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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Freitag, 17. Februar 2017

KINOVORSCHAU WINTER/FRÜHLING 2017 (Teil 2)

Letztes Update vom 25. März: Warren Beattys Tragikomödie "Regeln spielen keine Rolle" wurde sehr kurzfristig vom 6. April auf den 4. Mai verschoben.

Nach der OSCAR-Verleihung Ende Februar wird es auch in deutschen Kinos wieder deutlich actionreicher zugehen als in den ersten beiden Monaten des Jahres, in denen viele "ernsthafte" Stoffe behandelt wurden. Die große Blockbuster-Welle wird zwar wie üblich erst im Sommer folgen, doch auch die Monate März und April haben bereits einige spektaluläre Highlights zu bieten – dazu natürlich auch viele kleinere und häufig anspruchsvollere Werke inklusive einiger OSCAR-Nachzügler. Da meine Vorschau zwar ausführlich ist, aber nicht komplett, verweise ich gerne wieder auf InsideKino, wo es eine vollständige Liste sämtlicher bereits feststehender Filmstarts der nächsten Jahre gibt.

2. März:
Der voraussichtlich letzte Einsatz von Hugh Jackman als der vermeintlich unsterbliche Mutant Wolverine (wenngleich Ryan Reynolds hartnäckig versucht, ihn noch zu einem gemeinsamen Deadpool/Wolverine-Film zu überreden) wird erneut von James Mangold inszeniert und spielt in einem wenig einladend wirkenden Jahr 2029, in dem die Mutanten auszusterben scheinen, die X-Men nicht mehr existieren und Professor X (Sir Patrick Stewart) ein an Alzheimer leidender alter Mann ist. Und dann fühlt der heruntergekommen lebende Logan auch noch seine eigenen Mutantenkräfte schwinden. Doch als eine zwielichtige Organisation die verbleibenden Mutanten zu Soldaten machen will, muß Logan in einen letzten großen Kampf ziehen – gemeinsam mit einem Mädchen, das Wolverine in vielerlei Hinsicht zu ähneln scheint …

Im Gegensatz zu vielen Werken von Martin Scorsese hat "Silence" bei den OSCARs keinerlei Rolle gespielt – dabei sind die Kritiken sehr wohlwollend ausgefallen. Vermutlich ist das gut zweieinhalbstündige Glaubensdrama über zwei portugiesische Jesuiten (Andrew Garfield und Adam Driver), die in Japan nach dem spurlos verschwundenen Pater Ferreira (Liam Neeson) suchen, einfach zu unspektakulär ausgefallen. So dürfte auch das Mainstream-Publikum eher wenig Interesse an der ruhig erzählten Romanverfilmung haben.

"Der junge Karl Marx":
August Diehl ("Allied") verkörpert im Historiendrama des haitianischen Regisseurs Raoul Peck (mit seiner bei uns am 30. März anlaufenden Doku "I Am Not Your Negro" für den OSCAR 2017 nominiert) den 26-jährigen, mit seiner Frau (Vicky Krieps, "Zwei Leben") in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Pariser Exil lebenden deutschen Idealisten Karl Marx, der gemeinsam mit Friedrich Engels (Stefan Konarske) Grundlagen für das "Kommunistische Manifest" erarbeitet. Die Berlinale-Kritiken fielen eher mittelmäßig aus.

"Certain Women":
Von Kritikern gefeiertes, auf einer Kurzgeschichten-Sammlung gründendes Arthouse-Drama von Kelly Reichardt ("Wendy and Lucy") über vier Frauen (Michelle Williams, Laura Dern, Kristen Stewart, Lily Gladstone) in Montana, deren Leben vor einem Wendepunkt stehen.

"Little Men":
In dem Familien- und Coming of Age-Drama von Ira Sachs ("Married Life") zieht Familie Jardine in ein geerbtes Haus in Brooklyn ein. Während die Eltern (Greg Kinnear und Jennifer Ehle) vor allem froh über die Mietersparnis sind, ist der Umzug für den 13-jährigen Sohn Jake ziemlich schwierig. Dann findet er einen neuen besten Freund, mit dem er New York erkundet und die ersten Leiden und Freuden der Pubertät durchlebt. Die Kritiker waren von dem Film begeistert (Rotten Tomatoes: 97% positive Rezensionen!) und loben neben den Darstellerleistungen der "kleinen Leute" vor allem eine realitätsnahe, humanistische Inszenierung, die auch den Wandel (u.a. durch Gentrifizierung) New Yorks thematisiert.

"Neo Rauch – Gefährten und Begleiter":
Dokumentarfilm über den Leipziger Künstler Neo Rauch, der zu den wichtigsten und – was den Wert seiner Gemälde betrifft – "kostbarsten" modernen Malern der Welt zählt.

