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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Samstag, 25. April 2015

Technische Probleme

Da mein Computer den Geist aufgegeben hat und ich vermutlich einen neuen kaufen muß, wird das heutige Samstags-Update ausfallen, auch in der nächsten Woche sind leider eher keine neuen Beiträge zu erwarten. Ich kann aber zumindest noch verraten, daß Joss Whedons "The Avengers 2: Age of Ultron" in Deutschland trotz des Boykotts durch etliche Kleinstadt-Kinos (wegen höherer Lizenzgebühren von Disney) das Startergebnis des Vorgängers von etwa 560.000 Zuschauern um wohl mehr als 200.000 Besucher übertreffen wird. Die Blockbuster-Saison beginnt also vielversprechend ...

Quelle:

Freitag, 24. April 2015

WYRMWOOD: ROAD OF THE DEAD (2014)

Regie: Kiah Roache-Turner, Drehbuch: Tristan und Kiah Roache-Turner, Musik: Michael Lira
Darsteller: Jay Gallagher, Bianca Bradey, Leon Burchill, Berynn Schwerdt, Keith Agius, Luke McKenzie, Cain Thompson, Yure Covich, Meganne West, Catherine Terracini
Wyrmwood
(2014) on IMDb Rotten Tomatoes: 82% (6,3); weltweites Einspielergebnis: $0,1 Mio.
FSK: 18; Dauer: 98 Minuten.
 In der einen Sekunde leben die Australier noch ganz normal ihr tägliches Leben vor sich hin – in der nächsten verwandeln sich die meisten von ihnen unvermittelt in zombieartige Infizierte und gieren nach dem Fleisch der wenigen Überlebenden. Zu denen zählen Familienvater Barry (Jay Gallagher) und seine Schwester Brooke (Bianca Bradey), die allerdings zunächst getrennt sind. Während Barry versucht, zu Brookes Wohnort zu kommen und dabei auf einige weitere Überlebende trifft, droht seiner Schwester ein schlimmes Schicksal: Da sie immun gegen die "Zombifizierung" ist, wurde sie vom Militär festgenommen und in die Hände eines exzentrischen Arztes (Berynn Schwerdt) gegeben, der sie ebenso wie einige Leidensgenossen für äußerst fragwürdige medizinische Experimente mißbraucht. Die scheinen bei ihr allerdings unerwartete Resultate zu zeitigen …

Mittwoch, 22. April 2015

KINGSMAN: THE SECRET SERVICE (2014)

Regie: Matthew Vaughn, Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn, Musik: Henry Jackman und Matthew Margeson
Darsteller: Colin Firth, Taron Egerton, Samuel L. Jackson, Sir Michael Caine, Mark Strong, Sophie Cookson, Sofia Boutella, Samantha Womack, Geoff Bell, Nicholas Banks, Nicholas Agnew, Jack Cutmore-Scott, Rowan Polonski, Tom Prior, Fiona Hampton, Björn Floberg, Hanna Alström, Jack Davenport, Mark Hamill
Kingsman: The Secret Service
(2014) on IMDb Rotten Tomatoes: 75% (6,8); weltweites Einspielergebnis: $414,4 Mio.
FSK: 16, Dauer: 129 Minuten.

Gary Unwin (Taron Egerton), genannt "Eggsy", ist eigentlich ein sehr talentierter junger Mann, doch aus Sorge um seine Mutter – die den frühen Tod ihres Mannes nie verwunden hat und nun mit einem brutalen Gangster zusammenlebt – nutzt er seine Möglichkeiten nicht, sondern bleibt bei ihr in einem heruntergekommenen Londoner Vorort. Als er sich eines Tages wieder einmal mit den Schergen seines Stiefvaters anlegt und in der Folge im Gefängnis landet, zieht Eggsy seinen letzten Trumpf: Er ruft eine Telefonnummer an, die ihm ein eleganter Gentleman vor vielen Jahren für den Notfall überreicht hat, als er Eggsys Mutter vom Tod ihres Gatten in Kenntnis setzte. Und der Anruf wirkt Wunder: In Windeseile ist Eggsy wieder frei und wird von besagtem Gentleman abgeholt, der sich ihm als Harry Hart (Colin Firth, "Dame, König, As, Spion") vorstellt, Inhaber eines traditionsreichen Schneidergeschäfts. Allerdings ist das nur eine Tarnidentität, denn in Wirklichkeit ist dieser Harry Hart – wie einst Eggsys Vater – ein britischer Geheimagent, ein "Kingsman". Harry bietet Eggsy an, ihn auszubilden, damit er ebenfalls in die Organisation aufgenommen werden kann. Der akzeptiert, doch das Auswahlverfahren der Kingsmen ist richtig hart. Während der junge Mann und seine Konkurrenten verbissen um einen freigewordenen Platz als Geheimagent kämpfen, bekommt es Harry mit dem mysteriösen Verschwinden zahlreicher Prominenter rund um die Welt zu tun – und mit dem hemdsärmeligen Milliardär Valentine (Samuel L. Jackson, "Django Unchained"), der sich als Wohltäter gibt, aber finstere Hintergedanken hegt …

Montag, 20. April 2015

Neues aus Hollywood (16/2015)

Und auch in dieser Woche kann ich wieder zwei interessante Projekte vorstellen – sowie ein Update zu einem Film, den ich bereits in einer früheren Ausgabe dieser Rubrik erwähnt habe, bei dem sich seitdem aber viel geändert hat. Doch zuerst zu den beiden "Neuen":

