgeladene Konstellation sich
gefährlich zuspitzt …
"Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen
Ei":
Der Animationsfilm von den "Der kleine Rabe
Socke"-Machern, eine Adaption des Kinderbuch-Evergreens "Die
Häschenschule", kommt passenderweise wenige Wochen vor Ostern in die Kinos
und wird bestimmt etliche ganz kleine Zuschauer mit ihren Eltern in die Kinos
locken.
23. März:
"Life":
Ehe im Mai "Alien: Covenant" in die Kinos kommt, will bereits der schwedische Hollywood-Regisseur Daniel
Espinosa ("Safe House") mit einem Weltraum-Horrorfilm die Zuschauer
das Fürchten lehren. In "Life" geht es um sechs Astronauten (gespielt
u.a. von Jake Gyllenhaal, Rebecca Ferguson und Ryan Reynolds) aus aller Herren
Länder, die bei ihren Forschungen auf der Internationalen Raumstation ISS in
Bodenproben aus dem Mars auf außerirdisches Leben stoßen. Und wieder einmal stellt
sich schnell heraus, daß dieses außerirdische Leben – und sei es auch noch so
klein – den Menschen nicht besonders wohlgesonnen ist. Sollte es die Erde
erreichen, könnte gar das Ende der Menschheit drohen …
"Lommbock":
Na, wer hätte das gedacht? Nach 16 Jahren erhält einer der
witzigsten deutschen Filme der jüngeren Vergangenheit (wenn er sich auch
deutlich von Filmemachern wie Quentin Tarantino oder Guy Ritchie inspirieren
ließ) eine Fortsetzung. Erneut führt Christian Zübert Regie und hat das
Drehbuch geschrieben, wiederum übernehmen Moritz Bleibtreu und Lucas
Gregorowicz die Hauptrollen der einstigen Cannabis-Lieferservice-Betreiber Kai
und Stefan. In der Zwischenzeit ist Stefan allerdings ein seriöser Anwalt geworden, der
kurz vor der Heirat in den Vereinigten Arabischen Emiraten steht. Für die
braucht er aber noch einige Papiere, weshalb er in die alte Heimat Würzburg
zurückkehrt – und prompt auf Kai trifft, der zwar inzwischen Vater ist, sich im
Gegensatz zu Stefan aber trotzdem nicht allzu sehr verändert hat.
"Power Rangers" (3D):
Der südafrikanische "Project Almanac"-Regisseur
Dean Israelite bringt dieses $120 Mio. teure Reboot der kultigen
Jugend-Zeichentrickserie aus den 1990er Jahren in die Kinos, in dem fünf
Teenager die Fähigkeit erhalten, sich in echte Superhelden mit außergewöhnlichen
Kräften zu verwandeln. Und als die böse Hexe Rita Repulsa (Elizabeth Banks, "Mädelsabend") mit einer Armee
von Steingolems die Weltherrschaft anstrebt, können nur noch die Power Rangers die
Menschheit vor ihr retten …
"Der Hund begraben":
In der Komödie von Sebastian Stern agiert Justus von
Dohnányi ("Das Experiment") als Hans, der seinen Job verliert und von der weitgehenden Mißachtung
frustriert ist, die er von seiner Familie erfährt. Als seine Frau (Juliane
Köhler) auch noch einen streunenden Hund im Haushalt aufnimmt, der ihre ganze
Aufmerksamkeit sowie auch die der Kinder bekommt, reicht es Hans endgültig und
er will den Hund wieder loswerden. Der verschwindet allerdings ganz von alleine
spurlos, was unerwartete Konsequenzen zeitigt.
"Die Jones – Spione von nebenan":
Mediokre Action-Komödie von Greg Mottola ("Adventureland"), in der zwei
Geheimagenten (Gal "Wonder Woman" Gadot und der
"Mad Men"-Star Jon Hamm) das Leben ihrer neuen Vorstadt-Nachbarn
(Zach Galifianakis und Isla Fisher) durcheinanderbringen.
