Originaltitel:
Les aventures extraordinaires d'Adéle Blanc-Sec
Regie und Drehbuch: Luc Besson, Musik: Eric Serra
Darsteller: Louise Bourgoin, Mathieu Amalric, Gilles
Lellouche, Jacky Nercessian, Philippe Nahon, Frédérique Bel, Jean-Paul Rouve,
Nicolas Giraud, Gérard Chaillou, Serge Bagdassarian
Rotten Tomatoes: 85% (6,1); weltweites Einspielergebnis:
$34,6 Mio.
FSK: 6, Dauer: 106 Minuten.
Frankreich zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Die energische Autorin und
Abenteurerin Adéle Blanc-Sec (Louise Bougoin, "Die Nonne") stibitzt
in Ägypten aus einer Grabkammer die Mumie des legendären Leibarztes eines
Pharaos. Mithilfe des exzentrischen Professors Espérandieu (Jacky Nercessian,
"In the Name of the Son") will sie diese nach ihrer Rückkehr nach Paris wieder zum Leben erwecken.
Dieses Vorhaben wird jedoch nicht von eitler Ruhmsucht geleitet, sondern von
der verzweifelten Hoffnung, daß der berühmte Arzt mit seinem in der
Zwischenzeit verlorengegangen medizinischen Wissen ihre seit einem tragischen
Unfall dahinvegetierende Zwillingsschwester Agathe retten kann. Professor
Espérandieu hat Adéles Ägypten-Aufenthalt genutzt, um seine
Fähigkeiten bei der Erweckung und anschließenden Kontrolle von Toten zu
trainieren. An sich eine gute Idee, daß er als Trainigsobjekt jedoch
ausgerechnet ein in einem nahegelegenen Museum aufbewahrtes Pterodaktylus-Ei wählte, war
nicht ganz so weitsichtig. Die prähistorischen Flugsaurier können nämlich – welch
Überraschung! – fliegen. Und da der Professor den Pterodaktylus nur
kontrollieren kann, solange er wach ist, macht sich selbiger nächtens
selbständig und sorgt für Aufruhr in Paris, den Adéle angesichts ihres
wagemutigen Plans überhaupt nicht gebrauchen kann ...
Kritik:
Nur wenige Filmfans werden bestreiten können, daß der französische Starregisseur, -autor und -produzent Luc Besson seit vielen Jahren seiner Topform hinterhechelt. Begeisterte er in den 1980er und 1990er Jahren mit Perlen der Filmkunst wie "Im Rausch der Tiefe", "Nikita", "Léon – Der Profi" oder "Das fünfte Element" Kritiker und Fans weltweit, ließ die Qualität seiner Werke anschließend doch stark nach. Nach dem kommerziellen Flop "Johanna von Orleans" (ein weithin mißverstandener Film, bei dem die wenigsten verstanden haben, daß Besson seine Hauptdarstellerin Milla Jovovich die französische Nationalheldin bewußt als ambivalente Figur zwischen Heldenmut und Wahnsinn mit entsprechendem Overacting anlegen ließ) zog er sich für mehrere Jahre vom Regiestuhl zurück und beschränkte sich auf eine Tätigkeit als Produzent und teilweise auch Autor. Kommerziell oft durchaus erfolgreich (die "Transporter"-Reihe, "Die purpurnen Flüsse", die "Taxi"-Reihe, "96 Hours – Taken"), doch weit entfernt von jenem künstlerischen Anspruch, der seine frühen Werke auszeichnete. Auch die Rückkehr als Regisseur mit der Kinderfilm-Trilogie "Arthur und die Minimoys", dem Drama "The Lady – Ein geteiltes Herz" oder der starbesetzten Actionkomödie "Malavita – The Family" sorgte nicht gerade für Begeisterungsstürme. Das gleiche trifft auf "Adéle und das Geheimnis des Pharaos" zu – mich konnte der charmante Comedy-Abenteuerfilm allerdings doch erstaunlich stark für sich einnehmen.
Nur wenige Filmfans werden bestreiten können, daß der französische Starregisseur, -autor und -produzent Luc Besson seit vielen Jahren seiner Topform hinterhechelt. Begeisterte er in den 1980er und 1990er Jahren mit Perlen der Filmkunst wie "Im Rausch der Tiefe", "Nikita", "Léon – Der Profi" oder "Das fünfte Element" Kritiker und Fans weltweit, ließ die Qualität seiner Werke anschließend doch stark nach. Nach dem kommerziellen Flop "Johanna von Orleans" (ein weithin mißverstandener Film, bei dem die wenigsten verstanden haben, daß Besson seine Hauptdarstellerin Milla Jovovich die französische Nationalheldin bewußt als ambivalente Figur zwischen Heldenmut und Wahnsinn mit entsprechendem Overacting anlegen ließ) zog er sich für mehrere Jahre vom Regiestuhl zurück und beschränkte sich auf eine Tätigkeit als Produzent und teilweise auch Autor. Kommerziell oft durchaus erfolgreich (die "Transporter"-Reihe, "Die purpurnen Flüsse", die "Taxi"-Reihe, "96 Hours – Taken"), doch weit entfernt von jenem künstlerischen Anspruch, der seine frühen Werke auszeichnete. Auch die Rückkehr als Regisseur mit der Kinderfilm-Trilogie "Arthur und die Minimoys", dem Drama "The Lady – Ein geteiltes Herz" oder der starbesetzten Actionkomödie "Malavita – The Family" sorgte nicht gerade für Begeisterungsstürme. Das gleiche trifft auf "Adéle und das Geheimnis des Pharaos" zu – mich konnte der charmante Comedy-Abenteuerfilm allerdings doch erstaunlich stark für sich einnehmen.
