Regie: Stefen Fangmeier, Drehbuch:
Peter Buchman, Musik: Patrick Doyle
Darsteller: Ed Speleers, Sienna Guillory, Jeremy Irons, John
Malkovich, Robert Carlyle, Djimon Hounsou, Garrett Hedlund, Gary Lewis, Alun
Armstrong, Christopher Egan, Tamsin Egerton, Joss Stone
Die Geschichte ist klassischer Fantasystoff: Ein junger Bursche namens Eragon (Ed Speleers aus der TV-Serie "Downton Abbey") wächst abgelegen auf einer Farm auf, ehe ein geliebter Mensch stirbt und der Jüngling erfährt,
daß er auserwählt ist, ein Drachenreiter zu werden, die als einzige das Böse
besiegen können. Er findet einen Mentor namens Brom (Jeremy Irons, "Königreich der Himmel") und macht sich auf den Weg, sein
Schicksal zu erfüllen. Wertvolle Hilfe erhält Eragon zusätzlich durch eine Drachendame namens Saphira (die im Original von Rachel Weisz gesprochen wird, in der deutschen Synchronfassung von Sängerin Nena), die aus einem Drachenei schlüpft, das Eragon einst gefunden hatte. Doch der dunkle König Galbatorix (John Malkovich, "Burn After Reading") und sein durchtriebener Helfer, der Hexer Durza (Robert Carlyle, "28 Weeks Later"), wollen alle noch verbliebenen Drachenreiter vom Antlitz der Welt tilgen ...
Kritik:
Kritik:
"Eragon"
ist die Verfilmung eines weltweit erfolgreichen Fantasy-Romans, den Christopher Paolini bereits als Teenager geschrieben hat. Der Buchreihe wird von Kritikern vorgeworfen, ein ziemliches Plagiat von "Der Herr der Ringe", "Star Wars" und ähnlichen Geschichten zu sein. Da ich die Bücher nicht gelesen habe, kann ich das nicht beurteilen, aber diese Kino-Adaption (die sich teilweise deutlich von der Vorlage unterscheiden soll) orientiert sich auf jeden Fall sehr eindeutig an den anerkannten Genregrößen, was angesichts deren gewaltiger kommerzieller Erfolge kaum verwundern kann. Nur daß "Eragon" nicht einmal ansatzweise Qualität und Komplexität der großen Vorbilder erreicht.
In Paolinis Fantasywelt gibt es ganz klassisch Elfen (deren einzige Vertreterin im Film von Sienna Guillory verkörpert wird, die in ihrer Rolle zwar hübsch, aber nicht wirklich anders als normale Menschen aussieht), Zwerge (die eigentlich einfach nur kleine, bärtige Männer sind), böse und gute Zauberer und eben die Drachenreiter, die einst von einem der ihren verraten wurden, der nun als dunkler König Galbatorix über die Welt herrscht – John Malkovich schafft es dabei tatsächlich, sein gewohntes finsteres Charisma auszuspielen, obwohl seine Rolle kaum mehr als ein Cameo ist. Achja, und die Schergen der Bösen sehen verdächtig nach den "Der Herr der Ringe"-Orks aus, auch wenn sie hier anders heißen ...
Für US-Regisseur Stefen Fangmeier ist "Eragon" sein Regiedebüt, zuvor (und anschließend) war er vor allem für die visuellen Effekte in Filmen wie "Lemony Snicket", "Master & Commander", "Jurassic Park" oder "Die Bourne Identität" zuständig und in dieser Funktion immerhin dreifach OSCAR-nominiert. Folgerichtig sind auch in "Eragon" die Spezialeffekte, darunter die Drachenlady Saphira, ein Highlight, wenngleich ausgerechnet die finale Schlacht optisch eher unbefriedigend ausfällt. Dafür glänzt Kameramann Hugh Johnson mit zahlreichen wunderschönen Einstellungen, von denen einige aber unverkennbar und beinahe eins zu eins aus "Der Herr der Ringe" abgeschaut sind. Die Musik von Patrick Doyle ist stimmungsvoll, wenngleich gelegentlich etwas zu aufdringlich eingesetzt.