  • Die dänische Regisseurin Lone Scherfig wurde zum Jahrtausendwechsel mit ihrer romantischen Komödie "Italienisch für Anfänger" international bekannt, seitdem dreht sie größtenteils auf Englisch. Ihr bislang größter Erfolg ist ohne Zweifel die nostalgische Nick Hornby-Adaption "An Education" mit Carey Mulligan, doch auch die schwarze Komödie "Wilbur – Das Leben ist eins der schwersten" (2002) und die Romanze "Zwei an einem Tag" (2011) mit Anne Hathaway haben ihre Qualitäten; letztes Jahr erwies sich ihr Oxford-Thriller "The Riot Club" als eher polarisierend. Sehr vielversprechend klingt dafür ihr nächstes Projekt, die Komödie "Their Finest Hour and a Half". Basierend auf einem Roman von Lissa Evans geht es um eine britische Filmcrew, die nach den deutschen Luftangriffen auf London im Zweiten Weltkrieg einen patriotischen Film drehen soll, sich aber zunehmend hinter den Kulissen in romantische Verwicklungen verstrickt. Das Ganze soll stark an die (von mir geliebten) Screwball-Comedys aus Hollywoods "Goldener Ära" erinnern, also solche Meisterwerke wie "Die Nacht vor der Hochzeit", "Ninotschka", "Arsen und Spitzenhäubchen" oder so gut wie alles mit dem damaligen Traumpaar Katharine Hepburn und Spencer Tracy in den Hauptrollen. Darauf hoffen, daß "Their Finest Hour and a Half" ansatzweise an die Qualität dieser großen Vorbilder heranreichen kann, läßt außer Scherfigs Regie auch die bisher bekanntgegebene Besetzung, denn sowohl Hauptdarstellerin Gemma Arterton ("The Voices") als auch Bill Nighty ("Alles eine Frage der Zeit"), der vermutlich eine große Nebenrolle spielen wird (ich tippe mal auf den Regisseur), haben bereits vielfach ihr komödiantisches Talent nachgewiesen; und auch Sam Claflin ("Die Tribute von Panem – Mockingjay, Teil 1", "Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten"), der den männlichen Protagonisten geben wird, sollte sich in dieser Art Film gut machen. Die Adaption des Romans hat die bislang ausschließlich im britischen TV tätige Gaby Chiappe ("Von Lark Rise nach Candleford", "The Paradise") übernommen, die Dreharbeiten sollen im Sommer beginnen. Damit wäre wohl ein Kinostart Mitte 2016 zu erwarten.

  • Wir bleiben in Großbritannien, und erneut geht es um eine Romanadaption. 1994 veröffentlichte Peter Ackroyd die Gothic Horror-Story "Der Golem von Limehouse", die nun von einer der besten Drehbuch-Autorinnen der Filmbranche in ein Skript umgearbeitet wurde: Jane Goldman, langjährige kongeniale Partnerin von Regisseur Matthew Vaughn. Gemeinsam brachten Vaughn und Goldman "Der Sternwanderer", "Kick-Ass", "X-Men: Erste Entscheidung" und den noch laufenden "Kingsman: The Secret Service" (meine sehr positive Rezension folgt in den nächsten Tagen) in die Kinos, für andere Regisseure schrieb Goldman den Thriller "Eine offene Rechnung" und den atmosphärischen Geisterhaus-Grusler "Die Frau in Schwarz". Vor allem Letzterer läßt natürlich hoffen, daß Goldman auch für "The Limehouse Golem" die richtige Frau ist. Regie führt hier der in den USA geborene Spanier Juan Carlos Medina, dessen bislang einziger Langfilm 2012 der (in Deutschland direkt auf DVD veröffentlichte) Mystery-Thriller "Painless – Die Wahrheit ist schmerzhaft" ist. Wie bei "Their Finest Hour and a Half" sind auch für "The Limehouse Golem" bisher drei namhafte Schauspieler besetzt worden, deren genaue Rollen noch unbekannt sind: Alan Rickman ("Der Butler") dessen zweite Regiearbeit "Die Gärtnerin von Versailles" mit Kate Winslet übrigens in eineinhalb Wochen in den deutschen Kinos anläuft , Olivia Cooke (TV-Serie "Bates Motel", sorgte erst kürzlich beim Sundance Festival als Hauptdarstellerin des gefeierten Coming of Age-Dramas "Me and Earl and the Dying Girl" für Furore, dem nicht wenige eine ähnliche Rolle im kommenden OSCAR-Rennen zutrauen wie sie dieses Jahr mit "Whiplash" ein anderer Hit aus Sundance spielte) und Douglas Booth ("Jupiter Ascending"). Die Story von "The Limehouse Golem" handelt von einer Mordserie im London der 1880er Jahre, die so grausam und rätselhaft ist, daß die Bewohner glauben, der Täter könne nur ein Golem sein – bekanntlich ein übernatürliches Wesen aus der jüdischen Mystik, am berühmtesten verewigt im expressionistischen deutschen Stummfilm-Klassiker "Der Golem, wie er in die Welt kam" aus dem Jahr 1920. Die Produzenten (übrigens zum Teil die gleichen wie bei "Their Finest Hour and a Half") bezeichnen ihr Projekt vollmundig als Mischung aus "Die Frau in Schwarz" und David Finchers "Sieben" und versprechen zudem eine noch sensationellere Wendung als bei Neil Jordans berühmt-berüchtigtem "The Crying Game"! Nunja, wie jeder, der "The Crying Game" gesehen hat, wird bestätigen können, ist das wirklich ein extremer Superlativ, den zu erfüllen kaum vorstellbar erscheint. Aber wer weiß ... Die Dreharbeiten sollen jedenfalls im Juli beginnen, was einen Kinostart im Spätsommer oder Herbst 2016 vermuten läßt (Halloween würde sich natürlich anbieten).

  • Und dann wäre da noch "La La Land". Im Juni 2014 berichtete ich erstmals über den nächsten Film des OSCAR-nominierten "Whiplash"-Regisseurs und -Autors Damien Chazelle, in dem noch Emma Watson und "Whiplash"-Hauptdarsteller Miles Teller die Hauptrollen spielen sollten. Das ist nicht mehr aktuell, stattdessen soll in dem "modernen Musical" jetzt Emma Stone ("Einfach zu haben") eine junge Schauspielerin in Los Angeles spielen, in die sich ein von Ryan Gosling ("Drive") verkörperter aufstrebender Jazzmusiker verliebt. Beide Schauspieler haben zwar noch nicht unterschrieben, aber da sie bereits in "Crazy, Stupid, Love." ein sehr überzeugendes Liebespaar abgaben, kann man eigentlich nur hoffen, daß dies bald geschieht. In dem Fall dürften die Dreharbeiten bald beginnen (zumal Gosling auch noch als Hauptdarsteller der "Blade Runner"-Fortsetzung gehandelt wird und daher nicht ewig warten könnte), was eine Premiere in Sundance Anfang 2016 realistisch erscheinen ließe.