9. März:
Seit dem riesigen Erfolg des Marvel Cinematic Universe gibt es naturgemäß Versuche, diesen Ansatz eines "geteilten Universums" mit vielen Crossovers und Gastauftritten zu kopieren. Bei DC Comics läuft das dank der Stärke der Marke kommerziell trotz Qualitätsmangeln ganz gut, während Universal den mit "Dracula Untold" begonnenen Versuch, sich ein neues "Monster-Universum" aufzubauen, schnell abgebrochen hat und nun mit einem "Die Mumie"-Reboot noch einmal von vorn beginnt. Ein Stück weiter ist das jüngst in chinesischen Besitz übergegangene und für Genrestoffe bekannte Studio Legendary, denn Gareth Edwards' "Godzilla" wurde im Nachhinein zum Startpunkt erklärt, nun macht die neue "King Kong"-Geschichte "Skull Island" den zweiten Schritt und dann soll es zu dem großen Aufeinandertreffen von Godzilla und Kong kommen. Bis es soweit ist, wird der neue King Kong eingeführt in diesem ungewöhnlicherweise zur Zeit des Vietnam-Krieges spielenden Abenteuer (entsprechend ist eines der Filmplakate klar von "Apocalypse Now" inspiriert). Ein Team der geheimnisvollen Regierungsorganisation Monarch (die bereits in "Godzilla" erwähnt wurde) aus Wissenschaftlern und Soldaten erkundet eine neu entdeckte Insel im Pazifik und muß feststellen, daß diese von zahlreichen Monstern bewohnt wird … Die Besetzung der Expedition kann sich jedenfalls sehen lassen: Tom "Loki" Hiddleston, OSCAR-Gewinnerin Brie Larson ("Raum"), Samuel L. Jackson und John Goodman sind die bekanntesten Namen. Regie führt der relative Newcomer Jordan Vogt-Roberts, der mit seinem vielbeachteten Independent-Debüt "Kings of Summer" die Aufmerksamkeit Hollywoods erregt hat.

Acht OSCAR-Nominierungen, 98% positive Kritiken bei Rotten Tomatoes. Ja, man kann sagen, daß Kritiker und Branchenkollegen begeistert sind von Barry Jenkins' ungewöhnlichem Coming of Age-Drama. Erzählt wird die Geschichte des jungen Chiron, wobei der Film in drei Kapitel unterteilt ist, die den Protagonisten in unterschiedlichen Altersstufen (9, 16 und 26) zeigen. Erschwert wird Chirons Erwachsenwerden nicht nur von der Tatsache, daß er in sehr ärmliche Verhältnisse hineingeboren wurde, sondern auch davon, daß er als Afroamerikaner und (ab dem zweiten Kapitel) Homosexueller gleich aus zwei Gründen zur Zielscheibe von Diskriminierung wird.

"Wilde Maus":
Die österreichische Kabarett-Legende Josef Hader (hierzulande wohl primär als Hauptdarsteller der "Brenner"-Krimireihe nach den Romanen von Wolfgang Murnberger bekannt) spielt in dieser schwarzhumorigen Tragikomödie unter seiner eigenen Regie einen Musikkritiker, der den Job verliert und sich dafür bei seinem Chef rächen will. Das fängt harmlos an, steigert sich aber in einem gefährlichen Ausmaß …

"Sleepless – Eine tödliche Nacht":
Das von Kritikern mit mäßigen Rezensionen bedachte Hollywood-Debüt des schweizerischen "Who Am I"-Regisseurs Baran bo Odar ist ein Remake des französischen Thrillers "Sleepless Night – Nacht der Vergeltung" aus dem Jahr 2011. In der US-Version geht es um Polizisten aus Las Vegas, die Gangster ausrauben und dann selbst in den entsprechenden Fällen ermitteln. Einer dieser korrupten Cops namens Vincent (Jamie Foxx) arbeitet allerdings verdeckt für die Abteilung "Interne Ermittlungen" und soll die Bande sprengen. Richtig problematisch wird die Angelegenheit, als einer der ausgeraubten Gangster Vincents Sohn entführt, um ihn gegen das gestohlene Gut einzutauschen …

16. März:
Die nächste Neuverfilmung eines Disney-Zeichentrickklassikers als aufwendiger Realfilm gilt als einer der sichersten weltweiten Blockbuster des Jahres 2017. Kein Wunder, zählt die Vorlage von 1991 doch zu den beliebtesten Disney-Filmen der vergangenen Jahrzehnte, zudem macht die neue Besetzung mit Emma Watson und Dan Stevens ("The Guest") in den Hauptrollen einen sehr guten Eindruck und die prachtvollen Trailer und Filmplakate versprechen mit liebevoll designten Kostümen und Kulissen eine Atmosphäre zum Träumen. Die Songs aus der Vorlage werden übrigens beibehalten und durch ein paar neue vom ursprünglichen Komponisten-Duo ergänzt, Regie führt Bill Condon ("Mr. Holmes").

"Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand":
In der Fortsetzung des schwedischen Blockbusters "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" (fast 1,2 Millionen Zuschauer alleine in Deutschland) gerät die rüstige Titelfigur Allan Karlsson (Robert Gustafsson) ein Jahr nach den Geschehnissen des Vorgängers auf Bali in finanzielle Nöte und sorgt in der Folge erneut für jede Menge turbulente Ereignisse.