"Eragon" sieht also richtig gut aus, doch was steckt hinter der schönen Fassade? Leider nicht viel. Die Geschichte ist, wie erwähnt, zwar durchaus halbwegs unterhaltsam, dabei aber ziemlich simpel, unglaublich klischeehaft und vor allem viel zu überhastet erzählt; außerdem bleiben sämtliche Figuren komplett oberflächlich. Kein Wunder, wenn man ein Buch von über 700 Seiten auf gerade einmal 100 Minuten Film zusammenstaucht (man vergleiche das erneut mit den "Der Herr der Ringe"-Filmen, bei denen Regisseur Jackson aus jeweils etwa 400 Seiten 170 bis 200 Minuten pro Film machte und immer noch einiges weglassen mußte). Fangmeier offenbart auch kein allzu großes Gespür für Timing, eher wirkt es so, als würde er relativ uninspiriert einfach eine Wegstation der Geschichte nach der anderen abarbeiten, um möglichst schnell zum Finale zu gelangen. Das tut dem holprigen Erzählfluß natürlich nicht gut. Ein echter Spannungsbogen ist auch nur rudimentär zu erkennen, weshalb sich irgendwann vor allem Langeweile breitmacht.
Den teilweise hochkarätigen Schauspielern kann man dagegen keinen großen Vorwurf machen: Newcomer Ed Speleers spielt seine Sache als junger Drachenreiter in seinem allerersten Film überzeugend (was gar nicht so leicht ist, da Eragon mitunter recht vorlaut und stur ist und somit nur bedingt als Sympathieträger taugt), Jeremy Irons verkörpert Eragons Mentor Brom mit gewohnter Souveränität und Robert Carlyle gibt sich als dämonischer Hexer schön fies. Djimon Hounsou ("Gladiator") als Rebellenführer, Sienna Guillory ("Resident Evil: Retribution") als Elfe Arya und Sängerin Joss Stone als Kräuterhexe sehen immerhin gut aus, mehr haben sie wirklich nicht zu tun. Und selbst an Nena als deutsche Stimme der telepathisch begabten Drachin Saphira gewöhnt man sich nach einer Weile.
Da "Eragon" an den weltweiten Kinokassen ziemlich genau so mittelmäßig erfolgreich war wie es seiner Qualität entspricht, wurde die eigentlich fest eingeplante Fortsetzung bis heute nicht realisiert. Es scheint zweifelhaft, daß es je eine geben wird, doch angesichts des anhaltenden Erfolges von Paolinis Romanreihe dürfte ein Reboot in einigen Jahren fast unausweichlich sein.
Fazit: "Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter" ein sehr schön anzusehender, aber inhaltlich in jeder Hinsicht mediokrer Familien-Fantasyfilm, der viel erzählerisches Potential durch die überhastete Erzählweise und schamlosen Ideendiebstahl bei den Großen des Genres verschenkt.
In Paolinis Fantasywelt gibt es ganz klassisch Elfen (deren einzige Vertreterin im Film von Sienna Guillory verkörpert wird, die in ihrer Rolle zwar hübsch, aber nicht wirklich anders als normale Menschen aussieht), Zwerge (die eigentlich einfach nur kleine, bärtige Männer sind), böse und gute Zauberer und eben die Drachenreiter, die einst von einem der ihren verraten wurden, der nun als dunkler König Galbatorix über die Welt herrscht – John Malkovich schafft es dabei tatsächlich, sein gewohntes finsteres Charisma auszuspielen, obwohl seine Rolle kaum mehr als ein Cameo ist. Achja, und die Schergen der Bösen sehen verdächtig nach den "Der Herr der Ringe"-Orks aus, auch wenn sie hier anders heißen ...