Quellen:

Samstag, 18. April 2015

Samstags-Update (16/2015)

Auch in dieser Woche gibt es keine größeren Veränderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Juni zu vermelden:


Box Office-News:
Es herrscht die Ruhe vor dem großen "The Avengers 2"-Sturm: "Fast & Furious 7" verteidigt ein weiteres Mal problemlos die Spitzenposition der deutschen Kinocharts und kommt an diesem Wochenende noch auf etwa 300.000 Zuschauer. Das könnte dann auch der einzige Film mit sechsstelligen Besucherzahlen sein, sofern nicht Neuzugang "Run All Night" mit Liam Neeson die Marke noch knapp packt. Platz 2 sollte für den Action-Thriller jedenfalls sicher sein, um den dritten Rang geht es zwischen "Der Nanny" und "Der Kaufhaus Cop 2". In den Arthouse-Kinos ganz ordentlich gestartet ist die französische Komödie "Nur eine Stunde Ruhe!", die auf bis zu 40.000 Zuschauer kommen dürfte.
In den USA (wo "The Avengers 2" erst in zwei Wochen startet) sieht es wenigstens etwas spannender aus. Zwar dürfte hier ebenfalls "Fast & Furious 7" mit $25-30 Mio. die Führung behalten, allerdings ist der Abstand nach hinten nicht groß. Der Neustart "Der Kaufhaus Cop 2" zielt trotz einer bemerkenswerten Rotten Tomatoes-Bilanz von aktuell 0% positiven Kritiken auf etwa $20 Mio. ab. Das liegt zwar relativ deutlich hinter dem Startergebnis des ersten Teils (knapp $32 Mio.), aber wenigstens nicht ganz so weit wie in Deutschland, wo die Komödie mit Kevin James letztes Wochenende mit nur etwa einem Drittel des Vorgänger-Ergebnisses anlief. Im Rahmen der Erwartungen eröffnet der günstig produzierte Horrorfilm "Unknown User" mit gut $15 Mio. auf Platz 3. In Deutschland wird der auch dank seiner vergleichsweise innovativen Internet-Thematik recht positiv besprochene "Unknown User" am 16. Juli in die Kinos kommen.

Quellen:

Freitag, 17. April 2015

AMERICAN SNIPER (2014)

Regie: Clint Eastwood, Drehbuch: Jason Hall
Darsteller: Bradley Cooper, Sienna Miller, Luke Grimes, Jake McDorman, Sammy Sheik, Mido Hamada, Eric Close, Navid Negahban, Max Charles, Kyle Gallner, Cory Hardrict, Kathe Mazur, Brian Hallisay, Ben Reed, Assaf Cohen, Jonathan Groff, Owain Yeoman, Jason Hall
American Sniper
(2014) on IMDb Rotten Tomatoes: 72% (6,9); weltweites Einspielergebnis: $547,7 Mio.
FSK: 16, Dauer: 132 Minuten.

Der Texaner Chris Kyle (Bradley Cooper, "American Hustle"), von einem strengen Vater religiös-konservativ erzogen, verbringt sein Leben als rodeoreitender Möchtegern-Cowboy, ohne einen echten Lebensplan zu haben. Erst als er 1998 in den Nachrichten von zwei Bombenanschlägen auf US-Botschaften in Afrika erfährt, glaubt er zu wissen, was zu tun ist: Er meldet sich zum Militär und beginnt, obwohl älter als die meisten anderen Anwärter, das harte Training der Navy Seals. Tatsächlich übersteht er es, und aufgrund seiner Fähigkeiten mit Schußwaffen wird er zum Scharfschützen ausgebildet. Auch privat läuft es rund für Chris, als er die hübsche Taya (Sienna Miller, "G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra") kennenlernt und wenig später heiratet. Doch dann finden die Terroranschläge des 11. September 2001 statt und während Taya schwanger ist, wird Chris im Irak-Krieg eingesetzt, wo er bald als meisterhafter Scharfschütze mit dem Ehrennamen "Legende" gefeiert respektive gefürchtet wird …

Mittwoch, 15. April 2015

SHAUN DAS SCHAF – DER FILM (2015)

Originaltitel: Shaun the Sheep Movie
Regie und Drehbuch: Mark Burton und Richard Starzak, Musik: Ilan Eshkeri
"Sprecher": Justin Fletcher, John Sparkes, Omid Djalili, Kate Harbour, Richard Webber, Tim Hands, Andy Nyman, Nick Park
 Shaun the Sheep Movie
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 99% (8,1); weltweites Einspielergebnis: $106,2 Mio.
FSK: 0, Dauer: 85 Minuten.

Shaun und die übrigen Schafe sind den immer gleichen Alltag auf dem Bauernhof leid, also beschließt Shaun, ihnen einen freien Tag zu organisieren. Dafür muß aber der Farmer irgendwie ausgeschaltet werden – und dieses "irgendwie" endet aufgrund einer Verkettung hochgradig ungewöhnlicher Zufälle damit, daß der Farmer mit Gedächtnisverlust in der Stadt landet, wo er unverhofft Karriere als Star-Friseur macht! Dummerweise bedeutet das aber auch, daß sich auf dem Bauernhof keiner mehr um die Tiere kümmert, und so machen sich Shaun, Hund Bitzer und die übrige Schafherde inkognito auf in die große Stadt, um den Farmer zurückzubringen. Als größte Komplikation dabei erweist sich ein fieser Tierfänger …

Montag, 13. April 2015

Neues aus Hollywood (15/2015)