"Die rote Schildkröte":
Der nur 80 Minuten lange französisch-belgisch-japanische Zeichentrickfilm (inszeniert von dem holländischen Regisseur Michael Dudok de Wit, der 2001 für einen Kurzfilm einen OSCAR gewann und bereits 1995 erstmals nominiert war), an dem auch das legendäre Studio Ghibli beteiligt ist, erhielt neben vielen Auszeichnungen auch eine OSCAR-Nominierung. Erzählt wird dialogfrei und in einem ungewöhnlichen, die märchenhafte Storypräsentation unterstreichenden Zeichenstil die Geschichte eines Schiffbrüchigen, dessen Rettungsversuche wunderlicherweise immer wieder von einer großen roten Schildkröte zunichtegemacht werden.

"Mit siebzehn":
Von den Kritikern gelobtes, kunstvoll in Szene gesetztes Jugenddrama des Regieveteranen André Techiné ("Wilde Herzen") über zwei 17-jährige Klassenkameraden, von denen sich der eine (Damien) zum anderen (Thomas) stark hingezogen fühlt, wohingegen der ihn nicht leiden kann. Als Thomas vorübergehend bei Damiens Familie einziehen muß, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die spannungsgeladene Konstellation sich gefährlich zuspitzt …

"Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen Ei":
Der Animationsfilm von den "Der kleine Rabe Socke"-Machern, eine Adaption des Kinderbuch-Evergreens "Die Häschenschule", kommt passenderweise wenige Wochen vor Ostern in die Kinos und wird bestimmt etliche ganz kleine Zuschauer mit ihren Eltern in die Kinos locken.

23. März:
"Life":
Ehe im Mai "Alien: Covenant" in die Kinos kommt, will bereits der schwedische Hollywood-Regisseur Daniel Espinosa ("Safe House") mit einem Weltraum-Horrorfilm die Zuschauer das Fürchten lehren. In "Life" geht es um sechs Astronauten (gespielt u.a. von Jake Gyllenhaal, Rebecca Ferguson und Ryan Reynolds) aus aller Herren Länder, die bei ihren Forschungen auf der Internationalen Raumstation ISS in Bodenproben aus dem Mars auf außerirdisches Leben stoßen. Und wieder einmal stellt sich schnell heraus, daß dieses außerirdische Leben – und sei es auch noch so klein – den Menschen nicht besonders wohlgesonnen ist. Sollte es die Erde erreichen, könnte gar das Ende der Menschheit drohen …

"Lommbock":
Na, wer hätte das gedacht? Nach 16 Jahren erhält einer der witzigsten deutschen Filme der jüngeren Vergangenheit (wenn er sich auch deutlich von Filmemachern wie Quentin Tarantino oder Guy Ritchie inspirieren ließ) eine Fortsetzung. Erneut führt Christian Zübert Regie und hat das Drehbuch geschrieben, wiederum übernehmen Moritz Bleibtreu und Lucas Gregorowicz die Hauptrollen der einstigen Cannabis-Lieferservice-Betreiber Kai und Stefan. In der Zwischenzeit ist Stefan allerdings ein seriöser Anwalt geworden, der kurz vor der Heirat in den Vereinigten Arabischen Emiraten steht. Für die braucht er aber noch einige Papiere, weshalb er in die alte Heimat Würzburg zurückkehrt – und prompt auf Kai trifft, der zwar inzwischen Vater ist, sich im Gegensatz zu Stefan aber trotzdem nicht allzu sehr verändert hat.

"Power Rangers" (3D):
Der südafrikanische "Project Almanac"-Regisseur Dean Israelite bringt dieses $120 Mio. teure Reboot der kultigen Jugend-Zeichentrickserie aus den 1990er Jahren in die Kinos, in dem fünf Teenager die Fähigkeit erhalten, sich in echte Superhelden mit außergewöhnlichen Kräften zu verwandeln. Und als die böse Hexe Rita Repulsa (Elizabeth Banks, "Mädelsabend") mit einer Armee von Steingolems die Weltherrschaft anstrebt, können nur noch die Power Rangers die Menschheit vor ihr retten …

"Der Hund begraben":
In der Komödie von Sebastian Stern agiert Justus von Dohnányi ("Das Experiment") als Hans, der seinen Job verliert und von der weitgehenden Mißachtung frustriert ist, die er von seiner Familie erfährt. Als seine Frau (Juliane Köhler) auch noch einen streunenden Hund im Haushalt aufnimmt, der ihre ganze Aufmerksamkeit sowie auch die der Kinder bekommt, reicht es Hans endgültig und er will den Hund wieder loswerden. Der verschwindet allerdings ganz von alleine spurlos, was unerwartete Konsequenzen zeitigt.

"Die Jones – Spione von nebenan":
Mediokre Action-Komödie von Greg Mottola ("Adventureland"), in der zwei Geheimagenten (Gal "Wonder Woman" Gadot und der "Mad Men"-Star Jon Hamm) das Leben ihrer neuen Vorstadt-Nachbarn (Zach Galifianakis und Isla Fisher) durcheinanderbringen.

"Rammstein: Paris"
Eine vom schwedischen Regisseur Jonas Åkerlund ("Spun") gedrehte Dokumentation über zwei spektakuläre Paris-Konzerte der international seit Jahren wohl erfolgreichsten deutschen Band Rammstein im Jahr 2012.