Für US-Regisseur Stefen Fangmeier ist "Eragon" sein Regiedebüt, zuvor (und anschließend) war er vor allem für die visuellen Effekte in Filmen wie "Lemony Snicket", "Master & Commander", "Jurassic Park" oder "Die Bourne Identität" zuständig und in dieser Funktion immerhin dreifach OSCAR-nominiert. Folgerichtig sind auch in "Eragon" die Spezialeffekte, darunter die Drachenlady Saphira, ein Highlight, wenngleich ausgerechnet die finale Schlacht optisch eher unbefriedigend ausfällt. Dafür glänzt Kameramann Hugh Johnson mit zahlreichen wunderschönen Einstellungen, von denen einige aber unverkennbar und beinahe eins zu eins aus "Der Herr der Ringe" abgeschaut sind. Die Musik von Patrick Doyle ist stimmungsvoll, wenngleich gelegentlich etwas zu aufdringlich eingesetzt.
"Eragon" sieht also richtig gut aus, doch was steckt hinter der schönen Fassade? Leider nicht viel. Die Geschichte ist, wie erwähnt, zwar durchaus halbwegs unterhaltsam, dabei aber ziemlich simpel, unglaublich klischeehaft und vor allem viel zu überhastet erzählt; außerdem bleiben sämtliche Figuren komplett oberflächlich. Kein Wunder, wenn man ein Buch von über 700 Seiten auf gerade einmal 100 Minuten Film zusammenstaucht (man vergleiche das erneut mit den "Der Herr der Ringe"-Filmen, bei denen Regisseur Jackson aus jeweils etwa 400 Seiten 170 bis 200 Minuten pro Film machte und immer noch einiges weglassen mußte). Fangmeier offenbart auch kein allzu großes Gespür für Timing, eher wirkt es so, als würde er relativ uninspiriert einfach eine Wegstation der Geschichte nach der anderen abarbeiten, um möglichst schnell zum Finale zu gelangen. Das tut dem holprigen Erzählfluß natürlich nicht gut. Ein echter Spannungsbogen ist auch nur rudimentär zu erkennen, weshalb sich irgendwann vor allem Langeweile breitmacht.
Den teilweise hochkarätigen Schauspielern kann man dagegen keinen großen Vorwurf machen: Newcomer Ed Speleers spielt seine Sache als junger Drachenreiter in seinem allerersten Film überzeugend (was gar nicht so leicht ist, da Eragon mitunter recht vorlaut und stur ist und somit nur bedingt als Sympathieträger taugt), Jeremy Irons verkörpert Eragons Mentor Brom mit gewohnter Souveränität und Robert Carlyle gibt sich als dämonischer Hexer schön fies. Djimon Hounsou ("Gladiator") als Rebellenführer, Sienna Guillory ("Resident Evil: Retribution") als Elfe Arya und Sängerin Joss Stone als Kräuterhexe sehen immerhin gut aus, mehr haben sie wirklich nicht zu tun. Und selbst an Nena als deutsche Stimme der telepathisch begabten Drachin Saphira gewöhnt man sich nach einer Weile.
Da "Eragon" an den weltweiten Kinokassen ziemlich genau so mittelmäßig erfolgreich war wie es seiner Qualität entspricht, wurde die eigentlich fest eingeplante Fortsetzung bis heute nicht realisiert. Es scheint zweifelhaft, daß es je eine geben wird, doch angesichts des anhaltenden Erfolges von Paolinis Romanreihe dürfte ein Reboot in einigen Jahren fast unausweichlich sein.
Fazit: "Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter" ein sehr schön anzusehender, aber inhaltlich in jeder Hinsicht mediokrer Familien-Fantasyfilm, der viel erzählerisches Potential durch die überhastete Erzählweise und schamlosen Ideendiebstahl bei den Großen des Genres verschenkt.
Wertung: 4,5 Punkte.
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