Bevor ich zu den News aus der Welt des Films komme, noch eine Anmerkung: Über das Wochenende habe ich mal wieder die Rotten Tomatoes-Werte und die Einspielergebnisse bei all meinen Filmkritiken aktualisiert. Es war auch allerhöchste Zeit, die letzte Überarbeitung lag schließlich bereits ein halbes Jahr zurück. Eigentlich wollte ich mich (wie üblich) über den Jahreswechsel daran machen, es gab und gibt jedoch ein Problem: Box Office Mojo, die beste Quelle für alles, was mit Kino-Einspielergebnissen zu tun hat, hat leider seit Ende November die Charts vieler Länder außerhalb Nordamerikas (inklusive Deutschland oder Frankreich) nicht mehr aktualisiert. Bei Hollywood-Produktionen ist das kein Problem, da die großen Studios regelmäßig die weltweiten Einspielergebnisse ihrer Produktionen updaten und Box Office Mojo diese offiziellen Zahlen weiterhin einpflegt. Deutlich komplizierter ist die Lage bei Independent-Produktionen oder nicht-amerikanischen Filmen, bei denen es in der Regel keine derartigen Updates gibt. Da es aktuell nicht so aussieht, als würde Box Office Mojo in absehbarer Zeit wieder alle Zahlen liefern (und auch alternative Seiten wie The Numbers oder Boxoffice.com nicht mehr zu bieten haben), habe ich die entsprechenden Werte bei meinen Rezensionen nun dennoch aktualisiert. In der Praxis bedeutet das: Während die genannten Einspielergebnisse bei den Großproduktionen akkurat sein dürften, muß man davon ausgehen, daß sie bei allen anderen Filmen, die ab dem zweiten Halbjahr 2014 gestartet sind (und damit in vielen Ländern erst Monate später), unter den realen Werten liegen. Daran kann ich leider nichts ändern, ich wollte die Information aber keinesfalls einfach unter den Tisch fallen lassen.

So, damit zu zwei interessanten kommenden Projekten:

  • Nach seinem zweiten OSCAR-Triumph mit "Life of Pi" vor zwei Jahren widmet sich der taiwanesische "Gefahr und Begierde"-Regisseur Ang Lee als nächstes einer sehr amerikanischen Geschichte: Er verfilmt Ben Fountains vielfach preisgekrönten Roman "Billy Lynn's Long Halftime Walk" (in Deutschland erschienen unter dem Titel "Die irre Heldentour des Billy Lynn"). Besagter Billy Lynn, gerade 19 Jahre alt, ist Teil einer Einheit von acht US-Soldaten, die im Irak-Krieg eine blutige Schlacht siegreich überstehen. Da sie dabei von den Kameras "eingebetteter Journalisten" gefilmt wurden, werden sie in der Heimat als Kriegshelden verehrt und sollen für die Regierung eine Art Werbetour unternehmen, als dessen Höhepunkt ein Auftritt in der Halbzeitshow des publikumsträchtigen Thanksgiving-Footballspiels vorgesehen ist – anschließend sollen sie wieder zurück in den Irak, was ebenso wie diverse posttraumatische Erfahrungen nicht unbedingt für helle Freude bei den acht jungen Leuten sorgt. Die Geschichte erinnert also an Clint Eastwoods unterschätzten, im Zweiten Weltkrieg spielenden Antikriegsfilm "Flags of our Fathers", in dem ebenfalls einige durch die Medien berühmt gewordene Soldaten auf Werbetour durch die USA geschickt werden; aber angesichts der vielen Auszeichnungen für den Roman sollte es genügend Unterschiede geben. Zumal in diesem Fall der Großteil des in 3D gedrehten Films während dieses Footballspiels stattfinden soll, zusätzlich wird es Flashbacks zu den Kämpfen im Irak geben. Die Titelrolle des jungen Billy Lynn vertraut Ang Lee dem Newcomer Joe Alwyn an, der damit tatsächlich zum ersten Mal vor einer Filmkamera stehen wird. Die zweite Hauptrolle des Sgt. Dime ging an Garrett Hedlund ("Unbroken"), zudem wird Kristen Stewart ("Snow White and the Huntsman") Billys Freundin spielen und Comedy-Altstar Steve Martin ("Vater der Braut") einen Hollywood-Typen, der die Filmrechte für die Geschichte der Einheit erwerben will. In noch nicht näher spezifizierten Rollen werden zudem Vin Diesel ("Riddick") und Chris Tucker ("Silver Linings") zu sehen sein, des weiteren wurde angedeutet, daß es diverse Star-Cameos geben soll. Das Drehbuch stammt vom britischen OSCAR-Gewinner Simon Beaufoy ("Slumdog Millionär", "127 Hours"), die Dreharbeiten sollen noch im April beginnen. Update vom 18. April 2015: In den USA wird "Billy Lynn's Long Halftime Walk" am 11. November 2016 in die Kinos kommen.

  • Der australische Regisseur Garth Davis dürfte aktuell nur den wenigsten bekannt sein, doch daß er vier der zehn Episoden von Jane Campions neuseeländischer Hit-Miniserie "Top of the Lake" (lief hierzulande bei arte) inszenierte, hat seiner Karriere definitiv einen Schub gegeben. Und so darf er nun sein Kinodebüt feiern mit dem Survival-Drama "Lion", der Verfilmung der Autobiographie von Saroo Brierly. Der Inder Saroo gelangte als fünfjähriges Kind irgendwie auf einen falschen Zug und landete weit über 1000 Kilometer entfernt von seiner nordindischen Heimat in der Metropole Kalkutta. Dort schlug er sich mit Mühe als Straßenkind durch, bis er in ein Waisenhaus gesteckt wurde und von einem australischen Ehepaar adoptiert wurde. In der Folge wuchs er glücklich auf, doch irgendwann wurde der Drang zu stark, seine Herkunft zu ergründen und seine leibliche Familie in Indien zu finden. Dev Patel aus "Slumdog Millionär" und "Best Exotic Marigold Hotel" spielt in "Lion" den erwachsenen Saroo Brierley, Nicole Kidman ("Australia") und David Wenham ("300") seine Adoptiveltern. Rooney Mara ("Verblendung") hat ebenfalls eine Rolle übernommen, dazu kommen einige bekannte indische Schauspieler wie Tannishtha Chatterjee und Nawazuddin Siddiqui. Luke Davies ("Candy – Reise der Engel") hat Saroos Autobiographie in ein Skript umgearbeitet. Der erste Teil der Dreharbeiten in Indien (größtenteils für Saroos Erlebnisse als Kind) ist bereits abgeschlossen, der zweite Teil in Melbourne und Hobart beginnt in diesen Tagen. Der Kinostart ist für Ende 2015/Anfang 2016 vorgesehen.