"Rammstein: Paris"
Eine vom schwedischen Regisseur Jonas Åkerlund
("Spun") gedrehte Dokumentation über zwei spektakuläre Paris-Konzerte
der international seit Jahren wohl erfolgreichsten deutschen Band Rammstein im
Jahr 2012.
"Storm und der verbotene Brief":
Holländischer Jugend-Historienfilm über den 12-jährigen
Storm, dessen Familie mitten hinein in die Reformationswirren im 16. Jahrhundert gerät, als
Vater Klaas – ein Druckerei-Besitzer – verbotenerweise einen Brief von Martin
Luther drucken soll und erwischt wird.
30.
März:
1995 schuf Mamoru Oshii seine als Meisterwerk geltende
animierte Manga-Adaption "Ghost in the Shell" (ich finde den Film
ehrlich gesagt nicht so supertoll), die zahlreiche Fortsetzungen und
Spin-Offs/Remixes erhielt. Nun steht dank Hollywood die erste
Realfilm-Umsetzung des dystopischen Stoffes ins Haus, in dem die meisten Menschen zu
mit künstlichen Implantaten aufgepimpten Cyborgs geworden sind. Als ein
Cyber-Terrorist (Michael Pitt) diese schöne (?) neue Welt bedroht, soll eine
Elitetruppe rund um den Major (Scarlett Johansson) ihn aufspüren und die Gefahr
beseitigen. Natürlich gab es auch bei diesem Film wieder Kontroversen darum,
daß die asiatische Hauptfigur der Vorlage von der weißen Amerikanerin
Johansson verkörpert wird – wenn allerdings selbst Mamoru Oshii ihr öffentlich seinen
Segen gibt, dann sollte diese selbstverständlich von kommerziellen Abwägungen
beförderte Wahl eigentlich nicht mehr lange diskutiert werden
– zumal viele asiatische Aspekte der Story beibehalten werden und mit dem
legendären Takeshi Kitano ("Battle Royale", "Sonatine") und
"Wolverine – Weg des Kriegers"-Co-Star
Rila Fukushima zwei japanische Schauspieler wichtige Rollen innehaben.
Spannender wird die Frage, wie gut der Film werden kann – daß der frühere
Werbefilmer Rupert Sanders auf dem Regiestuhl sitzt, dessen bis dato einziger
Langfilm "Snow White and the Huntsman"
nicht wirklich qualitativ glänzte, läßt eine gewisse Skepsis definitiv zu.
Andererseits sehen die Trailer richtig gut aus, wenngleich sie sich vielleicht
ein bißchen zu sehr auf das mit Abstand größte Verkaufsargument des Films
konzentrieren – Scarlett Johansson im hautengen, körperbetonten silbergrauen
Kampfanzug –, um alle inhaltlichen Zweifel zu beseitigen …
Klassische Abenteuerfilme sind heutzutage ein bißchen
in Vergessenheit geraten angesichts der Superhelden-Schwemme und immer
aufwendiger produzierten Fantasy- und SF-Epen. Nun hat sich mit
James Gray ein Filmemacher an das Genre erinnert, von dem man das nicht
unbedingt erwarten würde – immerhin steht er bislang eher für Thriller wie
"Little Odessa" und "Helden der Nacht" oder einfühlsame
Dramen wie "Two Lovers" und "The Immigrant". Doch er hat auf Grundlage eines Sachbuchs von David Grann die Geschichte des britischen
Forschers und Abenteurers Colonel Percy Fawcett (Charlie Hunnam aus der
TV-Serie "Sons of Anarchy") verfilmt, der in den 1920er Jahren im
Amazonas-Gebiet nach einer untergegangenen Zivilisation suchte und bei seinen
Expeditionen mehrmals nur knapp dem Tod entging – ehe er mit seinem 21-jährigen
Sohn (der neue Spider-Man Tom Holland) spurlos
verschwand. In weiteren Rollen sind Sienna Miller ("American Sniper") und Robert Pattinson zu
sehen. Und die Weltpremiere bei der Berlinale wurde erfreulicherweise sehr
positiv aufgenommen!
