Regie und Drehbuch: Lee Sngmoo, Musik: Javier Navarrete
Darsteller: Jang Dong-gun, Kate Bosworth, Geoffrey Rush,
Danny Huston, Ti Lung, Tony Cox, Ash Jones, Matt Gilanders, Jed Brophy, Rod
Lousich, Nic Sampson, Ryan Richards, Wayne Gordon, Josh Randall
19. Jahrhundert, Asien: Yang (Jang Dong-gun, "Typhoon",
"Wu ji – Die Reiter der Winde") ist ein Assassine und nicht weniger
als der beste Schwertkämpfer der Welt. Doch als er den Auftrag erhält, einen
gegnerischen Clan bis zum letzten Mitglied auszulöschen, versagt er im
allerletzten Moment: Er bringt es einfach nicht übers Herz, ein Baby zu töten.
Also flieht er mit diesem nach Amerika und versteckt sich dort in Lode, einem
kleinen Kaff inmitten des Wilden Westens, das auch einem heruntergekommenen
Zirkus als Heimstatt dient. Yang verdingt sich als Wäscher, da er weiß, daß
sein eigener Clan ihn gnadenlos verfolgt und ihn finden wird, sobald er seine Waffenkunst demonstriert. Er freundet sich mit der jungen Witwe Lynne (Kate Bosworth, "Superman Returns")
an, deren Mann und Kind einst von dem sadistischen Colonel (Danny Huston, "Zorn der Titanen") ermordet wurden. Als der eines Tages mit seinen Männern wieder nach Lode kommt und Lynne auf
Rache brennt, muß sich Yang entscheiden, ob er sie blind vor Wut in den sicheren Tod laufen
läßt oder ob er ihr trotz der drohenden Konsequenzen hilft, den Kampf aufzunehmen ...
Kritik:
"The Warrior's Way" ist ein sehr blutiger Actionfilm, der
schamlos Klischees aus Western und Eastern zu einem erstaunlich
unterhaltsamen Werk kombiniert. Die Handlung ist Massenware und hält sich
an klassische Rache- und Erlösungsmotive, dafür sind die Charaktere schillernd. Der Glaubwürdigkeit dient das natürlich nicht, was aber bei einem Film dieser Art nicht wirklich ein Problem ist. Der südkoreanische Regisseur Lee Sngmoo setzt bei der Inszenierung auf wunderschöne, offensichtlich von Zack Snyders "300" inspirierte (Greenscreen-)Pastellfarben, dennoch ist der
Look der Westernstadt und ihrer Bewohner betont dreckig – und damit noch das Realistischste am ganzen Film. Aber um Realismus geht es "The Warrior's Way" ja auch nicht und visuell überzeugt er auf der ganzen Linie – zumindest, solange man sich nicht an der Künstlichkeit der Szenerie stört.
Hauptdarsteller Jang Dong-gun spielt den klassischen schweigsamen Helden und macht seine Sache sehr gut, auch Kate Bosworth überzeugt (etwas überraschend) in ungewohnter Rolle als zur Rache entschlossene Witwe. Danny Huston gibt außerdem als fieser Colonel trotz des Fehlens eines glaubwürdigen Motivs für seinen Sadismus einen soliden Bösewicht ab, während Tony Cox ("Bad Santa") als gutmütiger Zwerg "Eight-Ball" für den nötigen Humor sorgt und Eastern-Legende Ti Lung ("Das Schwert des gelben Tigers", "A Better Tomorrow", "Drunken Master") als Yangs früherer Meister sein Können beweist. Das schauspielerische Highlight setzt jedoch erwartungsgemäß der Australier Geoffrey Rush, der als trunksüchtiger Ex-Ganove, der seiner erschossenen Frau am Totenbett schwor, nie wieder zur Waffe zu greifen, aller Klischeehaftigkeit seiner Figur zum Trotz wieder einmal eine Glanzleistung abliefert.
