Regie: Sylvester Stallone, Drehbuch: Dave Callaham und
Sylvester Stallone, Musik: Brian Tyler
Darsteller: Sylvester Stallone,
Jason Statham, Dolph Lundgren, Mickey Rourke, Jet Li, Randy Couture, Terry
Crews, Charisma Carpenter, David Zayas, Steve Austin, Eric Roberts, Giselle
Itié, Gary Daniels, Hank Amos, Amin Joseph, Bruce Willis, Arnold Schwarzenegger
Eine hartgesottene Söldnertruppe um ihren Anführer Barney Ross (Sylvester
Stallone) erhält den gefährlichen Auftrag, eine kleine lateinamerikanische Insel von der
brutalen Militärdiktatur des skrupellosen General Garza (David Zayas aus der
TV-Serie "Dexter") zu befreien. Als Barney und sein Kumpel Lee (Jason Statham, "Parker") vor Ort die Lage auskundschaften,
treffen sie auf Sandra (Giselle Itié, eine beliebte brasilianische Telenovela-Darstellerin), die attraktive Tochter des Generals, die heimlich den
Rebellen hilft. Außerdem müssen sie bald erkennen, daß ihr Auftrag Teil
einer großen Verschwörung ist, bei der sie als Bauernopfer herhalten sollen. So etwas wollen die Söldner natürlich nicht auf sich sitzen lassen ...
Kritik:
Action-Haudegen Sylvester Stallone hatte eine wirklich tolle Idee:
Man nehme eine Handvoll der beliebtesten Actionstars der 1980er Jahre, vereine
sie innerhalb einer zweckmäßig geradlinigen Story mit knackigen Onelinern und zahllosen Kämpfen und Ballereien auf der Kinoleinwand und fertig ist der Hit.
Leider reicht eine gute Idee allein nicht aus, um auch einen
sehenswerten Film zu schaffen. "The Expendables" kann zwar mit
seiner testosterongeladenen Besetzung beeindrucken, ein paar nette Macho-Sprüche gibt es
auch, vermutlich sogar einige ordentliche Kämpfe. Womit wir auch
schon beim größten Problem von "The Expendables" wären:
Die Actionsequenzen mögen gut inszeniert sein, dummerweise kann man das aber kaum
erkennen, weil fast alle Kämpfe entweder in der Dunkelheit oder in schlecht
ausgeleuchteten Gebäuden stattfinden. Worin liegt wohl der Sinn, so viele populäre Actionheroen
zusammenzubringen, wenn man diese dann dermaßen miserabel präsentiert? Soweit es
sich angesichts dessen beurteilen läßt, ist der Kampf zwischen Jet Li und Dolph
Lundgren wohl der beste, aber richtig viel kann man leider auch da nicht
erkennen. Wofür also heuert man eigens einen Könner wie Corey Yuen ("Red Cliff", "Drunken Master") als
Kampfchoreograph an, wenn sich das Resultat seiner Arbeit nur erahnen
läßt? Die Ballereien sind zwar etwas besser in Szene gesetzt, aber dennoch bleibt festzuhalten: Entweder ist "The Expendables" einer der handwerklich miesesten
Kinofilme, die ich je gesehen habe, oder es handelt sich schlicht und
ergreifend um einen unvermeidlichen Tribut an das fortgeschrittene Alter der
Protagonisten, das ihnen keine echten kämpferischen Glanzleistungen mehr gestattet. Wobei die so schlecht gar nicht in Form sein können (speziell die "Jungspunde" Statham und Li), daß es eine solche Präsentation rechtfertigen würde ...
Ausgesprochen ärgerlich ist zudem, daß es sich bei diesem Actionfeuerwerk entgegen der zuvor geschürten Erwartungen keineswegs um einen Ensemblefilm handelt. Vielmehr stehen Stallone und Statham die meiste Zeit über eindeutig im Zentrum des Geschehens. Der Rest der illustren Truppe wird zu sträflich unterbeschäftigten Nebendarstellern degradiert, was vor allem beim heimlichen Star des Films Dolph Lundgren ("Rocky IV", "Universal Soldier") und beim körperlich noch immer topfitten Jet Li ("Hero", "Fearless") eine echte Schande ist. Ein weiteres Problem sind die Filmschurken: Zwar gibt David Zayas einen guten Westentaschen-Diktator ab und Eric Roberts ("Express in die Hölle", "The Dark Knight") sowie Ex-Wrestler "Stone Cold" Steve Austin machen ihre Sachen ebenfalls sehr ordentlich. Doch einen wirklich glaubwürdigen, gleichwertigen Antagonisten für Stallone und Co. gibt es nicht. Und sobald dem Zuschauer auch deshalb ziemlich früh klar wird, daß "The Expendables" einer jener Filme ist, bei denen garantiert keiner der Helden draufgehen wird, dominiert endgültig die Langeweile.
Zugegeben, es gibt trotzdem ein paar nette Szenen, vor allem eine Flugzeug-Sequenz weiß zu gefallen und zwei Cameos von Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger sind ziemlich witzig. Zudem kracht und rummst es beim Showdown erwartungsgemäß gewaltig, aber bis dahin war zumindest ich schon so verärgert von der lahmen Dramaturgie und der miesen Präsentation, daß die finale Action-Explosion mich auch nicht mehr versöhnen konnte.
Fazit: "The Expendables" ist ein krachender Macho-Actionstreifen, der seine Kernzielgruppe in beinharten Fans des Actiongenres der 1980er Jahre findet – selbst die dürften angesichts der eher lieblosen Behandlung sämtlicher Darsteller außer Stallone und Statham sowie der handwerklichen Mängel aber kaum restlos zufrieden sein. Und wer von einem Actionfilm auch noch so etwas wie eine Story oder eine halbwegs glaubwürdige Figurenzeichnung erwartet, der sollte lieber die Finger von diesem Werk lassen.
Wertung: 3,5 Punkte.
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