Quellen:

Samstag, 11. April 2015

Samstags-Update (15/2015)

Im deutschen Kinostartplan bis Ende Juni gibt es erneut keine größeren Änderungen:


Box Office-News:
Nach dem spektakulären Osterwochenende mit dem weltweit zahlreiche Rekorde brechenden Actionfilm "Fast & Furious 7" sieht es nun erwartungsgemäß wieder deutlich ruhiger aus. "Fast & Furious 7" dominiert natürlich weiterhin, die Zahlen kehren jedoch mehr oder weniger auf ein Normalmaß zurück. In Deutschland bedeutet das die erneute Führung in den Charts mit etwa 600.000 Zuschauern, mit weitem Abstand ringen Neustart "Der Kaufhaus Cop 2" und Matthias Schweighöfers Komödie "Der Nanny" mit je etwa 150.000 Besuchern um die Plätze 2 und 3. Die übrigen Neustarts enttäuschen, lediglich die deutsche Komödie "Halbe Brüder" mit Rapper Sido übertrifft die 50.000 Zuschauer-Marke, scheitert aber wider Erwarten an sechsstelligen Besucherzahlen.
Auch in den USA verteidigt "Fast & Furious 7" unangefochten die Spitze und zielt auf wohl knapp $60 Mio. am Wochenende ab. Ein heftiger Absturz von den fast $150 Mio. über Ostern, aber das war nicht anders zu erwarten. Den zweiten Platz sollte der Animationsfilm "Home" mit etwa $20 Mio. verteidigen, auf Rang 3 landet mit erwarteten knapp $15 Mio. der einzige breite Neustart: "Kein Ort ohne Dich" ist die obligatorische Nicholas Sparks-Adaption, ohne die kein Kinojahr auskommt. Bei uns kommt "Kein Ort ohne Dich" am 30. April in die Lichtspielhäuser.

Quellen:

Donnerstag, 9. April 2015

KINOVORSCHAU SOMMER 2015 (Teil 1)

Letztes Update vom 6. Juni: Ich habe der Vorschau den bereits am Donnerstag startenden erfolgreichsten spanischen Film aller Zeiten hinzugefügt, die an "Willkommen bei den Sch'tis" erinnernde romantische Komödie "8 Namen für die Liebe".

Da ich dieses Jahr sowieso spät dran bin mit meiner großen Sommervorschau, will ich mich gar nicht großartig mit der Vorrede aufhalten. Klar ist: Sommerzeit ist Blockbusterzeit!

7. Mai:
Für sein Regiedebüt hat Ex-"Gladiator" Russell Crowe international bereits viel Lob geerntet. Er selbst spielt auch die Hauptrolle eines australischen Vaters, der nach dem Ersten Weltkrieg in der Türkei die Leichen seiner drei als gefallen geltenden Söhne bergen will. Die Geschichte der Schlacht von Gallipoli, die als eine der verlustreichsten des Ersten Weltkrieges gilt und neben anderen auch Tausende australische und neuseeländische Soldaten das Leben kostete, ist in Europa relativ unbekannt – in Australien und Neuseeland lernt jedes Kind in der Schule davon, es gibt sogar einen jährlichen Gedenktag. Peter Weir ("Der Club der toten Dichter") setzte den Gefallenen bereits 1981 mit dem Kriegsfilm "Gallipoli" (mit einem noch sehr jungen Mel Gibson in einer der Hauptrollen) ein cineastisches Denkmal, der Neuseeländer Crowe setzt dagegen eher auf eine emotionale Familiengeschichte in den Nachwehen der eigentlichen Schlacht.

"Der Knastcoach":
Eine klassische High Concept-Komödie (also ein Film, dessen Story sich problemlos in einem Satz zusammenfassen läßt): Ein Investmentbanker (Will Ferrell, "Ricky Bobby") muß wegen Betrugs ins Gefängnis und heuert vor Haftantritt seinen schwarzen Autowäscher (Kevin Hart, "Ride Along") an, der ihn auf den harten Knastalltag vorbereiten soll. Tiefgründige Erkenntnisse werden sich aus "Der Knastcoach" kaum ergeben, aber wenn dem erfahrenen Drehbuch-Autor ("Tropic Thunder", "Men in Black 3") Etan Cohen in seinem Regiedebüt ein spielerischer Umgang mit den üblichen Rassen- und Klassen-Klischees gelingt, könnte das durchaus witzig werden. Nach den US-Kritiken ist davon aber eher nicht auszugehen.

"Der Babadook":
Beim Fantasy Filmfest 2014 zählte der australische Gruselfilm zu den Publikumslieblingen, auch die Kritiker weltweit zeigen sich sehr angetan von der vorrangig auf psychologischen Horror setzenden Independent-Produktion. Die Filmemacherin Jennifer Kent erzählt in ihrem Langfilm-Debüt die Geschichte der alleinerziehenden Mutter Amelia, deren Sohn Samuel von ständig wiederkehrenden Alpträumen von einem schrecklichen Monster geplagt wird. Samuel ist überzeugt davon, daß das Monster real ist und im Haus auf ihn und seine Mutter lauert – Amelia ist dagegen davon überzeugt, daß ihr Sohn sich das alles nur einbildet …

"Die abhandene Welt":
Auch mit über 70 Jahren ist Margarethe von Trotta ("Hannah Arendt") noch immer eine der bedeutendsten deutschen Filmemacherinnen. Mit "Die abhandene Welt" präsentiert sie eine Familiengeschichte, in der Paul (Matthias Habich, "Der Untergang") im Internet auf ein Foto seiner lange verstorbenen Frau Evelyn (Barbara Sukowa, "Vision") stößt – denkt er zumindest, denn bei genauerem Hinsehen erkennt er, daß es sich um eine amerikanische Opernsängerin handeln soll. Nachdem Paul seiner Tochter (Katja Riemann, "Fack ju Göhte") davon erzählt, versucht diese, mit der Opernsängerin Kontakt aufzunehmen …