"Storm und der verbotene Brief":
Holländischer Jugend-Historienfilm über den 12-jährigen Storm, dessen Familie mitten hinein in die Reformationswirren im 16. Jahrhundert gerät, als Vater Klaas – ein Druckerei-Besitzer – verbotenerweise einen Brief von Martin Luther drucken soll und erwischt wird.

30. März:
1995 schuf Mamoru Oshii seine als Meisterwerk geltende animierte Manga-Adaption "Ghost in the Shell" (ich finde den Film ehrlich gesagt nicht so supertoll), die zahlreiche Fortsetzungen und Spin-Offs/Remixes erhielt. Nun steht dank Hollywood die erste Realfilm-Umsetzung des dystopischen Stoffes ins Haus, in dem die meisten Menschen zu mit künstlichen Implantaten aufgepimpten Cyborgs geworden sind. Als ein Cyber-Terrorist (Michael Pitt) diese schöne (?) neue Welt bedroht, soll eine Elitetruppe rund um den Major (Scarlett Johansson) ihn aufspüren und die Gefahr beseitigen. Natürlich gab es auch bei diesem Film wieder Kontroversen darum, daß die asiatische Hauptfigur der Vorlage von der weißen Amerikanerin Johansson verkörpert wird – wenn allerdings selbst Mamoru Oshii ihr öffentlich seinen Segen gibt, dann sollte diese selbstverständlich von kommerziellen Abwägungen beförderte Wahl eigentlich nicht mehr lange diskutiert werden – zumal viele asiatische Aspekte der Story beibehalten werden und mit dem legendären Takeshi Kitano ("Battle Royale", "Sonatine") und "Wolverine – Weg des Kriegers"-Co-Star Rila Fukushima zwei japanische Schauspieler wichtige Rollen innehaben. Spannender wird die Frage, wie gut der Film werden kann – daß der frühere Werbefilmer Rupert Sanders auf dem Regiestuhl sitzt, dessen bis dato einziger Langfilm "Snow White and the Huntsman" nicht wirklich qualitativ glänzte, läßt eine gewisse Skepsis definitiv zu. Andererseits sehen die Trailer richtig gut aus, wenngleich sie sich vielleicht ein bißchen zu sehr auf das mit Abstand größte Verkaufsargument des Films konzentrieren – Scarlett Johansson im hautengen, körperbetonten silbergrauen Kampfanzug –, um alle inhaltlichen Zweifel zu beseitigen …

Klassische Abenteuerfilme sind heutzutage ein bißchen in Vergessenheit geraten angesichts der Superhelden-Schwemme und immer aufwendiger produzierten Fantasy- und SF-Epen. Nun hat sich mit James Gray ein Filmemacher an das Genre erinnert, von dem man das nicht unbedingt erwarten würde – immerhin steht er bislang eher für Thriller wie "Little Odessa" und "Helden der Nacht" oder einfühlsame Dramen wie "Two Lovers" und "The Immigrant". Doch er hat auf Grundlage eines Sachbuchs von David Grann die Geschichte des britischen Forschers und Abenteurers Colonel Percy Fawcett (Charlie Hunnam aus der TV-Serie "Sons of Anarchy") verfilmt, der in den 1920er Jahren im Amazonas-Gebiet nach einer untergegangenen Zivilisation suchte und bei seinen Expeditionen mehrmals nur knapp dem Tod entging – ehe er mit seinem 21-jährigen Sohn (der neue Spider-Man Tom Holland) spurlos verschwand. In weiteren Rollen sind Sienna Miller ("American Sniper") und Robert Pattinson zu sehen. Und die Weltpremiere bei der Berlinale wurde erfreulicherweise sehr positiv aufgenommen!

"A United Kingdom":
"Dido Elizabeth Belle"-Regisseurin Amma Asante erzählt in dieser sehr positiv aufgenommenen Edelromanze die wahre Geschichte der britischen Büroangestellten Ruth Williams (Rosamund Pike, "Gone Girl"), die Ende der 1940er Jahre in London Prinz Seretse Khama von Botswana (David Oyelowo, "Selma") auffällt. Das ungleiche Paar verliebt sich schnell ineinander, doch ihre Heiratspläne treffen in beiden Staaten auf heftige Widerstände.

"Una und Ray":
"Verblendung"-Star Rooney Mara spielt in Benedict Andrews' Theateradaption Una, die vor 15 Jahren – als 12-Jährige! – eine Affäre mit dem 30 Jahre älteren Ray (Ben Mendelsohn aus "Rogue One") hatte. Er mußte dafür ins Gefängnis, hat seitdem sein Leben aber in den Griff bekommen; ihres wird dagegen noch immer von der damaligen Beziehung und offengebliebenen Fragen bestimmt. Daß sie nun Antworten sucht, kann man ihr daher kaum vorwerfen – doch Rays geordnetes Leben droht dadurch aus den Fugen zu geraten … Schwierige Thematik, laut Kritikern aber gut umgesetzt.

"I Am Not Your Negro":
Die im Original von Samuel L. Jackson eingesprochene, OSCAR-nominierte Dokumentation von dem haitianischen Regisseur Raoul Peck (siehe den am 2. März startenden "Der junge Karl Marx") befaßt sich mit dem afroamerikanischen Schriftsteller James Baldwin und konzentriert sich dabei vor allem auf ein unvollendetes Manuskript des 1987 Verstorbenen über Rassismus im modernen Amerika und drei Freunde von ihm: Martin Luther King, Malcolm X und Medgar Evers – allesamt ermordete Bürgerrechtler.