"A United Kingdom":
"Dido Elizabeth Belle"-Regisseurin Amma Asante
erzählt in dieser sehr positiv aufgenommenen Edelromanze die wahre Geschichte
der britischen Büroangestellten Ruth Williams (Rosamund Pike, "Gone Girl"), die Ende der
1940er Jahre in London Prinz Seretse
Khama von Botswana (David Oyelowo, "Selma") auffällt. Das
ungleiche Paar verliebt sich schnell ineinander, doch ihre Heiratspläne treffen in
beiden Staaten auf heftige Widerstände.
"Una und Ray":
"Verblendung"-Star Rooney Mara spielt in Benedict
Andrews' Theateradaption Una, die vor 15 Jahren – als 12-Jährige! – eine Affäre
mit dem 30 Jahre älteren Ray (Ben Mendelsohn aus "Rogue One") hatte. Er mußte
dafür ins Gefängnis, hat seitdem sein Leben aber in den Griff bekommen; ihres
wird dagegen noch immer von der damaligen Beziehung und offengebliebenen
Fragen bestimmt. Daß sie nun Antworten sucht, kann man ihr daher kaum vorwerfen
– doch Rays geordnetes Leben droht dadurch aus den Fugen zu geraten …
Schwierige Thematik, laut Kritikern aber gut umgesetzt.
"I Am Not Your Negro":
Die im Original von Samuel L. Jackson eingesprochene,
OSCAR-nominierte Dokumentation von dem haitianischen Regisseur Raoul Peck
(siehe den am 2. März startenden "Der junge Karl Marx") befaßt sich
mit dem afroamerikanischen Schriftsteller James Baldwin und konzentriert sich
dabei vor allem auf ein unvollendetes Manuskript des 1987 Verstorbenen über
Rassismus im modernen Amerika und drei Freunde von ihm: Martin Luther King,
Malcolm X und Medgar Evers – allesamt ermordete Bürgerrechtler.
"Zazy":
Jungstar Ruby O. Fee ("Seitenwechsel", TV-Film
"Die Ketzerbraut") agiert in dem deutschen Thriller-Drama von
Matthias X. Oberg als 18-jähriger Schneider-Lehrling Suzanna alias Zazy. Die
ist entschlossen, den gesellschaftlichen Aufstieg zu bewerkstelligen und in der
reichen Kundin Marianna (Petra van de Voort) sieht sie eine ideale Möglichkeit, um das zu
schaffen: Zazy erpresst Marianna, damit die ihr mit ihren Beziehungen den Weg
ins TV-Geschäft ebnet.
"Boss Baby" (3D):
3D-Animationsfilm für Kinder von Dreamworks über
den siebenjährigen Tim, dessen neuer Bruder die ganze Aufmerksamkeit der Eltern
beansprucht. Trotz der geschwisterlichen Rivalität zwischen dem dominanten (im Original mit der Stimme von Alec Baldwin sprechenden und Anzug
tragenden) Baby und seinem großen Bruder müssen sie sich bald gegen einen
fiesen Unternehmensboß zusammentun …
"Die andere Seite der Hoffnung":
In dem Immigrationsdrama der finnischen Arthouse-Legende Aki
Kaurismäki ("Der Mann ohne Vergangenheit", "Leningrad
Cowboys"-Filme) geht es um einen jungen syrischen Flüchtling, der als
blinder Passagier nach Helsinki kommt und nach Ablehnung seines Asylantrags
abtaucht und versucht, mit Schwarzarbeit über die Runden zu kommen.
