Die Neuigkeiten-Flaute der letzten Wochen setzt sich fort,
aber ein paar Meldungen habe ich dann doch noch gefunden, die erwähnenswert
sind:
- Vergangene Woche wurde offiziell bekanntgegeben, daß das neue Videospiel "GTA V" alleine am ersten Verkaufstag weltweit rund $800 Mio. eingespielt hat – zur besseren Einordnung: Nur 39 Filme haben bislang jemals in ihrer gesamten Laufzeit mehr als diese Summe eingespielt, selbst Blockbuster der jüngeren Vergangenheit wie "The Amazing Spider-Man", "Transformers", "Casino Royale" oder die ersten drei "Twilight"-Filme sind an dieser Marke gescheitert. Da kann es eigentlich niemanden wundern, daß Hollywood trotz vieler künstlerisch und/oder kommerziell gescheiterter Versuche weiterhin auf Videospiel-Verfilmungen setzt, wahrscheinlich sogar stärker denn je. Auffällig ist vor allem, daß viele der neuen Projekte vor und hinter der Kamera hochkarätiges Personal anziehen – bestes Beispiel dafür ist das allerdings noch in einem frühen Stadium befindliche "Assassin's Creed", bei dem Michael Fassbender die Hauptrolle übernehmen wird und auch produzieren wird. Ähnlich sieht es bei "Warcraft" aus, basierend auf der weltberühmten Fantasy-Strategiespielreihe samt noch deutlich erfolgreicherem Online-Rollenspiel-Spinoff. Als Regisseur wurde bereits zu Beginn des Jahres Duncan Jones (dessen Vater kein Geringerer als David Bowie ist) verpflichtet, der zwar der breiten Masse noch nicht allzu bekannt sein dürfte, mit seinem faszinierenden Weltraum-Kammerspiel "Moon" mit Sam Rockwell aber in der Branche nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat und anschließend mit dem bereits deutlich teureren Thriller "Source Code" mit Jake Gyllenhaal auch seine Mainstreamtauglichkeit bewies. Ihm ist auf jeden Fall zuzutrauen, diese durchaus riskante "Warcraft"-Adaption – über deren genaue inhaltliche Ausrichtung leider noch nichts bekannt ist – in die richtige Richtung zu lenken; der Drehbuch-Autor Charles Leavitt ("Blood Diamond") läßt ebenfalls hoffen. Inzwischen hat auch das Casting begonnen, und wie "Deadline Hollywood" meldet, sollen Paula Patton ("Mission: Impossible – Phantom Protokoll") und Colin Farrell ("7 Psychos") in Verhandlungen über zwei der Hauptrollen stehen, wobei ein Vertragsabschluß bei Patton wohl deutlich sicherer scheint als bei Farrell. Auf jeden Fall zeigen diese beiden Namen bereits, daß zwar wohl nicht absolute Weltstars gesucht werden, auf jeden Fall aber renommierte und talentierte Schauspieler. Da die Dreharbeiten bereits im Januar beginnen sollen (der Kinostart soll irgendwann 2015 erfolgen, vermutlich entweder im Sommer oder in der Vorweihnachtszeit), wird es darüber in den nächsten Wochen und Monaten sicherlich noch einiges zu berichten geben.
- Der dänische Regisseur Thomas Vinterberg ist vor allem für sein beklemmendes Dogma-Drama "Das Fest" bekannt, zuletzt beeindruckte er Kritiker und Arthouse-Publikum mit seinem Sozial-Thriller "Die Jagd" mit Mads Mikkelsen. Nun wagt er sich nach längerer Zeit wieder an einen englischsprachigen Film, nachdem seine letzten beiden Versuche – "It's All About Love" mit Joaquin Phoenix (2003) und "Dear Wendy" mit Jamie Bell (2004) – an den Kinokassen floppten und auch künstlerisch eher enttäuschten. Der neue Versuch hört auf den Titel "Far from the Madding Crowd" und ist die Adaption eines bekannten Romans von Thomas Hardy (deutscher Buchtitel: "Am grünen Rand der Welt"), dessen Werke bereits etliche Verfilmungen wie Roman Polanskis "Tess" oder Michael Winterbottoms "Das Reich und die Herrlichkeit" erfahren haben. Carey Mulligan ("Shame") wird nun die Hauptfigur der ebenso jungen wie eigenwilligen Bathsheba verkörpern, die im späten 19. Jahrhundert in Südengland drei sehr unterschiedliche Verehrer anzieht. Dabei wird der Belgier Matthias Schoenarts ("Der Geschmack von Rost und Knochen") den einfachen Farmer Gabriel spielen, Tom Sturridge ("Radio Rock Revolution") einen gutaussehenden Sergeant namens Frank und Michael Sheen ("Die Queen") den wohlhabenden, aber deutlich älteren William. Für eine weitere Rolle wurde zudem Juno Temple ("Killer Joe") verpflichtet. Hardys Roman hat David Nicholls ("Große Erwartungen") in ein Drehbuch umgearbeitet. Die Dreharbeiten in England haben vor einer Woche begonnen, der (britische) Kinostart ist damit wohl in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres zu erwarten.
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Wer noch nie von Tom Sierchio gehört hat, der braucht sich nicht zu schämen. Die IMDB listet unter seinem Namen vier Einsätze als Stuntman bzw. -Koordinator auf, einen als Autor (der Romanze "Real Love" aus dem Jahr 1993, mit Marisa Tomei und Christian Slater in den Hauptrollen) und zwei als Schauspieler. Dennoch ist es ihm gelungen, für sein Regiedebüt mit dem hübschen Titel "The Girl Who Invented Kissing" – für dessen Drehbuch er ebenfalls verantwortlich zeichnet – eine namhafte Besetzung zusammenzutrommeln. In dem unabhängig produzierten Drama wird es um zwei Brüder gehen, deren Leben sich nachhaltig verändert, als eine junge Herumtreiberin ihre Bar betritt. Die beiden Brüder werden Timothy Simons (TV-Serie "Veep") und Zachary Quinto ("Star Trek Into Darkness", "Margin Call") verkörpern, für die Rolle der Fremden kommen mit Natalie Dormer (TV-Serien "Die Tudors" und "Game of Thrones") und Adelaide Clemens ("Der große Gatsby", "Silent Hill: Revelation") gleich zwei attraktive junge Damen in Frage. Beide werden – ebenso wie Stephan Graham (TV-Serie "Boardwalk Empire") – auf jeden Fall mitspielen, über ihre genauen Rollen ist aber noch nichts bekannt. Die Dreharbeiten dürften in Kürze beginnen, was auch hier für einen Kinostart 2014 spricht.
Quellen:
Variety ("The Girl Who Invented Kissing")
Werbung:
Der Trailer zu Brad Furmans ("Der Mandant") Thriller "Runner Runner" mit Ben Affleck, Justin Timberlake und Gemma Arterton, deutscher Kinostart ist am 17. Oktober 2013:
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