"Zazy":
Jungstar Ruby O. Fee ("Seitenwechsel", TV-Film "Die Ketzerbraut") agiert in dem deutschen Thriller-Drama von Matthias X. Oberg als 18-jähriger Schneider-Lehrling Suzanna alias Zazy. Die ist entschlossen, den gesellschaftlichen Aufstieg zu bewerkstelligen und in der reichen Kundin Marianna (Petra van de Voort) sieht sie eine ideale Möglichkeit, um das zu schaffen: Zazy erpresst Marianna, damit die ihr mit ihren Beziehungen den Weg ins TV-Geschäft ebnet.

"Boss Baby" (3D):
3D-Animationsfilm für Kinder von Dreamworks über den siebenjährigen Tim, dessen neuer Bruder die ganze Aufmerksamkeit der Eltern beansprucht. Trotz der geschwisterlichen Rivalität zwischen dem dominanten (im Original mit der Stimme von Alec Baldwin sprechenden und Anzug tragenden) Baby und seinem großen Bruder müssen sie sich bald gegen einen fiesen Unternehmensboß zusammentun …

"Die andere Seite der Hoffnung":
In dem Immigrationsdrama der finnischen Arthouse-Legende Aki Kaurismäki ("Der Mann ohne Vergangenheit", "Leningrad Cowboys"-Filme) geht es um einen jungen syrischen Flüchtling, der als blinder Passagier nach Helsinki kommt und nach Ablehnung seines Asylantrags abtaucht und versucht, mit Schwarzarbeit über die Runden zu kommen.

"Tanna – Eine verbotene Liebe":
Die erste australische Produktion, die für den OSCAR für den besten nicht-englischsprachigen Film nominiert wurde (gesprochen werden zwei in Vanuatu gebräuchliche Sprachen), ist ein Eingeborenen-Drama über zwei Schwestern und eine verbotene Liebe auf einer abgelegenen kleinen Vulkaninsel im Pazifik.

6. April: 
"Es war einmal in Deutschland…":
Der in Bayern geborene belgische Filmemacher Sam Garbarski ("Irina Palm") verfilmt in einer europäischen Koproduktion den Roman "Die Teilacher" von Michel Bergmann. Die Geschichte spielt im Jahr 1946 in Frankfurt am Main, wo sich einige Holocaust-Überlebende um David (Moritz Bleibtreu) mit allen Mitteln über Wasser halten, bis sie genügend Geld haben, um nach Amerika auszuwandern. Ihre kleinkriminellen Machenschaften bleiben nicht lange unbemerkt und so wird eine amerikanische Offizierin (Antje Traue, "Man of Steel") auf ihre Spur gesetzt, die schnell auf Widersprüchlichkeiten in Davids Vergangenheit aufmerksam wird …

"Die Schlümpfe – Das verlorene Dorf" (3D):
Nachdem die letzten zwei "Die Schlümpfe"-Filme auf einen Mix aus 3D-Animation und Realfilm setzten, erleben die kleinen blauen Wichtel ihre neuen Abenteuer wieder in Form eines reinen Animationsfilms, in dem sich die Schlümpfe auf die Suche nach dem legendenumwobenen Verlorenen Dorf machen. Im Original leiht u.a. Julia Roberts einer Figur ihre Stimme, in der deutschen Synchronfassung werden Nora Tschirner (als Schlumpfine), Christoph Maria Herbst (als böser Zauberer Gargamel), Iris Berben (in der neu geschaffenen Roberts-Rolle) und (als Papa Schlumpf) Heiner Lauterbach zu hören sein.

Daß Ben Wheatley einer der innovativsten und experimentierfreudigsten britischen Regisseure derzeit hat ist, das hat er u.a. mit "A Field in England" und der allegorischen Romanverfilmung "High-Rise" zu Genüge bewiesen. Nun präsentiert er eine Actionkomödie, deren Prämisse von Quentin Tarantino stammen könnte: Ende der 1970er Jahre geht in einer Bostoner Lagerhalle ein Waffengeschäft zwischen zwei Gangsterbanden mächtig schief, was zu einem Füllhorn von Schießereien, (Zweck-)Bündnissen und Intrigen führt. In Hauptrollen sind Brie Larson, Cillian Murphy ("Batman Begins"), Sam Riley ("Das finstere Tal") und Armie Hammer ("Lone Ranger") zu sehen.

"Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott":
In der Verfilmung des gleichnamigen christlichen Bestsellers von William Paul Young agiert der australische "Avatar"-Star Sam Worthington als depressiver Familienvater Mack, der vier Jahre nach der vermeintlichen Ermordung seiner kleinen Tochter Missy einen seltsamen Brief erhält. Dieser fordert ihn zu einem Treffen in eben jener Berghütte auf, in der Missy getötet worden sein soll. Dort trifft er auf eine schwarze Frau (Octavia Spencer, "The Help"), die sich "Papa" nennt und angeblich Gott ist …

"Nichts zu verschenken":
Der deutsche Titel soll offenbar Erinnerungen an die mit über einer halben Million Zuschauer in Deutschland recht erfolgreiche Komödie "Nichts zu verzollen" wecken, aber abgesehen vom Genre, der französischen Herkunft und dem Hauptdarsteller Dany Boon ("Willkommen bei den Sch'tis") haben beide Filme nichts miteinander zu tun. Boon spielt unter der Regie von Fred Cavayé ("Point Blank") einen sehr talentierten, aber krankhaft geizigen Violinisten, an dessen Tür eines Tages unverhofft die 16-jährige Laura klingelt – die behauptet, seine Tochter zu sein. Ohje, was für Kosten das nach sich ziehen wird! In Frankreich kam "Nichts zu verschenken" auf fast drei Millionen Kino-Zuschauer, die Erfolgsaussichten in Deutschland dürften auch nicht so schlecht sein.

12./13. April:
"Fast & Furious 8":
Im achten Teil der langlebigen Auto-Action-Reihe mit Vin Diesel und Dwayne Johnson (der im Original auf den ominöseren Titel "The Fate of the Furious" hört) wird inhaltlich vermutlich vieles beim Alten bleiben, auch wenn der Film mehr in Richtung Agentenabenteuer á la "Mission: Impossible" gehen soll. Dafür gibt es mit F. Gary Gray ("Straight Outta Compton") einen neuen Regisseur und mit Charlize Theron (als Haupt-Antagonistin) und Dame Helen Mirren gleich zwei hochkarätige weibliche Neuzugänge in der Besetzung.

"Abgang mit Stil":
Im Jahr 1979 drehte Regisseur Martin Brest ("Beverly Hills Cop", "Der Duft der Frauen") die erfolgreiche Gaunerkomödie "Die Rentnergang", in der drei finanziell minderbemittelte und in einer Mini-WG mehr oder weniger dahinvegetierende Ruheständler eine Bank ausrauben wollen. Der ehemalige "Scrubs"-Star Zach Braff, der vor 13 Jahren mit "Garden State" bereits einen Hit als Regisseur feierte, bringt nun ein hochkarätig besetztes Remake davon in die Kinos, in dem Morgan Freeman, Sir Michael Caine und Alan Arkin ("Argo") die verschuldeten, aber immer nochr rüstigen Senioren verkörpern. Das Drehbuch stammt aus der Feder des aktuell OSCAR-nominierten "Hidden Figures"-Autors Theodore Melfi.

"Gold":
Der Abenteuerfilm des für sein "Traffic"-Skript OSCAR-gekrönten Stephen Gaghan galt lange als eine große Awards-Hoffnung, dann kamen jedoch die Kritiken – die bestenfalls mittelmäßig ausfielen. Schade, denn die auf wahren Geschehnissen basierende Story eines kanadischen Unternehmers (Matthew McConaughey), der Ende der 1980er Jahre gemeinsam mit einem lokalen Geologen im indonesischen Dschungel nach Gold sucht, klingt durchaus interessant und ist gut besetzt. Leider ist das Drehbuch aber wohl ziemlich uninspiriert geraten.

"The Birth of a Nation – Aufstand zur Freiheit":
Auch Nate Parkers auf historischen Ereignissen beruhendes Sklavereidrama galt lange als ein OSCAR-Favorit, zumal es bereits Anfang 2016 zu hervorragenden Rezensionen beim Sundance Festival vorgestellt wurde. Wenige Monate später kam jedoch eine Kontroverse aus Parkers Vergangenheit ins Licht der Öffentlichkeit (er und ein auch am Drehbuch von "The Birth of a Nation" beteiligter Freund wurden als Studenten der Vergewaltigung bezichtigt; er selbst wurde freigesprochen, sein Freund zunächst schuldig gesprochen, das Urteil später aber aufgehoben), was sich sehr negativ sowohl auf die Einspielergebnisse als auch auf die Awards Season auswirkte, bei der der Film fast komplett leer ausging. Nate Parker selbst spielt den gebildeten und bibelfesten Sklaven Nat Turner, der von seinem Besitzer (Armie Hammer) einigen anderen Sklavenhaltern als Prediger zur Verfügung gestellt wird. Das Leid, das er dabei sieht, bringt Nat irgendwann aber dazu, zu rebellieren und einen Aufstand anzuzetteln.

"Verleugnung":
Rachel Weisz verkörpert in Mick Jacksons auf einem wahren Fall basierenden Gerichtsdrama die US-Professorin Lipstadt, die in den 1990er Jahren von dem bekannten revisionistischen britischen Historien-Journalisten David Irving (Timothy Spall, "Mr. Turner") wegen Verleumdung verklagt wurde, nachdem sie diesen als Holocaust-Leugner bezeichnet hatte (was er auch ist). Aufgrund der Eigenheiten des britischen Justizsystems lief der Prozeß darauf hinaus, daß Prof. Lipstadt zweifelsfrei nachweisen mußte, daß der Holocaust wirklich stattfand! Eine Thematik, die angesichts ihrer Absurdität sicherlich filmreif klingt, nur daß das wohl allzu konservativ umgesetzte Resultat den Kritikern zufolge trotz einer gewohnt starken Leistung von Rachel Weisz leider relativ dröge geraten ist.