"Tanna – Eine verbotene Liebe":
Die erste australische Produktion, die für den OSCAR für den
besten nicht-englischsprachigen Film nominiert wurde (gesprochen werden zwei in
Vanuatu gebräuchliche Sprachen), ist ein Eingeborenen-Drama über zwei Schwestern
und eine verbotene Liebe auf einer abgelegenen kleinen Vulkaninsel im Pazifik.
6. April:
"Es war einmal in Deutschland…":
"Es war einmal in Deutschland…":
Der in Bayern geborene belgische Filmemacher Sam Garbarski ("Irina
Palm") verfilmt in einer europäischen
Koproduktion den Roman "Die Teilacher" von Michel Bergmann. Die
Geschichte spielt im Jahr 1946 in Frankfurt am Main, wo sich einige
Holocaust-Überlebende um David (Moritz Bleibtreu) mit allen Mitteln über Wasser
halten, bis sie genügend Geld haben, um nach Amerika auszuwandern. Ihre
kleinkriminellen Machenschaften bleiben nicht lange unbemerkt und so
wird eine amerikanische Offizierin (Antje Traue, "Man of Steel") auf ihre Spur
gesetzt, die schnell auf Widersprüchlichkeiten in Davids Vergangenheit
aufmerksam wird …
"Die Schlümpfe – Das verlorene Dorf" (3D):
Nachdem die letzten zwei "Die Schlümpfe"-Filme
auf einen Mix aus 3D-Animation und Realfilm setzten, erleben die kleinen blauen
Wichtel ihre neuen Abenteuer wieder in Form eines reinen Animationsfilms, in
dem sich die Schlümpfe auf die Suche nach dem legendenumwobenen Verlorenen Dorf
machen. Im Original leiht u.a. Julia Roberts einer Figur ihre Stimme, in der
deutschen Synchronfassung werden Nora Tschirner (als Schlumpfine),
Christoph Maria Herbst (als böser Zauberer Gargamel), Iris Berben (in der neu geschaffenen Roberts-Rolle) und (als Papa
Schlumpf) Heiner Lauterbach zu hören sein.
Daß Ben Wheatley einer der innovativsten und
experimentierfreudigsten britischen Regisseure derzeit hat ist, das hat er u.a. mit
"A Field in England" und der allegorischen Romanverfilmung "High-Rise" zu Genüge
bewiesen. Nun präsentiert er eine Actionkomödie, deren Prämisse von
Quentin Tarantino stammen könnte: Ende der 1970er Jahre geht in einer Bostoner
Lagerhalle ein Waffengeschäft zwischen zwei Gangsterbanden mächtig schief, was
zu einem Füllhorn von Schießereien, (Zweck-)Bündnissen und Intrigen führt. In
Hauptrollen sind Brie Larson, Cillian Murphy ("Batman Begins"), Sam Riley
("Das finstere Tal") und Armie Hammer ("Lone Ranger") zu sehen.
"Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott":
In der Verfilmung des gleichnamigen christlichen Bestsellers
von William Paul Young agiert der australische "Avatar"-Star Sam
Worthington als depressiver Familienvater Mack, der vier Jahre nach der
vermeintlichen Ermordung seiner kleinen Tochter Missy einen seltsamen Brief
erhält. Dieser fordert ihn zu einem Treffen in eben jener Berghütte auf, in der
Missy getötet worden sein soll. Dort trifft er auf eine schwarze Frau (Octavia
Spencer, "The Help"), die sich
"Papa" nennt und angeblich Gott ist …
"Nichts zu verschenken":
Der deutsche Titel soll offenbar Erinnerungen an die
mit über einer halben Million Zuschauer in Deutschland recht erfolgreiche
Komödie "Nichts zu verzollen" wecken, aber abgesehen vom Genre, der
französischen Herkunft und dem Hauptdarsteller Dany Boon ("Willkommen bei
den Sch'tis") haben beide Filme nichts miteinander zu tun. Boon spielt unter der Regie von Fred Cavayé ("Point Blank") einen sehr
talentierten, aber krankhaft geizigen Violinisten, an dessen Tür eines Tages
unverhofft die 16-jährige Laura klingelt – die behauptet, seine Tochter zu
sein. Ohje, was für Kosten das nach sich ziehen wird! In Frankreich kam
"Nichts zu verschenken" auf fast drei Millionen Kino-Zuschauer, die
Erfolgsaussichten in Deutschland dürften auch nicht so schlecht sein.