"Hot Tub Time Machine 2":
Der erste Teil der US-Komödie lief in Deutschland 2010 unter dem denkwürdigen Titel "Hot Tub – Der Whirlpool … ist 'ne verdammte Zeitmaschine". Das war zwar eine lobenswert exakte Beschreibung des Filminhalts, sorgte aber auch nicht für nennenswerte Zuschauerzahlen. In den USA war "Hot Tub" dagegen ein kleiner Überraschungs-Hit, weshalb nun diese Fortsetzung ins Haus steht. Der damalige Hauptdarsteller John Cusack hatte allerdings keine Lust auf neue Zeitreise-Abenteuer – vielleicht hat er ja das Drehbuch gelesen, ehe er absagte, denn gemäß den Rezensionen ist "Hot Tub Time Machine 2" grottenschlecht und außerordentlich unlustig geraten.

"German Angst":
Die deutsche Filmindustrie ist nicht in allererster Linie für hochklassige Horrorfilme berühmt. Im Independent-Bereich gibt es allerdings schon ein paar Regisseure, die sich auch international einen Namen machen konnten, allen voran Jörg Buttgereit ("Nekromantik"). Für die durch Crowdfunding ermöglichte Anthologie "German Angst" tat er sich mit dem früheren Musikvideo-Regisseur (u.a. Blind Guardian) Andreas Marschall ("Masks") und dem Dokumentarfilmer Michal Kosakowski ("Zero Killed") zusammen. Nicht ganz überraschend scheinen die drei Episoden, die dabei herauskamen, nichts für Zartbesaitete zu sein, selbst bei den genreaffinen Zuschauern der Fantasy Filmfest Nights sind die Reaktionen ziemlich kontrovers ausgefallen.

"Käpt'n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama":
In Norwegen war der Kinder-Abenteuerfilm über den titelgebenden Piraten, der unter Mithilfe zweier Teenager einen legendären Schatz ausfindig machen will, ein richtiger Blockbuster. Erfahrungsgemäß dürfte sich das in Deutschland kaum wiederholen lassen, aber vielleicht gelingt "Käpt'n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama" ja zumindest ein Achtungserfolg.

"The Forecaster":
In ihrem hochgelobten Doku-Thriller befassen sich Marcus Vetter und Karin Steinberger mit dem umstrittenen US-amerikanischen Finanzexperten Martin A. Armstrong, der auf Grundlage eines selbstentwickelten Rechenmodells angeblich sämtliche Börsen-Crashs der vergangenen 30 Jahre vorhergesagt hat (demnach soll der nächste im Oktober folgen), aber auch schon wegen Betrugs im Gefängnis saß.

14. Mai:
30 Jahre nach seinem letzten Kino-Einsatz in "Mad Max 3 – Jenseits der Donnerkuppel" erobert Mad Max tatsächlich wieder unter der Regie von George Miller die Kino-Leinwände! Mel Gibson ist mittlerweile allerdings zu alt für die Rolle – der neue Max Rockatansky heißt Tom Hardy ("The Dark Knight Rises"). Im aus der ersten Trilogie bekannten postapokalyptischen und von brutalen Auto-Rowdy-Gangs beherrschten Australien bietet der ehemalige Polizist den Bösewichten die Stirn. Eine Sinnesgenossin findet er in der kahlgeschorenen Furiosa (Charlize Theron, "Snow White and the Huntsman"), die eine Gruppe von Überlebenden anführt und damit den Zorn des lokalen Warlords auf sich gezogen hat. Letztes Jahr gab es in Australien bereits frühe Testvorführungen von "Fury Road", die allerdings eher gemischte Reaktionen nach sich zogen; die bisherigen Trailer dagegen versprechen ein potentielles Wüsten-Action-Highlight. Bleibt zu hoffen, daß Miller sich möglicherweise die Kritik nach den Testscreenings zu Herzen nahm und seinen Film entsprechend abgeändert hat – oder daß die Testzuschauer komplett falsch lagen (wäre bei weitem nicht das erste Mal) und Miller seine Vision kompromißlos durchzog. Hardys Vertrag erstreckt sich jedenfalls auch auf eventuelle Fortsetzungen, zu denen bereits konkrete Planungen vorliegen.

Mittwoch, 8. April 2015

PITCH PERFECT (2012)

Regie: Jason Moore, Drehbuch: Kay Cannon, Musik: Christophe Beck und Mark Kilian
Darsteller: Anna Kendrick, Skylar Astin, Anna Camp, Brittany Snow, Rebel Wilson, Ben Platt, Elizabeth Banks, John Michael Higgins, Adam DeVine, Alexis Knapp, Ester Dean, Hana Mae Lee, John Benjamin Hickey, Kelley Jakle, Wanetah Walmsley, Freddie Stroma, Joe Lo Truglio, Donald Faison, Christopher Mintz-Plasse
Pitch Perfect
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 82% (6,5); weltweites Einspielergebnis: $115,6 Mio.
FSK: 0, Dauer: 112 Minuten.

Beca (Anna Kendrick, "The Voices") will nach ihrem Highschool-Abschluß eigentlich nach Los Angeles ziehen, um dort den Durchbruch als D.J. zu schaffen – doch ihr Vater (John Benjamin Hickey, "Flightplan") besteht darauf, daß sie zumindest ein Jahr am College verbringt und sich dort in einer außeruniversitären Tätigkeit ernsthaft einbringt. Wenn ihr das auf Dauer keinen Spaß macht und sie immer noch nach L.A. will, dann wird er ihr den Umzug sogar finanzieren. Zähneknirschend willigt Beca ein und tritt dem weiblichen A cappella-Chor der Uni bei – den "Barden Bellas" –, der sich in ständigem Wettstreit mit dem männlichen Widerpart befindet. Die kontrollsüchtige, aber nicht allzu kreative Chorleiterin Aubrey (Anna Camp, "The Help") will unbedingt einmal den nationalen Gesangswettstreit gewinnen und setzt daher die Sängerinnen stark unter Druck – nicht gerade das, was der rebellischen Beca behagt, dennoch stellt sie nach und nach fest, daß sie sich bei den Barden Bellas erstaunlich wohl fühlt …