"Zu guter Letzt":
In der Komödie von Mark Pellington ("Arlington Road") spielt Altstar Shirley MacLaine ("Immer Ärger mit Harry", "Das Mädchen Irma la Douce") die kontrollsüchtige ehemalige Geschäftsfrau Harriet, die in fortgeschrittenem Alter die junge Journalistin Anne (Amanda Seyfried) anheuert, um einen Nachruf auf sie zu verfassen, der ihren hohen Ansprüchen genügt. Nach deren erstem Versuch muß Harriet aber einsehen, daß sie dafür zuerst einiges an ihrem Leben ändern und korrigieren muß – die arme Anne immer im Schlepptau …

"40 Tage in der Wüste":
Passend zum Oster-Wochenende gibt es mal wieder einen neuen Bibelfilm: Unter der Regie von Rodrigo Garcia ("Albert Nobbs") spielt Ewan McGregor Jesus Christus in jener Episode, in der er 40 Tage lang allein in der Wüste fastete und dabei teuflischen Versuchungen widerstand. Darüber schreibt die Bibel wohl nicht viele Details (ich bin alles andere als ein Experte), daher erzählt der Film, wie es gewesen sein könnte, inklusive einer unerwarteten Begegnung. Bei den US-Kritikern kam das Resultat recht gut an.

20. April:
"CHiPS":
Ganz im Stil des erfolgreichen "21 Jump Street"-Kino-Reboots soll auch mit "CHiPS" eine mehr oder weniger obskure 1980er Jahre-Serie (die allerdings schon 1977 begann) in Comedy-Form wiederbelebt werden. Fans der Serie, in deren Mittelpunkt zwei kalifornische Motorrad-Cops standen, mag das ein Graus sein, alle anderen dürfen auf amüsante zwei Kinostunden hoffen, wenn die Actionkomödie hält, was der witzige und rasante Trailer verspricht. Die treibende Kraft hinter dem Projekt ist übrigens der Comedy-Spezialist Dax Shepard (spielte u.a. in "Idiocracy", "When in Rome" und zahlreichen Sitcoms mit), der nicht nur eine der beiden Hauptrollen spielt – die andere ging an Michael Peña aus "Dirty Cops" –, sondern auch das Drehbuch schrieb und Regie führte.

"The Founder":
Michael Keaton ("Spotlight") spielt in John Lee Hancocks ("Saving Mr. Banks") Unternehmer-Biopic die Hauptrolle des Geschäftsmannes Ray Kroc, der in den 1950er Jahren die damals auf Südkalifornien begrenzte, für ihren schnellen Zubereitungsprozeß bekannte Burger-Kette der Gebrüder Mac und Dick McDonald kauft. Nach und nach und zum Entsetzen seiner Ehefrau (Laura Dern) mit nicht geringem eigenen finanziellen Risiko baut er sie zu einem global tätigen, höchst profitablen Konzern namens "McDonald's" auf … Frühe Kritiken sind positiv ausgefallen, vor allem Keatons Leistung wird gelobt.

"Conni & Co 2 – Das Geheimnis des T-Rex":
Nachdem die erste Verfilmung der beliebten Jugendbuch-Reihe mit Emma Schweiger in der Titelrolle letztes Jahr immerhin etwas mehr als eine halbe Million junge Zuschauer in die Kinos lockte, schiebt Emmas Vater Til (der im Vorgänger eine Nebenrolle übernahm) als Regisseur gleich die Fortsetzung nach, in der das geliebte Sommerferien-Paradies von Conni und ihren Freunden – die Kanincheninsel – durch ambitionierte Bauvorhaben des Bürgermeisters (Heino Ferch) in Gefahr gerät.

"Queen of Katwe":
Die indisch-britische Filmemacherin Mira Nair ("Monsoon Wedding") hat die inspirierende wahre Geschichte des bitterarmen und komplett ungebildeten ugandischen Mädchens Phiona Mutesi verfilmt, das sich mit neun Jahren als ein echtes Schach-Naturtalent entpuppt, nachdem ein schachbegeisterter Missionar (David Oyelowo) ihm das "Spiel der Könige" beibringt. Von den Kritikern gab es für das Feelgood-Movie viel Applaus.

"Bleed For This":
Viel Applaus erhielt auch Miles Teller ("Whiplash") für seine leidenschaftliche Darstellung des jungen Boxers Vinny Pazienza, der nach einem schweren Unfall einen Genickbruch überlebte, sich trotz einer drohenden Querschnittslähmung wieder komplett ins Leben zurückkämpfte und schließlich wundersamerweise sogar Weltmeister wurde. Das Sport-Biopic von Ben Younger ("Couchgeflüster") selbst kam jedoch weniger gut an, da es sich wohl zu sehr an den gängigen Klischees von Comeback-Sportfilmen entlanghangelt, ohne sich inhaltlich groß vom Mittelmaß abzuheben.