12./13. April:
"Fast & Furious 8":
Im achten Teil der langlebigen Auto-Action-Reihe mit Vin
Diesel und Dwayne Johnson (der im Original auf den ominöseren Titel
"The Fate of the Furious" hört) wird inhaltlich vermutlich vieles
beim Alten bleiben, auch wenn der Film mehr in Richtung Agentenabenteuer á
la "Mission: Impossible" gehen soll. Dafür gibt es mit F. Gary Gray
("Straight Outta Compton") einen neuen Regisseur und mit Charlize
Theron (als Haupt-Antagonistin) und Dame Helen Mirren gleich zwei
hochkarätige weibliche Neuzugänge in der Besetzung.
"Abgang mit Stil":
Im Jahr 1979 drehte Regisseur Martin Brest ("Beverly Hills
Cop", "Der Duft der Frauen") die erfolgreiche Gaunerkomödie
"Die Rentnergang", in der drei finanziell
minderbemittelte und in einer Mini-WG mehr oder weniger dahinvegetierende
Ruheständler eine Bank ausrauben wollen. Der ehemalige "Scrubs"-Star
Zach Braff, der vor 13 Jahren mit "Garden State" bereits einen Hit
als Regisseur feierte, bringt nun ein hochkarätig besetztes Remake davon in die
Kinos, in dem Morgan Freeman, Sir Michael Caine und Alan Arkin ("Argo") die verschuldeten,
aber immer nochr rüstigen Senioren verkörpern. Das Drehbuch stammt aus der
Feder des aktuell OSCAR-nominierten "Hidden Figures"-Autors Theodore
Melfi.
"Gold":
Der Abenteuerfilm des für sein "Traffic"-Skript
OSCAR-gekrönten Stephen Gaghan galt lange als eine große Awards-Hoffnung, dann kamen
jedoch die Kritiken – die bestenfalls mittelmäßig ausfielen. Schade, denn die
auf wahren Geschehnissen basierende Story eines kanadischen Unternehmers
(Matthew McConaughey), der Ende der 1980er Jahre gemeinsam mit einem lokalen
Geologen im indonesischen Dschungel nach Gold sucht, klingt durchaus
interessant und ist gut besetzt. Leider ist das Drehbuch aber wohl ziemlich
uninspiriert geraten.
"The Birth of a Nation – Aufstand zur
Freiheit":
Auch Nate Parkers auf historischen Ereignissen beruhendes
Sklavereidrama galt lange als ein OSCAR-Favorit, zumal es bereits Anfang 2016 zu
hervorragenden Rezensionen beim Sundance Festival vorgestellt wurde. Wenige Monate
später kam jedoch eine Kontroverse aus Parkers Vergangenheit ins Licht der
Öffentlichkeit (er und ein auch am Drehbuch von "The Birth of a
Nation" beteiligter Freund wurden als Studenten der Vergewaltigung
bezichtigt; er selbst wurde freigesprochen, sein Freund zunächst schuldig
gesprochen, das Urteil später aber aufgehoben), was sich sehr negativ
sowohl auf die Einspielergebnisse als auch auf die Awards Season auswirkte, bei
der der Film fast komplett leer ausging. Nate Parker selbst spielt den
gebildeten und bibelfesten Sklaven Nat Turner, der von seinem Besitzer (Armie
Hammer) einigen anderen Sklavenhaltern als Prediger zur Verfügung gestellt wird. Das
Leid, das er dabei sieht, bringt Nat irgendwann aber dazu, zu rebellieren
und einen Aufstand anzuzetteln.