"Adéle und das Geheimnis des Pharaos" ist eine
recht lose Adaption einer in Frankreich sehr populären Comicreihe um die energiegeladene Heldin
Adéle Blanc-Sec. Häufig wird Bessons kunterbunte Verfilmung mit den
"Indiana Jones"- oder "Die Mumie"-Filmen verglichen, aber
aufgrund des noch deutlich höheren Comedy-Anteils erscheint mit der Vergleich
mit der (von mir sehr geschätzten) zweiten Asterix-Realverfilmung mit dem Untertitel "Mission
Kleopatra" wesentlich passender. Die Gagdichte der präsentierten Geschichte
ist jedenfalls sehr hoch und die meisten der überwiegend harmlosen, jederzeit jugendfreien Witze
funktionieren einwandfrei, wenngleich der eine oder andere vielleicht
doch etwas sehr albern ausfällt.
Leider ist der Spannungsbogen des Films ziemlich holprig, was immer wieder mal für ein paar kleinere Längen sorgt, doch insgesamt ist "Adéle und das Geheimnis des Pharaos" fraglos sehr amüsant geraten. Ein weiterer sehr guter Grund, der es einem leicht macht, über die dramaturgischen und erzähltechnischen Schwächen des Films wohlwollend hinwegzusehen, ist Titeldarstellerin Louise Bourgoin. Die frühere TV-Wetteransagerin (!) ist in ihrem Debüt in einer Hauptrolle eine echte Entdeckung, die mit ihrer unbändigen Energie, kaum zu widerstehenden Charme und nahezu perfektem Comedy-Timing für Begeisterung sorgt. Da auch die übrigen Darsteller – darunter "Ein Quantum Trost"-Bösewicht Mathieu Amalric als Adéles Erzfeind Professor Dieuleveult, Gilles Lelouche ("Point Blank") als Polizei-Inspektor und Jean-Paul Rouve ("La vie en rose") als Großwildjäger – ihre herrlich schrägen und maßlos übertriebenen Rollen mit Verve ausfüllen, gibt es in diesem Bereich kaum Grund zur Kritik. Die zahlreichen Spezialeffekte erreichen zwar erwartungsgemäß nicht Hollywood-Niveau, erfüllen aber absolut ihren Zweck und verströmen sogar ein bißchen altmodisches Nostalgie-Flair. Das gilt vor allem für das große Finale, in dem die absurde Story zu einem unerwarteten, aber umso witzigeren Höhepunkt kommt, der in einer gerechten Welt den Anlaß zu einem phantastischen Spin-Off hätte geben müssen ...
Fazit: "Adéle und das Geheimnis des Pharaos" ist ein schönes, spaßiges und phantasievolles Abenteuer für die ganze Familie, in dem es neben einer tollen Hauptdarstellerin viele witzige Details zu entdecken gibt, die über die mäßig spannende Handlung und einige erzählerische Mängel hinwegsehen lassen.
Wertung: 7,5 Punkte.
Leider ist der Spannungsbogen des Films ziemlich holprig, was immer wieder mal für ein paar kleinere Längen sorgt, doch insgesamt ist "Adéle und das Geheimnis des Pharaos" fraglos sehr amüsant geraten. Ein weiterer sehr guter Grund, der es einem leicht macht, über die dramaturgischen und erzähltechnischen Schwächen des Films wohlwollend hinwegzusehen, ist Titeldarstellerin Louise Bourgoin. Die frühere TV-Wetteransagerin (!) ist in ihrem Debüt in einer Hauptrolle eine echte Entdeckung, die mit ihrer unbändigen Energie, kaum zu widerstehenden Charme und nahezu perfektem Comedy-Timing für Begeisterung sorgt. Da auch die übrigen Darsteller – darunter "Ein Quantum Trost"-Bösewicht Mathieu Amalric als Adéles Erzfeind Professor Dieuleveult, Gilles Lelouche ("Point Blank") als Polizei-Inspektor und Jean-Paul Rouve ("La vie en rose") als Großwildjäger – ihre herrlich schrägen und maßlos übertriebenen Rollen mit Verve ausfüllen, gibt es in diesem Bereich kaum Grund zur Kritik. Die zahlreichen Spezialeffekte erreichen zwar erwartungsgemäß nicht Hollywood-Niveau, erfüllen aber absolut ihren Zweck und verströmen sogar ein bißchen altmodisches Nostalgie-Flair. Das gilt vor allem für das große Finale, in dem die absurde Story zu einem unerwarteten, aber umso witzigeren Höhepunkt kommt, der in einer gerechten Welt den Anlaß zu einem phantastischen Spin-Off hätte geben müssen ...
Fazit: "Adéle und das Geheimnis des Pharaos" ist ein schönes, spaßiges und phantasievolles Abenteuer für die ganze Familie, in dem es neben einer tollen Hauptdarstellerin viele witzige Details zu entdecken gibt, die über die mäßig spannende Handlung und einige erzählerische Mängel hinwegsehen lassen.
Wertung: 7,5 Punkte.
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