"Ein Dorf sieht schwarz":
Die Migrationsthematik inspiriert weiterhin europäische Filmemacher. Nachdem in Deutschland Simon Verhoeven mit "Willkommen bei den Hartmanns" einen großen Hit landete, kontert der Franzose Julien Rambaldi mit dieser allerdings bereits 1975 spielenden, da lose auf wahren Geschehnissen basierenden Tragikomödie (wobei der Komödienaspekt klar überwiegt). Darin beschließt ein junger kongolesischer Arzt, nach seinem Medizinstudium in Paris nicht in die Heimat zurückzukehren, sondern stattdessen mit seiner Familie in ein nordfranzösisches Dorf zu ziehen – wo sie erwartungsgemäß mit diversen Vorurteilen konfrontiert werden.

"The Bye Bye Man":
In den USA lief der Horrorfilm von Stacy Title ("Last Supper") besser als erwartet, dabei fielen die Kritiken und auch die Zuschauerreaktionen ziemlich verheerend aus. Schon die Story klingt generisch bis unfreiwillig komisch: Drei College-Studenten beziehen gemeinsam ein altes Haus in der Nähe der Uni, das ein Monster beherbergt, dem man nur entrinnen kann, wenn man nicht an es denkt oder gar seinen Namen ausspricht …

"Stille Reserven":
Mit drei österreichischen Filmpreisen ausgezeichneter österreichisch-schweizerisch-deutscher Science Fiction-Thriller, der in der relativ nahen Zukunft in Wien spielt. Die Gesellschaft hat sich nicht gerade positiv entwickelt, vielmehr hat sich als Konsequenz eines fragwürdigen wissenschaftlichen Fortschritts eine knallharte Zweiklassengesellschaft entwickelt: Wer nicht genügend Geld für eines "Todesversicherung" hat, wird nach dem Tod zwangsreanimiert und als eine Art Ersatzteillager verwendet. Die Prämisse ist klar von Filmen wie "Repo! The Genetic Opera" (in dem man Organe mieten kann, die aber gewaltsam zurückgeholt werden, sobald die Raten nicht mehr beglichen werden) oder "In Time" (in dem man ab einem Alter von 25 Jahren Lebenszeit kaufen muß) inspiriert, klingt aber deshalb nicht weniger spannend. Der Ex-Bond-Bösewicht Clemens Schick ("Casino Royale") spielt einen systemtreuen Todesversicherungs-Agenten, der unvermittelt die andere Seite der Medaille kennenlernt.

27. April:
In der Fortsetzung von James Gunns Marvel-Überraschungserfolg aus dem Jahr 2014 lernt der großmäulige "Star-Lord" Peter Quill (Chris Pratt) endlich seinen außerirdischen Vater kennen – dessen Name "Ego the Living Planet" (Kurt Russell) läßt ein interessantes Aufeinandertreffen vermuten. Gleichzeitig zehren Peter und die anderen "Guardians" von ihrem frischen Ruhm und werden prompt für einen neuen Monsterjäger-Job angeheuert. Die bunte Truppe geht diesem natürlich nicht geradlinig nach, sondern sorgt stattdessen – v.a. in Person des schießwütigen Waschbären Rocket Raccoon – lieber wieder für jede Menge Chaos …

"Happy Burnout":
André Erkaus ("Arschkalt") Komödie dreht sich um den langsam alternden Frauenhelden und Lebenskünstler Fussel (Wotan Wilke Möhring), der nur eine Lösung sieht, um nicht länger vom Arbeitsamt genervt zu werden: Er braucht ein Attest, das ihm Arbeitsunfähigkeit wegen eines Burnout-Syndroms bescheinigt. Das bekommt er tatsächlich, landet dadurch aber auch in einer speziellen Klinik, in der er mit seiner Unangepaßtheit bei Personal (wie einer von Anke Engelke gespielten Krankenschwester) und Patienten gleichermaßen reichlich Verwirrung stiftet.

"Gimme Danger":
Ein Dokumentarfilm von Arthouse-Legende Jim Jarmusch über Iggy Pop and The Stooges, der die lange Karriere der Band von 1968 bis zur Aufnahme in die Rock and Rock Hall of Fame im Jahr 2010 abdeckt.

"Hey Bunny":
Die beiden Schauspieler Barnaby Metschurat ("Solino") und Lavinia Wilson ("Schoßgebete") haben sich für ihr Regiedebüt (abgesehen von einem Kurzfilm Metschurats) zusammengetan, eine skurrile Independent-Komödie über einen Ex-Hacker (Metschurat), der zu Unrecht eines Verbrechens beschuldigt wird und nun seine Unschuld beweisen will.

"Unforgettable – Tödliche Liebe":
Das Regiedebüt der erfolgreichen Produzentin Denise Di Novi ("Crazy, Stupid, Love.", "Focus", "Edward mit den Scherenhänden") ist ein Thriller über eine mental instabile Mutter (Katherine Heigl), die das Ende ihrer Ehe nicht verwindet und deshalb alles versucht, um die neue Ehe ihres Ex-Mannes mit der freundlichen Julia (Rosario Dawson) zu zerstören.


Das war der zweite Teil meiner ausführlichen Vorschau auf Winter/Frühling 2017, im ersten Teil meiner Sommervorschau geht es weiter mit vielen Blockbustern, die im Mai und Juni ins Haus stehen.


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