"Verleugnung":
Rachel Weisz verkörpert in Mick Jacksons auf einem wahren
Fall basierenden Gerichtsdrama die US-Professorin Lipstadt, die in
den 1990er Jahren von dem bekannten revisionistischen britischen
Historien-Journalisten David Irving (Timothy Spall, "Mr. Turner") wegen
Verleumdung verklagt wurde, nachdem sie diesen als Holocaust-Leugner
bezeichnet hatte (was er auch ist). Aufgrund der Eigenheiten des britischen Justizsystems lief der
Prozeß darauf hinaus, daß Prof. Lipstadt zweifelsfrei nachweisen mußte, daß der
Holocaust wirklich stattfand! Eine Thematik, die angesichts ihrer
Absurdität sicherlich filmreif klingt, nur daß das wohl allzu konservativ umgesetzte Resultat den Kritikern zufolge
trotz einer gewohnt starken Leistung von Rachel Weisz leider relativ dröge
geraten ist.
"Zu guter Letzt":
In der Komödie von Mark Pellington ("Arlington Road") spielt Altstar Shirley MacLaine ("Immer Ärger mit
Harry", "Das Mädchen Irma la Douce") die kontrollsüchtige
ehemalige Geschäftsfrau Harriet, die in fortgeschrittenem Alter die junge
Journalistin Anne (Amanda Seyfried) anheuert, um einen Nachruf auf sie zu
verfassen, der ihren hohen Ansprüchen genügt. Nach deren erstem Versuch muß
Harriet aber einsehen, daß sie dafür zuerst einiges an ihrem Leben ändern und
korrigieren muß – die arme Anne immer im Schlepptau …
"40 Tage in der Wüste":
Passend zum Oster-Wochenende gibt es mal wieder einen neuen
Bibelfilm: Unter der Regie von Rodrigo Garcia ("Albert Nobbs") spielt
Ewan McGregor Jesus Christus in jener Episode, in der er 40 Tage lang allein
in der Wüste fastete und dabei teuflischen Versuchungen widerstand. Darüber schreibt
die Bibel wohl nicht viele Details (ich bin alles andere als ein Experte),
daher erzählt der Film, wie es gewesen sein könnte, inklusive einer
unerwarteten Begegnung. Bei den US-Kritikern kam das Resultat recht gut an.
20. April:
"CHiPS":
Ganz im Stil des erfolgreichen "21 Jump Street"-Kino-Reboots
soll auch mit "CHiPS" eine mehr oder weniger obskure 1980er
Jahre-Serie (die allerdings schon 1977 begann) in Comedy-Form wiederbelebt
werden. Fans der Serie, in deren Mittelpunkt zwei kalifornische Motorrad-Cops
standen, mag das ein Graus sein, alle anderen dürfen auf amüsante zwei
Kinostunden hoffen, wenn die Actionkomödie hält, was der witzige und rasante
Trailer verspricht. Die treibende Kraft hinter dem Projekt ist übrigens der
Comedy-Spezialist Dax Shepard (spielte u.a. in "Idiocracy",
"When in Rome" und zahlreichen Sitcoms mit), der nicht nur eine der
beiden Hauptrollen spielt – die andere ging an Michael Peña aus "Dirty Cops" –, sondern auch
das Drehbuch schrieb und Regie führte.
"The Founder":
Michael Keaton ("Spotlight") spielt in John
Lee Hancocks ("Saving Mr. Banks")
Unternehmer-Biopic die Hauptrolle des Geschäftsmannes Ray Kroc, der in den
1950er Jahren die damals auf Südkalifornien begrenzte, für ihren schnellen
Zubereitungsprozeß bekannte Burger-Kette der Gebrüder Mac und Dick McDonald
kauft. Nach und nach und zum Entsetzen seiner Ehefrau (Laura Dern) mit nicht
geringem eigenen finanziellen Risiko baut er sie zu einem global tätigen,
höchst profitablen Konzern namens "McDonald's" auf … Frühe Kritiken
sind positiv ausgefallen, vor allem Keatons Leistung wird gelobt.