Leider mangelt es "The Warrior's Way" ein wenig an einem harmonischen Erzählfluß, denn nach dem hektischen Auftakt geht es im Mittelteil des Films sehr ruhig zu, ehe es zu einem langen Showdown kommt. Das entspricht zwar durchaus dem klassischen Drei-Akt-Aufbau, allerdings sind die Wechsel im Erzähltempo zu abrupt und extrem, um die ganze Geschichte rund wirken zu lassen. Zumal die ruhigen Momente nicht genügend für eine überzeugende Figurenzeichnung genutzt werden. Immerhin ist der Showdown, in den schließlich auch Yangs tödliche Verfolger aus Asien eingreifen und der fast die gesamte zweite Filmhälfte einnimmt, zwar nicht nur in Sachen Gewaltdarstellung hemmungslos übertrieben und unglaubwürdig, aber dafür außerordentlich spektakulär in Szene gesetzt und raffiniert choreographiert. Untermalt von Javier Navarretes deutlich an die ikonischen Melodien eines Ennio Morricone angelehnter Musik mit dezenten asiatischen Einflüssen ergibt das ein unterhaltsames Over-the-Top-Entertainment, das für die vorangegangenen Schwächen einigermaßen entschädigt. Das konnte aber auch nicht verhindern, daß der mit geschätzten Produktionskosten von $45 Mio. nicht gerade billige Film in den USA und weltweit ein kommerzielles Desaster wurde.
Hauptdarsteller Jang Dong-gun spielt den klassischen schweigsamen Helden und macht seine Sache sehr gut, auch Kate Bosworth überzeugt (etwas überraschend) in ungewohnter Rolle als zur Rache entschlossene Witwe. Danny Huston gibt außerdem als fieser Colonel trotz des Fehlens eines glaubwürdigen Motivs für seinen Sadismus einen soliden Bösewicht ab, während Tony Cox ("Bad Santa") als gutmütiger Zwerg "Eight-Ball" für den nötigen Humor sorgt und Eastern-Legende Ti Lung ("Das Schwert des gelben Tigers", "A Better Tomorrow", "Drunken Master") als Yangs früherer Meister sein Können beweist. Das schauspielerische Highlight setzt jedoch erwartungsgemäß der Australier Geoffrey Rush, der als trunksüchtiger Ex-Ganove, der seiner erschossenen Frau am Totenbett schwor, nie wieder zur Waffe zu greifen, aller Klischeehaftigkeit seiner Figur zum Trotz wieder einmal eine Glanzleistung abliefert.
Leider mangelt es "The Warrior's Way" ein wenig an einem harmonischen Erzählfluß, denn nach dem hektischen Auftakt geht es im Mittelteil des Films sehr ruhig zu, ehe es zu einem langen Showdown kommt. Das entspricht zwar durchaus dem klassischen Drei-Akt-Aufbau, allerdings sind die Wechsel im Erzähltempo zu abrupt und extrem, um die ganze Geschichte rund wirken zu lassen. Zumal die ruhigen Momente nicht genügend für eine überzeugende Figurenzeichnung genutzt werden. Immerhin ist der Showdown, in den schließlich auch Yangs tödliche Verfolger aus Asien eingreifen und der fast die gesamte zweite Filmhälfte einnimmt, zwar nicht nur in Sachen Gewaltdarstellung hemmungslos übertrieben und unglaubwürdig, aber dafür außerordentlich spektakulär in Szene gesetzt und raffiniert choreographiert. Untermalt von Javier Navarretes deutlich an die ikonischen Melodien eines Ennio Morricone angelehnter Musik mit dezenten asiatischen Einflüssen ergibt das ein unterhaltsames Over-the-Top-Entertainment, das für die vorangegangenen Schwächen einigermaßen entschädigt. Das konnte aber auch nicht verhindern, daß der mit geschätzten Produktionskosten von $45 Mio. nicht gerade billige Film in den USA und weltweit ein kommerzielles Desaster wurde.
Fazit: Lee Sngmoos "The Warrior's Way" ist ein visuell beeindruckendes,
phasenweise richtig unterhaltsames B-Movie, das Western und Eastern genußvoll aufeinanderprallen läßt und sich nicht um eine ernstzunehmende Figurenzeichnung oder Handlung schert. Für Genrefans.
Wertung: 6,5 Punkte.
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