Dienstag, 7. April 2015

Neues aus Hollywood (14/2015)

Auch in der Osterwoche gab es zumindest zwei interessante Meldungen aus Hollywood:

  • Beginnen wir, passend zu Ostern, mit "Risen": Der ursprünglich "Clavius" getaufte Historienfilm wird das Kino-Comeback des einstigen Blockbuster-Regisseurs Kevin Reynolds darstellen. Reynolds feierte seinen größten Erfolg 1991 mit "Robin Hood – König der Diebe". Zugegebenermaßen blieb das sein einziger echter Blockbuster, denn vier Jahre später spielte das postapokalyptische Epos "Waterworld" weltweit zwar mehr als $250 Mio. ein, war ob der für damalige Verhältnisse gigantischen Kosten von $175 Mio. aber dennoch ein kommerzieller Reinfall. Bemerkenswerte, thematisch oft ungewöhnliche Filme hat er vorher und nachher dennoch gedreht, wobei ich vor allem den die Erlebnisse einer russischen Panzercrew erzählenden Kriegsfilm "Bestie Krieg", den historischen Osterinsel-Abenteuerfilm "Rapa Nui" und "Montecristo", eine actionreiche, aber gelungene Neuinterpretation von Dumas' "Der Graf von Monte Christo" empfehlen möchte. Nachdem 2006 die mittelalterliche Sagenadaption "Tristan & Isolde" floppte, war Reynolds erstmal weg vom Fenster, 2012 gelang ihm jedoch im US-Fernsehen dank einer erneuten Zusammenarbeit mit seinem "Robin Hood"- und "Waterworld"-Helden Kevin Costner ein Comeback: Die Western-Miniserie "Hatfields & McCoys" war ein nie erwarteter Zuschauermagnet mit bis zu 15 Millionen Zuschauern je Episode. Dieser Erfolg ebnete Reynolds den Weg zurück ins Kino, wo er nun wieder einmal einen Stoff verfilmen darf, der lange in der Vergangenheit liegt. In "Risen" geht es nämlich um die Auferstehung Jesu Christi, wobei die Geschichte dieses Mal aus römischer Perspektive erzählt wird. Joseph Fiennes ("Hercules") übernimmt die Hauptrolle des römischen Tribuns Clavius, der von Pontius Pilatus die Aufgabe übertragen bekommt, den Leichnam des Gekreuzigten zu bewachen und zu verhindern, daß dessen radikale Anhänger ihn stehlen und behaupten, Jesus wäre tatsächlich – wie angekündigt – vom Tode auferstanden. Wie wir alle wissen, verschwand der Leichnam trotzdem, weshalb Clavius, der natürlich von dem befürchteten Diebstahl ausgeht, alles versucht, um ihn zurückzuholen, ehe in Jerusalem ein Aufstand ausbrechen kann. Der römische Statthalter Pilatus wird von Peter Firth (TV-Serie "Spooks") verkörpert, Tom Felton ("Planet der Affen: Prevolution") agiert als Clavius' Untergebener. Die Dreharbeiten nach einem Manuskript von Kevin Reynolds und Karen Janszen ("Heirat nicht ausgeschlossen") sind bereits abgeschlossen, in den USA soll "Clavius" am 22. Januar 2016 in die Kinos kommen.

  • Bereits seit dem Jahr 2013 will der britische OSCAR-Gewinner Colin Firth (aktuell mit "Kingsman: The Secret Service" erfolgreich im Kino) einen Film über die wahre Geschichte von Donald Crowhurst drehen. Crowhurst war ein Amateur-Segler, der 1968 an einem hochdotierten Rennen teilnahm, in dem es um die erste Nonstop-Weltumrundung in einem Einhandsegler ging. Der wenig erfolgreiche Unternehmer hoffte, mit dem Preisgeld sowie der werbeträchtigen öffentlichen Aufmerksamkeit seine Schulden bezahlen zu können. Daß er als Amateur gegen erfahrene Profi-Segler antrat, kratzte nicht an seinem Selbstbewußtsein. Als er bemerkte, daß er keine Chance hatte, begann er damit, falsche Positionsangaben zu funken, um ein besseres Abschneiden vorzutäuschen. Wie es weiterging, will ich an dieser Stelle nicht spoilern, es wurde jedoch ziemlich dramatisch und lieferte durchaus mehr als genügend Stoff für einen Film (wer jetzt neugierig geworden ist und nicht bis zum Kinostart warten will, kann ja bei Wikipedia nachschauen). Und Firth sollte eine weitere OSCAR-Nominierung eigentlich so gut wie sicher haben, sofern der noch unbetitelte Film qualitativ kein vollkommener Reinfall wird – was angesichts des hochkarätigen Teams hinter der Kamera nicht zu erwarten ist: Das Drehbuch hat Scott Z. Burns ("Das Bourne Ultimatum", "Der Informant!") geschrieben, die Regie übernimmt James Marsh ("Die Entdeckung der Unendlichkeit"). Für die Rolle von Crowhursts Ehefrau Clare befindet sich Rachel Weisz ("Agora") in Verhandlungen. Die Dreharbeiten sollen noch in diesem Frühjahr beginnen, was für einen Kinostart irgendwann 2016 spricht. Die kommende Awards Season dürfte schwer zu schaffen sein (Dreharbeiten auf Wasser nehmen in der Regel viel Zeit in Anspruch), insofern kann es durchaus sein, daß wir den Film erst im (Spät-)Herbst 2016 zu Gesicht bekommen werden.