"Conni & Co 2 – Das Geheimnis des T-Rex":
Nachdem die erste Verfilmung der beliebten Jugendbuch-Reihe
mit Emma Schweiger in der Titelrolle letztes Jahr immerhin etwas mehr als eine halbe
Million junge Zuschauer in die Kinos lockte, schiebt Emmas Vater Til (der
im Vorgänger eine Nebenrolle übernahm) als Regisseur gleich die Fortsetzung
nach, in der das geliebte Sommerferien-Paradies von Conni und ihren Freunden –
die Kanincheninsel – durch ambitionierte Bauvorhaben des Bürgermeisters (Heino
Ferch) in Gefahr gerät.
"Queen of Katwe":
Die indisch-britische Filmemacherin Mira Nair ("Monsoon
Wedding") hat die inspirierende wahre Geschichte des bitterarmen und
komplett ungebildeten ugandischen Mädchens Phiona Mutesi verfilmt, das sich mit neun Jahren als ein echtes Schach-Naturtalent entpuppt, nachdem ein schachbegeisterter
Missionar (David Oyelowo) ihm das "Spiel der Könige" beibringt. Von
den Kritikern gab es für das Feelgood-Movie viel Applaus.
"Bleed For This":
Viel Applaus erhielt auch Miles Teller
("Whiplash") für seine leidenschaftliche Darstellung des jungen
Boxers Vinny Pazienza, der nach einem schweren Unfall einen Genickbruch
überlebte, sich trotz einer drohenden Querschnittslähmung wieder komplett ins Leben
zurückkämpfte und schließlich wundersamerweise sogar Weltmeister wurde. Das
Sport-Biopic von Ben Younger ("Couchgeflüster") selbst kam jedoch
weniger gut an, da es sich wohl zu sehr an den gängigen Klischees von
Comeback-Sportfilmen entlanghangelt, ohne sich inhaltlich groß vom
Mittelmaß abzuheben.
"Ein Dorf sieht schwarz":
Die Migrationsthematik inspiriert weiterhin europäische
Filmemacher. Nachdem in Deutschland Simon Verhoeven mit "Willkommen bei
den Hartmanns" einen großen Hit landete, kontert der Franzose Julien
Rambaldi mit dieser allerdings bereits 1975 spielenden, da lose auf wahren
Geschehnissen basierenden Tragikomödie (wobei der Komödienaspekt klar
überwiegt). Darin beschließt ein junger kongolesischer Arzt, nach seinem
Medizinstudium in Paris nicht in die Heimat zurückzukehren, sondern stattdessen
mit seiner Familie in ein nordfranzösisches Dorf zu ziehen – wo sie
erwartungsgemäß mit diversen Vorurteilen konfrontiert werden.