Quellen:

Samstag, 4. April 2015

Samstags-Update (14/2015)

In der Osterwoche gab es wie erwartet keine großen Änderungen im deutschen Kinostartplan:


Box Office-News:
Weltweit dominiert an diesem Wochenende ein Film: "Fast & Furious 7". Der Auto-Actionreihe ist ja schon bisher das wirklich sehr seltene Kunststück gelungen, nach einem dritten Teil, der mangels Zuschauern fast das Ende des Franchises bedeutet hätte, ein großartiges Comeback zu schaffen und in den folgenden Teilen immer noch erfolgreicher zu werden. Daß Teil 7 diesen außergewöhnlichen Trend würde fortsetzen können, war vielerorts erwartet worden – schließlich wurde bei der Besetzung mit Jason Statham, Tony Jaa und Kurt Russell noch einmal eins draufgesetzt, und durch den frühen Tod von Co-Hauptdarsteller Paul Walker gab es einen zwar selbstverständlich höchst unwillkommenen, aber dennoch nicht zu verneinenden emotionalen Boost. Dennoch hatten nur wenige damit gerechnet, daß "Fast & Furious 7" nun tatsächlich dermaßen durch die Decke schießen würde. In Deutschland wird der bereits am Mittwoch zu starken Kritiken gestartete Film bis Sonntag vermutlich mindestens 1,5 Millionen Zuschauer in die Kinos locken – der an einem Montag angelaufene sechste Teil kam 2013 auf (bereits herausragende) 1,2 Millionen in sieben Tagen ... Dank der Osterferien halten sich trotz dieses Monsterstarts auch die Hits der vergangenen Wochen sehr gut: Auf Platz 2 rangiert Matthias Schweighöfers "Der Nanny", der mit wohl über 300.000 Zuschauern sein Startergebnis in etwa wird halten können; den dritten Rang sichert sich "Shaun das Schaf – Der Film" mit ungefähr 200.000 Besuchern. Deutlich schlechter sieht es gemäß den Hochrechnungen von InsideKino für die weiteren Neustarts aus: Die Senioren-Tragikomödie "Best Exotic Marigold Hotel 2" und der deutsche Kinderfilm "Gespensterjäger" dürften zwischen 50.000 und 75.000 Zuschauer einsammeln, was jeweils unter den allgemeinen Erwartungen liegt (wenngleich "Best Exotic ..." damit zumindest das Startergebnis des Vorgängers bestätigt). Noch deutlich schlechter sieht es für den deutschen Jugend-Fantasyfilm "Mara und der Feuerbringer" aus, der nur mit Mühe fünfstellige Besucherzahlen erreichen dürfte und sich damit relativ problemlos für das ungeliebte Prädikat "Mega-Flop" qualifiziert ...
In den USA gestaltet sich eine konkrete Hochrechnung für "Fast & Furious 7" aufgrund der Zeitverschiebung noch schwierig, aber die frühen Freitagszahlen lassen darauf schließen, daß von Freitag bis Sonntag schier unfaßbare $150 Mio. drin sind! Damit könnte es sogar das beste Startergebnis eines Films außerhalb der Sommersaison werden (bisher hält den Rekord "Die Tribute von Panem 1" mit $152,5 Mio.) und einer der zehn besten Starts aller Zeiten – und das wohlgemerkt ohne 3D-Aufschläge! Der bisher beste Start der Reihe gelang übrigens "Fast & Furious 6" mit "mickrigen" $97,3 Mio. ... Mit gewaltigem Respektsabstand schnappt sich der 3D-Animationsfilm "Home" mit bis zu $30 Mio. den zweiten Platz, Rang 3 geht an die Komödie "Get Hard", die im Vergleich zum starken Eröffnungswochenende auf etwa $13 Mio. regelrecht einbricht.

Quellen:

Donnerstag, 2. April 2015

CINDERELLA (2015)

Regie: Sir Kenneth Branagh, Drehbuch: Chris Weitz, Musik: Patrick Doyle
Darsteller: Lily James, Cate Blanchett, Richard Madden, Sir Derek Jacobi, Stellan Skarsgård, Helena Bonham Carter, Nonso Anozie, Holliday Grainger, Sophie McShera, Jana Perez, Eloise Webb, Ben Chaplin, Hayley Atwell
 Cinderella
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 84% (7,2); weltweites Einspielergebnis: $542,4 Mio.
FSK: 0, Dauer: 105 Minuten.

Das heile Familienglück der kleinen Ella (Eloise Webb) wird durch den krankheitsbedingten Tod ihrer Mutter (Hayley Atwell, "Captain America") jäh beendet. Während sie den Wunsch ihrer Mutter zu erfüllen versucht, weiterhin stets optimistisch zu sein und das Leben zu genießen, fällt das ihrem Vater (Ben Chaplin, "Mord nach Plan"), einem häufig im Land umherreisenden Kaufmann, viel schwerer. Als er unterwegs die elegante Witwe Lady Tremaine (Cate Blanchett, "Die Tiefseetaucher") kennenlernt, entschließt er sich, sie zu heiraten. Die inzwischen zu einer jungen Frau gereifte Ella (Lily James) hat nichts dagegen einzuwenden, sie wünscht sich nur, daß ihr Vater wieder glücklich ist. Dafür kann sie auch mit der kühlen neuen Stiefmutter und deren nervtötenden Töchtern Anastasia (Holliday Grainger, "Jane Eyre") und Drisella (Sophie McShera, TV-Serie "Downton Abbey") leben. Doch als auch ihr Vater stirbt und die verbleibende Familie in finanzielle Nöte gerät, wird der braven Ella das Leben zur Hölle gemacht: Während Lady Tremaine und ihre Töchter dem Nichtstun frönen, muß Ella nach der zwangsläufigen Entlassung sämtlicher Bediensteten rund um die Uhr arbeiten und ihre undankbar-gehässigen Stiefverwandten bedienen. Für einen Lichtblick sorgt nur die Begegnung mit einem charmanten Fremden im Wald, der sich später als Prinz Charming (Richard Madden, TV-Serie "Game of Thrones"), von seinen Freunden nur "Kit" genannt, herausstellt. Der Kronprinz wird von seinem greisen Vater (Sir Derek Jacobi, "Anonymus") und dem Großherzog (Stellan Skarsgård, "King Arthur") dazu gedrängt, eine strategische und für das kleine Königreich militärisch vorteilhafte Vernunftehe einzugehen – doch Kit setzt seinen Willen durch, seine künftige Braut aus den Gästen eines Balls im Schloß auszusuchen, zu dem auch alle jungen Damen des Königreichs eingeladen sind …