"The Bye Bye Man":
In den USA lief der Horrorfilm von Stacy Title ("Last
Supper") besser als erwartet, dabei fielen die Kritiken und auch die
Zuschauerreaktionen ziemlich verheerend aus. Schon die Story klingt generisch
bis unfreiwillig komisch: Drei College-Studenten beziehen gemeinsam ein altes
Haus in der Nähe der Uni, das ein Monster beherbergt, dem man nur entrinnen
kann, wenn man nicht an es denkt oder gar seinen Namen ausspricht …
"Stille Reserven":
Mit drei österreichischen Filmpreisen ausgezeichneter
österreichisch-schweizerisch-deutscher Science Fiction-Thriller, der in der
relativ nahen Zukunft in Wien spielt. Die Gesellschaft hat sich nicht gerade
positiv entwickelt, vielmehr hat sich als Konsequenz eines fragwürdigen
wissenschaftlichen Fortschritts eine knallharte Zweiklassengesellschaft
entwickelt: Wer nicht genügend Geld für eines "Todesversicherung"
hat, wird nach dem Tod zwangsreanimiert und als eine Art Ersatzteillager
verwendet. Die Prämisse ist klar von Filmen wie "Repo! The Genetic Opera" (in
dem man Organe mieten kann, die aber gewaltsam zurückgeholt werden, sobald die
Raten nicht mehr beglichen werden) oder "In Time" (in dem man ab
einem Alter von 25 Jahren Lebenszeit kaufen muß) inspiriert, klingt aber
deshalb nicht weniger spannend. Der Ex-Bond-Bösewicht Clemens Schick ("Casino
Royale") spielt einen systemtreuen
Todesversicherungs-Agenten, der unvermittelt die andere Seite der Medaille
kennenlernt.
27.
April:
In der Fortsetzung von James Gunns Marvel-Überraschungserfolg aus dem Jahr 2014
lernt der großmäulige "Star-Lord" Peter Quill (Chris Pratt) endlich
seinen außerirdischen Vater kennen – dessen Name "Ego the Living
Planet" (Kurt Russell) läßt ein interessantes Aufeinandertreffen vermuten.
Gleichzeitig zehren Peter und die anderen "Guardians" von ihrem
frischen Ruhm und werden prompt für einen neuen Monsterjäger-Job angeheuert.
Die bunte Truppe geht diesem natürlich nicht geradlinig nach, sondern sorgt
stattdessen – v.a. in Person des schießwütigen Waschbären Rocket Raccoon –
lieber wieder für jede Menge Chaos …
"Happy Burnout":
André Erkaus ("Arschkalt") Komödie dreht sich um den
langsam alternden Frauenhelden und Lebenskünstler Fussel (Wotan Wilke Möhring),
der nur eine Lösung sieht, um nicht länger vom Arbeitsamt genervt zu werden: Er
braucht ein Attest, das ihm Arbeitsunfähigkeit wegen eines Burnout-Syndroms
bescheinigt. Das bekommt er tatsächlich, landet dadurch aber auch in einer
speziellen Klinik, in der er mit seiner Unangepaßtheit bei Personal
(wie einer von Anke Engelke gespielten Krankenschwester) und Patienten
gleichermaßen reichlich Verwirrung stiftet.
"Gimme Danger":
Ein Dokumentarfilm von Arthouse-Legende Jim Jarmusch über
Iggy Pop and The Stooges, der die lange Karriere der Band von 1968 bis zur
Aufnahme in die Rock and Rock Hall of Fame im Jahr 2010 abdeckt.
"Hey Bunny":
Die beiden Schauspieler Barnaby Metschurat ("Solino") und
Lavinia Wilson ("Schoßgebete") haben sich für ihr Regiedebüt
(abgesehen von einem Kurzfilm Metschurats) zusammengetan, eine
skurrile Independent-Komödie über einen Ex-Hacker (Metschurat), der zu
Unrecht eines Verbrechens beschuldigt wird und nun seine Unschuld beweisen
will.
"Unforgettable – Tödliche Liebe":
Das Regiedebüt der erfolgreichen Produzentin Denise Di Novi
("Crazy, Stupid, Love.", "Focus", "Edward mit den
Scherenhänden") ist ein Thriller über eine mental instabile Mutter
(Katherine Heigl), die das Ende ihrer Ehe nicht verwindet und deshalb alles versucht, um die neue Ehe ihres Ex-Mannes mit der freundlichen Julia (Rosario
Dawson) zu zerstören.
Das war der zweite Teil meiner ausführlichen Vorschau
auf Winter/Frühling 2017, im ersten Teil meiner Sommervorschau geht es weiter mit vielen Blockbustern, die im Mai und Juni ins Haus stehen.
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